Es ist angerichtet. Die Berlinale 2015 hat endlich begonnen. Erste Tickets sind in der Tasche: Dank Moviepilot-Freikarten und dem Schlangestehen an den offiziellen Berlinale-Ticketschaltern. Mein Programm steht (den persönlichen Fahrplan könnt ihr hier einsehen). Meine Vorbereitungen für die täglichen Blogeinträge sind abgeschlossen. Der Besuch in den Moviepilot-Räumlichkeiten am Mittwoch hat meine Vorfreude nochmals gesteigert (sagte ich eigentlich schon DANKE?). Es kann losgehen, Freunde.
Die Jury unter der Leitung von Darren Aronofsky hat die 65. Internationalen Filmfestspielen von Berlin offiziell eröffnet. Die Internationale Jury setzt sich neben dem amerikanischen Filmemacher aus den Regisseuren Claudia Llosa und Bong Joon-ho, den Schauspielern Daniel Brühl und Audrey Tautou, der Produzentin Martha De Laurentiis sowie dem Serienspezialisten Matthew Weiner zusammen. Bei letzteren zwei frage ich mich ein wenig, was die in dieser Jury zu suchen haben. Sowohl Claudia Llosa als auch Bong Joon-ho sind hingegen keine Unbekannten auf der Berlinale. Die Peruanerin konnte 2009 mit dem wirklich grandiosem Film
Eine Perle Ewigkeit (La teta asustada) sowohl den Goldenen Bären sowie den FIPRESCI-Preis gewinnen. 2012 wurde sie mit dem Teddy Award für den Kurzfilm Loxoro ausgezeichnet. Ihr wundervolles, englischsprachiges Debüt Aloft lief letztes Jahr im Wettbewerb. Der Südkoreaner Bong war ebenfalls 2014 auf der Berlinale zu sehen. Seine (mich nicht wirklich überzeugende) Dystopie Snowpiercer lief im Forum.
Obwohl ich Jurypräsident Aronofsky niemals zu meinen Lieblingen zählen würde, so muss ich ihm zugute halten, dass er 2011 als Präsident der Jury bei den 68. Filmfestspielen von Venedig Aleksandr Sokurovs Faust mit dem Goldenen Löwen auszeichnete. Es besteht also Hoffnung, dass auch bei der diesjährigen Berlinale eine vernünftig Entscheidung gefällt wird. Aber wollen wir mal besser nicht allzu weit vorgreifen. Die Festspiele wurden ja gerade erst mit einem spanischen Beitrag eröffnet.
Der Eröffnungsfilm Nobody Wants the Night
Es gibt so etwas wie Festivallieblinge: Regisseure, die immer wieder zu den gleichen Festivals eingeladen werden. Isabel Coixet ist ein gutes Beispiel dafür. Sechsmal durfte sie ihre Filme auf der Berlinale präsentieren. Zwei davon liefen sogar im Wettbewerb (Mein Leben ohne mich und Elegy oder die Kunst zu Lieben). Nun läuft ihr neuestes Werk erneut in der wichtigsten Berlinalesektion. Und Nobody Wants the Night (Nadie Quiere la Noche) wurde dieses Mal sogar als Eröffnungsfilm ausgewählt.
Der Film ist auch bereits der dritte von Coixet, den ich im Rahmen der Berlinale sehen werde. Ihr sehr interessanter (wenn auch zugegeben etwas anstrengender) Dokumentarfilm Escuchando al juez Garzón lief 2011 als Berlinale Special. 2013 begeisterte sie mich im Panorama mit dem außergewöhnlichen Beziehungsdrama Yesterday Never Ends. Aber auch außerhalb der Berlinale mag ich Coixets Filme; beispielsweise war ich im Juli 2010 - dank Moviepilot - bei der Deutschlandpremiere von Eine Karte der Klänge von Tokio.
Nun also Nobody Wants the Night. In den Hauptrollen sind Rinko Kikuchi, Juliette Binoche und Gabriel Byrne zu sehen. Geschaut habe ich den Film leider heute noch nicht. Für die Premierenveranstaltung im Berlinale Palast kommt man ja sowieso nicht an Karten und auch die Parallelvorführung im Friedrichstadtpalast war bereits nach etwa 45 Minuten ausverkauft (ich kam etwa eine Stunde nach Verkaufsbeginn an die Reihe). In den nächsten Tagen werde ich eventuell mal über die Ticketkaufprozeduren schreiben. Das ist ja auch wirklich etwas kompliziert... Nun muss ich leider bis morgen 12Uhr auf Nobody Wants the Night warten. Ich werde also erst im morgigen Blogeintrag darüber berichten...
Mein Berlinale-Blog
Abschließend noch ein paar Worte zu meinem Blog. Bisher habe ich im Grunde keinerlei Erfahrungen mit dem Bloggen. Mein Vorhaben, täglich von der Berlinale zu berichten, ist also Neuland für mich. Ich kann nicht einfach nur meine Filme schauen, so wie ich es sonst gewöhnt war. Ich muss auch noch an den Text denken. Trotzdem hoffe ich, mein Vorhaben in die Realität umzusetzen. Ich habe mich allerdings auch gut vorbereitet und bin guter Dinge.
Inhaltlich werde ich einfach das in diesen Blog packen, das mich am stärksten interessiert. Und selbstverständlich werde ich immer aus meiner persönlichen Sicht berichten. Neben den zu erwartenden Filmkommentaren und Beschreibungen sonstiger Berlinaleereignisse werde ich auch von Zeit zu Zeit über die Berlinale allgemein schreiben und vielleicht sogar etwas abschweifen. Es sei mir gestattet... Ich möchte damit allen Nicht-Berlinale-Gängern dieses Filmfestival etwas näher bringen. Es hat so unglaublich viele interessante Aspekte.
Und morgen geht's auch für mich so richtig los. Gleich vier Filme warten auf mich. Ihr könnt gespannt sein; ich bin es in jedem Fall.