Meechy - Kommentare

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    Meechy 19.12.2017, 02:39 Geändert 19.12.2017, 02:41

    In Zvyagintsevs Russland scheint es keine Liebe zu geben. Der Titel sagt im Grunde alles. Denn die Liebe, sei es zu seinem Nächsten, seinem Partner oder sogar seinem eigenen Kind, ist verkommen. Zwei Stunden lang sehen wir Menschen beim Leiden und der vergeblichen Suche nach Liebe und Besätigung zu, nur um am Ende zu erkennen, dass zwar nicht alles verloren ist aber die Menschen einfach nicht dazu geschaffen sind glücklich zu sein. Ihr Umfeld lässt es nicht zu.

    Irgendwo zwischen Tristesse und Poesie schafft Zvyagintsev eine Welt, die wenn auch satirisch angehaucht, nicht realer sein könnte. Irgendwo zwischen Selfies, Kindesmissbrauch und Ehebruch schafft er Charaktere, die ebenso nicht realer sein könnten.
    Zhenya und Boris sind, wie fast alle anderen Charaktere hier, Produkte eines modernen Russland, dass sich wie in Schockstarre zwischen Fortschritt und Tradition, zwischen Individualität und Erfolgsdruck befindet.
    Zhenya die junge, Instagram-bessesene hübsche Frisörin, die sich eigentlich nur selbst verwirklichen will und immer wieder vom Leben ein Bein gestellt bekommt bzw. sich selbst ein Bein stellt und Boris für den es nichts wichtigeres gibt, als die streng christlichen Anforderungen seines Jobs zu erfüllen um eben diesen nicht zu verlieren. Sie beide sind durch eine falsche Liebe und ein unfreiwilliges Kind aneinander gebunden.

    In eingestreuten Fernseh- und Radioberichten rechntet Russlands neustes Wunderkind nebenbei mit den Geschehnissen der letzten Jahre ab. Sei es Russlands Regierung oder die 2012 anstehende Apokalypse, wenn uns Berichterstatter erzählen, dass immer mehr Menschen in Depressionen verfallen oder Suizid begehen, so mag das überspitzt sein, aber der Beigeschmack ist dennoch ein bitterer. Denn so verkommen uns diese Welt auch vorkommen mag, so spiegelt sie die unsere oftmals fast unheimlich genau wieder.

    "Loveless" ist Depression auf Zelluloid. Zwei Stunden lang, werden außer Gefühlsausbrüchen, in Form von Beleidigungen, selten Emotionen gezeigt. Es wird nicht mal viel geweint, und wenn dann heimlich oder alleine.
    Und wenn dann mal ein Liebesgeständnis gemacht wird, fühlt es sich eher wie ein Omen an, dessen was noch kommen mag. Liebe ist hier entweder einseitig oder schlichtweg nicht vorhanden. Und wenn man sich nun fragt, wie es dazu kommen konnte, so bietet der Aufhänger der Geschichte, das Verschwinden des jungen Alyosha, hierfür eine Antwort. Wer in einer solchen Welt aufwächst, für den kann es im Grunde nur einen Weg geben. Flieh so lange es noch geht!

    Immer wieder zeigt Zvyagintsev dennoch Szenen von solch emotionaler Härte, das einem das Herz zerspringen mag. Der Kontrast zwischen solch emotionalen Szenen und der restlichen depressiven Stimmung des Films, macht deren Wirkung nur noch umso schwerer zu ertagen.
    Er deutet an, dass diese Menschen nicht innerlich tot sein, sondern einfach nur unfähig glücklich zu sein. Wieso? Weil Liebe hier nicht beständig ist, und früher oder später wieder vergehen wird oder gar einfach nur zum Zweck exisitirt. Liebe ist in "Loveless" der Schlüssel zum Glück. In das Schloss, passt er allerdings schon lange nicht mehr.

    "Ist etwas kaputt?"
    "Wir sind kaputt, steig aus!"

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    • Meechy 16.12.2017, 19:34 Geändert 19.12.2017, 02:42

      Rings
      Blade Runner 2049
      The Beguiled
      mother!
      My Friend Dahmer
      Baby Driver

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      • Meechy 14.12.2017, 02:23 Geändert 14.12.2017, 02:25

        1. Sind Sie eher schüchtern oder impulsiv?
        Mal so mal so. Alles in allem eher schüchtern

        2. Kennen Sie die Namen, die man Ihnen gibt?
        Die meisten, also was Spitznamen angeht.

        3. Die letzte Ausstellung, die Sie sich angesehen haben?
        Ist so lange her, dass ich mich nicht daran erinnern kann

        4. Welche Ausstellung würden Sie unbedingt empfehlen?
        Siehe Frage 3

        5. Welches Kunstwerk möchten Sie besitzen?
        http://stefanburnett.com/
        Sucht euch was raus.

        6. Für wen kleiden Sie sich?
        Für mich selbst, wobei mir die Meinungen anderer durchaus auch wichtig sind.

        7. Was würden Sie nie tragen?
        Latzhosen

        8. Katzen oder Hunde?
        Hunde sind Freunde, Katzen sind Arschlöcher.

        9. Ihr Lieblings-Karaoke-Song?
        Ricky Martin - Livin la vida loca

        10. Ihre Definition von sexy?
        Man hat natürlich immer Vorlieben, aber es gibt jetzt keine bestimmten Kriterien die vorhanden sein müssen. Selbstbewusstsein ist aber immer ein großes Plus
        Kristen Stewart, FKA Twigs und der junge Marilyn Manson kommen der Perfektion aber schon ziemlich nahe

        11. Ihre Definition von Liebe?
        Frag mich in 10 Jahren nochmal

        12. Was alles würden Sie aus Liebe tun?
        Einiges.

        13. Was alles würden Sie für Liebe tun?
        Einiges

        14. Ihre bevorzugte Modedekade?
        2010er. Hipster <3

        15. Was sagt Ihre Garderobe über Sie aus?
        Was ich für Musik höre und das ich nicht gerne viel Geld für Klamotten ausgebe, es sei denn ich bekomme sie geschenkt.

        16. Ihre geheimste Begierde?
        Bleibt besser geheim

        17. Ihr größtes Laster?
        Faulheit

        18. Ihr erstaunlichster Spleen?
        Glaube das können andere besser beurteilen

        19. Fällt es Ihnen leicht, anderen zu vertrauen?
        In der Regel schon, ja.

        20. Was mögen Sie an sich selbst am liebsten?
        Körperlich gesehen meine Lippen.

        21. Das Dümmste, das Sie je getan haben?
        In ein Wohnheim zu ziehen und mir nicht genug Mühe zu geben eine WG zu finden.
        Mit dem Rauchen anzufangen
        Außerdem mit 13 eine Autoscheibe einzuschlagen

        22. Wie halten Sie Ihr Temperament im Zaum?
        Oftmals gar nicht.

        23. Wissen Sie, wie man sich entschuldigt?
        Ja, ich denke schon. Ist natürlich immer sehr situationsabhängig

        24. Ihr Totemtier?
        Falls das was ähnliches wie ein "Spirit Animal" sein soll, dann wahrscheinlich ne Schildkröte

        25. Ihr Lieblingsmusical?
        Ich hab mir glaube ich noch nie eins angesehen. Insofern keine Ahnung

        26. Welche Comicfigur wären Sie gern?
        Donald Duck. Entenhausen wär glaub ziemlich chillig als Wohnort

        27. Welche literarische Figur?
        Donald Duck? Ich lese viel zu wenig.

        28. Kochen Sie?
        Ja, sehr gerne und sehr oft.

        29. Sonnenuntergang oder -aufgang?
        Da ich den Sonnenaufgang immer verschlafe definitiv der Sonnenuntergang

        30. Welche Begabung wünschen Sie sich?
        Mehr Selbstbewusstsein. Mehr Tatendrang

        31. Stadtmensch oder Landei?
        Mittlerweile eher Stadmensch

        32. Wie sieht Ihr perfekter Samstag aus?
        Lange Schlafen, gutes Essen, Freunde, Alkohol.

        33. Mit wem würden Sie gern einmal dinieren?
        Danny Brown oder Donald Glover

        34. Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?
        Am Sonntag bei "Ghost Story" im Kino

        35. Wann haben Sie zum letzten Mal gelacht?
        Vor 10min.

        36. Welche drei Dinge möchten Sie unbedingt noch tun, bevor Sie sterben?
        Mehr reisen, mehr Leute treffen, mehr aus meinem Leben machen.

        37. Rosen oder Lilien?
        Kaktus

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        • Viel zu viele
          Einige die mir spontan einfallen.

          "Don't that picture look dusty"?
          https://www.youtube.com/watch?v=vfv_7mO0M1M

          "bye"
          https://www.youtube.com/watch?v=gOpXt30kZCw

          O_O
          https://www.youtube.com/watch?v=wXy6CHb11H4

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            Meechy 21.11.2017, 17:21 Geändert 24.11.2017, 23:41

            Alvarez Evil Dead überzeugte überwiegend auf technischem Level. Die Story war dünn und uninspiriert , was allerdings für ein Remake eines ohnehin nicht besonders komplexen Films verkraftbar war. "Dont Breathe" überzeugt auch auf technischem Level, die Kameraführung und das Sounddesign sind beeindruckend und vermitteln stets ein Gefühl der Paranoia und Bedrohung. Aber da hören die Qualitäten des "besten Horrorfilms 2016" auch schon auf.. Trotz origineller Idee bleibt Alvarez Thriller Stangenware die spätestens ab der Hälfte das ursprüngliche Konzept und damit auch sein Potenzial komplett über den Haufen wirft. Der ursprünglich noch bemitleidenswerte Hausherr wird durch einen fast schon abstoßenden "Twist" zum psychopathischen Monster und die ohnehin flachen Charaktere sind letzten Endes auch nicht mehr als Kanonenfutter. "Don't Breathe" verschenkt sein hervorragendes Potential von unklaren Täter- und Opferrollen an plumpe Jumpscares, dumme Twists und letztendlich an einen Film den man so dann doch schon hundertmal gesehen hat.

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              über Jigsaw

              Trotz 7 Jahren seit des letzten Films bleibt "Jigsaw" wieder einmal nur more of the same. Grausame Fallen, Gore und Twists die einen aus den Socken hauen sollen gibts en masse aber kein Anzeichen von Humor oder Selbstironie die das Franchise so bitter nötig hätte. Alles bleibt beim alten, das war zwar zu erwarten aber stimmt mich dennoch ein wenig traurig.

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                Meechy 25.10.2017, 20:30 Geändert 25.10.2017, 20:31
                über Creep 2

                "Creep 2" ist eine Fortsetzung die ihrem Vorgänger in vielen Belangen voraus ist: Er beweist mehr Humor und die Dialoge sind cleverer und besser ausgearbeitet. Dennoch scheitert er das zu reproduzieren was seinen Vorgänger so unangenehm und außergewöhnlich gemacht hat. Die Unberechenbarkeit seines Antagonisten und dessen unklare Intentionen. Kurzum, das was "Creep" creepy machte. Stattdessen legen hier sowohl Brice als Regisseur, als auch Aaron im Film von Beginn die Karten offen auf den Tisch. Der Film bewegt sich somit eher in Richtig einer Charakterstudie, die uns allerdings nur selten einen wirklichen tieferen Einblick in Duplass Charakter gewährt.
                "Creep 2" bleibt , obwohl er vom ursprünglichen Konzept abweicht, nur more of the same, was in diesem Fall allerdings nicht unbedingt etwas schlechtes zu heißen hat.

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                  Meechy 24.10.2017, 23:08 Geändert 25.10.2017, 11:46

                  Logik ist für mich normalerweise nie ein großes Kiterium bei der Bewertung eines Films, aber in "The Snowman" macht wirklich absolut nichts einen Sinn. Jeder Sub-Plot führt ins nichts bzw. hört einfach auf. Der finale Twist ist komplett an den Haaren herbeigezogen und wird dementsprechend sinnfrei zu Ende geführt. Und, oh boy, dann ist da noch Val Kilmer. Seine Präsenz, Perfomance will ich das nicht nennen, ist wahrscheinlich das seltsamste was ich seit langem im Kino gesehen habe und ist eigentlich das Kinoticket alleine wert.
                  Doch trotz all der Kritik, schimmert immer wieder Alfredsons Vision von einem Film durch, der mehr zu sagen hätte.
                  Harry Hole der teilnahmslos am Boden liegt während seine Exfrau sich an ihm verausgabt, lässt auf eine Figur hinter dem comichaften alkoholabhängigen Detektiv schließen. Allerdings bleibt diese über weite Strecken im Verborgenen, was Schade ist. So bleibt die Cinematographie des Films am Ende, neben den Leistungen der Schauspieler, seine einzige wirkliche Stärke. Die Bilder des winterlichen Norwegens strahlen eine gewisse Bedrohung aus und pendeln stets zwischen Wunderschön und Deprimierend.
                  "The Snowman" hingegen pendelt stets zwischen fast schon lächerlich seltsam und enttäuschend leblos. Selten hat verschenktes Potential so weh getan.

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                    "The Babysitter" ist ein überlanges, außergewöhnlich gut gemachtes Youtube Video, was 2017 auch nicht mehr wirklich verwunderlich ist. Doch genau wie Youtubes Eigenproduktionen fehlt es McGs Ausflug ins Slashergenre eindeutig an Identität. Die Checkliste wird fleißig abgearbeitet um das Zielpublikum zufrieden zu stellen. Mehr aber auch nicht. Einige nette Editing-Tricks und ein,zwei Schmunzler hat der Film zu bieten der Rest funktioniert dann eher als Querschnitt von oben erwähnter Videoplattform im Jahre 2017: Eine Mischung aus Fremdscham und purem Copy & Paste.
                    Oder um es in Form eines Youtube Comments auszudrücken:
                    lmao at the boobshot, rest was cringy tho.

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                      "Leatherface" weiß weder genau was für ein Film er eigentlich sein will, noch was Tobe Hoopers Meisterwerk so unglaublich beängstigend gemacht hat. Nach drei akzeptabel bis großartigen Filmen haben Bustillo und Maury mit ihrem Sprung Übersee nun ihren ursprünglichen Esprit verloren. Ihr Prequel zu Hoopers Kultfilm ist ein Drittel Roadmovie ein Drittel Thriller und ein Drittel stumpfe Gewalt. Horror oder irgendein Gefühl der Bedrohung die im Original so omnipräsent war, kommt dabei nie auf. Die versprochene Erklärung wie aus einem unschuldigen Kind ein Kettensägen schwingendes Monster wurde, lässt sich trotz einer vorgeschobenen psychischen Störung, im Grunde auf eine Wiedervereinigung mit seiner Familie herunterbrechen. Hier haste ne Kettensäge, "Vrom Vroom", Köpfe rollen. "Leatherface" scheitert komplett als Origin Story, da sich 90% des Films um etwas ganz anderes dreht, aber er scheitert auch als simpler effektiver Horrorfilm/Thriller, da er trotz akzeptabler Schauspieler keinen einzigen Charakter hervorbringt für den man Empathie empfinden kann. Jeder in diesem Film ist auf seine eigene Art ein mordgeiler Vollpfosten, der den Tod verdient hat.
                      Die ursprüngliche Faszination für den degenerierten Hünen wird von den beiden Regisseuren auf sein liebstes Schlachtwerkzeug reduziert. "Get it?" Texas CHAINSAW Massacre. Traurig.

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                        "Hounds of Love" legt mehr Wert auf seine Charaktere als auf die Folter seines vermeintlichen Protagonisten. Das heißt allerdings nicht, dass der Horror der fast nur hinter verschlossenen Türen abläuft, weniger unerträglich sei. Die psychologische Tortur die Ben Young uns hier vorsetzt, bleibt nichts für schwache Nerven, was wieder mal beweist, dass Horror in den Köpfen seiner Zuschauer die größte Wirkung entfaltet.
                        Young lässt uns zusehen wie aus Menschen Monster und aus Monstern Menschen werden. Großartig gespielt und brilliant bebildert bahnt sich der Film scheinbar unaufhörlich seinen Weg von einer ausweglosen Situation in die nächste, nur um uns am Ende dann komplett die Luft abzuschnüren. Denn die letzten 20 Minuten des Films gehören zu den intensivsten Momenten dieses Kinojahres. Was für ein Debut!

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                          über Jungle

                          "Jungle" ist stark gespielt, sieht gut aus und bleibt relativ kurzweilig, trotzdem verläuft er grundsätzlich komplett wie man es erwartet. McLean geht keinerlei Risiken ein und wandelt nie abseits vom gewohntem Hollywood Pathos: Von der Romantisierung des Unbekannten bis hin zu peinlichen Backflashs die vergeblich versuchen Radcliffs Charakter Leben einzuhauchen, nichts wird ausgelassen.
                          Das Leiden von Yossi Ghinsberg wird dabei in gewohnter McLean Marnier möglichst grafisch dargestellt, was am Ende eher das Gefühl einer Folge Dschungelcamp vermittelt, als dem eigentlich Horror des Dschungels auf den Grund zu gehen. In den Händen eines fähigen Regisseurs wär aus Yossi Ghinsbergs Geschichte vielleicht ein packendes Drama geworden. So bleibt er nur schön anzusehende 0815 Genre-Kost.

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                            "Playground" ist schwer in Worte zu fassen. Er wird die Frage was man im Kino zeigen darf, was denn noch Kunst ist und was zu weit geht erneut entfachen, denn zu behaupten Kowalskis Film wäre verstörend wäre eine Untertreibung.

                            Hanekes stilistischer Einfluss auf Kowalskis nüchternen Filmstil ist kaum von der Hand zu weisen. Man fühlt sich auch hier als Beobachter und schaut zu wie sich eine Tragödie entfaltet, die eigentlich nicht geschehen dürfte. Nur geht Kowalski weiter und zeigt das, was Haneke uns nicht zeigen würde. Ob man das nun loben oder verteufeln mag sei jedem selbst überlassen. Zu sagen bleibt nur, dass die nüchterne, distanzierte Art der Darstellung das Gezeigte umso unerträglicher macht.
                            Der Regisseur gibt uns abschließend auch keine Antworten auf das Warum. Es sind zwar Ansätze da, aber wir bekommen keine abschließende Antwort die uns verdeutlichen soll wo das Problem liegt. Das Problem sind wir selbst, wir die in einer Welt leben, die solche fürchterlichen Verbrechen überhaupt erst ermöglicht.

                            "So maybe it is all human nature, maybe some people are just born evil, or maybe it’s a bit of both. I don’t know. There is no definitive answer. And that is terrifying."

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                              "It Came from the Dessert" ist das filmische Äquivalent zu jemandem der sich absichtlich dumm anstellt um im Mittelpunkt zu stehen. Regisseur Makilaakso geht hier wirklich auf Nummer sicher-sicher, dass wir auch alle verstehen das sein Film sich nicht ernst nimmt und absichtlich so grauenhaft aussieht. Macht dass den Film besser? Nur bedingt. Denn trotz einer gewissen B-Movie Affinität, fehlt es seinem Film über Biertrinkende Riesenameisen an Charme. Ich weiß, schwer zu glauben, aber alles wirkt so gezwungen selbstreferentiell, dass der eigentliche Spaß verloren geht. Spätestens wenn der 10. Querverweis fällt und der Held uns "Say hello to my little friend" entgegenbrüllt während er Ameisen niederballert sollte einem klar werden, dass Liebe zum Genre noch keinen unterhaltsamen Film macht. Als Kurzfilm vielleicht ganz nett, in Spielfilmlänge unglaublich anstrengend und entnervend.

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                                "The Vault" scheitert an seiner eigenen Ambition. Denn trotz eines unterhaltsamen Auftaktes will Dan Bush letzten Endes viel zu viel mit viel zu wenigen Mitteln und einem viel zu schlechten Drehbuch. Das Ergebnis: Horror der nicht gruselt, Action die nicht knallt und eine unnötig bierernste Story die sich für viel origineller und cleverer hält, als sie es eigentlich ist. Schade.

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                                  Xavier Gens vergeht sich zum dritten Mal am Genre und schafft einen neuen persönlichen Tiefpunkt. Dialoge, Schauspieler und Setdesigns auf Niveau einer schlechten Folge Lindenstraße und Trommelfell torpedierende Billig-Jumpscares machen "The Crucifixion" wohl zum uninspiriertesten Horrorfilm des Jahres, der 90 Minuten auf Autopilot läuft. Gens hat dem Genre absolut nichts hinzuzufügen, und die bestehenden Konventionen werden so lieblos abgerattert, dass es mir Kopfschmerzen bereitet. Nein².

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                                    "Bye Bye Man" könnte so ziemlich der schlechteste (Horror-)Film des Jahres sein. Er ist so unüberlegtes und hingerotztes Malen-nach-Zahlen, dass er an manchen Stellen fast schon zu seiner eigenen Parodie verkommt. An einer Stelle im Film poppt tatsächlich ein Gesicht, ohne wirklichen Grund, einfach so ins Bild, was einem dann als Jumpscare verkauft wird. Das funktioniert vielleicht in billigen Horror-Games, aber nicht in einem Millionenschweren Hollywoodstreifen. Die schauspielerischen Leistungen sind, bis auf wenige Ausnahmen, absolut grauenhaft. Die eigentliche Story, quasi non-existent. Klischees werden nicht nur aufgegriffen, sondern es wird sich darin gesuhlt.

                                    Doch das ist erst der Anfang, denn wie auch schon bei "Rings" wird man auch hier einfach angelogen. Der Trailer besteht zur Hälfte aus Szenen die im eigentlichen Film gar nicht vorkommen. Es wirkt so als hätte man genug einigermaßen funktionierende Szenen für den Trailer gedreht und danach den Rest einfach mit irgendwas aufgefüllt. Ob das irgendwo hinführt? Scheißegal. Charaktere? Noch nie gehört. Suspense? Suppse-was?.
                                    Das eigentliche Problem dabei ist, dass es funktioniert. Der Film hat Geld gemacht und nicht gerade wenig. Warum sollte Hollywood diese Strategie also ändern, wenn sie damit ganz einfach viel Kohle machen können? Warum sich Mühe geben, wenn Fließbandware anscheinend vollkommen ausreicht?
                                    Und trotzdem gibt es Unterschiede. Wo "Annabelle 2" kürzlich wenigstens noch wirkte als wollte er eine Geschichte erzählen und hätte Interesse an seinen Charaktere, so ist "The Bye Bye Man" ein Fall von not-even-trying. Ein Totalausfall der vielleicht sogar geplant war. Da läufts einem dann doch eiskalt denn Rücken runter.

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                                    • Meechy 06.09.2017, 17:40 Geändert 06.09.2017, 23:53

                                      Bojack Horseman
                                      Death-Grips - No Love: https://www.youtube.com/watch?v=wofmcUgforU
                                      Devils Rejects
                                      Lynyrd Skynyrd - Free Bird: https://www.youtube.com/watch?v=_YJhUcc_Wo8
                                      Trainspotting 2
                                      Wolf Alice - Silk: https://www.youtube.com/watch?v=YKLyzAkD9E4
                                      Herzensbrecher
                                      Fever Ray - Keep the streets empty for me: https://www.youtube.com/watch?v=9pZMCagWOqc
                                      The Knife - Pass this on: https://www.youtube.com/watch?v=roLmFo3rWYc
                                      Laurence Anyways
                                      Moderat - A new error: https://www.youtube.com/watch?v=VzYbZr4K9Lg
                                      Lost Highway
                                      Marilyn Manson - I put a spell on you: https://www.youtube.com/watch?v=y4_5IbOlGoA
                                      Drive
                                      Kavinsky - Nightcall: https://www.youtube.com/watch?v=30jrmzzgHLc
                                      Get out
                                      Childish Gambino - Redbone: https://www.youtube.com/watch?v=DY9gTfDSHLI
                                      The Bling Ring
                                      Kanye West - All of the Lights: https://www.youtube.com/watch?v=Fl0ffKdxN-E
                                      Green Room
                                      Dead Kennedys - Nazi Punks fuck off https://www.youtube.com/watch?v=jQkrukDvdcU

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                                          über 31

                                          31 ist kein Film. 31 ist ein überlanger Trailer. Kein Wunder also, dass im Grunde der eigentliche Trailer deutlich besser funktioniert und einem 90 verwirrende Minuten erspart.
                                          Auch wenn am Ende Richard Brakes Doomhead, als interessantester Charakter des Fims, das Ruder wieder ein wenig herumreisst, so habe ich selten einen Horrorfilm gesehen der trotz seiner herrlich grotesken Darstellung so uninspiriert wirkt. 31 wirkt wie ein Sammelsorium aus Zombies Schaffenskatalog, nur mit so sinnfreien und simplen Dialogen ("I can't do it" - "Come on do it" - "ok") und so leblosen Charakteren, dass er eher wirkt wie ein Film von jemanden der versucht Rob Zombie nachzumachen und dabei kläglich scheitert.

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                                            Meechy 04.08.2017, 02:38 Geändert 04.08.2017, 02:40

                                            Die Komposition aus Musik und bewegten Bildern ist am Ende leider nur ein nettes Gimmick, denn inhaltlich ist Baby Driver nichts besonderes. Man könnte sogar sagen, dass dieses "Durchkomponieren" jeder einzelnen Szene überhaupt nur in den Action-Szenen wirklich zum Tragen kommt. Da werden Schüsse und knallende Türen dem Rhytmus des Songs angepasst und die Charaktere, bzw. die Autos tanzen oftmals geradezu durchs Bild. Das sieht wunderbar aus und macht oftmals einen Heidenspß. Wenn der Film allerdings entschleunigt überwiegen die blassen Charaktere und die eigentlich viel zu durchschaubare Geschichte. Irgendwas fehlt. Baby Driver ist nicht wirklich lustig und wirkliche Emotionen kann er auch nicht vermitteln, dafür fehlen ihm einfach die Charaktere. Kevin Spacey spielt eine Rolle in der man ihn schon hundert mal gesehen hat, Jamie Foxx wirkt komplett fehl am Platz, Jon Hamm sorgt gegen Ende dann tatsächlich vielleicht für die einzige große Überraschung des Films (SPOILER: Obwohl der obligatorische "He won't die" Kampf am Ende diese gleich wieder ruiniert. SPOILER ENDE) und alle anderen Beteiligten spielen 0815 Coming-of-Age bzw. Gangster Abziehbildchen die viel zu schnell in Vergessenheit geraten. Und selbst der Soundtrack nutzt seine Chancen meiner Meinung nach nicht aus. Wenn Wright schon seinen kompletten Film durch Musik erst zum Leben erweckt, dann wäre ein wenig mehr Abwechslung durchaus willkommen gewesen.

                                            Ja "Baby Driver" macht Spaß und ist definitiv auch durchaus ein abwechslungsreicher Beitrag zum Action-Alltagsbrei. Aber letzten Endes ist er dann doch nur nur "Transporter" für Hipster.

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                                              Meechy 25.07.2017, 23:42 Geändert 25.07.2017, 23:44

                                              SPOILER
                                              "Shin Godzilla" ist kein Action Film wie viele seiner Vorgänger sondern ein waschechter Horror Film. Hideaki Anno Mastermind hinter "Neon Genesis Evangelion" zentriert seinen Film nicht auf einen oder zwei Hauptcharaktere sondern stellt die gesamte japanische Bürokratie dieser nationalen Bedrohung entgegen. Es werden keine grausamen, herzergreifenden Einzelschicksale dargestellt sondern es wird porträtiert wie eine Regierung Themen wie Nuklearwaffen und Krieg gegenübersteht. Dabei entlarvt er eben diese Bürokratie zwar oftmals auf humorvolle Weise als überkompliziert und vielleicht sogar schwachsinnig aber zeigt letzten Endes doch das sie funktionieren kann. Aber nur wenn sie auch als das fungiert was sie eigentlich ist: Ein Kollektiv.

                                              Wenn Godzilla im Höhepunkt des Films ein Flammenmeer auf Tokio losschickt und mit endlos scheinenden Laserstrahlen die komplette Stadt zerteilt, dann ähnelt das nicht umsonst den Bildern der Zerstörung die man in Japans Geschichte oftmals gesehen hat. Godzilla ist in diesem Film nicht Beschützer vor anderen Monstern sondern er stellt die einzige Bedrohung dar und das furchteinflössender wie nie zuvor. Ein Gott der in der Evolution soweit über dem Menschen stehend, dass er unbesiegbar scheint. Ein Monster als Verkörperung all der Ängste und Probleme einer Nation die es oft genug geschafft hat aus Ruinen wieder aufzuerstehen. Und auch wenn Japan symbolisch Godzilla am Ende einfriert, stellt es eben keine endgültige Lösung dar. Godzilla wird bleiben. Nukleare Energie wird bleiben. Krieg wird bleiben. Die Menschen müssen nur lernen damit zu leben. Und trotz dieses eigentlich optimistischen Kerns stellt der letzte Shot des Films einen kleinen Schlag in die Magengrube dar. Denn auch wenn wir damit lernen zu leben so wird Godzilla zurückkommen, noch gefährlich und vernichtender als zuvor.

                                              "Shin Godzilla" ist ein kleines Meisterwerk und zwar nicht nur weil er unheimlich unterhaltsam ist sondern weil er die ohnehin schon immer vorhandene tiefere Bedeutung seines Charakters eine Ebene weiterführt und den Kern der Thematik als das darstellt was er eigentlich ist: Horror. Verdeutlicht wird das neben der oben beschrieben Interpretationsebene vor allem durch das Aufgreifen des originalen unheimlich bedrohlichen Soundtracks und der Darstellung des Monsters selbst, als fast schon abstoßende Kreatur mit der man zu keiner Zeit Empathie empfinden mag.
                                              Ein Film der Hoffnung gibt aber gleichzeitig auch Angst vor der Zukunft macht.

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                                                Originell ist das alles zwar auf jeden Fall nur ob ich es selbst gut oder schlecht finden soll weiß ich nicht so recht. Der Film hat mich zwar nicht gelangweilt, aber eben auch nicht sonderlich gut unterhalten, geschweige denn gegruselt und obwohl ich ihn wahrscheinlich niemandem wirklich empfehlen kann hat er mir doch irgendwie gefallen. Merwürdiger Film, Merkwürdige Kritik.

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                                                  Köpfe platzen rechts und links, Menschen werden erstochen, erschossen, erschlagen und alles nur um uns zu unterhalten: Der Spaß am Töten und daran dabei zuzusehen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde es würde nicht funktionieren. Die Charaktere sind selten blass, dämlich und wie erwartet komplette Stereotypen: Da wäre der Stoner der alles nur für einen Trip hält, der Psychopath (Dr. Cox) der im Grunde nur darauf gewartet hat mal so richtig die Sau raus zu lassen und die beiden Hauptcharaktere, ein frisch verliebtes Paar die eigentlich ja niemanden was tun wollen. Insofern sind die einzigen Dinge die diesen Film unterhaltsam machen seine Prämisse, obwohl im Grunde sowieso von Anfang an klar ist wer überleben wird, und eben seine Gewalt. Natürlich mag das problematisch sein, aber ich würde lügen wenn ich sagen würde es wäre nicht unterhaltsam.

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                                                  • Meechy 18.06.2017, 13:14 Geändert 18.06.2017, 13:14

                                                    Weil Mitläufer-Nachahmer-Syndrom die 2te:

                                                    1. Kendrick
                                                    2. Kanye
                                                    3. Danny Brown
                                                    4. MF DOOM
                                                    5. Run the Jewels / Travis Scott

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