Flowrider - Kommentare
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Alle Kommentare von Flowrider
Erstmal vorweg: Der Film ist es definitiv wert, gesehen zu werden, denn er zählt zu den besseren des derzeitigen Mysterygenres. Die Fehler liegen mehr im Detail.
10 CLOVERFIELD LANE (ein ebenso nichtssagender wie passender Titel, wohl angemerkt) lässt sich grob in drei Akte unterscheiden. Die Einleitung folgt der herkömmlichen Konvention des Mystery-Kinos: Es geschieht etwas vorerst Unerklärliches, von dem ausgehend dann die Handlung fortgesponnen wird. Im vorliegenden Fall hat es der werte Zuschauer mit einer Protagonistin (klasse gespielt von Mary Elizabeth Winstead) zu tun, die nach einer unglücklichen Begegnung ihres Autos mit dem Straßengraben nicht in einem Krankenhaus, sondern in einer fensterlosen Zelle erwacht. Ein alter Sack betritt die Zelle, redet davon, dass er sie gerettet hat und dass die Außenwelt im Chaos versunken ist. Natürlich kann sie ihm nicht recht trauen. Soweit so gut.
Der Mittelteil nimmt sich äußerst gut aus. Der Thriller wird zum reinen Kammerspiel, es entsteht eine einfach gehaltene, doch glaubwürdige Dynamik zwischen den drei im Bunker eingeschlossenen Menschen. Die Szenen und Dialoge schwanken zwischen schlichter Alltäglichkeit und nervenzerreibender Beklommenheit. Trachtenberg weiß mit Genrekonventionen und -klischees umzugehen. So scheut er beispielsweise nicht davor zurück, das Ergötzen zeitgenössischer Horrorstreifen an besonders kreativen Todesszenen ein wenig auf die Schippe zu nehmen (Kleiner Spoiler: Ich meine damit die Szene, in der John Goodman "zur Waffe greift") oder den spannenden Teil mit einem pointierten wie vieldeutigen Filmratespiel zwischen den drei Figuren zu füllen. Auch kleinere Ungereimtheiten und Logikfehler mischen sich unter, diese stören den Fluss der Handlung jedoch nicht nennenswert.
Tatsächlich ist es, wie leider bei so vielen Filmen aus der phantastischen Richtung, das Finale, das einen starken Niveauabfall hinnehmen muss. In der letzten Viertelstunde springt 10 CLOVERFIELD LANE nochmal in ein anderes Genre und verlässt den Kammerspielbereich, zugunsten seiner Stellung als CLOVERFIELD-Sequel, doch auf Kosten der Glaubwürdigkeit. Teilweise wirken die Szenen dann fast trashig, zumal der Film bis zu diesem Punkt (fast) völlig ohne Spezialeffekte auskommt.
Indess ist die Besetzung des Films zu loben. Mit Winstead und Gallager hat man sich zwei relativ unbekannte Namen an Bord geholt, die ihre Sache dennoch sehr gut machen, und John Goodmans Schauspielkunst steht ohnehin außer Frage.
7/10 Punkte.
"Und die Freiheit ist ein Geschenk, des sich ned jeder gern machen lässt."
Ein ausführlicher Kommentar folgt in absehbarer Zeit.
DIE VERURTEILTEN ist an sich ein sehr guter Film, der praktisch alles richtig macht, was ein Film nur richtig machen kann. Und doch steht er für mich ein wenig im Schatten von Frank Darabonts späteren Knastdramas THE GREEN MILE, der dem Zuschauer mit John Coffey eine einzigartigere Figur sowie ein noch intensiveres Finale bietet.
Dass sich sowas Langatmiges und Belangloses hier mit filmischen Meisterwerken seiner Zeit wie ODYSSEE IM WELTRAUM und ALIEN in ein und dasselbe Genre einreihen darf ...eine Schande!
THE DEVILS BACKBONE - oder: Von Geistern, tickenden Blindgängern und habgierigen Saukerlen
Obwohl motivisch durchaus heraussticht, dass THE DEVILS BACKBONE nur eine Art Prototyp bzw. Fingerübung zu PANS LABYRINTH darstellt und auch zu keinem Zeitpunkt eine optische Wucht wie bei letzterem entfaltet, ist er gleichzeitig ein eigenständiges kleines Meisterwerk. Mit zahlreichen allegorischen Anspielungen und einer hervorragenden Figurenkonstellation versehen, funktioniert der Film wunderbar als in sich geschlossenes Waisendrama und unterschwellige Kriegsparabel (von der Erwartung eines Horrorfilms sollte man sich hier distanzieren!).
Nach der Sichtung von Steven Soderbergs SOLARIS sagte ich: Wie kann man eine Literaturverfilmung nur so verhunzen?
Jetzt, nach der Sichtung von Tarkowskis SOLARIS sage ich: Stanislaw Lem´s literarisches Meisterwerk ist filmisch nicht umsetzbar.
Nein ernsthaft jetzt: Tarkowskis Verfilmung ist an sich nicht schlecht gemacht. Für die damaligen Verhältnisse kann man das Werk sogar als virtuos bezeichnen (auch wenn ich persönlich Kubricks ODYSSEE als noch gelungener empfinde) und bietet eine philosophische Dichte wie nur wenige Filme dieses Genres - und doch bleibt SOLARIS so weit hinter seiner Romanvorlage zurück.
--- ACHTUNG SPOILER --- Wer das Ende des Films noch nicht kennt, sollte diesen Kommentar besser nicht lesen! ---
Jetzt kommt meine höchst subjektive und nicht sehr hohe Meinung zu SHUTTER ISLAND.
Ich habe das Gefühl, es gibt heutzutage zwei Arten von heftigen Plot-Twists:
Erstens: Alles Geschehene ist bzw. war nicht real.
Zweitens: Der Protagonist ist bzw. war es selbst (das "es" richtet sich dabei ganz nach dem Hauptthema der Handlung).
Und wenn man diese beiden Twist-Grundsätze formelhaft miteinander kombiniert, erhält man DEN ultragenialen Handlungsdreh.
So in etwa muss man sich das bei der Entstehung des Films SHUTTER ISLAND jedenfalls gedacht haben.
Meiner Meinung nach (und meine Meinung unterscheidet sich damit wohl von so ziemlich allen, die den Film sonst gesehen haben) macht dieser "ultrageniale" Twist am Ende die Genialität und das Potenzial, die sich im Laufe der bisherigen Handlung aufgebaut hat, völlig zunichte. Die ganze Zeit über wird man über die Sache mit den eventuellen Menschenexperimenten sehr im Argen gelassen, wodurch unheimliche Spannung aufbaut wird, und letztendlich lässt man dann die Luft raus, indem man sagt: "Das stimmt so alles gar nicht, das war ja alles nicht real."
Hätte man am Ende dem Zuschauer interpretatorischen Spielraum gelassen, ob der Protagonist jetzt wirklich verrückt ist oder ob er einfach nur von allen reingelegt und manipuliert wurde, wäre das alles noch völlig in Ordnung gewesen. So aber, wie man es gemacht hat, verläuft sich der Film in einer völlg wirren und unpassenden Auflösung.
Meine Meinung. Punkt.
Der Trailer pries den Film als Guillermo del Toros "ultimate masterpiece". Von vornherein war mir daher klar, dass sich der Film mit diesen Ambitionen an PANS LABYRINTH messen muss. Umso überraschter war ich im Verlauf des Films, dass er stilistisch weniger diesem Machwerk, sondern vielmehr THE DEVILS BACKBONE glich. Die Geister sind sich im Aussehen und in der Darstellung sehr ähnlich, deweiteren haben sie in den Handlungen der beiden Filme einen ähnlichen Stellenwert.
"Das Gemäuer ist der eigentliche Hauptdarsteller", sagte die Zeitschrift TV Spielfilm über CRIMSON PEAK, was ich voll und ganz unterschreibe. Die unfassbare Detailverliebtheit, die den ganzen Film über aufrecht erhalten wird, versetzt einen tatsächlich in die Stimmung des Jahres 1900, was zusätzlich noch durch gekonnte Farbkompositionen in den Szenen unterstrichen wird. Ja, ich würde sogar so weit gehen und sagen, dieser Film hätte den Oscar für Beste Ausstattung verdient.
Aber del Toros ultimatives Meisterwerk? Eher nicht. Der Film versteht sich zwar gut darauf, Familiendrama mit Horror zu verbinden und sich gut auf die Charaktere zu fixieren, jedoch bleibt mir der Wert der Handlung, mit Verlaub gesagt, zu flach. Während man sich einen Film wie PANS LABYRINTH mehrmals ansehen muss, um das Verständnis der ganzen Metaphern und Allegorien und Charakterverbindungen in den Griff zu bekommen, ist das bei CRIMSON PEAK, soweit ich das bisher beurteilen kann, nicht der Fall. Zu Beginn der Handlung wird zwar ausgesprochen, das Geister in Geschichten nur als Metapher dienen, daher war ich ein wenig enttäuscht, dass dies für den Film nicht der Fall war. Genug Potential dafür war durch die Konflike zwischen den Figuren ja vorhanden.
Nathan: "Over the next few days you're going to be the human component in a Turing test."
Caleb: "Holy shit!"
Nathan: "Yeah, that's right, Caleb. You got it. Because if the test is passed, you are dead center of the greatest scientific event in the history of man."
Caleb: "If you've created a conscious machine, it's not the history of man. That's the history of gods."
Der Turing-Test also. Nur das allmählich nicht mehr ganz klar ist, ob hier ein Mensch die Maschine prüft, oder doch vielmehr die Maschine den Menschen. Ein in höchstem Maße verzwicktes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem es nach dem ganzen Schlamassel, dass sich gegen Ende daraus ergibt, sehr schwierig ist, eine Schuldfrage zu stellen oder zu beantworten, und wohl noch interessanter ist die Frage, wer denn letztendlich am ehesten menschlichen Verstand bewiesen hat. Und natürlich noch die Spiegel ... immer diese Sache mit den Spiegeln, den Abbildern und den Gegensätzen. Ist es denn nicht so, dass Roboter ein Abbild dessen sind, was wir gewohnt sind, als Gegenüber zu haben? Kann man dem Menschen da überhaupt einen Vorwurf machen, wenn er seine eigene Schöpfung vermenschlicht? Ist es denn letztendlich nicht egal, wer oder was unser Gegenüber ist, da in unseren Köpfen alles nur Spiegel sind von dem, was wir wahrhaft zu wissen, zu sehen, zu fühlen glauben?
Fazit: Genau so hat Science Fiction auszusehen und nicht anders! Kein Geballer, kein hirnrissiges Geschwätz, sondern komplexe Fragen, auf die nur bedingt Antworten gegeben wird.
Ich hab den Film vor einigen Monaten schon einmal kommentiert und ihm immerhin noch 4,5 Punkte gegeben, weil er mich zwar in seiner Gesamtheit nicht überzeugt hatte, aber dennoch ein paar interessante Ansätze (zumindest in philosophischer Richtung) vorhanden waren.
Inzwischen hab ich jedoch die Romanvorlage von Stanislaw Lem gelesen, dieses ultimative philosophisch-wissenschaftliche Meisterwerk, dass das Genre der SciFi-Literatur zu bieten hat, und ich war wirklich überaus entsetzt darüber, wie radikal die Drehbuchautoren den Inhalt des Buches verzerrt, umgedeutet, gekürzt, ja geradezu vergewaltigt haben, und nebenbei mit anderen völlig belanglosen und möchtegern-anspruchsvollen Inhalten wieder aufgefüllt haben. Gerade gegen Ende des Film hat man sich fast vollständig von der literarischen Vorlage gelöst und zwanghaft versucht, da so eine Mischung aus Nolanschem Mindfuck und Kubrickschem "2001"-Dingens zu machen, was aber alles nicht mehr mit der Aussage des Romans übereinstimmt.
Diese seitenlangen Ausführungen des Buches über den ersten Kontakt mit einer fremden Lebensform wurden im Film auf den einzigen Satz "Wir wollen keine neuen Welten, wir wollen Abbilder!" reduziert. Selbstverständlich kann man nicht erwarten, dass ein Roman in all seiner Fülle und Tiefe angemessen verfilmt werden kann, aber dass hier dann auch noch die ganze wissenschaftliche Seite der Handlung (der Ozean, die Symmetriaden, die unzähligen Theorien...) weggelassen wird, finde ich das schon sehr grenzwertig.
Das einzige, was mir in dem Film positiv aufgefallen ist, war die schauspielerische Leistung von Jeremy Davies. Das konnte mich gerade noch davon abhalten, den Film zum Hassfilm zu deklarieren...
Erstmal vorweg: Ich habe den Roman gelesen, und ich wage zu behaupten, es ist einer der besten, der mir je untergekommen ist.
Der Film ist im direkten Vergleich dazu ziemlich verkorkst. Es wurden einfach irgendwelche Szenen aus dem Buch zusammenhanglos aneinandergereiht, zwischendurch kamen Szenen, die eigentlich überhaupt nichts mit der Buchvorlage zu tun hatten und daher die ohnehin viel zu kurze Laufzeit des Films wegfraßen. Ohne die Buchvorlage zu kennen dagegen ist der Film nur sehr schwer zu verstehen, überhaupt wird sehr viel Wichtiges weggelassen und so das Ausmaß der Überwachungsdiktatur nicht recht greifbar gemacht.
Die vier Punkte gebe ich in erster Linie dafür, dass man dieses Buch mit einer so wichtigen Thematik überhaupt verfilmt hat. Und vielleicht noch für die Verhörszenen, die kamen relativ authentisch rüber.
Und zuletzt muss ich noch vor der deutschen Synchronfassung warnen, da ist ja echt viel aus dem Ruder gelaufen! Wer ist denn bitte auf die Idee gekommen, englische Gedichte ins Deutsche zu übersetzen?
Kurz gesagt: Ein sehr schöner Film. Einfach genial, wie da allerlei größere und kleinere Themen und Probleme eingeflochten sind.
Ich persönlich hätte es sinnvoll gefunden, den Film noch so zehn Minuten länger zu machen und die Zeit zu nutzen, um das Verhältnis zwischen Neil Perry und seinem überstrengen Vater noch genauer darzustellen. Ich denke, da wäre noch mehr drin gewesen. Aber das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau.
Storytechnisch sollte man da nicht zu viel erwarten, aber optisch und actiontechnisch ... WOW!
FURY ROAD ist noch erstklassige handgemachte und virtuos inszenierte Action, dazu gesellen sich abgefahrene Designs wie die rundum bestachelten Fahrzeuge sowie wahnwitzige Ideen wie der Flammenwerfer-Gitarrist (der mein absolutes Highlight in dem Film war).
"Are you just watching closely?"
Boah, mal wieder so ein Film, bei dem es irgendwie ziemlich schwierig war, eine passende Bewertung zu finden. Erste Sichtung: Irgendwie viel zu verwirrend erzählt, um Spannung oder Atmosphäre aufkommen zu lassen, gegen Ende hat mich einfach die Lust an diesem Film verlassen. Später dann gesehen, dass PRESTIGE aus unerfindlichen Gründen von allen Leuten hoch gelobt wird, und ich dachte mir, ich müsse irgendwas in dem Film übersehen haben...
Also folgte Wochen später eine zweite Sichtung. Und ich muss immerhin sagen, wenn man nun einige neue Details entdeckt und dadurch Teile der Handlung besser zu verstehen vermag, dann wird der Film auch interessanter. Mit dem finalen Twist des Films (und auch mit dem Trick, mit dem Angier letztendlich seine Vorführungen durchzieht) kann ich mich nicht so recht anfreunden. Das war mir irgendwie zu simpel, zu vorausahnbar, gleichzeitig zu realitätsfern, und trotz der Komplexität fehlte die nötige Tiefe der Thematik. Hier offenbart sich dann die vermutlich größte Schwäche von Nolans filmischen Werken: Sie wirken auf den ersten Blick klüger und komlexer, als sie es letztendlich sind (vgl. INCEPTION).
Nichtsdestotzrotz muss man eingestehen, dass PRESTIGE ganz nach Nolans Art stets niveauvoll ist und man nichts falsch macht, wenn man sich diesen Streifen einmal zu Gemüte führt. Nahrung für den Kopf ist es allemal. Das ganz große Lob, mit dem viele Leute bei diesem Film nicht geizen, kann ich jedoch nicht teilen.
"Ihr seid doch alle Individuen!"
"Ja ... wir sind alle Individuen!"
"Und ihr seid alle völlig verschieden!"
"Ja ... wir sind alle völlig verschieden!"
"Ich nicht."
Nachdem ich PROMETHEUS zusammen mit einem kurzem Kommentar ganze 8,5 Punkte gegeben habe, mir den Film jedoch seither noch einmal zu Gemüte geführt und zudem die Novelle "At the Mountains of Madness" von HP Lovecraft gelesen habe, wird es nun dringend Zeit für eine kritischere Neubewertung (der Kommentar kann SPOILER enthalten).
Wer das oben genannte Buch kennt, der weiß genau, wie viele Parallelen es zu PROMETHEUS aufweist. Inoffiziell gilt der Roman ja sogar als Vorlage für den Film. Allgemein finde ich es ja nicht schlimm, wenn sich Filmemacher von alten literarischen Vorlagen ein wenig inspirieren lassen, aber wenn man mal darauf achtet, wie viel hier abgekupfert wurde, kommen einem Zweifel, ob man PROMETHEUS wirklich als souveräne und eigenständige Geschichte betrachten kann. Solche Dinge wie die Reliefs oder das überdimensional hohe Gebirge auf dem Planeten kann da noch als Hommage durchgehen. Ich reibe mich eher an der Rolle und der Geschichte der "Konstrukteure" auf, denn ihre Rolle als Schöpfer des irdischen Lebens und als zivilisierte Wesen sowie die Tatsache, dass sie gewissermaßen von ihrer eigenen Waffe (den Xenomorphen) überwältigt wurden, entspricht ziemlich genau der Handlung des Romans. Auch dieses Prinzip, wie man diese Wesen präsentiert (man sieht die Konstrukteure erst auf Fresken, später als Leichen und schließlich im lebendigem Zustand), wurde aus "Mountains of Madness" übernommen. Ich finde eben, da hätten die Drehbuchschreiber etwas mehr eigenständige Kreativität beweisen sollen.
Der zweite große Kritikpunkt ist die Klischeehaftigkeit einiger Szenen und Handlungen. Ich meine, wenn man in einer außerirdischen Höhle die Nacht verbringen muss und dann plötzlich so ein Kobra-Alien vor einem auftaucht, dann fasst man das als normaler Mensch doch nicht an?! Ebenfalls fand ich die Szene, in der dieses ringförmige Schiff umfällt und die Leute davor wegrennen, etwas fragwürdig. Auch dieses mutierte Zombieviech hätte nicht unbedingt sein müssen.
Zwischendurch finden sich auch ein paar Detailfehler. So ist diese Analyse der DNA mit der 100% Übereinstimmung wissenschaftlicher Schwachsinn. Als Drehbuchschreiber sollte man sich über sowas informieren, bevor man es ins Drehbuch schreibt.
Natürlich hat der Film auch genügend gute Seiten, sonst würde ich gewiss keine 7,5 Punkte geben. Sehr gefallen haben mir beispielsweise diese subtilen Alien-Anspielungen während des ganzen Films, ohne selbst zu einem richtigem Alien-Prequel zu werden. PROMETHEUS erzählt eine eigene Geschichte und "streift" das Alien-Universum dabei mehr oder weniger. Das Design des Films ist dank der Mitarbeit von Herrn Giger ein kleiner Augenschmaus, das wird gerade bei unkonventionelleren Wesen wie dem Kobra-Viech deutlich.
Auf metaphorischer Ebene hat der Film ebenfalls einiges zu bieten. Hier will ich nicht zu viel verraten, aber es geht oft in die Richtung religiöser Motive. Desweiteren ist zB der Umgang mit Shaws "Schwangerschaftsproblem" interessant gelöst, die Horrorelemente wurden hier sehr effektiv und hochwertig eingesetzt.
Letztendlich muss ich noch die Schauspielerleistung loben. Diese ist durchgehend ziemlich gut, Fassbender als eiskalter Android ist sogar herausragend.
Fazit: PROMETHEUS ist allgemein kein schlechter Film. Er hat eben viele Macken, die durch die Tatsache, dass die Handlung mehr oder weniger abgekupfert ist, zusätzlich noch überschattet werden. Ich habe immer wieder das Gefühl, dass Ridley Scott heutzutage unter dem Leistungs- und Erwartungsdruck durch seine früheren Filme steht (ALIEN sehe ich als einen der besten Filme überhaupt an), aber das gute Filmemachen irgendwie verlernt hat. Für PROMETHEUS 2 habe ich jedoch die Hoffnungen noch nicht aufgegeben. Ich hoffe, dass man da mal wieder etwas unkonventionellere Dinge wagt und vor allem wieder eigenständige Wege geht.
Also erstmal im Voraus: Ich habe die Buchvorlage gelesen, und obwohl thematisch sehr viel von STAR WARS und HERR DER RINGE abgeschaut war, empfand ich die vier Romane als durchaus stimmig.
Leider ist bei der Verfilmung enorm viel schiefgelaufen. Schon allein der grundsätzliche Versuch, den Stoff eines 800-seitigen Wälzers in 100 Minuten Film reinzuquetschen, erscheint geradezu abstrus. Und man hat hier nicht nur unfassbar viel von der Handlung weggelassen, sondern auch noch Sachen abgeändert, die für die Fortsetzungen wichtig gewesen wären. Insofern war es eigentlich gut verständlich, dass da kein Sequel mehr kam.
Wenn der Film keine Romanvorlage hätte und man ihn für sich sieht, könnte man eigentlich noch sagen, dass man hier einen gut gemeinten, aber doch recht schwachen Fantasystreifen vorliegen hat, der zumindest 4 Punkte verdient hätte. Aber nach dem ich die Romanvorlage gelesen habe, hätte ich auch keine großen Probleme damit gehabt, null Punkte zu vergeben. Ehrlich gesagt, das Einzige, was mich davon abgehalten hat, war noch die Schauspielleistung von Robert Carlyle, der immerhin noch etwas aus seiner Rolle macht.
Fazit: Ich bin für ein anständiges Reboot der Eragon-Reihe, um die Leute diesen miserablen Film hier vergessen zu lassen.
Wer denkt, Nolan hätte mit INCEPTION einen mega-komplexen Film hingelegt, der hat MEMENTO noch nicht gesehen...
Obwohl ich bisher nicht der größte Fan von Nolan war, muss ich zugeben, dass er sich augenscheinlich extremste Mühe gegeben hat, um diese Handlung zu konzeptionieren. Den Film MEMENTO sollte man, will man ihn einigermaßen verstehen, zweimal ansehen: Einmal, um sich von der Erzählweise überrumpeln zu lassen, und ein zweites Mal, um rückwärts zu denken und den Film somit zu begreifen. MMEMENTO ist wie eine rechnerische Gleichung, für deren Variabel es mindestens zwei verschiedene (und doch gleichsam gültige) Lösungen geben könnte. Ein Film als offenes Kunstwerk, bei dem viel mit dem Verstehen und Nichtverstehen des Zuschauers gespielt wird und der Zuschauer somit selbst in die Lage des Protagonisten gebracht wird.
Was ich MEMENTO jedoch ankreiden muss: Unter der Komplexität der Handlung leidet die Spannung. Der Zuschauer ist beim ersten Sehen permanent mit Herumrätseln und Erinnern an vorherige Szenen beschäftigt und kann sich so nicht völlig auf die momentane Handlung einlassen.
Fazit: Verdiente 8,5 Punkte, mit Tendenz nach oben!
CENTURION geizt gewiss nicht mit Brutalitäten, diese werden jedoch relativ authentisch und realitätsnah rübergebracht. Von den schauspielerischen Leistungen her empfand ich den Film als relativ hochwertig, hier muss ich insbesondere die Leistungen von Michael Fassbender und Olga Kurylengo hervorheben. Die Landschaftaufnahmen waren gelungen, jedoch wäre noch etwas mehr Arbeit mit Atmosphäre wünschenswert gewesen, um den Gemütszustand der Truppe hervorzuheben. Ein größeres Manko war die in meinen Augen kitschige Schlussszene.
"Glaubst du, das ist Luft, was du da atmest?"
Beim ersten Mal anschauen, wenn man noch keinen blassen Schimmer hat, was einen bei der Handlung erwartet, hat man so in der ersten halben Stunde eigentlich keine Ahnung, was da eigentlich abgeht. Zumal da Sachen vorkommen, die man überhaupt nicht erwarten könnte ("Wozu nützt Ihnen ein Telefon, wenn Sie nicht sprechen können..."). Und wenn man so langsam begreift, auf was der Film hinaus will, ist man ziemlich überwältigt.
Für mich waren hier nicht nur die Action und die philosophischen Motive (die damals in der Filmwelt zugegebenermaßen einzigartig waren) ausschlaggebend, sondern auch die optische Gestaltung und das Atmosphärische. Diese technisch brillianten und ikonischen Kampf-Choreografien sowie die permanente blau-grüne Ausleuchtung verhelfen MATRIX zu einem eigenständigen wie orginellen Stil.
Ich habe den Film zwar nicht gesehen, aber es gab selten Kinotrailer, bei denen ich eine derartige Unlust verspürt habe, mir den Film anzusehen.
Also erstmal, bevor mir hinterher einer ankreidet, ich hätte die Aussage und die Tiefgründigkeit des Films nicht verstanden: Wir haben den Film monatelang in der Schule durchgesprochen, ich kenne inzwischen jede Szene und jedes Motiv, das in der Handlung auftaucht auswendig. Trotzdem halte ich nicht viel von L.A. CRASH.
Die Idee und das Konzept hinter dem Film ist prinzipiell interessant und ambitioniert: Es wird ein Tag in einer amerikanischen Metropole erzählt, bei dem mehrere Handlungsstränge ineinander verwoben werden und nebenbei werden alltägliche soziale Probleme wie Rassismus, Vorurteile, Kriminalität und die amerikanische Waffenkultur veranschaulicht.
Soweit so gut.
Leider trägt der Film viel zu dick auf. Obwohl der Film sich ja quasi damit brüstet, das alltägliche Leben in L.A. wiederzugeben, wirkt er durch die Komplexität der Handlung sehr konstruiert und damit eben realitätsfremd.
Desweiteren bekommt der Zuschauer wirklich in fast jeder Szene das Thema Rassismus unter die Nase gerieben. Hier ist ganz deutlich der erhobene Zeigefinger zu sehen. Man hätte in dieser Hinsicht VIEL subtiler vorgehen müssen, um die gewünschte Authentizität der Handlung zu gewährleisten (man hätte das Thema Rassismus zum Beispiel auf einen oder zwei der Handlungsstränge beschränken können).
Zu guter Letzt muss ich noch etwas über die Filmmusik loswerden. Diese ist meiner Meinung nach, bis auf den Song "In the deep" vielleicht, so ziemlich die bescheuertste Filmmusik die mir je zu Ohren gekommen ist: Aufdringlich und künstlich dramatisierend, aber eigentlich nur nervend. Für mich hat die Musik die ein oder andere (für sich sehr ergreifende) Szene versaut.
Ohne den Film jetzt gesehen zu haben:
Ich finde, einen Film dieser Art kann hier nicht auf die herkömmliche Weise bewertet werden, einfach deshalb, weil man die Absichten hinter dem Film kennt. Entweder man bewertet ihn nämlich auf historischer Ebene (dann müsste man ihn eigentlich sehr gut bewerten, weil man hier die NS-Propaganda praktisch live miterleben kann), oder man bewertet ihn auf politisch-ethischer Ebene (dann SOLLTE man ihn eigentlich sehr schlecht bewerten.
Ich glaube, bei dem Film muss man berücksichtigen, dass es eine Schweizer Produktion ist und dafür ganz passabel ist. Wäre das eine US-Produktion, hätte ich den Film wahrscheinlich schlechter bewertet.
Von der Atmosphäre und von der Optik her weiß CARGO durchaus zu gefallen. Mir fiel vor allem das Design der ringförmigen Raumstation in der ersten Szene ins Auge, die hatte fast schon was Ikonisches an sich.
Das große Manko an dem Film: die Handlung. Thematisch ist hier nämlich alles aus Filmen wie ALIEN, MATRIX und THE ISLAND zusammengewürfelt. Dadurch entsteht halt der Eindruck, dass der Film nicht Eigenständiges darstellt und nur von der Unkreativität der Drehbuchautoren zeugt.
Ich kann mich nicht des Gefühls erwehren, dass da irgendwo ein tieferer, komplexer Sinn dahinter steckt.