Eigenlob ist ja bekanntlich nicht so gut, aber wir haben trotzdem gut spekuliert: Wer was auf dem Filmfestival in Cannes in diesem Mai vorstellen wird, war die große Frage und wir haben sie schon im Vorfeld – fast – richtig beantwortet. Heute fand die offizielle Pressekonferenz statt, auf der Festivalchef Thierry Frémaux verkündetet, wer nun wirklich im Wettbewerb des renommierten Filmfestival in seinem 62. Jahrgang vertreten sein wird. Bevor wir irgendwelche Namen und Filme nennen, gibt es schon einmal die schlechte Nachricht: Aus Deutschland ist kein Filmemacher vertreten, weder im offiziellen Wettbewerb noch in der Nebenreihe Un Certain Régard.
Aus den USA kommen dagegen mehrere Produktionen. Der Animationsfilm Oben aus der Kreativschmiede Pixar eröffnet das Festival am 13. Mai. Damit hat es erstmals ein Trickfilm in diese Position geschafft hat. Inglourious Basterds von Quentin Tarantino wird dabeisein sein und wahrscheinlich für Spaß und Unterhaltung sorgen. Ebenso wie Taking Woodstock von Ang Lee, der einem der Organisatoren des legendären Woodstock-Festivals ein Denkmal setzt. Hier haben wir Euch bereits den Trailer gezeigt. Außer Konkurrenz wird außerdem Drag Me to Hell gezeigt, der neue Film von Sam Raimi. Hier erlebt eine Kreditsachbearbeiterin die Hölle auf Erden, weil sie einer obdachlosen Zigeunerin einen Kredit verwehrt und diese sie verflucht. Dagegen wird The Limits of Control, der neue Film von Jim Jarmusch nicht im Wettbewerb laufen.
Europäisches Kino kommt aus Großbritannien, Spanien und Italien: Looking for Eric heißt der neue Ken Loach. Er erzählt von einem Postboten, der fanatischer Football-Fan ist und einige Lebenshilfe braucht. Ein berühmter Philosoph bietet sie ihm an. Fish Tank von Andrea Arnold erzählt von der 15-jährigen Mia und ihrer Mutter, deren Leben radikal verändert wird, als ein mysteriöser Fremder in ihr Leben tritt. Außer Konkurrenz wird Das Kabinett des Doktor Parnassus von Terry Gilliam laufen. Fans werden sich darüber freuen.
Zerrissene Umarmungen von Pedro Almodóvar, von dem wir bereits hier berichteten, wird zu sehen sein, ebenso wie der Film Map of the Sounds of Tokyo der spanischen Regisseurin Isabel Coixet, den sie in Japan gedreht hat. Außer Konkurrenz hat es der Spanier Alejandro Amenábar mit seinem Monumentalstreifen Agora – Die Säulen des Himmels (hier gibt es den Trailer) nach Cannes geschafft. Italien ist mit Vincere von Regisseur Marco Bellocchio vertreten. Aus Österreich kommt Michael Haneke mit seinem neuen Film Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte angereist.
Asien ist ebenfalls stark vertreten und bietet Genre-Kost. Chan-wook Park zeigt seinen neuen Film und der Regisseur beweist seinen Fans, dass er in allen Genren zuhause ist. Durst ist ein Vampirfilm. Johnnie To schließlich stellt seinen Thriller Vengeance vor. Hier zieht es einen Unterwelt-Killer zurück in seine Heimat: Er kehrt Frankreich den Rücken und nimmt in Hongkong späte Rache. Aus Australien hat es Regisseurin Jane Campion in den Wettbewerb geschafft. Sieben Jahre hat sie pausiert und ist jetzt mit Bright Star – Meine Liebe. Ewig., der Liebesgeschichte zwischen dem britischen Dichter John Keats und seiner Freundin Fanny Brawne im Wettbewerb vertreten.
Wir werden Euch über das Filmfestival in Cannes auf dem Laufenden halten. Es findet vom 13. bis zum 24. Mai statt.