Punsha - Kommentare

Alle Kommentare von Punsha

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    Punsha 23.11.2014, 14:10 Geändert 23.11.2014, 14:28
    über Geister

    HBO: Sieh zu und lerne.

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    • 7

      War mir gerade hinten raus etwas zu viel anti-sowjetische Propaganda, gleichwohl es sich natürlich nicht vermeiden lässt bei so einer Katastrophe über Fehler und Versäumnisse der Regierung zu reden. Dennoch hätte es der Serie eher gut getan, das Politische mehr in den Hintergrund zu rücken. Positiv: Chernobyl fesselt ungemein und besticht vor allem durch eine logische und für alle verständliche Aufbereitung der Katastrophe. So sehenswert und spannend aufbereitetes Wissen sieht man eher selten.

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      • 5

        Julia Jentsch kann einem nur leid tun. Sie ist im Gegensatz zum Rest des Casts nicht nur schauspielerisch mit ihrer Rolle völlig überfordert, sondern spielt auch noch eine Figur, die instinktiv alles falsch macht und ihrer Position als leitende Kommissarin in keinster Weise gewachsen ist. Sie ist eigentlich nur da, um Nicholas Ofczarek als abgehalfterten Kommissar besser aussehen zu lassen. Diese misogyne Figurenzeichnung ist das lange Haar in der Suppe von DER PASS. Stilistisch ist das ansonsten solider Einheitsbrei, der stark an TRUE DETECTIVE und DARK erinnert, aber leider über die Imitation hinaus keinerlei eigene Identität entwickelt, auch wenn das Alpen-Setting natürlich von schönen Bildern nur so strotzt. Lobend möchte ich noch die Casting-Entscheidung von Franz Hartwig erwähnen, dessen unaufdringlicher Antagonist über so manche Müdigkeit hinwegzuhelfen vermag.

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          Punsha 20.04.2020, 17:41 Geändert 08.05.2023, 22:27

          Was für eine Riesen-Enttäuschung.
          Kein feinfühliges Familien-Porträt, kein clever verspieltes Netz aus Macht und Intrigen, keine kluge Auseinandersetzung mit wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Strukturen. Die Herangehensweise, eine Serie ohne sympathische Identifikationsfiguren zu erzählen, erregte mein Interesse, doch leider kommt keine Figur im Laufe einer Staffel über das Abziehbild eines stinkreichen Egomanen hinaus. Gerade dass Kieran Culkin mit seiner permanenten Clowns-Nummer für zwei Globes nominiert wurde, ist mindestens ebenso unglaublich wie die Tatsache, dass sein strenger und erfolgreicher Vater (Brian Cox) einen wie ihn auch nur annähernd in die Nähe der Chefetage lassen würde. Überhaupt machen die Scriptschreiber nie den Eindruck, Interesse an einem authentischen Business-Alltag zu haben; das wirkt, als ob die Menschen in Anzüge gezwängt und dazu gezwungen werden vage und oberflächlich über Geld zu reden. Aus dem riesigen Potential an Konflikten wird das Mindestmögliche herausgeholt, wenn sich zuspitzende Schwanzvergleiche im Sande verlaufen oder mal eben schludrig rein geschriebene Plotalbernheiten interessantere Eskalationen verhindern. Am Ende sitzt man gelangweilt und schulterzuckend da, weil sich keine einzige Figur einen Zentimeter bewegt hat und auch sonst mehr oder weniger nichts passiert ist. Staffel 2 spar ich mir.

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          • Mal ehrlich: Diese Serie war nie wirklich gut, aber sie ist im Laufe der Zeit, ja richtig, BESSER geworden, nicht schlechter und findet konsequenterweise in ihrer letzten Episode einen gewagten Höhepunkt, der die Regeln der Logik ein weiteres Mal umgeht und die oftmals kitschig und prätentiös vorgetragenen Weisheiten als das offenbart, was sie immer waren: Als ausgemachten Schwachsinn. Die einzig ehrlichen Momente der Serie kamen zum Schluss, ganz gleich wie unkomfortabel das auf ein borniertes Publikum wirken mag. Ich wünschte beinahe, sie wäre noch länger gegangen.

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            • Für uns ist das hier blanker Hohn, wir putzen Klos für jeden Lohn!

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