Memduman - Kommentare
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Alle Kommentare von Memduman
Der beste Film unter den Filmen, bei welchen ich eingeschlafen bin.
Nach der 2. Sichtung steht es fest: etwas anderes als das Herz kann ich einfach nicht geben. Ich würde gerne so unendlich vieles, konstruktives, über dieses Überwerk der Emotionen schreiben, aber noch immer staut sich in mir so viel auf, sind meine Gefühle in ständiger Bewegung und machen mich unfähig, diesen Rausch in mir in die richtigen Bahnen zu lenken. Das Herz schlägt zu stark, als dass ich meine Gedanken ordnen könnte. In meinem Bauch sammelt sich ein weites Spektrum an Gefühlen. Es ist einfach einer dieser wenigen Filme, wo man die Liebe zu den Menschen in dieser Geschichte spürt. Wie hochsensibel die Wünsche der grundverschiedenen Figuren thematisiert werden... nein, "Figuren" ist das falsche Wort. Sie sind nicht Sinn eines höheren Zweckes oder Platzhalter einer Meinung, die der Regisseur/Autor zu vermitteln versucht; schon gar nicht Teil eines Kabinettes der intellektuellen Ideen.
Es sind sensible Wesen mit Träumen, Wünschen, Gefühlen. Persönlichkeiten mit Bindungen und Verbindungen. Ein Geflecht aus so vielen Missverständnissen, Wünschen, Traumata und Liebe. Jeder hat seine Bedürfnisse nach Nähe und Freiheit. Es sind Selbstverwirklichungsversuche, welche auch (gescheiterte) Fluchtversuche sind; Annäherungsversuche, welche bei dieser kolossalen Lawine, welche durch verletzende und verletzte Seelen in Gang gesetzt wurde, zum Scheitern verdammt sind. Man will so viel mehr Liebe geben, doch die Vergangenheit ist zu mächtig. Die Fähigkeit, alles zu erklären und zu sagen, wie Leid es einem tut und dass man mit dem gegenüber leidet, ihm oder ihr helfen möchte, sie nach wie vor liebt, kann niemals die Kraft erlangen, die es bedarf, um sich und seine Umgebung zu befreien. Vor den Fesseln, die man Missverständnis nennt.
Oder Schmerz.
Oder Hemmung.
Oder Angst.
Oder Ignoranz...
Die gute Absicht bringt leider nicht die gute Tat, zu Komplex ist dieses Geflecht. Und trotzdem hat jeder ein Recht auf seine Gefühle, agiert menschlich. Man fühlt mit, man versteht. Und doch ist man Beobachter, weiß, was die anderen nicht wissen. Fühlt, was die Personen untereinander nicht weitervermitteln können, weil die alten und die frischen Narben die Sicht verzerren. Man will reinspringen und jeder Person sagen, wie sehr die anderen Leiden und es einem nicht zeigen können. Weil sie sensible Seelen sind, durch stetigen sowie passiven Schmerz angetrieben. Man ist am Boden...
Und diese Schäden, die sich auf das eigene Herz übertragen, verbinden mit jeder dieser Persönlichkeiten. Man will sie trösten, in den Arm nehmen, als wären sie alle noch kleine Kinder. Und ja, sie alle sind es noch immer, mit all den Unsicherheiten, Ängsten und Schmerzen. Man will Ihnen die Schulter anbieten, ihnen mit Tränen in den Augen sagen, wie verdammt bitter es ist, was sie erleben mussten und dass das eine zum anderen führte. Wie sehr man sich wünscht, dass alles anders gelaufen wäre. Und wie sehr sie einem leidtun. Man will Ihnen sagen, dass alles wieder gut wird… Und der Wunsch danach hält die Waage mit den Zweifeln dieses einfachen Spruches, dieser Floskel.
Doch wo Schmerz ist, muss auch Liebe sein. Und wenn sie endlich überwunden ist, die Vergangenheit und der Schmerz, erkennt man nicht nur das Meer, sondern all das, was danach kommt. Neue Wege, neue Pfade, und die Absicht der Besserung.
Und ist es nicht der größte Antrieb, der sehnlichste Wunsch jedes einzelnen Menschen, nach denen zu suchen, die an deinem Konnektivitätsband zupfen und zeigen, dass sie alle für dich da sind? Mutter, Vater, Bruder, Schwester, Freund, Freundin, Liebender, Geliebte. Platonische wie intime Liebende. Die ganz große Faszination menschlicher Interaktion...
Ein Buch, welches ein großes Herz hat. Ein Regisseur, der dieses große Herz ebenfalls hatte und teilte. Und ein Film, der einen daran erinnert, dass das eigene Herz schlägt.
Und dann kommen sie, die Tränen, die zum Schluss die Wangen runterkullern...
Uff, einige geschätzte oder geliebte Regisseure von mir dabei, aber stets nachvollziehbare Meinungen und ganz tolle kleine Textchen! Und die aneckende Strenge erweitert stets die eigene Perspektive ^_^
Der eine oder andere Film bei, den ich mir nun endlich zu Gemüte führen sollte :)
Kann SPOILER erhalten.
Sämtliche C, D und E-Jokes dieser Welt, welche aus den billigsten "wie bringt man Menschen zum Lachen?"-Büchern stammen werden wie bei ethlichen Komödien davor so oft widergekäut, dass man den ekligen Gestank des Atmens solcher Komödien nicht nur nicht mehr ertragen möchte, sondern einfach nicht mehr ertragen kann. Da werden politische Türen leidenschaftlich eingetreten, welche seit gefühlten Ewigkeiten offen sind. Da werden Babys ins Gesicht beboxt, Schwänze fotographiert, rumgebrüllt, ach-so-böse profitgeile und ekelhafte Politiker "bloßgestellt" (welche alle einen Pakt mit dem Dämon abgeschlossen haben, versteht sich), herzhaft über das gegenseitige Anuslecken gesprochen, Türen mehrmals nicht sofort aufgekriegt, Pläne geschmieden, wie man die Frau des Gegners aus Rache begatten und aufnehmen könnte, "Ass and Tidies"-Songs von süßen Kindern beim Essenstisch gehört, ein "The Office"-Wutausbruch inklusive Shakycam kopiert; und natürlich gesteht die Familie auch, was sie alles öbszönes und perverses am Tag gemacht haben, wenn der Vater am Essenstisch möchte, dass alle die Wahrheit sagen. Weil es im Jahr 2012 immer noch so witzig ist, herzhaft über Pipis, Mumus, Kaka, Will Ferrells perfektioniertem Assholeism und Zach Galifianakis' albernen Sprechen und Gehen zu lachen. Und natürlich apelliert Politiker X kurz zum Schluss öffentlich auf Menschlichkeit, wodurch Ekelpolitiker J über sich hinaus wächst und einsieht, dass Arroganz und Arschlochsein irgendwie doch nicht sooo toll sind. Kommt einem irgendwie bekannt vor?
Eine erschreckende Leistung ist es von Tim Burton, inszeniert er seinen Film so stilsicher und kontrolliert wie seit langer Zeit nicht mehr und stellt viele seiner ohnehin schon stilsicheren und extrem detailverliebten Filme davor tief in den Schatten. Sweeney Todd ist eine tiefschwarze, zynische und grauenhaft-dramatische Operette und eine mehr als würdevolle Adaption des 9-fach mit dem Emmy ausgezeichneten Musicals von Komponisten-Legende Stephen Sondheim. Die Filmmusik (Burton verzichtete auf Stammkomponisten Danny Elfman und Sondheim machte sich persönlich ans Werk) ist die Beste dieses Jahres, die Geschichte so hoffnungslos und deprimierend, wie es kaum eine in den letzten Jahren war. Ausstattung, Kostüme und Kamera rauben einem den Atem & mit Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Alan Rickman, Timothy Spall und Sasha Baron Cohen (!) erweist sich der Cast in allen Belangen als brillant und perfekt besetzt; und natürlich tadellos gesungen. Sogar Kinderdarsteller Ed Sanders liefert in der Rolle des „Toby“ eine beachtliche Leistung in seinem Leinwanddebüt ab. Das alles und noch viel, viiiiiiiiiel mehr macht „Sweeney Todd“ bestimmt nicht zum persönlichsten, doch meiner Meinung nach bis dato besten Film von Tim Burton.
Mein persönliches, absolutes Lieblings-Filmmusical.
Die (bis dato) womöglich heftigste mental vergewaltigende, horizonterweiternde, visuell- und akustisch unfassbare, reizüberflutende, gefühlsüberwältigende, rauschhafte, innovative, wohlkolorierte, bodenlose, lebensbejahende, befreiende, grenzensprengende, gigantische, größenwahnsinnige, rahmensprengende, alle-noch-nie-dagewesene Ästhetik überwindende & bewusstseinszerfetzende Erfahrung meines Lebens.
Adios, Neugier vor bewusstseinserweiternden Rauschmitteln :)
Makoto Shinkai versteht es wie kein zweiter, Geschichten über Jugendlieben solch immense Bedeutung, Tiefe, Leichtigkeit und schlicht und einfach: das Gefühl wahrer, wirklicher Liebe zu verleihen. Dieses Drama ist in seiner scheinbaren Einfachheit ungeheuer komplex in der Gestaltung von Gefühlsdilemmata und Beziehungen, misst jeder seiner Figuren das Recht auf seine Gefühle zu, gestaltet bildgewaltige Zeichnungen, an welchen man sich nicht sattsehen kann (gerade beim Einsatz und Darstellung von Lichtspielen ist Shinkai unübertroffen), verblendet wiederum zu keinem Moment und zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten wirken Sätze wie „ich werde ihn/sie immer Lieben“ nicht routiniert runtergeleiert, sondern bedingungslos und ehrlich.
Untermalt wird das vom tiefberührenden, zu keinem Moment kitschig anmutenden Ausnahme-Soundtrack von Klavier-Melancholiker Tenmon, der sein Instrument nicht nutzt, um gefühlsduselige Melodien zu erzeugen oder dem Zuschauer auf Teufel-komm-raus Gefühle zu suggerieren. Bei jeder anderen Geschichte währe das aufgrund fehlgeleiteter Interpretation unehrlicher Emotionen der Figuren der Fall gewesen; hier widerum entfaltet sich sein meisterhaftes Handwerk, verleiht er jeder Musiknote das nötige Gefühl, macht Liebe akustisch und einnehmend.
Wo jeder andere Regisseur die Liebe zweier junger Menschen entweder kitschig, naiv und/oder extrem romantisch-verklärt dargestellt hätte ist es ausgerechnet ein Anime-Regisseur (!), der mühelos und voller Leidenschaft gezeichneten Figuren (!!!) mehr Tiefe gibt als mancher einer realen Figur in einem Biopic; und als wäre das nicht schon eine für sich stehende Ausnahmeleistung schafft Shinkai das Unmögliche und vermittelt dem abgestumpften Filmkonsumenten des 21. Jahrhunderts, der sich vor lauter Liebesdramen und romantischen Komödien kaum noch retten kann, komplett glaubhaft eine der wichtigsten Empfindungen unseres menschlichen Wesens: Hoffnung. Hoffnung, dass es sie doch gibt, die reine, unschuldige, ewige, mental wie körperlich erfassbare und EHRLICHE Liebe, die nicht mit dem Film endet, sondern in einem weiterlebt, und auch darüber hinaus. Plötzlich erscheint einem ein Kuss wieder unendlich lang, ein Händehalten verbindet die Seelen und der Kopf der Geliebten, welcher sich auf die eigene Schulter setzt, hält die Zeit an und selbst im kältesten Blizzard hält dieser Moment ewig warm. Liebe bleibt kein Wort, Umschreibungen und Erklärung verfehlen den Sinn; sie existiert, sie lebt, sie ist.
Eine Meisterleistung, die man nicht mal im Entferntesten genug schätzen kann.
Ich glaub es gab noch nie einen härteren Fight bei Moviepilot, vielleicht noch Kubrick gegen Malick. Zwei der größten Schauspieler unserer Zeit (von denen es nicht so viele gibt), die in fast jedem Film den Rest des Casts meist ohne dass es ihnen auffällt gegen die Wand spielen. So schwierig....
Dieses mal Hoffman, aber auch nur mit einer Fingernagellänge vorsprung!