Kubrick_obscura - Kommentare
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Alle Kommentare von Kubrick_obscura
[...] Die psychische Gesundheit des Filmemachers, genauso wie all die (Online-)Debatten um ihn, haben den Film ungehindert in Beschlag genommen. The House That Jack Built ist Offenbarungseid und Kapitulation zugleich und gerade deswegen faszinierend. Von Triers Meisterwerke liegen schon lange zurück, aber es gelingt ihm immer noch sein Publikum um den Finger zu wickeln und an den Sitz zu fesseln. Die Selbstkritik gibt es jetzt auch noch gratis dazu. [...]
Cannes-Kritik #2
Als Panos Cosmatos mit gekrümmten Rücken und bescheidenem Gestus bei der Cannes-Premiere seines Films Mandy auf die Bühne tritt, fiel es noch schwer, sich auszumalen, was für ein Film einen erwartet. Cosmatos erzählt, dass er damit u.a. den Tod seiner Eltern verarbeiten wollte. Zugegeben, Mandy ist kein leichtfüßiger, fröhlicher Film. Wenn man zudem mit Science-Fiction-, Horrorfilmen, Dungeons and Dragons und Heavy Metal groß geworden ist, werden die Umrisse des Films klarer. Letztendlich war aber niemand wirklich auf Mandy vorbereitet, was sich auf der einen Seite an den zahlreichen Rausläufern während der Vorführung und auf der anderen Seite an den frenetischen Standing Ovations nach dem Film zeigte. [...]
Cannes-Kritik #1
Gefühlt jährlich steigt aus der Menge an Cannes-Filmen ein Genrefilm empor, über den Publikum und Kritik den Rest des Jahres diskutieren. It Follows war so ein Fall. Ali Abassis Außenseiter-Geschichte Gräns hat das Zeug zum diesjährigen Genreliebling zu werden, was schon allein daran liegt, dass der Film sein Genre, das ich ironischerweise schwerlich konkret benennen könnte, äußerst ernst nimmt. [...]
[...] Auch wenn Edgar Wright kein visionärer Filmemacher mehr zu sein scheint, so bleibt er ein grandioser Virtuose, der selbst mit dem abgegriffensten Sand noch hübsche Sandburgen baut. Baby Driver ist ein solches Sandkastengebilde, eine hochgedrehte Bewegungsmaschine, die nach Blicken und Staunen giert. Mit jedem Waffenwummern und Reifenquietschen, jedem Dialogfetzen und jedem Bildschnitt, die kunstvoll im scharfen Takt der vorzüglich ausgewählten Songs von The Damned bis Queen vollführt werden, geilt sich der Film sichtbar auf. Das Publikum kann nur noch zuschauen; hoffentlich mit zur Musik zuckelnden Füßen.
[...] Die Frage bleibt, ob man nicht das Beste aus beiden Welten haben kann: Auf der einen Seite die visuelle Frische, märchenhafte Klarheit sowie Beständigkeit des Zeichentrick-Originals und auf der anderen Seite den progressiven Reiz sowie die Figurentiefe der Spielfilm-Adaption. Filmisch eifert das Remake dem Original einfach nur nach und versucht die gemalte Virtuosität mithilfe der besten Computertechnik verzweifelt zu steigern. [...]
[...] Eine unbekannte Entität schickt ihr invasive SMS-Nachrichten, die implizieren, dass sie beobachtet wird. Ist es Lewis? Es entspinnt sich ein szenenumspannender SMS-Dialog, den Assayas sehr natürlich bebildert, der dafür umso intensiver in einem fantastischen und einem Horrorfilm wahrhaft angemessenen Spannungsmoment gipfelt. Verräterisch nachvollziehbar wie Maureen vorher nach außen verschlossen, analog unantastbar, bleibt, während sie sich dem Unbekannten medial schrittweise öffnet, ihre Ängste und Wünsche offenbart und sie auch beginnt auszuleben. [...]
[...] "Manchester by the Sea" sucht das Fortbestehen nach dem seelischen Untergang nicht im Dialog bzw. dem therapeutischen Gespräch, sondern im sozialen Handeln. Die leise Hoffnung, von einem Happy End möchte man hier gar nicht sprechen, besteht für Lee nicht in der Aussprache, sondern in der aktiven Teilnahme am Leben seiner Mitmenschen, allen voran seinem Neffen. Es ist nicht leicht wieder Verantwortung zu übernehmen, wenn man diese bereits auf die schlimmst vorstellbare Weise verspielt hat. [...]
Das beste Comedy-Duo kann auch nicht verhindern, dass die Regie hier auf Autopilot läuft und ein Drehbuch bebildert, das den rückwärtigen Sirk vollführt. "Sisters" spielt mit der Lust des Ausbruchs und endet zielgenau in der wohlsituierten Suburbia-Hölle.
Man möchte den Film sehr mögen, sehr sogar. Was für ein toller Cast! Und das Roller-Derby-Setting ist natürlich unverbraucht und unverkrampft cool, aber leider wurde das Drehbuch so gewaltsam durch die altbekannten Backformen gepresst, dass vom Indie-Spirit nur die tollen Derby-Sequenzen übrig blieben. Der Rest ist oftmals vorhersehbares Ablaufen typischer, dramaturgischer Haltepunkte. Die Lovestory ist völlig fehl am Platz und hat wohl in erster Linie die Aufgabe, die Queerness dieses Sports zu mindern. Es gibt nur eine als lesbisch interpretierbare Spielerin und wir sprechen hier von Roller-Derby! Die Rivalität zwischen Page und Lewis ist völlig unbegründet und einfach nur da, weil man sie braucht. Marcia Gay Harden verleiht ihrer klischeehaften Figur glücklicherweise doch etwas Tiefe. In einer idealen Welt, gäb's den "skinny dude" nicht, sondern Page findet zum Roller-Derby und verliebt sich in ihre beste Freundin (Alia Shawkat FTW), dann wäre wohl aber der Familienkonflikt im Herzen des tief konservativen Texas wohl nicht so glimpflich ausgegangen. "Whip It!" kriegt von mir viele Pluspunkte wegen des Casts, des Sports und dem schönen Analog-Look wegen, aber eigentlich ist er eine Enttäuschung, leider.
Meine Mutter hat sich sehr über die Erwähnung von "Reich und Schön" gefreut. :D
[...] Es bleibt vieles beim alten. Wiedereinmal verlaufen zwei Geschichten nebeneinander: Bournes Suche nach seiner Vergangenheit sowie eine neue, gegenwärtige CIA-Verschwörung. In "Jason Bourne" fungiert erstere allerdings nur als müder MacGuffin. Damons Figur wird leider kaum etwas neues hinzugefügt. Interessanter beäugt der Film dagegen die globale Überwachung im Internetzeitalter. Zwar waren die Operation Rooms der CIA schon immer ein beliebtes Motiv der Reihe, in denen die Bösewichte, bewaffnet mit den allerneusten Technologien, auf Bildschirme starren, um Bourne das Leben schwer zu machen, doch wirklich greifbar werden sie erst heute, wo auch wir täglich zu Überwacher_innen werden. [...]
Wer die DnD-Episoden aus COMMUNITY mochte, wird HARMONQUEST lieben. Rollenspieler_innen sowieso. Die 1. Staffel dieser Semi-Zeichentrickserie zwischen Roleplay-Parody und Impro-Comedy erzählt eine nicht ganz ernst gemeinte Fantasy-Kampagne mit einer Stammparty, bestehend aus Harmon selbst, Erin McGathy und Jeff Bryan Davis. Star der Show ist sicherlich Game-Master Spencer Crittenden. Die Guest Stars jeder Episode sorgen dafür für Abwechslung. Großartig sind Paul F. Tompkins und Aubrey Plaza. Ein Show-Konzept, dass sich beliebig fortsetzen lässt und viel Luft nach oben erlaubt. Ich fand die erste Season schon mal super witzig und hoffe, dass diese doch sehr nerdige Veranstaltung nicht so schnell im Streaming-Nirgendwo versickert. Daumen drücken für Staffel 2!
Der eigentliche Skandal ist doch, dass ich noch bis nächsten Donnerstag warten muss, um ihn endlich sehen zu können.
[...] In seinen besten Momenten ist McGuigans Film so unterschwellig schwul, dass es eine wahre Freude ist, wahrscheinlich musste deswegen Lorelei als love interest eingeschleust werden. Und damit das Mainstream-Publikum keinen Protagonisten mit körperlicher Behinderung ertragen muss, gibt es eben zu Beginn diese kleine Episode eines viktorianischen Remakes von Queer Eye for the Straight Guy. Sie soll jedenfalls sichtlich den Grund dafür liefern, die Beziehung zu Lorelei „plausibler“ zu machen. Denn warum sollte sich so eine bildhübsche Frau in einen „Buckligen“ verlieben? Dass der Film diese bloße Makeover-Fantasie zur größten Leistung von Frankensteins Figur erhebt, ist leider sehr enttäuschend. [...]
[...] Wie bei jedem guten, modernen Horrorfilm lauert das Grauen also innen wie außen. Es gibt keine sicheren Räume. Daher gelingt auch der Fatalismus des Films. Die Familie kann kein anderes Schicksal erwarten als zwischen diesen beiden Seiten gnadenlos zermahlen zu werden. Die Kollision beider Kräfte markiert aber auch das vormoderne Verlangen des Films. Nur da die eine Seite an die andere glaubt, kann es zu solch einer Konfrontation kommen, die gerade zum Schluss eine gar reinigende, erhebende Dimension erfährt. Mit der Aufklärung wurde es im Wald nicht nur heller, sondern auch steriler. Sexismus, Gewalt und Repression sind nicht mehr ausschließlich religiös motiviert, sondern dürfen nun viele verschiedene Masken tragen. Unser Potenzial als natürliche Machtwesen, ohne Kirche, Staat oder Vernunft, ist dagegen abhanden gekommen, verschwunden, ins Reich des Aberglaubens.
[...] Kinder werden mit Zoomania eine Menge Spaß haben und lernen warum Fuchs und Kaninchen doch Freunde sein können. Erwachsenen wird dagegen ein Spiegelbild unserer sexistischen und rassistischen Gesellschaft vorgehalten, die nach außen hin vorgibt geheilt zu sein, doch im Innern weiterhin von Angst regiert wird, was leider der aktuelle Siegeszug des Polit-Darstellers Donald Trump deutlich zeigt. [...]
Würde beim Allen-Film widersprechen. Der ist seiner Hauptfigur schon sehr indifferent gegenüber. Zumal Stones Figur ebenbürtig erscheint und im Laufe des Films richtig großartig wird. Fand sie zumindest das beste am Film und ein Abfeiern heterosexueller, weißer Männlichkeit hab ich da nicht gesehen.
Bei Panem bin ich auch deiner Meinung. Hätte vllt in einen anderen Film gepasst, aber nicht nach DIESEN vier Filmen! :-)
AUTOR: JAN GÖRNER
[...] Der Inszenierung merkt man derweil die Achtung vor dem Material an. JJ Abrams begegnet „Star Wars“ mit deutlich mehr Respekt als er es bei „Star Trek“ tat, mit dessen 2009er Generalüberholung er sich eindrucksvoll um den Posten bei Episode VII ins Gespräch brachte. Nicht umsonst wird Abrams in Fan-Kreisen gerne die „Starwarsisierung“ Star Treks vorgeworfen. Allerdings sind die Voraussetzungen gänzlich andere. Während Gene Roddenberrys angestaubte Weltraum-Saga einer dringenden Frischzellenkur bedurfte, sucht man Wackelkamera und Lense Flares in „Das Erwachen der Macht“ größtenteils vergeblich. „Star Trek“ (2009) war ein JJ-Abrams-Streifen im Trek-Universum, Episode VII ist ein „Star-Wars“-Film von JJ Abrams. Und das ist schon gut so, dennoch hätte der Regie etwas mehr Persönlichkeit wohl nicht geschadet. [...]
[...] Was Todd Haynes den Räumen entlockt, glüht immer nur im Hintergrund. Selten entflammen Ausgrenzung und Homophobie in vordergründigen Dialogsalven. Die Unterdrückung ist nicht nur den Räumen, sondern auch den Blicken der Figuren und den Umgangsformen bereits eingeschrieben. Dass Haynes seinen Film lieber in diesem brodelnden Bottich schwelen lässt, als einen Komparsen im Hintergrund plump „Scheiß Lesben!“ rufen zu lassen, macht Carol gerade zu einem Meisterwerk. [...]
[...] Allen macht uns auf illustre Art zum Komplizen eines angeblich gerechten Mordes; ein beliebtes Motiv im Kino, dem Hitchcock schon pervers verfallen war. Auch für Woody Allen ist es seit „Verbrechen und andere Kleinigkeiten“ ein wiederkehrendes Thema, welches nicht nur die Frage nach dem perfekten Mord stellt, sondern auch nach dessen Konsequenzen. [...] Der Film geht geradezu utilitaristisch dem größtmöglichen Glück auf die Spur. Inwieweit kann der Tod eines Menschen dem Wohl aller dienen?
Best Gaffa tape commercial out there!
"Wie auch ein Lied von Helene Fischer keine Bedrohung für die Oper darstellt." - In diesem Satz steckt so viel falsches und so viel Missverständnis von Kunst, dass es schmerzt. Wem die Kulturpaläste teuer sind, der kann sich auch schwer damit anfreunden Instagram-Fotos und Werbespots als über ihren Zweck herausragendes begreifen zu wollen. Klar, die Hohe Kunst ist bei Wiki anders definiert und natürlich gibt es merkliche (und reizvolle) Überschneidungen zwischen der komprimierten und stimulierenden Bildästhetik des Werbefilms und Malicks Kino. Das spricht nicht frei von Kritik, aber eine Sache zu kritisieren, indem man sie mit einer anderen verhassten vergleicht, beweist nur die Unkenntnis über beides.
Nostalgie ist trügerisch, klar, aber bleiben wir bei den Fakten. FFIX ist ein Meisterwerk und seit FFXIII gehts bergab. Ich war ja schon kein Fan von FXII, aber da habe ich wirklich noch einen echten Innovationsschritt bei gleichzeitiger Liebe zum Produkt spüren können. Es ist so offensichtlich, dass die neuen Spiele an reinen Marktinteressen orientiert sind. Die FFXIV-Demo hab ich noch nicht mal zu ende gespielt. Das kann nur eine Katastrophe werden. FFX hatte btw das schnellste Kampfsystem aller FFs und das war komplett rundenbasiert. Zum Glück wurde ja ein neues Dragon Quest angekündigt. Die übertreiben es mir zwar mit Nostalgie und Tradition ein wenig, aber zumindest glaube ich da, dass Yūji Horii noch Spiele entwickelt, die er selbst auch spielen möchte.
Gestern als mein Freund und ich vom England-Urlaub heimkehrten, regte sich der Wunsch eines angemessenen Films. In Glastonbury haben wir das angebliche Grab King Arthurs und Gueneveres gesehen und in Winchester den Tisch der Tafelrunde bestaunt. Die Filmauswahl fiel leicht. Der Filmgenuss umso mehr. John Boormans "Excalibur" ist ein Fest der Sinnlichkeit. Strahlendes Grün, Gold und Silber, spritzender Matsch, triefendes Blut und schwere Rüstungen; ein ständiges Brüllen und Klirren der Waffen, rote Sonnen am Himmel, Feuersbrünste und Nebelschwaden, Sex, Gewalt und nackte Haut, Magie und Tod. Hier ist alles buchstäblich fantastisch. Ein Märchentraum zum Anfassen und jede Sekunde ist kostbarer als der bloße Gedanke an das letzte "Hobbit"-Debakel (Erinnert sich überhaupt noch irgendjemand an diese Filme?).
[...] Auch wenn es dem Setting geschuldet sein mag, kann sich Ewige Jugend nie gänzlich der Blase des Künstlichen entledigenden, die mit hölzernen Manierismen und auffallend vielen illustrativen Traumsequenzen gefüllt ist. Immer wieder müssen Träume das innere Drama der Figuren grobschlächtig bebildern oder Details auf vielsagende Dimensionen aufgebläht werden. Michael Caines neurotisches Knistern mit dem Bonbonpapier soll natürlich deutlich machen, dass die Musik in ihm noch lange nicht tot ist. Dafür reicht aber auch schon ein Blick in Caines Gesicht, wenn er einem Kind beim Spielen einer seiner Kompositionen zuhört. Sorrentino gibt sich damit nie zufrieden. Sein Regie-Regler steht ständig auf elf. [...]