Achterbahn fahren mit Ryan Reynolds

30.08.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Ryan Reynolds in Buried
Ascot Elite
Ryan Reynolds in Buried
23
4
Der Schauspieler Ryan Reynolds kann bereits auf eine stattliche Karriere zurückblicken. Doch ist seine Laufbahn durch etliche Höhen und Tiefen geprägt. Ich habe mir Ryan Reynolds und sein bisheriges Schaffen genauer angeschaut.

Seit gestern ist Ryan Reynolds in der Rolle des verstorbenen Polizisten Nick Walker in dem Film R.I.P.D. – Rest in Peace Department des deutschen Regisseurs Robert Schwentke im Kino zu sehen. Darin geht Ryan Reynolds gemeinsam mit Kollege Jeff Bridges auf die Jagd nach Untoten, die nicht einsehen können, dass ihr irdisches Dasein ein Ende hat. Der 36-Jährige Schauspieler hat in seiner über 20-jährigen Karriere bereits in mehr als 30 Filmen mitgespielt. Dabei verlief die Erfolgsquote für den aus Kanada stammenden Schauspieler nicht immer nach Wunsch. Um der Ursache für die hin und her schwankende Karriere von Ryan Reynolds auf den Grund zu gehen, habe ich seine Laufbahn eingehender betrachtet.

Mit der Schauspielerei begann Ryan Reynolds schon in frühen Jahren. Im Alter von 15 Jahren spielte er in der kanadischen Teenie-Serie Hillside eine der Hauptrollen. Weitere Fernsehauftritte, unter anderem der TV-Film zu der Sitcom Sabrina – total verhext!, folgten nach der Absetzung der Soap-Opera. Im Jahr 1998 konnte Ryan Reynolds sich eine Festanstellung bei der US-amerikanischen Sitcom Ein Trio zum Anbeißen sichern. Die Serie lief drei Jahre auf dem US-Sender ABC und Ryan Reynolds etablierte sich dadurch weiter als Schauspieler. Durch seine erste Kinohauptrolle in der Komödie Party Animals – Wilder geht’s nicht! erlebte Reynolds 2002 erstmals größere Aufmerksamkeit. Der Film reiht sich in die Klasse von anderen Teenie-Komödien wie American Pie – Wie ein heißer Apfelkuchen und Harold & Kumar ein, die Anfang der 2000er Jahre mit ihrem eher infantilen Humor beim jungen Publikum beliebt waren. Die ersten Filmauftritte von Ryan Reynolds waren zumeist in wenig erfolgreichen Komödien, die bei den Kritikern durchfielen.

Erst durch seine Besetzung in dem Action-Franchise Blade: Trinity konnte Ryan Reynolds sich als ein Schauspieler abseits des Komödienfachs beweisen. Für den Part des Vampirjägers Hannibal King durchlebte Ryan Reynolds geradezu ein Make-Over. Er trainierte sich einen sehr athletischen Körper an und stieg durch seinen Auftritt (der im Film oft ohne Hemd erfolgte) zu einem neuen Sexsymbol Hollywoods auf. Der dritte Teil der Blade -Reihe war ein moderater Erfolg und katapultierte Ryan Reynolds weiter an die Spitze des Filmgeschäfts. Etliche weitere Filmauftritte folgten, allein im darauffolgenden Jahr 2005 spielte Ryan Reynolds in vier Filmen mit. Doch ein wirklich großer Erfolg blieb für den Schauspieler selbst noch aus.

Die romantische Komödie Vielleicht, vielleicht auch nicht aus dem Jahr 2008 festigte Ryan Reynolds weiter als soliden Schauspieler, der zumindest in den Zielgruppen für eine Grundbasis an Zuschauerzahlen sorgt. Ebenso verlief es in der Zusammenarbeit mit Sandra Bullock bei dem Film Selbst ist die Braut im Folgejahr. Selbst ist die Braut war die erfolgreichste romantische Komödie des Jahres. Doch Ryan Reynolds versuchte das Image des attraktiven Sonnyboys, der nur stereotype Figuren spielen kann, abzulegen. In dem Marvel-Spin-Off X-Men Origins: Wolverine verkörperte er den Actionhelden Deadpool. Die Comicfigur erfreut sich einer sehr großen Fangemeinde und Gespräche über einen eigenständigen Deadpool-Film mit Ryan Reynolds in der Titelrolle kursieren seit Veröffentlichung von X-Men Origins: Wolverine. Doch bleiben bis heute ernstere Schritte in Richtung der Verwirklichung aus.

Den mit Abstand größten Erfolg seiner Laufbahn erlebte Ryan Reynolds in dem außergewöhnlichen Thriller Buried – Lebend begraben von dem spanischen Regisseur Rodrigo Cortés. Der Film zeigt einen im Irak verschleppten und lebendig begrabenen Mann (Ryan Reynolds), der versucht sich selbst zu retten, bevor der Sauerstoff in seinem Sarg aufgebraucht ist. Buried war eine eher kleinere Produktion, die keinen großen Kinoverleih hatte. Doch der Film bekam durchweg gute Kritiken. Dabei wurde nicht nur die originelle Inszenierung von Cortés, sondern auch Reynolds Schausspielleistung explizit gelobt.

Durch den Erfolg von Buried angestachelt, wurde Ryan Reynolds für ein großes Franchise engagiert, die Verfilmung des DC Comic-Helden Green Lantern. Der Film über einen Piloten, der Superkräften erlangt und zu einem Beschützer des Universums aufsteigt, floppte gewaltig an den Kinokassen. Kritiker zerrissen den Film gänzlich und Ryan Reynolds gerade gewonnenes Hoch wurde kläglich niedergeschmettert. Im darauffolgenden Jahr konnte Ryan Reynolds zwar an der Seite von Denzel Washington in Safe House – Niemand ist sicher einen soliden Actionfilm abliefern, der auch kommerziell seinen Erwartungen entsprach. Doch scheint sein neuester Film, der bereits erwähnte R.I.P.D., in den USA ebenfalls ein größerer Mißerfolg zu werden.

Die Karrierelaufbahn von Ryan Reynolds ist also eher durchwachsen. Zwar bekommt der Schauspieler viele Angebote und spielt in teilweise moderat erfolgreichen Filmen mit, doch wirklich große persönliche Erfolge sind bisher nicht viele dabei gewesen. Dass Ryan Reynolds ein guter Schauspieler ist, hat er beeindruckend in Buried bewiesen. Vielleicht ist einfach seine Rollenwahl nicht der richtige Weg um sich als angesehener Schauspieler zu etablieren. Möglicherweise sollte sich Ryan Reynolds in Zukunft nicht weiter Großprojekte von Hollywodstudios als Jobangebote aussuchen, sondern versuchen, in kleineren Indie-Produktionen Rollen zu ergattern. Abseits der großen Mainstreamindustrie hätte er wahrscheinlich mehr Möglichkeiten, sein tatsächliches Können zu präsentieren.

Was haltet ihr von Ryan Reynolds?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News

Themen: