Wer heute Abend Lust auf ein wenig lockere Spionage-Action hat, sollte bei Kabel Eins einschalten. Hier läuft Get Smart mit Steve Carell und Anne Hathaway als ungleiches Agenten-Duo. Die beiden treten in liebenswerter, halbverpeilter und uns wohl vertrauter Manier auf.
Achtung, Spoiler für Get Smart: Ihr Co-Star und Gegenspieler Dwayne Johnson allerdings zeigt sich in Get Smart von ungewohnter Seite. In der Agentenkomödie spielt Johnson seine erste "richtige" böse Figur, über zehn Jahre vor seiner Verpflichtung als DC-Antiheld Black Adam. Das ist vor allem bemerkenswert, wenn wir uns einmal seine bisherigen Rollen ansehen.
- Blick in die Zukunft:
Black Adam mit Dwayne Johnson wird der spannendste DC-Blockbuster seit Jahren
Der ewige Sympathieträger Dwayne Johnson: Eine Image-Bilanz
Gerade für alle, die Dwayne Johnson erst in den letzten Jahren für sich entdeckt haben, ist er als so richtig guter Typ gesetzt.
Dwayne Johnson liebt seine Fans und will sie - im echten
Leben wie in seinen Filmen - zum Lächeln bringen. Da kann es schon vorkommen, dass er mal eben singend auf einer Hochzeit aufkreuzt . Doch auch vertragliche Klauseln wie in den Fast & Furious-Filmen und bewusste Rollenwahl sorgen fürs Kuschel-Image.
Wenn wir seine Filme einmal miteinander vergleichen, passt die Zahl der Bösewicht-Rollen locker auf einen Bierdeckel. Los ging es mit Die Mumie kehrt zurück, dann folgten bereits noch sporadische "Ausrutscher" wie die Rolle des Sarge in Doom - Der Film. Auf vielleicht drei, vier nennenswerte Antagonisten kommen bei Johnson haufenweise positive Rollen. Kleine Liste mit Beispielen gefällig? Bitteschön:
- Die Sportler-/Coach-/Vaterfigur: Spiel auf Bewährung, Daddy ohne Plan, Zahnfee auf Bewährung, Fighting with My Family
- Der Papa/Retter in der Not: Skyscraper, San Andreas, Rampage, Snitch - Ein riskanter Deal, Welcome to the Jungle, Baywatch
- Der übermenschliche Held: Hercules, Vaiana, Fast & Furious 6 und Folgende
- Der familienfreundliche Abenteurer: Die Jagd zum magischen Berg, Die Reise zur geheimnisvollen Insel, Jumanji: Willkommen im Dschungel, Jumanji: The Next Level, Jungle Cruise
- Der Gesetzeshüter: Central Intelligence, Die etwas anderen Cops, Walking Tall - Auf eigene Faust, Fast & Furious: Hobbs & Shaw
Diese Figuren unterscheiden sich teilweise nur noch in den äußeren Umständen. Das geht sogar so weit, dass Derek Lawrence von Entertainment Weekly als "Experte in Rockologie" die Theorie aufstellte, all diese Figuren seien ein und dieselbe Person. Da tanzt Agent 23 in Get Smart stark aus der Reihe.
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Was ist so besonders an Dwayne Johnsons Rolle in Get Smart?
Dwayne Johnson spielt hier einen fiesen Doppelagenten. Doch er fing ja auch mit einem Bösewicht an - sogar mit Skorpionschwanz. Was ist an Agent 23 also so besonders? Die Antwort: Vor allem der Name im Abspann.
Bei seinen ersten Gehversuchen als Schauspieler knüpfte Dwayne Johnson stark an seine Wrestler-Karriere an. Wie unter anderem auch Peter Bradshaw vom Guardian erinnern: "The Rock" war ein Heel, ein Fiesling, der Heldenfiguren wie John Cena ins rechte Licht rückte. Da waren Antagonisten-Rollen vertraut und quasi vorprogrammiert.
- Image-Neuland:
Black Adam mit Dwayne Johnson: Alle Infos zum DC-Blockbuster
Als Skorpionkönig und Sarge in Doom ließ sich Johnson immer noch
als Dwayne "The Rock" Johnson oder sogar nur "The Rock" in den Credits
nennen.
In Get Smart ließ man den Wrestler-Namen erstmals weg (außer wir zählen seinen Auftritt als er selbst in Hannah Montana mit) und der Darsteller läutete eine neue Ära als "nur" Dwayne Johnson ein.
Agent 23 ist also eine Rolle aus einer Zeit der Image-Neufindung und des Wandels von Johnson als Darsteller, ein Hybrid aus alten Stereotypen und neuen Ambitionen. Allein darum lohnt es sich, den Film mal wieder anzusehen, ehe sich Johnson demnächst in Black Adam wieder einer ganz neuen Art von Figur widmet.
Get Smart läuft heute Abend um 20:15 Uhr bei Kabel Eins.
Welche ist eure Lieblingsrolle des Dwayne Johnson?