Am Donnerstag startet Beginners von Mike Mills (Thumbsucker) in den deutschen Kinos. Die sensible Tragikomödie glänzt vor allem mit dem Vater-Sohn-Gespann Christopher Plummer und Ewan McGregor. Doch Vater-Sohn-Beziehungen sind nicht nur der Stoff für kleine Dramen, sie ziehen sich durch alle Genres und Länder. Einige von ihnen haben Kultstatus erreicht. Der Kinostart von Beginners ist deshalb Anlass für die folgende Top 7 der besten Vater-Sohn-Beziehungen im Film. Dabei geht’s vor allem um die verschiedenen Facetten, die das Kino dem Thema abgewinnen konnte.
Platz 7: Mann & Junge in The Road
Wenn es eine echte Probe für eine Beziehung gibt, dann ist es eine postapokylyptische Welt voller Kannibalen und anderer Gefahren. Allein auf sich gestellt, müssen in der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Cormac McCarthy ein Mann (Viggo Mortensen) und sein Sohn (n/a n/a) sich im menschenfeindlichen Amerika durchschlagen, stets in Furcht vor dem Verhungern und den Artgenossen. Dabei glänzt der Film vor allem durch seine Konzentration auf zwei Figuren in einer unvorstellbaren Extremsituation.
Platz 6: Ittō Ogami & Daigoro in Lone Wolf & Cub – Das Schwert der Rache
Ebenfalls auf einer Reise befinden sich der Schwertkämpfer Ittō Ogami und sein kleiner Sohn Daigoro. Die Kombination des knallharten Vaters mit dem dreijährigen Jungen im Korb ist allein schon unschlagbar, aber das ist nur einer der Gründe für den Kultstatus der sechsteiligen Lone Wolf & Cub-Reihe, die mit Gore ebenso glänzt wie mit einfühlsamen Szenen zwischen dem schweigsamen Vater und seinem kleinen Sohn.
Platz 5: Edward & William Bloom in Big Fish – Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht
Eine Vater-Sohn-Beziehung der ganz anderen Art hat Tim Burton in einem seiner besten Filme geschaffen. Big Fish ist vielleicht der Streifen auf dieser Liste, der Beginners am nächsten kommt, was nicht nur an der Beteiligung von Ewan McGregor liegt. Dabei lebt der Film vom Gegensatz zwischen dem rationalen Sohn (Billy Crudup) und dem fabulierenden Vater (Albert Finney /Ewan McGregor). Der bisher vielleicht erwachsenste Film des Regisseurs ist eine einzige Ode an die Fantasie, die gegen Ende alle Berechtigungen hat, um auf die Tränendrüse zu drücken.
Platz 4: Marlin & Nemo in Findet Nemo
Auch wenn sie über (sprichwörtlich) weite Strecken des Films voneinander getrennt sind, ist die Beziehung zwischen Clownfisch-Dad Marlin und Sohnemann Nemo eine der besten im gesamten Pixar-Universum. Jeder mit dem Herz am rechten Fleck kann verstehen, warum Marlin soviel Angst davor hat, seinen Sohn in die Welt hinauszulassen und ebenso nachvollziehbar ist Nemos Wunsch, auf eigenen Füßen zu stehen. Die Reise, die Marlin unternimmt, um seinen Sohn wiederzufinden, ist auch eine Reise zu sich selbst, zu seiner eigenen Verantwortung als Vater und der Erkenntnis, dass jedes Elternteil irgendwann mal loslassen muss. Ein echter Familienfilm im Fischgewand.
Platz 3: Henry Jones & “Indiana” Jones Jr. in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug
Sallah: Please, what does it always mean, this… this “Junior”?
Professor Henry Jones: That’s his name.
Professor Henry Jones: Henry Jones…
Professor Henry Jones: …Junior.
Indiana Jones: I like “Indiana.”
Professor Henry Jones: We named the dog Indiana.
Marcus Brody: May we go home now, please?
Sallah: The dog?
Sallah: You are named after the dog? Ha Ha Ha…!
Indiana Jones: I’ve got a lot of fond memories of that dog.
Platz 2: Luke Skywalker & Darth Vader in Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Ist das noch ein Spoiler? Am Ende von Das Imperium schlägt zurück jedenfalls kommt die Wahrheit ans Licht, dass Anakin Skywalker und Darth Vader ein und dieselbe Person sind. Auch wenn mir der Bad Guy-Darth aus Das Imperium schlägt zurück besser gefällt als der Emo-Darth aus dem dritten Teil der Original-Trilogie, kommt erst in letzterem die Beziehung zwischen Vater und Sohn voll zum Tragen. Schließlich schlagen zwei Seelen in Anakins/Vaders Brust, eine für die dunkle Seite der Macht, personifiziert durch seinen Mentor (Imperator) und eine für die helle in Gestalt seines Sohnes.
Platz 1: Antonio & Bruno in Fahrraddiebe
Die Mutter (oder der Vater?) aller Vater-Sohn-Beziehungen im Kino hat Vittorio De Sica in seinem neorealistischen Klassiker Fahrraddiebe abgeliefert. In dem lernen Vater und Sohn im am Boden liegenden Italien der Nachkriegszeit gleichermaßen von einander. Zudem beweist Vittorio de Sica, dass er sich in Sachen angenehmer Sentimentalität und anrührender Sozialkritik vor einem wie Charlie Chaplin nicht verstecken braucht.