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StrykeOut fängt das moviepilot-Stöckchen #6

19.12.2015 - 15:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Sorry, wieder mal kein fancy Bild bei mir. Deal with it.
CC0 Public Domain/moviepilot 7 Fragen zum Kinojahr 2015
Sorry, wieder mal kein fancy Bild bei mir. Deal with it.
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Ein kleiner, ganz persönlicher Jahresrückblick, direkt nach dem Abschluss meines Kinojahres durch Star Wars? Ja, ich denke, das könnte mir gefallen...

Zu Beginn erstmal vielen Dank an pleasant28 für die Nominierung als einer ihrer neun(!) Auserwählten.
Mit so vielen Kandidaten kann ich nicht dienen, bei mir sind es (nur) drei:

alex023

TARS-92

quastenflosser

Nachdem die Formalitäten nun vom Tisch sind: Los geht’s mit meiner persönlichen Rekapitulation des Filmjahres 2015. Viel Spaß!

Die 7 Fragen zum Kinojahr 2015

1. Beschreibe dein persönliches Kinojahr 2015 in einem Wort!

Vielseitig.

2. Bei welchem Film hast du 2015 im Kino am meisten geweint/gelacht/geschlafen?

Geweint hab ich im Kino tatsächlich noch nie, weder in diesem Jahr, noch sonst irgendwann. Gestern bei Episode VII war ich aber schon ziemlich gerührt, als die altbekannte gelbe Schrift durch die Galaxis lief und die altbekannte Titelmelodie erklang. Dieser Moment, der Rückkehr einer Kino-Legende beizuwohnen und die liebgewonnenen Klänge wieder aus Kinolautsprechern dröhnen zu hören…das war schon schön. Auch wenn der Film selbst meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte.


Zu lachen gab es hingegen wirklich viel 2015. Kingsman: The Secret Service war super lustig und voll mit schwarzem Humor und Meta-Gags. Paddington fand ich auch fantastisch. Der Film führt den charmant-skurrilen Humor der Vorlage perfekt fort und schafft es auf unheimlich herzliche, unschuldige Weise mich zum Lachen zu bringen. Inherent Vice - Natürliche Mängel sollte auch erwähnt werden, genauso wie Wild Tales - Jeder dreht mal durch.


Eingeschlafen bin ich nirgends. Wäre er ein Film mit normaler Spielfilmlänge gewesen, wäre ich aber vermutlich bei Kung Fury eingepennt. Der hat mich schon trotz seiner knackigen 30 Minuten mit seinem kalkuliertem Trash und der viel zu plumpen 80er-Nostalgie angeödet wie sonst was, bei 90 oder gar 120 Minuten wäre ich vielleicht tatsächlich weggenickt.

3. Welcher Schauspieler/Regisseur ist deine persönliche Neuentdeckung des Jahres?

Wenn es um Schauspieler geht, war ich vom Cast von Episode VII sehr positiv überrascht. Das John Boyega einiges auf dem Kasten hat, war mir dank Attack the Block (wer den noch nicht kennt: ansehen) schon klar, aber Adam Driver und Daisy Ridley hatte ich bisher beide nicht wirklich auf dem Schirm, beide haben mich aber vollends überzeugt. Von beidem bzw. allen drei Jungstars will ich unbedingt mehr sehen, nicht nur im Star Wars-Kosmos.

Bei den Regisseuren hat mich mich Adam Wingard dieses Jahr von sich überzeugen können. Nach dem tollen You're Next hat er mit The Guest gezeigt, dass er das intelligente Meta-Kino perfektioniert hat und sich in mehreren Genres und Stilen zuhause fühlt.

4. Auf einer Skala von 1 (Wäh!) bis 10 (Wuhu!) - wie toll war das Kinojahr 2015?

Also wenn ich die von mir gesehenen und bewerteten Neuerscheinungen des Jahres zusammenrechne, bekomme ich eine durchschnittliche Bewertung von 5,375. Überraschend niedrig, wie ich finde. Gefühlt war 2015 für mich nämlich ein ziemlich gelungenes Filmjahr mit einigen herausragenden Werken. Auch wenn der Schnitt was anderes sagt, ich geb dem Filmjahr mal ne 7,0.

5. Bei Mortdecai hab ich Lust auf weniger Filme mit Johnny Depp bekommen.

Obwohl ich den Mann für einen sehr talentierten Darsteller halte, geht mir Johnny Depp schon seit Jahren nur noch auf die Nerven. Immer wieder die gleichen, androgynen Weirdos, immer wieder unsympathische Figuren vom Skurrilitäts-Fließband, immer wieder ein Johnny Depp, der nicht schauspielert, sondern leicht tuckig herumhampelt, „lustig“ redet, „lustig“ geht und im Prinzip nur zum x-ten Mal seinen Jack Sparrow oder eine seine austauschbaren Burton-Rollen aufwärmt.

Der furchtbare Mortdecai - Der Teilzeitgauner hat dem ganzen dann noch die Krone aufgesetzt. Der Film und gerade Johnny Depps Rolle (Der selbe Kram wie immer…aber diesmal mit BART! Witzig, oder?) haben fast körperlich wehgetan.

6. Was war dein größter Fremdschäm/Hype/Film-Moment im Kinojahr 2015?

Fremdscham? American Sniper. Ich hab den gesamten Film über die Leinwand angestarrt und mich kopfschüttelnd gefragt, was Clint Eastwood da wohl geritten hat. Dass von dem Mann, der in Erbarmungslos die Gewalt im Western entromantisiert, in Gran Torino Rassismus und Fremdenfeindlichkeit dekonstruiert und in Letters from Iwo Jima Amerikas Kriegsfeinde als fühlende, liebende, leidende Menschen darstellt, ein unreflektierter, über-patriotischer, Gewalt glorifizierender Pro-Kriegsfilm kommt…das hätte ich im Leben nicht für möglich gehalten.

Hype? Ich bin eigentlich kein großer Hyper. Meine Vorfreude auf den neuen Star Wars war aber schon ziemlich groß, das muss ich zugeben. Die Trailer hunderte Male geschaut, Analysen gelesen, mich angeregt über diese Analysen unterhalten. Auch wenn das Endergebnis mich nicht umgehauen hat, diese Wochen und Monate der Vorfreude waren schon toll.

7. Welcher ist dein Lieblingsfilm 2015 und warum willst du ihn weiterempfehlen?

Puhh…das ist die mit Abstand schwierigste Frage. Die Vorauswahl ist noch ziemlich einfach. „Kingsman“, „The Guest“ oder „Inherent Vice“ sind zwar tolle Filme, sie werden aber alle mit Leichtigkeit von zwei grundverschiedenen Filmen überflügelt.

In der einen Ecke haben wir Mad Max: Fury Road. Der vielleicht beste Actionfilm der letzten 10-20 Jahre. Grandioses visuelles Worldbuiling, eine stringente, reduzierte und doch packende Story, Schauspieler die punktgenau abliefern, ein intelligenter Subtext und schließlich einfach fantastisch gefilmte, fantastisch ausgeführte Action von einer Qualität und Intensität wie ich es seit Jahren nicht gesehen habe. Ein Meisterwerk seines Genres und wie gemacht für die große Leinwand.

In der anderen Ecke haben wir den völligen Kontrast: Victoria. Der kleine, unscheinbare Herausforderer aus Deutschland, der das grandiose, enorm anspruchsvolle Konzept von „Russian Ark“ konsequent weiterspinnt, diese Form meistert und auch noch sinnig mit dem Inhalt verknüpft. Auch „Victoria“ ist ein wunderbares Beispiel für die Kraft des Films und des Kinos, wenn auch auf eine völlig andere Art und Weise als die australische Wüstenhatz.

Obwohl beide Filme grundverschieden sind, aus anderen Ländern kommen, anderen Genres zuzuordnen sind und völlig verschiedene Konflikte behandeln, eint sie doch so einiges. Die perfekte Verzahnung von Inhalt und Form. Der Mut, sich von vorherrschenden Konventionen abzuwenden und neue Wege zu gehen. Die Liebe zu den eigenen Figuren und zum Medium Kino an sich.

Also im Kern alles Dinge, die ich bei vielen aktuellen Filmen schmerzlich vermisse. Deswegen bringe ich es auch nicht übers Herz, hier einen Film über den anderen zu stellen. Ich habe zwei Lieblingsfilme 2015: „Mad Max: Fury Road“ und „Victoria“.

Und für die von mir Nominierten oder sonstige Interessierte: Hier das Prozedere:

· Bekommst du das moviepilot-Stöckchen zugeworfen und bist motiviert, mitzumachen, dann beantworte die Fragen als eigenen Blogartikel und gib es innerhalb von 48 Stunden an drei weitere moviepiloten per privater Nachricht hier auf moviepilot weiter.

· Nenne in deinem Artikel, von wem du das Stöckchen bekommen hast und wem du es zuwirfst.

· Damit wir deinen Stöckchen-Artikel leichter finden und hier verlinken können, gib ihm den Titel "DEIN USERNAME fängt das moviepilot-Stöckchen #6".

· Wirst du öfters nominiert, dann gib das Stöckchen einfach jedes Mal an drei neue Gesichter weiter.

· Kopiere diese fünf Punkte in deinen Artikel.


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