Der_Ryan_M - Kommentare
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Alle Kommentare von Der_Ryan_M
"From Dusk Till Dawn" ist eigentlich ein typisches Beispiel dafür, warum die 90er so eine geile Zeit für Filme waren. Weil man einfach das Gefühl hat, dass Quentin Tarantino und Robert Rodriguez hier machen worauf sie gerade Bock haben, ihr ganzes Herzblut reinhauen und es ihnen scheißegal ist, wie sowas beim Publikum wohl ankommen mag oder ob es an der ein oder anderen Stelle auch mal die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet. Und sowas eben auch durch Miramax produziert wurde und irgendwie seinen Weg in den Mainstream gefunden hat - heute wäre das in dieser Art unmöglich würde ich behaupten, ein Shitstorm von irgendwelchen getriggerten Minderheiten in den sozialen Medien wartet nur darauf. ;)
Ich meine alleine Tarantino's Figur, der sich hier ja lustigerweise in einer Rolle casten ließ, wo er auf die junge Juliette Lewis abfährt oder Tequila vom Bein von Salma Hayek trinkt, ist halt schon eine Kanaille. Aber es wird eben in einer überzogenen Tonalität präsentiert, wo man nicht anders kann, als darüber zu schmunzeln und es dadurch so einen verdammt hohen Unterhaltungswert besitzt...
Ansonsten ist das hier aber auch einfach ein richtig guter Film, wo mir vor allem die ersten zwei Drittel richtig gut gefallen. Tolle Roadmovie-Atmosphäre von Beginn an, den Intro-Song "Dark Night" von den Blasters finde ich schon genial. Dann natürlich ein hohes Pacing, coole Charaktere und einfach tolle Dialoge auch, die auf sehr hohem Niveau unterhalten.
Schauspielerisch profitiert der Film enorm von der Präsenz eines Harvey Keitels, ich finde er bringt die nötige Gravitas mit um das ganze hier noch irgendwo zu erden. Aber auch der tätowierte George Clooney spielt hier mal richtig abgefahren und weiß zu gefallen. Juliette Lewis sehe ich immer sehr gerne. Salma Hayek, tja was soll man zu diesem Auftritt noch sagen, sie reißt ihre Minuten an sich... ;) Hinten heraus noch Tom Savini, Danny Trejo, Cheech Marin in drei verschiedenen Rollen, Michael Parks nicht zu vergessen - ja hier fügen sich alle perfekt ein wie ich finde.
Für meinen persönlichen Geschmack wird es hinten heraus zwar ein wenig zu trashig mit der Splatter- und Vampirsause, ist einfach nicht ganz so mein Ding und ich finde es etwas weniger entertaining als alles was vorher passiert, halt so ungefähr bis zur Ankunft im Titty Twister oder Salmas Tanz.
Aber letztlich ist das hier einfach ein witziges Genre-Knallbonbon, das alles in die Waagschale wirft und sowas mag ich einfach gern. "From Dusk Till Dawn" ist so ein kleines Denkmal für kreativen Wahnsinn und künstlerische Freiheit wie es ihn nur in den 90ern geben konnte, wo diese Filmemacher wie Tarantino oder hier Rodriguez, eben bekannt wurden. Ein absoluter Kultfilm, der über die Zeit und mit weiteren Sichtungen sicherlich nur besser wird...
Ryan und Yggi schauen ... #9 MCQ SCHLÄGT ZU
Und wieder John Wayne, nach zuletzt "Brannigan" (der aber chronologisch später erschien) kommt nun bei uns gleich sein zweiter Ausflug ins Cop-Thriller Genre dran, diesmal allerdings traditionell in den USA angesiedelt, besser gesagt spielt die Handlung in Seattle. Dabei kommt "McQ" unter der Regie von John Sturges, im Vergleich aber durchaus ernster und düsterer daher.
Diesem Film hier merkt man wie ich finde schon deutlich an, dass wohl unter anderem ein "Bullitt" als Inspiration hergehalten hat. Ich musste jedenfalls öfters an den Film mit Steve McQueen denken, immer wenn John Wayne als ebenso wortkarger Cop mit seinem grünen Pontiac Firebird herumdüst, so ja z.B. auch in 1-2 längeren (außer Motorengeräuschen stillen) Verfolgungsjagden oder generell die Vibes des Films, u.A. auch durch den jazzigen Score von Elmer Bernstein, der aber wirklich nice ist und mir sehr gut gefiel. Aber klar, solche Filme kann es rückblickend nie genug geben, denn die haben natürlich richtig Stil und ich schaue die auch wirklich gern. ;)
Und ja, diese stylische 70er Jahre Atmosphäre macht für mich dann auch diesen Film wieder aus. Die regnerische, gut inszenierte Kulisse, diese hard-boiled Cops mit coolen Charakterköpfen besetzt, ebenso die Schurken, die rauen Verfolgungsjagden oder andere Schießereien. Irgendwie finde ich es einfach geil und das tröstet dann auch darüber hinweg, dass der Film zwischendurch mal ein paar kleine Durchhänger hat und insgesamt vielleicht auch ein wenig zäh und trocken anmutet. Oder auch, dass einige Handlungselemente bzw. Charaktere, wie die Figur von Colleen Dewhurst oder Roger E. Mosley sich für mich weniger gut einfügten.
John Wayne jedenfalls, gefiel mir auch hier wieder richtig gut - eigentlich schade, dass er nicht mehr solche Filme spielen konnte. Eddie Albert gefiel mir auch gut, ebenso wie Diana Muldaur. Al Lettieri fand ich richtig cool als Schurkenkopf, die Schauspieler kommen in diesen Filmen halt immer sehr gut zur Geltung.
Insgesamt auch wieder ein sehenswerter Film, auch wenn mir "Brannigan" vielleicht noch etwas besser gefiel, weil ich ihn mit seinem lockeren Ton einfach ein bisschen unterhaltsamer fand. "McQ" ist aber wohl der hochwertiger inszenierte Film, mit besserer Atmosphäre und eben ernster bzw. düsterer. Am Ende sind beide Filme wirklich nett anzuschauen, vielleicht auch je nach Stimmungslage kann man lieber hier oder dort zugreifen. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass wir die beiden hier nachgeholt haben!
Unterhaltsame Hollywood-Satire, die bei mir gerade vom Humor her doch ziemlich oft ins Schwarze getroffen hat...
Hatte ich vorher gar nicht unbedingt erwartet, habe "Tropic Thunder" nämlich schon eine ganze Weile vor mir hergeschoben, gerade weil Ben Stiller jetzt nicht zu meinen Favoriten gehört (und Jack Black auch nicht)... Mit den beiden wurde ich hier zwar auch nicht so 100%ig warm, finde Stiller als ehemaligen 80er/90er Jahre Actionheld auch irgendwie ein wenig fehlbesetzt, rein thematisch und von der Umsetzung fand ich den Streifen aber trotzdem wirklich gelungen.
Die Handlung rund um den Dreh eines Vietnamkrieg-Films, wo es sehr viele Probleme am Set gibt und die Schauspieler dann quasi als Teambildungsmaßnahme im Dschungel ausgesetzt werden, bietet natürlich reichlich Potential für Situationskomik und Seitenhiebe auf die Filmindustrie, was an der ein oder anderen Stelle meiner Meinung nach auch wirklich intelligent herübergebracht wird. Was ich auch gut finde, dass der Film sich dabei durchaus auch etwas traut und den guten Geschmack auch mal überschreitet. Aber genau so sollte es in einer bissigen Komödie bzw. Satire ja auch sein, leider in den letzten Jahren immer seltener der Fall.
Ansonsten stellt ein kleines Highlight für mich natürlich die Figur von Tom Cruise dar, der hier als Studioboss mit Halbglatze ordentlich überdrehen darf und in seinen Szenen richtig Laune macht. ;) Aber auch Robert Downey Jr., der hier einen Schwarzen spielt, ist einfach genial und kommt in etlichen Szenen mit richtig trockenem Humor zur Geltung. Der Cast ist im Grunde sowieso ein Hammer, sehr viele bekannte Gesichter lassen sich hier blicken und wenn es nur in Nebenrollen oder Cameos ist, als Filmfan ist auch das irgendwo dann eine Freude...
Zwar gibt es in der zweiten Filmhälfte ein paar kleinere Längen und es zündet eben auch nicht jeder Witz, unterm Strich ist "Tropic Thunder" aber trotzdem ein Film der definitiv im Kopf bleibt, weil er auch recht einzigartig ist. Für so eine Komödie ist die Inszenierung zudem auch wirklich gelungen, der Film hat einen coolen Look und sogar die Actionszenen, Explosionen etc. wirken sehr hochwertig. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß und würde das Ding jedem Film-Nerd auch ganz klar weiterempfehlen.
Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...
--- #14 DAREDEVIL (2003) - DIRECTOR'S CUT ---
Da er gerade unter Fans als deutlich bessere Version gilt, habe ich mir gleich den ca. 30 Minuten längeren Director's Cut angesehen, der sich neben der Beinhaltung von mehr Anwaltsarbeit für Matt Murdock (u.A. ein Fall mit Coolio), die seinen Charakter besser zeichnet, auch durch seinen etwas düstereren und ernsteren Ton (FSK 16 statt 12) positiv abheben soll. Eigentlich hatte ich überlegt mir beide Versionen zum Vergleich anzuschauen, aber naja, hatte ich dann doch erstmal keine Lust. :D
Jedenfalls konnte ich dieser "Daredevil" Verfilmung, die ja spätestens seit der viel beliebteren Netflix-Serieninterpretation eher so ein Schattendasein fristet, durchaus etwas abgewinnen, gerade als Fan von solcher Anfang 2000er Atmosphäre und Ästhetik. Da hat der Film einige Leckerbissen zu bieten, z.B. eine Trainingssequenz von Elektra (Jennifer Garner), während Evanescence's Song "Bring Me To Life" gespielt wird. Sowieso der ganze Soundtrack mit seinen zahlreichen rockigen Songs ist so typisch für ein "cooles" Produkt, das an die Jugend der damaligen Zeit gerichtet war und macht auch aus heutiger Sicht gut Laune, wenn man eben auf sowas steht. Auch sonst ist der Look des Films sehr überstilisiert, mit viel komischen CGI, hektisch geschnittener Action und vielen Farbfiltern, halt so einer MTV-Ästhetik, was aus heutiger Sicht nicht sehr "gut" wirkt, aber mich aus nostalgischen Gründen dann doch irgendwo anspricht.
Neben diesem, zugegebenermaßen ja auch etwas trashigen Charme, gefiel mir auch der Cast hier aber wirklich gut. Ben Affleck finde ich macht eine solide Figur und hat mit Jennifer Garner, mit der er ja kurze Zeit später auch eine Beziehung eingehen sollte, eine nette Chemie in ihren gemeinsamen Szenen. Michael Clarke Duncan als Kingpin fand ich ebenfalls eine gute Besetzung. Colin Farrell als Bullseye spielt so herrlich drüber, dass es schon wieder lustig ist. Und so Leute wie Jon Favreau oder Joe Pantoliano sehe ich auch immer gern. Im Director's Cut noch exklusiv ein kleiner Auftritt von Jude "24" Ciccolella, allein schon deshalb die überlegene Version. ;)
Letztlich ist der 2003er "Daredevil" für mich ein Film, den man aufgrund seiner etwas merkwürdigen Tonalität und holprigen Erzählweise, als Cineast sicherlich auch leicht abwatschen könnte. Wenn man aber den Charme der Superhelden-Filme aus dieser Zeit mag, die qualitativ zwar nicht unbedingt mit den späteren MCU-Produktionen mithalten können, aber eben auch weniger durchkalkuliert und einfach auf eine heute recht angenehme Art "anders" wirken, kann man hier durchaus mal reinschauen. Kein Überflieger-Film im Genre, aber für mich dann doch größtenteils unterhaltsam und definitiv besser als sein Ruf.
Wie schwer kann es eigentlich sein, endlich mal wieder einen vernünftigen Dino-Film abzuliefern? Was machte den ersten (mit Abstrichen noch den zweiten) Jurassic Park Film denn damals so besonders? Hat man überhaupt diese Ansprüche oder denkt man, dass Dinos alleine ja eh genug Kinobesucher anlocken...
Diese und mehr Fragen stellte ich mir gestern mal wieder im Kino, als ich dem neuesten Teil der "Jurassic"-Reihe nach den eher schlechten Kritiken doch eine Chance geben wollte. Die alten Filme mag ich doch so gern und auch hier, sah der Trailer und die versprochenene Neuausrichtung (nach dem doch sehr schlechten 3. Teil vor ein paar Jahren) mit neuer Crew eigentlich vielversprechend aus.
Doch relativ schnell stellte sich leider die absolute Ernüchterung ein und bis auf wenige Momente war das mal wieder richtig dürftig, was man da zu sehen bekam. Schon die erste Szene mit dem Snickers, fand ich einfach schon wieder so dumm, aber gut man dachte ja, kann nur besser werden. Wurde es aber leider mitnichten...
Ich weiß nicht, was mit dem modernen Kino los ist, aber diese Blockbuster wirken einfach so extrem seelenlos und lassen jegliches Taktgefühl von Charme, Abenteuer, Spaßfaktor oder sympathischen Figuren vermissen. Man fragt sich sogar teilweise, ob das ernst gemeint ist, was Hollywood da so raushaut.
Scarlett Johanssons Figur z.B. soll ja hier sowas wie der Ankerpunkt sein, als toughe Militär-Expertin, aber das ist doch einfach alles so hauchdünn. Es wird 2-3 Mal gesagt sie sei die beste und wir sollen es alle glauben. Dass man ihr die Rolle aber nie ansatzweise abkauft, liegt nicht nur daran, dass sie völlig fehlbesetzt ist, sondern auch dass diese Charaktere einfach 0,0 Tiefe bekommen.
Und ich habe es nicht verstanden, weil später auf dem Schiff reden sie mit Mahershala Ali noch über ihren letzten Einsatz im Jemen. Ja wieso starte ich den Film denn nicht mit eben diesem Einsatz und zeige mal, was die Figur so drauf hat, gebe dem Publikum gleich mal einen actionreichen Einstieg, dass sie die Zora Bennett mal cool in Aktion sehen. Leute, das ist doch Screenwriter 101, wie man Figuren einführt. Mit ein paar leeren Dialogen im Auto, funktioniert das eben nicht bzw. wirkt halt wie als ob kein Geld da gewesen wäre um es ordentlich zu machen.
Und diese Anfänger- und auch später schlimme Logik-Fehler ziehen sich durch den gesamten Film. Die Charaktere bleiben einem natürlich sowieso völlig fremd, auch der Wissenschaftler gespielt von Jonathan Bailey tritt nie wirklich in Aktion. Rupert Friend der einzige brauchbare Charakter hier, der ist immerhin ein Kapitalist und etwas böse, das ist mehr als alle anderen zusammen. Die Familie, die einfach so durch Dino-Gewässer schippert, auch einfach nervig. So wie man diesen X-avier da einführt (warum wird das X eigentlich so betont?), dachte ich die werden gleich mal Dinofutter, aber nein die ziehen wir durch den ganzen Film, weil natürlich brauchen wir ja Kinder um alle Zielgruppen anzusprechen...
Auch sonst haut die Tonalität für mich einfach nicht hin. Lustige Momente wirken aufgesetzt und dumm, weil man diesen trashigen, spaßigen Ton den X-avier z.B. reinbringt ja nie konsequent durchzieht. Emotionale Momente funktionieren bei diesen Schablonen Charakteren aber natürlich auch nie, dennoch spielt jedes mal die traurigste Musik der Welt, wenn was schlimmes passiert. Die Momente, wo man magisch sein will und den originalen Score anspielt, wirkten auf mich leider auch eher verzweifelt, weil alles drumherum halt nicht passt.
Auch von der Inszenierung wirkt alles so steif, wenn die Leute da in der Gegend rumstehen oder auf dem Schiff am Tisch stehen. Man sieht den Schauspielern teilweise an, dass sie lustlos agieren oder nicht wissen, wie sie auf CGI reagieren sollen, weil es natürlich später eingefügt wird, daraus resultieren unglaubwürdige Reactions. Oder es werden einzelne Reaction-Shots reingeschnitten, was aber wiederum steif wirkt und ich so nicht machen würde.
Die Dialoge sind oftmals ebenfalls total unnatürlich irgendwie. Die Action ist viel zu übertrieben und konstruiert, sodass sie ihre Bedrohlichkeit leider oft verliert (z.B. gelbes Gummiboot Szene). Das kleine Mädchen hat eh unendlich viel Plot Armor, das kann man bzw. muss man doch besser lösen.
Ich fand zudem auch die Optik des Films irgendwie fad, sehr viel CGI Kulissen und komisch animierte Dinos, da kam wenig Abenteuerfeeling auf. Gareth Edwards hat mich hier richtig enttäuscht, auch inszenatorisch keine guten Ideen, mal eine Montage oder irgendwas, wo man merkt, hier steckt ein Funken Leben drin.
Ich habe ja nicht viel erwartet, aber irgendwie gehofft, dass mich der Film dennoch wenigstens passabel unterhalten kann, auch wenn es hier und da vielleicht alles etwas oberflächlich oder dämlich sein würde. Ich bin auch durchaus bereit, bei so einem Film oder Marvel meinen Kopf eher auszustellen und Spaß zu haben, wenn es einen mitreißen kann.
Aber so ein leeres Filmerlebnis, was überhaupt kein bisschen authentisch und wie schnell mal zwischen Tür und Angel zusammen geschrieben und mit Hollywood-Größen besetzt wirkt, hat mich schon sehr enttäuscht. Die 135 Minuten fühlen sich einfach auch sehr lang an, schon bis wir mal den ersten Dino jagen, dauert es gefühlt ewig und macht einfach keinen Spaß, es fühlt sich eher wie Abhaken von Plotpoints an.
Schade, dass dieses Franchise so ideenlos wirkt und sich immer wieder selbst verzettelt, es tut mir wirklich ein wenig weh, sowas zu sehen weil hier so viel mehr drin sein müsste... Aber auf einen weiteren Film mit diesen Figuren, habe ich jetzt schon definitiv keine Lust, weil ich keinen von denen interessant oder sympathisch fand.
Ein netter, kleiner Thriller, der mit seinem hohen Pacing, schön sommerlicher Urlaubskulisse und einer dynamischen Inszenierung zu gefallen weiß, wenn auch die Handlung eher oberflächlich und nicht immer logisch wirkt.
Justin Timberlake spielt einen Studenten, der eine Betrugsmasche hinter einer Internetseite für Online-Poker entlarvt. Kurzerhand entschließt er sich, nach Costa Rica zu reisen um den Betreiber der Seite (Ben Affleck) darüber zu informieren bzw. sein verlorenes Geld zurückzufordern - dieser stellt ihn allerdings kurzerhand ein...
"Runner Runner" ist so ein typischer Film, wo man am besten den Kopf ausstellt und sich an den glamourösen Bildern und coolen Vibes im Glücksspiel-Milieu und in den Casinos von Costa Rica erfreut. Eine große Stärke des Films ist auch gleichzeitig ein wenig seine Schwäche - denn das wirklich brachial hohe Tempo sorgt dafür, dass die ganze Zeit etwas passiert und alles sehr kurzweilig ist, viele Handlungselemente fühlen sich aber auch etwas gehetzt und nicht immer nachvollziehbar an.
Die sonnige Atmosphäre fand ich aber dennoch sehr unterhaltsam und auch Justin Timberlake und Ben Affleck spielen ihre Rollen, trotz eben der eher oberflächlichen Charaktere, mehr als zufriedenstellend. Gerade Affleck als überzeichneter Mogul, der auch mal jemanden, der ihm im Weg steht, an die Krokodile verfüttert, fand ich irgendwie doch sehr nice.
Fazit: Die stylischen und sonnendurchfluteten Vibes sollten einen hier einfach reinziehen, wenn man gerade Lust auf einen slicken und leicht konsumierbaren Hochglanz-Thriller mit Hollywood-Besetzung hat. Da ist es auch verschmerzbar, dass in der Story vieles nach Schema F abläuft und einige Klischees bedient werden. Für mich steht am Ende ein grundsolider Ausflug in die Tropen...
Ryan und Yggi schauen ... #8 BRANNIGAN
Im Spätherbst seiner Karriere (und leider auch seines Lebens) wollte John Wayne nochmal beweisen, dass er auch außerhalb des Western-Genres als Hollywood-Star und Actionheld funktionieren kann. Durch Filme wie "Bullitt" oder "Dirty Harry" waren in den 70ern natürlich solche Cop-Thriller angesagt und weil es bei Clint Eastwood z.B. so gut funktionierte, drehte Wayne also mit "Brannigan" und "McQ" auch gleich zwei solcher Filme, die allerdings damals nur mäßig erfolgreich waren.
Dabei ist "Brannigan" wie ich finde ein wirklich unterhaltsamer Streifen geworden, der definitiv besser war, als ich es mir vorher vorgestellt hatte. Man merkt auf jeden Fall, dass der Film auf John Wayne zugeschnitten ist - extra für ihn baute man z.B. nachträglich ins Drehbuch einen Culture Clash ein, in dem ein typisch amerikanischer Cop aus Chicago dann ins übertrieben kultiviert dargestellte Großbritannien kommt, was immer mal wieder für Auflockerung und etwas Humor sorgt. Auch sonst gibt es diverse Western-Anspielungen, z.B. später im Film eine ausufernde Kneipen-Schlägerei, wie man sie aus Western kennt. Im Grunde wirkt Wayne hier so ein bisschen wie ein Dino in einer modernen Welt, aber auch das macht den Charme des Films für mich aus.
Ein großer Gewinn für den Film ist für mich das tolle London-Setting, was komplett an originalen Schauplätzen gedreht wurde und ebenfalls einen schönen 70s Charme versprüht. Neblige Straßen, Pubs, alte Telefone, schroffe Gentlemen-Cops - man sieht hier wirklich recht viel von der Stadt und ich mag das ja immer sehr gerne, wenn ein Film seine Kulisse toll zu inszenieren weiß. Dazu kommt ein atmosphärischer Score von Dominic Frontiere, der diese stylischen Vibes noch unterstützt.
Mit Richard Attenborough bekam Wayne zudem auch einen recht namhaften britischen Darsteller an seine Seite gestellt, ich mochte aber auch Judy Geeson sehr gerne als quasi Partnerin, mit der er zusammenarbeiten soll, auch ein nettes Augenzwinkern oft bei den Szenen mit den beiden. Den Schurken fand ich leider etwas blass, aber viele der Charaktere machen auf ihre Art Laune.
Unterm Strich ein cooler Cop-Thriller, der durch den alternden John Wayne in der Hauptrolle, der hier noch dazu wie gesagt in so einen Culture Clash hereinkommt, sogar einen kleinen melancholischen Touch hat, von einer Ära die zu Ende geht. Obwohl sonst natürlich ganz klar der Unterhaltungsfaktor und ein Augenzwinkern im Fokus stehen, zumal das Wayne (mit der tollen Stimme von Arnold Marquis) auch richtig locker und sympathisch runterspielt, letztlich spielt er mal wieder sich selbst, aber genau das sieht man letztlich ja auch gerne. Die Produktion übernahm übrigens sein langjähriger Produzent Michael Wayne (sein Sohn), was zeigt, dass John Wayne auch durchaus hinter dem Projekt stand - ich finde das merkt man und er hat seinen Spaß. Stellenweise vielleicht auf Handlungsebene ein wenig langsamer und trocken vorgetragen, ich fühlte mich aber dennoch über die gesamte Laufzeit sehr gut unterhalten.
Ein sehenswerter und atmosphärisch ansprechender 60er Jahre Western mit Genre-Legende John Wayne, wo ich erst dachte er würde so in die eher gemütliche Family Sonntagnachmittag Richtung gehen, der dann im letzten Drittel aber doch noch mit reichlich Action und Schießereien aufwartet...
Gleich die ersten Szenen fand ich schon gelungen und leiten toll in das Geschehen hinein, am Bahnhof und dann natürlich die Beerdigung der Mutter Katie Elder, die auch der Anstoß für die ganze Handlung ist, wo ihre vier Söhne einer Art Verschwörung in ihrem Heimatstädtchen Clearwater auf die Schliche kommen. Die Handlung kennt man so ähnlich schon aus anderen Western, ist hier aber doch gelungen und unterhaltsam in Szene gesetzt.
Ein wichtiger Aspekt von "The Sons of Katie Elder" sind natürlich die vier unterschiedlichen Brüder, die hier aufeinander treffen und von deren Dynamik untereinander der Film lebt. Und die ganz nebenbei auch einen gehörigen Altersunterschied haben müssen. ;)
John Wayne, der den ältesten Bruder und eher so einen "harter Hund"-Typ spielt, wirkt ja hier schon wie so ein fast 60-jähriger, während der jüngste, den ich stellenweise ein wenig nervtötend fand, gerade aufs College gehen soll. Naja, dennoch halten sie, trotz einiger Streitgespräche, aber zusammen und man sympathisiert mit ihnen.
Neben Wayne agiert Dean Martin, den ich auch cool fand, die Darsteller der anderen beiden Brüder sagten mir nichts. George Kennedy sehe ich immer sehr gern, hätte mir gefallen, wenn sein Schurken-Charakter noch mehr Screentime und Hintergründe abbekommen hätte, zumal ich den Hauptbösewicht gespielt von James Gregory sonst eher weniger spannend fand. Dennis Hopper noch in einer Nebenrolle dabei.
Letztlich ein Western, der auch für damalige Standards eher die Mainstream- und Unterhaltungsschiene bedient, ein wenig Action und Humor, bekannte Schauspieler und alles kommt schon eher locker daher. Die Tonalität wirkte auf mich manchmal etwas unrund, gerade mit dem Humor so an mancher Stelle, aber am Ende fand ich den Film doch einfach unterhaltsam. Zumal er wirklich schön fotografiert ist und tolle Bilder liefert. Dazu ein Soundtrack von Elmer Bernstein, der sich so anhört, als wäre er klar von den glorreichen Sieben inspiriert.
Hat sich für mich jedenfalls mal wieder gelohnt, dieser Ausflug ins Western-Genre.
Joel Schumachers "The Lost Boys" ist für mich ein perfektes, gemütliches 80er Jahre Film-Juwel, das man zum Ausklingen eines heißen Sommertages abends gern noch in den Player werfen kann. Mit seinem sonnigen California-Setting im fiktiven Küstenstädtchen Santa Carla (gedreht im echten Santa Cruz), das mit so einem tollen Amusement-Park direkt am Strand daherkommt, zieht mich der Film in seinen ersten Szenen schon wieder in seinen Bann...
Dieser Mix aus so einem zu der Zeit angesagten Jugend-Film a la "The Goonies" und Vampirhorror ist einfach höchst unterhaltsam und bietet so eine tolle, nostalgische 80s Atmosphäre, wie ich sie seltener erlebe. Das fängt bei den Frisuren und Klamotten an, Corey Haim hier öfters mit bunten Hemden unterwegs, über Comic-Läden, Videostores, dann eben dieser Vergnügungspark.
Der verdammt geile Soundtrack ("Cry Little Sister" oder "I Still Believe" <3) mit solchen fast schon Musikvideo-artigen Sequenzen immer mal zwischendurch und natürlich die kleine, eher zahme, aber für so einen Film völlig angemessene, Splattersause am Ende mit all den schönen handgemachten Effekten. Ich meine, ich habe diese Zeit ja nicht mal selbst erlebt, aber so wie das hier alles dargestellt ist, einfach ein absoluter Gewinn für mich, vieles was man heutzutage vermisst. Ein überstilisiertes 80er Jahre Feeling, aber eben in seiner besten Art!
Unterm Strich ein Film, den ich mit seinen Coming of Age Elementen, seiner Abenteuerlust, die er versprüht, seinem Humor und den schrägen Charakteren immer mehr liebgewinne und den ich garantiert auch noch oft anschauen werde. Ob Kiefer Sutherland mit seiner blonden Mähne, eben Corey Haim der so locker runterspielt oder die hier wirklich bezaubernde Jami Gertz, die heute als reichste Schauspielerin der Welt bekannt ist... Immer wieder nett mit der Motorrad-Vampir-Gang in Santa Carla!
"Direct to DVD"-Fortsetzung des Films aus dem Jahre 2001 mit Julia Stiles, die die Geschichte von Sarah Johnson weitererzählt, nun wo sie also an der Ballett-Akademie Juilliard angekommen ist. Was ich irgendwie erst gar nicht so richtig bemerkt habe, weil mit Izabella Miko nun natürlich eine andere Schauspielerin die Rolle übernommen hat und es auch sonst eigentlich keine so richtigen Überschneidungen mit dem ersten Film gibt...
Der zweite Teil eröffnet erstmal mit einer ultra trashigen Introsequenz, richtig komische Effekte und Einblendungen bringen uns die Mitwirkenden näher und ein Voiceover von Sarah fasst quasi nochmal die bisherigen Ereignisse zusammen. Ich dachte schon herrje, wenn das nun der Gradmesser für die folgenden 90 Minuten ist... Zum Glück wird es dann aber besser, es ist sogar so ein netter 2000er Jahre "Disney Channel Film"-Look bzw. -Charme am Start, was mir halt irgendwie oft gefällt. Mit Jacqueline Bisset ist zudem eine für so einen Film recht erfahrene und namhafte Darstellerin mit an Bord, natürlich als herrische Ballett-Lehrerin, wie sollte es anders sein. Auch der Sänger Ne-Yo hat einen kurzen Gastauftritt im Film.
Ich fand "Save The Last Dance 2" eigentlich ganz ok, zumindest keinesfalls ein Totalausfall für so eine Art Fortsetzung. Der Film ist inszenatorisch und schauspielerisch natürlich nicht auf dem Niveau des ersten Teils, ist halt letztlich schon so ein klassisches Billig-Sequel fürs DVD Regal. Aber für Coming of Age Fans hat das Ding seine kleinen Momente und auch die Story gefiel mir im Grunde ganz gut. Ich fand es sogar recht angenehm, dass man sich hier noch mehr aufs Tanzen und eben das College-Leben konzentriert hat, im Gegensatz zum ersten Teil, wo es ja auch viel um Culture Clash ging, was hier absolut in den Hintergrund rückt. Und ein paar nette Tanz-Szenen und Songs sind ja auch wieder dabei. Für mich kein liebloser Cashgrab, sondern immerhin ein Film, der weiß, was für ein Publikum ihn schauen wird, und das auch respektiert, da war ich dann an dem Abend ganz zufrieden.
Im Kern steht "L'heure d'été" für eine Art Film, die ich gerne öfters schauen möchte - so ein französisches Arthouse-Drama mit vielen Dialogen und Alltagssituationen, wo sich auf der Subebene allerdings mit menschlichen oder gesellschaftlichen Themen auseinandergesetzt wird. Warum der Film hier bei moviepilot als Romantische Komödie geführt wird, weiß mal wieder keiner, hat 0,0% etwas mit dem Genre zu tun. Im konkreten Fall geht es hier um drei Geschwister, die sich um den Nachlass ihrer kürzlich verstorbenen Mutter kümmern müssen, welche zu allem Überfluss eine Menge künstlerische Artefakte in ihrem Besitz hatte, womit die junge Generation, zwischen Arbeitsstress und Familie, aber herzlich wenig anfangen kann.
Der Film von Olivier Assayas blickt also gewissermaßen darauf, wie sich die Bedeutung von Kunst im Laufe der Zeit (über Generationen) verändert oder in den Händen des einen wertvoll sein kann, für den anderen aber nur unnötiger Ballast. Ein schönes Gemälde oder ein von Hand hergestellter und verzierter Schreibtisch irgendeines berühmten Architekten. Nebenbei geht es auch noch um Sachen wie Globalisierung, Traditionen, emotionale Bindung an Gegenstände und natürlich vieles mehr. Dies passiert hier alles eher subtil, zwischen einfachen Gesprächen und Handlungen der Charakteren, werden einem diese Themen nähergebracht.
Da ich mich selbst auch weniger für Kunst (abgesehen von Filmen) interessiere, war es hier für mich auch lange Zeit herausfordernd einen Zugang zu finden und auf der Handlungsebene am Ball zu bleiben. Dass ein Bild nun schön oder wertvoll ist, weil der und der es gemalt hat und deswegen z.B. in ein Museum soll, ist für mich einfach eine oberflächliche Welt. Erst am Ende (das Ende ist wirklich genial) wurde mir klar, dass es ja eigentlich auch genau darum geht, wie Kunst und ihre Bedeutung im Endeffekt im Auge des Betrachters liegt. Für mich ist ein Bild wertlos, der nächste hängt emotional daran und mein Lieblingsfilm ist für ihn ein Nichts.
Darüber hinaus bekommt man definitiv eine angenehme, größtenteils sommerliche Frankreich Atmosphäre und gute schauspielerische Leistungen präsentiert. Und obwohl der Film mich zuerst mit seiner dokumentarischen, sperrigen und für meinen Geschmack etwas zu nüchternen Art auf emotionaler Ebene völlig kalt ließ und ich ihn eher weniger unterhaltend fand, musste ich im Nachhinein doch noch das ein oder andere Mal an ihn denken. Das Leben dreht sich eben immer weiter und auch die einst schönen und wichtigen Dinge vergehen...
Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...
--- #13 AGENT CARTER - STAFFEL 1 (2015) ---
"Marvel’s Agent Carter" ist im Grunde eine Art inoffizielles Spin-Off zu "Agents of Shield", zumindest wurde die Serie ebenfalls für den Fernsehsender ABC produziert und die 1. Staffel Anfang 2015 in der Midseason-Pause von Shield S2 ausgestrahlt. Wir folgen hier in 8 Folgen Peggy Carter (Hayley Atwell), die wir natürlich bereits aus "Captain America" kennen und die sich als einzige weibliche Agentin bei der SSR (Vorläufer von Shield) behaupten muss...
Gerade auf das 40er Jahre Flair habe ich mich hier im Vorhinein eigentlich schon gefreut, obwohl man sagen muss, dass dieses natürlich nicht gerade authentisch wirkt. Die Figuren und Dialoge sind mehr an den modernen Zeitgeist angelehnt und auch stark feministisch geprägt, zumindest darf es Agent Carter ihren unfähigen männlichen Kollegen oft so richtig zeigen und muss vieles alleine retten. Trotzdem rein optisch, also von den Outfits, Sets usw. relativ nett anzusehen und da es sich auch insgesamt nicht so ernst nimmt bzw. eher locker daherkommt, für mich auch weniger schlimm, dass es halt alles im historischen Kontext nicht realistisch wirkt.
Die Handlung rund um ein paar gestohlene Gadgets/Waffen von Howard Stark (Dominic Cooper) beginnt verheißungsvoll, verflacht aber im Laufe der Staffel schon ziemlich. Einige Handlungsstränge, z.B. rund um diese russische Spionagelady etc., fand ich jetzt eher weniger interessant. Im Gegenteil, die Charaktere Dottie Underwood und Dr. Ivchenko fand ich hinten heraus sogar ziemlich anstrengend, gerade die ganze Geschichte mit der Hypnose ("Konzentrieren Sie sich...") war irgendwie sogar etwas nervig und lächerlich in meinen Augen...
Naja, ansonsten kann man eigentlich gar nicht so viel dazu sagen, weil die Serie war als leichte Unterhaltung letztlich ganz gut anschaubar, konnte mich aber eben auch nicht wirklich begeistern. Hayley Atwell gefiel mir in der Hauptrolle aber, ebenso wie James D'Arcy als Jarvis, der sogar die selbe Synchronstimme hat wie die KI Jarvis aus "Iron Man". Als netten Bonus bekommt man Shea Whigham als Chief Dooley, mochte ich auch hier mit der Stimme von Tobias Lelle.
Mal schauen ob Staffel 2 dann später vielleicht noch etwas ausgereifter daherkommt, für die erste gebe ich mal solide 6 Punkte. Ich glaube Souli war hier, soweit ich es mitbekommen habe, etwas weniger begeistert, mal schauen was er so schreibt. ;)
Für mich schwer einzuordnen dieser Film, kenne mich im Wuxia-Kino wenig aus. "Donnie Yens Sakra" ist wohl ein Versuch, das Genre nach längerer Zeit auf der Leinwand wieder zu beleben, nachdem es zuletzt Anfang der 2000er mit Filmen wie "Crouching Tiger, Hidden Dragon" oder "Hero" angesagt war, die mir zwar ein Begriff sind, aber ich noch nicht gesehen habe.
Der Film fühlt sich, trotz eines recht digitalen Looks, schon episch an und an sich gefallen mir einige Elemente hier auch recht gut - die Vermischung von mittelalterlicher China Kulisse, inklusive toller Landschaftsaufnahmen, Kostüme und Sets, mit übernatürlichen Fantasy-Aspekten und diesen Martial Arts + Drahtseilkämpfen hat irgendwie etwas sehr unterhaltsames an sich. Gerade in den Actionszenen, obwohl sie natürlich übertrieben sind, macht dieser Film hier ganz gut Laune.
Was ich aber weniger gelungen fand und den Film auch insgesamt runterzieht, war die Handlung und das Pacing. Einige Passagen sind sehr langatmig und noch dazu wirkt das Drehbuch, mit seinen vielen Fraktionen und Figuren, auch sehr überladen, weswegen man zwischendurch auch schon mal ein bisschen verwirrt ist, was hier nun eigentlich gerade abgeht. Zumal auch die Momente, die emotional sein wollen, für mich überhaupt nicht funktionieren, schon Donnie Yen und Yuqi Chen (die übrigens fast 30 Jahre Altersunterschied haben) haben im romantischen Part einfach null Chemie.
Unterm Strich ein Streifen, der seine Momente hat, aber wo insgesamt nicht alles zusammenkommt. Zumindest war es aber für mich mal wieder was ganz anderes, bin ja immer mal froh über eine gewisse Abwechslung. Bin definitiv mal gespannt auf die oben genannten Filme im Genre, die sich wie gesagt auch bei westlichem Publikum großer Beliebtheit erfreu(t)en...
Mit "Nomadland" sollte Chloe Zhao ein paar Jahre später einen meiner Lieblingsfilme der letzten Jahre inszenieren - ein melancholisches, naturverbundenes, spirituelles und menschliches Filmerlebnis der Extraklasse. Vorher machte sie sich allerdings bereits mit "The Rider" einen Namen, der sich in gewissen Punkten auch ziemlich ähnelt und wo man die Handschrift der Regisseurin somit auch schon gut erkennen kann.
Auch hier geht es im Kern nämlich wieder um eine Charakterstudie im mittleren Westen der USA (gedreht wurde in den wunderschönen Badlands von South Dakota), wo man natürlich immer so ein wenig das Gefühl hat, dass die Uhren zwischen Tradition und Moderne irgendwo noch etwas anders ticken. Der junge Brady Blackburn (Brady Jandreau) lebt mit seinem Vater und seiner autistischen Schwester in ärmlichen Verhältnissen und hat sich kürzlich beim Rodeoreiten eine schwere Kopfverletzung zugezogen, soll nun dieser (für mich als Außenstehenden sehr gefährlich anmutenden) Tätigkeit nicht mehr nachgehen. Wir als Zuschauer dürfen nun in dieses Milieu eintauchen und Brady dabei zusehen, wie er mit dieser persönlichen Krise umgeht und sich neu finden muss...
Auf die unaufgeregte und entschleunigt wirkende Erzählweise, die wie aus dem Leben gegriffen wirkt und im Grunde fast komplett ohne künstliche Dramatik auskommt, muss man sich natürlich auch hier wieder einlassen können. Wem das gelingt, bekommt aber dafür einen Film, der in seiner Authentizität umso emotionaler wirkt. Vor allem die Szenen mit Brady, wo er seinen Kumpel (Lane Scott) besucht, der eben auch durchs Rodeoreiten eine schwere Behinderung erlitten hat, gingen mir wirklich enorm ans Herz. Der Film setzt sich gekonnt damit auseinander, ob ein Mensch sich durch seine Hobbys, Bekanntschaften oder auch Traditionen definiert oder ob doch etwas anderes wichtiger sein könnte.
Wenn man dazu überlegt, dass "The Rider" gerade einmal ein Budget von mickrigen 80.000$ hatte und komplett mit Laiendarstellern auskommt, kann man das Endprodukt eigentlich nicht genug loben. Ein super authentischer und mit seinen zahlreichen Landschaftsaufnahmen auch extrem atmosphärischer Streifen, der mich mit seiner ruhigen und fast dokumentarischen Inszenierung absolut gefesselt hat und wo spätestens am Ende, als einen die Credits mit dem wunderbaren Song "Outlaw" von Roosevelt Road entlassen, klar war, dass er auch noch eine Weile nachwirken wird...
Ähnlich wie "Nomadland" einfach ein Erlebnis, das man sicherlich auch mehrmals sehen muss, bis man es komplett in allen Nuancen erfassen kann.
Heutzutage ist der zugrundeliegende Stoff, nämlich der 1985 erschienene Roman "Der Report der Magd" von Margaret Atwood, wohl wieder recht populär, da seit vielen Jahren ja eine recht erfolgreiche und langlebige Serie davon produziert wird. Schon 1990 versuchte sich allerdings der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff an einer Verfilmung, die ich auch gar nicht schlecht fand, obwohl man merkt, dass diese ganze Welt hier sehr komplex ist und in einer Serie wohl besser aufgehoben ist...
In knapp zwei Stunden, gibt diese "The Handmaid's Tale" Version hier dann also zwar einen etwas gehetzten, aber dennoch wirklich interessanten Anriss dieser dystopischen Welt, wo nur ca. jede 100ste Frau noch Kinder gebähren kann, und punktet dabei vor allem mit einer sehr dichten Atmosphäre. Der Film versprüht solche 90er Jahre Arthouse-Vibes, alles wirkt sehr unterkühlt, aber eben auf eine stimmige Art. Dadurch, dass hier die verschiedenen Fraktionen z.B. auch verschiedenfarbige Kleidungen (rot, blau, weiß...) tragen, bekommt man einige wirklich kunstvolle Bilder zu sehen, gerade bei Massenszenen und Versammlungen. Erwähnenswert wäre zudem auch der Score von Ryuichi Sakamoto, der sehr einzigartig und fast schon so hypnotisch anmutet.
Ein weiterer Pluspunkt sind viele der Schauspieler, vor allem Robert Duvall gefiel mir in seiner undurchsichtigen Rolle hervorragend, aber auch Natasha Richardson macht in der Hauptrolle keinen schlechten Eindruck. Faye Dunaway hier mit fast 50, einfach immer noch eine bildhübsche Frau, die auch sehr geheimnisvoll spielt, leider ist ihr Charakter aber etwas unterentwickelt. Aidan Quinn sehe ich auch immer gern, aber auch seine Figur leider nicht gut gezeichnet.
Unterm Strich ein Film, der mich irgendwie fasziniert hat, obwohl er leider oft etwas an der Oberfläche bleibt und wo man an der ein oder anderen Stelle auch Zusammenhänge nicht so ganz versteht, wenn man diese Welt mit dem totalitären Regime hier nicht kennt. Aber auf jeden Fall hat der Film eine ansprechende Inszenierung zu bieten und außerdem auch mein Interesse an der Serie geweckt, weil man hier schon echt viel mit Geschlechterrollen oder moralischen Fragen machen kann, was ich vom Konzept her definitiv höchst spannend finde.
Vom Plot her gibt es bei "Knight of the Apocalypse" lustigerweise deutliche Parallelen zu Arnold Schwarzeneggers "End of Days", der aber erst ein Jahr später erschien. Auch in diesem Streifen hier, kommt der Teufel zum Millennium auf die Erde, was Dolph Lundgren, als Nachfahre der Tempelritter, verhindern soll...
Leider wurde der Film von Jean-Marc Piché relativ amateurhaft inszeniert und sieht, trotz eines gar nicht so mega geringen Budgets von 3 Mio. $, größtenteils sehr billig aus, wirkt teilweise wie so eine TV-Serien Pilotfolge. Die New York und Israel Kulissen kommen gar nicht wirklich zur Geltung und die Actionszenen sind oft sehr unübersichtlich. Die schauspielerischen Leistungen sind abgesehen von Dolph Lundgren, der hier auch eine ordentliche physische Präsenz hat und mit der Stimme von Manfred Lehmann Spaß macht, auch teils echt schwach.
Klar, so ein bisschen 90er Jahre Videotheken- und B-Movie Charme versprüht der Film irgendwie, was immerhin ganz nett ist (besser als heutige Billigfilme) und weswegen ich ihn mir auch komplett angeschaut habe, aber letztlich kann einen das Geschehen mit dem wirren, sprunghaften Drehbuch halt nie so richtig fesseln. Wenn man auf so Trash-Kram aus dieser Zeit steht, vielleicht mal einen Blick wert, mehr als 4 Punkte kann ich für den Tempelritter-Dolph hier aber nicht zücken... :))
Auch der zweite Teil dieser Endzeit-Reihe, "28 Weeks Later" diesmal inszeniert von Juan Carlos Fresnadillo, gefiel mir trotz einiger unübersehbarer Schwächen recht gut.
Der Elefant im Raum ist für mich auch hier wieder die mit Handkamera wirklich sehr, sehr unübersichtlich gefilmte und dazu noch extrem hektisch geschnittene Action, die ich teilweise fürchterlich anstrengend finde. Von dieser gibt es hier zudem deutlich mehr als noch im ersten Teil und leider fühlt sie sich, abgesehen davon dass auch das CGI manchmal nicht so gut aussieht, selten verdient an, weil meistens eine dumme Entscheidung von irgendeinem Charakter vorausgeht, was schon etwas frustrierend sein kann.
Vor allem die Atmosphäre und das Worldbuilding gefallen mir in diesen Filmen aber einfach zu gut, weswegen ich sie unterm Strich trotzdem irgendwie gern mag.
Das London-Setting kommt hier eigentlich sogar nochmals besser zur Geltung als in "28 Days" und sowieso fühlt sich der Film, so wie es bei einer Fortsetzung bestenfalls sein sollte, einfach größer an. Gerade die Entscheidung, das Setting auf eine quasi post-postapokalyptische Situation mit so einem Neuaufbau der Gesellschaft unter reichlich US-Militärpräsenz zu legen, finde ich richtig genial und auch relativ einzigartig. Dazu noch der Soundtrack, das sorgt in der ein oder anderen Szene schon für richtig tolle, atmosphärische Bilder finde ich.
Auch sonst hat der Streifen einige wirklich gute Ideen, die mal mehr und mal weniger gut ausgeführt werden. Eine Familie in den Vordergrund der Handlung zu rücken, fand ich an sich erstmal nett, funktioniert aber an manchen Stellen nicht so wirklich und wirkt auch sehr konstruiert, gerade wie oft sie dann später dem Vater wieder begegnen. Einige Szenen, wie z.B. die Sniper-Szene oder auch das gegen Ende mit der Nachtsicht, sind allerdings echt kreativ inszeniert und bleiben auch im Kopf. Schauspielerisch geht das zudem auch in Ordnung, am besten gefiel mir natürlich Jeremy Renner, sehe ich immer sehr gerne, aber auch Rose Byrne mochte ich hier doch sehr.
Unterm Strich ist "28 Weeks Later" für mich ein guter zweiter Teil, der das Szenario auf eine interessante Weise weiterdenkt und sich trotzdem abheben kann (vor allem aber durch mehr Action)... Wenn man sich mit der fieberhaften Kameraführung und der ein oder anderen ärgerlichen Logikschwäche abfinden kann, bekommt man auch hier einen atmosphärischen und teils recht spannenden Endzeitfilm.
Ryan und Yggi schauen ... #7 MISSISSIPPI BURNING
Dieser Alan Parker Film, auf den ich mich auch schon lange gefreut habe ihn endlich mal zu sehen, hatte mich mit seiner Atmosphäre gleich in den ersten Szenen richtig reingezogen. Einfach ein toller 60er Jahre Look und dazu der Score von Trevor Jones, ja der ist wirklich absolut hervorragend! Dieses Pochen, das fast wie ein Puls immer wieder ertönt, baut eine richtig schöne unterschwellige Spannung auf, dazu eben noch diese schwüle Hitze dort im Süden der USA...
Mitten drin in dieser von Hass und Rassismus, aber auf der anderen Seite auch Angst und Ohnmacht, aufgeladenen Kleinstadt Jessup in Mississippi finden sich dann die beiden FBI Agenten Ward und Anderson, gespielt von Gene Hackman und Willem Dafoe, die hier ebenfalls beide großartig sind und einen Fall von "verschwundenen" Bürgerrechtsaktivisten bearbeiten sollen.
Für solche Kleinstadt Atmosphären habe ich eh schon immer eine Schwäche, aber hier ist es noch etwas ganz besonderes, weil man so richtig spüren kann, wie verschiedene Welten aufeinander prallen. Die Agenten, die natürlich aus irgendwelchen Großstädten kommen und ganz andere Bedingungen gewöhnt sind, treffen hier auf so ein versifftes und ja einfach auch etwas rückständiges Kaff, wo die Uhren eben noch anders ticken, es eine strikte Rassentrennung und sogar einen sehr aktiven Ku-Klux-Klan gibt... Das ganze basiert dabei übrigens sogar auf einer wahren Begebenheit.
Was dann im Mittelteil des Films alles passiert, ist einfach nur großartig und hat mich richtig gefesselt. Wie das FBI einmal die komplette Kleinstadt und die umliegenden Sümpfe in einer Suchaktion auf den Kopf stellt, dabei keine Kosten scheut ("Kaufen Sie einfach das Motel") und aber mit ihren scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten trotzdem an ihre Grenzen gerät, ist super aufgebaut und dargestellt. Sehr gut gefallen haben mir auch diese Szenen, die dann so semi-dokumentarisch hereingefügt wurden, wo z.B. Bewohner gegenüber einem TV-Sender Statements abgeben.
Und ja, ganz nebenbei tummelt sich ja auch noch eine junge Frances McDormand im Cast, die hier die Ehefrau des Deputy (Brad Dourif) spielt und so gesehen das emotionale Zentrum, sowie das Zünglein an der Waage ist, was Gene Hackman irgendwann natürlich auch erkennt. Diese Szenen mit den beiden, haben mich auch nochmal besonders beeindruckt. Erstens schauspielerisch einfach nur verdammt stark (mir gefiel McDormand hier eigentlich sogar am besten, trotz ihrer geringeren Screentime) und zweitens bringt es dieses Dilemma erst einmal so richtig herüber, wie tragisch die ganze Geschichte eben doch irgendwo ist.
Was bringt Gerechtigkeit wirklich voran, das System oder der Bruch mit dem System? Diese Frage müssen sich hier zwangsläufig alle Beteiligten irgendwann stellen und das zeigt diesen moralischen Konflikt auf eine Weise, die heute vielleicht noch stärker wirkt als damals...
Unterm Strich wirklich ein super atmosphärisches und schauspielerisch erstklassig vorgetragenes Werk, das mir richtig gut gefallen hat. Das einzige, das man etwas negativ anrechnen könnte, dass gerade zum Ende hin dann doch an der ein oder anderen Stelle etwas dick aufgetragen wird und es für meinen Geschmack (gerade durch die musikalische Untermalung) doch etwas melodramatisch wurde, was der Film eigentlich nicht nötig gehabt hätte, da die Botschaft auch schon so schockierend und kraftvoll genug herübergebracht wird.
Auch die Nebenfiguren hätte man vielleicht etwas differenzierter ausarbeiten können, da sie schon klassische Bösewichte und Opfer-Rollen bekleiden, was manchmal leider fast etwas karikaturhaft wirkt. Aber gut, dafür fand ich die Hauptcharaktere sehr gut gezeichnet und das ist für mich bei so vielen Stärken dann ohnehin meckern auf hohem Niveau, der Vollständigkeit halber wollte ich es aber erwähnen.
Am Ende wirklich ein klasse 80er Jahre Thriller, der bis in die kleinen Nebenrollen (Michael Rooker, Stephen Tobolowsky, R. Lee Ermey...) super besetzt ist, dazu wie gesagt sehr atmosphärisch. Werde ich mir sicherlich noch öfters angucken und da ist punktemäßig dann bestimmt auch noch Luft nach oben...
Ingrid Bergman und Cary Grant, die mir zuletzt in Hitchcock's "Berüchtigt" als Kombi sehr gut gefielen, standen 12 Jahre später und in etwas reiferem Alter für diese Romantik-Comedy "Indiskret" erneut zusammen vor der Kamera...
Trotz der Starpower durch die tollen Darsteller, konnte mich der Streifen von Stanley Donen letztlich leider nicht gerade begeistern, da ich ihn gerade in der ersten Hälfte ziemlich langatmig und belanglos fand.
Alles fühlt sich wie eine ewig lange Einleitung an, wo die beiden sich eben kennenlernen, es geht dabei aber sehr zahm und wenig unterhaltsam vonstatten. Man merkt dem Film wie ich finde auch stark an, dass er auf einem Theaterstück basiert, vor allem durch die wenigen und eher klein wirkenden Kulissen.
Von Komödie für mich eigentlich lange keine Spur, klar ein paar pointierte Dialoge und überzeichnete Nebenfiguren, aber sonst nur viel "Bla-Bla" aus der Oberschicht, wo diese beiden Charaktere, eine Schauspielerin und ein Nato-Mitarbeiter, herkommen, was ich halt wenig interessant finde. Im letzten Drittel nimmt "Indiskret" dann durch einen Plottwist doch noch etwas Schwung auf und wird plötzlich sogar relativ unterhaltsam, zum Glück, doch das kam dann letztlich doch alles ein wenig spät.
Unterm Strich ein Film, der zwar an der Oberfläche viel schicke Hollywood-Eleganz mit den alten Stars und edlen Outfits/Sets versprüht, aber insgesamt für mich dann einfach etwas zu bieder und schwerfällig anmutet. Wenn man die Darsteller mag sicherlich anschaubar, wer aber hier einen spritzigen Screwball oder eine wirklich romantische Comedy erwartet, bekommt eher eine gepflegte Plauderei mit Abendgarderobe und mehr Sekt als Inhalt. Da gibt es gerade mit Cary Grant sicherlich noch viel besseres zu entdecken...
Ein Horror- und Zombiefilm wie ich ihn mag, weil eben vor allem die Menschen hier im Fokus stehen und an vielen Ecken auch eher ein ruhiges, sowie melancholisches Endzeitszenario dargestellt wird...
Gerade am Anfang hatte ich allerdings erstmal doch arge Probleme, mich an die aus heutiger Sicht wirklich ziemlich schlechte Bildqualität von "28 Days Later" zu gewöhnen. Erst dachte ich mein Internet würde total herumspinnen, weil die Auflösung des Streams offensichtlich so niedrig war. Eine kurze Google-Suche ergab aber, dass der Film zum großen Teil tatsächlich auf digitalen Mini-DV-Kameras gedreht wurde, was das Bild sehr verwaschen, pixelig und im Grunde eigentlich fast amateurhaft aussehen lässt, letztlich aber eben ein gewolltes Stilmittel darstellt.
Nun gut, hat man sich erstmal damit abgefunden, gewöhnt man sich irgendwie auch daran und ja, das Geschehen wird durch diese gewissermaßen dokumentarische und oftmals recht wackelige Kamera an der ein oder anderen Stelle wirklich immersiv eingefangen, wenngleich man gerade in den hektischeren Actionszenen sich schon mal im heftigsten Schnittgewitter wiederfindet und beinahe aus Selbstschutz die Augen schließen möchte, was mich dann doch leider etwas störte...
Neben der guten London bzw. England-Atmosphäre, die zudem auch durch den echt starken Soundtrack von John Murphy (ich meine "In the House - In a Heartbeat" ist schon krass) aufgewertet wird, punktet der Film sonst aber, wie schon eingangs erwähnt, mit seinen Charakteren, die gerade für Horrorfilm Verhältnisse von sehr guten schauspielerischen Leistungen begleitet werden. Mit u.A. Cillian Murphy, Brendan Gleeson und Naomie Harris sind hier, aus heutiger Sicht, natürlich auch namhafte Darsteller an Bord, die mich alle überzeugen konnten.
Handlungstechnisch gefiel mir auch der Mittelteil des Films mit Gleeson am besten, leider fand ich seine letzte Szene etwas unglücklich gewählt... Das letzte Drittel mit den Soldaten usw. wirkt dann vielleicht auch fast etwas abgedreht und plakativ, aber punktet eben trotzdem mit einigen starken Bildern und Momenten.
Gerade wenn man, so wie ich, in den späteren Jahren Serien wie "The Walking Dead" verfolgt hat (und da vielleicht auch etwas zombie-müde wurde), wirkt "28 Days Later" aus heutiger Sicht natürlich so ein wenig wie der Prototyp "moderner Zombiefilm", inklusive auch der schnelleren Infizierten, die man in vielen späteren Filmen ja auch so ähnlich sah. Nichtsdestotrotz bleibt der Film aber vor allem durch seine spezielle Inszenierung und Atmosphäre eigenständig und kann in vielen Punkten auch heute noch absolut überzeugen... Für mich unterm Strich definitiv ein sehenswerter Genrebeitrag von Danny Boyle.
Ryan und Yggi schauen ... #6 CITY HEAT
Eine ganz witzige Action-Komödie mit Clint Eastwood und Burt Reynolds, die versucht ein klassisches Film-noir-Setting in den 1930er Jahren, mit einer zu der Zeit sehr angesagten 80er-Buddy-Komödie zu verbinden. Als der Film entstanden ist, waren die beiden alten Haudegen außerdem mit zwei der größten Filmstars, die es aktuell gab - also mehr Starpower als hier ging kaum...
Umso merkwürdiger ist es dann natürlich, dass "City Heat" heute durchaus fast etwas in Vergessenheit geraten ist, was wohl daran liegt, dass trotz der großen Voraussetzungen und auch coolen Ideen, die man hier wohl hatte, der Film selbst am Ende zwar nicht schlecht, aber leider kein wirklicher Knaller ist. Die Gags sitzen nicht immer, der Plot ist gerade zu Beginn irgendwie relativ verwirrend und konfus und letztlich wäre der Film ohne Clint und Burt wohl kaum der Rede wert.
Wenn man die Schauspieler (so wie ich) aber sehr gerne sieht, kann man dem Film allerdings durchaus mal eine Chance geben und wird vermutlich recht solide unterhalten. Ich mag es, wie Eastwood und Reynolds sich hier coole Sprüche um die Ohren hauen, auch wenn es eben nie so 100% klar wird, warum sich ihre Figuren überhaupt nicht leiden können, weil die Charaktere halt eher flach bleiben. Dazu kommt das stilvolle Setting der 30er, was ich rein optisch auch immer mag und auch coole Oldschool-Vibes versprüht und eben die ein oder andere nette Actionszene.
Für mich am Ende ein solider Film für einen gemütlichen Abend unter der Woche, der aber fast ausschließlich von seinen Darstellern und deren Präsenz lebt. Die Hintergründe zu den Dreharbeiten, bei denen sich u.A. Burt Reynolds leider schwer verletzte, was seine zukünftige Karriere stark negativ beeinflusste, sind vermutlich interessanter als der Streifen selbst. Mehr dazu wird sicher Souli in seinem Kommentar bereit stellen, habe ich jedenfalls so im Gefühl. ;)) Ich denke bei ihm kam der Streifen noch etwas besser an, mit etwas Action, tollen Darstellern und coolen Sprüchen ist er doch meistens leicht zufrieden zu stellen. ;)
Nach der wirklich fulminanten 5. Staffel (für mich die beste bisher), die natürlich mit einem offenen Ende einherging, geht es stark weiter mit der 6. Staffel. Jack Bauer wird zu Beginn aus einem chinesischen Gefängnis geholt und findet sich schon bald wieder mitten in der Action. Ähnlich wie schon in einigen vorherigen Staffeln, geht es auch hier zuerst wieder um Terroristen, welche in Besitz von Atomwaffen sind, bevor später die persönliche Story um Jack und die Chinesen wieder aufgegriffen wird...
Nach mittlerweile 144 Folgen 24, merkt man natürlich, dass sich etliche Muster in den Handlungen der einzelnen Seasons immer mal wiederholen und einige Sachen auch sehr konstruiert sind. Darin liegt aber nicht nur eine Schwäche, sondern auch eine Stärke, welches vom Team hinter der Serie auch teils wirklich gut ausgespielt wird, nämlich, dass man mit den Erwartungen der Zuschauer spielen kann. Und oft kommt es auch in dieser 6. Staffel wieder so, dass wenn man denkt, Person A ist ein z.B. ein Bösewicht, weil er so ähnlich ist wie Person X aus einer früheren Staffel, es dann doch ganz anders kommt oder solche Gegebenheiten einfach interessant aufgelöst werden, was mir wirklich gut gefällt.
Ansonsten kann man, wenn einem die bisherigen Staffeln gefallen haben, auch hier wieder wenig bemängeln. Diesmal hat man Jacks Familie noch mehr in den Vordergrund gerückt, weswegen es auch wieder eine sehr persönliche Staffel ist, aber eben etwas konstruiert, da viele Personen einfach so auftauchen, von denen man 5 Staffeln vorher quasi nichts wusste. Aber sei's drum, unterhaltsam ist das Ganze ja.
Hinsichtlich des Casts für mich außerdem definitiv eine der besten Staffeln. Viele tolle Charaktere und Darsteller sind versammelt, ob in der CTU oder drumherum.
Hervorzuheben wären Powers Boothe als Vizepräsident und Peter MacNicol als Tom Lennox, welche die politische Seite der Serie extrem bereichern, nachdem ich mit Wayne Palmer als Präsident erst weniger warm wurde. Auch James Cromwell als Jack Bauers Vater ist natürlich ein verhältnismäßig großer Name, den man hier gewinnen konnte und der mit seinen 2.01m Körpergröße ordentlich was her macht.
Die CTU bekommt mit Morris O'Brian (Carlo Rota), der mich mit seiner Glatze und Bart ein wenig an John Travolta erinnert, eine coole Verstärkung. Auch Marisol Nichols als Nadia Yassir mochte ich ganz gern. Ricky Schroder als Mike Doyle ist in der zweiten Hälfte der Staffel als Gegenpol zu Jack ebenfalls bereichernd, gefiel mir sehr.
Darüber hinaus viele kleinere Auftritte von alten Bekannten und sonst ein paar bekannte Namen wie Regina King, Rade Serbedzija (aus Mission Impossible 2) oder Tzi Ma. Insgesamt wieder ein illustrer Cast mit vielen präsenten Schauspielern, für solche TV-Serien Verhältnisse definitiv sehr stark wie ich finde...
Unterm Strich macht es mir weiterhin Spaß. So langsam ist ja auch ein Ende in Sicht, was mich gleichzeitig etwas traurig stimmt. Nun kommt ja als nächstes der Film, bevor noch in dem Sinne zweieinhalb Staffeln folgen. Bin mal gespannt, ob das auch hier noch sehr hohe Niveau bis zum Ende hält. Staffel 4 bis 6 fand ich alle wirklich super, 5 wegen Charles Logan und der etwas frischeren Handlung noch etwas besser. Aber auch hier rücke ich gerne wieder 8,5 Punkte raus, einfach gute Action-Agenten Unterhaltung, wo man sich auf jede Folge freut und nie enttäuscht wird.
Ryan und Yggi schauen ... #5 SPURWECHSEL
Einer dieser Filme, die aufzeigen, dass jede kleine Entscheidung oder Begegnung, das Leben von Menschen im Nachgang komplett verändern kann...
Habe ich zuletzt noch den vom Ansatz durchaus etwas ähnlichen "L.A. Crash" gesehen, mit dem ich mich aber relativ schwer tat und den ich, bevor ich ihn irgendwann kommentiere, definitiv nochmal zweitsichten muss, gefiel mir dieses Thriller-Drama von Roger Michell hier sehr gut.
"Changing Lanes" profitiert da für mich vor allem davon, dass man sich hier, anstatt auf sehr viele Figuren, eben wirklich nur auf die Schicksale zweier Menschen konzentriert hat, nämlich dem jungen Anwalt Gavin Banek (Ben Affleck) und Familienvater Doyle Gibson (Samuel L. Jackson). Und da gelingt es dem Film, obwohl natürlich diese Figuren auch gewissermaßen sinnbildlich für z.B. unterschiedliche soziale Schichten und vieles mehr stehen, wie ich finde sehr gut, diese beiden Charaktere als komplexe menschliche Wesen zu zeichnen, sodass man mit ihnen mitfühlen kann.
Dazu kommt, dass mit Ben Affleck und Samuel L. Jackson hier zwei sehr gute Schauspieler am Start sind, die beide glaubwürdige, nuancierte Performances liefern und auch beide ihre schauspielerischen Highlight-Momente abbekommen. Gerade Jackson hat im Verlauf dann auch einige richtig emotionale Szenen, wo man schon Gänsehaut bekommt und ihm an diesem Tag lieber nicht begegnen würde, da sein Charakter eben so unberechenbar wirkt... Aber auch Affleck, z.B. in der Szene mit der Schule, diese Blicke als er danach merkt, was er getan hat, ging mir unter die Haut.
Sowieso wirkt der Film auf mich ansonsten auch angenehm bodenständig und realitätsnah. Das liegt einerseits an der tollen, teils verregneten New York Kulisse, die wirklich wie ein so ein "Melting Pot" und authentischer Großstadtdschungel herüberkommt. Andererseits aber eben wie schon gesagt an den Figuren, die trotz einiger durchaus etwas überdramatisierten Nuancen gegen Ende, einfach ehrlich und wie Alltagsmenschen wirken. Dazu sind sie schön ambivalent gezeichnet - niemand ist gut oder böse. Beide Figuren handeln egoistisch und irrational, aber auch irgendwo nachvollziehbar und am Ende bleibt eine menschliche Botschaft, solche Filme mag ich einfach gern sehen.
Unterm Strich ein wirklich starkes und atmosphärisches Thriller-Drama, das mir viel besser gefallen hat, als ich vorher vermutet hatte. Zumal der Film, je mehr ich darüber nachdenke, mir immer besser gefällt, weil er unter der Oberfläche viele Themen auf eine durchaus meist recht subtile Art verarbeitet. Vor allem wie sich auch offenbart, wie doppelmoralisch und glatt diese Welt der Anwälte manchmal funktioniert. Freue mich da schon darauf, den Film irgendwann nochmal zu sehen...
Im Grunde genommen hat dieser südkoreanische Beitrag eine coole Idee, nämlich ein Gefangenentransport auf einem Schiff, wo sobald echtes Chaos ausbricht, wenn die Verbrecher sich befreien und es mit den Sicherheitskräften aufnehmen und ganz nebenbei sogar noch eine Art Monster mit an Bord geschmuggelt wird...
Zumal das Setting hier wirklich atmosphärisch präsentiert wird und der Film auch so vom Look einen hochwertigen Eindruck macht. Tolle Kulissen/Sets bei so einer verregneten Nacht auf einem alten Schiff und alles schön abgeranzt.
Für mich ist "Project Wolf Hunting" aber leider praktisch kaum anschaubar, weil der Film mir persönlich viel zu unnötig brutal gestaltet wurde, was dann wiederum jegliches Eintauchen in den Film verhindert. Hier wird man im Minutentakt aus der Handlung gerissen, weil irgendwelche Leute auf brutalste Art abgeschlachtet werden und ständig literweise Blut spritzt, was nach einer Weile dann nur noch langweilig und gar anstrengend ist. Und auf der anderen Seite nimmt sich der Film da, trotz des ein oder anderen lustigen Spruchs oder Beleidigungen, was gerade in der deutschen Synchro durchkommt, noch viel zu ernst, dafür dass die Story im Grunde ja grober Unfug ist.
Zugegeben, die Action ist an sich wuchtig gefilmt, plus die Effekte sehen größtenteils wirklich gut aus und sind offensichtlich meist handgemacht, aber man verliert hier halt jede Verbindung zum Film, weil man irgendwann nichts mehr spürt außer Ekel. Und Ekel allein trägt keinen 2-Stunden-Film, es fehlt komplett der emotionale oder inhaltliche Unterbau um die Brutalität zu rechtfertigen.
Unterm Strich maximal eine Empfehlung für Leute, die einen zweistündigen Gewaltexzess mit viel Splatter sehen wollen, insofern lasst euch von meiner Bewertung nicht abhalten. Aber ich musste mich, nach einem relativ vielversprechenden Anfang, dann halt doch durchquälen. Die spinnen doch, die Koreaner... 😵💫
Ein höchst unterhaltsamer, kleiner Thriller aus den späten 2000ern, der mit schöner Hawaii Kulisse (für solche exotischen Schauplätze habe ich eh eine Schwäche) und guten schauspielerischen Leistungen überzeugen kann...
"A Perfect Getaway" hat mich da wirklich positiv überrascht, weil er schon ab den ersten Minuten einen ganz wunderbaren Charme versprüht. Die Hawaii Kulisse wird sehr gut eingefangen und die Bedrohung wird hier sehr langsam aufgebaut. Die erste halbe Stunde ist erstmal naturnahes Urlaubsfeeling pur, wo man die Charaktere kennenlernt und so ein kleines Mysterium aufbaut, was mir sehr gefiel.
Dazu muss man sagen, bekommt man hier für so einen kleinen Thriller, der ja an der ein oder anderen Stelle auch "nur" wie ein besserer B-Movie wirkt, wirklich sehr gute schauspielerische Darbietungen zu sehen. Steve Zahn und Milla Jovovich als Ehepaar, das hier im Zentrum steht, mochte ich sehr gern, die haben hier einfach so eine mystische Aura an sich.
Der eigentliche Held ist aber Timothy Olyphant, der hier als absolut verrückter und unberechenbarer Typ einfach extrem Laune macht. Einer der besten Charaktere, die mir seit längerer Zeit untergekommen sind, jede Szene mit ihm ist im Grunde ein wahrer Genuss...
Leider, und das bemängeln ja hier viele andere Kommentare, ist die Filmlogik hinten heraus nicht immer intakt und ein Twist macht meines Erachtens nicht gerade viel Sinn bzw. führt den Zuschauer rückblickend dann an der Nase herum, was ich auch etwas schade fand. In Anbetracht dessen, dass der Film mich aber ansonsten sehr gut unterhalten hat und mir in vielen Aspekten eben gefiel, war das für mich rückblickend jetzt kein allzu großes Problem.
"A Perfect Getaway" ist für mich mal wieder ein Beispiel für einen Film, der auf dem Papier eigentlich nur solide aussieht, aber im Erleben einen Nerv trifft. Der Film beweist einfach mal wieder, dass Atmosphäre, Inszenierung und Charaktere oft wichtiger sein können als formale Makellosigkeit oder ein komplett perfektes Drehbuch. Diese Mischung aus Inselkulisse, unterschwelliger Bedrohung, Abgeschiedenheit und zunehmend paranoider Spannung macht wie ich finde jedenfalls richtig was her. Also wer solche tropischen Thriller und Survival-Settings mag, sollte hier definitiv mal reinschauen!