Meechy - Kommentare

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    Meechy 12.01.2022, 21:16 Geändert 12.01.2022, 21:38

    Die etwas unterhaltsamere und sympathische Version des Celebrity Circlejerks in dem alle in ihren millionenschweren Elfenbeintürmen sitzen, 'Imagine' singen und denken sie hätten damit die Welt gerettet. Natürlich ist McKays Intention löblich, natürlich gibt es an diesem Film ideologisch nicht wirklich etwas auszusetzen. Klimawandel ist blöd, die Menschheit ist doof. Haha, wie recht er doch hat. Nur ist "Don't Look Up" am Ende eben nicht mehr als das. Ein leicht bekömmlich aufbereiteter Wink mit dem Zaunpfahl für alle, die ohnehin mit McKay übereinstimmen, um sich am Ende in ihren Bedenken und Vorstellungen bekräftigt zu fühlen. Eine Satire, die vorgibt keine zu sein. Ein Film aus der Bubble für die Bubble, der viel zu harmlos ist und viel zu sehr nach Hollywood mieft , um wirklich weh zu tun und jegliche Hoffnung wirklich etwas im Denken der Leuten verändern zu können, mit zwei strunzdämlichen und peinlichen Post Credit-Szenen untergräbt. Den blanken und schwer verdaulichen Horror eines klimabedingten Weltuntergangs einfach mal so stehen zu lassen, das könnte ja womöglich wirklich jemanden den Tag versauen, und das kann Adam McKay in seinem Kreuzzug für die Gute Sache einfach nicht nicht verantworten.

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      Meechy 12.01.2022, 21:00 Geändert 13.01.2022, 00:25

      Ein Film der an seinen zu hohen Ambitionen und seinem zu geringen Budget scheitert. Es fühlt sich ungerecht an einen Film wie diesen dafür zu verurteilen, dass es ihm an monetären Mitteln und handwerklichem Talent mangelt, denn die Idee hinter "The Scary Of Sixty-First" ist einzigartig und in ihrer Umsetzung höchstinteressant. Der Film atmet Polanski in nahezu jeder Einstellung, rezipiert bisweilen sogar Argento, schafft es jedoch nur selten, mehr zu sein als eine amateurhafte Kopie, deren Sex- und Gewaltspitzen, so scheint es, einzig existieren, um eine neue Kontroverse darüber anzustoßen, ob der Film das darf.

      Dabei ruht im Kern dieses Indie-Kleinods eine fabelhafte Vorlage für einen Horrorfilm. Die besitzergreifende Abwärtsspirale von Verschwörungstheorien könnte auf der Leinwand so viel dringlicher und alptraumhafter dargestellt werden, als es Nekrasova mit ihrem Debüt gelingt. Vielleicht ist sie sogar die richtige Frau dafür, denn in Ansätzen ist da durchaus eine Handschrift zu erkennen, nur sollte sie sich beim nächsten Anlauf bitte Schauspieler*innen ins Boot holen, die nicht spielen, als hätten sie vor jeder Aufnahme eine Valium geschluckt.

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        Meechy 12.01.2022, 20:47 Geändert 13.01.2022, 16:08

        Gelungenes Reboot, das den feministischen Blickpunkt des Originals noch weiter potenziert und auf teils sehr ungelenke, teils aber auch sehr witzige und clevere Art und Weise in ein neues Jahrhundert befördert. Immer wenn der Film versucht besonders woke zu sein und einem Inhalte wie "toxic masuclinity" buchstäblich buchstabiert, stellt er sich selbst ein Bein. Wenn er jedoch ohne große Worte und Holzhammer einfach nur laufen lässt, entstehen ganz großartige Szenen wie die wunderbar schwule Kissenschlacht und einen viel zu langen homoerotischen Duschgang.

        Auch neu für die Serie: Die Charaktere sind nicht nur Vehikel für die Message, die Regisseurin Esterhazy transportieren will, sondern für Genre-Verhältnisse durchaus ausgearbeitet und sympathisch. Der finale Twist ist nett, wenn auch nicht völlig überraschend, die Kills sind kreativer und besser inszeniert als in allen Teilen der originalen Reihe, denen diese Neuauflage mit zahlreichen netten Easter Eggs gebührend Tribut zollt. Über dreißig Jahre nach Veröffentlichung des Erstlings bleibt die "Slumber Party Massacre" - Reihe eine der spannendesten Unikate der Horror-Geschichte.

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        • Dafür kehr ich doch glatt aus der Versenkung zurück. Auch wenn nur 15 Songs zu wählen wirklich fast unmöglich ist.

          1) Kanye West - Devil In A New Dress
          https://www.youtube.com/watch?v=yW5DjagYfok

          2) Queens Of The Stone Age - Song For The Dead
          https://www.youtube.com/watch?v=A6afG0s0LSU

          3) The Weeknd - House Of Balloons/Glass Table Girls
          https://www.youtube.com/watch?v=8ex38L8xtNI

          4) Danny Brown - 30
          https://www.youtube.com/watch?v=J--rO7FP16U

          5) Mac Miller - Godspeed/Perfect Circle
          https://www.youtube.com/watch?v=2UkrJ0YjjUY

          6) Frank Ocean - Nights
          https://www.youtube.com/watch?v=r4l9bFqgMaQ

          7) La Dispute - King Park
          https://www.youtube.com/watch?v=p8BvLdEWXuY

          8) Kendrick Lamar - The Blacker The Berry
          https://www.youtube.com/watch?v=ghv-qwwmG6M

          9) Gorillaz - All Alone
          https://www.youtube.com/watch?v=VHhND-BkWdk

          10) Burial - Archangel
          https://www.youtube.com/watch?v=E2qLD9c3Gq4

          11) Taylor Swift - All Too Well
          https://www.youtube.com/watch?v=hnK6CoUZZFc

          12) Travis Scott - Oh My Dis Side
          https://www.youtube.com/watch?v=_ZALrZUSshA

          13) Kate Bush - Cloudbusting
          https://www.youtube.com/watch?v=pllRW9wETzw

          14) Neutral Milk Hotel - In The Aeroplane Over The Sea
          https://www.youtube.com/watch?v=1FeD16vu_qQ

          15) Fleetwood Mac - The Chain
          https://www.youtube.com/watch?v=JDG2m5hN1vo

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            Meechy 28.05.2019, 22:48 Geändert 28.05.2019, 22:49

            [Spoiler]

            Richard Shepards Expolitation Throwback funktioniert in der ersten Hälfte als perfider Body-Horror mit doppeltem Boden tatsächlich ziemlich gut. Wenn jedoch schon bald darauf ein Twist den nächsten jagt und sich die Handlung von der grandiosen Kulisse Chinas in die im Film oft thematisierte Bachoff-Akademie verlegt, wird "The Perfection" zunehmend abstoßend, verwirrend dumm und fast minütlich schlechter.
            Mit dem feministisch motivierten Rape n' Revenge Kino der 70er hat Shepards Film nämlich reichlich wenig gemeinsam, auch wenn er ähnliche Motive verwendet.
            Die Art und Weise wie der Plotpunkt "Rape" im Film untergebracht und später aufgelöst wird ist selten dämlich und offensichtlich nur da um zusätzliche Shockvlaue zu generieren.
            Die Art und Weise wie der Regisseur mit hoch sensiblen Themen wie Pädophilie, Traumatabewältigung und wie erwähnt Vergewaltigung umgeht lässt sich auf den primitivsten "unterhaltsamsten" Nennen herunterbrechen und ist kurz gesagt einfach nur ekelhaft.
            Sex und Gewalt sind zwar mitunter die Grundsteine des Exploitation-Kinos aber in aller erster Linie weil sie unterhaltsam sein können. Hier sind sie es definitiv nicht.
            Da hilft dann auch die finale Katharsis nichts, denn der Weg dorthin ist einfach zu lang und zu holprig.

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            • Hell yeah! Absolute Empfehlung für einen der besten Filme der Dekade.

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                „Matthew McConaughey on a boat“ so lässt sich Serenity im Grunde zusammen fassen. Denn den Großteil des Films zeigt uns Steven Knigt eben genau das. Egal ob er angelt, seine Ex-Frau knallt oder sich mit einem besoffenen Jason Clarke rumschlagen muss: McConaughey's Charakter fühlt sich offensichtlich auf offener See wohler als in seinen eigenen vier Wänden.

                Die Prämisse von Knight's neustem Film ist relativ simpel: Eine Neo-Noir Geschichte über einen Fischer der von seiner Ex-Frau angefleht wird ihren Freund für eine Million Dollar zu töten. Dass alles mit einem Top-Cast und vor den wunderschönen Kulissen der Floriday Keys. Aber man merkt schnell, dass hier irgendetwas faul ist. Und zwar nicht im suspensevollen Sinn, sondern ganz allgemein: Nicht im Film stimmt etwas nicht, mit dem Film stimmt etwas nicht. McConaughey ist kein Fremder was weirde Trashfilme angeht, dass hat er in der Vergangenheit schon oft genug bewiesen, aber „Serenity“ ist dann doch noch mal eine Klasse für sich, denn ein fehlplatzierter Subplot um einen Thunfisch namens „Justice“ ist nur der Anfang.

                Was noch relativ harmlos anfängt, läuft schnell komplett aus dem Ruder.
                Kein Sinn für Pacing, kryptische Dialoge und so merkwürdig gescriptete Szenen, dass sie stellenweise fast in Tommy Wieseu's „The Room“ ein Zuhause fänden, sorgen gleichermaßen für Entsetzten als auch für, man mag es kaum glauben, erstklassige Unterhaltung.
                Die Cherry-on-top sind dann allerdings die Perfomances der Hauptcharaktere. Hathaway und McConaughey spielen so verkrampft und ernst, dass man sich fast schon fragen muss ob die unfreiwillige Komik, die das ganze unvermeidlich hervorruft, vielleicht sogar gewollt war.
                Allein Jason Clark hat offensichtlich verstanden in was für einem Klamauk er da mitspielt und kostet jede Sekunde seiner Screentime aus. Mich würde es auch nicht wundern wenn er für die Hälfte seiner Szenen tatsächlich besoffenen war.

                Den absolute Höhepunkt und leider in gewissem Sinne auch Wendepunkt des Films erreicht man nach gut einer Stunde, wenn Knight einen der hanebüchensten und bedeutungsschwangersten Twists der Filmgschichte (ich wünschte es wäre eine Untertreibung) auf den Zuschauer abfeuert.
                Von dort an verliert der Film seine weirde Easy-Going Attitüde und will auf einmal eine ernste Auseinandersetzung mit häuslicher Gewalt sein. Das, das natürlich vollkommen nach hinten losgeht kann sich wahrscheinlich jeder denken. Die Qualität des Scripts wird nämlich nicht besser. Im Gegenteil, gegen Ende wird es so abstrus, dass man es eigentlich mit eigenen Augen gesehen haben muss um es zu glauben.

                Das niemand Steven Knight während der Produktion wachgerüttelt hat um ihm klarzumachen, was für eine grenzdebile Idee er eigentlich auf die große Leinwand bringen will, grenzt an ein Wunder. Man kann ihm letzten Endes nur das Kompliment machen, dass er diese Idee wenigstens in Perfektion ausgeführt hat, denn „Serenity“ ist in vielen Belangen wirklich „so bad it's good“. Ein Autounfall von einem Film, denn man selbst gesehen haben muss um ihn zu glauben.
                Bereuen dürfte es wohl keiner, und sei es nur um McConaughey's Hinterns Willen.

                Erwähnenswert ist am Ende vielleicht noch der Fakt, dass sowohl McConaughey als auch Hathaway das Studio nach Release verklagten, da der Film in den USA astronomisch floppte. Ein größeres Armutszeugnis kann einem Film wohl nicht ausgestellt werden.

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                • Wer kurz vor Ende der Serie anfängt über Logik zu diskutieren hat anscheinend die letzten 20 Folgen verschlafen.
                  Mehr als die Hälfte der 7. Staffel ist durchzogen von Unstetigkeiten hinsichtlich Zeit und Raum und Charaktere teleportieren schon seit zwei Staffel wild durch die Gegend.
                  Die Sache mit der Flotte ist natürlich total unlogisch aber lieferte dafür den ersten "Oh Shit!" GOT Moment in der 8. Staffel, wofür ich der Folge dankbar bin. Gerade das finale Show-Off zwischen Cersei und Tyrion lies mich am Fernseher kleben wie schon lange keine Folge mehr. Alles was allerdings davor passierte lässt die dritte Folge noch lächerlicher wirken als sie ohnehin schon ist: Winterfell ist quasi unzerstört und der Leichenschmaus artet zeitweise fast schon zur Comedy-Show aus. Jamie und Brienne's Hook-Up ist reiner Fanservice kommt aus dem Nichts und ist ebenso schnell wieder vergessen. Das absolute negativ Highlight der Folge ist allerdings Bronn's Auftritt, der wohl den am schlechtesten geschriebenen Moment der gesamten Staffel markiert.
                  Es bleibt nur die Hoffnung, dass Danys Dilemma in den folgenden Folgen nicht untergeht und sie folgerichtig endlich am Rad dreht, auch wenn es wahrscheinlich keine Auswirkungen darauf haben wird, dass Jon am Ende auf dem Tron sitzen wird.
                  Und wen sich das wirklich noch jemand wünscht, frage ich mich wie er sieben Staffeln lang durchgehalten hat.

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                    Als reiner Genrefilm ist „The Haunting of Sharon Tate“ höchstens eine schlechte Umsetzung einer eigentlich reizvollen Idee. Wenn man aber der titelgebenden Thematik von Daniel Farrands Debutfilm bedenkt sieht das schon ganz anders aus.

                    Fünfzig Jahre nach den grausamen Morden der Manson-Family an Roman Polanski's Frau Sharon Tate und vier ihrer prominenten Freunde in den Hollywood Hills rollt der New Yorker Regisseur die Geschichte auf ganz besondere Art und Weise erneut auf.
                    Eine Boulevard-Zeitung verkündete einige Jahre nach Tate's Tod, dass sie eine Vision über ihr eigenes unvorhersehbares Ableben gehabt hätte. Diese Headline reichte Farrands um prompt ein komplettes Drehbuch darum zu konstruieren, mit tiefgreifender psychologischer Analyse und allem drum und dran.

                    Nur merkt man schnell, dass die Person Sharon Tate dem jungen Filmemacher komplett egal ist. Vielmehr geht auch er Charles Manson auf den Leim und mystifiziert den Kult-Anführer zum Schicksalsentscheider wider Willen. Selbst seine Musik findet einen sehr seltsamen Weg in den Film und sorgt dafür dass auch sein Vermächtnis nicht in Vergessenheit gerät.

                    Tate bleibt trotz mehrfacher oberflächlicher und lachhafter Versuche ihre Psyche zu ergründen eine leere Hülle, die einem nicht egaler sein könnte. Das absolute Fehlen jeglicher Empathie macht aus dieser tragischen Geschichte einen lauwarmen Horror-Thriller mit Snuff Ästhetik. Die Dialoge sind so unglaublich bedeutungsschwanger, dass einem schwindelig wird. Immer wieder wird von „Schicksal“ und „Vorbestimmung“ gesprochen. Es werden hohle Phrasen gedroschen, die wohl auch jeder bekiffte Teenager schon mal von sich gegeben hat, ohne uns auch nur im Ansatz einen Blick in die Psyche der Charaktere zu gewähren.

                    Die Idee, dass Sharon Tate letzten Endes ihr Schicksal selbst bestimmt und sich ihren Mördern widersetzt mag ihren Reiz haben aber ist für alle Hinterbliebenen ein Schlag ins Gesicht. Farrands schreckt nämlich nicht davor zurück mit dem Finger zu zeigen. Tatsächlich bekommt fast jeder der (realen!) Charaktere ihr Fett weg. Es wird impliziert, dass sowohl Tate's Freunde als auch ihr Mann Mitschuld an ihrer Ermordung tragen, was im Anbetracht der Historie jenes verhängnisvollen Abends in keinster Weise tragbar ist, denn zwei dieser Personen wurden ebenfalls am nächsten Morgen in Leichentüchern abtransportiert.

                    Alternative historische Verläufe können interessant sein und neue Einsichten auf vergangene Ereignisse werfen. Die Manson-Morde sind allerdings ein Event, dass nicht auf diese Art und Weise manipuliert werden sollte, denn so stellt der Film unausweichlich Fragen wie: „Hätte Sharon Tate überleben können, wenn sie nicht so ängstlich gewesen wäre?“.

                    Vielleicht war das nicht mal Farrands Absicht, aber wer einen Film über eine so heikle Thematik so dermaßen hölzern ausführt, der kann sich vor dieser Art von Kritik nicht verstecken. Allein der Gedanke, dass dieses Machwerk nur der Auftakt zu einer Reihe von Filmen über prominente Tode sein soll verdirbt mit den Appetit.
                    Wenn es dieses Jahr einen Film gibt den man definitiv meiden soll, dann ist es „The Haunting of Sharon Tate“.

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                    • "The Long Night" ist meiner Meinung nach wunderbar inszeniert. Das Spiel mit der Dunkelheit und dem Feuer und vor allem die Musik sind wunderschön. Die ersten 30 Minuten gehören außerdem zu den besten der kompletten Serie.
                      Allerdings schaffen es D&D in den restlichen 60 Minuten, dass die wichtigste Schlacht im gesamten GOT Universum fast folgenlos bleibt, was die Folge als ganzes unglaublich enttäuschend macht. Der Night King wurde seit der allerersten Folge als eine überlebensgroße Bedrohung dargestellt, "Death himself", und dann lassen ihn die Showrunner so lächerlich zu Grunde gehen.
                      Das nervigste an der ganzen Folge war allerdings die ohnehin Bekannte Tendenz von D&D Charaktere in ausweglose Situationen zu treiben nur um diese in letzter Sekunde folgenlos aufzulösen, sei es durch einen Schnitt oder durch eine heldenhafte Rettung.
                      Eben wird Brienne noch von einer Horde Untoter überwältigt -cut- und wie durch Magie hat sie sich befreit.

                      Nichts desto trotz hat die Folge, abgesehen von der großartigen Cinematographie, einige große Momente:

                      - Theon kann endlich guten Gewissens zur ewigen Ruhe finden: "You're a good man"
                      - Greyworm's verängstigter Gesichtsausdruck weckt mehr Emotionen als fast der gesamte Rest der Episode
                      - Melissandre erfüllt ihre eigene Prophezeiung auf leisen Sohlen.

                      Letzten Endes bin ich nach der Halbzeit des Finales aber auch nur noch halb so stark investiert wie zuvor: Die größte Bedrohung ist beseitigt. Cersei ist also doch der letzte Gegner den es zu besiegen gilt und es werden weitaus weniger Charaktere von uns gehen als wahrscheinlich alle Fans für möglich gehalten hätten.
                      Schade dass GOT in gewisser Weise nun endgültig zum klischeehaften Good vs. Evil Fantasy Kitsch geworden ist, den George RR Martin so sehr verabscheut. Vielleicht kann das Ruder nochmal rumgerissen werden, aber bei aller Liebe zu dieser Serie befürchte ich schlimmstes was das Grande Finale angeht.

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                        „Bitch I'm back by popular demand,
                        I did not come to play with you hoes,
                        I came to slay bitch!“

                        Konzertfilme sind nie einfach als „Filme“ zu bewerten, schließlich spielt letzten Endes die Musik wohl doch die größte Rolle. Und das ist auch bei „Homecoming“ nicht anders. Kein Hardcore 80s - Rock Fan wird an Beyonces Coachella-Auftritt auch nur ansatzweise Gefallen finden. Im Gegenteil: Dutzende schwarze Frauen, die zu RnB twerken dürfte bei genannter Zielgruppe eher negative Emotionen wecken. Aber dass ist mir so genauso schnurz wie wahrscheinlich jedem der bei diesem historischen Konzert anwesend war.

                        Beyonce zelebrierte mit ihrer „Homecoming-Show“ mehr als nur den Fakt, dass sie als erste „Woman of Color“ das größte Musikfestival der Welt headlinen durfte. Sie mystifiziert sich selbst zu eine „greater than life“ Ikone. Sie feiert ihren Körper, ihre Karriere, ihren Hustle, ihre Herkunft, ihre Familie und allem voran ihre Kultur.

                        Natürlich ist es leicht als Multimillionärin sich auf eine Festivalbühne zu stellen und dem Publikum Motivationsreden entgegen zu schreien. Aber Beyonce vermittelt über die fast 150 Minuten Laufzeit ihres Filmes das Gefühl, dass die Probleme, die sie anspricht ihr wirklich am Herzen liegen. Sie ist der Inbegriff der erfolgreichen afro-amerikanischen Frau, die längst aus dem Schatten ihres Mannes hervorgetreten und für ihre feministischen Do-It-Yourself Mantras selbst das beste Beispiel ist.

                        Wenn sie in den kurzen Episoden zwischen den verschiedenen Akten ihres Live-Auftritts über die Proben und den langen Weg von ihrer letzten Schwangerschaft bis zum größten Auftritt ihres Lebens spricht klingt sie wie eine Göttin die ihre Jünger vom höchsten Berg herab an ihrer Weisheit teilhaben lässt. Dass dieser Vergleich natürlich etwas stark überspitzt ist mir bewusst. Aber dieses Bild, der allmächtigen Queen B, etwas woran sie ihre ganze musikalische Karriere arbeitet, hat sie mit dieser Perfomance nun komplettiert.

                        Dieser Auftritt ist, unabhängig vom Publikum und davon ob man etwas mit Beyonce's Musik anfangen kann oder nicht, einer für die Ewigkeit. Und davon kann man sich letzten Endes nur in Ehrfurcht verbeugen. Ganz genau so wie Frau Carter es gerne hätte.

                        „Bow Down Bitches“

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                        • Solange er nicht bester Film gewinnt, ist alles noch halbwegs in Ordnung

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                          • Werde den Hate gegen #1 nie verstehen, ansonsten Top Liste.

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                            • Bei großen Blockbustern, wo eine riesige Industrie dahintersteht lass ich mir die dt. Synchro durchaus gefallen, aber bei Nischenfilmen , gerade aus uns fernen sprachlichen Gebieten, wie z.B. Asien, geht durch eine meist schlecht hingerotzte Synchro der komplette Ton des Originals verloren, was unglaublich schade ist.
                              Mit Untertiteln zu schauen ist reine Gewohnheitssache und sollte zumindest eine Option in jedem Kino Deutschlands sein, welches dem Medium einen gewissen Anspruch mitgeben will. Leider tuen das ja auch viel zu wenige.

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                                Meechy 19.09.2018, 00:32 Geändert 19.09.2018, 00:33

                                Der Prolog ist eine optische Augenweide und ein perfekter Einstieg für die folgenden visuell virtuosen 120 Min. Jedoch beschränkt sich Coppola oftmals so sehr auf das visuelle, dass alle Charaktere, mit Ausnahme des titelgebenden Vampirs, unglaublich blass wirken. Allen voran Reeves Jonathan und Frosts Lucy, ein Charakter auf den der Film hätte verzichten müssen um sich mehr Zeit für den Kern seiner Geschichte zu nehmen. Auch die Erzählstruktur des Films ist mehr als fragwürdig. Coppola findet keine passenden Übergänge für seine diversen Plotpunkte, was alles sehr konstruiert wirken lässt und den Film sehr anstrengend macht.
                                Dracula ist hier der tragische Antiheld. Kein mordendes Monster. Somit ist "Bram Stoker's Dracula auch kein Horror- sondern ein Liebesfilm. Das klingt auf dem Papier interessant ist letzten Endes aber ziemlich ernüchternd, da der Film tatsächlich dann am stärksten ist, wenn er keine Liebesgeschichte erzählen will, sondern eine Gohtic-Horror-Story mit erotischen Untertönen.

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                                  Meechy 14.09.2018, 17:08 Geändert 14.09.2018, 17:09

                                  Richard Franklin gelingt es tatsächlich die Geschichte um Norman Bates und sein Motel gelungen weiterzuführen. An die Qualität oder Atmosphäre des Originals kann er dabei zwar nie anknüpfen, aber der Film lässt vermuten, dass Franklin das gar nicht wollte.
                                  Denn anstelle die Geschichte einfach nochmal neu zu erzählen, bedient sich der Regisseur bei Genrekollegen und bastelt seine eigene Mischung aus Haunted-House Mystery, Slasher-Horror und WhoDunnit? Crime -Story. Das funktioniert nicht immer, und hat mit Hitchcocks Meisterwerk absolut nichts zu tun, aber ist insgesamt dennoch ein ziemliche runde spaßige Geschichte. Die "Cherry on Top" ist dann der grandiose Jerry Goldsmith Score und das grandiose Ende, welches dem Original dann doch in (fast) nichts nachsteht.

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                                    Meechy 14.09.2018, 16:56 Geändert 14.09.2018, 16:57

                                    Selten sah New York dreckiger und abgründiger aus als in Giovinazzos Erstlingswerk. Seine Vision eines zerstörten Amerikas in den Köpfen von Kriegsveteranen gehört ohne Frage zu einem der verstörendsten und bedrückendsten Filme seiner Ära. Der krasse Gegenentwurf zum amerikanischen Klischee des gefeierten Kriegshelden wartet mit Bildern auf die in ihrer Albtraumhaftigkeit an Lynch oder Harmony Korine erinnern. Zumindest auf dem Papier, denn obwohl die No-Budget Troma VHS Ästhetik des Films ihm oftmals zu gute kommt, so nimmt sie den Zuschauer auch öfters aus dem Geschehen und nimmt dem Gezeigten seine Schlagkraft. So sind u.a. viele der Kriegsszenen. trotz Bemühen der Macher, schlichtweg so schlecht realisiert, dass sie fast schon unfreiwillig komisch wirken.
                                    Irgendwo tief in Combat Shock steckt ein Meisterwerk des Abgründigen, was leider durch katastrophale Rahmenbedingungen und Inkompetenz seitens der Macher, nicht so zu Stande kommen konnte wie es ich mir wünschen würde.

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                                    • "But I’m stressing, I can’t relax
                                      I swallow my pride and I’m hiding what’s making me mad
                                      Everybody saying I need rehab
                                      Cause I’m speedin' with a blindfold on and won’t be long
                                      ‘til they watching me crash
                                      And they don’t wanna see that
                                      They don’t want me to OD and have to talk to my mother
                                      Telling her they could have done more to help me
                                      And she’ll be crying saying that she’ll do anything to have me back
                                      All the nights I’m losing sleep, it was all a dream
                                      There was a time that I believed that
                                      But white lines be numbing them dark times
                                      Them pills that I’m popping, I need to man up
                                      Admit it’s a problem, I need a wake up
                                      Before one morning I don’t wake up"

                                      Ich kann es immer noch nicht glauben.
                                      Another one gone.
                                      Rest Easy Malcom

                                      https://www.youtube.com/watch?v=2UkrJ0YjjUY

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                                          „50 Shades of Grey“ ist ein gefährlicher Film. Und zwar aus zwei Gründen. Zum einen repräsentiert er in keinster Hinsicht wie eine Sub/Dom Beziehung aussehen sollte sondern romantisiert stattdessen eine Beziehung voller Gewalt und Missbrauch.Zum anderen rechtfertigt er dies durch den Reichtum von Christian Grey.
                                          Weder E.L. James noch einer der Schauspieler hatte auch nur die geringste Ahnung was es mit (BD)SM auf sich hat. Dakota Johnson und Jamie Dornan geben sogar offen zu, dass sie die Praxis dessen was sie im Film darstellen, abstoßend finden und nicht wollen, dass ihre Verwandte sie in diesen Rollen sehen.
                                          Die Gleichsetzung vom Verlangen nach Dominanz mit einer psychischen Erkrankung, wie es bei Christian der Fall ist verbreitet ein noch viel größeres Stigma, als es vor dem Film ohnehin schon der Fall war.
                                          Die Art und Weist wie Christian gegen Annas Willen Gewalt an Ihr ausübt, ist mehr verstörend als erregend und vermittelt ein komplett falsches und gefährliches Bild dieses Lebensstils. Anna findet quasi zu keinem Zeitpunkt Gefallen an der Gewalt und Demütigung und lässt es nur über sich ergehen, um mit Christian zusammen zu sein.
                                          Die „50 Shades of Grey“ Filme sind nicht nur keine guten Filme, rein vom technischen Standpunkt aus sind sie sogar nicht mal so inkompetent, es sind Filme von denen ich mich persönlich beleidigt fühle. Es sind Filme, die gefährliches Halbwissen verbreiten und eine als Phantasie getarnte Ideologie in die Welt hinaussetzen, die mehr als nur Bedenklich ist:

                                          Du darfst ein Psychopath sein, Frauen stehen sogar drauf und sind bereit sich für dich aufzuopfern.
                                          Aber eben nur wenn du Ihnen ein neues Haus zur Hochzeit schenken kannst und aussiehst wie ein Topmodel. Ansonsten landest du bei Navy CIS.

                                          Das alles ein bisschen ausführlicher und meine Meinung zur gesamten Reihe:
                                          https://www.moviepilot.de/news/50-shades-of-grey-oder-warum-reiche-psychopathen-sein-durfen-1109384
                                          #shamelessselfpromotion

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                                          • Seit wann heißt Moviepilot Facebook?
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                                            • 4 .5

                                              "Downrange" ist in seinen besten Momenten ein ultrabrutaler, bitterböser Terror Streifen der vor nichts und niemandem halt macht. Charaktere sind in Kitamuras neustem Genrebeitrag nichts mehr als Zielscheiben, umso ernüchternder deshalb die spätere fragwürdige Entwicklung des Films. Gegen Ende verkommt "Downrange" fast schon zu seiner eigenen trashigen Parodie die einfach keinen Ton mehr trifft. Emotionale Background-Stories, Michael Bay Anleihen und ein Ende, dass in einem ernsteren Kontext unglaublich gut funktioniert hätte, so allerdings höchstens lachhaft wirkt.

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                                                  • 7 .5

                                                    Back to the roots. Laugier's neuster Film fühlt sich sowohl konzeptionell als auch ästhetisch sehr ähnlich an wie sein wohl bisher größter Erfolgt "Marytrs". Und auch wenn "Ghostland" eine nicht so tiefgreifende,apokalyptische Thematik wie "Martyrs" verfolgt so erhebt auch er einen gewissen Anspruch. Über den kann man sich entweder aufregen und ihn im Grunde als äußert plump und vielleicht sogar etwas problematisch entlarven, oder man konzentriert sich lieber darauf was diesen Ausnahmefilm so verdammt gut macht.
                                                    Das Laugier Spaß an Twists hat dürfte jedem,spätestens seit "Tall Man", bewusst sein. Und so darf auch hier wieder fröhlich hin- und hergetwistet werden. Doch die Überraschung die der gute Pascal hier für uns bereit hält dreht den Film komplett auf den Kopf und macht aus einem spannenden Mystery-Thriller einen puren Terror Film. Die zweite Hälfte des Films wird nicht viel geredet. Dafür umso mehr geschrieen, geheult und gebettelt. Die Optik erinnert dabei an altbekannte Genregrößen wie "Texcas Chainsaw Massacre" oder "Last House on the Left".
                                                    Und ganz in deren Sinne gibt einem Laugier nie ein Gefühl der Sicherheit. Keine Verschnaufpause, keine sich nähernde Hilfe nur der blanke Horror und das durch und durch grässliche Gefühl sich dort zu befinden und um Hilfe zu schreien.
                                                    "Ghostland" nimmt sich zu Beginn genau so viel Zeit wie er braucht, bis er einen an der Gurgel packt und Vollgas bis zum Ende gibt.
                                                    Laugier haucht einem totgeglaubten Subgenre neues Leben ein und obwohl der Film natürlich seine Fehler hat fühlt es sich verdammt gut an den Kinosaal mal wieder verstört zu verlassen und das eben gesehene nicht nach einem Tag wieder zu vergessen.

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