eMendez - Kommentare
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Alle Kommentare von eMendez
Eine hinten raus durchaus sehenswerte Mini-Serie, die ihr Potenzial aber aufgrund der ersten drei langatmigen Folgen sowie durchgängig realitätsfernen Handlungen großzügig verschenkt hat. Die hätten daraus einfach ein 100-120 Minuten Thriller machen sollen.
Ein Film, der hinsichtlich seiner Naturaufnahmen und Kamerafahrten seinesgleichen sucht. Auch wenn die Geschichte um den Trapper Hugh Glass sicherlich unrealistisch ist und auch durch diese handwerklich meisterhafte Verfilmung nicht glaubhafter wird, stellt "The Revenant" ein ausgezeichnetes Werk dar. Obwohl viele den Film als zu lang empfinden, erscheint mir die Länge doch durchaus angemessen. So möchte man doch möglichst nachvollziehbar darstellen, wie beschwerlich sich der Weg aus dem tiefen und eingeschneiten Dickicht Nord- und South-Dakotas angefühlt haben musss. Das schafft man einfach nicht in 90 Minuten und darüber hinaus hat mich der Film über seine volle Laufzeit atmosphärisch so eingefangen , dass sich die 2:36h gar nicht so lang angefühlt haben. Definitiv einer der besten Filme der letzten zehn Jahre.
Als mein Kumpel erfuhr, dass ich noch nie eine James Bond Film gesehen habe, war klar: Das muss nachgeholt werden. Die Wahl fiel auf Casino Royale, da man für diesen wohl wenig Hintergrundinfos benötigt und der Film einen der beliebtesten der Reihe darstellt. Die Frage ist natürlich, inwiefern jemand, der sonst keine Bond-Filme gesehen hat und ohnehin kein großer Freund des Action-Genres ist, überhaupt eine qualifizierte Bewertung abgeben kann. Ich hab den Streifen trotzdem bewertet und möchte das kurz elaborieren. Die ganze Aufmachung des Films und vor allem die Inszenierung der Figur James Bond trieft natürlich nur so vor Klischees und unrealistischer Actionelemente. Aber gut, das war zu erwarten und darauf sollte man sich dann eben auch einlassen können. Unter dem Aspekt konnte ich der aufwendigen Produktion um Daniel Craig, der hier auf Anabolika massenweise Menschen verprügelt und zusammenschießt, durchaus etwas abgewinnen. Die Kulissen sowie einige Parkour- und Kampfszenen brachten mir als Zuschauer dann eben an vielen Stellen durchaus Spaß. Auch die Inszenierung um den Bösewicht Le Chiffre (Mads Mikkelsen) sowie die gesamte Poker-Szenerie hat mir gut gefallen. Allerdings muss ich sagen, dass ich den Film im Hinblick auf seine Spannungselemente gar nicht so stark finde bzw. ich selten in 142 Minuten überrascht wurde. Hier muss man aber wohl auch anmerken, dass der Streifen schon fast zwei Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Letztlich wird Casino Royal für mich aber aus folgendem Grund wohl nie mehr als nur "ganz Gut" sein: Man hat hier eine meines Erachtens nach völlig unnötige Lovestory integriert. Das mag vielleicht ein Stück weit in der Bond-Tradition stehen, empfand ich aber als maximal unnötig. Darüber hinaus ist diese so derartig sexistisch (und das sage ich als notorischer Tarantino-Fan) dass ich es teilweise kaum glauben konnte. Bis auf die Vorgesetzte Bonds sind alle (die Anzahl der Frauen im Film ist ja eh überschaubar) weiblichen Figuren in ihren Handlungen unfassbar dämlich und gefühlt ausschließlich auf äußere Merkmale fixiert. Der Höherpunkt war (Spoiler-Alarm), als Vesper wegen eines Mordes verstört unter der Dusche hockte und sich erst durch James Bond, der dann an ihrem Fingern lutschte, wieder beruhigen konnte. What the fuck? Die Fortsetzung kann dahingehend wirklich nur besser sein.
Im Voraus muss ich anmerken, dass ich kein sonderlich großer Fan von Gore- oder Splatterelementen bin. Dass ich mit den Vorgängern trotzdem meinen Spaß hatte, liegt daran, dass ich den ersten Teil in seiner (wenn auch merklich budgetarmen) Inszenierung sehr gruselig und tabubrechend fand. Im Hinblick auf den zweiten Teil war natürlich spannend, ob und wie man die zusätzlichen finanziellen Ressourcen produktiv einsetzen würde; das Ergebnis war ein starkes Sequel, welches die vom Vorgänger generierten Potenziale ordentlich ausschöpfen konnte. Dies hat sich beispielsweise in einer vielfältigeren Kulissenauswahl oder fähigeren Darstellern gezeigt. Nun habe ich mir an Halloween den dritten Teil im Kino angeschaut und muss leider sagen, dass dieser mit seinem Vorgänger nicht mithalten konnte. Das Weihnachts-Theme hat, wie zu erwarten war, gar nicht zum gegenwärtig herbstlichen und halloween-vergruselten Vibe gepasst. Darüber hinaus war der Handlungsstrang wesentlich weniger dynamisch und Figuren wie Jonathan, den man schon aus dem zweiten Teil kannte, wirkten irgendwie deplaziert. Gut gefallen haben mir die zunehmende Integration von humoristischen Elementen (wir haben wirklich viel gelacht) sowie der Ausbau der metaphysischen Beziehung zwischen Art the Clown und dem Final-Girl Sienna (die großartig gespielt wird und sich bald bei Sidney Prescott aus Scream und Laurie Strode aus Halloween einreihen dürfte). Letzteres ist der Grund dafür, weshalb ich mir garantiert auch den vierten Teil der Reihe angucken werde.
Der Film lässt mich allerdings etwas pessimistisch in Bezug auf einen nächsten Teil zurück, denn man scheint sich in der Produktion zunehmend auf schockierende Szenen zu konzentrieren. Das finde ich schade, denn Terrifier braucht das gar nicht. Die herausragende Inszenierung und Darstellung von Art the Clown, die Storyline zwischen ihm und Sienna sowie die grandiosen Humorebenen sind schon Daseinsberechtigung genug.
Scream (1996) ist mittlerweile einer meiner absoluten Lieblingsfilme und gemeinsam mit Halloween (1976) der für mich beste Horrorstreifen, der je gedreht wurde. Zunächst ist zu sagen, dass es einfach ein solider Slasher ist, der mit interessanten Charakteren, starken Jumpscares und ausgefeilten Ideen wie dem Telefonterror oder dem ikonischen Ghostface-Kostüm handwerklich sehr gut gemacht ist. Das alles, gepaart mit unkonventionellem Humor, großartigen Selbstreferenzen und herausragenden Darstellenden (Matthew Lillard als "Stuart" und Neve Campbell als "Sidney") ergibt einen wirklich besonderen Film, der bis heute seinesgleichen sucht und an dem sich selbst die fünf Fortsetzungen nur verzweifelt abstrampeln können. Und als wäre das nicht genug, lässt der Film bis zum Ende sogar offen, wer hier hinter der Maske steckt und ist diesbezüglich gut gealtert - so schaute ihn meine Freundin gestern zum ersten Mal und lag mit all ihren Vermutungen falsch. Also, ein absolutes Meisterwerk, das bei mir jedes Jahr rund um die Halloween-Zeit absolutes Pflichtprogramm darstellt.
Schwer zu bewerten. Im Hinblick auf die kommerziellen Interessen der Produktionsfirmen finde ich den Streifen überraschend unkonventionell. Ein MP-Nutzer verwendete den Begriff "Psycho-Diva-Horror", was ich sehr treffend finde. Wer also mal etwas Neues im Kontext von Mainstream-Horrorfilmen sehen möchte, ist hier schon mal an der richtigen Adresse. Auch gibt es einige wirklich gute Jumpscares, die zumindest meine Freundin tief in ihren Kinosessel gedrückt haben. Hervorzuheben ist auch die schauspielerische Performance der Hauptdarstellerin Naomi Scott, die hier wirklich eine unfassbar gute Leistung abliefert. Darüber hinaus gibt es allerdings wenig, mit dem ich in dem Film warm geworden bin. Nahezu alle Figuren sind total unsympathisch, weshalb mir schon fast egal war, was in der nächsten Szene passieren würde. Zumal es kaum einen Spannungsbogen gab: Der Film startete, verlief und endete moderat-spannend. Vor diesem Hintergrund können 2:12h dann eben auch ganz schön lang sein. Das alles führt mich dazu, dass ich dieser Fortsetzung tatsächlich einen halben Punkt weniger als seinem Vorgänger gebe, da der Überraschungseffekt (das alte Sequel-Problem) natürlich weg ist und mich die neue Verpackung einfach nicht abgeholt hat.
Hat mir etwas besser gefallen als sein Vorgänger aber mich leider nicht so abgeholt wie erhofft. Während "Haus der 1000 Leichen" unerwartet komödiantisch war, wirkt dieses Sequel streckenweise überraschend wie ein Roadmovie-Thriller. Eine gute Portion Humor ist zwar auch hier vorhanden, dafür ging allerdings noch mehr Horror verloren. Der klassische Zombie-Cast ist schon ganz cool, vor allem Sid Haig als "Captain Spaulding" hat hier meiner Meinung nach ordentlich abgerissen. Unterm Strich ist der Film durchaus sehenswert, stand jetzt würde ich mir den aber nicht nochmal angucken.
"Haus der 1000 Leichen" ist eindeutig als Horrorkomödie zu verstehen, denn der Film definiert sich meiner Meinung nach überwiegend über seinen Humor. Vor allem nach heutigen Maßstäben hält sich die Gänsehaut im Hinblick auf Grusel- und Splatterelemente doch durchaus in Grenzen. Zusätzlich gibt es zwei Dinge, die mich durchweg gestört haben: Die häufigen Schnitte im Millisekunden-Takt sowie die Negativ-Effekte. Das mag Geschmackssache sein, war mir allerdings zu experimentell. Da auch die humoristische Note bei mir nicht ganz gezündet hat, kam mir der Film mit zunehmender Laufzeit lediglich wie eine modernere Version von Texas Chainsaw Massacre (1974) vor, bei der man einfach mit noch mehr "Over the Top"-Momenten versucht hat, individuell zu wirken. Unterm Strich gibt es allerdings eine Sache, die den Streifen durchaus sehenswert macht: Die Liebe zum Detail. In gefühlt jeder Szene wird ersichtlich, wie sehr Rob Zombie und Co. auf den Grusel rund um Halloween abfahren. Vielleicht der Horrorfilm, in dem am meisten Kostüme, Schminke und Masken vorkommen. Dementsprechend gebe ich gut gemeinte 6/10.
Retrospektiv natürlich ein Film von großer Bedeutung, der das Genre vor dem Hintergrund seiner vielen innovativen Elemente maßgeblich geprägt hat. Ohne den geschichtlichen Kontext funktioniert der Film bei mir allerdings fast gar nicht, weshalb ich zu dieser vergleichsweise niedrigen Bewertung komme. Vielleicht gefallen mir die Fortsetzungen mehr.
Ein im Großen und Ganzen sehenswertes Drama. Für meinen Geschmack war der Film allerdings etwas zu langatmig und konnte sich nicht so recht entscheiden, in welche Richtung es stilistisch gehen sollte. So entpuppte sich der Streifen nach anfänglichen Krimi- oder Thrillervibes zunehmend zum Antikriegsfilm.
Ich kann mich dem großartigen Kommentar von @Benaffenleck nur anschließen!
"Mit der aufgeblähten Laufzeit von knapp 3 Stunden und einer episodenhaften Erzählung schafft ES- KAPITEL 2 vor allem eine Sache nicht zu sein: gruselig. Die einzige Szene, die ich atmosphärisch wirklich gelungen fand, war der Besuch in Bev’s alter Wohnung. Der Rest ist überwiegend Halloween-Party im Schulkindergarten. Ein oder zwei Jumpscares haben mich kalt erwischt, was allerdings eher der äußerst gelungenen Tonmischung zu verdanken ist. Durchgängige Spannung sucht man vergeblich, und so einiges an mittelmäßigem CGI und völlig unpassenden Onelinern hat ebenfalls seinen Weg nach Derry gefunden. Einige Bildkompositionen wissen wirklich zu gefallen, der Cast aus und um James McAvoy und Jessica Chastain weiß auch zu gefallen, aber hier fehlen einfach die Ecken und Kanten, an denen man auch wirklich mal anstößt und sich erinnert"
Durchaus schade, denn das Meisterwerk von Stephen King hat so viel mehr zu bieten. Ich hätte mir knackigere, mehrteiligere Auflagen gewünscht, die Pennywise für die Jugendlichen von heute zu dem gemacht hätten, was Ghostface oder Michael Myers für andere Generationen darstellen.
Eine durchaus gelungene Neuauflage. Nach Tim Currys brillanter Performance als Pennywise im Original (1990) war hier natürlich die große Frage, wie der Clown inszeniert werden würde. So stellt dieser doch immerhin das Herzstück der Filme dar. In Kombination mit einem akzeptablen Maß an CGI lässt die ausgezeichnete Leistung Bill Skarsgards eine wirklich gelungene Interpretation des Killerclowns zurück. Der Film trieft zwar geradezu vor Coming-of-Age aber da der Grusel trotz dessen nicht zu kurz kommt, geht das soweit völlig in Ordnung. Aus cineastischer Sicht wäre sicherlich noch mehr drin gewesen, aber man wollte wohl unterm Strich einen nicht zu kantigen Blockbuster produzieren, der vor allem Geld in die Kassen spült. Das ist den Machern nachweislich zwar auch gelungen, allerdings wurde dafür auch das Potenzial eingebüßt, einen wirklich bedeutsamen Genre-Beitrag zu leisten.
Für mich eines der Paradebeispiele für authentischen Nervenkitzel und Grusel. "Das Schweigen der Lämmer" ist mittlerweile rund 32 Jahre alt und zeigt mehr als je zuvor, weshalb wahrer Horror, wahrer Thrill, keine lauten Jump-Scares oder pompösen Specialeffects benötigt. Es sind die Atmosphäre, die Perspektiven, die Beleuchtung...und allen voran die Darstellung und das Drehbuch, welche einen hier mit den Zähnen klappern lassen. Ein epischer Film, der in Sachen "Plot-Twists" einen Genre-übergreifenden Meilenstein gelegt hat und den ich jedem Menschen ans Herz lege, der einen handwerklich herausragenden Gruselfilm schauen möchte.
Ein ruhiges und langsames Freundschafts-Drama mit wunderschöner Kulisse, das mich atmosphärisch an "Call me by your Name" erinnert. Auch wenn ich den Film teilweise als etwas schleppend empfand, hat mich die Optik sowie die Umsetzung des Themas positiv gestimmt.
Auch diese Fortsetzung schwimmt erfolgreich im Fahrwasser des ausgezeichneten ersten Teils. Fans der Reihe bekommen hier dementsprechend erneut einen annehmbaren Aufguss der SAW-Thematik: Der verbitterte Sadist Jigsaw (und seine Gefolgschaft) übt Selbstjustiz in Form von kreativen Mord- bzw. Folterszenarien. Dabei werden Protagonisten nicht selten vor ethische Dilemmata gestellt. Beim Zuschauen gewinnen aber nicht nur Ekel oder Nervenkitzel die emotionale Überhand, es herrscht (zumindest bei mir) auch eine omnipräsente Neugier über den traditionellen Plot-Twist.
Scream (2022) ist Scream 5 aber heißt nicht so, damit auch Zuschauer in die Kinosäle gelockt werden, die mit den Vorgängern nicht vertraut sind. Man muss diesen Umstand schon als gnadenlos kapitalistisch anprangern, denn was bekommen Nicht-Fans hier eigentlich geboten außer Referenzen und Cameo-Auftritte zu denen sie keinen Zugang haben? Guten Horror jedenfalls nicht. Also: Bist du kein Fan - don't watch it. Ab hier wird gespoilert.
Einleitung und Mittelteil sind derartig uninspiriert, da war ich schon wirklich enttäuscht. Es wird lediglich geboten, was man schon in Scream 4 geboten bekam: Modernisierter 90'er Slasher mit mittelmäßigen Jumpscares. Sidney Prescott und Gale Weathers wirken komplett deplaziert. Und Dewey? Ach, der wurde mal eben nebenher abgeschlachtet. Das war schon ein Tritt ins Gesicht für Fans des Franchise. Das Finale war dann wiederum sehenswert. Der Plot-Twist war zwar nicht allzu überraschend aber in seiner Inszinierung derartig absurd und "over the top", dass er schon wieder gut war. Mikey Madison (hier spielt sie die Killerin Amber) stirbt und kreischt wie in Tarantinos "Once Upon a Time in Hollywood" - was mich immerhin zum schmunzeln brachte. Nichtsdestotrotz habe ich mich über weite Strecken des Films wirklich gelangweilt. Daran kann auch das akzeptable Finale oder die fast schon penetrante Selbstironie dieses Teils nicht ändern. Schade.
Frei nach dem Motto "Never change a running System" reiht sich auch der fünfte Teil der Reihe in die Geschichtserzählung rund um die sadistische Figur "Jigsaw" ein. Obwohl bisher keine Fortsetzung mit Innovation glänzen konnte, blieb die Langeweile bei mir aus. Das liegt, und das muss man den Machern von SAW wirklich zugestehen, vor allem an der fabelhaften Inszenierung der Hauptfigur "Jigsaw" und selbstredend an der charismatischen Charakterdarstellung von Tobin Bell. Vor diesem Hintergrund bleibt nach wie vor zu sagen: Fans der Reihe werden hier abgeholt.
Man kann das verhältnismäßig innovationslose Produzieren dieser Fortsetzungen natürlich kritisieren. Man könnte es aber auch anerkennen, denn die Schuster bleiben hier bei ihren Leisten. Im Kontext diverser anderer Horror-Filmreihen kommt es doch recht selten vor, dass ein Film über so viele Fortsetzungen seine Duftnote beibehält und nicht gänzlich auserzählt wirkt. Darüber hinaus reagieren die Fanlager auf kompromisslose Stilbrüche (Ich erinnere an die Halloween Teile von Rob Zombie) oftmals allergisch. Also: Nennt es kapitalistisch, nennt es uninspiriert, aber mir imponiert die monotone und unaufgeregte Aufstellung der SAW-Reihe (bis hierhin).
SAW IV führt die Tradition der bisherigen Fortsetzungen fort und verwaltet das Thema eines ausgezeichneten ersten Teils. Während der Fokus im dritten Teil weniger auf der Story als auf den Morden lag, ist es hier tendenziell umgekehrt. Viel Inside über die Geschichte Jigsaws, die dem Franchise vor allem im Vergleich mit diversen anderen Horror-Reihen mehr Tiefe verleiht. Dieser Film ist sicherlich kein ausgezeichnetes Werk seines Genres, aber wer Gefallen an der Grundidee von SAW findet, kommt hier auf seine Kosten.
Entgegen des durchschnittlichen Scores der Moviepilot-Community ist der dritte Teil dieser Horror-Reihe meiner Meinung nach stärker als sein Vorgänger. Während im zweiten Teil lediglich die annehmbare Grundidee von SAW verwaltet wurde, bekam man hier etwas mehr Tiefe geboten. Der Film enthält konkretere Einblicke über die Beziehung von Jigsaw zu seiner Anwärterin Amanda sowie ein ausgefeiltes Spiel, in dem ein depressiver und rachsüchtiger Familienvater vom einen molarischen Dilemma in das Nächste gerät. Die Voraussetzungen waren also denkbar gut, um am ausgezeichneten ersten Teil der Reihe anzuknüpfen. Wären da nicht zweierlei Probleme: Bahar Soomekh und Angus Macfayden. Beide Darsteller haben mich hier in ihren Hauptrollen absolut nicht abgeholt. Nichtsdestotrotz sehenswert.
Dieses Sequel kann leider in keiner Weise mit seinem Vorgänger, den man heute getrost als Klassiker bezeichnen kann, mithalten. Obwohl in diese Fortsetzung gleich dreimal so viel Geld investiert wurde, waren Schauplätze und Darsteller weniger eindrucksvoll. Gefühlt hat man sich hier zu sehr auf den zugegebenermaßen soliden Twist fokussiert, der das Gesamtprodukt dann allerdings auch nicht mehr retten konnte. Grundsätzlich funktioniert der Film für Fans des Genres aber schon, denn das Thema bzw. der Plot der Saw-Filme erzeugt natürlich eine omnipräsente Spannung. Dahingehend bleibt letztlich nur zu sagen: Schlechte Fortsetzung aber kein schlechter Film.
Triangle of Sadness ist eine makabere wie obszöne Komödie mit diversen satirischen Elementen, in der mir alle Darsteller sehr gut gefallen haben. Die Tatsache, dass hier eigentlich kein bestimmter Plot verfolgt wird, war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Trotzdem habe ich mich während keiner der 140 (!) Minuten gelangweilt. Was den Film meines Erachtens auszeichnet ist, dass der Humor gefühlt ausschließlich über Situationskomik funktioniert. Deshalb so erfrischend, deshalb so sehenswert.
Guter aber langatmiger Anti-Kriegsfilm mit einem sehr starken Hauptdarsteller, der uns die gnadenlose Brutalität militärischer Konflikte am Beispiel des ersten Weltkrieges vor Augen führt. Wichtig, dass dieser Krieg bzw. das damit verbundene Werk Erich Maria Remarques auch hundert Jahre später eine Relevanz darstellt- vor Allem in Hinblick auf die gegenwärtige Situation in der Ukraine. Auch wenn ich mir den Film vermutlich nicht erneut anschauen werde, würde ich ihn jederzeit weiterempfehlen.
Nun finde ich endlich Gelegenheit, einen meiner größten blinden Flecken im Horrorgenre zu entfernen: Die Saw-Reihe. Etwas late to the Party, aber: Besser spät, als nie! Los geht's chronologisch mit dem ersten Teil aus dem Jahre 2004 und ich muss konstatieren: Ausgezeichnet. (Ab hier wird gespoilert)
Zugegeben: Das Motiv der Morde erinnert zunehmend an den Plot von Sieben (1995). Auch die Atmosphäre außerhalb des heruntergekommenen Waschraums, in dem Lawrence und Adam gefangen gehalten werden, schmeckt doch sehr nach 90'er-Jahre Thrillern a lá Sieben, Knochenjäger, etc. Das ist für mich allerdings wenig problematisch, denn der Film verfügt über genug individuelle Strahlkraft, die sich bspw. aus der Waschraum-Szenerie oder dem ein oder anderen Tabubruch in Form von wirklich fiesen aber kreativen Morden ergibt. Allgemein hervorzuheben ist auch der Spannungsbogen: Im letzten Drittel wird das Tempo ordentlich angezogen, indem die Geschichte nach und nach aufgelöst und Jigsaw vorgestellt wird. Ein genialer Plot-Twist, untermalt vom meines Erachtens besten Horrorfilm-Soundtrack nach John Carpenters Halloween-Theme.
Retrospektiv nimmt Saw eine sehr wichtige Stellung in der zeitlichen Chronik des Horror-Genres ein. Scream (1996) brachte wieder frischen Wind ins Spiel, als Slasher-Klassiker wie Halloween, Freitag der 13. und A Nightmare on Elmstreet in ihren viertausendsten uninspirierten Fortsetzungen kaum noch auszuhalten waren. Aber auch dieser frische Wind sollte sich ziemlich bald zu stickiger Luft entwickeln, denn bis auf Blair-Witch-Project gab es in dem zeitlichen Abschnitt gefühlt nichts, was man als ausgezeichnet oder herausragend bezeichnen konnte. Und dann kam Saw: Ein brutales Splattermovie mit erstklassigen Thriller-Elementen im Gepäck. Eine Art Weckruf an das gesamte Horrorgenre mit der Message: Ab jetzt müssen wir unbequem werden.
Ein Film, der den Spannungsbogen kontinuierlich aufrechterhält aber nie an Fahrt verliert. Solider Cast, solides Setting, solides Drehbuch. Für mich zwar eher Kategorie Thriller als Horror, aber nichtsdestotrotz sehenswert.
Selten war ich beim Einschalten und Zuschauen eines Filmes so angespannt, wie bei Diesem. Das hing allerdings auch mit meiner Erwartungshaltung zusammen, die aus diversen Kommentaren hier auf MP hervorging, in denen der Film als besonders hart und düster bezeichnet wurde. Nun bin ich, obgleich meiner Liebe zum Shlasher-Genre, kein sonderlicher Fan von Splatter- oder Goreelementen. Dementsprechend konnte der Streifen bei mir in dieser Hinsicht auch keine Punkte landen. Der Schauplatz repräsentiert das Thema des Films meines Erachtens sehr gut: Er ist dunkel, kalt und lieblos. Während man in den Halloween-Filmen fein geschmückte amerikanische Reihenhäuser sieht oder bei Texas Chainsaw Massacre eine spätsommerliche Landschaftsidylle geboten bekommt, erhält der Zuschauer hier: Nichts. Dieser Umstand sorgt maßgeblich dafür, dass der Film so unbequem ist. Es gibt keine Pause. Keine Einführung in Charaktere, mit denen man sich identifizieren könnte. Nichts, was man in irgendeiner Form als schön oder sympathisch bezeichnen könnte. Der Film ist kompromisslos. (SPOILER ANFANG) Das wurde spätestens in einer Szene deutlich, als der Clown im Arm der psychotischen aber liebevollen Obdachlosen lag, nur um diese an späterer Stelle zu skalpieren. (SPOILER ENDE) Was mich auch überzeugt hat, war die Inszenierung des Killers. In einer Szene dreht sich die Protagonistin um und stößt auf den Clown, der wie eine Pantomime still steht und eine vermeintlich angsteinflößende Grimasse schneidet. Kein Jumpscare. Keine krachende Musik. Nur Schauspiel. Nur Grusel. Leider wurde mir der Clown dann an einigen Stellen zu albern - ihn 5 Minuten beim Dreiradfahren zu filmen, nahm den Gruselfaktor dann doch etwas raus. Letztlich haben die Schauspielenden sowie Dialoge dafür gesorgt, dass es unverkennbar ein B-Movie ist. Während man bei Blair-Witch-Project trotz des mikrigen Budgets solide darstellerische Performance geboten bekam, wurde bei der Produktion dieses Films gefühlt jeglicher Aufwand in die Inszenierung des Clowns gesteckt. Das hat auch gefruchtet - allerdings auf Kosten von allem Anderen. Dementsprechend bleibt der Film im Gesamtpaket lediglich als "ganz gut" zurück.