Helebi99 - Kommentare

Alle Kommentare von Helebi99

  • 6

    Ein Film bei dem es sich vielleicht lohnen würde ein Remake zu drehen, um den Funken auch bei der jüngeren Generation überspringen zu lassen. 1963 Produktionsjahr, das ist schwierig für jemanden, der mehr als dreißig Jahre danach geboren wurde, sich da ran zu tasten. Die Leute sehen heute nicht mehr so aus, die Leute sprechen nicht mehr so. Und natürlich fallen hier und da kleinere technische Defizite auf, die ebenfalls der Entstehungszeit geschuldet sind. Das alles soll aber nicht bedeuten, dass der Film für die Tonne ist. Denn gerade die zweite Hälfte des Filmes war für mich von sehr hoher Unterhaltung. Für 1960er ist es Hitchcocks außergewöhnlich gut gelungen, den Thrill, den Horror und die Spannung zu transportieren. Es ist eben eine Idee mit Potential, jedoch ein Film, der nicht so ganz zeitlos ist. Ich befürchte mal, in 10-20 Jahren werden junge Leute dem Ganzen überhaupt nichts mehr abkaufen können. Daher plädiere ich für eine vernünftige Neuverfilmung, sodass dieses Stück Filmgeschichte nicht gänzlich in Vergessenheit gerät.

    1
    • 8 .5
      Helebi99 20.04.2022, 01:52 Geändert 20.04.2022, 01:52

      Definitiv eine sehr coole Idee, sich dem Thema Mallorca mal solch einer Serie zu widmen. Hat mir echt gut gefallen und bei dem Stellenwert den Mallorca für fast alle Deutschen hat, quasi notwendig hier eine Serie auf die Beine zu stellen. Außerdem muss man RTL zugute halten, dass das Fernsehprogramm zu Ostern 2022 durch den König von Palma den letzten Funken Würde behalten hat. Während andere Sender bereits im April zum 28 Mal James Bond Spectre zeigen oder gar gehofft wird, dass es immer noch jemand gibt, der noch nie Bud Spencer und terence hill geguckt hat, kam es hierdurch zu einer tollen Abwechslung. Gerade in der Kombination mit den anschliessenden Dokus konnte RTL mein Interesse für das Mallorca der 1990er wecken.

      1
      • 4

        Mehr als 4/10 kann ich da beim besten Willen nicht geben. Der Sinn der ganzen Nummer bleibt für mich absolut nicht zu greifen. Vielleicht kann mir ja jemand sagen welch grandiose Idee sich dahinter verbirgt. Zumindest konnte man sich den Film bis zum Ende geben, weil man schon darauf hoffen kann, dass es irgendwann mal Klick macht und dann sitzt und sagt: ah, darauf will der hinaus. Bleibt mir aber ein Rätsel.

        • 8 .5

          Dieser Film hat definitiv positiv überrascht und wird deswegen leider zu sehr unterschätzt und missachtet. Manchmal ist eben so, dass man einen Film einfach mal angehen muss und diesem eine Chance geben muss. Diese Chance zu bekommen hat sich A Perfect Getaway zweifelsfrei verdient, da er mich zu keiner Sekunde enttäuscht hat und mir somit mal wieder die Augen geöffnet hat, dass es nicht immer den außergewöhnlichen Cast braucht, um zu überzeugen. Gut, Mila Jovovich wird vielen ein Begriff sein, aber wenn ich ehrlich bin sagten mir die Namen Steve Zahn und Timothy Olyphant nicht viel, bis ich diesen Film gesehen habe. Außerdem kommt es einem zunächst so vor, als würde der Film in die Richtung steuern, dass es zu einem klassischen Katz und Maus Spiel durch den Dschungel kommt und dabei ordentlich viel Blut fließen wird. Damit hätte man sich einer Idee bedient, die schon unzählbar oft aufgegriffen wurde und somit hätte der Film nichts Neues oder Besonders mehr dargestellt. Aber dem war zum Glück nicht so. Die Handlung (jetzt kommt der ein oder andere leichte Spoilter) konnte mich gerade durch ihre Eigenständigkeit überzeugen. Es war jetzt natürlich nicht so, dass die ziemlich gut durchdachte Handlung neue Maßstäbe in Sachen Mysteryfilme aufgestellt hat, aber dennoch scheint es mir sehr wichtig hervorzuheben, dass man hier einen wirklich genialen Twist eingebaut hat, den man in dieser Form noch nicht sooft gesehen hat. Das bedeutet, es läuft ausnahmsweise mal nicht auf eine gespaltene Persönlichkeit hinaus, die schon oft genug der Twist in Mysteryfilmen war. Also kurz zur Konstellation, um sich der Raffinesse des Ganzen bewusst zu werden. Cliff (Steve Zahn) und Cydney (Mila Jovovich) sind gerade auf Hawaii unterwegs und verbringen dort ihre Flitterwochen. Erst mal wirkt alles ganz normal und ruhig und man kann noch nicht wirklich absehen, in welche Richtung der Film steuern wird, jedoch mach recht schnell die Nachricht die Runde, dass ein anderes Pärchen auf Hawaii umgebracht wurde und die Mörder wohl noch frei herumlaufen. Somit wird schnell klar, dass Cliff und Cydney wohl irgendwie mit diesen Mördern konfrontiert werden. Würden die beiden nur weiter durch die wunderbare Natur von Hawaii schlendern, würde der Film nicht die Kriterien eines Thrillers erfüllen. Irgendwann und irgendwo werden die Mörder aufkreuzen, das ist klar. Dann treffen sie auf Nick (Timothy Olyphant) und Gina (Kiele Sanchez), die ebenfalls nur durch die Gegend wandern. Jedoch stellt sich für Cliff und Cydney schnell heraus, dass Nick und Gina die Kriterien, der immer noch frei herumlaufenden Mörder erfüllen. Es war nämlich davon die Rede, dass ein Mann und eine Frau den Mord begangen haben. Skeptisch werden die beiden, da gerade Nick die ein oder andere Sache erzählt, die ihn gefährlich macht. Er schwärmt davon, wie gut er mit Waffen umgehen kann und wie schwierig er umzubringen sei. Allerdings erscheint es dem Zuschauer anders als Cliff und Cydney zu offensichtlich, dass Nick und Gina in den Mord verwickelt sind. Hätten sich Nick und Gina als das Mörderpaar herausgestellt, wäre der Film wohl zu einem der am leichtesten zu durchschauensten Filmen aller Zeiten geworden. Da sie aber nicht die Mörder sind, läuft der Film auf eine echt durchfuchste Wendung hinaus. Wobei, wer könnte noch die Gefahr darstellen? Wirklich viele Leute kam da nicht mehr infrage. Höchstens das eine Paar mit Chris Hemsworth, das ihnen mehrfach über den Weg lief und von der ersten Sekunde an suspsekt vorkam. Oder irgendjemand, der noch gar nicht zum Vorschein gekommen ist. Wobei Option 1 ebenfalls zu platt gewesen wäre und Option 2 an den Haaren herbeigezogen gewesen wäre. Auf diese amateurhafte Fortsetzung verzichten die Filmemacher an dieser Stelle bewusst und lassen die Mörder dann doch noch auftauchen und zwar so, wie es keiner für möglich gehalten hatte. Es sind tatsächlich Cliff und Cydney, die ihr Unwesen treiben und auch Nick und Gina zur Strecke bringen wollen. Dieser Twist ist einfach genial, da man ihn kaum vorhersehen kann, da Cliff und Cydney ihre unschuldigen Rollen wirklich sehr gut spielen. So wie sich die beiden verhalten, ist völlig auszuschließen, dass die beiden etwas Böses im Schilde führen könnten. Wenn man den Ausgang des Filmes bereits kennt und ihn das zweite Mal sieht, dann fällt einem das eine oder andere kleine aber dennoch unwesentliche Detail auf, das darauf hindeutet, wer die Mörder sind. Allerdings entdeckt man diese Punkte beim ersten Ansehen kaum, da man ja völlig bei Null startet und zudem sehr geschickt hinters Liicht geführt wird. Deshalb denke ich, dass der Zuschauer wohl kaum vor Nick und Gina eine Ahnung darüber bekommt, was eigentlich Sache ist. Zumindest wird es dann nochmal recht spektakulär und rasant, als beide die wahre Identität von Cliff und Cydney erkennen und ein wilder Kampf ums Überleben startet. Der Ausgang ist klar, da Nick und Gina ihre Haut retten, das ändert aber nichts an der Genialität des Twists. Wie sich in Rückblenden nämlich zeigt waren Cliff und Cydney eben nicht die, die sie vorgaben zu seien. Sie hatten die Identität ihrer ersten beiden Opfer übernommen und waren eigentlich nichts weiter als verrückte Junkies. Raffiniert war bei dem Mord, dass sie die Zähne und Finger ihrer Opfer entfernt hatten, sodass man diese nicht identifizieren konnten und die Mörder somit unbeirrt deren Identität übernehmen konnten.

          1
          • 8

            The Contract hat mich überzeugt und eignet sich für all diejenigen, die zur Abwechslung mal Lust darauf haben, einen Film aus der Kategorie seichter Thriller zu gucken. Hauptsächlich geht es hierbei darum, wie sich die Wege von Ray Keene (John Cusack) und Frank Carden (Morgan Freeman) kreuzen. Während Keene lediglich mit seinem Sohn Chris in der idyllischen Natur ein wenig wandern will, ist Carden gemeinsam mit seinen Leuten auf der Flucht vor dem FBI. Somit kommt es zum völlig zufälligen aufeinandertreffen von Gangster und Durchschnittsbürger. Dieses Schema wurde schon oft in Filmen verpackt und oft haben solche Filme enttäuscht, doch the Contract gelingt es hier auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und ein realistisches Bild zu zeichnen. Zwar tritt Ray Carden selbstbewusst gegenüber und ist fest dazu entschlossen, den Ton anzugeben, bis er Carden der Polizei übergeben hat, jedoch versucht er nicht auf übertriebene Weise den Helden zu spielen. Oftmals ist es einfach so, dass die normalen Typen plötzlich durchs Feuer gehen können oder von Hochhaus zu Hochhaus springen und weitere Collateralschäden furios verhindern. Das ist einfach nur nervig und unrealistisch und passiert hier zum Glück nicht, da sich Ray viel mehr wie jemand verhält, der sich tatsächlich in einer komplizierten Situation befindet, da er mit der Gegenwart eines von FBI gejagten Verbrecher konfrontiert ist. An dieser Stelle kommen normalerweise noch die Army, tausende Panzer, der Präsident, die Chinesen und die Russen mit ins Spiel. Aber auch das passiert hier zum Glück nicht. Das Katz und Maus Spiel sprengt nicht den Rahmen und Ray, dessen Sohn, Carden und dessen Männer bleiben weitgehend unter sich. Natürlich nimmt der Film nach hinten raus die Entwicklungen, die man sich bei einem Film solchen eines Schemas schon früh denken kann, jedoch kommt es trotzdem zur einen oder anderen interessanten Wendung und auch zu einem Ende, dass die ganze Sache zumindest was ihren Erfolg angeht relativiert. Deshalb wäre es falsch vom klassischen Happy End auszugehen, bei dem der Held aus dem Volk eine Ehrennadel vom Präsidenten bekommt und der verbrecher in den Knast wandert.

            • 8 .5
              Helebi99 07.09.2021, 16:00 Geändert 13.09.2021, 00:09

              Vom Aufbau und der Struktur des Filmes her handelt es sich bei Spiel mit der Angst um einen klassischen Thriller, der meiner Meinung nach auch ziemlich gut gelungen ist, da der Film inhaltlich einige Komponenten abdeckt, die man sich von einem guten Thriller eben so erwartet. Neil Randall (Gerard Butler) und seine Frau Abby (Maria Bello) führen ein anscheinend unbeschwertes Leben, bis urplötzlich, wie aus dem Nichts, Tom Ryan (Pierce Brosnan) auftaucht und beiden das Leben zur Hölle macht. Tom hat gemeinsam mit einer Komplizin die Tochter der Randalls in seiner Gewalt und beginnt mit dem Ehepaar nahezu absurde aber auch mit unter äußert gefährliche und riskante Spielchen zu spielen. An dieser Stelle möchte ich direkt zwei Aspekte hervorheben, die den Film ziemlich gut machen. A: Tom taucht völlig unvermittelt auf und sowohl den Protagonisten wie auch dem Zuschauer bleibt sehr lange unklar, welche Motive Tom verfolgt. Allein durch diesen Punkt lohnt es sich den Film bis zum Ende zu schauen, da es nur recht wenige Andeutungen gibt, warum Tom das tut, was er tut. B: Die einzelnen Spielchen, die Tom mit den beiden spielt, machen den Film enorm kurzweilig, da sie oft von Spannung geprägt sind und meistens erst im letzten Moment klar wird, ob es Neil und Abby gelingt, den Forderungen des Verbrechers nachzukommen. Und neben all diesen positiven Punkten sollte nicht vergessen werden, dass der Film am Ende noch einen recht gut durchdachten Twist bereithält. Denn am Ende wird sich entpuppen, dass alles doch gar nicht so war wie es schien. Deshalb hat es sich der Film redlich verdient, zumindest bei mir Platz #66 zu belegen. Da komm ich auch nicht daran vorbei, nochmal zu sagen, dass ich die allgemein eher mittelmäßigen bis schlechten Bewertungen nicht ganz nachvollziehen kann. Der Film hat einfach alles was ein guter Thriller braucht und womöglich hätte die ganze Nummer noch besser aussehen können, wenn man noch ein klein bisschen mehr Aufwand betrieben hätte.

              2
              • 9

                Der Film konnte mich in ganzer Linie überzeugen! Und das obwohl ich anfangs noch leicht kritisch war, da ich nicht der allergrößte Fan von Ben Affleck bin, während Samuel L Jackson zu einem meiner Favorites gehört. Aber es kommt nunmal nicht immer darauf an, wer die Hauptrollen einnimt. Ein großer Teil, ob ein Film letztlich gut ist oder nicht, macht die Idee des Werkes aus. Und genau die Idee war es, die mich voll überzeugen konnte. Gerade in Zeiten, in denen der Fokus in der Filmwelt immer mehr auf unrealistische Geschehnisse gelenkt wird, ist es auch mal erfrischend, wenn man einen Thriller/Drama geliefert bekommt, wo es nicht ansatzweise um irgendwelchen Hokuspokus geht, der mit viel Mühe und Kreativität zusammengeschraubt wurde, sondern einfach mal eine Story den Raum einnimmt, die das Leben schreibt. Das hat mir an Spurwechsel besonders gut gefallen. Ich schätze nähmlich, dass es tagtäglich zu solchen zufälligen Aufeinandertreffen zwischen zwei Menschen mit zwei völlig verschiedenen Backgrounds kommt. Natürlich nimmt dies dann nicht solch eine rasante und knifflige Entwicklung, wie das hier der Fall ist. Aber wie schon erwähnt: es kann passieren. Und letztlich können diese unvorhergesehenen Dinge eine wirklich bis zur letzten Sekunde spannende Entwicklung nehmen, die in dem beschriebenen Fall sogar die Existenz beider Protagnositen bedroht. Darüber, dass der Film bei mir auf Platz #52 landet, wird sich sicherlich niemanden beschweren, aber ich finde es dennoch schade ihn nicht noch höher einordnen zu können, da aus dem anfänglichen Thriller nach hinten raus mehr und mehr ein Drama wird. Bei aller Glaubwürdigkeit und dem gelungenen Realitätsbezug, aber am Ende darf man auch das ein oder andere Auge zudrücken, damit der Zuschauer besser unterhalten wird. Womöglich hätte ich mich dann auch nicht beschwert.

                1
                • 9

                  Ich erinnere mich noch gut daran, wie mal jemand vor vielen Jahren, damals noch im Schulunterricht ganz unvermittelt sagte "Leute, wer Chuck Norris nicht kennt, der hat kein Leben!" Dieses Zitat möchte ich nun gerne doppelt und dreifach unterstreichen. Chuck Norris ist einfach eine Institution. Wahrlich ist er kein Schauspieler von sonderbar hoher Qualität, aber er ist eine verdammt coole Socke und somit einfach der perfekte Mann für die sogenannten Ballerfilme. Zu mehr als "Ballerfilmen" und Filmen, in denen es um Kampfsport ging hat es in der Karriere des Chuck Norris nie gereicht, aber ich denke es war auch nie Chucks Anspruch, etwas Anspruchsvolles zu drehen. Es ging in erster Linie darum, stets etwas auf die Beine zu stellen, wo Chuck Norris authentisch daherkommt. Gut, und was bietet sich das besser an als ein Film über den Vietnamkrieg? Ja dieses Thema ist inzwischen so was von ausgelutscht, da es darüber gefühlt eine Milliarde Filme gibt, aber wenn es ein Film schafft, sich gegen all die anderen Produktionen durchzusetzen, dann war das Missing in Action. Das liegt nicht in etwa daran, dass dieser Film den Krieg auf Schärfste kritisiert oder irgendwelche psychologischen Auswirkungen und Folgen für die Soldaten behandelt. Nein, Missing in Action macht nichts weiter, als auf die von Norris durchgeführte heroische-amerikanische Kriegsführung einzugehen. Aber ist das wirklich so toll? Sollte man dem nicht lieber Filme wie "Die durch die Hölle gehen" oder "Akpokalypse Now" vorziehen, da diese einfach einen niveauvolleren Umgang mit Thema wählen? Nicht zwangsläufig, ist meine Antwort an der Stelle. Beziehungsweise man sollte eine klare Linie zwischen diesen beiden verschiedenen Darstellungsweisen ziehen. Es würde auf den altbekannten Apfel und Birnen Vergleich hinauslaufen. Deshalb nochmal zurück auf anfang: was die stumpfsinnigen Kriegsfilme angeht, nimmt Missing in Action ganz klar die Nummer 1 ein. Vor allem deshalb, da der Film stumpfsinnig ist, ohne eigentlich völlig stumpfsinnig, absurd und propagandamäßig zu werden. Es ist schlichtweg ein großes, aufregendes und vor allem spannendes Abenteuer, das dem Zuschauer präsentiert wird. Und ja, wer könnte der passendere Abenteurer sein als Chuck Norris? Niemand! Nicht einmal Sylvester Stallone. Bei allem Verständnis dafür, dass die Rambo-Reihe in die Analen gegangen ist, aber für mich hängt Norris in Missing in Action Stallone in Rambo ganz klar ab. Dieser Mann braucht keinen Roundhousekick um cool zu sein. Jedoch muss ich am Ende noch zugeben, dass alle Filme mit Chuck Norris, obwohl ich den Typen einfach unnormal feier, die nicht Missing Action, Invasion USA oder irgendwas mit Todeskralle heißen, nicht so recht überzeugen konnten. Dennoch ganz Chuck Norris stolz auf sich sein, zumindest in meinem persönlichen Ranking auf Platz #33 und somit noch vor so manchem anderen Topfilm gelandet zu sein.

                  2
                  • 9 .5

                    Beim Zimmer 1408 kann man einfach nur applaudieren. Dieser Film ist gelungen, dieser Film hat mich gepackt und völlig überzeugt. Und ich verweise nur mal darauf, dass dies nicht gerade einfach ist, wenn es sich um eine Stephen King Verfilmung handelt. Besonders die Verfilmungen der King Novellen oder Kurzgeschichten (wo 1408 dazu gehört) sind meines Erachtens nach nicht gerade besonders leicht. Das liegt vordergründig daran, dass King in seinen Kurzgeschichten (durchschnittlich 40 Seiten lang) gar nicht mal so viel Stoff für einen Film gibt, der sich über 90 oder 120 Minuten ziehen soll. Bei den Romanen ist das weitaus einfacher, da sind die Filmemacher genau mit dem Gegenteil konfrontiert, da sie den Stoff, den das Buch hergibt meistens zusammenraffen müssen. Gut, wenn man mich fragt, dann sage ich, dass es eine weitaus besonderere Leistung ist, aus wenig viel zu machen. Das gelingt bei Zimmer 1408 wirklich grandios. Damit will ich gar nicht sagen, dass ich die Kurzgeschichte von King langweilig oder uninteressant fand. Ganz im Gegenteil, die habe ich auch gefeiert. Aber natürlich ist die Kurzgeschichte bei Weitem unspektakulärer als der Film. Dort ist der Handlungsablauf ähnlich, aber es nur ein paar Kleinigkeiten, die den Zimmergast Mike Emslin beunruhigen. Da bekommt man mehr den Eindruck, dass das Zimmer schon etwas eigenartig ist, aber auch nicht wesentlich mehr beziehungsweise, dass man sich durch das ganze kontroverse Vorwissen um dieses spezielle Zimmer auch mal gut einreden kann, dass da etwas nicht in Ordnung sei. Gerade das Gespräch zwischen Emslin und dem Hoteldirektor hat in der Kurzgeschichte großen Einfluss auf Mikes Befinden und macht einen wesentlichen Teil der Geschichte aus. Im Film wird dieses Gespräch in der Relation gesehen eher kurz gehalten. Und das war meiner Meinung nach die genau richtige Entscheidung. Denn der Film legt tatsächlich mehr Wert darauf, dass das Zimmer tatsächlich verhext, verzaubert, verflucht oder was auch immer ist und es darin spukt, dass darin Dinge passieren, die der normale Mensch nie erwarten würde und auch einfach nicht begreift. Das treibt das Unterhaltungslevel einfach enorm in die Höhe und sorgt dafür, dass der Film nie langweilig wird, da sich die sonderbaren Geschehnisse Stück für Stück steigern und man selbst immer mehr in den Sog mit hineingezogen wird, der Überzeugung zu sein, dass es tatsächlich mehr an Zimmer 1408 liegt, das eben nicht wie alle anderen Hotelzimmer dieser Welt ist, als am schon von Beginn an komisch wirkenden Mike Emslin. Ja, ich glaube, das Zimmer hat es ihm richtig gegeben. Einzig und alleine die Sache mit den zwei Enden, die es gibt, sorgte bei mir dafür, dass ich dann noch ein wenig verwirrt war. Aber das ist eben die Genialität dieses Filmes, da so letztlich doch mehr als eine richtige Interpretation im Raum steht. So ist es jedem selber überlassen, ob er mehr im Zimmer oder mehr in Mike den Schuldigen für die Misere sieht. Meine Tendenz geht klar zum Zimmer, auch wenn die Hinweise darauf, dass Mike eben nicht ganz beisammen ist nicht von der Hand zu weisen sind. Aber wie gesagt, da der Film das Zimmer nochmal einen Zahn schärfer interpretiert als die Kurzgeschichte, bin ich beim Zimmer. Damit ist es zugleich auch meine Lieblingsverfilmung einer King Kurzgeschichte und verdient sich somit einen würdigen Platz #28 in meinem persönlichen Favoritenranking.

                    1
                    • 10
                      Helebi99 28.08.2021, 02:50 Geändert 28.08.2021, 14:07

                      Puh, hier bekommt der Zuschauer wirklich ein verdammt hartes Brot zu kauen. Das ist an dieser Stelle überhaupt nicht negativ gemeint, denn es handelt sich bei Murder in the First schlichtweg um einen Film, der nur schwer zu verdauen ist. Daher wäre meine Empfehlung vorweg, den Film nur dann zu gucken, wenn man bereit dafür ist. Der Grund dafür ist, dass sich der Film an ein Thema heranwagt, was die Gesellschaft immer wieder spaltet und selten einstimmig interpretiert wird: Gerechtigkeit. Was ist Gerechtigkeit? Inwieweit dürfen Verbrechen bestraft werden? Genau solche Fragen stehen im Mittelpunkt des Film. Exzellent dafür dient das auch heute noch umstrittene Gefängnis von Alcatraz. Dort befindet sich der Häftling Henri Young (wirklich herrausragend gespielt von Kevin Bacon). Young stal in jungen Jahren eine lächerliche Summe Geld von 5 Dollar und landete deshalb in Alcatraz. Da er nach langem Aufenthalt auf der Gefängnisinsel beim Versuch zu fliehen erwischt wird, trifft ihn das Schicksal eiskalt. Er zum Opfer des Gefängisdirektor und wird gequält und gefoltert. Die Methoden, die an Young verübt werden sind als äußert unmenschlich zu betrachten, da es nicht lange dauert, bis Youngs Psyche nicht mehr ansatzweise normal funktioniert. Young hat sein altes Leben nicht nur verloren, indem er eingesperrt in Alcatraz sitzt, sondern auch deswegen, weil ihm durch jahrelange Folter, Qual und Zeit im dunklen Verließ die Chance genommen wurde, wie ein normaler Mensch zu denken und zu fühlen. Young ist völlig abgestumpft, zeigt keine Emotionen und Gefühle mehr, ist völlig eingeschüchtert und spricht mit niemanden. Er ist einfach durch mit seinem Leben, wie man heutezutage so schön sagt. Und dann kommt es hart auf hart, denn Young ergreift die Chance an seinem Peiniger Rache zu verüben und ermordert ihn. Das macht die Sache für ihn nicht besser, denn seine Opferrolle im Gefängnis wird so nur noch weiter bestätigt und er muss sich für seine Tat innerhalb der Gefängnismauern vor Gericht verantworten. Dort wird er von seinem Verteidiger James Stamphill (Christian Slater) vertreten, ein noch eher junger Bursche, der noch so ziemlich grün hinter Ohren auf seinem Gebiet ist. Doch das Verhältnis, das sich nach anfangs recht holprigem Start und immer wieder aufkommender Turbulenzen zwischen den beiden entwickelt ist einfach beeindruckend. Eigentlich dachte ich sofort: okay, mit den beiden kann das nichts werden. Doch dann war ich überrascht, welch eine Entwicklung und Beziehung zwischen den beiden entstanden ist. Ich halte mich aber dennoch damit zurück, dies als Freundschaft zu bezeichnen. Dennoch kommt es letztlich zum entscheidenden Prozess, der sich aber schnell dahin entwickelt, nicht nur über die Schuld des Henri Young zu verhandeln, sondern auch die Rolle, die die Führung der Haftanstalt in diesem Fall spielt. Für Alcatraz wendet sich hier das Blatt. Nachdem es Jahrzehnte lang als Einrichtung galt, die die USA sicherer macht und vor fiesen und gefährlichen Verbrechern schützt, stellt sich nun die Frage, ob auch dieser allgemein eher verachtend betrachtete Teil der Gesellschaft auch verdient, in einer gewissen Würde zu leben. Klar, Strafe muss sein, aber wie weit darf sie bei solch noch so schlimmen Verbrechern (der Henri Young wohlbemerkt nicht mal ist) gehen? Darauf wird der Film hinarbeiten und natürlich stellt sich nach Abschluss des Prozesses heraus, wie es mit Henri Young weitergeht. Aber das muss jeder am Ende für sich interpretieren, ob hier die Gerechtigkeit gesiegt hat, ob Young Erfolg hatte, ob es Stamphill war oder am Ende doch das Gefängnis die Nase vor hat. Sicher ist, dass es dem Film bei mir gelang, unter die Haut zu gehen und mich gleichzeitig sehr viel zum nachdenken anregte. Deshalb ist es völlig legitim, dass der Film mit Platz #10 in meinen persönlichen Top Ten landet.

                      1
                      • 10
                        Helebi99 28.08.2021, 02:30 Geändert 28.08.2021, 14:12

                        Betrachtet man erstmal nur die Idee, auf der dieser Film basiert, erscheint einem das Ganze doch recht unspektakulär. Eine französische Drogenbande (angeführt von Ferando Rey) treibt in New York ihr Unwesen und will den ganz großen Deal landen. Das darf nicht passieren und deshalb wird ein Cop (Gene Hackman) eingesetzt, der mehr an der Flasche als an seiner Arbeit hängt und sicherlich einer derer wäre, die heutezutage auf der Abschussliste der Polizei ganz oben stehen würden. Doch genau damit fängt es bereits an. Denn es geht hier eben nicht nur um irgendeinen Cop, der ganz unauffällig und nach Normen seinem Job nachgeht und Gangster jagt, nein es ist ein sehr spezieller Charakter, der hier den Mittelpunkt einnimmt. Das ist doch genau das, was die Leute sehen wollen: zur Abwechslung mal einen Helden, der eigentlich gar nicht das Zeug dazu hat ein Held zu werden und es auch niemals haben wird, da es ihm eigentlich an Ansporn und Aufrichtigkeit fehlt, es mit der großen Nummer aufzunehmen. Dennoch muss man sagen, dass sich dieser spezieller, ja fast unkonventionelle Charakter, dieser Cop, auf den niemand nur einen Pfifferling setzen würde, eine beeindruckende Jagd mit den französischen Gangstern quer durch New York leistet. Ja, thematisch ist das Prinzip Bulle jagt Gangster ziemlich flach, aber es geht in der Filmbranche nun mal nicht immer darum, in einen Film irgendwelche Messages oder Rätsel zu verpacken. Manchmal reicht es halt auch mal, sich von rasanter Action berieseln zu lassen. Nein, ich korrigiere mich, denn der Zuschauer wird von The French Connection nicht nur berieselt, er wird begeistert. Wenn ich ehrlich bin, dann vertrete ich die Meinung, dass die 1990er und gerade 2000er und später das goldene Zeitalter der Crime Actionthriller sind, aber von diesem Film können sich dennoch die meisten jüngeren Filme dieser Kategorie eine Scheibe abschneiden. The French Connection ist also nichts anderes als die Mutter eines Filmgenres. Ja, nach Hunderttausenden Filmen dieser Art mag das vielleicht lachhaft klingen, aber The French Connection war im Jahre 1972 etwas völlig neuartiges, etwas abgespactes würde man heute sagen. Und eingeschlagen hat der Film auf jeden Fall, sonst hätte es später nicht so viele Filme gegeben, die genau diesem Schema folgen. Aber wodurch sich The French Connection auch nach fast 50 Jahren und zigfachen zumindest indirekten Nachahmungen absondert ist die unfassbare Authentizität, die dieser Streifen mit sich bringt (sollte der Film auch haben, da er zumindest in groben Zügen auf wahren Begebenheiten basiert). Der Oscar, den Gene Hackman für die Hauptrolle bekam ist völlig verdient. Und dieses Setting, einfach nur der Hammer. Der Zuschauer bekommt hier einfach mit die besten Bilder von New York überhaupt geliefert. Gerade deswegen, weil es eben nicht ausgesuchte Kulissen sind, sondern Straßen und Ecken, an denen es wirklich passiert, wenn es passiert. Untermalen wird das letztlich durch eine ebenfalls äußerts geniale Atmosphäre. Das verfügen leider nicht viele Filme dieser Art, in denen es meistens nur um Schnelligkeit und Lärm geht. Und was zu guter Letzt auch noch erwähnt werden muss ist, Achtung Spoilergefahr, dass dieser Film eben kein Happy End darbietet. Auch das macht die ganze Sache authentisch, da es eben nicht immer in gestoppter Zeit der Polizei gelingt die großen Fische an Land zu ziehen. Gut, dafür gab es dann noch Teil 2, den man sich auf jeden Fall auch angucken sollte, wenn man den ersten Teil gut fand. Aber alles in allem ist mein Fazit, dass aus einem recht simplen Schema einfach mehr gemacht wurde und somit verdient sich der Film Platz #5 im Ranking meiner persönlichen Lieblingsfilme.

                        • 10

                          Ohne Zweifel einer meiner absoluten Lieblingsfilme!
                          Was Martin Scorsese da nochmal nach all seinen Mafiaklassikern gelungen ist, ist einfach der helle Wahnsinn. In Sachen Mystery machen wohl kaum jemand Shutter Island so schnell was vor.
                          Der Film ist einfach genial aufgebaut und arbeitet auf einen Twist hin, der zumindest meiner Meinung nach zu keinem einzigen Moment vorhersehbar ist.
                          An dieser Stelle verzichte ich darauf, zu begründen, warum der Twist für mich nicht absehbar war, um die Spoilergefahr bei Seite zu schieben.
                          Dennoch will ich anmerken, dass ich enorme Zweifel an denen habe, die den letzendlichen Twist als zu leicht vorhersehbar oder teilweise als fast lächerlich abstempeln. Dem erteile ich eine klare Absage, das dieser Handlungsverlauf einfach einmalig ist und von sehr hoher Qualität zeugt.
                          Womöglich handelt es sich hierbei gemeinsam mit Fight Club um einen der cleversten und durchdachtesten Twists in der Mysteryfilmgeschichte. Alle anderen Behauptungen werden diesem Meisterwerk einfach nicht würdig.
                          Und zu guter Letzt wollen wir nicht vergessen, dass die einmalige Story durch den prominenten Cast um Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo und Ben Kingsley sehr souverän und authentisch rübergebracht wird.
                          Was ich mir auf jeden Fall noch vorgenommen habe, ist das Buch zu lesen, welches diesen Film inspiriert hat. Um noch ein besseres Gefühl dafür zu bekommen wie gut dieser auch atmospährisch einzigartige Film die Story aufgrefit wird dies notwenig sein.
                          Allerdings ändert alles nichts daran, dass Shutter Island für mich eine glatte 10,0 verdient und in meinem persönlichen Filmranking einen sehr würdigen Platz #2 einnimmt.

                          1
                          • 9
                            über Puls

                            Ich verstehe ganz ehrlich gesagt absolut nicht, warum Puls so schlecht wegkommt.
                            Also eine 4,x Bewertung auf Moviepilot deutet ja in der Regel daraufhin, dass es sich um absoluten Schwachsinn handelt, den man sich beim besten Willen nicht geben kann. Zumindest ist es in 99 von 100 Fällen der Fall, dass ich sagen würde, ein 4,xer Film ist abgrund schlecht. Aber Puls bestätigt mal eben wieder die Tatsache, dass es nie eine 100/100 Quote gibt. Ohne Witz, mich hat Puls überzeugt.
                            Diese Überzeugung könnte womöglich daher kommen, dass ich, so wie man das eigentlich auch tun sollte, mir vor dem Gucken das gleichnamige Buch von Stephen King durchgelesen habe, auf dem der Film basiert. Und ich als großer King-Fan, der ein recht breites Wissen darüber hat, was King schon alles geliefert hat, kann nur die Hater, die auch schon das Buch schlecht fanden wiederlegen. Einfach mal genauer lesen Leute! Ich sehe in Puls auf jeden Fall mehr als nur einen oberflächlichen Zombie und Apokalypsen Hokuspokus. Man würde Puls nicht würdig kritisieren, wenn man sagt, dass sei nur eine Story, die King mehr oder weniger aus Langeweile und ohne großartige Überzeugung geschrieben hat. Nein, ich denke, dass King uns schon etwas mitteilen wollte. Das Bild sollte sich aber jeder selber machen.
                            Zurück zum Film. Für mich ist es ja immer wichtig, dass eine Literaturverfilmung die ursprüngliche Geschichte gut präsentiert. Ich finde, das ist hier ganz gut gelungen. Zumindest habe ich kaum Stellen gesehen, an denen der Film wichtige Szenen des Buches ausgelassen hat. Natürlich hat es die eine oder andere kleine Veränderung gegeben, um die ganze Sache dem Zuschauer attraktiver zu präsentieren. Aber man hat nicht an den falschen Stellen geschraubt, da sich die Handlung eben zu etwa 90% mit der des Buches deckt und der Film dazu mega kurzweilig ist. Im Buch hingegen lassen sich mehrfach auch mal etwas längere Phasen finden, in denen nicht viel passiert. Wobei diese Phasen eigentlich ganz essentiell sind und dem Film ganz gut getan haben. Denn die Unterhaltungen der Charakter im Buch über das Geschehen, das sie verfolgen, dröseln nach und nach das Phänomen auf, das Stephen King seinen Lesern näher bringen möchte. Das und das vielleicht etwas vereinfachte Ende, welches zu viel Spielraum und Spekulation und somit keine richtige Interpretation wiedergibt sind die einzigen kleinen Kritikpunkte am Film. Klein sind diese Punkte aber nur, wenn man zuvor das Buch ordentlich gelesen hat und in der Materie ist. Lässt man das vorher sein, dann kann es gut sein, dass Puls einen nicht überzeugt. Deswegen kann ich ansatzweise schon verstehen, dass für einige Leute der Film oberflächlich, inhaltslos und verwirrend daher kommt. Aber wie gesagt, das Buch zu lesen ist vorher ein muss, dann kann man auch Zusammenhänge und Abläufe besser verordnen.
                            Fest steht, von mir erhält der Film ungefähr das Doppelte der durchschnittlichen Bewertung, nämlich eine 9,0 und landet in meinem persönlichen auf Platz #53 und steht damit vor etlichen Filmen, die im allgemeinen Konses mehr gewürdigt wurden. Aber die Geschmäcker sind eben verschieden und ich kann es nicht oft genug sagen, dass eine Stephen King Verfilmung ohne die vorherige Lektüre des dazugehörenden Buches nicht funktioniert.

                            1