Cpt.Tremors - Kommentare

Alle Kommentare von Cpt.Tremors

  • Sehr schöne Idee, die mich (bis auf die 1) einige Überlegungen gekostet hat. Letztendlich, wenn auch sehr Zeichentricklastig, sehr zufrieden damit:
    1) Zootopia (2016)
    2) Over the Hedge (2006)
    3) Life of Pi (2012)
    4) Wathership Down (1978)
    5) Jungle Book (1967)
    6) Ein Schweinchen namens Babe (1995)
    7) Bambi (1942)
    8) Pom Poko (1994)
    9) Finding Nemo (2003)
    10) Fantastic Beasts and where to find them (2016)
    Geordnet danach wie "tierisch" ich sie finde, hinsichtlich Qualität spielen Bambi und Nemo nochmal 2 Ligen über Zootopia & Jungle Book, die wiederum deutlich stärker als der Rest sind.

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    • 5 .5

      Im Grunde wie eine gemütliche Runde Mario Kart spielen, nur eher weniger eine Rainbow Road im Special Cup sondern eher Richtung Marios Piste im einleitenden Mushroom Cup. Man kann dem Super Mario Film, diesem seichten, bunten Quatsch, in den meisten belangen nicht wirklich böse sein, auch wenn es sicher meistens von wirklich "gut" ein Stück entfernt ist. Dazu spielt er einfach viel zu sehr auf Nummer sicher und ist stark animiert.
      Auf der anderen Seite ist da teils wirklich nervige Musik und eine Story, die eben 08/15 Mario ist. Überraschungsmomente, Highlights oder auch nur erinnerungswürdige Einzelheiten sind freilich nicht vorhanden. Für einen seichten Familienabend oder filmische Neulinge ist der Film sicherlich nicht die schlechteste Wahl, allerdings liefert Super Mario Bros aber auch derartige Durchschnittskost, dass es keinen Grund gibt, sich das Ganze jemals mehr als ein einiges Mal anzusehen. Negativ im Kopf geblieben ist mir zusätzlich besonders Peach, die ich irgendwie überraschend unsympathisch fand und von Anya Taylor Joy habe ich irgendwie etwas einprägsameres im Voiceacting erwartet. Jack Black hingegen ist wohl Geschmackssache und kann ich als okay verbuchen. Wiederum überhaupt nicht okay ist hingegen die deutsche Synchro. Habe immer wieder kurz zwischen den Sprachen gewechselt, aber trotz, dass eigentlich hauptsächlich geübte Stimmen am Werk sind, fand ich die deutsche Tonspur nochmal eine ganze Schippe nerviger als das schon die Geduld strapazierende Original.
      Letztendlich eben genau das: solide, ereignisarm, auf Nummer sicher spielend.
      Ganz sicher kein Ausreißer nach unten, aber auch nichts, was sich weiter vom mittleren Durchschnitt entfernt als unbedingt notwendig, über die gesamte Laufzeit nichts wagt und folgerichtig nichts gewinnt. Eben mehr Baby Park als Toads Factory. Ich dreh mal weiter Runden auf der Kartbahn.

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      • Glücklicherweise heißt Historienfilm kaum "historisch akkurat", denn geschichtliche Korrektheit ist mir in den meisten Fällen bei Filmen sehr egal. Dafür sind die Filme dann oftmals wunderbar unterhaltsam:
        1) Troja (Wolfgang Petersen, 2004) - ganz großes Herz für dieses Spektakel
        2) Andrej Rubliev (Tarkovski, 1966)
        3) Schindlers Liste (Spielberg, 1993)
        4) Ben Hur (Wyler, 1959)
        5) Marketa Lazarova (Vlacil, 1967)
        6) Braveheart (Mel Gibson, 1995)
        7) der Untergang (Hirschbiegel, 2004)
        8) Gandhi (Attenborough, 1982)
        9) der Leopard (Visconti, 1963)
        10) Gladiator (Scott, 2000)
        Hab auch lange überlegt, wie ich hier am besten irgendetwas animiertes unterbringen kann, daher soll noch kurz "The Wind Rises" von Miyazaki genannt sein und vielleicht gibt es ja irgendeine Person abseits von mit, die "Mulan" als Historienfilm durchgehen lässt. Andererseits - wenn Troja zählt, dann Mulan auf die inoffizielle 3,5 :)

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        • 9

          Für das, dass ich Zulawskis Possession extrem beeindruckend fand und Filme mit Romy Schneider allein durch ihre Beteiligung eine Wertung von mindestens 5 schon sicher haben, hat es erstaunlich lang gedauert, dass ich Nachtblende endlich einmal gesehen habe. Den wahnsinnigen Cast ergänzen nicht zuletzt Klaus Kinski, der so fragwürig ist, wie es eben sein Normalzustand ergibt und ein Fabio Testi, der mir irgendwie nie wirklich sympathisch ist aber das wirkt hier umso besser.
          Die Kamera ist typisch Zulawski schlichtweg atemberaubend, das Drehbuch auf einem Level, da lacht ein Fassbinder entzückt auf und spricht hoffentlich ein Loblieb, das mehr als verdient ist.
          Romy Schneider beweist erneut ihr fast schon lächerlich gewaltiges Talent und festigt ihren Ruf als eine der stärksten leinwandpräsenzen, die es je gegeben hat. Aktuell sehe ich allenfalls eine Kirsten Stewart oder Charlotte Gainsbourg auf einem ähnlichen Niveau.
          Man sagt ja auch immer Anfang und Ende sind das wichtigste am Film - der Anfang hier gehört Romy unf ist atemberaubend, das Ende eines der besten und ehrlichsten die ich je gesehen habe, locker auf einer Stufe mit - erneut Fassbinder - der Maria Braun. Von vorne bis hinten fantastisch ein Film wie für mich gemacht. Sperrig unzugänglich entfesselt. Kinokunst durch und durch. Liebesfilm in Reinform.

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          • Mit dem Begriff Guilty Pleasure tu ich mir irgendwie sehr schwer, da ich u.a. sehr großer Trashfilm-Fan bin, diese dann aber auch, wenn hoch bewertet, auch unironisch gelungen finde und der Begriff daher dann wenig passt. Filme, die ich selbst äußerst hoch halte sind z.B. Plan 9 from outer Space, Troll 2 oder The Giant Claw. Das sehen viele wohl anders, ich halte die aber für grandios in dem, was sie tun.
            Am ehesten Guilty Pleasure sind wohl Cars 2, der absolut schrecklich ist, aber genau deshalb mein Herz erfreut.
            Oder Hellboy: Call of Darkness. Da bin ich wohl der einzige Mensch auf der Welt, der den schon 4x geguckt hat.
            Oh und zum Mainstream: SpiderMan Homecoming und Thor IV als Lieblings-MCU Filme zu nennen fällt wohl auch den wenigsten ein. Liegt wohl daran, dass ich das MCU ansonsten verabscheue

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            • Da gibts einige richtig schöne Perlen, tolle Idee!
              1) Paddington 2
              2) Sasori - Scorpion mit einer äußerst starken Meiko Kaji
              3) Green Mile
              4) Story of Ricky
              5) die Verurteilten
              6) The Big Bird Cage
              7) Human Centipede 3 (so extrem schlecht, dass er hier dennoch auftauchen muss)
              8) Papillon
              9) Bronson
              10) a prophet

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              • 1) The Fly (1986)
                2) Suspiria (2018)
                3) the Hills Have eyes (2006)
                4) the Thing (1982)
                5) little shop of horrors (1986)
                6) IT (2017)
                7) Ben Hur (1959)
                8) the Blob (1988)
                9) The Man Who Knew Too Much (1956)
                10) Heat (1995)

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                • 5

                  Jennifer Lawrence in einem Film, der ganz in der Tradition der im allgemeinen Sprachgebrauch der prüden amerikanischen Welt "versaut" genannten Filme steht und somit in eine ähnliche Kerbe wie z.B. American Pie und Konsorten schlägt.
                  Das Ganze ist weder im Zeitgeist noch besonders geistreich aber weiß in seinen Comedy-Momenten doch hin und wieder zu überraschen und so tatsächlich für den ein oder anderen Schmunzler zu sorgen.
                  Funktionieren tut No Hard Feelings erwartungsgemäß ausschließlich aufgrund des Popularitätsgrades und schauspielerischen Könnens, wobei sich Letzteres auf die komödiantischen Elemente beschränkt, die die Stärke des Filmes darstellen. Sobald es in die emotionalere Richtung geht (gehen soll), wirken beide Hauptdarsteller, Regie und natürlich auch das Drehbuch lediglich verloren und gerade in der zweiten Hälfte zerfasert sich der anfangs lustige und locker-spaßige Film in ein uninteressantes Abarbeiten gängiger Klischees.
                  Hier hätte etwas Innovation wahre Wunder gewirkt, scheint sich aber auch außerhalb der Schaffenskraft aller Beteiligten zu befinden.
                  So lohnt sich No Hard Feelings vor allem für die erste Hälfte und einige denkwürdige Momente mit einer größtenteils gut aufgelegten Jennifer Lawrence, die aber in "Panem" oder "Silver Linings" schon Welten stärker agiert hat. Eine uninteressante zweite Hälfte tut zwar nicht weh, dämpft den Spaß im Gesamtbild dann aber doch leider etwas zu sehr.

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                  • Eine kleine Auswahl an Charakteren, die mich aufgrund ihres nervigen Wesens lange verfolgt haben:
                    1) Jar Jar Binks (the Phantom Menace)
                    2) Crash and Eddie ( Ice Age 2-5)
                    3) Ralph (Ralph breaks the Internet) Besonders schade, da der schöne Charakter aus Teil 1 hier vollkommen vernichtet wurde
                    4) Mark Wahlberg (Transformers 4, aber auch sonst in all seinen Filmen)
                    5) Jack Sparrow (Salazars Rache)
                    todesnervige Karikatur seiner selbst
                    6) die Menschheit bzw. jeder menschliche Charakter (Godzilla vs Kong)
                    7) Freddy Krueger (Elm Street 6)
                    dabei fand ich 1-5 durchweg toll :(
                    8) Stanley Ipkiss / Jim Carrey (die Maske)
                    9) Hook / Mater (Cars 2)
                    10) Jeder, der in "The Boondock Saints" versucht, auf Krampf "cool" zu sein (aka alle)
                    Honorable Mentions: Boss Baby, Lucy aus Despicable Me, Til Schweiger (immer)

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                    • Puh, da muss ich das Genre wohl ab und an etwas strapazieren, aber los gehts mit dem Desaster:
                      1) Melancholia
                      2) Independence Day
                      3) Sharknado 3
                      4) Titanic
                      5) 2012
                      6) the Day after tomorrow
                      7) Sharknado 2
                      8) Armageddon
                      9) Ice Age - continental drift
                      10) der Sturm

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                      • Cpt.Tremors 11.06.2025, 13:13 Geändert 11.06.2025, 13:13

                        Da halte ich mich auch größtenteils an die Klassiker, wobei v.a. 1 & 2 absolute Meisterwerke sind:
                        1) c'era una volta il west (Leone, 1968)
                        2) the Good, the Bad & the Ugly (Leone, 1966)
                        3) Django Unchained (Tarantino, 2012)
                        4) Il grande Silenzio (Corbucci, 1968)
                        5) Hateful 8 (Tarantino, 2015)
                        6) Django (Corbucci, 1966)
                        7) Bone Tomahawk (Zahler, 2015)
                        8) Rango (Verbinski, 2011)
                        9) Dead Man (Jim Jarmusch, 1995)
                        10) Ravenous (Antonia Bird, 1999)
                        Wobei 8) eine wundervolle Homage an den Western ist, 1+2 unbestreitbare audiovisuelle Meisterwerke sind und 9 + 10 trotz Fanbase in der breiten Masse kriminell unterschätzt / übersehen werden

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                        • Serien schaue ich ja kaum bis gar nicht, aber auf 10 komm ich dann doch gerade noch
                          Hier ganz sicher nicht die besten aber die die ich am allerliebsten mag
                          1) South Park
                          2) Bojack Horseman
                          3) Avatar - Herr der Elemente
                          4) Spongebob Squarepants
                          5) American Horror Story
                          6) Pokemon
                          7) the Simpsons
                          8) Game of Thrones
                          9) Ash vs Evil Dead
                          10) Hannibal

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                          • 8 .5

                            Ich glaube, seit 2017 auf Christopher Nolans "Dunkirk" habe ich nicht mehr so auf einen Film hin gefiebert, wie auf Emilie Blichfeldts Regiedebüt "Den stygge stesøsteren".
                            Kurz vor dessen Aufführung auf der diesjährigen Berlinale darauf gestoßen, war das erste Promo-Bild, das fast schon an den ikonischen Bärenfallen-Shot aus Saw erinnert, von da an in mein Gedächtnis gebrannt und die letzten zwei Wochen hab ich drei mal täglich nachgesehen, ob der Film irgendwo im annehmbaren Umkreis meines Wohnorts gezeigt wird - und verdammt, es hat sich gelohnt!
                            The Ugly Stepsister ist eine verträumte, bitterböse und unheimlich inversive Fabel die von Selbstliebe, Akzeptanz und vor allem Selbstzerstörung handelt.
                            Wandelnd zwischen vom Weichzeichner dominierten Traumbildern, opulentem Kostümfilm mit wahnsinnig guter Ausstattung und grimmigem Bodyhorror.
                            Die Bildkompositionen sind auch abseits der Traumsequenzen durchweg fantastisch, gerade in Sachen Ausleuchtung beweisen Blichtfeldt und Michael Winterbottoms Stamm-Kameramann Marcel Zyskind ein mehr als geschultes Auge.
                            Letzterer trägt auch maßgeblich zum inszenatorischen Höhepunkt dieser Perle bei - ich glaube nicht, dass "In the Hall of the Mountain King" je besser eingesetzt wurde als hier und das ist bei einem so oft verwendeten Musikstück nochmal eine besondere Glanzleistung.
                            In Sachen Musik ist die hässliche Stiefschwester ohnehin eine wahre Instanz, ein Feuerwerk, ähnlich dem, wie wir es in Poor Things bekommen haben. Von elektronischen Synthie-Klängen über Harfe bis zu wundervoll verspielten Interpretationen klassischer Stücke (besonders passend: Debussys Reviere) ist alles dabei und gibt dem Film eine ganz eigene kraftvolle Note.
                            Zu Poor Things übrigens noch: man sollte auf gar keinen Fall in die Falle tappen, sich vom Marketing Richtung "The Substance" leiten zu lassen, denn damit hat Ugly Stepsister absolut nichts zu tun. Eher eben an Emma Stones Tour de Force erinnernd mit dem großen Vorteil, dass hier auch wirklich von einer Frau auf dem Regiestuhl über Frauen erzählt wird.
                            Und eben diese Frauen sind schlichtweg fantastisch. In knapp 2 Stunden durchlaufen die Charaktere so viele unterschiedliche Stufen, dass es fast unglaublich ist. Die Sympathien verschieben sich durchgehend, jede Figur hat ihre Stärken, Schwächen, liebenswerten Seiten und tiefe Abgründe. Blichfeldt bewahrt hier aber buchstäblich bis zur letzten Minute stets eine beeindruckende Würde und großen Respekt vor Ihren Figuren.
                            Niemand wird hier mit Abscheu betrachtet, niemand verurteilt, niemand verlacht und Ugly Stepsister entzieht sich kraftvoll jeglichen Vorwürfen von Plattitüden, bleibt äußerst komplex in der Charakterzeichnung, präsentiert dies aber dennoch unterhaltsam und leicht zugänglich.
                            Auch auf billige Schocks und stumpfen Gore, wie ihn sich The Substance irgendwann zur Hilfe holt, wird hier verzichtet. Blichfeldt kommt dem Geist von Cronenberg viel viel näher als Fargeat auch nur denkt, dass sie es täte.
                            Denn "Schockeffekte" gibt es hier keine. Schlichtweg nur sich aus der Handlung ergebende Konsequenzen, die dann auch erbarmungslos durchgezogen werden und ganz tiefe Schläge in die Magengrube setzen.
                            Ich hasse marktschreierische Titelzeilen von wegen "Unfassbar ekliger Film", "fast übergeben", aber die wenigen Minuten, die The Ugly Stepsister dafür verwendet, haben es extrem in sich.
                            Somit haben wir eine richtige kleine Perle bekommen, die vermutlich (hoffentlich) mit Lucille Hadzihalilovics "The Ice Tower" der beste Film des Jahres wird.
                            Dass dann auch noch meisterhaft jeder Aspekt der Aschenputtel-Story quasi Offscreen miterzählt wird und dass auch noch funktioniert (!) ist noch einmal genauso ein "Zuckerl" wie der absolute USP des Films, Mr. Tapeworm, den ihr ganz sicher nicht mehr vergessen werdet.
                            Flo Fagerli als Alma ist bezaubernd und nahbar.
                            Ane Dahl Torp als Rebeka eine grimmig-fiese Wucht.
                            Thea Sofie Loch Naess als Agnes / Aschenputtel fies, bezaubern, charismatisch
                            Und Lea Myren Herz und Seele, unschuldig naiv und bitterböse abgründig zugleich.
                            Emilie Blichfeldt hat eine ikonische und sehr kultige Horrorfabel entworfen, die sich spielerisch leicht zu ihren Vergleichswerken Poor Things, Substance, Raw und Co gesellt. Oder besser: diese frisst, verdaut, neu denkt und aufgrund der pointierten, durchkomponierten und würdevoll-grausigen eigenen Identität in beinahe allen Aspekten (mit Ausnahme von Emma Stones unschlagbarem Schauspiel) noch einmal übertrumpft.

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                            • Cpt.Tremors 02.06.2025, 15:54 Geändert 02.06.2025, 15:55

                              Mal so ausm Kopf raus ein bisschen was Schönes...und los!
                              1) The Dark Knight (2008)
                              2) Kingsman (2014)
                              3) Batman Returns (1992)
                              4) Akira (1988)
                              5) Hellboy (2004) & The Golden Army (2008)
                              6) Spider Man 2 (2004)
                              7) Sin City (2006)
                              8) Kick Ass II (2013)
                              9) Tim & Struppi / Adventures of Tintin (2011)
                              10) Watchmen (2009)
                              ...
                              und ein Guilty Pleasure: Hellboy - Call of Darkness (2018)

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                              • 8

                                Jallikattu klingt nicht nur wie eine Achterbahn im örtlichen Freizeitpark, sondern fühlt sich auch von der ersten Sekunde weg so an.
                                Schnitt und Kamera sind in diesem indischen Film auf einem unfassbaren Niveau - vom rhythmisch getakteten, hypnotischen Schnitt bis hin zu wunderbaren, minutenlangen Kamerafahrten bekommt man hier ganz gewaltig etwas geboten, sodass Lijo Jose Pellisserys kleines Kunstwerk auf technischer Ebene wirklich eindrucksvoll brilliert.
                                Mit indischem Kino habe ich bislang abseits großer Meister wie Guru Dutt oder Satyajit Ray immer noch wenig Berührungspunkte, werde das aber in Zukunft zumindest etwas ändern - der Kinomarkt und das steigende cineastische Interesse am indischen Film scheint mir durchaus berechtigt.
                                Das Gespür für filmisches Erzählen, perfekt gesetzte Schwarzblenden wo effektiv, aber auch imposante Massenszenen - all das steckt in nur knapp 90 Minuten, eine hervorragende und gern angenommene Abwechslung zu den sonst teils ausufernd langen indischen Blockbustern.
                                Jallikattu schafft mit verblüffender Leichtigkeit den Spagat zwischen teils an Arthouse erinnernder Inszenierung, simpler Unterhaltung und nicht gerade ausgefeilter, aber pointierter und mehr als zufriedenstellender Gesellschaftskritik und lädt definitiv dazu ein, öfter gesehen und geliebt zu werden.
                                Die Effekte sind durchweg ansehnlich, der Score und Ton sind ohne Makel und so ergibt sich ein beeindruckend stimmiges, mitreißendes und überraschend starkes Spektakel, ein wilder Ritt ohne Pause, Kino, wie es eigentlich aktuell viel zu wenig gemacht wird.
                                Atemlos durch die Nacht auf Büffeljagd - in einem sehr starken Filmjahr 2019 ist Jallikattu trotz grauenhafter deutscher Synchro ein echter Geheimtipp.

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                                • Da habt ihr mich erwischt - wohl das einzige Genre, zu dem ich mangels Kompetenz schlichtweg nichts beitragen kann.
                                  Für mich ist "Film" dann doch ein eher fiktionales Medium, ein Erzählen von ausgedachten Geschichten.
                                  So sind reine Biopics z.B. auch nicht wirklich meins und bei Historienfilmen stört mich oft nur wenig, wenn sie absolut nicht akkurat sind.
                                  Wie dem auch sei - ich hab (hoffentlich) noch viele Lebensjahre vor mir und werde mich irgendwann sicher noch ausführlich diesem sehr interessanten Genre widmen, aktuell stöbere ich lieber durch die tollen Tipps der anderen hier.

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                                  • 5

                                    Ein doch sehr trockener Film über trockene Menschen die trockene Gespräche führen.
                                    Und wieder einmal in Anatolien waren es Männer mittleren Alters, die sich über eine viel zu lange Laufzeit hinweg mehr oder weniger philosophisch und intellektuell über Gott und die Welt unterhalten.
                                    Dabei im Zentrum ist eine mehr oder minder spannende Ausgangsprämisse, die natürlich sofort an Vinterbergs "Jagden" erinnert, aber kaum weniger mit diesem gemein haben könnte (was ich selbstverständlich auch nicht anders erwartet habe).
                                    Wo mich aber in "Once upon a time in Anatolie" Feinsinnigkeit im Dialog, überraschender Witz und hervorragende Pointen sowie eine mehr als gelungene Inszenierung begeistert haben, bleibt Ceylan hier vorrangig bei letzterem, denn gerade die Dialoge, die sich über viele, viele Minuten ziehen und oft kaum etwas (interessantes) zu erzählen haben, ermüden in "About dry grasses" auf die Dauer ungemein.
                                    Der Protagonist bleibt ein Abziehbild und wirkt wie der Prototyp aller Ceylan-Filme, der Grundton gleicht seinen übrigen Filme so, dass es teils schon schwer wird, hier irgendein Merkmal zu finden, dass Ceylan erneuert, ausgefeilt, weitergedacht hat.
                                    Viel zu oft weiß der Film mit sich nicht wohin und ich selbst weiß es noch viel weniger, denn nicht nur einmal hatte ich den Gedanken, dass hier kaum etwas irgendwohin führt und ohne zu spoilern ist auch genau das der Fall.
                                    Ceylan beweist erneut seine eigene, unverkennbare, grandiose Handschrift, beginnt aber langsam sich im Kreis zu drehen und seiner Vita nichts Spannendes hinzuzufügen. Das reicht ohne Zweifel noch für den Durchschnitt - wie gesagt, die Bilder, Inszenierung, Atmosphäre sind unbestreitbar weiterhin grandios.
                                    Erreicht hat der türkische Meister mich abseits davon dieses Mal aber überhaupt nicht.

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                                    • Cpt.Tremors 19.05.2025, 15:04 Geändert 19.05.2025, 15:07

                                      Sehr weit gefächertes Spektrum, was man alles unter "Action" laufen lassen könnte, aber hier mal eine Auswahl, die sich aufgrund der Action definitiv lohnt:
                                      1) The Raid: Berandal (2014)
                                      ...und ich glaube nicht, dass die letzten 30 Minuten mit Iko Uwais vs. Hammer Girl und Baseball Bat Man sowie anschließend Uwais vs. the Assassin in naher Zukunft getoppt wird
                                      2) T2 (1992)
                                      3) the Spy who loved me (1977)
                                      4) the Dark Knight (2008)
                                      5) Drunken Master 2 (1994)
                                      6) On Her Majestys Secret Service (1969)
                                      7) Transformers (2007) Hierzu sei nur gesagt: alle anderen mag ich auch überhaupt nicht, aber der erste Teil macht bis heute unverändert Spaß und ist immer noch stärker als jeder Marvel-Film + das CGI kann sich für 2000er Verhältnisse immer noch absolut sehen lassen!
                                      8) Mad Max: Fury Road (2015)
                                      9) the Rock (1996)
                                      10) Kingsman: the Secret Service (2014)

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                                      • 5 .5

                                        Jennifer Kent hat sich damals mit dem Babadook ja schon einen kleinen Namen gemacht und aus meiner Sicht völlig zu recht.
                                        Subtil (mal abgesehen von dem unerträglichen Jungen), feinsinnig und sehr atmosphärisch, auf Bildebene sehr ansprechend und toll geschossen.
                                        Umso enttäuschender, dass der Nachtigall die wunderbare Inszenierung des Vorgängers weitestgehend verloren gegangen ist.
                                        The Nightingale erzählt eine platte, von grausamsten Bildern untermalte Rachegeschichte, die sich ab und an auf ihre versuchten Rassismuskommentar zu stützen versucht. Die Charaktere sind allerdings - wenn auch gut gespielt - ausdruckslos und eindimensional und das enge Korsett eines ermüdenden Drehbuchs lassen Aisling Franciosi und Sam Claflin nur wenig Raum, sich zu entfalten.
                                        Beide wären grandios, würden die wenig ausgearbeiteten Figuren Ihnen mehr Freiraum lassen - so bleiben nur ideenlose Abziehbilder.
                                        So schön die Landschaftsaufnahmen auch sind und eine eigene künstlerische Kraft aufweisen, werden auch sie eingezwängt in ein nicht ganz passendes 4:3; den inszenatorischen Ansatz, der dem Babadook noch viel besser gestanden hätte oder auch the Lighthouse gut getan hat, konnte ich hier nur wenig nachvollziehen und verkommt zum reinen Gimmick.
                                        Der sperrige Stil baut eine in weiten Strecken dichte und ansprechende Atmosphäre auf, teils sehr unbeholfene Schnitte (z.B. in den Gewaltszenen) trüben ab und an den Gesamteindruck etwas, da muss ich positiv aber sagen, dass düstere, drückende Stimmung definitiv Jennifer Kents Stärke bleibt.
                                        Insgesamt sehr viel Licht gerade im Schauspiel und der Atmosphäre, durch 08/15 Story, langweilige Charaktere, teils unästhetischen Schnitt und überbordernder Grausamkeit, die zwar realistisch, für mich an dieser Stelle aber etwas zu viel des Guten war, ein größtenteils mittelmäßiger Film, aus dem ich nur wenig mitnehmen konnte.
                                        Rape and Revenge bleibt auch hier ein schier unlösbares Genre und die wenigen "neuen" Ideen wie die Verhandlung eines oft unter den Tisch fallenden Kapitels der Kolonialisierung schaffen es nicht einen hautsächlich uninteressanten Film mit Mehrwert zu füllen.

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                                        • 8 .5

                                          Wow, das war irgendwie...befreit und befreiend zugleich.
                                          Letzteres für mich, weil ich mich in "The Outrun" wunderbar verlieren konnte und mich auf sehr angenehme Weise geborgen gefühlt habe.
                                          Gucke in letzter Zeit zwar verhältnismäßig sehr wenige Filme, aber dafür kommt nach "Aftersun" vor Kurzem gleich noch einmal so ein Highlight, dass mich vollauf begeistert.
                                          "Befreit" wirkt dabei der Film selbst jederzeit - losgelöst und mit ganz viel Liebe und Kraft. Es ist ein mächtiger, unaufhaltsamer und entfesseltes Stück Kino, das da geschaffen wurde. Amy Liptrot liefert die Vorlage und arbeitete am Drehbuch mit, basierend auf Ihren Memoiren. Saoirse Ronan, die ich ohnehin sehr mag, allerdings Gerwigs Filme (Lady Bird, Little Women) mich nicht recht beeindruckt haben, lässt sich selbst von der Leine und spielt mit einer herzerwärmenden Inbrunst und ganzer Kraft. Mit einer betörenden Intensität verkörpert sie alle Facetten ihrer Figur und lebt die Rolle bis ins Detail, bildet Herz und Seele des Werkes und trägt mit einer fast schon neidisch machenden Leichtigkeit die komplette Laufzeit von fast 2 Stunden.
                                          Unglaublich, dass die Frau bei den Oscars so übergangen wurde und nach 4 Nominierungen für starke Leistungen diese Ausnahmeperformance keines Blickes gewürdigt wird.
                                          Die Dritte im Bunde, die Dirigentin, Taktgeberin, Künstlerin hinter den Bildern, ist niemand Geringeres als Nora Fingscheidt, die es tatsächlich schafft, nach ihrem deutschen Meisterwerk "Systemsprenger" noch einmal ganz nah an das herausragenden Niveau dieses Werkes heranzukommen und sie zu einer der interessantesten Regisseurinnen unserer Zeit oder überhaupt Deutschlands zu machen. Da haben sich drei äußerst fähige Frauen gesucht, gefunden und ein starkes, entfesseltes Kinokunststück geschaffen.
                                          Im erweiterten Cast & Crew überzeugen aber genauso Yunus Roy Imer an der Kamera (wie schon in Systemsprenger), der zukünftige Severus Snape Paapa Essiedu als Rona(n)s Freund wie auch Stephen Dillane in einer herzlichen Rolle.
                                          Die Inszenierung ist verspielt, losgelöst von Konventionen, die Storyführung sprunghaft und nie an Geradlinigkeit interessiert.
                                          Dennoch ein leichter, anbiedernder, nicht direkt fordernder aber anregender und bereichernder Film, den ich auf die Schnelle meinen bisherigen Liebling aus 2024 nennen würde. Oh und keine Review zum Film ohne die Haare von Saoirse zu ehren - ich bin in Sachen Haarpracht mit meinem einfach gehaltenen 08/15 Schnitt der falsche Ansprechpartner aber die waren jede Sekunde wunderschön!

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                                          • Richtig "klassisches" Fantasy gibt es aktuell leider viel zu wenig.
                                            Aber dafür viele schöne zum immer wieder gucken:
                                            1) Pans Labyrinth (2006)
                                            meisterhafte Fantasy, einzigartiges Produktdesign, wunderschön geschossen und gespielt.
                                            2) Chihiros Reise ins Zauberland (2001)
                                            feinsinnige Story, wunderschön gezeichnet, unglaublich fantasievoll
                                            3) The Two Towers (2002)
                                            Der stärkste aus der LotR Reihe - Saruman, Uruk-Hai, Helms Klamm und das atemberaubender Finale sind ein Erlebnis!
                                            4) the Fall (2006)
                                            Unfassbares Szenenbild von Anfang bis Ende. Filmmagie in Vollendung.
                                            5) The Fellowship of the Ring (2001)
                                            Nur knapp hinter Teil 2. Extrem gelungene Einführung in die Welt, verzaubernd in jeder Sekunde, bildgewaltig wie noch was!
                                            6) the Green Knight (2021)
                                            David Lowerys Arthouse-Fantasy Meisterwerk mit unvergleichlichem Look, einer bezaubernden Alicia Vikander und Bildern, die mich nicht mehr loslassen
                                            7) Alice (1988)
                                            Die beste Verfilmung meiner liebsten Fantasy-Geschichte. Magische Stop Motion in Perfektion.
                                            8) The Philosophers Stone (2001) & The Chamber of Secrets (2002)
                                            Zwei mit einer Klatsche - die beiden Chris Colombus Filme sind einfach so viel verspielter und magischer als die späteren Teile
                                            9) the Wizard of Oz (1939)
                                            in einem Wort: Klassiker. Mehr gibt es nicht zu sagen
                                            10) Stardust (2007)
                                            Vielleicht keiner meiner absoluten Lieblinge, aber ich muss ihn für den klassischen Fantasyaspekt und den hohen Unterhaltungswert in jedem Fall erwähnen

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                                            • Puh, das ist dieses Mal ein harter Brocken, im Sci-Fi Genre sind schon richtige Monster von Filmen vorhanden! Hier, nach längerer Überlegung, meine Top 10 mit - das wird es wohl in keiner anderen Genreliste jemals geben - komplett russischem Siegertreppchen:

                                              1) Stalker (Tarkovski, 1979)
                                              2) Es ist schwer, ein Gott zu sein (German, 2013)
                                              3) Solaris (Tarkovski, 1972)
                                              4) Brazil (Terry Gilliam, 1985)
                                              5) 2001 (Kubrick, 1968)
                                              6) Empire strikes Back (Kershner, 1980)
                                              - nicht mein liebster SW aber der, der "Sci Fi" für mich am besten macht
                                              7) Alien (Scott, 1979)
                                              8) the Whispering Star (Sion Sono, 2015)
                                              9) Interstellar (Nolan, 2014)
                                              10) Akira (Otomo, 1988)

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                                              • ?

                                                Jetzt scheint sich da ja ein kleiner Hype darum zu entwickeln und alle, die immer auf das MCU schimpfen finden es wie jedes Jahr mindestens einmal dann doch gar nicht so verkehrt. Freut mich für die Fans.
                                                Aus Interesse mal kurz den Trailer gesichtet und fast geweint.
                                                Ich glaub ich muss "Aftersun" für diese Leistung wohl doch nochmal nen Stern aufwerten, der hat offenbar Spuren hinterlassen.
                                                Was das über Thunderbolts* verrät, weiß ich zwar nicht, aber den Trailer mit "Under Pressure" zu unterlegen, wo kaum 3 Jahre zuvor erst ein Film es so gut verwendet hat, wie es ohnehin nicht möglich ist, mithalten zu können, ist eine lustige Mischung aus befremdlich und dreist.

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                                                • 1) Waltz with Bashir
                                                  Allein die Eröffnung ist absolutes Gold. Nur einmal vor vielen Jahren gesehen und nie vergssen.
                                                  2) Full Metal Jacket
                                                  Und nein, nicht nur die erste Hälfte. Der ganze Film ist Gold :)
                                                  3) Apocalypse Now
                                                  4) Schindlers Liste
                                                  5) das Boot
                                                  6) die letzten Glühwürmchen
                                                  -> kurze Frage hierzu: wird der hier von allen eigentlich
                                                  a) vergessen
                                                  b) nicht als Kriegsfilm angesehen
                                                  c) tatsächlich nicht hoch genug bewertet, als dass er hier hin gehört
                                                  Finde es nur ein wenig seltsam, dass dieses Anime-Meisterstück hier nirgends genannt wird
                                                  7) Dunkirk
                                                  8) Starship Troopers
                                                  9) Dr. Strangelove
                                                  10) Inglourious Basterds

                                                  17
                                                  • Cpt.Tremors 21.04.2025, 12:57 Geändert 21.04.2025, 12:59

                                                    Wie der Liebesfilm auch wieder so ein Genre, wo ich bestimmt nicht der Bewandertste bin, aber die, die mir einfallen, sind allesamt Meisterwerke:

                                                    1) Dancer in the Dark (2000)
                                                    die einzige logische Wahl für die Nr. 1. Top 10 Schauspielleistung ever, wahnsinnige Inszenierung und die Ouvertüre ist so stark, dass ich beim ersten mal schauen sofort zurück gespult und sie mir gleich nochmal angehört habe. Göttlicher Film.

                                                    2) La La Land (2016)
                                                    Moderner Klassiker mit wunderbarem Score. Für mich jetzt schon auf einem Level mit den frühen Klassikern (z.B. meiner 4)

                                                    3) Nightmare before Christmas (1993)
                                                    Danny Elfman auf seinem Peak. Einfach absolut bezaubernd.

                                                    4) singin in the rain (1952)
                                                    Neben "All about Eve" mit eine der großartigsten Machtdemonstrationen, die Hollywood in den 50ern geschaffen hat. Gefühlt kaum gealtert, großartig performt, der Titelsong fast unerreicht

                                                    5) der kleine Horrorladen (1986)
                                                    Auch wenn ich "Rocky Horror" mag, der Horrorladen war immer schon mein Favorit

                                                    6) die roten Schuhe (1948)
                                                    In den filmtechnisch schwachen 40ern ein richtiges Highlight und zu Recht Kultstatus

                                                    7) Whiplash (2014)
                                                    noch einmal Damien Chazelle. Der Mann hats aber auch einfach drauf

                                                    8) Die Schöne & das Biest (1991)
                                                    -musikalisch gesehen wohl mein liebster Disneyfilm mit bezaubernder Musik, dicht gefolgt von...

                                                    9) Frozen 2 (2019)
                                                    der war für mich massiv "underrated". Finanziell bombastischer Erfolg, für das, dass die Musik aber nochmal deutlich stärker war als im Vorgänger, redet über den leider kaum mehr wer. Dicht gefolgt von...

                                                    10) Nochmal Disney... Princess & Frog (2009)
                                                    an den geht ebenso ein großes Herz. Und jetzt genug von diesen Kinderfilmen.
                                                    Platz 11-20 dürft ihr aus den übrigen Disney-Musicals selbst zusammenbasteln.

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