soylent.green - Kommentare

Alle Kommentare von soylent.green

  • 7

    Jürgen Enz, berüchtigt für seine Sexklamotten, versuchte sich hier in einem eher "ernsten" (wohl eher "freudlosen") Filmgenre: dem Heimatfilm.

    Was dabei heraus gekommen ist, erinnert eine Mischung aus "zärtliche Cousinen" (und anderen Weichzeichner-Schmachtfetzen), dem "Förster vom Silberwald" und einem Web-Anderson-Film (durch das - sagen wir mal - eher hölzerne Spiel der Darsteller). Abgeschmeckt mit einer gehörigen Portion Debilität.

    Jürgen Enz scheinen normale Gefühlsregungen oder Konversationen mehr als fern zu liegen, die Dialoge könnten auch einen Ed Wood in Erstaunen versetzen.

    Neben den stocksteifen Gesprächen (ich kann es nicht genug betonen) wissen die Protagonisten nichts so recht mit sich vor der Kamera anzufangen, hin und wieder werden recht lustlos die Hüllen fallen gelassen. Insgesamt gibt sich der Film (verglichen Herrn Enz' anderen Machwerken) aber eher keusch. Wäre da nicht dieser monströse, bedrohliche Unterton, der den lüsternen Blicken der älteren Herren auf die junge Hauptdarstellerin innewohnt.

    Insofern ist das Ganze eine gehörige Absurdität und ist als solche aber immerhin recht empfehlenswert.

    1
    • 7

      Keanu Reeves nimmt Rache für seinen getöteten Welpen. Und sein geklautes Auto.
      Viel mehr muss man eigentlich nicht dazu sagen.

      Die einzige Möglichkeit das Ding noch mehr over-the-top zu machen, wäre es, statt den Welpen den frühen Filmtod sterben zu lassen, ihn von Keanu während der zahlreichen Schiessereien auf einem Arm durch die Gegend tragen zu lassen.

      Nun ja...

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      • 7

        Wer schon immer mal Lou Ferrigno einen Bären in den Weltraum schleudern sehen wollte, ist hier goldrichtig.

        Eine eher eigenwillige "Interpretation" der griechischen Sagenwelt mit Robotern und einem Zeus, der vom nächsten Weihnachtsmarkt getürmt zu sein scheint.

        Für Freunde des "speziellen" italienischen Films.

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        • 6 .5

          Life after Beth ist eine recht ungewöhnliche Zombiekomödie, die eher zahm beginnt aber sich dann in immer größere Absurditäten steigert. Für Fans von grobem Unfug wie Acción mutante aber durchaus empfehlenswert.

          • 8
            soylent.green 16.03.2015, 01:41 Geändert 16.03.2015, 01:43

            Sowohl Horrorfilm als auch Drama über eine dysfunktionale Familie, welcher zugleich auch eine (wenig subtile) Allegorie über Verlust und Trauerbewältigung ist. Trotzdem aufgrund der hervorragenden darstellerischen Leistungen und der bedrückend düsteren Atmosphäre mehr als sehenswert.

            • 8 .5

              Eine durch und durch ätzende Kapitalismus bzw. Sozialkritik in bester Taxi driver Manier.

              Jake Gyllenhaal liefert eine brillante Darbietung als soziopathischer und skrupelloser Freelancer ab. Gruseliger als die meisten Horrorfilme.

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              • 7 .5

                Dieser Film wird nicht zu unrecht öfter mit dem großartigen "No country for old men" verglichen: schnörkellos und er macht keine Gefangenen. Und damit auch so ziemlich alles richtig.

                Sehr gut gespielt, minimalistisch, sehr spannend

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                • 9

                  Äußerst amüsant und an manchen Stellen sogar echt anrührend. Eine selten gelungene Mockumentary über eine Vampir-WG in Neuseeland, die genüsslich Horror-Tropen auf den Arm nimmt und gleichzeitig eine Liebeserklärung an sie ist.

                  Für mich die Komödie des Jahres!

                  • 5 .5

                    Könnte Spoiler enthalten!

                    Optisch beeindruckend und mit allerlei 2001 Referenzen. Das Script entblödet sich aber nicht einige der abgedroschensten Klischees überhaupt runter zu leiern ("Sie sind unser bester Mann" - sowas kann ich maximal augenzwinkernd einem Chuck Norris Klopper abkaufen).
                    Matt Damon hat dann auch noch einen Kurzauftritt und tritt recht schnell in bester James-Bond-Bösewicht Manier ab.

                    Für seine Schauwerte ganz nett und Hans Zimmer haut ordentlich in die Orgeltasten. Aus einigen Aspekten (die Zeit Relativität, das Gefühl der isolation auf fremden planeten) hätte man echt mehr machen können als diese Love conquers all Geschichte.

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                    • 10

                      Der definitive Cyberpunkfilm. Vielschichtig, anspruchsvoll, ästhetisch wegweisend. Ein moderner Klassiker und vielleicht der beste Science Fiction Film überhaupt.

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                      • 8

                        Nachdem Christian Anders schon ein gefeierter Schlagerstar war und - immerhin - per vergoldetem Rolls Royce durch die Bundesrepublik kurvte, sah er sich berufen dem deutschen Nachkriegsfilm, der bis dahin vor allem durch verkopfte Dramen vom Kaliber eines Fassbinders Beachtung fand, auf die Sprünge zu helfen.
                        Dass der Erfolg als deutscher Bruce Lee mit seinem Erstling leider doch ausblieb, hinderte ihn nicht daran, noch einen zweiten ... sagen wir mal "Klassiker" nachzulegen.
                        Diese kuriose Ausgeburt wartet diesmal mit der bezaubernden Laura Gemser, einer Hippie-Sekten Kommune und allerlei nackter Haut auf. Der Soundtrack ist - zugegebenermaßen - recht schmissig und das Treiben ist der pure Wahnwitz. Im Übrigen existieren zwei Schnittversionen von dem Film, aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund müssen die Zuschauer der internationalen Fassung mit einem (soviel sei verraten) deutlich abgespeckten Endkampf vorlieb nehmen. Wer also Christian Anders schon immer einen überdimensionalen goldenen Säbel schwingen sehen wollte, ist bei der deutschen Verleihversion an der richtigen Adresse!

                        • 8

                          Neil Jordans neuster Streich. Ist in der Flut der Vampirfilme der letzten Zeit (zu unrecht) total untergegangen. Stimmungsvoll und sehr schön fotografiert gewinnt es dem Vampir Topos zwar nicht unbedingt viele neue Aspekte ab, ist aufgrund der darstellerischen Leistungen dennoch sehr sehenswert. Für mich der beste Beitrag zum Thema seit "So finster die Nacht"

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                          • 3 .5
                            über Juno

                            Ein selten nerviger Film, bei dessen Sichtung man sich wünscht, Diablo Cody wäre einfach besser Stripperin geblieben. Ellen Page in ihrer Rolle als altkluges, schwangeres Mädchen ist einfach nur schwer erträglich und Jason Reitmans Regie ist wie immer relativ belanglos. Bis heute ist mir total unerklärlich, wie ein Drehbuch mit einem so schlecht geschrieben Hauptcharakter tatsächlich einen Oscar gewinnen konnte.

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                            • 9 .5

                              "Szenen einer Ehe" auf Crack oder - wie es der Regisseur Zulawski bei der Suche nach Geldgebern umschrieb: "it's about a woman fucking an octopus"

                              9
                              • 9 .5

                                Elem Klimov sagte einst, dass er nach der Fertigstellung seines letzten Films "Komm und sieh" das Interesse am Filmemachen verloren habe, da er nun schon alles, was ihm möglich schien gemacht habe. Und sieht man - selbst heute nach fast 30 Jahren - diesen Film, ahnt man auch, wieso er das so sah. Der ganze Film ist wie ein Fiebertraum, ein Tableau des Wahnsinns, der das Toben des zweiten Weltkrieges in Weißrussland fühlbar macht. Die fast schon surreale Inszenierung hat eine fast hypnotische Wirkung auf den Zuschauer und ähnelt in seiner Anziehungskraft den besten Passagen in Apocalypse Now.

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                                • 3 .5

                                  Der König der Plotholes ist zurück und auch Shyamalans neuster Streich hält nicht lange hinterm Berg zurück. In einem postapokalyptischen SciFi-Film, der so ziemlich alles, was das Genre interessant macht, außen vor lässt und stattdessen den Smith Sprößling gegen Blutegel, Affenhorden, Adler, Luftverschmutzung und das total inkonsistente Universum des Drehbuchs antreten lässt. Der ganze Film ist eine einzige Anhäufung vertaner Chancen und das, was den Film eigentlich zusammenhalten sollte, klappt überhaupt nicht: Smith & Sohn agieren hölzern wie zwei Roboter und sind einfach zwei unglaubliche Antipathen. Zwar ist das alles irgendwie im Plot des Films begründet, aber weiss der Geier was Shyamalan dazu geritten hat, das als eine prima Ausgangsbasis für ein Drehbuch zu halten.
                                  Da rettet das nette Production-Design auch nicht mehr viel.

                                  • 7 .5

                                    Massimo Pupillos Gothic Horrorstreifen geht recht behäbig los, steigert sich aber in der zweiten Hälfte in ein absolutes Feuerwerk, wenn der Bösewicht (geniales Overacting von Mickey Hargitay) mit nackten Oberkörper (den er vorher während eines bedeutungsschwangeren Monologes ordentlich einölt!) und knallengen Leggings auf Foltertour geht und dann irre lachend und wild gestikulierend von Streckbank zu Streckbank hüpft.
                                    Man merkt dem Film sein Alter durchaus an (was sich vor allen in Frisuren und politisch nicht ganz korrekten Dialogsätzen äußert), was aber nicht schlimm ist und - ganz im Gegenteil - den besonderen Charme dieses Kleinods ausmacht.

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                                    • 7

                                      Nach Ansicht des Trailers hätte ich einen 08/15 Tortureporn erwartet, aber ich wurde Gott sei dank positiv überrascht. Der Film ist weniger effekthaischerisch als die Werbung vermuten lässt. Die Inszenierung erinnert in ihren besten Momenten deutlich an David Cronenberg (vor allem Dead Ringers und Crash). Die Hauptfigur bleibt eine ambivalente Gestalt, der man teilweise Verständnis entgegen bringen kann (aber nicht muss).
                                      Der Plot wirkt leider teilweise etwas verfasert und mitunter nicht immer zielführend, aber da sich Cronenberg mittlerweile ja fast komplett aus dem Horrorgenre zurück gezogen hat, ist dieser Film für Fans seines Früh- und Mittelwerkes ("Bodyhorror" ist hier durchaus der passende Begriff) dennoch empfehlenswert.

                                      • 6

                                        George Lucas mischt in seinem Spielfilmdebut einen aus Orwells 1984 entlehnten Plot mit (einer etwas plumpen) Kapitalismuskritik und präsentiert das ganze als durchgestyltes, kühles SciFi Diorama.
                                        Die Atmosphäre ist karg und bedrückend, die Dialoge auf das absolut Nötigste beschränkt.

                                        Das macht die Identifikation mit den Charakteren nicht unbedingt einfacher - was durchaus beabsichtigt ist, immerhin tragen sie statt Namen nur Identifikationsnummern. Der Mensch als Produktionsmittel quasi. Lucas tut damit seinem Film jedoch einen Bärendienst, denn das Schicksal von THX und LUH lässt den Zuschauer so kalt wie das klinische Setdesign. Dies ist ein krasser Gegensatz zum (mehr als offensichtlichen) Vorbild Winston Smith, durch dessen Martyrium die Unmenschlichkeit des Systems erst begreifbar wurde.

                                        Was übrig bleibt ist ein etwas verkopftes SciFi Drama (bei dem auch Lucas nicht die Hände von nachträglicher CGI-Bearbeitung lassen konnte...) mit (für das Budget) recht beeindruckenden Setdesigns.

                                        Eine Ironie der Geschichte ist, dass George Lucas, der hier lauthals Konsumkritik rausposaunt (um nicht zu sagen: es dem Zuschauer regelrecht um die Ohren haut) wenige Jahre später das Autorenkino des New Hollywood unter der gewaltigen Merchandiseflut seiner Star Wars Filme begrub und damit selbst steinreich wurde.

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