Killing_In_The_Name - Kommentare
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Alle Kommentare von Killing_In_The_Name
Wer hätte gedacht, dass sie mal anfängt, echt guten Hardrock zu machen?
Weniger brutal als sein Ruf (hoffentlich habe ich keine lausige Schnitt-Version erwischt), verfehlt aber seine Wirkung nicht.
"Saw" ist dabei aber (teils) überkonstruiert und hektisch inszeniert, was partiell entweder passend ist oder stört.
Die vielen Querverweise, kleine Besonderheiten/Details (bspw. das ausgeklügelte Setdesign) und der kongeniale Soundtrack machen "Saw" dennoch zu einem der besseren Vertreter der Früh-Millenniums-Thriller.
Extrem düster in der Zeichnung einer urbanen-industriellen Welt, die nach uns greift.
Vielleicht einer der schönsten Filme, die es gibt.
Bei weitem nicht sein Bester.
Allen als Hypochonder und Michael Caine als schwärmender, verwirrter Kleinbürger sind die stärksten Parts in einer konsequenten, streng-ökonomischen Inszenierung und Kameraarbeit.
Ein wunderschöner Film - er spielt an Frankreichs Südküste, über die Verwendung der Farbe Rot bei Hitchcock könnte man ganze Bücher schreiben. So viele Andeutungen, so viel Dezentes. In manchen, träumerischen Momenten ist "Über den Dächern von Nizza" beinahe schon ein Proto-Giallo.
Das Gute an Hitchcock-Filmen: Sie sind, v. a. durch ihren Humor, geerdet, schweben aber doch über den Dingen.
Die hawks'sche Parabel des faschistoiden Bewusstseins. Für die damalige Zeit überraschend harter Gangsterfilm, sehenswert.
Die jugendliche Aufrichtigkeit in einer Welt, die keine Entscheidungen trifft. Alles und jeder ist ambivalent. Was auch sonst?
Hitchcock-Filme sind doch immer ein Genuss.
Cary Grant erinnert fast ein wenig an Sean Connery, Eva Marie Saint entfernt an Scarlett Johansson. Tolle Harmonie zwischen beiden, viel sarkastischer, Hitchcock-typischer Humor.
Irgendwie ist "Der unsichtbare Dritte" auch nichts anderes als eine zweistündige Verfolgungsjagd (a la Hitchcock: Unschuldiger gegen mysteriöse Mächte), aber eine verdammt kurzweilige - und noch dazu verdanken wir ihm und seinen waghalsigen Setpieces das moderne Actiongenre.
[...] Nicolas Winding Refn, den meisten bekannt als Regisseur des Neo-Noir-Thrillers „Drive“, hat sich mit „Neon Demon“ nun ebenfalls an einen Film in L. A. gewagt und sich auf die nächste Abstraktionsstufe begeben. Erzählt wird – ja, was eigentlich? Der Film, mehr: sein visuelles „Narrativ“, kreist um Jesse, eine sechzehnjährige Naturschönheit, die gerade in der Stadt angekommen ist und in das Modelbuisness einsteigt. Bald schon erweckt ihr Äußeres den Neid dreier Frauen. Aus dieser Anordnung und den daraus entspringenden Situationen in den Räumen (oder sind es Hintergründe?) der Modewelt entwickelt Refn eine äußerst langsam rollende Bilderkaskade voller eigenwilliger Kamerabewegungen und –abtastungen. [...]
Je weiter der Film voranschreitet, desto selbstbewusster entwickelt sich Jesse zur erhabenen, faszinierten und weltfremden jungen Frau, die ihren Bekannten, die einzige Figur mit Gewissen, verstößt und über die wir selbst nach der ausgiebigen Exposition, bei der viel Anlauf genommen wird, wenig wissen – lediglich, dass ihre Eltern tot sind und sie gerade neu in der Stadt angekommen ist. [...]
Parallel dazu entwickelt sich ein Sog aus Neid und Begehren, der kannibalisch um sich greift, aber nie erfüllt wird, „The Neon Demon“ ist elliptisch in seinem Umgang mit seinen Motiven wie auch in seiner Erzählung. [...]
Es ist ein surreal-faszinierendes, schwer bekömmliches Werk, das sein ekstatisches Potential besser hätte ausschöpfen können, den Exzess hätte zelebrieren können, so aber keine Atmosphäre, die komplett einnimmt, kreiert. Schwer greifbares Autorenkino über das Authentische im Falschen (und umgekehrt), voller Dopplungen und Brüche.
Vollständig und zuerst erschienen auf:
https://inglouriousfilmgeeks.com/2016/06/20/the-neon-demon/
Teil 5 meiner eher inoffiziellen Craven-Retrospektive (natürlich muss sie unkomplett bleiben, dank diverser deutscher Zensurmechanismen) und was soll ich sagen: Slasher kriegen mich immer. Vor allem, wenn sie so subversiv die amerikanische Disturbia dekonstruieren, ihre Strukturen zerlegen und verborgene Schatten zutage treten lassen, wie eben dieser. Die Mutter Alkoholikerin, keiner glaubt ihr, die Fenster werden vergittert; Protagonistin Nancy ist allein, während um sie herum Traum und Realität vermischt werden und sie die finsteren Ecken der Vorstadt erkundet - die Keller verbergen düsteres, unter der Schule dreckige Rohrsysteme, verdrängte Schuld im spießig-tauben Gedächtnis ("You face things, thats your gift. But sometimes, you have to look away."). Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer. Es ist kein typischer Slasher, surrealer, grotesker, voller (besonders sexueller) Symbole und Bilder, die Filmen über das Okkulte entlehnt sind. Horror, ausweglos und entrückt.
Der schöne Blu-Ray-Transfer rundet das Ganze ab.
"He is not dead. He has awakened from the dream of life..."
Die Komödie - ein weites, schwieriges Feld, wenn nicht gar das schwierigste. Jeder lacht anders und über anderes, die humoristische Gratwanderung ist riskant. Was vermutlich der Hauptgrund ist, warum man hervorragende, wirklich delikate Komödien an zwei Händen abzählen kann. "Manhattan" gehört, wie auch "Der Stadtneurotiker", dazu, wobei Allen natürlich das Glück hat, einen großen Stoff direkt vor der Haustür zu haben: New York, das er in diesem Streifen erkundet, persifliert und sich doch gleichzeitig vor der Metropole verneigt, zu der seine Hauptfigur Isaac, der klassische Allen'sche jüdische Intellektuelle/Künstler, ab und an mit existentialistischen Fragestellungen hadernd, eine Hassliebe hegt. Im sich locker spannenden Beziehungsgeflecht, dessen neurotischer Ladung sich jeder der Involvierten sehr wohl bewusst ist, ist Platz für ganz große Dialogkunst und Sprüche, mit scharfen Doppelböden versehen. Mit dem steten Maß an Augenzwinkern, über das sich Allen über das Klientel seiner Filme selbst lustig macht, vermeidet er das Abrutschen ins Belanglose - und siehe da: auf optischer Seite mangelt es auch nicht. Eigenwillige Bildeinteilungen, die oft viel verbergen - oder zu viel zeigen -, schwarz-weiß Bilder, die im Gedächtnis bleiben (im Planetarium hypnotisieren Silhouetten im Gegenlicht) und die bekannten Kamerafahrten in den Straßen New Yorks. Ein echter Allen eben, der durchgehend unterhält, während die erhebenden Klänge der "Rhapsody in Blue" erklingen. Melancholisch-witzig.
Kevin Williamson, um den es erstaunlich ruhig geworden ist, zeichnet erneut für das Drehbuch verantwortlich, Wes Craven nimmt wieder auf dem Regiestuhl Platz - und was soll man sagen: Obwohl "Scream 2" nur ein Jahr nach dem Welterfolg des Vorgängers in die Kinos kam, ist es dem Gespann doch gelungen, dem Stoff so viele neue Aspekten abzugewinnen, dass dieses Sequel nie unnötig erscheint. Sidney Prescotts Charakter als tragische Figur, die sich nie sicher ist, ob sie sich ihrem Dilemma stellen soll, erhält noch mehr Tiefgang. Ihre Dämonen lassen sie nicht los, auch die gekannten und geliebten Nebenfiguren werden gekonnt verwoben, während Altmeister Craven oft nicht mehr braucht als den Bruchteil einer Sekunde, eines Bildes, um den Verdacht auf diesen oder jenen zu lenken - Suspense samt kongenialer, an Western erinnernder Musik inklusive. Natürlich lässt man es sich nicht nehmen, "Scream 2" durch den "Film im Film" und diverse andere Verweise auf die Natur von Sequels auf die nächste Metaebene anzuheben - bemerkenswerterweise weniger ironisch als noch im ersten Teil. Gerade im Finale sind dem Film die widrigen Produktionsbedingungen anzumerken (geleaktes Drehbuch etc.), aber man wird gebührend entschädigt: nervenzerfetzende, handwerklich perfekte Momente - genannt sei hier die Autoszene - untermalen einen genial geführten Diskurs über die Auswirkungen der Kunst, speziell des Mediums Film, auf das wirkliche Leben, in ideale Metaphern gegossen (Theaterbühne!), den Craven humanistisch auflöst und aufzeigt, wie sinnlos es ist, Gewalttaten durch fiktionale Werke zu begründen. Er war eben einer der ganz großen, intellektuellen Meister des Horrors.