le_gus - Kommentare
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Alle Kommentare von le_gus
Horrorkäse der Oberklasse. Wer nach einem vergleichbaren Film sucht, der ist mit Before I Fall (2017) definitiv besser dran. Bei dem bekommt man die nötige Portion Feingefühl und filmische Ästhetik, die bei Happy Deathday völlig verspielt wurde. Dafür allerdings auch ohne Horror, der bei Happy Deathday aber ebensowenig erwähnenswert ist.
Schade, dass sich voller Vorfreude Voyage of Time nur als durchweg unambitioniertes Einschlakino herausstellt.
Doch seit To the Wonder ist das im Prinzip nicht verwunderlich.
Wahllos Bilder zusammenschneiden, Voice-Off Stimme drüber und eine Story hinzufügen, die keinerlei Fundament aufweist, hat sich mittlerweile als Malick-Trend etabliert, doch jedes mal wird es umso schlimmer.
Stone liefert mit The Putin Interviews ein überraschend frisches Konzept, welches sich deutlich von anderen Dokus in diesem Bereicht abhebt.
Putin in abenfüllender Spielfilmlänge zu sehen macht Spaß, einzig und allein die Wackel-Kamera a la Mantle (Slumdog Millionär) ist ab einem gewissen Punkt schwer ertragbar.
"Dieses Ziel (IS-Ziel) darf maximal zehn zivile Tote kosten. Dann wird gebombt, so der Ex-Nato-Luftkriegsplaner Ulrich Scholz gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Sputnik."
Diese Zynik, die Eye in the Sky an den Tag legt, ist so hochgradig lächerlich, schlimmer gehts kaum.
Dass diese Pseudo-Moral selbst Kritiker dazu veranlasst durchschnittlich eine 7.0 zu vergeben, ist der Gipfel menschlicher Blödheit.
Damien Chazelle’s La La Land wird vieles vorgeworfen. So sei er ein selbstgefälliger Film, der nur plumpe Nostalgie und lächerliche Klischees bedient und es dabei weder schafft einen guten alten, noch innovativen neuen Film abzugeben. Angenommen diese Behauptungen treffen oberflächlich zu, so muss man dennoch die Frage stellen ob da nicht doch mehr dahinter steckt. Doch auf La La Land treffen diese Punkte kaum zu.
Man muss ganz klar sagen, dass es sich bei La La Land um keinen alten Film handelt. Die oftmals kritisierte Nostalgie ist nur Mittel zum Zweck und ist für den Vergleich zwischen Vergangenheit und Zukunft ausgelegt. Wir haben unzählige Anspielungen, unter anderem an Klassikern des Musicalfilms, wobei unter anderem Singing in the Rain oder Moulin Rouge hervorheben sind. Auf der anderen Seite gibt es neue Trends. So wird im Film der Jazz weiterentwickelt und heraus kristallisiert sich innovative Jazz-Pop Musik. Sicherlich kann man so etwas, wie auch jeden anderen Trend kritisieren, wer aber neue Trends generell verteufelt und dann jedoch in der nächsten Minute die News auf seinem neuen iPhone checkt, da muss man sich schon die Frage stellen ob das nicht schon an Heuchelei grenzt. Aber zugegeben, man muss ja auch nicht alles gut finden. Doch Trends kommen und gehen und das ist in mancher Hinsicht sicherlich auch gut so. Doch La La Land ist subtiler, als man bei der Erstsichtung denkt.
Im Film trifft die Vergangenheit und die Zukunft aufeinander und in der Mitte, da versucht La La Land mit seiner äußerst mutigen und beeindruckenden Story ein Bindeglied herzustellen. Das Ende kontrastiert dies besonders gut. In Mias „Vision“ wird eine alternative Story gezeigt, wie es in einem alten Hollywoodfilm ausgegangen wäre. Es gibt eine klischeehafte Story mit dem Verabsolutieren der Liebe und einem Happy-Ending der gewöhnlichen Hollywood-Eigenart, wie wir es in vielen alten Melodramen von vor 60-70 Jahren erleben können. Die Gender Darstellung macht das auch mit deutlich. Man muss La La Land nur mal mit alten Filmen vergleichen und schon fällt auf, dass sich die Rolle der Frau im Film ebenfalls gewandelt hat. Und damit meine ich nicht nur den Punkt der Karriere, es ist vielmehr das generelle Bestreben nach Emanzipation.
Anspielungen auf die alten Klassiker und eine Art "Verbeugung" vor dem alten Hollywood sieht man selten, doch La La Land setzt noch einen drauf und versucht mit der Ära des alten Hollywood abzuschließen. Er zeigt, dass die "Vision" obsolet ist und dass sich die Welt geändert hat. Chazelle's Werk widersetzt sich den alten Konventionen, verweist mitunter auch auf die bröckelnde Monogamie in der heutigen Zeit und schafft es so dem alten Hollywood Lebewohl zu sagen. Er steht über gebrochenen Herzen und Liebeskummer, was sich auch am Ende zeigt, als Mia und Seb sich sehen und in Erinnerungen schwelgen. Am Ende gibt es nur ein Lächeln und das genügt voll und ganz. Das Finale wird ohne viel Theatralik aufgelöst, was schön inszeniert ist und perfekt in unsere heutige Zeit passt.
Subtil spricht die Story in La La Land eine neue Zeit an, die sicherlich schon vor Jahrzehnten begonnen hat, aber nach wie vor präsent ist. Es ist die Zeit nach dem alten Hollywood, ja man möchte sogar fast sagen einer neuen Ära weltweit. Die historische Einbettung in unsere heutige Zeit ist La La Land dadurch wunderbar gelungen. Es hat den Anschein, als ist die Zeit gekommen, dass Oldies wie Spielberg, Scorsese etc. abtreten müssen, um Platz für junge Talente freizumachen, die bessere Filme der Neuzeit zustande bringen, denn eins ist sicher:
La La Land ist einer davon.
Hier gibt es die Gesetzesgrundlage zu dem Thema. https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2006/02/rs20060215_1bvr035705.html
Lasst euch bloß nicht auf dieses Niveau herab.
Ein durch und durch propagandistischer Film, der schon eine Beleidigung für einen "Antikriegsfilm" darstellt.
Dass die CIA ihre Hände beim Drehbuch im Spiel hatte, ist nicht verwunderlich.
Das einzig Positive ist das Zugeständnis, dass im Auftrag der CIA / der US-Regierung gefoltert wurde.
Als Filmfan rate ich dringend dazu, die Stummfilmfassung zu schauen. Sucht besser solange rum, bis ihr die habt, die vertonte Version ist nämlich ein Graus.
Es ist mir ein Rätsel, warum Chaplin sein Meisterwerk mit einer nachträglichen Vertonung derart "verstümmelt" hat.
Das Hauptproblem liegt nämlich darin, dass dem Zuschauer mit Ton alles viel einfacher gemacht wird. Jeder Gedankengang wird da unter die Lupe genommen, sodass das Schauen möglichst bequem ausfällt. "Weniger ist mehr" zeigt kein Film so gut wie Goldrausch.
PS außerdem gibt es in der Stummfilmfassung ein anderes und viel besseres Ende ;)
Also nochmal: haut die Tonfilmfassung in den Müll und schaut die Stummfilmfassung. :)
Rampenlicht ist unter Chaplins anderen Werken ohne Frage der abweichendste. So schmerzlich es auch ist, Chaplins grande finale ist zwar provokativ - und das im positiven Sinne, aber ob dies die richtige Wahl als letzter Film war, ist zu bezweifeln.
Chaplins symbolische Eigeninszenierung stellt ohne Frage in erster Linie eine Abrechnung mit Hollywood dar. Berechtigt hin oder her, dies ist bei einer derart starken Intensität ab einem gewissen Punkt nicht mehr ertragbar. Es hat den Anschein, dass der Film eine semi-dokumentarische Richtung einschlägt und diese auch rigoros beibehalten will. Dies macht sich besonders dadurch bemerkbar, dass zwischendurch die vierte Wand durchbrochen wird und immer mal direkt zu dem Zuschauer gesprochen wird. Dies mag ja nicht falsch sein, von einer "eigenständigen" Story kann aber nicht mehr die Rede sein.
Die Kritik an der Traumfabrik und der Fassade Hollywoods ist natürlich lobenswert, in Rampenlicht gewinnt dies aber leider die Überhand. Der Film scheitert darin, die Kritik in einem angemessen Rahmen zu fassen. Eine starke und durchaus überzeugende ästhetische Symbolik schafft den Ausgleich auch nicht.
Rampenlicht mag konzeptionell glänzen, rein filmisch schafft es dieser Film jedoch nicht, sich in die Reihe der Chaplin Meisterwerke einzureihen.
Fantastische Serie, die ruhig mehr als Bildung statt Unterhaltung angesehen werden kann.
Geht mal in eine Redaktion und sagt ihr verfolgt das selbe Ziel wie die Journalisten bei Newsroom. Das gibt bestimmt lustige Sprüche.
Die Serie überzeugt an erster Stelle in der Systemkritik. Nicht zu ernst aber auch nicht zu locker, Sorkins schafft es fast immer die goldene Mitte einzuschlagen.
Einzig und allein lässt die Filmästhetik und Dramaturgie teilweise zu Wünschen übrig, aber das ist verkraftbar. Die Serie fokussiert sich mehr auf den journalistischen Prozess und schert sich weniger um die alten Konventionen.
Unbedingt ansehen! Diese Serie ist heute aktueller denn je.
Nicolas Winding Refn ist ein Meister der Audiovision. In seinem neuen Film The Neon Demon zeigt er chiffrenhaft eine Welt, in der nur ein was zählt - Es geht um das Vollkommene in einer verkommenen Gesellschaft: Schönheit ist das einzig Wahre.
Elle Fanning spielt dabei Jesse, eine heranwachsende Frau und gleichzeitig eine Repräsentation der Dreifaltigkeit. Sie vereint das Jungfräuliche, die Reifheit und die Weisheit. Ihr Umfeld wird dabei von ihrer Schönheit geblendet. Sie ist ein Magnet der Anziehung, gleichzeitig jedoch auch eine, wie sie selbst sagt, Gefahr für andere Menschen.
NWR skizziert das Ganze mit betörend schöner Musik und ästhetisch faszinierender Optik. Ästhetisch ist dabei nicht nur die Umsetzung, auch innerhalb der Handlung wird das Kunstvolle-Schöne als ultimative Macht angesehen. Während Friedrich Schiller Menschsein als Balanceakt zwischen der Vernunft und dem Sinnlichen verstand, versteht es Refn im Film den Verstand bzw. die Vernunft im Keim zu ersticken. Die Charaktere leben - und wollen dies ausschließlich - ein sinnliches Leben. Eine derart ästhetische Welt offenbart eine ganz neue Definition der Schönheit, als wie wir sie in der realen Welt erleben. Man könnte fast sagen der Film strotzt nur so vor Ästhetizismus, selbst in den Augenblicken, in denen die Bilder so unerträglich, ja gar ‚unverdaulich‘ sind, dass man sie wieder heraus speien möchte.
Mit Neon Demon ist ein Film entstanden der audiovisuell glänzt und sich möglicherweise in ein paar Jahren zu einem Kunst-Kultfilm avancieren könnte.
https://www.youtube.com/watch?v=mVt_1lGTUcg
Fast so gut wie der eigentliche Film.
Mit dem Serienfinale löst sich 'Hannibal' nun selbst auf und das ist auch gut so, denn da wäre locker noch Raum für weitere 10 Folgen (innerhalb der 3. Staffel) voller Sinnlosigkeit.
Sicher hat die Serie auch ihre gute Seiten, die schon fast schlampig geschrieben Drehbücher machen aus der Serie jedoch ein einziges, schon fast unerträgliches, Spektakel. Während Staffel 1 und 2 in dem Punkt noch relativ gut gelungen sind, scheitert die letzte Staffel jedoch umso mehr.
Vorweg doch die gute Dinge.
Mads Mikkelsen spiel den Teufel an die Wand. Vor dem Mann muss man schon den Hut ziehen. Auch der künstlerisch-ästhetische Stil ist zu loben. Hier ist zum Beispiel das Setting positiv erwähnenswert. Die Serie nimmt den Zuschauer mit nach Italien, an verschneite Wälder und in Hannibals prächtige Wohnung. Dunkle Nächte bei Mondlicht, trübe Tage, helle Tage, hier wurde stilistisch ein schöner Kontrast zu der Story hergestellt. In Staffel 3. wird es umso düster, die Adaption der Atmosphäre scheint also zumindest oberflächlich gelungen.
Was jedoch letzten Endes aus der "Vorlage" gemacht wurde, ist ein Paradebeispiel, wie man es nicht machen soll. Das Finale gipfelt in einer derart schlechten Inszenierung, dass es kaum noch ertragbar ist.
Durch überzeichnete Figuren (die überraschenderweise in Staffel 1-2 noch authentisch rüberkamen) bis hin zu dem pseudo-intellektuellen Plot, versucht sich die Serie selber am Leben zu erhalten. -Zig Ideen bringt 'Hannibal', filmisch, wie auch konzeptuell, am Ende wussten die Macher aber doch nicht richtig mit diesen Zutaten umzugehen.
Fazit: Schade, dass da viel verspielt wurde, das Potential für eine gute Serie war reichlich vorhanden.
Sehenswert ist die Serie aber doch in gewisser Weise, sie zeigt nämlich eine Verschmelzung von Banalität und einer speziellen Tiefe, von Spannung und Gleichgültigkeit, schlichtweg von Kunst und Nicht-Kunst.
Film # 1200
Nightcrawler ist einer der besten Filme des letzten Jahres.
Gilroy verbindet dabei den Kapitalismus im Endstadium mit einer unübertreffbaren und sehr schlauen Story.
Gyllenhaal ist eine Top-Besetzung und hat damit den Sprung in die Schauspieler-Elite geschafft. Technisch glänzt der Film ebenso, besonders in der Kameraführung, die entweder sehr feinfühlig die BIlder einfängt, ebenso aber auch den Blutdruck zum rasen bringen kann.
Definitve Filmempfehlung! Nightcrawler ist jetzt schon ein Kultfilm der Moderne.
Film Nummer 1000 geschafft :)
Die überchoreographierten Wuxia Elemente haben ihren Charme, weniger ist mehr sollte jedoch die Devise sein. Der Film richtet seinen Fokus aus das Traditionelle, es geht um Ehre, Verrat und Freiheit. Gleichzeitig erschuf Ang Lee mit Tiger and Dragon einen modernen Wuxiafilm, der in Kameraführung und speziell im Schnitt überzeugt. Der Schliff ins Detail hinsichtlich Vorerzählung, Geschichtsentwicklung, Charaktertiefe und hier speziell auch bei der Figurenkonstellation untereinander fehlt jedoch ein wenig. In diesen Punkten bleibt Fearless (wenn auch kein Wuxia-Film) aus dem Jahr 2006 unübertroffen. Dies liegt zuletzt sicherlich auch an der Laufzeit, die bei Tiger and Dragon eher kurz ausfällt. 30 Minuten mehr Zeit hätte ihm sicherlich nicht geschadet.
Seit langer Zeit hat es mal wieder ein Film mit gewissem Tiefgang ins Kino geschafft. Jonze überzeugt mit tollen Bildern, toller Musik und toller Story.
Her ist ein ruhiger Film, er lässt sich Zeit und offenbart was uns alle Menschen betrifft: Beziehungen. Jedoch: Künstliche Intelligenz bleibt künstlich und kann den Mensch nicht ersetzen. Dass Theo das nicht begreift und Samantha regelrecht in sich aufnimmt ist leicht naiv. Als Zuschauer fühlt man schon beinahe eine gewisse Überlegenheit gegenüber Theo.
Das Ende ist vorausschaubar aber dennoch gelungen. Die Beziehung Mensch-os1 kann nicht funktionieren. Samantha konnte Theo nur das bieten, was er auch wollte, denn Theo ist der Impulsgeber. Durch ihn entwickelt sich Samantha und nicht umgekehrt. Os1 gibt dem Menschen allem Anschein nur das, was er auch begehrt. Und das ist eine Scheinwelt.
Was am Ende bleibt sind die zwischenmenschlichen Kontakte, die Theo in Amy findet. Die Menschen entwickeln sich weiter und der damit verbundene Kreislauf der Beziehung, verbunden mit Gefühlen, Freude, Streit und oftmals dann auch mit der Scheidung beginnt von vorn.
Fearless ist ohne Frage bis jetzt der beste Martial Arts Film aller Zeiten.
Unbedingt zur Extendend Version greifen, die 40 Minuten länger geht als die normale Fassung!
In den zusätzlichen 40 Minuten hat man sich noch mehr auf die Charakterentwicklung konzentriert, was perfekt gelungen ist. Neben der grandiosen Choreographie überzeugt Fearless durch die bewegende Geschichte. Selten gab es einen Kampfkunstfilm, der sich so viel Zeit nimmt und kulturell/traditionell auf einem so hohen Level spielt.
Für Freunde des Genres ein MUST SEE!