Plündert eure Kaffee-, Traubenzucker oder Grünteereserven, der Oscar 2016 rückt heran! In der kommenden Nacht werden die Academy Awards zum 88. Mal verliehen. Dieses Jahr führt Comedian Chris Rock durch die Veranstaltung, dem dank der "Oscars so White"-Debatte in den letzten Wochen sicher reichlich Stoff für einen zündenden Monolog zur Verfügung steht. Dieses Jahr geht The Revenant - Der Rückkehrer als Favorit in die Verleihung. Doch während Leonardo DiCaprio der Oscar als Bester Hauptdarsteller quasi schwer zu nehmen sein wird, könnten Spotlight und The Big Short dem Survival-Thriller beim Besten Film den Sieg abluchsen. Das Rennen beim Oscar 2016 ist jedenfalls so spannend wie lange nicht mehr und moviepilot ist live dabei.
Mehr: Chris Rocks Monolog beim Oscar 2005
Mehr: Oscar 2016 - Die Nominierungen
Ab 01:30 Uhr in der kommenden Nacht werde ich salamipizzagestärkt für euch die Red Carpet-Berichterstattung im Live-Blog verfolgen. Oder ihr schaut rüber zu unserem Oscar-Chat und kommentiert die Überraschungen, Skandale und Enttäuschungen gleich selbst. Dieses Jahr wird die Verleihung selbst ab 02:30 Uhr bei ProSieben übertragen. Oder ihr schaut sie im Live-Stream .
Wir lesen uns hier ab 01:30 Uhr!
---
01:30 - Herzlich Willkommen zum Live-Blog zur Oscar-Verleihung, den ich wie immer im Februar nur führe, um zumindest einmal im Jahr Pro Sieben einzuschalten. Zweifaches erstes Fazit in der Red Carpet-Show: (1) Annemarie Carpendale bemüht sich, in die Fußstapfen von Steven Gätjen zu treten und uns verspätet daran zu erinnern, was wir an Steven Gätjen hatten. ("How was it to have brain on your face?", lautet ihre erste Frage an Jennifer Jason Leigh) (2) Wer Michael Michalsky nicht kennt, hat alles richtig gemacht im Leben. -- Frage am Rande: Kann Jacob Tremblay nächstes Jahr die Red Carpet-Berichterstattung von Pro Sieben übernehmen?
01:40 - Pharrell Williams zeigt "ankle cleavage". Da soll noch jemand sagen, wir lernen beim Oscar nix. -- Fragen, die am roten Teppich nicht gestellt werden: "Von wem würden sie lieber interviewt werden, Alejandro González Iñárritu? Dem The Revenant-Bär oder Michael Michalsky?" -- Wusstet ihr, dass der rote Teppich 10,0584 Meter breit ist? Jetzt wisst ihr es.
01:50 - Hier seht ihr übrigens den Oscar-Gewinner des nächsten Jahres .
02:00 - Oscar-Weiterbildung am Rande: Dieses Jahr müssen wir wohl ohne Dreamgirls-Hommage auskommen, da mit David Hill und Reginald Hudlin zwei neue Produzenten das Ruder bei der Veranstaltung und schlechten Segelmetaphern führen. Zwei Neuerungen: Ein Dankesreden-Ticker, bei dem die Namen von Cousinen dritten Grades und High School-Hausmeistern durchlaufen, damit die Gewinner sich auf anderes konzentrieren können. Außerdem dürfen bei den Best Song-Darbietungen nur die berühmten Musiker wie The Weeknd und Lady Gaga auftreten. Anohni, erst die zweite offen als Transgender-Person lebende Oscarnominierte der Geschichte, gehört nicht dazu und boykottiert die Veranstaltung deswegen. Hier lest ihr ihre Beweggründe .
02:10 - "Ich weiß gar nicht, was wir jetzt machen." - Zitat der Nacht, Annemarie Carpendale.
02:20 - Der rote Teppich ist 152 Meter lang und dank der Pro Sieben-Moderatoren fühlt sich jeder Millimeter wie eine komplette Sichtung von The Revenant an.
02:30 - ENDLICH. -- Erste Sichtung von BB-8! -- Zum Auftakt eine schöne Montage mit den Oscar-Favoriten Kingsman: The Secret Service und Fast & Furious 7. -- Chris Rock: "I counted at least 15 black people in that montage." -- Oscars: "White People's Choice Awards" -- "The last thing I need is to lose another job to Kevin Hart." -- In den 60ern: "We were too busy being raped and lynched to care about cinematographers." -- "Jada boycotting the Oscars is like me boycotting Rihanna's panties. I wasn't invited!" -- "This year the In Memoriam reel is just going to be black people shot on their way to the movies" -- "Rocky takes place in a world where white athletes are as good as black athletes. It's more of a science fiction movie than Star Wars." -- "We want opportunity. We want black actors to get the same opportunities as white actors." -- Chris Rocks Monolog ist der beste Monolog, seit Chris Rock die Oscars moderiert hat.
02:45 - Emily Blunt und Charlize Theron vergeben den Oscar für das Beste Originaldrehbuch: Thomas McCarthy und Josh Singer - Spotlight. -- Habt ihr den Oscar-Ticker bemerkt? Ich konnte einen Namen lesen: Heather. Keine Ahnung, ob McCarthy Heather dankt oder Singer. -- Ryan Gosling und Russell Crowe vergeben Bestes adaptiertes Drehbuch. Gosling: "Let's not fight we have two Academy Awards between us, this is beneath us." -- Adam McKay und Charles Randolph gewinnen für The Big Short. Ist das der richtige Moment, um mich als TeamTheBigShort zu outen? -- Adam McKay hat jetzt einen Oscar. Wann ist endlich Will Ferrell dran??? -- Ich bin mir zu 97 Prozent sicher, dass McKay inoffiziell dafür gewonnen hat.
03:00 - Wenn die Academy schon keine Schwarzen nominiert, dann montiert man sie einfach im Nachhinein rein - mit Leslie Jones als Bär in The Revenant und Chris Rock als "black astronaut". -- Oscar 2016: Stacey Dash, konservative FOX News-Kommentatorin mit chronischem Verbal-Durchfall war auch da. -- "Writing's on the Wall, it's from Spectre which I didn't see" - Sarah Silverman ist da nicht die einzige. -- Was macht Adele eigentlich gerade?
03:10 - J.K. Simmons, letztjähriger Oscar-Gewinner für Whiplash, vergibt den Preis für die Beste Nebendarstellerin: die 27-jährige Schwedin Alicia Vikander gewinnt den Ex Machina-Gedächtnis-Oscar für The Danish Girl. -- Deutschland beim Oscar 2016: Die Gewinner werden von Wagners Walkürenritt von der Bühne gespielt. Gewöhnungsbedürftig. -- "Crisis, das neue Serien-Highlight bei Pro Sieben" wurde 2014 von NBC gecancelt, noch bevor die erste Staffel durch war.
03:20 - Beim Oscar für das Beste Kostümdesign läuft Cate Blanchett durch die Rumpelkammer von Sandy Powell: Jenny Beavan, Nominierte mit dem schönsten Vornamen der Welt, gewinnt für Mad Max: Fury Road. -- Tina Fey und Steve Carell präsentieren den Preis für das Beste Production Design ("Tina has been drinking."): Colin Gibson und Lisa Thompson holen den nächsten Oscar für Mad Max! -- WARUM LACHEN DREI LEUTE IM DOLBY THEATRE ÜBER DIE ERWÄHNUNG VON MAGIC MIKE XXL? -- Wie dem auch sei, Margot Robie und Jared Leto vergeben den Oscar für Make-up and Hairstyling an die Mad Max-Crewmitglieder, die am weitesten weg von der Bühne sitzen.
03:40 - "Should've been nominee Michael B. Jordan" - Chris Rock bringt es auf den Punkt! -- Die Besten Kameramänner des Jahres werden gewürdigt, in dem ihre Bilder aus zwanzig Metern Entfernung abgefilmt werden. Interessant. -- Emmanuel Lubezki gewinnt den dritten Oscar hintereinander, diesmal für diesen Underdog (bea?) namens The Revenant. Roger Deakins (Sicario) geht auch bei Oscar-Nominierung Nummer 13 leer aus. -- Bester Schnitt, traditionell einer wichtigen Oscars für die Vorhersage der Hauptkategorien: Margaret Sixel gewinnt den insgesamt 4. Oscar für Mad Max. -- Bei der Black History Month Minute wird Jack Black geehrt. Wer sonst? -- "The Minions are on their way!" - Ist das eine Drohung?
03:50 - Chadwick Boseman und Chris Evans verleihen die Oscars für Ton-Schnitt und -Mischung: Feine auditive Präsi für den Ton-Schnitt, der Mad Max den 5. Oscar beschert. -- Hat der eben ein ungebleeptes fucking gesagt?! -- Zwischenfazit: Für mehr exzentrische Mad Max-Australier mit ihren fucks und Lederjacken! -- Ton-Mischung: Oscar 6 für Mad Max: Fury Road! -- Lieblingsname im Dankes-Ticker: Paradox Delilah.
04:00 - Die Academy ehrt zumindest indirekt Andy Serkis mit einer Montage, der danach den Oscar für die besten visuellen Effekte an Ex Machina vergibt. Die erste echte Überraschung des Abends? -- C-3PO, R2-D2 und BB-8 sorgen diesmal für die diversity auf der Bühne. Hier ein Ausschnitt aus dem Produzentenmeeting: "Ist das lustig?" - "Neeee, aber es ist $tar War$!"
04:05 - Was auch immer noch passiert, Mad Max: Fury Road hat bereits sechs Oscars und niemand kann uns das nehmen.
04:06 - Chris Rocks Tochter verkauft Kekse beim Oscar. So geht Nepotismus.
04:07 - Minions: Warum? -- Als wären die gelben Viecher nicht schlimm genug, geht World of Tomorrow beim animierten Kurzfilm auch noch leer aus. Stattdessen gewinnt Bear Story [hier könnte euer The Revenant-Witz stehen]. -- Chile ist von Nord nach Süd übrigens 4300 Kilometer lang. Ich dachte, ihr solltet das wissen. -- Bester animierter Spielfilm: Alles steht Kopf! Pete Docter: "Make stuff! Make films! Draw! Write!" -- Kevin Hart: "These problems of today will eventually become problems of old." -- Irgendwas läuft mächtig falsch in einer Industrie, wenn Kevin Hart auf die Bühne kommen muss, um zu versprechen, dass alles gut wird.
04:17 - Ruhig jetzt, es ist Zeit für die Fifty Shades of Grey-Gedächtnis-Minute.
04:20 - Noch ein Grund, warum Mad Max alles gewinnen sollte.
04:30 - Chris Rock interviewt Leute vor einem Kino in Compton > The Revenant. -- Bester Nebendarsteller: Mark Rylance gewinnt für Bridge of Spies, Sylvester Stallone geht leer aus. Rylance war der frühe Favorit im Rennen, bevor das Stallone-Quasi-Lebenswerk-Oscar-Narrativ zu dominieren begann. Ich persönlich freue mich für Rylance, hätte aber trotzdem gern Stallones Dankesrede gehört.
04:40 - Adam McKay gewinnt einen Oscar und Louis C.K. steht auf der Bühne. Ich mag diese Oscars: "This Oscar is going home in a Honda Civic." A Girl in the River: The Price of Forgiveness räumt den Oscar für den Besten Dokumentar-Kurzfilm ab: "This is what happens when determined women get together." -- Daisy Ridley und Dev Patel verleihen den Oscar für den Besten Dokumentarfilm: Amy. -- Joshua Oppenheimer (The Look of Silence, The Act of Killing) muss wohl wie Peter Jackson eine Trilogie vorlegen, um endlich mal einen Oscar zu gewinnen.
04:50 - Was würde ich alles geben, um eine Rede von Spike Lee beim diesjährigen Oscar zu hören. Aber nein, die Ehren-Oscars wurden ja in die Governors Awards ausgelagert. -- Academy-Präsidentin Cheryl Boone Isaacs: "I'm confident that we can shape a future of which all of us can be proud."
04:56 - Dave Grohl begleitet das In Memoriam-Segment mit Blackbird von den Beatles. -- Ein schönes Segment, gerade auch weil die Einzelklatscher fehlen. Aber kann es sein, dass Jacques Rivette vergessen wurde? Abe Vigoda und Manoel de Oliveira fehlten ebenfalls.
05:00 - Live Action Short: Stutterer. -- Bester fremdsprachiger Film: Der Favorit Son of Saul gewinnt und so nah war Béla Tarr noch nie an einem Oscar dran. -- Louis Gossett Jr. zwingt den Saal zur StandingO für Vizepräsident Joe Biden: "We can and will change the culture so no abused woman or man will think they did anything wrong." Biden kündigt Lady Gagas Darbietung des nominierten Songs aus der Doku The Hunting Ground an, in dem es um Vergewaltigungen auf College-Campussen geht. -- Bisheriger emotionaler Höhepunkt der Oscar-Verleihung!
05:20 - Beste Filmmusik: Egal, wer gewinnt, es ist ein erstklassiger Jahrgang. Ehren-Oscar-Preisträger Ennio Morricone gewinnt für The Hateful 8, John Williams darf sich immerhin über seine 50. Nominierung freuen. Man kann von Tarantinos Western halten, was man will, aber die fünf Minuten Morricone-Liebe wiegen vieles auf. -- Paolo Sorrentino, wo er hingehört: neben Fifty Shades of Grey.
05:27 - Common verliest den Sieg von Sam Smith für den Spectre-Song und sieht aus, als wäre ihm gerade Blofeld persönlich erschienen.
05:30 - Aus der Reihe "Sachen, die man sich nicht ausdenken kann": Ali G präsentiert den Raum-Clip. -- J.J. Abrams präsentiert den Oscar für die Beste Regie und an dieser Stelle sei gesagt, dass de Nominierten-Einspieler dieses Jahr größtenteils ziemlich fantastisch sind. Alejandro González Iñárritu gewinnt seinen vierten Oscar, drei davon gab es für Birdman: "Leo, you are The Revenant." -- Prophezeiung: Im nächsten Iñárritu-Epos darf Leonardo DiCaprio Richard Wagner mit eigenen Händen töten.
05:45 - Eddie Redmayne und eine betrunken torkelnde Kamera präsentieren den Oscar für die Beste Hauptdarstellerin. Die Favoritin Brie Larson gewinnt für Raum und leider nicht für Dating Queen: "Thank you to the moviegoers, thank you for going to the theatres and seeing our films."
05:50 - Julianne Moore ist da. Ich wiederhole, Julianne Moore ist da.
05:55 - Leonardo DiCaprio gewinnt den Oscar als Bester Hauptdarsteller für The Revenant. Mit 41 Jahren war er schließlich sowas von überfällig. "Climate change is real, it is happening right now." -- Wagner traut sich nicht, Leo das Wort abzuschneiden.
06:00 - Morgan Freeman vergibt den Oscar für den Besten Film an Spotlight, der sonst "nur" den Drehbuch-Oscar vorweisen kann. Diese Oscars waren alles, nur nicht langweilig.