Ben Addict - Kommentare
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Alle Kommentare von Ben Addict
Es gibt keine Zweifel mehr. George Lucas hat sich der dunklen Seite der Macht zugewandt. Der Seite, die Merchandising und Geld einem guten Film vorzieht.
Ich wünschte, ich könnte eine detailliertere Kritik formulieren, doch wage ich es nicht mir diesen Film noch einmal anzuschauen. Um genau zu sein, habe ich den Film schon des Öfteren gesehen. Doch erst mit der Zeit ist mir wirklich aufgefallen, was für einen Schund ich dort eigentlich gucke.
Vielleicht liegt es an den Dialogen, die an ein Skript eines Fünfjährigen erinnern und mich entweder zur Weißglut treiben, oder aber zum lachen und weinen bewegen. Tatsächlich weiß ich nicht mehr genau, wie einer meiner absoluten Lieblingsdialoge lautet, doch kann ich mich noch an ein elendes Hin- und Her erinnern, wer nun wen mehr liebt. Und am Schluss ist "Ani" dann noch blind vor Liebe. Ich hoffe nur, ich erblinde nicht, wenn ich diesen Film noch mal anschaue. Doch auch die restlichen Dialoge sind so unglaublich flach und sinnlos, dass mir gleich ganz anders wird. Eine Kostprobe gefällig?
"Kanzler Palpatine ist das Böse!" "Meiner Meinung nach sind die Jedi das Böse!" Ach so, und ich dachte immer George Lucas wäre "das Böse". Schön, dass wir das mal geklärt haben.
Aber vielleicht liegen die Qualitäten des Films ja in der Geschichte, der Logik und dem Aufbau des Films? Aber selbstverständlich! Irgendwo müssen ja die 3.5 Punkte herkommen, oder?
Genau! Geht es nicht um unseren "Ani" welcher plötzlich ganz pöse wird, um seine liebe Plattme zu retten? Ich liebe ja vor allem den nachvollziehbaren Wandel vom "guten Anikin" zum "bösen Anikin". Nach einer kurzen Plauderei mit dem guten alten Imperator, geht unser nicht mehr ganz so zahmer Ani doch gleich mal ein paar Jünglinge töten, gell? Warum den nicht? Es werden ja auch bald Jedis sein, oder?
Und der unterhaltsame Rest der Geschichte? Die ist etwa so spannend und tiefgründig, wie der Hals von George Lucas, oder das, was unter dem Kinn und dem Bart anfängt.
Ich möchte gar nicht erst in die Details gehen, wie zum Beispiel, was General Grievous überhaupt in diesem Film macht. Gab's noch nicht genug Aktion, die an ein Computerspiel erinnert? Oder noch nicht genug lächerliche CGI Figuren, die so dämlich sprechen, hüsteln und kämpfen, dass man förmlich verblödet, wenn man zu lange hinsieht?
Ich sags mal so. Irgendjemand musste ja den Kanzler entführen, richtig? Richtig!
Und es erkläre mir doch mal jemand, wie es möglich ist, dass eine Frau bei bester Gesundheit stirbt, weil sie ihren Lebenswillen verloren hat. Das ist nicht mystisch, das ist dämlich. Vielleicht hat Natalie Portman nur ihren Willen verloren bei diesem Film mitzuspielen und deshalb musste Mr. Lucas die Geschichte ein wenig anpassen? Wohl kaum...
Aber möglicherweise hängt der Zorn auf Lucas und die neue Trilogie auch mit den Schauspielern zusammen. Und wisst ihr was? Ich mag EwanMcGregor. Ja ich mag ihn. Aber leider nicht in diesem Film. Denn offensichtlich haben sich bereits alle Schauspieler damit abgefunden, die dämlichen Dialoge genauso unmotiviert nachzuplappern, wie auch ich es gekonnt hätte. Und die berüchtigten Anweisungen von George Lucas, wie "Bigger!" und "More Emotions!" haben höchstwahrscheinlich auch nicht mehr geholfen. In "The Empire Strikes Back" hat der gute alte Harrison Ford wenigstens noch die Idee und den Mut gehabt, seinen letzten Dialog gekonnt abzuändern. Hier hätte das jedoch auch nicht mehr ausgereicht.
Aber nehmen wir mal an, all das würde mich gar nicht stören. Da bleiben neben den tausend restlichen Problemen, die ich euch in der Ausführung ersparen möchte ja auch noch meine geliebten Droiden. Besonders die gesamte sinnlose Anfangssequenz, welche, man stelle sich das mal vor, sogar noch länger sein sollte, zeigt die Droiden von ihrer besten Seite. Ich liebe die Tatsache, dass sich Maschinen hier wie tollpatschige, dumme und feige Idioten verhalten und zu allem Überfluss auch noch so klingen. Nichts gegen den Sounddesigner Ben Burtt, aber die dadurch entstehende Lächerlichkeit passt einfach überhaupt nicht zu dem eigentlich dunkleren und ernsteren Thema des Films. Wenn die Flugdroiden ihre Raketen losschießen und dabei irgendeinen Nonsens in einer Walt Disney Stimme von sich geben, kann ich den gesamten Film weder ernst nehmen, noch zu Ende gucken. Diese offensichtlichen Anreize für Kleinkinder kommen höchstens bei Kindern bis zum 12. Lebensjahr gut an. Was für eine Ironie, dass der Film erst ab 12 Jahren freigegeben ist.
Aber keine Angst Georgiboy, es gibt noch genug Eltern, die ihren Kindern die Actionfiguren vom neuesten Star Wars Abenteuer kaufen.
Und dabei gibt es doch wirklich gute Szenen in diesem Film, soweit mein Gedächtnis mich nicht täuscht. Die "Order 66" Szene blieb mir als packend und bewegend im Kopf. Der Abschluss und die Szenen, die die Trilogien verbinden sollen, gingen ebenfalls in Ordnung. Sogar der Endkampf zwischen Anikin und Obi Wan ist durchaus gelungen, obwohl die teils schlechten Schnitte und Kameraperspektiven in Kombination mit der viel zu stark eingesetzten Bewegungsunschärfe und der gleichen Farbe (blau) bei den Lichtschwertern, die Verfolgung der Bewegungen unnötig erschweren.
Doch leider hält die Faszination nur an, bis einer der Charaktere wieder ihren Mund öffnet oder eine weitere unlogische Handlung vollzieht, wie zum Beispiel die Tatsache, dass unser Obi Wan den zerhackten Anikin einfach verrecken lässt und auch noch zuschaut, wie er am lebendigen Leibe verbrennt. Ich schätze so gehört sich das als guter Jedi.
Und schon verfliegt das kurzzeitig aufkommende Star Wars Feeling wieder.
Verschwunden ist die Mystik, die Magie, der Zauber. Verschwunden ist die Macht, welche die alten Teile umgab und zu Recht noch spärlich eingesetzt wurde. Damals hat man mal einen Stein schweben lassen. Heute bewerfen sich ein wild umher hopsender grüner Frosch und ein faltiger Sack mit gigantischen Objekten. Tatsächlich war Yoda mal eine mystische und geheimnisvolle Figur. Man kann es kaum glauben. Hätte ich vor 20 Jahren einem Star Wars Fan erzählt, dass sich Yoda noch vor etwa 30 Jahren (im Star Wars Universum) bewegt hat wie ein Gummiball, hätte man mich für verrückt erklärt. Gott sei Dank gibt es genug Leute, die George Lucas auch heute noch für verrückt erklären.
Denn hier geht es nur noch um die oberflächliche Show. Es geht um Effekthascherei, um Liebeleien, große sinnlose Schlachten und Charakterwandlungen, die so subtil sind, wie eine Brechstange. Das hier ist kein Weltraum Märchen mehr, das ist Kommerz und noch dazu ein sehr schlechter Film.
So interessant die Idee auch ist, die dem Film zu Grunde liegt, so schlecht ist auch die Umsetzung.
Was für eine Ironie, dass der Film, welcher versucht die Dummheit der Menschen in 500 Jahren einzufangen selbst so blöd, naiv und vor allem primitiv dargestellt und gemacht ist, dass es einem beim Gucken fast schon weh tut.
Was hätte man doch für eine lustige Hommage mit einer interessanten Gesellschaftskritik und einer selten da gewesenen Zukunftsvision erschaffen können. Anstatt dessen bleibt der Film auf einem Niveau, welches weit unter dem, der Normalbürger liegt.
Ich wäre vielleicht mit der Machart des Films einverstanden, wenn es die Absicht des Regisseurs war, den ganzen Film extra so primitiv und dämlich darzustellen, um Leute so von seiner Vision zu überzeugen, möglicherweise zu inspirieren, zum Nachdenken anzuregen und nicht zuletzt zum Lachen zu bringen.
Doch leider beweisen die anderen Regiearbeiten von Mike Judge eher die Tatsache, dass auch der Film genauso blöd ist, wie die Menschheit in der Zukunft.
Es gibt wenige Witze, die nicht weit unter die Gürtellinie zielen und diese lassen sich leider auch nicht durch die Gegebenheiten der Zukunft im Film erklären oder genießen.
Auch die teils extrem billigen Panorama Aufnahmen und Effekte werfen die Frage auf, ob dies nun künstlerisch so gewollt sei, oder das Budget wirklich so gering war. Egal in welchem Bereich, der Film trifft meiner Meinung nach einfach nicht den richtigen Ton. Die Handlung und die Auflösung hat man getrost nach 10 Minuten vergessen, die Witze und Ideen sind hauptsächlich nur stupide und die Charaktere strotzen vor Klischees und sind weder liebenswürdig noch in irgendeiner Art und Weise erinnerungswürdig.
Ich hoffe, dass es in Zukunft Filme gibt, die eine solche Vision intelligent betrachten und zeigen und dennoch lustig sind.
In diesem Schlachtfest fließen schlechte und unglaubwürdige Schauspielerei, ein lächerlicher Twist, inklusive der üblich hohen Anzahl an Rückblenden und eine gehörige Portion menschenverachtende Brutalität zusammen. Eben diese Gewalt scheint das Fundament für die hirnrissige Geschichte zu bilden. Es beschleicht einen mehrmals das Gefühl, dass gewisse Fallen einzig und allein eingebunden wurden, um oberflächlichen Nutzen von dem 3D Effekt zu machen. Der leere Plot und die austauschbaren Charaktere (bis auf den halbwegs annehmbaren Detective Hoffman) unterstützen nur die Tatsache, dass dieser Film allein, der unnötigen Gewalt und des Profits halber entstanden ist.
Man könnte den Film nun auseinander nehmen, ihn untersuchen oder die technische Seite in Augenschein nehmen, doch um ehrlich zu sein, ist es die Mühe nicht wert.
So anmassend es auch klingen mag; die Welt braucht solche Filme nicht.
Die bloße Tatsache, dass diese Art von Filmen dazu beiträgt, die Gesellschaft weiter abzustumpfen, sollte genügen um hier endlich einen Schlussstrich zu ziehen.