bestseimon - Kommentare
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Alle Kommentare von bestseimon
Horizon ist kein perfekter Film. Er wirkt unrund und hölzern. Das Ende macht den Anschein, als wäre plötzlich das Budget ausgegangen. Aber er ist eine Wohltat für das Kino. Ein Film, der eigentlich nicht mehr in diese Zeit passt und gerade deshalb so großartig ist!
Bei all der Bild-und Tongewalt, die einen ohne Frage umhauen, vergisst Villeneuve es zeitweise einfach eine Geschichte zu erzählen. So wirkt Dune gegen Ende wie eine Aneinanderreihung von Einzelsequenzen, die für sich natürlich atemberaubend sind, denen aber der rote Faden fehlt. Das mag an der überdimensionalen Buchvorlage liegen, dennoch wirkt der Film dadurch unrund, unfertig und oberflächlich. Was bleibt, ist grandioses Kino für Augen und Ohren, aber nicht fürs Herz.
Eine Geschichte erzählt durch das Meer. Durch das Rauschen der Wellen und der Kraft des Wassers. Auch wenn die Figuren in Big Little Lies zu der Erkenntnis kommen, dass sie trotz dieser malerischen Schönheit, in der sie leben, alles andere als perfekt sind: Diese Serie ist ganz nah dran.
Beeindruckende Animationen mit lässigem Soundtrack und einigen schönen Ideen. Irgendwann brummte mir aber ganz schön der Kopf und im Finale könnte man sich schonmal kurz fragen, ob man nicht aus versehen was eingeworfen hat bei dem ganzen Farbenspiel.
Alles in allem aber kurzweiliges und originelles Kino. Auch wenn es "marvellike" zu überladen war.
Es hat zugegeben ein paar Folgen gebraucht, bis ich mich an die schroffe Art dieser britischen Dramedy gewöhnt hatte. Vor allem das ständige Durchbrechen der "vierten Wand" war anfangs etwas zu viel des Guten. Allerdings wird dies im Laufe der Serie immer gekonnter eingesetzt und sorgt so für einige brillant komische Momente.
Phoebe Waller-Bridge (was für ein Name!) spielt das wirklich genial und verschmilzt schon fast mit ihrer Rolle. Hinzu kommt der wunderschön dunkle Humor, der die Hauptdarstellerin ständig belgeitet, jedoch gleichzeitig auch nicht die eigentliche Dramatik der Story überlagert. FLEABAG ist am Ende ein absolut erfrischendes Serienvergnügen, das Lust auf weitere Folgen und Staffeln macht.
Bei Better Call Saul drängt sich natürlich leicht ein Vergleich mit Breaking Bad auf. Bei Spin-Offs ist das naheliegend. Dass dieses Spin-Off jedoch eine solche Eigendynamik entwickelt, hätten wohl die Wenigsten erwartet.
Die fünfte Staffel Better Call Saul ist der vorzeitige Höhepunkt einer sich stetig verbessernden Serie. Vince Gilligan und Peter Gould haben die Geschichte um Saul Goodman und vor allem auch Kim Wexler mit so viel Ruhe und Unaufgeregtheit aufgebaut, dass die Charaktere ein enorme Tiefe und glaubwürdige Entwicklung erfahren haben. Hinzu kommt, dass Bob Odenkirk und Rhea Seehorn, die für mich der heimliche Star der Serie ist, fast schon etwas Magisches abliefern. Dadurch hat Better Call Saul teilweise unglaublich emotionale Momente und andererseits eine unheilvolle Komik, wie man es etwa aus Fargo kennt. Am Ende entsteht so, trotz der Überschneidungen mit Breaking Bad, etwas völlig Eigenes.
Something Beautiful.
Mit Green Book hätte ich dann doch nicht gerechnet. Roma wollten die wohl nicht den Doppelsieg gönnen. So oder so sehr maue Oscars dieses Jahr.
Immerhin eine Auszeichnung für First Man. Trotzdem zu wenig!
Also die Dankesrede vom Handy abzulesen ist schon irgendwie stillos
Bester Schnitt geht schon mal nicht an Pro7
"Hostiles" ist vielleicht einer der aufrichtigsten Western, die je im Kino gelaufen sind. Hier gibt es keine klassischen Westernhelden. Keine klare Unterteilung in Gut und Böse. Keine lässigen Revolverduelle. Dieser Western hat einen tiefen melancholischen Sog. Mitunter mutet er fast wie ein Nachkriegs-Drama an. Letztendlich handelt er von Männer, die an ihren Taten im Krieg langsam zerbrechen und auf Versöhnung aus sind. Das mag für einen Western eigentlich zu sentimental klingen. Es ist aber einfach herzzerreißend. Auch weil das Darsteller-Ensemble um Christian Bale sich unter die Haut spielt. Man ist in diesen Zeiten dankbar, einen Film wie "Hostiles" im Kino sehen zu dürfen.
Aaron Sorkin beweist wieder mal, dass er ein guter Drehbuchautor ist. Einen guten Regisseur macht das aus ihm aber noch nicht. Sein Regiedebüt "Molly´s Game" ist angesichts der eher unspektakulären Geschichte deutlich zu lang geraten. Aufgebaut und erzählt wird diese aber wie eine epochale Gangsterstory im Stile eines Scorsese. Durch einen ständigen Jessica Chastain Voice-Over wird dem Zuschauer alles bis ins kleinste Detail erklärt. So macht es sich Sorkin natürlich einfach, da er weniger mit Bildern und mehr durch Text erzählen kann. Das ist auch verständlich, denn darin liegt offensichtlich seine große Stärke. Und bei dieser Stärke sollte er auch besser bleiben. Sonst kommt so etwas halbgares wie "Molly´s Game" dabei heraus. Die guten Darsteller und einige interessante Ansätze machen den Film dennoch sehenswert.
"Dunkirk anzusehen, ist unangenehm; er gibt nie nach oder entspannt. Aber zugleich ist es unmöglich wegzusehen."
Das beschreibt es perfekt. Auch deshalb fühlen sich die 106 Minuten an wie eine halbe Ewigkeit. Ein absolut intensives Erlebnis!
Ich bin mittlerweile absolut begeistert von David Thewlis. Er verleiht diesem V.M. Varga so etwas Widerwärtiges, aber gleichzeitig auch Faszinierendes. Wegen solcher Figuren liebe ich Fargo einfach.
Beginnt sehr stark, endet aber in einer kleinen Enttäuschung. Nur Atmosphäre, starke Bilder und Guy Pearce sind für mich zu wenig. Der Film schreibt sich auf die Stirn ein krasser Endzeit-Western zu sein, traut sich das aber am Ende nicht. Die Story ist, wenn man es nett ausdrückt, minimalistisch, der Versuch den Charakteren Tiefe zu verliehen viel zu durchschaubar. Daran kann auch ein erstaunlich gut spielender Robert Pattinson nichts ändern. Dennoch ein gut inszenierter, atmosphärisch dichter Outback-Thriller, der aber einiges an Potenzial liegen lässt.
Grandiose Folge! Das ist wieder "Fargo" wie man es kennt. Ein bisschen strange, humorvoll und mit einer unglaublichen Liebe zum Detail.
Allein das Intro mit Billy Bob als Erzähler ist eine Klasse für sich. So kann es gerne weitergehen.
Wirklich ernst nimmt sich die Reihe schon lange nicht mehr. Warum auch? Es geht schließlich nur um Unterhaltung. Und zumindest die bekommt man mit "Fast 8" auch geboten. Wenn The Rock einen Torpedo mit der Hand auf die Gegner lenkt, Vin Diesel ein Straßenrennen rückwärts im brennenden Auto gewinnt oder bei der Explosion eines Atom U-Boots nur seinen Oberarm zur Abwehr braucht, dann wirkt das fast so, als würden die Macher einfach einen Chuck Norris-Witz verfilmen. Leider nur ohne Chuck Norris. Wobei der bestimmt auch noch irgendwann dazukommt. Spätestens in "Fast and Furious 35".
Toller Artikel! Das Capitol ist wirklich ein schönes, atmosphärisches Kino, das jede Unterstützung braucht. Ich konnte leider selbst nicht zu dem Festival, hätte sonst vielleicht auch einen Text verfasst. Umso besser, dass du dafür Zeit gefunden hast. :)
"Arrival" ist in fast jeder Hinsicht absolut beeindruckend, einer der seltenen Filme, die mich wirklich zum Nachdenken gebracht haben und ich glaube, es hätte kaum eine bessere Zeit für den Kinostart geben können.
Da ich wohl einer der wenigen Glückspilze war, die den Film in einer Preview sehen durften, möchte ich auch gar nicht mehr viel sagen. Je weniger man weiß, desto besser. Also am besten nichts lesen, nichts schauen, einfach ins Kino gehen und genießen. So etwas bekommt man nur selten zu sehen.
"Kubo" macht es dem Zuschauer am Anfang nicht gerade leicht. Zumindest wenn dieser über zehn Jahre alt ist und keine Ahnung hat, was er da gerade zu sehen bekommt. Wer aber etwas Geduld hat, der bekommt einen Film mit sehr viel Herz und Kreativität, einer beeindruckenden Stop-Motion-Technik und einer wunderschönen Botschaft zu sehen.
Dass die Geschichte komplett vorhersehbar und der Humor eher für die Kleineren ausgelegt ist, verzeihe ich dem Film einfach mal. Wirklich böse sein kann ich ihm eh nicht.
Ich durfte vor ein paar Wochen selbst noch ein kurzes Interview mit ihm führen und war überrascht was für ein lockerer und sympatischer Typ er ist. Natürlich nimmt Boll kein Blatt vor den Mund und vertritt einige Ansichten, die sich die meisten nicht mal trauen laut auszusprechen, aber genau das mag ich an ihm. Man muss zwar nicht alles von ihm ernst nehmen, das tut er wahrscheinlich selbst auch nicht, aber man merkt, dass er bei vielen Dingen nicht Unrecht hat.
Dass er sich nun aus dem Filmgeschäft zurück zieht, kann ich gut verstehen. Seine Filme schießen für mich zwar oft über das Ziel hinaus, trotzdem ist es irgendwo schade ihn nicht mehr auf der großen Bühne zu sehen. Naja, vielleicht rettet er mit "Bollflix" ja noch die Menschheit. Wir werden sehen...
Uwe Boll zieht sich aus dem Filmgeschäft zurück.
Das Ende ist nah!
Am Anfang dachte ich, wie kann eine Serie mit so einem fantastischen Intro nur so stumpf sein? Doch nach ein paar Folgen wird klar, dass doch etwas mehr dahinter steckt. THE RANCH ist nämlich eher eine Drama-Serie, die als Sitcom verpackt wurde. Dass daraus ein so wunderbarer Mix entstehen kann, hätten die Macher vielleicht selbst nicht gedacht. Nach ernsten, teils tiefgründigen Szenen, folgt ein meist etwas stumpfer Gag, der dennoch irgendwie ins Szenario passt und das zuvor Geschehene nie ins Lächerliche zieht. Vielmehr werden dadurch die etwas verkorksten Beziehungen der Charaktere deutlich.
Sam Elliot und Debra Winger harmonieren hier großartig und bilden das Rückgrat dieser Serie. Ashton Kutcher und Danny Masterson dagegen sind eher für den groben Humor zuständig, haben aber genau wie die Serie das Herz am rechten Fleck.
Man muss THE RANCH nun nicht in den Himmel loben, aber wer sich auf diese Mischung aus Drama und Sitcom einlässt und sich an dem Gelächter im Hintergrund nicht zu sehr stört, der wird an dieser einfach gestrickten, aber liebevollen Serie seine Freude haben.
Der Western ist tot, es lebe der Western!
"Slow West" ist außergewöhnlich. Der Film sprüht vor visueller Energie und Hingabe, behält dabei aber eine angenehme Ruhe (wie man am Titel bereits erahnen kann) und nimmt sich stets die nötige Zeit für Geschichte und Charaktere. Was "Slow West" ausmacht, sind die teils grotesken, melancholischen, aber auch wunderschönen Einzelszenen. Es entsteht ein beeindruckender Mix, den ich so bei einem Western noch nie gesehen habe. Ein Film für Träumer und Realisten, eine Abrechnung und Hommage zugleich.
Die endlosen Weiten, die Freiheit versprechen, sind trügerisch. Hinter dieser Schönheit steckt viel Hässliches - Armut, Schändung, Gewalt. Das wird uns bei der Reise der beiden Hauptcharaktere immer wieder Bewusst. "Slow West" ist eine Abkehr des romantisierten Westerns, der dennoch viele Elemente dessen benutzt und sie ironisch überzeichnet. Ein kleiner Geniestreich und eine wahre Belebung des Genre.
"Into my heart an air that kills
From yon far country blows:
What are those blue remembered hills,
What spires, what farms are those?
That is the land of lost content,
I see it shining plain,
The happy highways where I went
And cannot come again."