guantanamo_jay - Kommentare

Alle Kommentare von guantanamo_jay

  • Bluntman & Chronik, so billig wies aussehen muss!

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    • 9

      Tolle Konstruktionsversuche, die hier getätigt werden. So ausufernd ernst um eine Erklärung bemüht und doch kindlich verspielt, wie es das menschliche Wesen ja irgendwie selbst ist. Und am schönsten war ja die kleine Anekdote zum Roten und gelben Käfer im Zusammenhang mit Kings ursprünglicher Vision von "Shining". Kubrick, diese kleine, selbstherrliche und doch bewunderswerte Made.

      • Marky Mark als durchtriebener Schrotthändler und Bastler auf Tatooine, der ein Doppelleben als Leadsänger der Cantinaband führt und aus ihr eine erfolgreiche galaktische Boygroup macht. Gerne!

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        • War klasse in Looper, hab mich ein bisschen verliebt auch.

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          • Wieder so ne News, die einfach nur irreführend ist. Hat ja fast schon 1. April Niveau.

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            • 8

              Um jegliche Ängste vorneweg zu tilgen: Der Hobbit : Eine unerwartete Reise, erster Teil einer neuen Herr der Ringe Trilogie ist Mittelerde in Reinkultur. Sofort fühlt man sich heimisch und geborgen, wenn die Kamera das erste Mal über die neuseeländischen Grasflächen kreist, die im Film dann das Auenland und somit den Wohnsitz der Hobbitse darstellen. Hier wohnt auch Bilbo, wie wir wahrscheinlich alle wissen Onkel von Frodo und kurz davor mit einer illustren Truppe von 12 Zwergen auf die Suche nach deren alten Heimat zu gehen. Wer von sich behauptet, dass er sich die Namen und Charakternuancen der Zwerge sofort merken konnte, der kann nur ein Nerd sein, der auch schon das Simmarillion am Stück verschlang, so schwer fällt mir Allerweltshobbit hier die Zuordnung.
              Diese Ausgangssituation verlangt von dem ersten Teil einer neuen Trilogie natürlich wieder viele Szenen an erklärendem Vorgeplänkel. Hier hat Regisseur Peter Jackson aber eine schöne Hintergrundgeschichte zu Thorin, dem Anführer der Zwerge parat, die dem Zuschauer neben der Idylle der Zwerge auch wieder die düstere Seite Mittelerdes näher bringt. Bei diesem Zwiespalt zwischen aufheiternden Elementen und der dynamischen Dunkelheit der früheren Herr der Ringe-Teile werden sich wohl auch die Geister beim Hobbit scheiden. Alles ist hier ein wenig bunter, verspielter und irgendwie auch austauschbarer, gerade zu Anfang. Als Fan der alten Filmtrilogie wird man hier seine Probleme haben. Kenner des Buches werden das allgemein Kindgerechte aber schon in der Vorlage gesehen haben. Tolkien schrieb den Hobbit schließlich auch für seine Enkel und nicht für ein sich ergötzendes, verpickeltes Fanfarenpublikum. Am stärksten wird der Film dann aber trotzdem in dem zweiten, düsteren Part. Hier ist die gemeinsame Unternehmung immer kurz vor dem Scheitern und das ausweglose Vorankommen, welches man als Fan so lieben gelernt hat, kehrt beeindruckend zurück. Als dann Gollum seinen großen Auftritt hat und den Film ohne Weiteres von einer schönen Erfahrung zu einem Highlight des Jahres macht, werden viele Szenen des Film in den Schatten gestellt. Die Chemie zwischen Martin Freeman, der Bilbo spielt und Andy Serkis als Gollum ist hier so deutlich spürbar, dass man den Beiden am liebsten die Ganze Zeit bei ihrem kleinen Paranoiaspielchen zuschauen würde.
              Insgesamt ist der Hobbit ein anderes Erlebnis als die nun fast schon 10 Jahre alte Trilogie. Bei weitem nicht so fesselnd und erhellend, doch immer noch ein schönes Abenteuer in Mittelerde mit dem selben Charme der Vorlage. Zusätzlich angereichert mit sinnvollen Storyergänzungen. Die alten Gefährten fehlen einem dann aber irgendwie doch, womit ich dem ersten Teil der Hobbit-Trilogie nur 7,5 von 10 Punkte geben kann.

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              • ich und nora sind ja schon irgendwie zusammen.

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                • 8

                  Es menschelt sehr im ersten Langspielfilm von Dokumentarfilmer Darregh Byrne aus Irland. Die beiden Obdachlosen Fred und Cathal könnten grundsätzlich nicht unterschiedlicher sein. Der Erstere ist ein pessimistischer aber der Vernunft zugewandter ehemaliger Uhrenmacher, der Letztere ein lebenslustiger, aber grenzenloser Heroinjunkie. Zwischen diesen beiden Männern entstehtin Parked eine wunderbare Männerfreundschaft, bei welcher nach anfänglichen Schwierigkeiten beide ein Seite an sich entdecken, die sie nicht mehr erwartet hätten im Endeffekt aber doch von ihrerVergangenheit eingeholt werden.

                  Kamera und Bildaufbau bleibt bei Parked distanziert und irisch kühl.
                  Dem Zuschauer ist hier selbst überlassen, wie sehr er sich emotional involvieren möchte.
                  Doch vor allem die großartige Schauspielleistung von Colin Morgan lässt dieses Drama zu einem kleinen, aber feinen Charakterfilm werden. Parked spielt mit den Vorurteilen,
                  die man gegenüber Obdachlosen hat und stellt die Zuwendung seiner Mitmenschen als
                  absolut und kompromisslos sinnvoll dar.

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                  • Mein Gesicht tut weh, wenn ich eine Brille auf meiner Brille trage.

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                    • 9

                      Wes Craven hat damals das Horror - oder um genauer zu sein, dass Teenie-Slasher-Genre revolutioniert, indem er mit "Scream" eine traditionelle Geschichte erzählte, die sich durch Ausdruck der Protagonisten fast durchgehend selbst kommentiert und zitiert. Dieser parodistische Ansatz hat der eigentlichen Spannung aber beileibe keinen Abbruch getan, sondern einen Klassiker geschaffen, der über Nacht zum Kultfilm avancierte. Man hätte meinen können, dass sich nach Scream andere kreative Köpfe daran versuchen, intelligente und doppelbödige Horrorfilme zu drehen, der Grundstein war ja schon gelegt. Doch musste nach den grauen Torture Porn Jahren der 00er erst "Cabin In The Woods" erscheinen, um frischen Wind in den Alltag von Gore und Gähn zu bringen.
                      Eine Gruppe Jugendlicher reist in eine abgelegene Hütte, um dort ihr Wochenende zu verbringen. Kommt dem geneigten Zuschauer sicher bekannt vor und wie erwartet, überladen sich die Klischees hier schon in den ersten 30 Minuten wie ein Haufen stinkender Fisch über den Kinobesucher. Sportler, Kiffer, Blondie, alter ungehaltener Redneck in Hütte, üble Bergstraße. Kennen wir Alles. Doch auch die zweite Storyline um einen Forschungskomplex, der irgendwie und irgendwo mit einem wachenden Auge über die naiven Studenten wacht wird glücklicherweise sofort etabliert.
                      Viel mehr darf man an dieser Stelle auch eigentlich nicht verraten, überschlägt sich das Drehbuch doch im weiteren Verlauf dieser rasanten Metakonstruktion mehrmals bewusst selbst und wartet mit einem Endergebnis auf, welches Horrorfans mehr als befriedigen wird, obwohl man das nach diesem generen Beginn nie erwartet hätte. So gern ich hier erläutern würde wann und warum ich mich bei diesem Film so sehr gefreut habe, dass ich mehrmals fröhlich und unterhalten den Kinosessel geschlagen haben, so weiß ich doch auch, dass es vieles für euch Unwissende da draußen kaputt machen würde.
                      Natürlich spielt Cabin In The Woods mit den Erwartungen des Zuschauers und wer sich nicht darauf gefasst macht, die eigenen Konventionen hinter sich lassen zu müssen, wird mit Fassungslosigkeit auf diesen feuchten Nerdtraum reagieren. Doch wer einigermaßen mit dem Genre vertraut ist, wird die Intelligenz, mit welcher die beiden Hauptstränge so kontrastreich wie nur vorstellbar miteinander verwoben sind erkennen und sich an ihr erfreuen. Das einzig für mich zu erkennbare Manko ist hier die etwas zu gedehnte Erklärungsphase des Konzepts. Anscheinend so gewählt, damit auch der Letzte die ersten beiden Ebenen kapiert hat. Dies ist aber im Endeffekt mehr als verzeihungswürdig.
                      "Cabin" geht soweit er muss, um frischen Wind ins Horroreinerlei zu bringen und übrigens spricht es nicht gerade für eine filmaffine Generation, wenn man sieht wie relativ erfolglos dieses mutige Experiment ist und anscheinend nur im Fahrwasser eines Hollywoodcentershocks wie den Avengers vermarktet werden kann. Sowas hatte auch "Scream" damals nicht nötig. Trotzdem gibt es von mir für die fast perfekte Mischung aus Unterhaltung, Hommage und Dekonstruktion 9 Punkte!

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                      • 5
                        über El Topo

                        Die mexikanische Antwort auf "The Good, The Bad and The Ugly", auf LSD. Irgendwie so könnte man "El Topo" einordnen. Nur kann man hier viel weniger Charakterentwicklungen, Spannung und Action erwarten. Dass "El Topo" doch vielleicht gerade deshalb zu einem absoluten Klassiker des Kunstfilms gehört und als Pionier der Midnight Movies zählt, liegt vor allem darin begründet, dass man ein so interpretierbares Werk wohl nur selten im Genre der Western finden wird.
                        Wir begleiten einen bärtigen Mann in schwarz, der sich selbst "Gott" nennt durch die Wüste auf der Suche nach ein paar pervers gnadenlosen Revolverhelden, welche vergewaltigend, mordend und chaotisch durch die Länder ziehen. Diese erste Storyline ist aber doch schon nach 40 Minuten vorbei, nachdem der Mann in Schwarz , gespielt von Regisseur Alejandro Jodorowsky selbst, der Bande eindrucksvoll seine Überlegenheit beweist.
                        Im zweiten Abschnitt zieht er nun durch die Wüste, um die 4 großen Meister der Wüste zu töten. Warum er dies tut, ist weitgehend ungewiss, wie so ziemlich das Meiste in "El Topo". Die Motivationen der Charaktere sind an den Haaren herbei gezogen, die Story ist lose wie ein entknülltes Wollkneuel und Wenig macht so wie man es vielleicht gewohnt sein mag Sinn. Doch passt "El Topo" auch nicht in eine Reihe mit anderen Western, vielleicht nicht einmal mit anderen Filmen. Jardorowsky entfaltet hier eine Sinneswelt, die in ihrem Sog einzigartig ist. Er kombiniert christliche Symbolik, eine lehrreiche, fast philosophische Antiheldenreise, die vor allem durch die Meister in der Wüste getragen wird und einen übermäßigen Umgang mit Blut und Perversion so, dass Etwas Einzigartiges entsteht. Ein bisschen so wie bei einer Pizza mit Sardellen und Mangos hat man bei "El Topo" einfach das Gefühl, dass man da jetzt durch muss, damit man wenigstens sagen kann, dass man es geschafft hat. Ein Goldschatz für alle Filmanalytiker, für mich aber dann wohl doch nur eine große Kerbe in meinem Gürtel. 5,5 Punkte gibt es für einen Anti-Film, der doch nicht ohne Grund in die Geschichte einging und zu einem der Lieblingsfilme von David Lynch gehört. ´nough said!

                        • Bei der Überschrift hab ich jetzt erwartet, dass Chris Pine die Rolle des Robin abgelehnt hat, weil er lieber Kirk sein wollte und Nolan Rises deswegen umschrieb. Diese Irreführung immer.

                          • super charmanter film. swingend und melancholisch, sowas kann nur asiatisches kino momentan.

                            • SO läuft man durch die Videothek. Gute Jungs.

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                              • Der Typ ist so aufgesetzt wie seine Analytikerkullisse mit Tumbler und Camelpackung. Von tatsächlichen Analysen scheint er auch keine Ahnung zu haben, geht es bei diesen doch darum direkt am Film die Besonderheiten und Themen des Materials zu beweisen. Seine Beispiele fallen dazu viel zu oberflächlich aus und was aus ihnen gesponnen wird ist dann meist nur unbegründete Theorie. In Falle des Dikators mag er in vielen Belangen Recht haben, aber sich "Filmanalyse" zu nennen ist ein wenig zu hoch gestapelt. Sollte mal Bordwell/Thompson lesen und sein Klischeeauftreten ablegen. Wir sind hier im Internet, verdammt noch mal! :-)

                                • 10

                                  Rebel Without A Cause, Breakfast Club oder auch American Pie. Alles Filme, die mehr oder weniger eine Generation porträtieren. Project X würde dann demnach stellvertretend für eine Generation stehen, die sich selbstverliebt dem Exzess hingibt. Und das von Nima Nourizadeh so unglaublich unterhaltsam und bodenlos inszeniert, dass man sich genau diese Art des Absturzes postwendent herbeisehnt. Und sas vor allem wegen seinem oberflächlichen Charme, der nur im glorreichen Realitätsverlust enden kann und Hochglanzfilme wie Hangover mit Leichtigkeit wie eine Silberhochzeit aussehen lässt.
                                  Kosta, Thomas und JB sind die Sorte Looser die in den letzten 10 Jahren fast schon inflationär in amerikanischen Jugendfilmen auftauchen. Leicht pervers, unbeliebt und wenns drauf ankommt immer loyal. Mit einer einzigen riesigen Party wollen die Jungs zumindest ihre Unbeliebtheit los werden. Ohne zu viel zu verraten klappt das in einer Art und Weise, die die Freunde nicht voraus sehen konnten. Eine Party mit in Genitalien boxenden Kleinwüchsigen, jeder Menge nackter Haut und der im Found Footage Look agierenden Kamera von Dax aus dem Filmclub immer im Mittelpunkt. Hier merkt man auch, dass Regisseur Nourizadeh aus dem Musikvideobereich kommt. Project X ist am stärksten, wenn in einer tranceartigen Schnelligkeit Partymontagen auf den Zuschauer losgelassen werden, denen sich auch der letzte Stubenhocker mit Sicherheit nicht entziehen kann. Jeder der meint eine überdurchschnittliche Ahnung von Filmen zu haben, würde diesen für mich zeitlosen Spaß wahrscheinlich in der Luft zereissen, ohne den jugendlichen Drive dieses Films zu verstehen. Im Mittelpunkt stehen hier die Bedürfnisse von Teenagern und die lassen sich nun mal in der Regel an einer Hand abzählen, Zerstörung und Ausbruchswunsch können eben dazu führen sich der unnahbaren Freiheit ein Stück näher zu fühlen. Wer sich dem Wahnsinn der Nacht mit seinen besten Freunden schon wenigstens einmal hingegeben hat, der wird diesen Film verstehen und darf sich seine gebildeten Arthouseprinzipien vielleicht auch mal sonst wo hin stecken. Project X ist purer Spaß und genau das darf Kino sein.

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                                    • Hat sich erst bei Hangover disqualifiziert, geht klar. Viel Arbeit macht doch aber den Geschmack kaputt, deswegen hat Nils Ruf auch mehr Ahnung von Filmen als Joko.

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                                      • Erinnere mich mit Wohlwollen an Clockers und Do The Right Thing. Seine politisch inkorrekte Schrulligkeit kam da irgendwie am ansehnlichsten rüber. Und klar, Jesus ist die Kirsche auf einer sahnigen, immer ein wenig undergroundig gebliebenen Karriere.

                                        • 7 .5

                                          Javier und Sergio sind Clowns im selben Circus, der eine ein trauriges und introvertiertes Gemüt, das seinen Vater an den spanischen Bürgerkrieg und die Francodiktatur verloren hat, der Andere ein aufbrausender trinkender Choleriker, der zu psychopathischen Ausbrüchen neigt.

                                          Beide sind in die wunderschöne Luftakrobatin Natalia verliebt, die zusammen mit ihnen in dem madrider Zirkus arbeitet. Javier und Sergio sind in ihren Charakterzügen zwar grundlegend unterschiedlich, doch so labil, dass relativ bald ein erbitterter Kampf um Natalias Liebe und die Verarbeitung ihrer eigenen Vergangenheit ausbricht.
                                          Mad Circus ist ein kontrastreiches Spektakel, welches gleichermaßen mit kurzen, aber rigorosen Gewalterruptionen, makaberem Humor, christlichen Visionen und Referenzen zum spanischen Bürgerkrieg durchzogen ist. Gequälte Männerseelen, denen die Diktatur in ihrem Land sichtlich zugesetzt hat sind dabei immer im Fokus der treffenden Präsentation.

                                          Hat man am Anfang noch klare Sympathien für den traurigen Javier, wird schnell deutlich, dass sowohl der traurige, wie auch der fröhliche Clown nicht in ihre beruflichen Schubladen zu passen scheinen und mehr gemein haben, als ihnen und dem Zuschauer durch die illusionäre Fassade des Zirkus bewusst ist.
                                          Mad Circus präsentiert sich frisch und ungehalten als seltsame Groteske, die sich nicht immer ernst nimmt, sich aber die meiste Zeit ehrlich anfühlt.
                                          Der zweite Abschnitt und der völlige Verstandsverlust der beiden Hauptprotagonisten wirkt mir persönlich aber doch innerhalb der Entwicklung zu gekünstelt und wertet den Film, der zu Anfang noch wunderbar als Charakterstudie zu begreifen war zum Ende hin unnötig ab.

                                          • 10
                                            über Drive

                                            Kultfilm, hört man es von den Dächern der Kritikergemeinde tönen. Fast schon erschreckend einvernehmlich zählt man den ersten Hollywoodfilm des dänischen Regisseurs Nicolas Winding Refn zu einem Stück filmischer Zeitgeschichte.
                                            Das Prädikat Kult wird nun leider oft auch inflationär benutzt und ähnlich wie das Adjektiv "episch" sollte man es natürlich mit Vorsicht genießen.

                                            Einen einzigartigen Sog kann man "Drive" aber in keinem Fall entsagen. Schon die Introsequenz in der der Hauptcharakter, gespielt von Ryan Gosling und von Allen nur "Driver" genannt, seinem Nachtjob als Fluchtwagenfahrer nachgeht ist spannend, intensiv und in gleichem Maße Coolness in Reinform.
                                            Tagsüber arbeitet dieser von Gosling fantastisch ausdruckszurückhaltend gespielte Unbekannte als Stuntwagenfahrer und gerät im Laufe der Geschichte in ein kriminelles Komplott, dass bei seiner hübschen Nachbarin beginnt.
                                            Verfolgungsjagden und Actionsequenzen sind in Drive nie übertrieben und überstilisiert, wie z.B in einem The Fast And The Furious. Wer auf zerberstende Karren und überdimensionale Stunts steht, ist hier nicht ganz richtig aufgehoben, steht die bedrohliche Atmosphäre eines vergifteten L.A's doch immer im Vordergrund und wirkt dadurch untypisch realistisch.
                                            Storytechnisch ist Drive nicht unbedingt komplexer als ein B-Movie. Großartige Charakterentwicklungen und kreative Plotideen liegen aber auch garnicht im Augenmerk dieses Dramas. Viel eher ist Drive eine Mischung aus Filmzitaten wie z.B. von den Karrenklassikern "Bullit" und "Vanishing Point" und einer einzigartigen Ästehtik, die an die Filme der 80er oder in seiner klaren und kühlen Bildkomposition auch an "Heat" von Michael Mann erinnert.

                                            Kultig ist das nach meiner Definition in jedem Fall, statuiert Drive doch aber vor allem ein Exempel dafür, dass Ästhetik und Emotion im Zusammenspiel immer eindringlicher wirken, als erzwungene Bildgewalt. 100 Minuten großartige Inszenierung, bei der ich den wunderschönen Soundtrack sogar noch außen vor gelassen habe, verdienen in Gesamtbetrachtung und aus der Sicht eines kleinen Fanboys 10 saftige Punkte.

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                                            • 5 .5

                                              Jeremie, Lin, Mila und Fedir leiden alle an unüberwindbarer Schlaflosigkeit, teilweise zurückzuführen auf frühere Erfahrungen und Lebensumstände, doch meistens unerklärlich und in jedem Fall allgegenwärtig.
                                              Die Nacht ist der ständige Begleiter dieser 4 Menschen und für die 70 Minuten, die Goodnight Nobody dauert, auch der des Zuschauers. Ziellose Autofahrten durch Phoenix, Arizona, Geschichten über Katzenreinkarnationen und der Lärm Shanghais sind die einzigen Faktoren, die vorm Einschlafen bewahren. Auch auf den Zuschauer trifft das zu, ist diese Problematik den meisten Menschen doch unbekannt, schafft es Regisseurin Jaqueline Zünd diese ein wenig länger als eine Stunde gehende Nachtparabel, wie eine Ewigkeit erscheinen zu lassen.

                                              Was diese Langweile, die durchzogen ist von stilistischen Bildern der Nacht aus verschiedenen Winkeln der Welt, trotzdem noch genießbar macht sind die Geschichten der Protagonisten. Wenn Mila davon erzählt, wie sie Nachts in Spätshops Pampelmusenbowling spielt oder Jeremie zum Besten gibt, wie er Nachts die Katzen des örtlichen Theaters wie ein Regisseur dirigiert, dann merkt man, welche Kraft und Phantasie die Nacht für den Menschen ausdrückt.

                                              Die Freiheit vor den täglichen Normen wird aber für Jemanden, der der Nacht quasi ausgeliefert ist schnell zum Alptraum. So erfährt der Zuschauer diese ganz unromantische Einsicht, nachdem die so schön eingefangenen Bilder ihre magische Wirkung schon nach 20 Minuten verlieren.
                                              Manchmal wünscht man sich in diesen Momenten einfach mehr Input der Filmschaffenden oder der Protagonisten, auch wenn dieser unkommentierte Stil stilistisch hochwertig ist. Die Substanz darf trotzdem nicht außer Acht gelassen werden.

                                              • Geschichte wird von Leuten mit funktionierenden Stiften geschrieben und Wahrheit liegt doch eh in der Konstruktionsgewalt der eigenen Wahrnehmung. Deswegen lieben wir Filme doch ;-)

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                                                • Alec Guinness ist immer klasse, vielleicht gefiel er mir auch nur so gut, weil ich ihn als Kind nie sehen "musste". Könnte aber zur Tradition werden. Am 23. "Der kleine Lord" und am 24. "Mortal Kombat". Passt.

                                                  • 8

                                                    Habe den Film innerhalb meines Filmmagazins rezensiert. Kann man sich ja mal angucken: http://vimeo.com/32536959