Der_Ryan_M - Kommentare

Alle Kommentare von Der_Ryan_M

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    Ryan und Yggi schauen ... #1 TANGO & CASH

    "Tango & Cash" ist im Grunde ein Film, der wie auf mich zugeschnitten ist, insofern bin ich hier gewissermaßen sicherlich befangen... :))
    Diese 80er und 90er Jahre Actioner liebe ich einfach, genauso wie Buddy Cop Komödien, genauso wie die beiden Schauspieler in den Hauptrollen (und ihre Synchronsprecher). Leider hatte ich diesen tollen Streifen aber bis heute noch nie gesehen, allerdings habe mich auf Stallone und Kurt Russell als Buddy-Cop Duo natürlich immer gefreut.

    Und was soll ich sagen, schon ab der ersten Minuten, wo Sly mit seinem Cabrio in der Wüste einem Truck hinterher fährt und der grandiose Soundtrack von Harold Faltermeyer einen begrüßt, wusste ich, hier bin ich genau richtig...
    Dabei entwickelt sich der Film im weiteren Verlauf aber schon etwas anders als ich es mir vorher vorgestellt hatte. Zum einen ist der Ton hier etwas düsterer als vermutet und zum anderen hatte ich auch keine Handlung vermutet, wo die beiden beispielsweise später aus einem Gefängnis ausbrechen müssen. Also da hat mich der Film schon ein wenig überrascht und schlägt einige unerwartete Wendungen ein.

    Zur Wahrheit gehört zudem auch, der Film hat ganz klar seine Schwächen und ist objektiv gesehen lange nicht perfekt. Das Drehbuch wirkt oft sprunghaft bzw. chaotisch und alles schon teilweise ein wenig unausgegoren. Auch hier ging es hinter den Kulissen wieder heiß her, u.A. wurde der Regisseur Andrey Konchalovskiy während der Dreharbeiten ausgetauscht wegen kreativer Differenzen. Genauere Infos dazu, sicherlich in Soulis Kommentar, so wie ich ihn kenne. ;) Jedenfalls konnte sich keiner so wirklich festlegen, ob das Ding hier nun humorvoll oder ernster werden soll. Es gab massive Nachdrehs, u.A. auch das Finale, das halt auch ein wenig wie aus einem anderen Film wirkt finde ich.

    Am Ende des Tages aber fast egal, weil Stallone und Russell tragen den Film mit ihrer Präsenz mühelos und die Neckereien zwischen diesen beiden Ego-Charakteren machen richtig Laune. Die Action kann sich natürlich ebenfalls sehen lassen. Weiterhin ist Jack Palance ein guter Schurke, der den Film aufwertet. Teri Hatcher fügt sich ebenfalls sehr gut ein, ihre Dance Nummer zu "Don't Go" ist schon nice, ebenso wie der Auftritt von Russell in Frauenkleidern anschließend. ;) Die zweite Filmhälfte, die etwas weniger düster ist, sagte mir eh etwas mehr zu.

    Unterm Strich für mich ein toller Actioner, solche Filme gehen bei mir halt immer. Klar, vieles könnte besser sein, aber man nimmt eben was man kriegt, wenn Sly und Kurt zusammen vor der Kamera stehen und schlecht ist "Tango & Cash" ja auch keinesfalls. Obwohl... Stallone hier mal wieder für die goldene Himbeere nominiert. Unfassbar, was diese Herrschaften ihn damals schlecht machen wollten. Dann müssten viele der heutigen, teils einfach sehr unglaubwürdigen Action-Darsteller ja mit Himbeeren zugeschüttet werden... Ich hatte jedenfalls meinen Spaß.

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      Der_Ryan_M 01.04.2025, 18:42 Geändert 01.04.2025, 18:45

      Ich weiß noch als der "Borderlands"-Film damals angekündigt wurde, das war gerade zu einer Zeit, wo ich auch das Videospiel gern gespielt habe und die Vorfreude war groß. Müsste aber nun geschätzt bestimmt fast 10 Jahre oder so her sein, so lange wurde der Film immer wieder aufgeschoben, was natürlich nie ein gutes Zeichen ist...

      Nach den vernichtenden Kritiken und dem absoluten Flop an den Kinokassen, waren meine Erwartungen hier selbstverständlich eher gering. So schlecht wie die Kritiker oder viele andere Leute hier, fand ich den Film von Eli Roth nun aber nicht. Da gibt es zig schlechtere Billig-Filme im Actionbereich, für mich wieder mal ein typisches Beispiel davon, wie alle einfach die Meinung anderer übernehmen...

      Ist es dann ein guter Film geworden? Nein, es fühlt sich schon ein wenig nach einer Auftragsarbeit an und vor allem, es wäre sicherlich viel mehr drin gewesen um einen tollen Blockbuster aus der Vorlage zu machen.
      Dennoch fand ich "Borderlands" aber relativ unterhaltsam, wenn man sich eben damit abfindet, dass man eher sowas wie einen trashig angehauchten B-Movie sieht, der aber trotzdem mit Schauspielern wie Cate Blanchett oder Kevin Hart absolut hochkarätig besetzt ist (die aber alle nicht gut spielen, da sind wir wieder beim Thema Auftragsarbeit)...
      Ein großer Pluspunkt ist immerhin, dass sich der Film nicht sonderlich ernst nimmt und auch die Action und Effekte, wenn sie auch nicht immer super aussehen, gehen letztlich in Ordnung und bieten eine nette Videospiel-Optik.

      Unterm Strich kein toller Film, aber auch nichts, wo man jetzt endlos drauf herumhacken müsste, selbst als Fan der Games. Ich finde man kann ihn ganz gut anschauen und wird locker unterhalten, auch wenn Claptrap ab und zu ein bisschen nervt. :D
      Die ca. 90 Minuten vergingen für mich aber trotzdem recht schnell zwischen den bunten Sets und Kostümen, sowie der etwas heruntergehetzten Story, wo sicherlich auch etliches weg geschnitten wurde.

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      • 7
        Der_Ryan_M 31.03.2025, 11:04 Geändert 31.03.2025, 11:06

        In "The Fabelmans", dem (mittlerweile nicht mehr ganz so) neuen Film von Steven Spielberg, verarbeitet der legendäre Regisseur nicht nur seine eigene Kindheit und Jugend als Teil einer jüdischen Familie in den USA der 50er und 60er Jahre, sondern vermittelt auch eine gewisse Liebe für das Medium Film an sich. Der Streifen ist dabei aber kein Biopic, sondern viel mehr eine fiktive Geschichte mit autobiografischen Elementen.

        Stellenweise, vor allem zu Beginn, etwas holprig erzählt und mit über zweieinhalb Stunden Laufzeit auch vielleicht ein klein wenig zu lang geraten, konnte mich diese Coming of Age Geschichte des Sammy Fabelman rückblickend aber doch wieder in seinen Bann ziehen und liefert einige herzerwärmende und berührende Momente. Der Film schafft es trotz seiner recht episodischen Erzählweise einfach, Charaktere zu zeichnen, die einen interessieren und erreicht gerade im Mittelteil, wo Sammy seine ersten Hobby-Filme dreht und nebenbei das Drama mit seiner Mutter in den Fokus rückt, ein wie ich finde sehr hohes Niveau.

        Neben guten schauspielerischen Performances, speziell von Michelle Williams und Paul Dano in den Rollen der Eltern, aber zu meiner Überraschung sogar Seth Rogen als eine Art enger Freund der Familie, überzeugt der Film vor allem auf inszenatorischer Ebene komplett. Hier sieht man mal wieder, dass Spielberg auch heute noch in einer eigenen Liga spielt, denn viele Punkte, die mich sonst in heutigen Filmen, vor allem bei historischen Settings, stören, sind hier hervorragend umgesetzt.
        Die Kameraarbeit von Janusz Kaminski liefert sehr ästhetische Bilder, die zusammen mit dem Score von John Williams einfach eine tolle, ja fast schon magische und verklärte, Atmosphäre dieser damaligen Zeitepoche schaffen. Es macht sich zudem positiv bemerkbar, dass "The Fabelmans" analog auf 35mm Film gedreht wurde, was eben einen schönen Oldschool-Look inklusive Filmkorn garantiert, was ich persönlich immer vorziehe.

        Da verzeiht man dem Film wie gesagt auch gerne, dass einige Elemente der Handlung, wie z.B. die Geschichte mit dem Affen oder mit der streng gläubigen Freundin gegen Ende, von der Tonalität nicht ganz rund wirken. Insgesamt ist das hier ein schöner, nostalgischer Trip, den man gerade Freunden von Coming of Age Geschichten oder auch so "Film im Film"-Elementen, trotz einiger kleinerer Unzulänglichkeiten, nur ans Herz legen kann...

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        • 6
          Der_Ryan_M 31.03.2025, 09:59 Geändert 31.03.2025, 10:25

          Also zuerst einmal muss ich staunen, wie viele bekannte Songs die Band "Queen" überhaupt herausgebracht hat. Die Musik ist ja nun nicht mehr unbedingt dermaßen präsent in meiner Generation und ich bin jetzt auch kein Fan, doch trotzdem kennt man so gut wie alle Songs, welche hier im Film angespielt werden (und das sind nicht wenige...).

          Darüber hinaus ist "Bohemian Rhapsody" aber leider so ein Musik-Biopic, welches sich gerade in der ersten Filmhälfte wie ein abgefilmter Wikipedia Artikel anfühlt, obwohl man sich hier sogar einige kreative Freiheiten nahm und die Zeitlinie teilweise anpasste. Was hier genau alles angepasst wurde, könnt ihr ja woanders nachlesen, aber ich weiß halt nicht, ob man sich damit einen Gefallen getan hat.
          Verfeinert wird das ganze Treiben mit etlichen Einspielern bekannter Songs, die sich aber auch selten organisch anfühlen in der Handlung, sondern mehr nach "den Song müssen wir nun auch noch kurz unterbringen", was etwas schade ist. Die Musik bleibt an sich aber natürlich trotzdem gut, wenn man sie denn mag.

          Ich hatte hier allerdings im Verlauf doch immer wieder arge Probleme mit der Umsetzung, weil sich alles einfach total formelhaft, weichgespült und bisweilen auch nicht authentisch anfühlt. Die 70er Jahre waren für mich hier leider ebenso nicht spürbar, auch der sehr digitale Look passt für mich gar nicht rein. Selbst wenn am Ende Queen das Konzert bei Live Aid gibt, wo der ganze Film ja drauf hinarbeitet (und Rami Malek in seiner Rolle als Freddy Mercury dann total aufgeht), finde ich den Look und die Inszenierung, z.B. mit den ganzen Reaction-Shots der Zuschauer, einfach nicht überzeugend.

          Ansonsten kann man die Leistung von Rami Malek, der hier auch den Oscar als bester Hauptdarsteller bekam, nur loben, wobei man auch hier sagen muss, dass er vor allem in der zweiten Filmhälfte in seinem Charakter aufgeht. Anfangs in seinen jungen Jahren wirkt das doch schon manchmal etwas steif und das Drehbuch gibt eben auch nicht viel her. Am besten gefiel mir eigentlich noch Lucy Boynton in ihrer Rolle, die ihrer Figur mit ihrem Schauspiel tatsächlich viele Nuancen verleihen kann.

          Unterm Strich ein ganz solides Biopic, das seine Momente hat, wo ich mir aber vielleicht schon etwas mehr versprochen habe? Ich meine die wirklich guten Filme dieser Art reißen einen auch auf filmischer oder dramatischer Ebene richtig mit, selbst wenn man jetzt kein riesen Fan der Musik ist. Hier hingegen ist die Musik trotzdem für mich noch das beste an dem Film, weil der Rest wirkt einfach sehr durchschnittlich und auf sicher gespielt. Und das ist einfach schade, weil dann könnte man ja gleich eher ein Best Of Album von Queen anhören...

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          • 7
            Der_Ryan_M 29.03.2025, 12:09 Geändert 29.03.2025, 12:13

            "Der Legionär" war einer der letzten größeren Kinofilme in der Karriere von Jean-Claude van Damme, bevor es um die Jahrtausendwende leider damit bergab ging. Wobei der Film auch nur im Großteil Europas einen Kino-Release bekam und in den USA beispielsweise direkt auf Video erschien.

            Mit einem Budget von geschätzt 35 Mio. US$ ist das hier aber durchaus ein hochwertiger Streifen, was man an vielen Stellen auch deutlich sieht. Für einen JCVD Film der späten 90er, definitiv überdurchschnittlich was man hier serviert bekommt. Und das konnte mich positiv überraschen, da ich eher einen B-Movie erwartete, gerade auch weil der Cast natürlich keine großen Namen bereithält.

            Das historische Setting der 1920er wird sehr gekonnt eingefangen und der Film bietet ein gutes "Scope" wie ich immer so schön sage. Also alles fühlt sich groß an, tolle Sets, viele Statisten, weitreichende Landschaftsaufnahmen (gedreht wurde an Originalschauplätzen in Marokko, teils bei sehr schweren Bedingungen über 40 Grad) und auch fulminante Action Set-Pieces.

            Und das ist auch die größte Stärke dieses Films, nämlich die Action, obwohl der Film selbst wohl größtenteils eher ein Abenteuerfilm ist. Aber mit "Rambo III"-Regisseur Peter MacDonald hat man hier einen erfahrenen Mann ranbekommen und ähnlich wie im gerade genannten Film, geht es hier in der zweiten Hälfte richtig steil, was große Feuergefechte und zahlreiche Explosionen angeht. Das macht dann schon richtig Laune und tröstet darüber hinweg, dass die erste Filmhälfte ein wenig klischeehaft und mit den Dynamiken unter den Charakteren in dieser Fremdenlegion, oberflächlich wirkt bzw. gefühlt etwas mehr sein will, als es eigentlich ist.

            Unterm Strich aber ein toller Mix aus Kriegsfilm, Abenteuerfilm und Actioner. Für einen van Damme Film mal etwas anders, viel kämpfen und seine typischen Moves zeigen, tut er hier nicht, was ich aber überhaupt nicht negativ deute. Denn dafür überzeugt er als Schauspieler in einer überraschend hochwertigen Produktion, die ich alles in allem doch sehr unterhaltsam fand.

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            • 8
              Der_Ryan_M 26.03.2025, 18:58 Geändert 26.03.2025, 19:06

              Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...

              --- #8 IRON MAN 3 (2013) ---

              Also für mich ein richtiges Brett, das Shane Black hier inszeniert hat. Nicht nur der stärkste Film der "Iron Man"-Trilogie, sondern auch insgesamt einer der besten Superhero Movies, die ich bisher sah. Liegt natürlich daran, dass für mich immer die Charaktere das wichtigste sind und den Wandel, den Tony Stark hier im dritten Teil durchmacht, nach den Ereignissen aus "Avengers", wo er so gesehen in Folge an sowas wie einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, konnte mich da total überzeugen. Hier ist er eben viel mehr als der Sprücheklopfer und Milliardär aus den bisherigen Filmen (der mir ja auch schon gefiel), seine Figur bekommt nochmal eine ganz neue Ebene, absolut klasse.

              Das Drehbuch von "Iron Man 3" bietet da auch eh einfach eine richtig runde Mischung aus Humor, Action, Charakterentwicklung, ruhigeren Momenten und gerade gegen Ende sogar etwas Emotionalität - und das ist eben auch etwas, das ich bei den bisherigen MCU Filmen zwischen dem ganzen Trubel noch gar nicht so gespürt habe.
              Dazu kommen tolle Bösewichte, gespielt von Guy Pearce und Ben Kingsley, die mir hier in ihren Rollen super gefallen haben. Der Twist was die beiden angeht, gefiel mir auch richtig gut, obwohl ihn wohl viele Leute kritisieren. Reiht sich für mich aber perfekt in die Tonalität dieses Films ein, der das wirklich gut balanciert.

              Ansonsten habe ich hier auch die Action ordentlich gefeiert, man lässt es hier ordentlich knallen, ohne dass es mir aber zu übertrieben wird. Die beiden Szenen einmal beim Stark Anwesen und das Finale bei den Docks mit den ganzen verschiedenen Iron Man Anzügen, fand ich besonders cool. Den Score von Brian Tyler mag ich auch besonders, ist mir in den vorherigen zwei Teilen nicht in dem Maße positiv aufgefallen.
              Auch sonst hat der Film teilweise eher so ein Agenten-Action Flair und in den Momenten mit Don Cheadle sogar leichte Buddy Cop Anleihen (nicht verwunderlich bei Shane Black), was mir halt einfach gut gefällt. Alles ist halt etwas kleiner und persönlicher, als noch in einigen vorherigen Filmen, die wir so schauten. Auch die Lovestory mit Pepper mag ich hier doch sehr. Das Ende dann außerdem auch perfekt abgerundet für diese Trilogie, inklusive klasse Abspann, wieder grandioser Soundtrack dabei.

              Insgesamt ein richtig toller Superhelden-Film, der mich für zwei Stunden auf sehr hohem Niveau unterhalten hat. Ich hoffe mal bei meinem Souli, kam er nicht minder gut an. Alles andere als auch mindestens mal eine 8 auf seiner berüchtigten Marvel-Skala, wäre hier dann doch sehr verwunderlich. ;))
              Das war es nun erstmal mit wöchentlichen Kommentaren zu den Filmen, weil nun steht mit "Agents of SHIELD" Staffel 1 die erste Serienstaffel in unserer Liste nach Erscheinungsdatum an. Davon kommen hier ja auch noch etliche dazwischen, aber wenn ich das Projekt schon angehe, dann richtig. Eventuell gibt's aber zwischendurch mal ein paar andere Filme von uns im Doppelpack, je nach Lust und Laune...

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              • 3

                B-Actioner, der in Mexiko spielt und dort auch gedreht wurde. In einer kleinen und relativ unwichtigen Rolle ist Tom Berenger dabei, die Hauptrolle spielt aber Michael Jai White, der Actionfans durchaus ein Begriff sein sollte.

                Leider kann "As Good As Dead" in vielen Punkten nicht überzeugen, obwohl einige Ansätze für mich durchaus vielversprechend sind. Die Handlung ist natürlich klischeehaft, aber hat im Genre durchaus Potential und die Handkämpfe sind solide inszeniert. Einige der mexikanischen Darsteller, allen voran Guillermo Iván, der sogar eine ganz coole Figur spielt, haben auch für so einen Film eine gute Präsenz wie ich finde.

                Aber letztlich trüben zu viele Negativpunkte das Seherlebnis. Speziell wären da die teilweise sehr schlechten CGI-Effekte bei Blutspritzern und Mündungsfeuer zu erwähnen, was einfach total scheiße aussieht und vielen Actionszenen die Wucht raubt. Dann kannst du einfach nicht so viel Action in den Film einbauen, wenn du es nicht einigermaßen ordentlich darstellen kannst. Da wünsche ich mir einfach immer die alten Zeiten zurück, als die billigsten C-Actioner wenigstens Blutpacks für die Einschüsse benutzt haben oder andere kreative Einfälle!

                Und auch Luca Oriel finde ich in seiner Rolle absolut unglaubwürdig, als Schüler von Michael Jai White, der dann auch noch so auf cool macht und diesen Kampfwettbewerb gewinnt, da kann man nur mit dem Kopf schütteln, was sich die Drehbuchautoren da dachten, kauft doch kein Mensch ab. Es gibt noch mehr dumme Logikfehler, aber zu viel um hier alle zu erwähnen. Diese Pseudo-Coolness wirkt hier sowieso Fehl am Platz, auch dass die Hauptfigur immerzu "Ram-bro" genannt wird, ja wie lustig... Unterm Strich einfach schwach, was soll man dazu sagen. Habe hier schon viel zu viel geschrieben, eigentlich ein Film maximal zum Nebenbeischauen.

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                • 6

                  Ein ganz cooler Krimi mit viel sommerlichen bzw. tropischem Karibik-Flair, einer netten Portion Humor (was bisweilen aber auch etwas trashig oder albern wirken kann) und darüber hinaus einem jungen Denzel Washington in der Hauptrolle, der hier schon gut Charisma mitbringt.

                  "The Mighty Quinn" ist sicherlich kein Film, der für hohe Kritikerwertungen gemacht ist, aber als lockere Abendunterhaltung mehr als brauchbar, auch wenn er stellenweise so ein wenig TV-Film Atmosphäre versprüht.
                  Ich finde es allerdings einfach nice, wie hier alles so locker-leicht und farbenfroh daherkommt, dazu mit einigen Augenzwinker-Momenten und auch der ein oder anderen musikalischen Einlage, wo die Bewohner der nicht näher benannten Karibik-Insel (gedreht wurde allerdings in Jamaika) ihre Reggae-Songs aufführen.

                  Neben Denzel haben wir noch M. Emmet Walsh im Cast in einer Schurkenrolle, leider recht wenig Screentime. Mimi Rogers kannte ich noch, sieht hier sehr gut aus und spielt ihre Rolle ebenfalls fähig. Viele der schwarzen Schauspieler kennt man vom Sehen her auch aus irgendwelchen Nebenrollen. Fürs männliche Auge wird zudem auch was geboten, viele hübsche Mädels in lockerer Kleidung. ;)

                  Warum der Film jetzt hier in moviepilot als "Big Bad Man" geführt wird, weiß ich auch nicht, im Stream läuft er unter "Mord in der Karibik". Beide Übersetzungen jetzt wieder mal nicht das Gelbe vom Ei, "The Mighty Quinn" gefällt mir am besten, weil eben auch ein Song im Film so heißt.
                  Wer auf Action, Crime-Stories oder einfach nur Denzel Washington steht, wird hier solide unterhalten. Charmanter 80s Streifen, der wohl etwas in Vergessenheit geraten ist, bei nur 63 Bewertungen hier.

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                  • 7

                    Toller französischer Noir-Thriller mit Whodunit-Elementen, überzeugt mit messerscharfen Dialogen, einer tollen Kleinstadt-Atmosphäre und erinnerungswürdigen Charakteren...

                    Was für eine angenehme Überraschung, durchaus eine kleine Perle aus den 40ern. In "Le corbeau" werden die Bewohner einer Kleinstadt auf eine harte Probe gestellt, als ein mysteriöser Absender, genannt "der Rabe", überall anonyme Briefe mit den dunklen Geheimnissen und Vergangenheiten diverser Leute platziert und so eine Menge Misstrauen schürt. Wir als Zuschauer begleiten hauptsächlich den Arzt Remy Germain (Pierre Fresnay), wie er Nachforschungen zu diesen Taten anstellt, während er selbst auch immer tiefer in diese Verstrickungen hereingezogen wird...

                    Nicht nur der Film selbst ist interessant, auch die Hintergründe dazu. Der Streifen von Henri-Georges Clouzot wurde nämlich 1943 während der deutschen Besatzung Frankreichs gedreht, und zwar von der Produktionsfirma Continental-Films, die unter deutscher Aufsicht arbeitete. Nach der Befreiung, mussten sich Regisseur und Hauptdarsteller dafür verantworten, Pierre Fresnay musste sogar 6 Wochen in Haft. Umso faszinierender, dass der Film, speziell für damalige Verhältnisse, wirklich bissig und auch relativ zynisch anmutet und etliche menschliche Abgründe auslotet.

                    Was mir hier aber vor allem gefiel, sind einmal die Dialoge, ein wahres Feuerwerk, wenn man auf tolle Wortgefechte steht. Einfach hervorragend geschrieben, sehr spitz, dazu auch sehr schnell vorgetragen, wie man es von den Franzosen gewohnt ist. Die deutsche Synchro macht da auch einen guten Job, mit vielen tollen Stimmen.
                    Und andererseits wie erwähnt noch die Kleinstadt-Atmosphäre mit ihren diversen Figuren, die irgendwie ein unheilvolles, aber sehr stimmiges Gesamtbild ergeben, wo man gerne in diese Welt eintaucht. Dazu im Kontrast aber einige schöne Kulissen, die von der Kamera in stilvollen schwarz-weiß Bildern eingefangen werden, die genretypisch auch viel mit Schatten, Spiegeln oder Verdeckungen usw. spielen, macht einfach Spaß...

                    Unterm Strich ein toller Film, den ich nur empfehlen kann, wenn man mit dem Genre und dem Alter des Films etwas anfangen kann. Wäre auf jeden Fall wieder mal so ein Filmbereich, wo ich auch gern noch tiefer eintauchen würde...

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                    • 5
                      Der_Ryan_M 23.03.2025, 17:54 Geändert 23.03.2025, 17:55

                      Videospielverfilmung der gleichnamigen Spielereihe, von Paul W.S. Anderson... Bei diesem Namen schrillen natürlich die Alarmglocken, sofern man sich hier eine hochwertige und ernst zu nehmende Adaption von "Monster Hunter" gewünscht hätte. Wie auch schon in "Resident Evil", besetzte er die Hauptrolle mit seiner Ehefrau Milla Jovovich.

                      Ich muss aber sagen, ich mag den Paul ziemlich gern und finde viele seiner Filme, die ich bisher gesehen habe, recht unterhaltsam, wenn auch oft auf einer eher trashige Weise. Auch mit "Monster Hunter" macht man eigentlich nicht so viel falsch, wenn es um kurzweilige Fantasy-Action und Monster-Gekloppe geht.
                      Als Videospielverfilmung, wo es eben um diese riesigen Monster geht, lasse ich dem Film auch den sehr CGI-lastigen Look durchgehen. Ein paar coole Bilder und Kämpfe gibt es ja zu bewundern und das stolze Budget von 60 Mio. $ macht sich an so mancher Stelle positiv bemerkbar. An anderen Ecken wirkt es von den Effekten aber leider wieder recht billig.

                      Wo man dann leider deutliche Abstriche machen muss, ist die Handlung bzw. auch die Charakteren und etliche Dialoge. Also dümmer geht es manchmal schon fast nicht, was bei mir gerade am Anfang, wo die Soldaten-Truppe in die Monsterwelt gesogen wird, ein ums andere Mal für Kopfschütteln sorgte.
                      Im Verlauf wird das dann aber besser, oder besser gesagt stellt es kein Problem mehr dar, weil der Film einfach nur noch am laufenden Band Action aneinanderreiht, was irgendwie ganz cool und konsequent wirkt, aber auch etwas ermüdend ist.

                      Unterm Strich ein mittelmäßiger Film, der zwar einige unübersehbare Schwächen hat, aber in der richtigen Stimmung durchaus Laune machen kann und für mich auf seine Art sogar einen gewissen, trashigen Charme besitzt. Ein Pluspunkt ist auch die Laufzeit von ca. 90 Minuten, welche die in solchen Monsterfilmen kaum vorhandene Handlung nicht unnötig aufbläht und somit für Kurzweil sorgt.

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                      • 7

                        Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...

                        --- #7 THE AVENGERS (2012) ---

                        So da sind wir nun also, beim ersten richtig "großen" Blockbuster-Event des MCU, das alle Superhelden, die wir bisher in ihren Einzelfilmen kennenlernen durften, zusammen in ein Abenteuer wirft. Für jeden Marvel-Comics- und Superhelden-Fan damals sicherlich ein wahr gewordener Traum, diese ganzen Charaktere miteinander und teilweise auch gegeneinander im Kino kämpfen zu sehen.

                        Und ja, auch ich hatte hier über weite Strecken durchaus meinen Spaß, ist einfach ein sehr unterhaltsamer Streifen, der im Genre sicherlich vieles richtig macht und vor allem eben auch eine gute Portion Humor mit an Bord hat, was ich in solchen Filmen immer begrüße. Die Dialoge hier zwischen den einzelnen Charakteren, inklusive beispielsweise auch Anspielungen auf vorherige Filme, sind schon echt gut geschrieben, als richtiger Comicnerd hat man da bestimmt noch mehr Freude. Kein Wunder, das Drehbuch stammt aus der Feder von u.A. Joss Whedon, der den Film ja auch gleich inszenierte, der mir aktuell auch bei "Buffy" schon mit seinem guten Humor auffällt...

                        Ansonsten lebt der Film natürlich hauptsächlich von seinem Cast, im doppelten Sinne, denn wir haben natürlich die ganzen Helden am Start, plus eben die ganzen namhaften Schauspieler.
                        Für mich eine große Freude, dass Robert Downey Jr. wieder mit am Start ist, er ist einfach der beste aus der ganzen Gruppe, seinen zynischen Humor möchte ich nicht missen. Scarlett Johansson und Jeremy Renner mit überraschend großen Rollen, dafür dass sie in den bisherigen Filmen ja eher kleinere Auftritte hatten. Clark Gregg und hier noch Cobie Smulders als Shield Agenten... Freue mich schon auf die Serie, habe schon ein paar Folgen reingeluschert. Powers Boothe im Cast, hatte ich erst nicht erkannt, mein Freund Souli klärte mich auf, dass er einer der Bildschirm Bekanntschaften von Nick Fury ist.
                        Mark Ruffalo als neuer Bruce Banner, mir gefiel der Norton besser, aber er macht es auch ganz gut. Irgendwie kann ich mit dem Hulk aber wenig anfangen hier in diesem Film, seine Szenen mag ich am wenigsten. Ebenso leider wie mit Loki, ich finde immer wenn er auf dem Bildschirm ist, büßt der Film an Unterhaltungswert etwas ein, kann nicht genau sagen wieso, vielleicht ist es das komische Kostüm.

                        Unterm Strich ein Film, wo der Unterhaltungswert einfach passt, wenn man sich auf die Superhelden-Sause einlassen kann. Action und Humor sind für mich wohl dosiert, die Effekte sehen auch 13 Jahre später noch größtenteils gut aus. Die Story ist natürlich nicht groß der Rede wert, die Welt bzw. New York muss gerettet werden vor einer außerirdischen Macht und alle Helden werden dafür zusammen getrommelt... Aber die Umsetzung ist halt gelungen. Am besten gefiel mir tatsächlich der Mittelteil auf dem Shield-Carrier. Toller Score erneut von Alan Silvestri. Insgesamt sehenswert, weil einfach runder Film, für mich mit den "Iron Mans" einer der besten bisher.
                        Bei Souli tja wie immer schwer, aber ich tippe hier mal auf 8 Punkte, denke er hat bei sowas noch etwas mehr Spaß - oder einfach eine andere Skala. ;)

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                        • 9
                          Der_Ryan_M 19.03.2025, 11:35 Geändert 19.03.2025, 11:54

                          Die 10-teilige Miniserie "A Teacher" ist eine Adaption des gleichnamigen Indie-Films aus dem Jahre 2013, der ebenfalls von Hannah Fidell inszeniert wurde, den ich aber leider nicht gesehen habe. Offenbar hatte sie hier, einige Jahre später, nochmal die Chance mit mehr Budget und bekannteren Schauspielern, diese Geschichte im Serienformat etwas ausführlicher zu erzählen.

                          Die Handlung spielt aber getreu des Films Anfang der 2010er in einer Kleinstadt in Texas und fängt die Atmosphäre dieser Zeit, u.A. mit einem zeitgenössischen Hip-Hop Soundtrack und Social Media Plattformen aus dieser Zeit, schön ein. Im Mittelpunkt steht die gesetzlich illegale sexuelle Beziehung der Highschool Lehrerin Claire (Kate Mara) mit einem ihrer minderjährigen Schüler Eric (Nick Robinson).
                          Man kann die 10 Folgen dabei eigentlich gut in zwei Hälften aufteilen, die erste Hälfte beschäftigt sich mit der heimlichen "Liebesgeschichte" an sich und die zweite mit den Nachfolgen dieser, als das Verhältnis öffentlich wurde...

                          Für mich eine riesen Überraschung diese Serie, die uns nicht nur sehr vielschichtige Charaktere präsentiert, sondern auch zwischenmenschliche Interaktionen super authentisch darstellt und aufmerksamen Zuschauern auf subtiler Ebene ganz viel vermittelt.
                          Die Inszenierung ist dabei sehr nüchtern und fast schon dokumentarisch gehalten, Fidell lässt das Geschehen für sich sprechen ohne unnötige Übertreibungen. Dialoge sind stets natürlich, öfters haben wir auch so kleinere Sprechpausen und können förmlich in die Köpfe der Charaktere hereinschauen. Die etwas trostlos und perspektivlos eingefangene, ländliche Texas Atmosphäre unterstützt das Geschehen außerdem prima und gibt eine gute Kulisse ab.

                          Getragen wird das ganze ansonsten auch von sehr guten schauspielerischen Leistungen, sowohl von Kate Mara, als auch Nick Robinson, den ich bis dato noch nicht kannte, mich hier aber absolut überzeugt hat. Die Chemie zwischen den beiden wirkt ebenfalls natürlich, was sicherlich nicht einfach ist, bei der Thematik, die hier dargestellt wird und auch etlichen intimen Szenen (was mir teilweise allerdings fast schon etwas too much war, kleiner Kritikpunkt...). ;)

                          Während die ersten Folgen wie gesagt noch eher von einer unterschwelligen Spannung durch diesen Tabubruch leben, ist die Serie später wie ich finde sehr gut darin, sich mit den (Langzeit-)Folgen so einer ungewöhnlichen Beziehung, bei der ja quasi die Lehrerin ihre Macht ausnutzt, auseinanderzusetzen, ohne je den Zeigefinger zu heben. Man weiß zwischendurch als Zuseher selbst manchmal nicht, ob man diese Beziehung nun gutheißen soll bzw. ob das wirklich Liebe ist, oder einfach falsch.

                          Unterm Strich eine ganz dicke Empfehlung, für Leute die auf charaktergetriebene Coming of Age Dramen oder auch Thriller (vor allem eben erste Hälfte) stehen, die eher subtil und leise operieren. Man bekommt hier eine sehr bodenständige, teilweise unangenehme und niederschmetternde, doch trotzdem höchst unterhaltsame Serie, die mit ca. 5 Stunden Laufzeit sich genug Zeit nimmt, die Figuren zu zeichnen, ohne dabei langatmig zu werden.
                          Würde ich mir sogar irgendwann erneut ansehen, da hier einfach so vieles zwischen den Zeilen passiert und man in dieser emotionalen Achterbahnfahrt einiges über Themen wie Schuld, Vergebung, Liebe, allgemein Menschlichkeit und vieles mehr erfahren kann...

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                            Der_Ryan_M 17.03.2025, 10:09 Geändert 17.03.2025, 10:14

                            Also nach dieser Marketing Kampagne, die damals einen modernen Serienkiller Thriller auf dem Level von "Das Schweigen der Lämmer" versprach, hatte ich mir weitaus mehr erhofft, also so einen frustrierenden und sich leer anfühlenden Film, der "Longlegs" dann letztlich leider für mich war. Natürlich nehme ich solche Aussagen heute sowieso nicht für voll, aber auch komplett ohne diese sinnlosen Vergleiche, war das hier wirklich mal gar nichts...

                            Mal abgesehen von den ersten 15-20 Minuten, die man noch als relativ spannenden Beginn ansehen könnte, ödet einen hier im Verlauf alles einfach nur an. Man vermisst völlig eine Dynamik in der Handlung, interessante Dialoge, Charaktere die sich wie Menschen anfühlen und einfach alles, was einen unterhaltsamen Film eben ausmacht. Nur eine tolle Kameraführung, hier und da ein wenig Blut und ein Haufen Leute, die sich allesamt ständig komisch oder teilweise verrückt verhalten, reichen da einfach nicht aus - das hat auch nichts mit Subtilität zu tun, es fühlt sich alles komplett eindimensional und spannungsarm an.

                            Ich könnte hier wirklich zig Kritikpunkte aufzählen, von der völlig übertriebenen und dadurch lächerlichen Performance von Nicolas Cage als "Longlegs", den ich ja eigentlich sehr mag, der aber in so einer Rolle völlig Fehl am Platz ist, über ein eingerahmtes Bild von Präsident Bill Clinton in der Polizeiwache, welches uns dann wohl suggerieren soll, dass die Handlung in den 90er Jahren spielt (ebenfalls einfach lächerlich), bis zu stocksteifen Interaktionen zwischen Charakteren, die überhaupt nicht authentisch sind...
                            So baut sich bei mir einfach keine Atmosphäre auf, weil sich alles leer und fake anfühlt. Dazu kommt dann noch ein total verwirrendes und ernüchterndes Finale, das natürlich ebenfalls schon sehr früh vorauszusehen war.

                            So bleibt unterm Strich ein Film, der sich eigentlich wie ein lang gezogener Kurzfilm über einen Serienmörder anfühlt, weil oftmals einfach nichts passiert. Klar, handwerklich in Sachen Kamera, Score, Schauspiel der meisten Beteiligten, noch auf einem soliden Niveau, aber einfach überhaupt kein bisschen spannend oder unterhaltend, es sei denn unfreiwillig komisch lässt man gelten. So eine elende Leere auf dem Bildschirm, wenn hier zwei Figuren in einem Raum stehen und in Zeitlupe ihre Sätze aufsagen. Und das soll ein moderner Horrorklassiker sein, da verliere ich den Glauben ans Kino... So, ich habe fertig.

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                              Fühlt sich an wie ein B-Movie, aber im hochwertigen Blockbuster-Gewand...

                              Früher in den 80ern oder 90ern wäre so ein Film wie "Hypnotic" sicherlich ein kleiner Videotheken-Hit geworden. Eine coole und originelle Sci-Fi Prämisse, wirklich tolle Visuals und ein, zwei nette Darsteller mit dabei.
                              Heute floppen solche Filme an den Kinokassen und wegen diverser Corona-Probleme damals bei der Produktion, war der Film sogar irgendwann so teuer, dass Solstice Studios, welche ihn produzierten, an ihm bankrott gingen.

                              Versteht mich nicht falsch, dieser Robert Rodriguez Film bleibt sicherlich hinter seinen Möglichkeiten. Fühlt sich ein wenig an wie ein Christopher Nolan Film a la "Tenet" (hat mich auch einfach vom Look sehr an den Film erinnert), nur eben die 90 minütige und abgespeckte Version davon.
                              Dennoch haben mir hier einige Aspekte wirklich gut gefallen. Wie gesagt, die Idee ist sehr gut, die Ausführung leider eher holprig. Nachdenken sollte man hier lieber abstellen, der Film hat zig Logiklöcher und erzählerische Probleme. Man merkt ihm teilweise an, dass er in der Produktion wohl sehr gerusht wurde, ich hätte mir hier sogar ausnahmsweise mal etwas mehr Laufzeit und Hintergründe gewünscht.

                              Auf der anderen Seite überzeugt der Film aber mit seinen CGI-Effekten und tollen Darstellern. Also die 65 Mio. $ Produktionsbudget, sieht man dem Streifen schon an, was eben fast etwas paradox wirkt. In seiner überschaubaren Laufzeit, bietet der Film eine rasante Handlung und viel Action, sowie unerwartete Twists (die nicht immer total Sinn machen, aber geschenkt, unterhaltsam ist das ganze).
                              Des Weiteren hat man eben mit Ben Affleck einen, wie ich finde, klasse Hauptdarsteller, der den Film mühelos trägt und aufwertet. William Fichtner als so eine Art Gegenspieler, sehe ich natürlich auch immer super gerne. Alice Braga in der weiblichen Hauptrolle spielt ebenfalls in diesem Rahmen überzeugend.

                              Am Ende bleibt ein irgendwie merkwürdiger Film, der mir aber doch besser gefiel, als ich zunächst vermutete, vor allem nach den sehr negativen Kritiken. Als No-Brainer Sci-Fi Actionfilm funktioniert "Hypnotic" ziemlich gut. Wer die Darsteller mag oder offen für coole Mindfuck Ideen ist (ohne immer gleich Vergleiche zu den besten Filmen im Genre wie z.B. "Inception" zu ziehen), kann definitiv mal einen Blick riskieren...

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                                Der_Ryan_M 14.03.2025, 12:34 Geändert 14.03.2025, 12:37

                                Ein Thriller, der auf oberflächlicher Ebene gute Unterhaltung bietet, aber den historischen Kontext, trotz sichtbarer Bemühungen, letztlich wohl nicht unbedingt zufriedenstellend aufarbeitet...

                                So gerne ich Tom Cruise auch sehe, in diese Rolle des Graf von Stauffenberg passte er für mich einfach nicht so wirklich herein. Ich sehe hier halt leider immer Tom Cruise und nicht diese historische Persönlichkeit, worunter letztlich der ganze Film auf gewisse Weise etwas leidet.
                                Zumindest wenn es eben um diese Ebene geht. Auf der Unterhaltungsschiene hingegen, funktioniert der Film in den meisten Phasen sehr gut. Gleich der Beginn in der Wüste, wo man hier mit einer opulenten und toll inszenierten Actionszene eröffnet, macht was her und lässt das Heimkino zum ersten Mal beben.

                                Auch sonst hat mir das Ganze inszenatorisch schon recht gut gefallen. Gerade die Action ist wie gesagt kompetent dargestellt und auch den Soundtrack von John Ottman fand ich sehr gelungen. Spannung wird an etlichen Stellen, trotz dessen dass man den Ausgang der Geschichte ja kennt, gekonnt aufgebaut. Hin und wieder sehen Sets und Kulissen für meinen Geschmack etwas künstlich aus, gerade bei Außenaufnahmen. Auch das passt aber letztlich zur eher mainstreammäßigen Blockbuster Aufmachung des ganzen Films.

                                Unterm Strich ein Streifen, den man bedenkenlos anschauen kann, der mir am Ende aber vielleicht ein wenig zu risikoarm und glatt gebügelt daherkommt, um längerfristig darüber nachzudenken. Natürlich ein toller Cast, vorwiegend britische Schauspieler und bis in die Nebenrollen prominent besetzt (Kenneth Branagh, Bill Nighy, Tom Wilkinson, Terence Stamp - dazu noch Thomas Kretschmann oder Christian Berkel, der mir hier sehr gut gefiel)... Insgesamt solide Unterhaltung.

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                                  Weiter gehts mit Jack Bauer, obwohl das Ende von Staffel 4 für mich perfekt war, wenn ich jetzt im Nachhinein nochmal drüber nachdenke. Das eher offene Ende von dieser Staffel hier, kann da z.B. gar nicht mithalten. Aber vielleicht bzw. sogar wahrscheinlich war damals von vornherein schon eine 6. Staffel eingeplant...

                                  Diese 5. Staffel hier, genießt bei vielen Fans den Status der besten Staffel. Und ja, sie ist wirklich richtig stark, finde ich auch.
                                  Die erste Folge zieht einen sofort wieder in den Bann, mehrere bisherige Hauptfiguren aus der Serie müssen gleich dran glauben und die "Stakes" sind ab der ersten Minute hoch. Jack Bauer wird wieder von seiner Vergangenheit eingeholt und zusammen mit seiner einzigen Vertrauensperson Chloe, wird er in eine riesige Verschwörung rund um die Ermordung des Ex-Präsidenten David Palmer hineingezogen...

                                  Die Serie macht hier sehr vieles, was wirklich mutig ist und ich so nicht erwartet habe. Beliebte Charaktere werden geopfert um die Zuschauer emotional zu fesseln. Die Spannung ist über weite Strecken extrem hoch, der Plot ist dabei auch stets abwechslungsreich, selbst wenn natürlich wieder Versatzstücke aus vorherigen Seasons neu verwendet werden. Gegen Ende der Staffel gibt es einen legendären Twist, den ich nicht unbedingt habe kommen sehen und der alles bisherige der Staffel auf den Kopf stellt!

                                  Was mir zudem in jeder Staffel besser gefällt ist die Inszenierung und wie spielfilmreif sich vieles eigentlich schon anfühlt. Zum Beispiel im späteren Verlauf der Staffel, wenn Jack mit Wayne Palmer unterwegs ist, diese Actionszenen da um das Lagerhaus fühlen sich richtig episch an. Der Soundtrack von Sean Callery wird ebenfalls mit jeder Staffel besser, hier teilweise richtig nice. (https://www.youtube.com/watch?v=HLdQ9kajURg)

                                  Hinsichtlich des Casts auch eine klasse Staffel, selbst wenn natürlich einige beliebte Charakteren der früheren Seasons fehlen. Aber dafür haben wir ja viele tolle Gesichter, die nun mehr Raum bekommen, unter anderem James Morrison als Bill Buchanan, der beste Leiter der CTU, den wir bis hierhin hatten!
                                  Gregory Itzin als Präsident Charles Logan, klasse Vorstellung wie er sich hier wandelt. Jean Smart als First Lady fand ich ebenso eine gute Ergänzung. Jude Ciccolella, Glenn Morshower schon Legenden auf ihren Positionen. Peter Weller ist ein mega Schurke in dieser Staffel, auch einer der besten bisher. Hat mich auch gefreut Connie Britton zu sehen am Anfang, sie und Jack passten sehr gut zusammen. Sean Astin ging mir ein wenig auf den Keks, dafür bekamen wir mit Karen Hayes (Jayne Atkinson) hinten heraus mal wieder tolle Frauenpower in der CTU...

                                  Abschließend kann ich nur meinen Hut ziehen, eine Serie die bisher von Staffel 1 bis 5 mit jeder neuen Ausgabe einen drauf legt, habe ich auch selten gesehen bisher. In Sachen Unterhaltungsfaktor für mich auch die beste Staffel bis hier, vor allem wegen der Dynamik Peter Weller - Kiefer Sutherland, aber eben auch weil von Anfang eine so exreme Fallhöhe etabliert wurde.
                                  Hatte jetzt zwar nach dieser Staffel ca. 2 Monate Pause gemacht, aber auch Staffel 6 startete nun wieder sehr stark...

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                                    Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...

                                    --- #6 CAPTAIN AMERICA - THE FIRST AVENGER (2011) ---

                                    Weiter geht's in unserer Marvel-Reise bzw. eigentlich geht es ja zurück ganz an den Anfang... Denn wenn wir nach chronologischer MCU-Timeline gegangen wären, wäre dieser Captain America der erste Film auf der Agenda gewesen, da es natürlich für den Großteil des Films mit Hilfe einer Rückblende in den 2. Weltkrieg geht, wo wir der Origin Story von Steve Rogers als Cpt. America beiwohnen dürfen. Zudem natürlich ein Film, der für den weiteren Aufbau dieses Filmuniversums sehr wichtig sein wird.

                                    Da ich Kriegsfilme jetzt nicht unbedingt zu meinen favorisierten Genres zähle, hatte ich hier natürlich auch etwas Bedenken, inwiefern mich der Film nun abholen würde, auch wenn es natürlich kein Film dieses Genres im klassischen Sinne ist.
                                    Amerikanischer Patriotismus und einige geschichtliche Zusammenhänge, gehen mit der Figur dieses Superhelden aber nunmal einher. Dies wird an der ein oder anderen Stelle auch ordentlich übertrieben dargestellt, sodass es fast schon satirisch wirkt, was mir jedenfalls recht gut gefiel.
                                    Dazu kommt eben, dass das hier eher so eine retrofuturistische Story ist und ja, diese Laserwaffen und anderer Kram in diesem Kontext, hat schon irgendwie seinen eigenen Stil, der mich in seinen besten Momenten fast etwas an "Star Wars erinnerte". An anderen Ecken wirkt das aber eher wie so ein (trashiger) World War II Abenteuerfilm von früher, also letztlich ja schon eine recht interessante Genremischung hier.
                                    Der Sound in einigen Actionszenen ist übrigens brachial, geht richtig ab im Heimkino. Sowieso ist die Action eher eine der Stärken des Films, oft untermalt mit dem majestätischen Score von Alan Silvestri.

                                    Ansonsten blieb der Film für mich in Sachen Story und Charaktere aber sehr oberflächlich und alles verläuft natürlich auch überaus vorhersehbar. Steve Rogers, der hier vom kleinen, aufgrund diverser Krankheiten bei der Army ausgemusterten Schwächling (Evans' Körper wurde mit CGI und Body Doubles simuliert) zum muskulösen Helden wird, bedient soweit alle Klischees, die man sich für so einen Film vorstellen kann.
                                    Schauspielerisch macht Evans in seiner Rolle aber einen soliden Job, was man auch über alle anderen hier sagen kann. Wieder mal ein recht namhafter Cast, mit Tommy Lee Jones, Toby Jones, Sebastian Stan, Stanley Tucci... Natürlich Samuel L. Jackson, der hier bisher alles verbindet. Hayley Atwell als Agent Carter, bekam ja später ihre eigene Serie. Hugo Weaving als Bösewicht, macht natürlich ebenfalls was her, obwohl ich diese Hydra-Nazi Organisation auch nicht so richtig ernst nehmen konnte...

                                    Naja, unterm Strich ein solider Film. Irgendwie hat er was, von der Aufmachung und dem Worldbuilding, aber letztlich ist es in dieser Welt für mich trotzdem ein sehr generischer Superhelden-Enstehungsfilm, ohne Ecken und Kanten. An vielen Stellen sieht der Film auch sehr künstlich aus, was Sets und co. angeht, viele digitale Effekte, was mir vom Look manchmal nicht so gefiel.
                                    Bin wie immer sehr gespannt, was Souli hier sagt... Und dann geht's weiter zu den Avengers.

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                                      Der_Ryan_M 10.03.2025, 10:50 Geändert 10.03.2025, 11:30

                                      Da ich solche (Natur-)Katastrophenfilme schon mein Leben lang ziemlich gerne gucke, freute ich mich natürlich, dass das Genre letztes Jahr mit "Twisters" mal wieder im Blockbuster-Bereich bedient wurde, nachdem die letzten Jahre ja doch schon eher Flaute herrschte...

                                      Der Film, der so eine Art Reboot des 1996 erschienenen "Twister" mit Bill Paxton und Helen Hunt ist, konnte mich aber leider nicht wirklich überzeugen.
                                      Parallelen zum eben genannten, alten Film sind deutlich vorhanden, die "Handlung" ist sogar sehr ähnlich. Wieder gibt es nämlich keine wirkliche Handlung, nur zwei Stormchaser-Teams, die von Tornado zu Tornado jagen, was in reichlich CGI-Action resultiert, die aber ähnlich wie im Original, im Laufe der Zeit fast etwas ermüdend wird, weil eben auch gefühlt immer das gleiche passiert.

                                      Die Figuren sind auch hier die typisch klischeehaften Charaktere solcher Filme, nicht zwingend unsympathisch, aber sehr oberflächlich gezeichnet, weil es zwischen all der Action eben leider auch wenige Charaktermomente gibt. Ich muss sagen, dass mir Glen Powell meist recht gut gefällt, irgendwie kann er gerade so überhebliche Typen ziemlich gut darstellen und hat eine nette Ausstrahlung. Daisy Edgar-Jones macht ihre Sache auch ganz gut, doch alle anderen Schauspieler hier bleiben austauschbar, also so eine nette Nebenfigur wie Philip Seymour Hoffman damals gibts hier nicht.

                                      Und da sind wir eben auch beim Problem von "Twisters", das ist eben, dass es "Twister" gibt - ein Film, der jetzt nicht einmal herausragend ist, aber für mich persönlich dann mit seinem 90er Jahre Charme, und der damit einhergehenden Atmosphäre und den Figuren bzw. Schauspielern, einfach mehr Spaß macht als dieser neue Aufguss. Ich sehe wenig Mehrwert in diesem Film hier, irgendwie hat man das alles schon zig mal ähnlich gesehen und der Film macht nichts besonders gut, wo man jetzt sagt, wow das ist aber mal ein toller Einfall...
                                      Klar, die Effekte sind fast 30 Jahre später nun etwas besser, aber das ist halt am Ende auch fast egal. Der Look des Films ist auch sehr digitial und die Landschaften werden meines Erachtens nicht gerade sehenswert eingefangen, bildgewaltig ist hier jedenfalls nichts. Erwähnenswert ist vielleicht noch der Country-Soundtrack, den ich ganz nett fand.

                                      Unterm Strich und den Film für sich genommen - weil nicht jeder kennt oder mag den 1996er "Twister" nun vielleicht und diese Vergleiche sind auch nicht immer fair - ist "Twisters" ein mittelmäßiger Katastrophen-Actionfilm, der gewiss nicht weh tut, aber mich auch keinesfalls (wie ein wenig erhofft) positiv überraschen konnte. Schade eigentlich...

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                                        Der_Ryan_M 09.03.2025, 11:18 Geändert 09.03.2025, 11:20

                                        Da sind sie wieder, meine Freunde Wyatt Earp und Doc Holliday...
                                        Diese ikonischen Charaktere trifft man wirklich immer wieder, wenn man im Western-Genre des Öfteren unterwegs ist. Hier in "My Darling Clementine" verkörpert von Henry Fonda (Earp) und Victor Mature (Holliday).
                                        Die Geschichte rund um die Stadt Tombstone und den Gunfight am O.K. Corral erinnert dabei natürlich an diverse andere Filme, die diese Vorlage, nämlich die 1931 veröffentlichte Biographie von Wyatt Earp, zur Grundlage hatten (u.A. "Zwei rechnen ab" (1957) oder "Tombstone" (1993))...

                                        Der Film, unter der Regie von Genreexperten John Ford, gilt gerade in den Staaten als großer Klassiker des US-Westerns in den 40ern. Vielen dürfte sofort der gleichnamige Titelsong, das Volkslied "Clementine" ein Begriff sein, kennt man zumindest als Melodie, z.B. auch von Fußball-Fangesängen... ;)
                                        John Ford ist dafür bekannt, dass er seine Western immer on location im Monument Valley drehte, was gerade für damalige Verhältnisse atemberaubende Bilder und eine gewisse Authentizität vermitteln konnte, was auch heute noch toll ist. Sowieso liefert der Film massig tolle Kameraeinstellungen, selbst in Dialogen oder kleinen Szenen.
                                        Im Gegensatz zu meinem zuletzt von ihm gesehenen "She Wore a Yellow Ribbon", ist "Faustrecht der Prärie", wie er im deutschen heißt, aber leider "nur" eine schwarz-weiß Produktion, was ich im Westerngenre persönlich nicht ganz so mag, da es ein wenig von der Bildgewalt einbüßt, was aber nicht heißt, dass die Atmosphäre schlecht wäre, sie ist einfach anders, mehr introspektiv irgendwie.

                                        Dafür überzeugen hier die vielschichtigen Charaktere, die im ernsten und teilweise fast etwas melancholischen Ton des Films, sehr gut zur Geltung kommen und interessant gezeichnet sind.
                                        Henry Fonda in der Hauptrolle mal wieder mit einer weltklasse Darstellung, fand ich richtig stark. Victor Mature kann für mich da nicht ganz mithalten, aber spielt letztlich auch nicht schlecht. Angeblich hatte er am Set ein schwieriges Verhältnis mit John Ford, der ihn viel kritisierte. Die beiden Frauen hier, Linda Darnell als "Chihuahua" und Cathy Downs als titelgebende Clementine (die dafür allerdings eine recht kleine Rolle hat) sind auf ihre jeweilige, verschiedene Art auch sehr attraktiv und interessant. Dazu Walter Brennan mit guter Performance als Schurke, wenn man so will, aber auch dieser ist eben mehr als nur eindimensional angelegt.

                                        Unterm Strich ein durchaus interessanter Western, zumindest wenn man es im Genre auch mal etwas ruhiger mag. Der Film ist schon mehr eine Charakterstudie, als jetzt ein actiongeladener Western.
                                        Sicherlich hätte man das Drehbuch, trotz der eher geringen Laufzeit von etwas über 90 Minuten, noch an der ein oder anderen Stelle etwas straffen können. Die Passage mit dem Theaterschauspieler beispielsweise, hatte für mich jetzt keinen wirklichen Mehrwert und bremste die Handlung unnötig aus.
                                        Dennoch mochte ich das Gesamtpaket hier schon sehr, definitiv ein sehenswerter Film, wenn man sich dafür interessiert. Für mich vermutlich sogar die beste Umsetzung, die ich bisher von dieser Earp und Holliday Story gesehen habe.

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                                          Der_Ryan_M 07.03.2025, 11:09 Geändert 07.03.2025, 11:14

                                          Zweiter Teil der "Bridget Jones"-Reihe mit Renee Zellweger, wo kürzlich ein neuer, vierter Teil erschienen ist. Ich hatte daher Lust hier mal weiterzuschauen bzw. habe ich zuerst den ersten Teil erneut gesehen, bevor ich mir diesen hier vornahm...
                                          Leider finde ich diese Filme einfach nicht wirklich gut, obwohl ich mit dem Genre ja normalerweise durchaus etwas anfangen kann. Aber der Humor hier möchte einfach nicht richtig funktionieren.

                                          Während ich den ersten Film gerade noch ganz okay finde und er auch durchaus seine charmanten Seiten hat, wird Teil 2 sogar noch um ein vielfaches alberner. Hier fühlt sich kein Charakter mehr wirklich wie ein echter Mensch an, alle sind irgendwie so Karikaturen. Das fiel mir vor allem bei Bridget selbst negativ auf, die hier gefühlt nochmal deutlich tollpatschiger und kopfloser daherkommt, als noch im anderen Film.

                                          Darüber hinaus ist auch die Handlung hier nun ein einziger Unsinn, man wollte halt eine Fortsetzung drehen, wo es eigentlich nichts zu erzählen gibt. Insofern gibt es nochmal eine ähnliche Handlung wie im ersten Film, nur eben übertriebener und leicht abgewandelt. Stellenweise erinnert der Film wahrlich an eine Slapstick Komödie, einfach skurrile Szenen aneinandergereiht. Die Passage hier im Frauenknast in Thailand ist schon harter Tobak, wirkt mir auch alles zu erzwungen "lustig" dann...

                                          Ja, was soll ich sagen, als lockere Rom-Com Unterhaltung geht das hier natürlich durch und hat seine paar gelungenen Momente, vor allem Hugh Grant als schmieriger Typ macht mir ja immer gut Laune. Jacinda Berrett hier eine nette Ergänzung, toller Charakter, einer der wenigen.
                                          Aber unterm Strich werde ich einfach nicht so richtig damit warm und finde die Filme ziemlich mittelmäßig, obwohl mir ja die 2000er Atmosphäre sehr gut gefällt. Ich sehe hier einfach die Qualitäten nicht, sind schon arge Guilty Pleasure Streifen. Dazu wahrscheinlich der britische Flair und der Humor, der mir weniger zusagt, ich fühle mich da bei Hollywood Komödien oft wohler...
                                          Naja, ich werde mir die anderen Teile aber sicher trotzdem noch angucken, weil irgendwo hat es zumindest noch einen gewissen Reiz für mich und geht halt an einem müden Abend schon gut durch.

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                                            Der_Ryan_M 06.03.2025, 18:23 Geändert 07.03.2025, 12:34

                                            Immer wieder toll, was es in vergangenen Dekaden noch für großartige Filme zu entdecken gibt! "White Lightning", oder im deutschen mit dem sich mir nicht erklärenden Titel "Der Tiger hetzt die Meute" ausgestattet, scheint sogar eine etwas unbekanntere Perle zu sein, nur 72 Bewertungen hier auf mp...

                                            Der Film von Joseph Sargent (der ein Jahr später dann den starken "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123" inszenierte) zeigt uns Burt Reynolds als Gator McKlusky, der in einem kleinen Südstaaten-Kaff mit einem korrupten Sheriff (Ned Beatty) abrechnen möchte, der für den Tod seines Bruders verantwortlich ist. Dabei muss er sich in das Milieu der lokalen Schwarzbrenner einschleusen...

                                            Ich hatte eigentlich eher etwas humorvolleres erwartet, aber zu meiner Überraschung kommt der Streifen nicht nur relativ ernst, fast düster, daher, sondern auch bodenständig bzw. geerdet und ist gerade deswegen meiner Meinung nach auch sehr gut gealtert. Zwar zeichnet sich der Film nicht unbedingt durch eine ausgeklügelte Story aus, besitzt aber eine super schwüle Louisiana-Atmosphäre, untermalt mit einem passenden Soundtrack, und klasse Charaktere, die alle irgendwie interessant sind oder einfach nur Laune machen.

                                            Burt Reynolds brilliert in der Hauptrolle mit seiner Präsenz und wenn man das hier sieht, kann man schon verstehen, dass er wenig später ein angesagter Star werden sollte. Erinnerte mich teilweise fast ein bisschen an Marlon Brando, irgendwie hat er ja auch ähnliche Gesichtszüge.
                                            Ned Beatty ebenfalls ein toller Gegenspieler, richtig ekliger und überheblicher Sheriff. Dazu Matt Clark als "Dude", auch ein richtig lustiger Typ. Alles so leicht trottlige Südstaaten-Jungs, die man hier aber gerne begleitet und die sich authentisch anfühlen. In der weiblichen Hauptrolle überzeugt Jennifer Billingsley, die sich ebenfalls sehr gut einfügt.

                                            Nicht zuletzt besticht "White Lightning" dann auch noch mit fulminanten Autoverfolgungsjagd-Sequenzen und Stunts, die mit toller Kameraarbeit und wenigen Schnitten richtig wuchtig und roh wirken. Einfach klasse, wenn die Fahrzeuge hier Sprünge ausführen oder den Staub aufwirbeln, gefällt mir als Auto-Fan natürlich doppelt gut.
                                            Für meinen Buddy Tschuna auch noch ein Flipper-Automat zu sehen, laut imdb Trivia ein 1962 Gottlieb "Rack a Ball"... ;)))

                                            Unterm Strich beste Unterhaltung aus den 70ern, eine Mischung aus Actionfilm, Rachefilm und Krimidrama, mit eben super Atmosphäre. Hat mich jedenfalls extrem positiv überrascht, hätte hier noch stundenlang den Figuren zusehen können. Immerhin gibt es noch eine Fortsetzung mit "Mein Name ist Gator", muss ich mal schauen wo ich die auftreiben kann.

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                                              Von Stark bis Strange - Zwei Alltagshelden reisen durch das Marvel Universum...

                                              --- #5 THOR (2011) ---

                                              Film für Film baut sich das "MCU" weiter auf, nach Iron Man und Hulk bekam 2011 nun auch der Superheld Thor seinen ersten Auftritt, unter der Regie von Kenneth Branagh und verkörpert vom damals noch relativ unbeschriebenen Blatt Chris Hemsworth (der hier schon gut gebaut ist und mit seinen langen, blonden Haaren recht hübsch aussieht, wenn man das als Mann sagen kann)... ;)

                                              Dabei war dies nun der erste Film unseres Projektes, wo ich etwas mehr Probleme mit der ganzen Aufmachung hatte. Die erste halbe Stunde, musste ich mich sogar ein wenig durchkämpfen, weil irgendwie wollten die CGI-Kulissen auf Asgard und die namhaften Schauspieler wie Anthony Hopkins oder Idris Elba, in ihren kunterbunten Kostümen, bei mir nicht so richtig greifen. Rein visuell gesehen wirken diese Szenen einfach sehr überladen, auch z.B. die Action auf diesem Eisplaneten ist mitunter hektisch und unübersichtlich, alles nicht so wirklich mein Fall...

                                              Etwas besser wird es dann, wenn sich die Handlung auf die Erde verlagert und Thor dort auf unsere "Twister"-Fans Natalie Portman und co. trifft. Ich finde seine besten Momente hat der Film tatsächlich in den humorvollen Szenen, einiges wird ja schon ganz witzig aufgezogen, sicherlich teils an der Grenze zu albern.
                                              Von der Tonalität sowieso ein merkwürdiger Film, alles passt für mich nicht so richtig zusammen, wenngleich es natürlich stets recht unterhaltsam bleibt. Da fand ich aber sowohl "Iron Man" als auch den Norton-Hulk, auf ihre jeweilige Art einfach konsequenter und überzeugender aufgezogen.

                                              Ansonsten rein schauspielerisch natürlich ein namhafter Cast, wobei aber die wenigsten wirklich glänzen können, der Film ist einfach nicht wirklich dafür gemacht. Jeremy Renner mit einem kurzen Auftritt, soweit ich weiß, wird er ja später noch öfters zu sehen sein... Hopkins mit viel Maske, wirkt austauschbar und hat auch wenig zu tun. Rene Russo in einer Minirolle.
                                              Hemsworth und auch Portman konnten mich leider nicht wirklich überzeugen, aber weil es halt recht locker und komödiantisch zugeht, passt das schon irgendwo, wobei ich eben die Romanze, hier nie so wirklich ernst nehmen kann. Am besten fand ich noch Tom Hiddleston als Loki und Stellan Skarsgard in seiner kleineren Rolle. Aber ihr seht schon, sehr viele Figuren und recht wenig Zeit für alle...

                                              Letztlich ein Film, den man natürlich problemlos gucken kann, wenn man Lust auf dieses Genre bzw. diese Machart hat. Solche lockere Blockbuster-Unterhaltung geht bei mir in der korrekten Stimmung ja eh eigentlich immer ganz gut, aber der "Thor" hat mich da jetzt eben auch nicht vollends überzeugt.
                                              Irgendwie mag ich so dieses Thema mit der nordischen Mythologie und alles auf dem Papier, aber es bleibt natürlich sehr oberflächlich. Toller End Credits Song von den Foo Fighters immerhin noch dabei, natürlich darf auch die Post-Credits Szene mittlerweile nicht mehr fehlen...
                                              Bin wirklich gespannt, wie Souli das ganze hier empfindet, ob er für sich mehr daraus ziehen kann... ;) Und dann schauen wir bald mal, was Captain America so bringt.

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                                                Ein mittelmäßiger bis solider Serienkiller-Film bzw. Krimi, der sich im Grunde genommen gut weggucken lässt, aber unterm Strich leider nie ein höheres Niveau erreicht oder einen bleibenden Eindruck hinterlässt...

                                                Zum einen liegt das am unausgewogenen Drehbuch, das einen stellenweise mit seiner Sprunghaftigkeit fast etwas verwirrt, da Zusammenhänge nicht genügend erklärt werden, an anderen Stellen aber wieder langatmig erscheint. Und auch die Inszenierung von Danis Tanovic gefiel mir öfters weniger, zu klischeehaft beispielsweise in solchen Szenen, wenn J.D. Morgan die Karte überblickt und dann mit so Zooms oder flackernden Bildern gearbeitet wird. Oder auch gleich der Beginn, ist für mich ungünstig gewählt...

                                                Andererseits bekommt man aber ein paar nette Eindrücke aus europäischen Großstädten (vor allem später in Stockholm), einen soliden Twist in der Mitte des Films und für so einen Film angemessene schauspielerische Leistungen, wobei es mich vor allem gefreut hat, mal wieder Famke Janssen zu sehen. Jeffrey Dean Morgan finde ich an sich auch gut, aber manchmal overacted er ein wenig bzw. ist sein Charakter eben zu stereotyp gezeichnet. Gab hier immer wieder so kleine Momente, wo ich den Film deswegen leider nicht so ganz ernst nehmen konnte.

                                                Unterm Strich ist "The Postcard Killings" wie gesagt ein recht durschnittlicher Film, nicht schlecht, aber eben auch nicht großartig. Wer sich damit zufrieden gibt, wird in diesen ca. 105 Minuten auf einen annehmbaren Niveau unterhalten. Für mich im Grenzbereich zwischen 5 und 6 Punkten...

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                                                  Der_Ryan_M 02.03.2025, 12:15 Geändert 02.03.2025, 12:34

                                                  Der Film vereint Musik, welche in meinem Leben schon immer eine große Rolle spielt und das Coming-of-Age Genre, das ich im Filmbereich sehr gern mag - insofern schon mal gute Voraussetzungen...

                                                  Dabei geht es in "Teen Spirit" um die junge Violet Valenski (Elle Fanning), aus einem kleinen Dorf auf der Isle of Wight (südlich von England), die gern singt und als sich die Gelegenheit ergibt, an einem Casting Wettbewerb teilnehmen möchte. Unterstützung bekommt sie vom ehemaligen Opernsänger Vlad (Zlatko Buric), ein Dauergast in der Kneipe, wo Violet ab und zu auftritt, der ihr Talent erkennt. Das ungleiche Paar nimmt also an den verschiedenen Runden der Talentshow teil, u.A. geht es später nach London...

                                                  Hat mir im großen und ganzen gut gefallen dieses kleine Drama, das 2018 gleichzeitig das Regiedebüt von Max Minghella darstellte. Die Inszenierung und die Figuren kommen eher bodenständig und ruhig daher, was mir auch immer gut gefällt.
                                                  Die musikalischen Einlagen, welche beispielsweise Pop-Songs von Katy Perry oder Ellie Goulding beinhalten, sind dann schön dynamisch dargestellt, mit teils einer gewissen Neon-Optik, und erinnern eben an so klassische Musikvideos. Sowieso ist der Soundtrack des Films ziemlich cool, so typischer 2010er Jahre Pop-Sound.

                                                  Am meisten mochte ich hier noch die Beziehung zwischen Vlad und Violet, zwei so ungleiche Charaktere, die erst nicht wirklich zusammenpassen wollen, aber durch ihre gemeinsame Leidenschaft für Musik an diesem Projekt wachsen. Elle Fanning und Zlakto Buric spielen ihre Rollen auch beide sehr gut wie ich finde, obgleich ihre Figuren gern noch etwas mehr Profil hätten vertragen können. Auch Agnieszka Grochowska gefiel mir in der Rolle von Violets alleinerziehender Mutter.

                                                  Unterm Strich ein feiner, kleiner Film, der am Ende zwar auch "nur" eine klassische Underdog-Story inklusive einiger typischer Klischees erzählt, diese aber ansprechend verpackt und so gut zu unterhalten weiß. Die letzte Szene fand ich übrigens überragend, auf inszenatorischer Ebene einfach ein extrem starkes und passendes Ende, das genau zu der eher nüchternen Art des Films passt...

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                                                    Der_Ryan_M 28.02.2025, 12:09 Geändert 28.02.2025, 12:12

                                                    Unterhaltsames Thriller-Drama, sogar mit etwas Mystery-Einschlag versehen. Wobei nicht falsch verstehen, übernatürlich geht es hier nicht wirklich zur Sache, aber es ist eben alles so aufgebaut, dass man lange im Dunkeln gelassen wird, womit man es hier eigentlich zu tun hat und wie alles zusammenhängt...

                                                    Im Zentrum der Handlung steht Georgia Wells (Kate Beckinsale), deren Ehemann vor 3 Jahren bei einem Flugzeugabsturz im Kongo ums Leben kam. Eines Tages sieht sie ihn allerdings vermeintlich in den TV-News, bei Aufständen in Kinshasa. Sie reist auf eigene Faust in den Kongo um Recherchen anzustellen, da ihr Mann bei einem Hilfswerk tätig war, hat sie die nötigen Connections und erste Anhaltspunkte...

                                                    Nebenher macht die Serie allerdings noch weitere Handlungsstränge auf, wie sich recht schnell herausstellt andere Personen, welche wohl im Flieger saßen oder deren Angehörige, sowie diverse "Geschäftsmänner", welche Coltan fördern und schmuggeln. Die Figuren bekommen durch Rückblenden mehr Profil, die Serie springt auch in diversen Zeitlinien hin und her - nicht immer gelungen, sicher hätte man hier auch etwas kürzen können, man wollte aber wohl 8 Episoden á 45 Minuten füllen...
                                                    Insgesamt ist das Pacing oft eher langsam, aber so eine unterschwellige Spannung ist immer spürbar, was mir schon recht gut gefiel.

                                                    Was ich an der Show sehr mochte, sind die hochwertigen Bilder und Kulissen. Hier wurde einiges aufgefahren, was Kulissen und Drehorte anging, der Dschungel und der gefährliche Kongo (wenngleich aus Sicherheitsgründen gedreht in Südafrika) werden sehr bedrückend eingefangen. Dazu ein toller Score und einige sehr kreative Schnitte und Kameraarbeit. Handwerklich durchaus auf einem hohen Niveau und auch nicht immer leicht zu verdauen, was man hier inhaltlich so sieht...

                                                    Die Schauspieler machen ebenfalls eine gute Figur. Die Nebendarsteller gefielen mir alle fast besser als Kate selbst, obwohl sie es auch ok macht, aber ihr verdutzter Blick war irgendwann etwas zu viel. Sie hat auch nicht den perfekten Charakter abbekommen, muss man vielleicht auch sagen, vieles wirkt ein wenig übertrieben. Charles Dance und der mir bisher unbekannte Ólafur Darri Ólafsson möchte ich besonders hervorheben, beide gefielen mir sehr gut.

                                                    Unterm Strich eine sehenswerte Serie, die sicherlich ein paar Klischees bedient und an der ein oder anderen Stelle ein wenig überdramatisiert wirkt. Aber auch das darf es geben, vor allem wenn der Unterhaltungsfaktor stimmt. Die 8 Episoden waren durchgehend interessant, mit einigen Höhepunkten und ein paar kleineren Tiefs. Leider wird das Ende dann sehr schnell abgehandelt, dennoch würde ich schon alleine wegen der Bildgewalt und der starken Kongo-Atmosphäre, die man ja auch nicht so oft sieht, eine Empfehlung für Abenteuer- und Thrillerfans aussprechen.

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