Top 7 der Agentenfilme

14.09.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Im Kalten Krieg bekämpften Agenten das Böse aus dem Osten
MGM
Im Kalten Krieg bekämpften Agenten das Böse aus dem Osten
Agenten gehören im Kino seit Jahrzehnten zum guten Ton. Manche sind eher laut, andere eher leise. Alle von ihnen versuchen dabei aber nur eins: ihr Land und sich selbst zu schützen. Wir präsentieren euch heute die Top 7 der besten Agentenfilme.

Seit gestern sucht Jeremy Renner als Neu-Agent in Das Bourne Vermächtnis unsere Kinos heim. Er steht damit in einer Reihe von Spitzeln, die die Leinwand unsicher machen. Aber Aaron Cross, wie der Frischling heißt, ist kein gewöhnlicher Agent. Dafür ist seine Herangehensweise zu actiongeladen. Unsere heutige Top 7 widmen wir deshalb Spionen, die nicht ganz so brachial zu Werke gehen wie der Matt Damon -Nachfolger, auch wenn natürlich eine Legende mit Knalleffekt in der Aufzählung nicht völlig fehlen darf. Die Ikone ist hier jedoch mit einem Einsatz vertreten, der für sie nicht ganz typisch ist. Voilà, hier ist die Top 7 der besten Agentenfilme.

Platz 7: Botschafter der Angst (1962)
Frank Sinatra war nicht nur ein sagenumwobener Sänger und Showmaster mit guten Beziehungen zur Unterwelt. Manchmal tauchte die Legende auch im Kino auf, wie in Botschafter der Angst. In dem Film von John Frankenheimer spielt er Major Ben Marco aus dem Koreakrieg, der hinter das Geheimnis eines früheren hochdekorierten Mitstreiters kommen muss. Der Ex-Soldat reagiert nämlich absolut komisch, weil finstere Kommunisten ihn per Gehirnwäsche zu einem willenlosen Mörder umprogrammiert haben. Der Thriller um die Infiltration der USA kann in punkto Spannung beinahe mit den Klassikern von Alfred Hitchcock konkurrieren. Mit seinen satirischen, gesellschaftskritischen Untertönen ist seiner Zeit voraus und bis heute aktuell. Hollywood verfilmte Botschafter der Angst dann auch 2004 neu, unter dem Titel Der Manchurian Kandidat mit Oscar-Preisträger Denzel Washington. Doch das Original von John Frankenheimer ist dem Remake von Jonathan Demme meilenweit voraus, alleine schon wegen des nostalgisch stimmenden Ost-West-Dualismus.

Platz 6: Ipcress – Streng geheim (1965)
Harry Palmer (Michael Caine) gilt innerhalb des britischen Geheimdienstes als ‘enfant terrible’. Vermutlich soll er gerade deshalb den Fall um einen entführten Atomphysiker lösen, der mit Gedächtnisschwund wieder auftaucht. Bei seinen Ermittlungen kommt ihm immer mehr der Verdacht, dass der Verräter in den eigenen Reihen zu finden ist – besonders, als seine Bestrebungen von britischer Seite sabotiert werden. Ipcress – Streng geheim von Sidney J. Furie ist eine Verfilmung des Romans von Len Deighton und der erste Auftritt von Michael Caine als ‘aufmüpfiger Sohn aus der Arbeiterklasse’. Die Rolle sollte der Schauspieler noch mehrfach bekleiden. In den 1960ern war er damit der wohl größte Rivale von James Bond im Kampf um den britischen Agententhron. Kein anderer Harry Palmer-Film liefert aber einen faszinierenderen Einblick in das Großbritannien seiner Zeit, einer Nation im Übergang zwischen dem konservativen Erbe und der Entstehung einer progressiveren Gesellschaft.

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Platz 5: Die drei Tage des Condor (1975)
CIA-Agent Joe Turner (Robert Redford), eigentlich ein Bücherwurm und Bürohengst, kommt aus der Mittagspause zurück – und findet sämtliche seiner Kollegen ermordet vor. Nach einer Meldung an die Zentrale unter seinem Decknamen ‘Condor’ muss er aber untertauchen, denn als Überlebender gilt er als einziger Tatverdächtiger. Inkognito versucht Turner nun herauszufinden, wer für das Massaker verantwortlich ist. Die Figur des CIA-Agenten im düsteren Thriller Die drei Tage des Condor von Sydney Pollack ist eine von Robert Redfords Paraderollen. Auf seiner immer spannenden Suche steht ihm Faye Dunaway zur Seite, während die schwedische Legende Max von Sydow einen eiskalten Auftragskiller gibt. Entgegen den meisten Thrillern findet Die Drei Tage des Condor bei hellstem Tageslicht statt, daher gibt es für Turner auch kein wirkliches Versteck.

Platz 4: Dame König As Spion (2011)
1973 schlägt sich der englische Geheimdienst MI5 mit einem Doppelagenten herum. Um ihn ausfindig zu machen, wird der Meisterspion George Smiley (Gary Oldman) vom Altenteil zurückgeholt. Bei seiner analytischen Suche nach dem Maulwurf wird der ruhige Ermittler mit seinem alten sowjetischen Kontrahenten ‘Karla’ konfrontiert, der über seine Schwächen ganz genau Bescheid weiß. Dame König As Spion bewegt sich für einen modernen Film recht langsam. Der Eindruck täuscht aber. Passen wir als Zuschauer nämlich nur eine Sekunde nicht genau auf, erschließt sich uns vermutlich die ganze Geschichte später nicht mehr. Der Thriller von Tomas Alfredson nach dem Bestsellerroman von John Le Carré wartet mit einer Starbesetzung und einer Masse an Figuren auf, die ständig kommen und gehen, nur um später plötzlich wieder aus der Versenkung aufzutauchen.

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Platz 3: Jagd auf Roter Oktober (1990)
Mit Jagd auf Roter Oktober von Regisseur John McTiernan erstürmte der Romanspion Jack Ryan von Tom Clancy 1990 erstmals die Kinoleinwände. Bei seinem Kinodebüt steckte Alec Baldwin noch in der Rolle des CIA-Agenten, die dann später Harrison Ford und Ben Affleck bekleideten und demnächst Chris Pine übernehmen wird. Bei Jagd auf Roter Oktober muss Jack Ryan für den Geheimdienst einen litauischen Kapitän ausfindig machen, der mit seinem unortbaren sowjetischen U-Boot zu den Amerikanern überlaufen will. Jedoch sollen weder die USA noch die UdSSR etwas davon erfahren – und beide Seiten versuchen, das gefährliche Schiff abzuschießen. Der CIA-Agent allein kann den Kapitän und seine Crew retten, sofern er schnell genug ist. Zwar ist der Thriller kein prototypischer Agentenfilm wie seine Nachfolger, aber er garantiert Spannung pur und besitzt den bipolaren Gegensatz des Kalten Krieges, inklusive Seitenwechseln. Außerdem hat kein litauischer Skipper einen schöneren schottischen Akzent als Ex-Bond Sean Connery.

Platz 2: Berüchtigt (1946)
Zum Namen Alfred Hitchcock fallen einem gleich mehrere Werke ein, die als Agentenfilm durchgehen würden, beispielsweise Die 39 Stufen, Geheimagent, Der zerrissene Vorhang oder gewisse Aspekte aus Der unsichtbare Dritte. Keine seiner vielen Arbeiten jedoch spiegelt die Atmosphäre eines Spionagethrillers besser wider als Berüchtigt. In dem Streifen arbeitet Ingrid Bergman als Tochter eines Nazi-Spions als amerikanische Agentin gegen ihren Ehemann, einen deutschen Spitzel (Claude Rains) und gerät dabei in Lebensgefahr. Der Kontaktmann der Schönen auf US-Seite ist Hollywood-Ikone Cary Grant. Um den Zuschauer bis zur letzten Sekunde zu fesseln, benötigt Berüchtigt dabei nicht einmal viele verschiedene Handlungsschauplätze. Hitchcock gelingt es auch so, Spannung ohne Ende zu erzeugen.

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Platz 1: James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau (1963)
Als James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau im Jahr 1963 in die Kinos kam, steckte das globale James Bond-Phänomen noch in den Kinderschuhen. Der Film von Terence Young war erst der zweite von mittlerweile mehr als zwanzig Leinwandauftritten des Top-Spions Ihrer Majestät. Doch niemals hatte die Reihe mehr Agentenflair als bei Liebesgrüße aus Moskau. Noch ist 007 nicht der überlebensgroße Superheld, haben die Bond-Girls noch simple Namen wie Tatiana Romanova (Daniela Bianchi), und ‘Q’ wird noch ganz unspektakulär als ‘Quartiermeister’ eingeführt. Bei seiner Mission in Istanbul und durch Osteuropa bedient sich James Bond zudem noch ganz banaler Mittel – für seine Verhältnisse. Er wehrt sich primär mit Händen und Füßen gegen Bösewichte wie Rosa Klebb (Lotte Lenya) und Donald Grant (Robert Shaw). Zum Helden, der zu einer Armada an Gadgets griff, wurde Sean Connery als 007 erst im nächsten Film James Bond 007 – Goldfinger.

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