Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Der_Ryan_M 25.05.2025, 18:51 Geändert 25.05.2025, 18:58

    Norwegischer Katastrophenfilm, der im Gegensatz zu etlichen Hollywood-Vertretern eher entschleunigt daherkommt und sich auf einige wenige Charaktere fokussiert, was mir grundsätzlich gut gefiel.
    Das Ganze wird auch relativ realitätsnah aufgezogen, das Szenario mit den einstürzenden Ölplattformen wird zumindest versucht wissenschaftlich aufzubereiten und wie in einer Art Öko-Thriller präsentiert.

    Aus technischer und schauspielerischer Sicht konnte mich "Nordsjøen" überzeugen, vor allem Hauptdarstellerin Kristine Kujath Thorp liefert eine natürliche und glaubwürdige Performance. Dazu sehen die Effekte ordentlich aus, ebenso wissen die Kameraarbeit und das Sounddesign zu gefallen.

    Letztlich fehlte mir dann aber so das gewisse Etwas, das den Film jetzt über einen soliden Gesamteindruck hinausheben könnte, vielleicht ein wenig mehr Spannung oder emotionale Wucht.
    Obwohl der Film vor allem anfangs noch bemüht scheint, sich abzuheben, läuft am Ende das meiste doch nach den genretypischen Standards und Klischees ab. Und in Anbetracht dessen, wirkt mir das dann unterm Strich ein wenig zu unterkühlt um wirklich auf einem hohen Niveau zu unterhalten...

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      Der_Ryan_M 24.05.2025, 11:19 Geändert 24.05.2025, 11:20

      "The Northman" ist für mich mal wieder ein gutes Beispiel, wie eine im Grunde sehr simple Handlung - schließlich wird hier nicht viel mehr als eine einfache Rachestory erzählt - durch kompetente Inszenierung und einen eigenen Stil, ein enorm interessantes Filmerlebnis darstellen kann.

      Zwar fiel es mir anfangs ein bisschen schwer, mich hier auf diese düstere und morbide Atmosphäre, die auch durchaus mal mit der ein oder anderen surrealen Szene aufgepeppt wird, einzulassen, gerade auch weil man erzählerisch eben relativ alleine gelassen wird und Robert Eggers mehr die Bilder für sich sprechen lässt. Doch spätestens nach einer halben Stunde war ich wie gefangen in diesem Bilderrausch und wegen mir hätte der Film sogar gern noch länger gehen können.

      Man bekommt tolle Landschaften, blutige Kämpfe und gute schauspielerische Leistungen zu sehen. Alexander Skarsgard mit seinen 1,94m hat hier stellenweise wirklich eine furchteinflößende Präsenz als durchtrainierter Stammeskrieger und auch die anderen Darsteller, allen voran Claes Bang als Antagonist, gefielen mir richtig gut. In den Nebenrollen tummeln sich ebenfalls noch einige namhafte Darsteller wie Ethan Hawke, Willem Dafoe oder Nicole Kidman, welche letztlich allerdings keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

      Unterm Strich gefiel mir "The Northman" richtig gut, auch viel besser als erwartet. Ich hatte bisher noch keinen Film von Robert Eggers gesehen, doch hier fand ich seinen Style, der für mich ziemlich gelungen irgendwo zwischen Mainstream-Blockbuster und Arthouse-Kino balanciert, sehr erfrischend und spannend. Auch der Soundtrack/Score von Robin Carolan hat mir richtig gut gefallen.
      Wer sich auf die etwas spezielle Art des Films einlassen kann, wird mit einem besonderen Filmerlebnis belohnt...

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        Woody Allen handwerklich absolut spitze, mit seiner Liebeserklärung an New York und das Kino der alten Tage...

        Letztlich könnte man sagen, ist "Manhattan" auch "nur" ein weiterer, recht typischer Woody Allen Film mit intellektuellen Leuten in der oberen Mittelschicht, die Beziehungsprobleme, oder noch besser, Identitätskrisen bewältigen müssen.
        Noch dazu natürlich etwas gewöhnungsbedürftig, dass Woody's Charakter hier, der 42-jährige Isaac Davis, mit einer 17-jährigen eine Beziehung hat (die dann bröckelt wenn er mal wieder auf Diane Keaton trifft...).
        Aber gut, die Figuren sind halt fast immer so neurotisch in Woody Filmen, hier eben sein Charakter vielleicht noch etwas unreifer als sonst. Dafür dennoch beachtlich, wie sie sich eben trotzdem oft authentisch anfühlen, schließlich ist kaum ein Mensch wohl perfekt und diese Ecken und Kanten, kommen gut herüber.

        Rein filmisch und atmosphärisch gesehen ist "Manhattan" aber ein Geniestreich und eine absolute Augenweide noch dazu. New York wird wie ein melancholisches und nostalgisches Kino-Traumland eingefangen, es wirkt alles wie in einer Liebeserklärung an die Filme der 40er Jahre oder so.
        Die Kamera von Gordon Willis ist überragend und fängt etliche Facetten der Stadt wunderbar ein, natürlich alles in sehr konstrastreichem schwarz-weiß, was eben diesen fast schon über-stilisierten Oldschool-Charme ergibt. Unterstützt wird es durch den Score, der klassische Stücke von George Gerwin verwendet, die ebenso aus so einem alten Film stammen könnten.
        Die ganze Aufmachung und Atmosphäre des Films wirkt dadurch irgendwie zeitlos und ist wirklich etwas ganz besonderes, das jeder Filmfan sicherlich genießen oder zumindest in gewisser Weise anerkennen wird.

        Ob man auf Handlungsebene oder mit den Charakteren in Woody Allen Filme etwas anfangen kann, ist vermutlich eher Geschmackssache. Ich für meinen Teil bin da zwiegespalten, kann hier aber schon immer etwas für mich herausziehen und habe einfach Spaß an den subtil witzigen Dialogen, sowie allgemein dem Augenzwinker-Ton, der diese Leute auch gern mal ein bisschen auf die Schippe nimmt, so wirkt es.
        Wobei "Manhattan" da eben generell durchaus etwas melancholischer und verklärter daherkommt als andere Woody Allen Filme, die ich bisher gesehen habe, da es eben auch viel um verpasste Chancen und geplatzte Träume geht. Mir gefiel das aber generell gut und die witzigeren Momente fügen sich ja ebenfalls gut ein.

        Insgesamt für mich absolut sehenswert, wie fast alles, das ich bisher von Allen gesehen habe. Aus technischer/atmosphärischer/schauspielerischer Sicht ein Statement, in Sachen Plot und Charaktere wird es sicherlich nicht jeden abholen können...

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          Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...

          --- #11 CAPTAIN AMERICA: THE WINTER SOLDIER (2014) ---

          So wie ich das bisher auffassen würde, gibt es im (frühen) MCU anscheinend so ein bisschen zwei Arten von Filmen: Einmal die etwas kleineren, intimeren und charakterfokussierteren Abenteuer, die sich stilistisch auch teilweise recht deutlich voneinander unterscheiden (wie zuletzt z.B. Thor 2), und dann eben die großen Materialschlachten a la "Avengers", die auch mehr Charaktere im Gepäck haben, dazu eher in die große Handlung und das Marvel-Worldbuilgind reinspielen - eben mehr so, wie dieser zweite Teil von Captain America sich für mich auch anfühlte.

          Obwohl der Großteil der Zuschauer der zweiten Art Film anscheinend mehr abgewinnen kann, liegt mir nun mal eher die erste Art. Je mehr Figuren und je mehr (für mich leider recht emotionsloses) Spektakel diese Filme bieten, desto weniger fühle ich mich irgendwie in der Handlung investiert, weil sie sich irgendwie recht austauschbar anfühlen. Dazu kommt, dass Captain America bisher ja sowieso schon nicht gerade mein favorisierter Charakter war, woran auch dieser zweite Teil hier leider nichts ändern konnte - ich finde ihn einfach irgendwie blass.

          Ich tue mich hier auch einfach etwas schwer, diese teilweise völlig überdrehte Action (wie hier gerade im Finale wo der Anthony Mackie da noch rumfliegt) und dann diese realistischer aufgezogene Welt bzw. Handlung - schließlich geht es hier wie in einer Art Spionage Thriller der alten Schule zu, mit größeren Themen wie Freiheit vs. Überwachung etc. - miteinander zu vereinbaren. In einer Fantasy oder Sci-Fi Umgebung fällt mir das beispielsweise irgendwie von der Tonalität alles etwas leichter und auch die oberflächlichen Handlungen stören mich weniger. Ansonsten kann ich der Action hier aber eigentlich relativ wenig vorhalten. Es gibt sogar ein paar sehr gut inszenierte Actionszenen, die sich greifbar und handgemacht anfühlen, zu erwähnen wäre vor allem der Fahrstuhl-Fight.

          Am Ende bleibt natürlich immer noch recht furiose und unterhaltsame Blockbuster-Unterhaltung, wirklich schlecht finden kann ich diese Filme bisher eigentlich nicht, weil dafür unterhalten sie mich immer noch zu gut und haben ja immer ihre Momente.
          Außerdem macht es natürlich Spaß, die ganzen namhaften Schauspieler auf der Leinwand zu sehen. Wobei ich mit Robert Redford, hier auch weniger warm wurde. Diesen Figuren fehlt es einfach an Profil meiner Meinung nach, das ist halt Robert Redford selbst und mehr nicht. Genauso geht es mir auch mit Jackson, eigentlich so ein cooler Darsteller, aber als Nick Fury naja austauschbar irgendwo finde ich.
          Aber hier fühlt sich für mich halt alles wieder etwas formelhafter an, wie so aus der Marvel Maschinerie entsprungen. Und auch dieser eher triste, unterkühlte und graue Look, gefiel mir z.B. rein visuell viel weniger als einige der anderen, farbenfroheren Superhelden-Filme bisher.

          Ich weiß auch, dass ich hier vermutlich wieder ein Einhorn sein werde und Souli hier bestimmt eine richtig hohe Punktzahl aus dem Hut zaubert... Aber so ist es halt, ich kann es ja nicht ändern, es bleibt eine Wundertüte alles... ;))

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            Der_Ryan_M 19.05.2025, 11:12 Geändert 19.05.2025, 11:20

            Ich mag es Filme zu schauen, die atmosphärisch gut zur Jahreszeit passen und so bin ich irgendwann mal auf den Jahreszeitenzyklus des Franzosen Eric Rohmer gestoßen, den ich dieses Jahr mal nachholen werde. Los geht es natürlich mit dem 1990 erschienenen "Conte de printemps" bzw. im Deutschen "Frühlingserzählung"...

            Wusste vorher nicht so richtig was mich hier erwartet, von Rohmer habe ich bisher noch nichts gesehen, obwohl er im Arthouse Bereich definitiv kein Unbekannter ist und etliche Fans hat.
            Letztlich handelt es sich (wie ich es schon ungefähr erwartet hatte) um ein sehr ruhiges Drama, wo viel Charakterentwicklung über die Dialoge herübergebracht wird. Es gibt etliche Szenen wo einfach 2 Charaktere auf einer Couch sitzen oder durch den blühenden Garten laufen und sich unterhalten.
            Man begleitet die Philosophiestudentin Jeanne (großartig gespielt von Anne Teyssedre, die hier so eine richtig magische Anziehungskraft hat), wie sie die junge Natacha kennenlernt und ein paar Tage bei ihr wohnt, weil ihre eigene Wohnung von ihrer Cousine "besetzt" wird. Dabei versucht Natacha sobald, sie mit ihrem Vater zu verkuppeln...

            Ja gut, ehrlich gesagt ist die Handlung hier eigentlich zweitrangig, sie ist nur dafür da um eben gewisse Konflikte und moralische Dilemmata in den Fokus zu rücken.
            Der Film lebt viel mehr von seiner frühlingshaften Atmosphäre, die in visuell sehr ansprechenden Bildern herübergebracht wird und auch sinnbildlich für die Story steht, wo man sich eben für neue Abenteuer öffnet.
            Handwerklich und in Sachen Bilder geht hier wirklich alles Hand in Hand, beeindruckend schön der Film. Von den Außenaufnahmen über Inneneinrichtungen bis zu der Kleidung der Leute, eine absolute Freude diese farblich und von der Anordnung/Kamera perfekt abgestimmten Bilder.

            Zudem gibt es immer mal so kleine Momente in den Dialogen, wo man als Zuschauer sich vielleicht damit identifizieren kann, was für Gedanken sich die Charaktere machen oder wie sie zu bestimmten (philosophischen) Themen sich positionieren. Im Großen und Ganzen blieben die Figuren für mich aber leider etwas unnahbar, nichtsdestotrotz übten sie eine gewisse Faszination auf mich aus.

            Ich konnte den Film, für das was er ist, nämlich ein unaufgeregtes und authentisches Bild des Alltags dieser Figuren, schätzen und für mich gut aufsaugen. Hier passiert viel über die Stimmung, Nuancen, Atmosphäre und obwohl das Pacing natürlich sehr langsam ist, ging die Laufzeit doch überraschend schnell vorbei, hätte ich anfangs nicht gedacht.
            Ist einfach mal eine willkommene Abwechslung zu all den schnellebigen und actionreichen Filmen, die man sonst so sieht und ich freue mich schon auf die weiteren Jahreszeiten.

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              Der_Ryan_M 17.05.2025, 11:42 Geändert 17.05.2025, 11:46

              Australischer Thriller der alten Schule von Phillip Noyce, der vor allem durch seine tolle Atmosphäre und die guten schauspielerischen Leistungen überzeugt...

              Ja, die Thriller aus den 80ern und speziell den 90ern (dieser hier ist ja mit Enstehungsjahr 1989 genau an der Schwelle) sind doch eigentlich immer zumindest einen Blick wert.
              Hier in "Dead Calm" verschlägt es uns auf hohe See, wo Nicole Kidman und Sam Neill, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten übrigens stolze 20 Jahre Altersunterschied hatten, ein Ehepaar spielen, das auf ihrer Yacht einen persönlichen Schicksalsschlag verarbeiten möchte. Nur blöd, dass sie dabei auf den Schiffbrüchigen Billy Zane treffen, der ihnen schon bald weitere Probleme bringen soll...

              Durch das minimalistische Setting auf einem bzw. zwei Schiffen und (bis auf den kurzen Beginn des Films) nur auf hoher See, hat der Film so etwas zeitloses an sich. Noch dazu wurde die Atmosphäre wirklich gut eingefangen, gerade durch die endlosen Weiten und die Lichtverhältnisse, finde ich schwingt hier die ganze Zeit fast so eine leicht surreale oder traumhafte Note mit, hat mir sehr gut gefallen.

              Ansonsten wäre natürlich das Schauspiel hervorzuheben, wo alle drei Hauptdarsteller mir ebenfalls wirklich imponiert haben. Sam Neill mit seiner typischen Ruhe, die er irgendwie immer ausstrahlt, Nicole Kidman zeigt schon in jungen Jahren was sie schauspielerisch draufhat und Billy Zane, tja der overacted den Psychopathen teilweise fast so ein wenig, aber auch das fand ich, fügte sich hier sehr gut ein und erhöht den Unterhaltungsfaktor. Irgendwie erinnerte er mich hier etwas an einen jungen Marlon Brando, von der Mimik und dieser "Schön aber gefährlich" Ausstrahlung... ;))

              Unterm Strich ein wirklich gelungener Film, der mit seinen 90 Minuten auch sehr kurzweilig daherkommt. Manche beklagen hier unlogisches Verhalten und ja, sicherlich wirkt einiges ein wenig konstruiert, das ist aber im Genre nicht unnormal und gerade auch in Anbetracht dessen, dass Nicole Kidman's Charakter ja ein Trauma verarbeitet (was sie eben auch super spielt), fand ich ihr Verhalten jetzt im Kontext zu keinem Zeitpunkt total unangebracht. Von mir gibt's jedenfalls eine klare Empfehlung für jeden Oldschool Thriller Fan!

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                Etwas schwächer als die Vorgänger, aber wenn man diese Art von Komödien mag, immer noch unterhaltsamer Quatsch...

                Das Hauptproblem ist für mich hier eigentlich Stifler, den ich als albernen Sidekick, der gelegentlich mal einen Witz unter der Gürtellinie reißt, also so wie in den anderen Filmen, sehr lustig finde, der aber hier im dritten Teil eigentlich die Hauptrolle einnimmt und das ist dann einfach etwas zu viel des Guten, wirkt alles ein wenig überdreht hier. Allgemein fühlt sich der Humor irgendwie ein bisschen erzwungener und weniger organisch an als in den ersten beiden Filmen, die da einfach eine super Balance hinbekommen haben.
                Leider kehrt ja auch sonst nicht die gesamte Truppe zurück, so fehlen z.B. Chris "Oz" Ostreicher und auch einige andere Nebenfiguren, die dann erst für den vierten Teil wieder vor der Kamera zu sehen sein sollten. Dafür haben eben Seann William Scott, Jason Biggs und auch Eugene Levy diesmal größere Parts.

                Unterm Strich ist "American Wedding" immer noch eine lockere Comedy, die man sich gut ansehen kann und die auch einige gelungene Passagen bietet, insgesamt aber einfach nicht ganz so fein abgestimmt wirkt, wie die anderen Filme der Reihe.
                Das Thema mit der Hochzeit und dass die Protagonisten jetzt alle eben schon etwas älter sind, eignet sich gefühlt dann auch etwas weniger für die ganz derben und kindischen Sachen, die man hier so eingebaut hat. Im Endeffekt mag ich die ganzen Charaktere und die Atmosphäre hier aber immer noch ganz gern.

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                  Der_Ryan_M 15.05.2025, 17:33 Geändert 15.05.2025, 17:37

                  Ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Western von Don Siegel, mit Clint Eastwood und Shirley MacLaine (sehe ich beide total gern) in den Hauptrollen für mich absolut perfekt besetzt...

                  "Two Mules for Sister Sara" lebt dabei auch hauptsächlich von seinen zwei gegensätzlichen Hauptfiguren, ein typischer Revolverheld, der aber mit einer netten Portion Zynismus ausgestattet ist, und eine Nonne, die es faustdick hinter den Ohren hat. Die beiden müssen auf ihrer gemeinsamen Reise irgendwie miteinander auskommen, weshalb man den Film schon so ein wenig an eine Art Buddy-Western betiteln könnte.
                  Und das macht einfach sehr viel Spaß, wie sich Clint und Shirley hier die Sprüche an den Kopf hauen, stellenweise wird echt witzig mit den Rollenbildern gespielt und allgemein ist das Ganze auch wirklich mit einem netten Charme ausgestattet wie ich finde.

                  Ansonsten erinnert der Film stilistisch natürlich eher an die zu der Zeit populären Italo-Western, teilweise durchaus relativ skrupellos und auch der wieder einmal hervorragende und ikonische Morricone-Score tut da natürlich sein übriges. Die Western-Atmosphäre fand ich allerdings sehr gelungen und man bekommt, so wie es im Genre sein sollte, einige tolle und farbenfrohe Landschaften zu sehen.

                  Unterm Strich definitiv sehenswert, ich hatte meinen Spaß mit diesem lockeren und von der Tonalität auch fast schon etwas schelmischen Western der frühen 70er. Der macht einfach Laune und ich freue mich auch schon, den irgendwann erneut zu gucken. :)

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                    Ryan und Yggi schauen ... #3 TANZ DER VAMPIRE

                    Hier wusste ich gar nicht, was mich erwartet und ich war, nachdem ich den Film geschaut habe, auch erst einmal sehr überrascht, als ich sah, dass so ein Film wie "Tanz der Vampire" auf einer 7,4 Durchschnittswertung sitzt hier in moviepilot. :O
                    Nicht, dass ich ihn total schlecht finde, aber er ist halt doch schon sehr gewöhnungsbedürftig, was mir schon in den ersten Szenen etwas Probleme bereitete und wo ich mir hätte vorstellen können, dass hier der ein oder andere auch mal direkt die Flinte ins Korn wirft. Aber gut, ist ja auch ein durchaus betagter Film, der sicherlich auch seine Liebhaber aus früheren (Kindheits-)Tagen hat...

                    Wie gesagt handelt es sich aber schon um einen sehr speziellen Film, eigentlich auch kein Film, den ich von Roman Polanski erwarten würde. Im Grunde ist das eine Horrorkomödie, wo ein Wissenschaftler und sein Assistent nach Transsilvanien reisen um Vampire zu erforschen, was aber stellenweise wirklich absurd und mit einem für mich ziemlich trashigen Humor daherkommt. Nennt man es nun Slapstick oder Situationskomik, oder vielleicht auch beides.
                    Es werden jedenfalls viele Klischees von Vampiren oder solchen älteren Horrorfilmen im Allgemein, aufgegriffen und dabei ordentlich durch den Kakao gezogen bzw. ja, eigentlich parodiert, was gerade im späteren Verlauf dann allerdings auch durchaus seinen Reiz hat und in etlichen Momenten schon witzig ist.

                    Sowieso finde ich den zweiten Teil des Films im Schloss deutlich besser als den Anfang, der noch in dieser Herberge oder Wirtshaus oder was auch immer spielt, denn dann kann der Film seine Stärken ausspielen. Und das sind für mich allen voran die düstere, märchenhafte Atmosphäre, sowie Kostüme und Set-Design. Obwohl alles so ein wenig B-Movie Flair atmet, hat das schon einen tollen gothischen 60er Jahre Charme, der mir im Laufe der Zeit doch gut gefiel.

                    Auf schauspielerischer Seite bleibt natürlich Sharon Tate im Kopf, jeder der den Film gesehen hat, weiß wieso... ;) Aber auch Jack Macgowran und Roman Polanski selbst, als Wissenschaftler-Duo, die mich so ein bisschen an Marty McFly und Doc Brown erinnerten, hinterlassen einen gewissen Eindruck. Der Abronsius, könnte durchaus eine Legende werden in meinem Sprachgebrauch, werde den Souli bestimmt noch öfters so nennen, wenn er wie ein verrückter Professor an seine Filme rangeht. ;))))

                    Ja unterm Strich wieder mal nicht so leicht einzuordnen. Lange war ich weniger begeistert und quälte mich anfangs sogar etwas durch. Im Nachhinein allerdings, wirkte der Film bei mir aber noch ganz gut nach und ich muss immer wieder schmunzeln, wenn ich daran denke, auch jetzt wieder beim Schreiben dieses Kommentars. Den muss ich irgendwann auf jeden Fall nochmal gucken, so viel steht fest. Bis dahin, gibt's wie so oft bei solchen Wackelkandidaten, die solide 6 von mir. Auf jeden Fall ein netter Film für uns zum zusammen Nachholen, für die alten Klassiker bin ich doch immer gern zu haben. Bin hier auch mal wirklich auf Souli's Rezension gespannt...

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                      Der_Ryan_M 12.05.2025, 10:24 Geändert 12.05.2025, 10:40

                      Yul Brynner mal mit Haaren, in diesem biblischen Historienepos unter der Regie von King Vidor (sein letzter Film)...
                      Ich hatte den Film passenderweise zu Ostern geguckt, leider hänge ich mit den Kommentaren ja teilweise stark hinterher. Ab und an, schaue ich diese Art Film aber wirklich gern.
                      "Solomon and Sheba" gehört jetzt sicherlich nicht zu den besten und bekanntesten Produktionen seiner Art, doch an aufwendigen Sets und so einem tollen Old-Hollywood Glanz und Stil, mangelt es hier auch keinesfalls. Gerade die nicht wenigen Außenaufnahmen im Cinemascope-Format machen richtig was her, während man anderen Szenen schon einen Studio-Look ansieht, aber so war das halt früher und auch das gehört ja zu so einem Film natürlich dazu.

                      Brynner war wohl nur die zweite Wahl als Hauptdarsteller, weil Tyrone Power während der Dreharbeiten ja leider verstarb. Genaueres dazu könnt ihr in dem tollen Kommentar unter mir von @Ygdrasoul nachlesen, der mich auch animierte, den Film nachzuholen.
                      Ich finde Yul macht hier erneut eine sehr gute Figur und trägt den Film souverän. Allgemein gefielen mir die Schauspieler hier aber alle sehr gut. George Sanders möchte ich positiv hervorheben, sehr gute Darbietung als Adonijah, Bruder von Salomon, fällt schon in den ersten Szenen positiv auf. Gina Lollobrigida bringt dann irgendwie noch so eine mystische und exotische Note mit herein, darf sich hier auch in den edelsten Kleidern und Outfits präsentieren. David Farrar in einer Nebenrolle, ebenfalls eine absolute Bereicherung und tolle Präsenz.

                      Am Ende ein Film, der für mich auch mehr oder weniger ausschließlich durch seine Inszenierung und Schauspieler lebt. Die Handlung wirkt hingegen ziemlich formelhaft, hat ein paar kleine Längen und die religiösen und moralischen Konflikte wirken stellenweise auf mich auch ein wenig aufgesetzt.
                      Wenn man solche alten Historienfilme mag, sich diesen Schauwerten hingeben kann und die ideologischen Sachen so mitnimmt, kann man hier allerdings definitiv ganz nette 140 Minuten verbringen.

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                        Der_Ryan_M 11.05.2025, 11:39 Geändert 11.05.2025, 11:47

                        Mit mittlerweile fast Mitte 60, macht Jean-Claude Van Damme in diesem B-Movie rein schauspielerisch keine schlechte Figur und hat sogar eine ganz gute Präsenz in dieser Rolle. Als Actionfilm würde ich "Darkness of Man" allerdings nur bedingt einordnen, da die Action doch eher rar gesät ist - ein düsterer Thriller in dem es um Bandenkriminalität in LA geht, sogar verfeinert mit Film Noir Elementen, passt eher.

                        Das Problem ist hier leider, dass der ganze Film sehr klischeehaft anmutet und auch auf erzählerischer Ebene dünn bestückt ist, sodass das Pacing einfach nicht rund läuft. Irgendwie wartet man die ganze Zeit, dass der Film mal richtig Fahrt aufnimmt, doch das passiert im Endeffekt leider nie, es bleibt alles sehr oberflächlich.

                        Auf der positiven Seite kann man hingegen die Atmosphäre verbuchen, welche an sich nicht verkehrt ist und auch den Drehort Los Angeles in einigen Szenen schön inszeniert. Allgemein mag ich auch den eher bodenständigen und entschleunigenden, sowie auch etwas melancholischen, Ansatz des Films, der wie schon erwähnt, wie ein moderner Noir erzählt ist. Einige Elemente, wie z.B. dass die Hauptfigur immerzu trinkt oder auch die an eine "Femme fatale" angelehnte Frauenfigur, gespielt von Kristanna Loken, die ich übrigens ewig nicht gesehen habe und hier sehr reizvoll spielt, sind unverkennbar.

                        Tja, was macht nun wieder mit so einem Film... Eigentlich gute Ansätze vorhanden, die aber im Endeffekt eben nicht geschickt ausgespielt werden, weil der Film sich über weite Strecken einfach recht zäh anfühlt. Mir geht es auch gar nicht darum, dass ich mehr Action sehen will, aber als Thriller/Noir braucht so ein Film eben in Sachen Figuren und Handlung etwas mehr Fleisch auf den Rippen, gerade auch in Anbetracht dieser 110 Minuten Laufzeit, die sich letztlich leider noch länger anfühlen.

                        Dennoch hatte "Darkness of Man" irgendwie ein wenig seinen Reiz und als gewissermaßen Low-Budget-Produktion, eine Vision, die ich respektiere. Van Damme als Noir-Figur finde ich schon nice, nur schade, dass das Drehbuch nicht ausgefeilt genug ist. Ich gebe mal wohlwollende 5 Punkte, für einen B-Movie ist das schon ok. Ganz nebenbei übrigens die letzte Film-Rolle der letztes Jahr verstorbenen Shannen Doherty, und auch Cynthia Rothrock hat einen Mini-Auftritt als Krankenschwester.

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                          Ein starker und mit 85 Minuten Laufzeit auch sehr kompakter und kurzweiliger Rachewestern, mit einer coolen Raquel Welch in der Hauptrolle...

                          Schon die Intro-Credits fand ich richtig nice, toller Soundtrack von Ken Thorne und eine ziemlich kreative Sequenz von Zeichnungen. Und dann geht es auch schon los mit dem Western, für damalige Zeit sicher etwas ungewöhnlich, erstens so ein Rape & Revenge Streifen, was der Film ja letztlich ist, der auch nicht unbedingt zimperlich ist mit seinen Gewaltdarstellungen. Sowie zweitens natürlich durch die (sehr attraktive und lustigerweise jederzeit perfekt gestylte) weibliche Hauptrolle auch etwas feministisch angehaucht, was auch in der ein oder anderen Dialogzeile zur Geltung kommt, aber auf charmante Art.

                          Ansonsten lebt "Hannie Caulder" viel von seiner, wie ich finde, recht angenehmen und gelungenen Western-Atmosphäre mit einigen wirklich tollen Drehorten, sowie natürlich von der Chemie zwischen Raquel Welch und Robert Culp, der sie hier unter seine Fittiche nimmt und ihr u.A. das Schießen beibringt.
                          Während Welch eine sehr gute Mischung zwischen Verletzlichkeit und Entschlossenheit in ihrer Performance unterbringt, ist es Culp, der hier für mich so ein sympathischer Anker und ruhiger Gegenpol in dieser Geschichte ist - und es macht einfach Spaß, die beiden zu begleiten. Herrlich dann später auch noch der kleine Auftritt von Sir Christopher Lee als Büchsenmacher (übrigens die einzige Western-Rolle in seiner doch sehr üppigen Film-Vita), wertet den Film auch nochmal auf mit seiner Präsenz.

                          Das tröstet dann alles auch darüber hinweg, dass die Schurkenbande, angeführt von Ernest Borgnine, für diesen Film etwas zu trottelig bzw. auf Lacher gespielt daherkommt, was leider so ein bisschen unpassend im Kontrast zu den schlimmen Verbrechen steht, die sie begehen. Aber sei's drum, denn unterm Strich überwiegt hier klar das Positive und ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Toller Rachewestern, wo es sich für Genrefans lohnt ihn zu entdecken.

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                            Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...

                            --- #10 THOR: THE DARK WORLD (2013) ---

                            Mit dem ersten "Thor" hatte ich ja so ein wenig Probleme bzw. fand ich ihn schon solide, aber mir fehlte da so ein wenig das Besondere. Trotzdem hatte ich ein paar Wochen später, nachdem wir die erste Staffel von "Agents of Shield" nun beendet hatten, irgendwie richtig Bock auf den zweiten Teil. Das Filmposter sah auch irgendwie immer so düster aus und dazu natürlich der Titel "Dark World" bzw. im deutschen "Dark Kingdom" (lol), versprachen ein Erlebnis mehr nach meinem Geschmack.

                            Und ja, der zweite Teil gefiel mir auch um einiges besser als der Erstling, sogar insoweit, als dass ich mich jetzt drauf freue, dem ersten Teil nochmal eine Chance zu geben. Denn hier bekommen die Charaktere, die in der schon recht lockeren und humorvollen Stimmung des ersten Teils so ein wenig ungeschliffen wirkten, nun endlich etwas Profil und wachsen an ihren Herausforderungen.
                            Klar, das Marvel-Rad erfindet "The Dark World" nicht neu - die Handlung entspricht den Standards dieser Filme und die Dunkelelfen, welche hier als Schurken herhalten, sind auch irgendwie generisch. Mir gefällt dann aber einfach die Umsetzung, die eben diesmal einfach etwas seriöser daherkommt, ohne aber die marvel-typische Lockerheit zu verlieren. Hier hat man eine gute Mischung gefunden, wo ich mich auch auf diese Mythologie und ja, die bei "Thor" durch das Setting etwas mit Pathos versehene Erzählung einlassen konnte.

                            Dazu kommen wirklich starke Visuals und CGI-Effekte, ich finde da hat Regisseur und Game of Thrones Veteran Alan Taylor (der danach zu meiner Überraschung übrigens den echt schwachen "Terminator: Genisys" inszenierte) es definitiv geschafft, diesem Film eine eigene Identität zu verleihen, zumal Thor 2 für mich diesmal eher einen Sci-Fi Touch hat, während Thor 1 ja schon eher nach Fantasy anfühlte.
                            Das London Setting und das Düstere erinnerten mich sogar ein wenig an die Harry Potter Filme, während mich die opulenten Schlachten auf Asgard nun eher an Star Wars erinnerten, und beides mag ich natürlich sehr gern. Toller Score auch von Brian Tyler, der den Film stellenweise richtig episch wirken lässt, den habe ich noch öfters gehört in den letzten Tagen - vor allem die End-Credits hier auch mega audiovisuell aufbereitet finde ich.

                            Unterm Strich ein wirklich gelungener Superhero-Film, hätte ich nach dem ersten "Thor" nicht unbedingt gedacht. Aber je mehr ich drüber nachdenke, desto besser gefällt mir dieser Film hier. Eine simple, aber knackig und bildgewaltig inszenierte Fantasy/Sci-Fi Sause, die mir wirklich Spaß machte, zumal ich das Gefühl hatte, dass auch Chris Hemsworth hier in seiner Rolle nochmal mehr aufging.
                            Nach "Iron Man 3" also der nächste Volltreffer für mich beim MCU-Projekt - komischerweise genau die beiden Filme, die sonst bei Fans weniger gut ankommen... Kann ich nicht so richtig nachvollziehen, für mich hatten gerade diese beiden Filme gewissermaßen kleinere, persönlichere Stories für die Helden und dazu eben Ecken und Kanten, was Atmosphäre und Stil angeht, die sie auf angenehme Art von den eher glatten Avengers und Co. Spektakeln abheben. Aber ja, mein Geschmack ist da wohl eh verirrt... :D Mal schauen ob Souli das bestätigt.

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                              Der_Ryan_M 05.05.2025, 12:20 Geändert 05.05.2025, 12:25

                              DIE SCHRILLEN VIER (BenAffenleck, RolfMuller, pischti, Der_Ryan_M) ... wollen einen Cadillac Eldorado

                              #8 GLENGARRY GLEN ROSS

                              Ein Film, den ich schon länger auf dem Schirm hatte und wo ich hoffte, er würde mir sehr gefallen. Nicht zuletzt natürlich wegen des tollen Casts aus legendären Schauspielern, den man hier zu sehen bekommt - insofern habe ich mich sehr gefreut, als die Wahl der Schrillen Vier auf "Glengarry Glen Ross" gefallen ist.

                              Letztlich muss ich aber sagen, ist der Film auch eigentlich eine einzige Schauspieler-Show, die hier ihre Präsenz und ihr Können in spritzigen Dialogen und der ein oder anderen durchaus recht witzigen Szene zur Schau stellen dürfen. Denn handlungstechnisch gibt die Story, rund um ein paar Mitarbeiter eines Immobilienbüros, die so viele Grundstücke wie möglich verkaufen sollen um ihren Job zu behalten, nicht gerade allzu viel her.
                              Dass das alles eine Theaterverfilmung ist und somit hauptsächlich nur an zwei Kulissen spielt (Büro und China-Restaurant auf der anderen Straßenseite), merkt man dem Ganzen natürlich auch sehr an, ist aber immerhin schön 90er Jahre typisch, mit viel Regen und Dunkelheit, atmosphärisch inszeniert. Ich fühlte mich zwischendurch etwas an "Die 12 Geschworenen" erinnert, der dann aber z.B. auf moralischer Ebene doch nochmal interessanter ist.

                              Nichtsdestotrotz erreicht "Glengarry Glen Ross" in diesen zwei Punkten, also Dialoge und Schauspiel, welche in meiner persönlichen Bewertung eines Films eine durchaus große Rolle spielen, weil ich beides sehr mag, ein ziemlich hohes Niveau. Das macht schon richtig Laune, wenn sich Al Pacino und Jack Lemmon hier die Bälle zuspielen oder auch gleich am Anfang der Auftritt von Alec Baldwin, der übrigens so im zugrundeliegenden Bühnenstück von David Mamet nicht vorhanden ist und eigens für den Film geschrieben wurde.
                              Und wenn wir schon bei den Darstellern sind, war ich total überrascht, dass für mich hier eigentlich sogar Ed Harris der heimliche Star des Ensembles ist und die beste Präsenz an den Tag legte, was ich in so einem Cast nicht unbedingt gedacht hätte. Ich fand seine Figur und seine Psychospielchen mit Alan Arkin einfach herrlich...

                              Unterm Strich sicherlich kein einfacher Film zum Einordnen, weil er für mich eigentlich vorrangig als Schauspieler-Vehikel funktioniert und von einzelnen Szenen und Dialogen lebt, während er als richtiger Film mit einer fesselnden Story kaum eine größere Wirkung hat, sowie teilweise etwas trocken wirkt. Alleine wegen seiner Qualitäten und des hervorragenden Casts, der, wie man es bei den Namen im Grunde erwarten würde, auch wirklich top Performances liefert, ist der Streifen aber zumindest sehenswert und für jeden Filmfan eigentlich eine Pflichtveranstaltung.
                              Ich bin jedenfalls froh, dass wir diesen Film gemeinsam geschaut haben, hat sich mal wieder gelohnt. Bin nun auch wirklich gespannt, wie begeistert (oder nicht) die anderen waren... :)

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                                Der_Ryan_M 04.05.2025, 11:56 Geändert 04.05.2025, 11:58

                                Ein sehr guter Hitchcock-Thriller, bisher wahrscheinlich sogar mein liebster. Wobei das natürlich mit Vorsicht zu genießen ist, da stehen ja noch etliche aus bei mir... ;)

                                Aber "The Man Who Knew Too Much" vereint schon sehr viele Elemente, die mir gefallen, vor allem den ersten Abschnitt des Films in Marokko fand ich sehr fesselnd und atmosphärisch. Opulente Kulissen, die in prächtigen Farben und schönen Kameraeinstellungen zum Leben erweckt werden, sorgen für ein visuelles Erlebnis und entfachen tolles Abenteuerfeeling. Dazu liegt eben ständig so ein unwohliges, fast schon paranoia-artiges Gefühl in der Luft, ist schon stark gemacht.
                                Mit James Stewart und Doris Day, die ein "typisches", amerikanisches Ehepaar spielen, haben wir auch wirklich nette Charaktere im Gepäck, denen man gern zuschaut und die schauspielerisch natürlich absolut überzeugend auftreten. Gerade von Doris Day war ich sehr angetan, war glaube ich der erste Film, wo ich sie sehen durfte und sie bringt eine sehr gute Emotionalität in den Film herein.

                                Im Mittelteil geht es dann zwar etwas ruhiger zu, allerdings wird es gegen Ende, in der Royal-Albert-Hall, nochmal richtig beeindruckend, wenn der Film sicherlich 10 Minuten komplett ohne Dialoge auskommt (während Bernard Herrmann da sein Konzert gibt), und trotzdem ein ungeheuer intelligenter Spannungsaufbau stattfindet - das ist Suspense vom feinsten, muss man wirklich anerkennen!
                                Etwas schade dann, dass es darauffolgend für meinen Geschmack nochmal ein wenig zu melodramatisch wird, wenn das oscarprämierte und eigens für den Film geschriebene Lied "Que Sera" seine erneute Verwendung findet, aber gut geschenkt das Ganze... ;)

                                Unterm Strich ein absolut sehenswerter Klassiker, der vor allem in schauspielerischer und technischer Hinsicht absolut überzeugt. In einigen Szenen erreicht der Film zudem ein richtig hohes Niveau und weiß auch nach fast 70 Jahren noch zu beeindrucken.
                                Den sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben, vielleicht geht's bei der Zweitsichtung hier sogar auch noch punktemäßig etwas nach oben bei mir...

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                                  Der_Ryan_M 03.05.2025, 12:35 Geändert 03.05.2025, 12:42

                                  "Endstation Schafott" lässt mich seit der Sichtung vor etlichen Tagen nicht mehr los, ein richtig starkes und charaktergetriebenes Drama, das mit Alain Delon und Jean Gabin natürlich herausragend besetzt ist, die auch beide weltklasse spielen. Regisseur José Giovanni, der selbst mal im Gefängnis saß, übte 1973 mit dem Film deutliche Kritik am französischen Rechtssystem, das zur damaligen Zeit auch noch Gebrauch von der Todesstrafe durch Guillotine machte...

                                  Kann sich ein Verbrecher tatsächlich ändern? Diese existenzielle Frage steht hier im Mittelpunkt, wenn Alain Delon's Charakter Gino Strabliggi zu Beginn des Films auf Bewährung aus dem Gefängnis freikommt, auf Anraten seines Betreuers gespielt von Gabin. Die Familien der beiden werden sogar befreundet, doch Strabliggi wird immer wieder von Schicksalsschlägen geplagt und von seiner Vergangenheit eingeholt...

                                  Ein Film, der sich mit menschlichen und natürlich zeitlosen Themen wie Schuld, Resozialisierung oder auch Würde auseinandersetzt und dabei aber niemals urteilt, sondern vieles dem Zuschauer überlässt. Die Inszenierung ist subtil und relativ minimalistisch, der Film wird vorrangig getragen durch grandiose Schauspieler, Dialoge und der intensiven Atmosphäre, verfeinert mit einem klasse Score und tollem Voiceover.
                                  Dabei lässt er sich eigentlich in zwei Hälften einteilen, die erste ist eher noch durch Delon's wieder Ankommen in der Gesellschaft geprägt und hat auch seine etwas lockereren Momente, während sich in der zweiten Hälfte seine Lage dramatisch zuspitzt und man als Zuschauer wirklich tatenlos zusehen muss, wie die ungerechten Dinge seinen Lauf nehmen...

                                  Ja, was soll ich sagen, hier stimmt einfach sehr vieles, mich hat der Film enorm beeindruckt. Zum einen wäre natürlich das Schauspiel der beiden Hauptdarsteller zu erwähnen, wo vor allem Alain Delon in seiner ambivalenten Rolle alles herausholt und eine ungeheure Präsenz und so ein souveränes Auftreten an den Tag legt, wie ich es bisher wirklich selten gesehen habe.
                                  Auf der anderen Seite die sehr stimmige Atmosphäre im Frankreich der 70er. Gerade in der ersten Filmhälfte ist diese Mischung aus Hoffnung, Melancholie und einem leisen Neubeginn extrem stimmungsvoll inszeniert. Das hat stellenweise wirklich fast etwas Traumartiges, man spürt förmlich die Fragilität dieser neu gewonnenen Freiheit, was auf mich einen ganz besonderen Sog ausüben konnte.

                                  Natürlich wirkt die Handlung hinten heraus mitunter ein wenig konstruiert, weil gerade ein entscheidendes Element so ein wenig aus dem Nichts heraufbeschwört wird, dies hat mich aber nicht allzu sehr gestört. Es bleibt bis zum Ende emotional, da man mit den sehr gut gezeichneten Charakteren einfach mitfühlt und diese Geschichte eine natürliche Tragik gut herüberbringt.
                                  "Endstation Schafott" ist genau diese Art von Film, die ich absolut liebe und immer suche - menschliche Geschichten ohne Übertreibungen, wo man etwas mitnehmen kann und das aber sehr subtil präsentiert wird, was einen noch lange beschäftigt. Ich kann diesen Film nicht genug empfehlen...

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                                    Der_Ryan_M 03.05.2025, 12:04 Geändert 03.05.2025, 12:07

                                    Obwohl er damals eher ein kommerzieller Flop war, ist "End of Days" heute für viele einer der letzten wirklich guten Arnie-Filme, bevor es im neuen Jahrtausend dann mit seiner Schauspielkarriere eher bergab ging, u.A. weil er ja dann in die Politik ging. Wobei ich "The 6th Day" auch noch recht brauchbar finde und "Terminator 3" mag ich sogar ziemlich gern. Der 2002 erschienene "Collateral Damage" steht bei mir noch aus, vielleicht kann der ja auch noch was...

                                    Hier jedenfalls ist er mal in einem etwas anderen Genre zu sehen und als gebrochener Ex-Cop eben auch außerhalb seiner sonstigen Rollen. Natürlich bietet auch dieser Film von Peter Hyams einige Arnie-typische Actionszenen, was das Publikum früher sehen wollte, aber er geht schon mehr in die Richtung Horror-Thriller.
                                    Das New York Setting, kurz vor dem Millennium, denn schließlich spielt der Film in den letzten Tagen des Jahres 1999, fand ich recht einzigartig und zudem sehr gelungen und düster, ja fast apokalyptisch, dargestellt. Das Thema mit der Kirche, dem Teufel etc., ist jetzt eher weniger meins, kann ich einfach nicht so viel mit anfangen und wirkt auch etwas überladen, aber insgesamt noch recht unterhaltsam umgesetzt.

                                    Neben Schwarzenegger, der den Umständen entsprechend eine ganz ordentliche Figur macht, brilliert vor allem Gabriel Byrne als personifizierter Teufel, der eine wirklich gute und einnehmende Präsenz an den Tag legt. In den Nebenrollen tummeln sich noch etliche mehr oder weniger bekannte Gesichter, wie z.B. Robin Tunney, Kevin Pollak, Rod Steiger und sogar Udo Kier.
                                    Unterm Strich ein solider Blockbuster der späten 90er, den man sich definitiv mal anschauen kann, auch wenn die großen Highlights fehlen, einiges etwas kitschig umgesetzt ist und auch die Effekte an der ein oder anderen Stelle nicht ganz sauber wirken.

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                                      Der_Ryan_M 01.05.2025, 12:12 Geändert 01.05.2025, 12:24

                                      "The Last Stop In Yuma County" machte hier ja vor etlichen Wochen mal richtig die Runde unter meinen üblichen moviepilot-Buddies - ich bin nun mit meinem Kommentar natürlich mal wieder zu spät auf der Party, aber ich hoffe es ist trotzdem noch genug Kaffee und Rhabarberkuchen da... ;))

                                      Ja, dementsprechend ist hier eigentlich auch schon so gut wie alles vor mir gesagt worden, das Regiedebüt von Francis Galluppi war auch für mein Empfinden ein wirklich netter, kleiner, schwarzhumoriger Thriller, der von der Machart durchaus etwas an Tarantino erinnert. Das heißt, wir bekommen verrückte Charaktere, eine Menge unterhaltsamer und subtil witziger Dialoge und früher oder später wird die Gewaltspirale natürlich auch angezogen.
                                      Der mir größtenteils unbekannte Cast macht zudem einen wirklich guten Job und auch die minimalistisch gehaltene Inszenierung, die halt mehr oder weniger auch nur eine Kulisse beinhaltet, passt gut zum Film.

                                      Hat mir die ersten zwei Drittel alles ordentlich Laune gemacht und konnte mir auch einige Schmunzler abringen, nur finde ich, dass eben der Film nach dem Höhepunkt im Diner, sein komplettes Pulver verschossen hat und in den letzten 30 Minuten relativ mühsam ins Ziel krabbelt. Irgendwie fehlen dann die guten Ideen, wie man das Ding wirklich unterhaltsam zu einem Ende bringen kann und auch die Tonalität wechselt dann etwas komisch, was mir nicht ganz so gefiel.
                                      Trotzdem aber unterm Strich ein ganz cooler Film, der sich trotz deutlich spürbarer Vorbilder, frisch anfühlt und den man sich definitiv mal ansehen kann.

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                                        Der_Ryan_M 01.05.2025, 11:50 Geändert 01.05.2025, 12:19

                                        Die Wahl auf "Devil’s Gate" fiel bei mir letztens mal wieder absolut spontan, ich hatte vorher glaube ich noch nie von dem Film gehört und wusste auch nichts darüber. Manchmal wirklich die beste Art, einen Film zu gucken, weil so kann man in gewissen Aspekten immer mal positiv überrascht werden...
                                        Jedenfalls war ich in den ersten Momenten leider erstmal etwas abgetörnt, nicht nur weil der Film mit so einem richtig sumpfigen, grau-braunen Sepia-Farbfilter und damit verbunden "Billig-Look" daherkommt, sondern auch weil die Eröffnung wie jeder total klischeehafter Horrorfilm abläuft.

                                        Im weiteren Verlauf steigert sich der Thriller aber und mischt später sogar einige nette Sci-Fi Elemente in die Handlung. Das bleibt von der Qualität natürlich alles stets auf einem überschaubaren B-Movie Niveau, hat aber ein paar echt coole Ideen und eine gute, düstere Atmosphäre auf dieser abgelegenen Farm, einige Elemente erinnerten mich dann auch ein wenig an Shyamalan's "Signs".
                                        Schauspielerisch bleibt das Ganze leider eher blass, so wirklich überzeugt hat mich einzig Milo Ventimiglia. In einer kleinen Nebenrolle ist, recht passend zur Mystery-Thematik des Films, noch X-Factor Legende Jonathan Frakes dabei.

                                        Unterm Strich ein solider Sci-Fi Horrorfilm, der zwar keine Bäume ausreißt, mich aber 90 Minuten kurzweilig unterhalten konnte und dazu so einen netten Oldschool-B-Movie-Charme versprühen kann. Wenn da nicht die etwas störenden Unstimmigkeiten und Sprünge in der Handlung wären, was auch leider in etlichen offenen Fragen am Ende resultiert, wären hier sicherlich sogar 6 Punkte drin gewesen. Kann man aber auch so mal gucken, wenn man Lust auf sowas hat...

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                                          Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...

                                          --- #9 AGENTS OF S.H.I.E.L.D. - STAFFEL 1 (2013-2014) ---

                                          Tahiti ist ein magischer Ort... ;)) Lustig übrigens, wie hier in moviepilot als Staffelbeschreibung die komplette Handlung gespoilert wird, also Vorsicht...

                                          Mit der für den amerikanischen TV-Sender ABC produzierten Serie "Agents of S.H.I.E.L.D." stand nun nach chronologischer Reihenfolge die erste Serienstaffel des MCU bei uns auf dem Programm.
                                          Vom Feeling her ist das hier, mehr oder weniger, auch noch eine typische TV-Serie der alten Schule, wo die 22 Episoden damals wöchentlich im linearen Fernsehen ausgestrahlt wurden. Ich mag ja diese oldschool TV-Serien eigentlich ganz gern, zumindest habe ich sie in den letzten Jahren wieder etwas mehr lieb gewonnen.
                                          Natürlich sind sie oft nicht ganz so hochwertig, wie man es von heutigen Streaming-Serien oder sowas kennt, aber die eher episodische Struktur eignet sich dafür eben gut, um hier und da mal eine Folge einzuschieben und man muss nicht alles unbedingt hintereinander gucken. Zudem bekommen über so viele Folgen auch die diversen Charaktere natürlich genügend Zeit sich zu entfalten, da immer mal wieder ruhigere Momente und Charakterentwicklung eingestreut wird.

                                          Über die Handlung möchte ich eigentlich wie immer gar nicht so viel schreiben, da sie teilweise auch recht sprunghaft, aber etwas komplex ist und das Marvel-Universum eben gewissermaßen auf dieser Ebene erweitert.
                                          Es geht im Kern aber um eine Einheit von S.H.I.E.L.D., eine Art Geheimdienst, geleitet von Nick Fury (Samuel L. Jackson), die auch schon in den Marvel-Filmen vorher auftauchten und deren Aufgabe es ist, die normalen Menschen vor übernatürlichen Objekten usw. abzuschirmen, wofür sie immer rund um die Welt im Einsatz sind. Im Mittelpunkt steht Agent Phil Coulson, gespielt von Clark Gregg, den wir ebenfalls schon aus den ersten Filmen kennen und der das Ganze hier leitet.

                                          Mir gefiel die Serie letztlich relativ gut und ich wurde ordentlich unterhalten, auch wenn ich jetzt nicht total begeistert war. Aber wie gesagt, um so zwischendurch mal eine Folge zu schauen, mehr als brauchbar. Anfangs geht es noch sehr episodisch zu, fast schon im typischen Wochenfall-Stil, während sich in der zweiten Hälfte der Staffel dann schon mehrere rote Fäden herauskristallisieren, die dann auch folgenübergreifend stattfinden. Von einer sehr lockeren und humorvollen Tonart zu Beginn, wird es gegen Ende auch durchaus recht düster.
                                          Im Kern geht es um Agent Coulson, der (SPOILER!!!!!) nach Avengers eigentlich tot sein sollte, aber anscheinend auf Tahiti rehabilitiert wurde und herausfinden will, warum er noch lebt. (SPOILER ENDE!!!!!)

                                          Aber auch die anderen Mitglieder des Teams bekommen natürlich ihre Stories und genügend Drama. Der Cast an Figuren wuchs mir im Laufe der Staffel schon etwas ans Herz, ist eine nette Truppe, die man gern begleitet und wo nicht jeder das ist, was es anfangs scheint, was mir gut gefiel.
                                          Meine Favoriten bisher, natürlich Clark Gregg selbst mit der Synchronstimme von Till Hagen (Kevin Spacey), der die Serie auch ordentlich trägt und die beiden Technik-Freaks Fitz & Simmons, die ich auch gern mag. Mit den anderen kann ich mal mehr, mal weniger anfangen, aber für so eine Serie durchaus ok.
                                          Nette Gastauftritte von etlichen bekannten Gesichtern hat man auch dabei, gefielen mir viele davon sehr gut. Von Samuel L. Jackson persönlich, über Bill Paxton, der die letzten Folgen sehr aufwertet, bis hin zu Cobie Smulders, Saffron Burrows, Ruth Negga, der großartige Titus Welliver, Jaimie Alexander aus "Thor", Patton Oswalt, dazu sogar Carlo "24" Rota oder Peter "24" MacNicol in ein zwei Episoden, hat mich auch sehr gefreut.

                                          Ich kenne jetzt ja noch nicht das gesamte MCU, aber ich denke wenn man ein Fan davon ist, dann ist "Agents of S.H.I.E.L.D." als "Erweiterung" für die Filme schon eine gute Ergänzung, da eben vieles aus den Filmen aufgegriffen und ausgebaut wird. Vom Unterhaltungsfaktor auch wirklich solide, von Agenten-Action an verschiedensten Schauplätzen, über Humor bis hin zu einigen kleineren, tollen Charaktermomenten ist alles vorhanden.
                                          Bin mal gespannt was Souli hier so für Punkte raushaut... Ich bin mir etwas unsicher, aber ich denke mal 6,5 passen gut. Man kann es, für das was es sein will, gut anschauen und es gibt vor allem hinten heraus ein paar starke Momente, aber zumindest die erste Staffel ist nun für mich auch nicht ansatzweise überragend in Sachen Entertainment, da sich kleinere Passagen auch mal etwas ziehen. Mal schauen wie es in Staffel 2 bald weitergeht...

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                                            "American Pie 2" ist von der Struktur her eigentlich fast eine Kopie des ersten Films, er ist sehr ähnlich aufgebaut, nur spielt er eben etwas später, wo die Clique schon am College ist, und verlagert das Setting in ein Ferienhaus am See.
                                            Ansonsten haben wir aber auch hier z.B. wieder eine Hausparty-Szene zu Beginn und die längere Comedy-Szene in der Mitte des Films, sowie natürlich das typische Ende mit Stiflers Mom. ;)

                                            Das Gute an dem Film ist, dass sich die Charaktere glaubwürdig weiterentwickelt haben und auch die herzlichen Momente, die es dann zwischen all den sexuellen Witzen doch immer noch gibt, auch hier nicht auf der Strecke bleiben. Rein von der Atmosphäre ist der zweite Teil zudem fast noch etwas sommerlicher und unbeschwerter als der erste, auch der Soundtrack gefiel mir hier noch einen Ticken besser.

                                            Wer also den ersten "American Pie" mochte, sollte auch hier erneut einschalten, da macht man absolut nichts falsch...

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                                              Der_Ryan_M 28.04.2025, 10:34 Geändert 28.04.2025, 11:03

                                              Bei "The Bondsman" bin ich letztens mal spontan hängen geblieben, als die Serie bei Amazon Prime als Neuheit angepriesen wurde. Hauptsächlich weil ich an dem Abend Bock auf Kevin Bacon hatte, den ich immer recht gern sehe, und zudem weil es eine Miniserie mit 8 Folgen á ca. 30 Minuten ist, was man ja recht schnell weggucken kann.

                                              Tja, nun nach zwei Wochen oder so, muss ich sagen, ist bei mir nicht viel hängen geblieben, was aber nicht negativ gemeint ist, weil das hier eben nicht viel mehr sein will, als lockere Unterhaltung für zwischendurch. Eine recht unterhaltsame Serie, die zwischen Action, Horror bzw. Splatter und Comedy, sowie etwas Familiendrama, pendelt und wo Kevin Bacon quasi als untoter Dämonenjäger unterwegs ist, während er post mortem nebenbei noch versucht, sich mit seiner zerrissenen Familie zu versöhnen. Das alles vor ganz netter Südstaaten-Kleinstadt Kulisse und mit Country-Soundtrack, was mir vom Charme immer recht gut gefällt.

                                              Die Mischung funktioniert im Groben schon relativ gut und gerade die Dynamiken unter den verschiedenen Figuren gefiel mir im Verlauf recht gut, weil doch alle irgendwie zusammen arbeiten müssen. Die Dämonen-Action hingegen ist eigentlich kaum der Rede wert, in jeder Folge gibt's mal 1-2 kurze und zumeist blutige Kämpfe, die von den Effekten auch eher so mittelmäßig sind. Ich denke mal das Budget für die Serie wird nicht allzu hoch gewesen sein, dafür holt man in Sachen Unterhaltungswert aber doch noch einiges raus.

                                              Unterm Strich durchaus solide Unterhaltung, vor allem Kevin Bacon trägt die Serie ganz ordentlich, aber auch die Nebenfiguren und Atmosphäre fand ich nicht verkehrt. Das Ende ist übrigens so gestaltet, dass es, trotz dessen, dass es eine Miniserie sein soll, anscheinend doch eine weitere Staffel geben könnte, welche ich mir tatsächlich auch wieder anschauen würde.

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                                                "Kandahar" nimmt sich zu Beginn erstmal sehr viel Zeit, die relativ komplex anmutende, politische Ausgangslage dort im Mittleren Osten zu erklären und die zahlreichen Figuren einzuführen, was den Film leider etwas langatmig erscheinen lässt, aber man ist ja hoffnungsvoll, was daraus werden wird.

                                                Umso mehr schade ist es dann, dass man hinten heraus doch einfach "nur" einen plumpen Actioner bekommt, der eigentlich nicht viel mehr als eine Art Verfolgungsjagd darstellt, wo Gerard Butler und sein Übersetzer, gespielt von Navid Negahban, durch die Wüste fahren um nach ihrer Enttarnung in Kandahar vom Geheimdienst evakuiert zu werden. Hier hätte man, gerade in Anbetracht der vielen unterschiedlichen Fraktionen, die alle ihre eigenen Interessen verfolgen, was ja im Film auch angeschnitten wird, sicherlich mehr draus machen können...

                                                Immerhin ist das ganze recht nett bebildert, die sandigen Drehorte in Saudi-Arabien werden teils schön bildgewaltig in Szene gesetzt und auch die eine große Actionszene gegen Ende fühlt sich wuchtig an. Leider spielt der Film andererseits zu einem zu großen Anteil in der Nacht und ist in diesen Szenen viel zu dunkel, sodass man Probleme hat etwas zu erkennen, was im Verlauf dann auch nervig sein kann.

                                                Unterm Strich als Action-Thriller durchaus passabel, wirkt aber an etlichen Enden unausgegoren, ist locker 15-20 Minuten zu lang und macht es sich dafür dann auch ziemlich einfach, wenn es um die politischen Hintergründe geht. Geht so...

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                                                  Der_Ryan_M 24.04.2025, 17:55 Geändert 24.04.2025, 17:58

                                                  "Devil in a Blue Dress" hat mich wirklich überrascht, durchaus ein kleiner Geheimtipp, vor allem wenn man so etwas modernere Neo-Noirs mag. Das hier fühlt sich so ein wenig wie der kleine Bruder von "L.A. Confidential" an, einen Film den ich mittlerweile ja auch absolut großartig finde.

                                                  Nur hier wird das ganze noch mit einem afroamerikanischen Spin versehen, denn die Handlung spielt zum großen Teil in "Schwarzen"-Milieus des Los Angeles der 40er Jahre und nimmt sich auch der Rassenthematik an. Dies wird aber recht feinfühlig erzählt und wirkt sich auch im Kontext nie aufgesetzt an.
                                                  Sowieso ist eine der großen Stärken des Films die Atmosphäre, die die Nachkriegszeit in den USA sehr gut einfängt und schön dicht ist. Schöner, jazziger Soundtrack auch dabei vom legendären Elmer Bernstein.

                                                  Mit Denzel Washington in der Hauptrolle als "Easy" Rawlings, der anfangs ohne Job in einer Bar sitzt und dann plötzlich mehr oder weniger durch Zufall in die Rolle eines Detectives in einer Mordserie gerät, hat man zudem natürlich einen top Mann an Bord, der den Film mit seiner Präsenz mühelos tragen kann. Aber auch in den Nebenrollen finden sich mit Tom Sizemore, Don Cheadle als verrückter "Mouse" oder Jennifer Beals als klassische femme fatale ein paar nette Gesichter der 90er Jahre, insgesamt ein echt cooler Cast wie ich finde.

                                                  Ein sehenswerter Film von Carl Franklin, kurzweilige und gute Unterhaltung von Anfang bis Ende. Mit etwas über 90 Minuten Laufzeit im letzten Drittel sogar fast etwas zu schnell gepaced, also ich hätte hier auch gern noch länger zugeschaut. :))

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                                                    Der_Ryan_M 23.04.2025, 11:47 Geändert 23.04.2025, 11:57

                                                    Von den Dardenne-Brüdern hatte ich bisher leider noch nichts gesehen, obwohl sich einige ihrer Filme für mich durchaus interessant anhören und mir solche sehr bodenständigen und realistischen Filme in der richtigen Stimmung oft gefallen.
                                                    Bei "La fille inconnue" geht es um eine junge Ärztin (Adèle Haenel), die nach Praxisschluss nicht auf ein Klingeln an der Tür reagiert und am nächsten Tag ebenjene Frau, welche beim Arzt geklingelt hat und somit auf der Überwachungskamera zu sehen ist, tot aufgefunden wird, woraufhin sie eigene Ermittlungen anstellt...

                                                    Ja also wie gesagt, grundsätzlich vielversprechend, allerdings wurde ich mit dem Film dennoch nie ganz warm. Im Kern natürlich eine Kritik am Gesundheitssystem und Überarbeitung der Ärzte, wirkt aber so wie es präsentiert wird, nicht komplett überzeugend.
                                                    Die Inszenierung ist dabei wirklich absolut minimalistisch und nüchtern, oft sehen wir in langen Einstellungen alltägliche Tätigkeiten, wie z.B. Untersuchungen von Patienten. Nicht mal einen Score gibt es, wobei ich durchaus finde, dass dezente musikalische Untermalung einige Momente bereichert hätte.

                                                    Das Problem ist für mich, dass der Krimianteil der Handlung nicht interessant genug aufbereitet wird und die Handlungen der Protagonistin zudem oftmals nicht nachzuvollziehen sind, da sie sich unnötig in Gefahr begibt. Und auf der anderen Seite passiert auf menschlicher Ebene, wo man also die Charaktere gut zeichnen könnte, für mich auch nicht genug. Es gibt immer mal kleinere Elemente, die mir gefielen, wie z.B. die Beziehung zwischen der Ärztin und dem Praktikanten, aber diese werden nur spärlich ausgearbeitet.

                                                    Unterm Strich vielleicht nicht der beste Einstieg in die Filmographie der Dardenne's, ich denke und hoffe mal, da haben sie einiges mehr zu bieten, was mich emotional mehr erreichen oder beschäftigen kann. Schlecht ist dieser Film hier nicht, ich brauche auch keine großen Erklärungen und kann mit dieser Subtilität hier durchaus etwas anfangen und für mich etwas herausziehen. Aber dennoch ist es im Gesamtpaket eben etwas zu wenig um hier hohe Wertungen zu ziehen.

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