Memduman - Kommentare

Alle Kommentare von Memduman

  • Ich frage mich nach wie vor, welch rahmensprengendes Werk "The Dreaming Machine" hätte werden können oder werden könnte. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke im Anime-Bereich...
    Und ein ganz ausgezeichneter Text, den du da geschrieben hast! Halt ein typischer Flint ;-)

    • Adam West ist da ja anderer Meinung: "Michelle Pfeiffer? Ha! The only true Catwoman is Julie Newmar, Lee Meriwether, or Eartha Kitt. And I didn’t need molded plastic to improve my physique. Pure. West. And why doesn’t Batman dance anymore? Remember the Batusi?" :-)

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      • Verdammt kompetente Jury. Freue mich sehr für Naomi Kawase & Lynne Ramsay.

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            Viel positives und negatives wurde schon über den Film geschrieben, welchem ich in großen Teilen zustimmen würde. Etwas, was ich beim Kommentar-Lesen noch nicht entdeckt habe und deswegen mal hervorhebe:
            Während einige der Darsteller mal mehr, mal weniger glänzen dürfen aufgrund ihrer exzentrisch gestalteten Figuren, ist es ausgerechnet Nina Dobrev, den meisten aus "The Vampire Diaries" bekannt, die in jeder Ihrer Szenen durch ihr phänomenal-natürliches Spiel alles an die Wand spielt. Trotz ihrer sehr limitierten, wenn auch wichtigen Rolle & wenig Screen-Time, DIE Überraschung des Films!!

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            • "Bechdel-Test", und wieder was dazugelernt! :-)
              Freue mich auf deine weiteren Texte!

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              • ...war Second-Unit Director beim 1. "Hunger-Games" Film!

                http://www.ifc.com/fix/2011/08/steven-soderbergh-directing-the-hunger-games

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                • 2
                  über Passion

                  Mr. De Palma, nach über 40 Jahren Arbeit als Regisseur... meinten sie das wirklich, wirklich ernst?

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                  • 7

                    Meine Güte... Ein wahnsinnig schwieriger Film, und als Blockbuster so mutig, wie man es niemals für möglich gehalten hätte. Am ehesten das, was zum berühmten "Achterbahnfahrt"-Vergleich passt, und das auf mehreren Ebenen. Wahrscheinlich sogar auf mehreren Ebenen, als einem beim 1. Mal aufgefallen ist. Und noch mehreren, als man erahnt.
                    Der Film ist eine radikale Kampfansage an die Männerwelt, gutem Geschmack, Dramaturgie, kalkulierter Anti-Dramaturgie, Hollywood, Filmgenres, Nerdism & Geekism, Schauspielkunst,... das kann ewig so weiter gehen. Ach und natürlich dem Zuschauer. Besonders dem Zuschauer, jedenfalls über weite Strecken. Nicht selten beschleicht einen das Gefühl, dass Herr Snyder (absichtlich) alles erdenkliche tut, dass man während des Filmkonsums Antipathie entwickelt. Man soll verwirrt sein, abgeschreckt, vielleicht sogar gelangweilt. Und billig soll man das alles finden, oder wenigstens etwas. Ich kann auch nicht bestreiten, dass ich nicht selten gekämpft habe. Und gleichzeitig bittet er sein Publikum, doch bitte sein Hirn anzuschalten, und eine gewissen Humor. Das ist verdammt schwierig zu erklären, was in meinem Kopf während des Guckens geschah. Die Nörgeleien über die gefährliche Ästhetik, das Anti-Schauspiel und dem Geschichtsverlauf wechselte sich ständig ab mit Bewunderung für die Stilsicherheit, die Schauspielführung und dem Fortlauf der Geschichte.
                    Ja, so etwas hat man beim Lesen irgendwie erwartet, dass jetzt so eine Gegenüberstellungs-gut-schlecht-paradox-Wertung kommt. Und hier entfaltete sich auch meine größte Faszination: Wenn man gerade mit imaginärer Scheiße auf den Bildschirm werfen will, verliert man sich in Deutungsmöglichkeiten, Metaphern werden erkannt und das Gehirn rattert. Bis meine Instinkte wieder den fürchterlichen Geruch der Scheiße riechen, ich wieder beschließe zu werfen. Und beim Zielen erkennt man gleich die nächsten Hintergedanken Snyders, und die Auseinandersetzung geht wieder los. Das geht unzählig oft so weiter, am Anfang häufiger der Scheiße-Reflex, zum Ende hin öfter die Auseinandersetzung.
                    Ob dies angestrebt war möchte ich nicht behaupten, aber auf ganz bizarre Weise... ganz ganz bizarre Weise... akzeptierte ich irgendwann den Scheißehaufen auf meiner Hand. Weil die Faszination, dass ich immer kurz vorm Wurf (also vorm endgültigen Urteil) auf Puzzleteile aufmerksam wurde, welches ein fieses, kluges, aber auch radikales Endgemälde immer deutlicher werden ließen.
                    Und nach dem 6. Mal, wo die Kehrseite der Kehrseite meiner instinktiven Gedankenimpulse offengelegt wurden (und der eklige Geruch irgendwann zur Gewohnheit, ja, fast schon zur faszinierenden Voraussetzung wurde); nach unzähligen Genital-Symbolen, Geschlechterkämpfen, Abrechnungen (und und und) kommt dann DIE Erkenntnis. Dass dieser riesengroße optische Overkill im tiefsten Kern ein Drama der reinsten Sorte ist. Und noch viel bitterer, als man zu Anfang glaubte. Die Stumpfheit gibt sich mit respektabler Sensibilität die Klinke.
                    Doch unantastbar ist Snyders Werk auch nicht unbedingt. Man wird oft genug in die Irre führt, so dass man sich irgendwann fragt, ob er damit nicht Schwächen des Films überstrahlen möchte. Auf jeder Ebene kann man dem Film (berechtigterweise) etwas vorwerfen, weil man zum Teil auch einfach nicht mit Sicherheit weiß, was Snyder will. Wie sieht es mit dem Musikeinsatz aus, ist der ernst zu nehmen oder beabsichtigt-ironisch? Ist eine (unfreiwillig) komische Einlage gefährlich gesetzt und kann somit das Gesamtkonstrukt der Wahrnehmung irreversibel beschädigt werden? Hätte man die Geschichte ausfeilen können? Wann, wo und wie lange hört der Denker Snyder auf und fängt der Fetisch-Snyder an, der doch mal auf seine Mädels glotzt oder sich in der Über-Optik verliert? Kommen die Attacken auf das Potenzwesen "Mann" auch genau dort an, oder kann man sie mit etwas klugem Denken nicht wieder in eine pro-maskuline Ebene schieben, die das männliche Überlegenheitsgefühl steigert?
                    Bewerte ich gerade wirklich Snyders Werk, oder doch nur die Ambitionen, die er hatte, ungeachtet dessen, ob und wie gut sie erfüllt werden?
                    Fragen über Fragen. Hätte, könnte. Dieser Mut und diese Hingabe zum eigenen Kunstwerk, so radikal und vielleicht auch fehlerhaft sie sein mag, brauchen so etwas nicht unbedingt. Diese andersartige Herangehensweise, eine Geschichte zu erzählen; das Medium Film mal wieder erfrischend unkonventionell-unkonventionell zu nutzen & den Begriff "Mainstream-Blockbuster" vielleicht nicht zu revolutionieren, aber mit neuer Farbe zu lackieren (und ohne Angst über die (Teller-)Ränder zu malen), verdient von mir Respekt und Anerkennung.
                    Wie es der "Sucker Punch" eben voraussetzt, wird man genau dann getroffen, wenn man es entweder nicht erwartet oder auch einfach nicht getroffen werden möchte. Es erklärt sich von selbst, dass man diese Vorgehensweise (die sich durch weite Strecken des Filmes wie ein roter Faden zieht) nicht wunderbar finden muss (und demnach große Teile des Filmes auch nicht). Ich habe auch im Gefühl, dass sich meine Wertung in kürzester Zeit ändern kann. Doch ich muss mich jetzt erst einmal von meinem ersten Schlag erholen, denn die Zweit-, Dritt- und Viertsichtung ruft. Und eine Sache, die ich nicht oft genug hören kann, hatte der Film (mir) auch zu sagen: Frauen sind die besten Menschen der Welt.

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                    • 3

                      Das gute zuerst: Die lange, wirklich beeindruckende Verfolgungsjagd unterhält prächtig, man ist manchmal sogar überrascht (was eigentlich seit Ewigkeiten nie mehr in einem Actionfilm passiert ist). Man erkennt trotz Shaky-Cam relativ viel, also Action z.T. relativ gut in Szene gesetzt. Und es gibt eine schöne Sequenz, wo Jay Courtneys traumhaft-schöne Augen ausreichend beleuchtet und in Szene gesetzt werden.
                      Ach ja, und die Karotte.
                      Das Schlechte: So ziemlich der Rest. 9 von 10 Sprüche zünden nicht. Von John McClane ist nix mehr über, austauschbarer Mensch geworden. Traurig ist, dass genau dann, wenn Papi und Jungjung einander verzeihen, sie scheinbar "liebevoll" wirkende Gespräche führen, die oberflächlicher nicht sein könnten. Die "reparierte" Beziehung wird also nicht von dauer sein. Tschernobyl muss für Ideenlosigkeit hinhalten. Die vermeintlich "lustige" rechte Hand des Oberbösewichts ist nicht weniger peinlich als die Oberbösewichte, welche nur Karikaturen sind. Die Twists sind vorhersehbar. CGI-Actionszenen wirkten des öfteren überaus billig. Und der Film gibt sich leider zu viel Mühe, eine Geschichte einzubauen, obwohl das doch nun wirklich niemand mehr möchte. Jedenfalls alle, die die ersten 10 minuten abgesessen haben.
                      Und nun ein fettes SPOILER für all die, die den Film noch gucken wollen:

                      Jeder Russe verfolgt eigennützige, verwerfliche Szene, sogar die, die anfangs vernünftig wirkten. Deswegen MÜSSEN sie sterben. Und warum die Kamikaze-Aktion von der Tochter? Hätte sie ihre Co-Piloten nicht vorher informieren können, dass sie nun über das Ableben aller Heli-Passagiere bestimmt, aus einer Laune heraus, nur weil ihr Vater gestorben ist?!?!

                      SPOILER ENDE

                      Aber vielleicht erwartet man auch einfach zu viel von einem 5. Teil.

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                      • 9

                        Der bislang 1. und einzige (mir bekannte) sogenannte "Afrikafilm", der nicht nur auf allen Ebenen überzeugt, sondern genau da bohrt, wo es weh tut.
                        Denn dieser Film ist sich, im Gegensatz zu anderen Filmen, sehr wohl im klaren, dass er kaum Leute dazu animieren wird, Geld zu spenden, in Hungersdörfer zu reisen oder das Hungerproblem in Afrika konstruktiv zu lösen. Während alle anderen Filme, die sich dieser Thematik widmen, noch so etwas wie "Hoffnung auf Besserung" offenbaren und motivieren wollen, doch bitte an das Gute zu Glauben, dass man gemeinsam diese Welt besser machen kann, erreicht dieser Film mMn die Rezipienten viel kraftvoller, weil vermittelt wird, was alle anderen "Afrikafilme" sich nicht trauen: Das Eingeständnis der Machtlosigkeit.
                        Und genau aus dieser Motivation heraus wird der Film so überaus effektiv in seiner Wirkung. Hier gibt es keine Helden, keine Wunder, keine Gerechtigkeit. Wenn (gute) Menschen sterben, dann auf subtile Art qualvoll (das Verbrechen wird nie gezeigt, wenn dann nur erklärt oder die geschundenen Leichen gezeigt); wenn man sich aufmacht, die Welt zu verbessern, dann ist dieser Weg steinig und voller Rückschläge; wenn man an Schicksal oder Gerechtigkeit glauben möchte, wird man daran erinnert, dass es sowas wie "Konsequenz" gibt. Wenn brenzliche Situationen gezeigt werden,... man kann sich denken, wie diese meistens Ausgehen, selbst wenn sie zu Anfang noch gut ausgehen sollten.
                        Die Abschlachtung wird nie gezeigt, die Szenen hören immer dann auf, wenn der Zuschauer sich den Rest denken kann (und nichts dürfte intensiver sein als die eigene Fantasie, gepaart mit schlechtem Gewissen.) Ein vielleicht nicht revolutionärer, aber hier maßgeblicher Schachzug, welcher voll aufgeht. Der dokumentarische Stil geht dabei Hand in Hand mit dieser Schonungslosigkeit, vermittelt ein grässlich-reales Bild von Politik, Hunger und Tod, will aber nicht zum Pessimismus animieren, da dieser wieder unnötig-romantisiert ist. Man soll zu sich selbst ehrlich sein, akzeptieren, in was für einer Welt wir leben.
                        Und hier die Brillanz: Andere Filme wollen verbessern, "The Constant Gardener" will ärgern, sticheln und Aufmerksamkeit. Frei nach dem Schema: "Wir wissen, morgen sind eure Gedanken wieder wo anders. Also zeigen wir einfach, was schreckliches passiert und lassen euch damit einfach zurück, ohne Hoffnung, ohne Aussicht auf Besserung. Denn während ihr sonst eben diese vermittelt bekommt und eure guten Absichten ewig hinschiebt, schenken wir euch Wissen. Und eben dieses Wissen werdet ihr nicht mehr hinschieben können, nicht mehr so tun, als wüsstet ihr nicht, was alles grausames passiert, was von allen (und euch irgendwann wieder) ignoriert wird. Ihr wisst es nun, ab jetzt bis zum Schluss. Ihr könnt es höchstens ignorieren, und dann, liebe Rezipienten, wünsche ich euch einen mentalen Spiegel, der euch auf ewig verfolgt. Der euch zeigt, dass ihr keine Weltverbesserer seid und auf ewig mit eurer Ignoranz beschäftigen sollt."
                        So oder so ähnlich. Also, ich oute mich dann mal: Ich weiß über das Schrecken in Afrika, und ich plage mich nun bis zum Lebensende damit, dass ich ein Ignorant bin. Danke, Herr Meirelles, dass sie das geschafft haben, was keiner vor Ihnen geschafft hat, weil sie mit Heldenverehrung und Spendenaufrufen beschäftigt waren. Sie sind ein Meister.

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                        • Sehr schöne Antworten, teakeeper; besonders Antwort 1 und 4 waren wundervoll :-)

                          • über Ang Lee

                            Ach, wie sagt man so schön: I have nothing but respect for him. Mr. Lee, sie Regie-Chamäleon & brillant-gutherziger Mensch, bitte drehen sie noch viele, viele Filme. Und kassieren sie dafür weiterhin jeden Filmpreis der Welt ab. Und bitte, bitte halten sie weiterhin so leidenschaftliche Reden! Und geben sie weiterhin Interviews, von ihrer sanften Stimme & ihren ehrlich-wirkenden Antworten könnte ich niemals genug bekommen!
                            Mein Herz gehört ihnen, Mr. Lee.

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                            • Kaum zu glauben, dass dir von der Top 100 ausgerechnet 'Magnolia' am wenigsten gefallen hat (und zudem der einzige 4er, huiuiui). Und sehe ich richtig, dass Takahatas 'Glühwürmchen' das einzige Werk der Top 100 ist, was du noch nicht gesehen und/oder bewertest hast? Wird sich das demnächst ändern? :-)

                              • Ein paar Gedanken, die mir beim sehen der Nominiertenliste durch den Kopf schwebten. Mögliche Publikumsreaktionen, vorsicht überzeichnet:

                                Life of Pi räumt ab:
                                Warum denn schooon wieder ein indischer Film?? Slumdog 2.0! Warum gewinnt der selbe Film wieder den Oscar? Wo bleibt die Vielfalt bei den ausgezeichneten Filmen? Gewinnt ab jetzt jeder indische Film?

                                Life of Pi räumt nicht ab:
                                Warum zum Teufel? Der war doch viiiiel besser als Slumdog Millionaire! Das Buch durch den Dreck gezogen, alles kitschig gemacht. Wäre er nur nicht verfilmt worden, Life of Pi hätte keinen Kandidaten, an welchem gemessen werden würde und würde abräumen. Nur weil es heißen könnte "Öhh, immer die indischen Filme"?

                                Zero Dark Thirty räumt ab:
                                War ja klar, Bin Laden wird gekillt und das muss natürlich auch in die Filmgeschichte eingehen. Sch*iß Patrioten-Amerika.

                                Zero Dark Thirty räumt nicht ab:
                                Nur weil der Oscar wieder an das nächste Projekt der Bigelow gegangen wäre? Dürfen Frauen nicht 2x den Preis gewinnen? Sexism anyone?

                                Silver Linings räumt ab:
                                Jaaaa haben verstanden, alles schön indie, heikle Themen lustig abfilmen. Academy macht auf indy, aber indy ist scheiße. Ich dreh jetzt auch Filme mit heiklem Thema und lockig-flockigen Tenor. Uhhhh *Duftkerze anzünd*

                                Beasts of the Southern Wild räumt ab:
                                Academy, schön auf mitfühlend machen und keinen Cent spenden. Man kriegt euch immer wieder mit diesen kitschigen Armen-Filmchen. Und natürlich mit den Pro-Amerika Kriegsfilmen, den Nazireich-Dramen und dem AMERICAN DREAM!! UHH DER AMERICAN DREAM!!!

                                Beasts of the Southern Wild räumt nicht ab:
                                Problem-Geschichten mit schwarzem Cast zieht natürlich wieder nicht bei der rassistischen Academy. F*ck you, America.

                                Argo räumt ab:
                                Jaa Amiland, Iran = Achse des Bösen, haben wir verstanden. Noch in 2 Jahren die Bombem losschicken, dann ist auch alles jut. Sch*iß hinterwälter Amiland, ihr werdet es nie lernen. Und Benny, von dir hätte ich das nicht erwartet, du SCHAUSPIELER!

                                Les Miserables räumt ab:
                                2x Tom Hooper?? Dafuq?! Letztes mal schon VOLLKOMMEN zu Unrecht und jetzt wieder? Weil ihr Musicals liebt? Immer eure blöden Lieblingsgenres! Academy, ich habe vollkommen den Respekt verloren.

                                Django räumt nicht ab: Warum hasst ihr Tarantinooooo????

                                Spielberg setzt sich durch:
                                Seriously? Seit Ewigkeiten macht er keine guten Filme mehr, und trotzdem NUR weil er Spielberg ist?? GRRR

                                Bradley Cooper setzt sich durch:
                                Der sch*iß Schönling kann doch gaaaaar nicht!! Ich hasse Hangover!!

                                Quvenzhané Wallis setzt sich durch:
                                1.) Ahhh, wie süüüüüß! Neuer Rekord! Und man war sie putzig <3 <3 <3
                                2.) Eine VERDAMMTE NEUNJÄHRIGE?!?!?!?!

                                Jennifer Lawrence setzt sich durch:
                                Die hat doch nur einen Gesichtsausdruck drauf! Wer als nächstes, Kristen Stewart??

                                Christoph Waltz setzt sich durch:
                                Er spielt immer wieder die selbe Rolle!! Er ist gar nicht so gut wie alle sagen, auch nicht bei IB!! UNVERDIENT

                                Wes Anderson setzt sich durch:
                                Ja ja, der ist ja sooooo skurril und liebenswert! Igitt igitt. Er schreibt doch eh immer wieder die selben Storys!

                                Ralph Reicht's/Merida setzt sich durch:
                                1.) Immer Disney, das ist so peinlich und unglaubwürdig. Ihr hasst Tim Burton, gebt es doch zuuuu!
                                2.) Immer Disney, das ist so peinlich und unglaubwürdig. Die alten waren ja noch toll, aber diese sind nur noch zum kotzen! Und haben GAR NICHTS mehr mit dem klassischen Disney zu tun! Für mich ist das kein Disney mehr, würg.
                                3.) Immer Disney, das ist so peinlich und unglaubwürdig. Dabei war Disney der größte Rassist der Welt!!

                                Frankenweenie setzt sich durch:
                                Sowas von unverdient, nur weil ihr ihn die letzten Male immer übergangen habt? Und deswegen jetzt den Oscar hinterher schmeißen & die restlichen viiiiel stärkeren Animationsfilme außer Acht lassen? Woher nehmt ihr euch dieses Recht?

                                Und nun mal ernst: Ich wünsche allen Filmen & Filmbeteiligten ganz viel Erfolg! Dieses Jahr ist es mal wieder etwas spannender & ich kann bei kaum einer Kategorie abschätzen, dass der Sieg von XYZ so gut wie sicher ist. Das hatte ich seit Jahren nicht mehr, war glaub ich noch nie so gespannt bei einer Oscar-Verleihung :)

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                                • Mal sehen, welcher der Herren Bong, Park & Kim sich in Hollywood am ehesten durchsetzen konnte. Ich kann es wirklich kaum abwarten. Wirklich.

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                                    • Danke für die neuen Filmtipps; darüber hinaus ein großes fettes LIKE für Timothy Hutton! So ein verdammt guter seiner Sorte, und doch so unbekannt (oder verkannt).

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                                        Kann SPOILER enthalten.
                                        Uff... irgendwie... schrecklich. Das hier gezeigte wirkt vollkommen unberechenbar, in der Tat. Aber das ist beileibe nichts gutes: Sämtliche Figuren wirken eigenartig komisch, ihre Wesenszüge willkürlich extrem. Es gibt ethliche Szenen, in denen man das Gefühl hat, dass von jeder einzelnen Figur 4 Sätze zuviel gesprochen werden; die Regie legt dabei großen Fokus auf diese unbrauchbaren Sätze und es wird große Bedeutung in eben diese gefüllt, sodass man irgendwann vor (unkonstruktiver) Verwirrtheit ratlos wartet, rätselt und versucht zu verstehen. War das wirklich erzählenswert? Warum handeln die meisten Figuren so? Warum reden sie so? Worüber reden sie da denn? Warum werden diese Details gezeigt? Warum wirken die Krimi-Tricks und Brutalität, die ganze Psychopaterie und das gesamte Storytelling, ja die gesamte Geschichte auf mich so deplaziert und schräg?
                                        Und warum kommen die Figuren dieser Geschichte auf Gedanken und Schlussfolgerungen, auf die man selbst nicht im Entferntesten gekommen wäre? Das Problem hierbei ist, dass das nur die halbe Wahrheit ist: natürlich weiß man, das Figur X bei gegebenen Details Y auf Gedanken Z kommen soll, damit die Story im Lauf bleibt. Aber die gelieferten Dialoge wirken so holprig, unbedeutend und unpassend. Ganz viel Spielzeit geht dadurch verloren, das geschehnisse so detailliert näher beleuchtet werden, dass man sich des öfteren fragt, warum dieser immense Fokus von nöten ist. Natürlich, man bildet nach, wie traumatisierte Menschen versuchen, ein traumatisches Erlebnis zu rekonstruieren; und die Leute sollten sich wohl irgendwie gegenseitig widersprechen, das Gefühl wecken, dass da irgendwas nicht ganz koscher ist und ganz großes, SCHOCKIERENDES auf einen wartet. Ich hatte nur große Schwierigkeiten, wichtige Details, Grübelpunkte oder überhaupt wichtige Geschehnisse zu erkennen. Dinge, über die man nachdenkt und anfängt zu rätseln. Oder Bedeutungsebenen, mit welchen man sich außeinander setzen will.
                                        Dieser Film tut mir da keinen Gefallen. Überhaupt, ob er anregen will zur Außeinandersetzung, kann ich irgendwie nicht beantworten. Der Zugang blieb mir verwehrt, das war mir zu kompliziert. Aber nicht auf elitäre "Ihr dürft in Ruhe über den Sinn des Gesehenen grübeln, die Filme mache ich eh nur für mich. Gebt euch mit den Details in Frieden"-Weise. Auch nicht auf "Ich setze die Puzzleteile bewusst verwirrend, akzeptiert die Offenheit!!"-Weise. Vielleicht auf "Seht, diese Bilder, wie bedeutungsschwanger sie sind! Sie enthalten Gedanken, die mit Worten nicht zu erklären sind!"-Weise? Die größte Stärke des Films, die wundervolle Ästhetik, regt einen zwar zum weitergucken an, aber die Bilder sind doch zu konrekt auf die Geschichte, das Geschehen und Details gelegt, dass eine weitere Ästhetik-Metaebene bei rauskäme.
                                        Was da nun vor sich geht, von machtmissbrauchenden Polizisten, röchelnden Drogenleuten, Maskenmördern, Unfallkonstruierungen im "Rashomon"-Stil, platzenden Köpfen, Würge-ekstase mit halbinteressiert-halbverwirrten Teilnehmern & finster-dreinredenden Mädchen, die den Durchblick haben, und so weiter und so weiter... das alles passt mir irgendwie überhaupt nicht zusammen. Es wirkt alles so wahnsinnig lose. Wenn der Film nur nicht so verdammt gut aussehen würde, wäre er nur belanglos. Mit diesem schrecklichen Drehbuch ist er aber einfach wahnsinnig ärgerlich. Da ist schon wieder so ein immenser Erwartungsbruch, dass man sich Gedanken darüber macht, ob die Mechanismen konstanter Erwartungsbrüche in ALLEN Bereichen (Handeln der Figuren, Fokus auf bestimmte Momente, gesprochene Dialoge, Führung der Schauspieler, Details für die Lösung des Rätsels, schokierende Twists) wirklich etwas raffiniertes, entlarvendes haben müssen. Wo liegen die Grenzen hierbei? Und was zum Teufel wurde mir da eben versucht zu erzählen?

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                                          Endlich! Nach meinem ersten Anderson ("Fantastic Mr. Fox"), welchen ich absolut genial finde, habe ich es immer wieder mit Ihm probiert und das Genie wieder gesucht, als welches er ja im Allgemeinen gilt. Erwartet haben mich 3 Filme, mit denen ich wirklich kaum etwas anfangen konnte. "Darjeeling Limited" wirkte holprig, planlos (wie die Figuren) und über weite strecken ziemlich trocken. "Moonrise Kingdom" wirkte gezwungen-liebenswert und bot mir keine einzige Figur, die auch nur annäherend mein Interesse weckte; die lustigen Sprüchchen, die Familienprobleme und die Liebe der zwei Jungdarsteller zogen bei mir nicht. Und "Rushmore", auf den ich mich wahnsinnig gefreut hatte, gilt immerhin als sein geheimes Meisterwerk, bot mir einen scheinbar liebenswerten Anus als Hauptdarsteller, welchen ich über weite Strecken leider nur als Anus empfand.
                                          Und dann noch die typischen Anderson-Zutaten: Knuddel-Optik, Skurrillitäten, kultige Figürchen, der gezielt-verspielte Musikeinsatz und der Anderson-Humor. Bloß wirkten diese Zutaten irgendwie nicht gut dosiert, nicht fein ausgearbeitet und "lieblos". Es klingt vielleicht komisch, aber auf mich wirkten diese 3 Filme als "Anderson-Kopien", die letztlich das nachahmten, was den Herrn Anderson eigentlich auszeichnen. Halbherzig wirkte dies runtergeleiert, ohne großes Interesse an seine Figuren und stets darauf bedacht, irgendwie skurril zu sein. Ich weiß, das ist alles höchstsubjektiv. Und ich bin der letzte, der andere Meinungen nicht respektieren würde. Dementsprechend glaub ich der Anderson-Gemeinde auch ihre Liebe zu seinen Filmen und finde es eher schade, dass ich es anders emfinde.
                                          Sein wohl berühmtestes Werk stand noch an, und endlich fand ich das, wonach ich doch so lange vergebens suchte: einen wunderbaren Wes Anderson Film!
                                          Hier vereint er all das, was ich bei seinen Filmen suchte: LIEBENSWERTE Knuddel-Optik, LIEBENSWERTE Skurrillitäten, LIEBENSWERT-kultige Figürchen, LIEBENSWERT-verspielter Musikeinsatz und LIEBENSWERTEN Anderson-Humor. Hier legt er sogar noch einen drauf und brachte mich im 5-minuten-Taktwechsel zum herzhaften Lachen, nur um beim nächsten Takt zu berühren und mir den Kampf mit den Tränen ansagte.
                                          Es ist einfach so wunderbar, wie gut ausgearbeitet sein Figurenkabinett ist. Dazu lauter Verknüpfungen dieser Figuren, sodass nahezu jede Figur eine (fantastische) Szene mit jeder anderen Figur hat. Alle beteiligten haben Spaß am Schauspiel, feiern Ihre Figuren und arbeiten karrikierend. Doch trotzdem legen sie die Grenzen des Spaßes fest und legen einem Nahe, dass ihre Figuren eben keine Karikaturschablonen sind, sondern doch Wesen mit Herz.
                                          Und natürlich Seelen. Alles verletzte Seelen. Probleme, indivuelle Selbstverwirklichung und eine große Palette an Konflikten stehen hier auf der Speisekarte. Und natürlich entstehen weitere Konflikte. Und man versteht sich falsch. Annäherungen werden nicht akzeptiert, sondern gemein weggewiesen, und schon stets der nächste Konflikt auf dem Tisch. Den Spagat zwischen naiver Komik und fast schon zynischer Tragik, dass scheint der Herr Anderson gewaltig-gut zu beherrschen. So blieb mir nicht selten nach einem Lachanfall das Lachen im Halse stecken, weil die präsentierten Informationen und einige Reaktionen so schockierend und bitter waren. Hier nur ein Paar Schlagworte: Cheeseburger, Tic-Tacs, Rasur, Feueralarm. Die, die den Film geguckt haben, wissen was ich meine.
                                          Drei bestimmte, eher kleinere Szenen sind mir dabei besonders hängen geblieben. SPOILERGEFAHR!!!!
                                          Nr. 1: Royal Tenenbaum sieht Ari und Uzi beim Spielen auf dem Gerüst zu. Während er (bzw die Kamera, Ego-Shot) sich auf den einen jungen fixiert, ahnt man schon dass er aus der Vergangenheit nichts gelernt hat und wieder einen der 2 Jungen bevorzugend behandelt. Was danach kommt, ist so subtil wie süß: die Kamera wandert abwechselnd zwischen den beiden Jungs hin und her. Und als sie, nachdem sie zu Ihm rannten, vor ihm stehen, guckt er beide jungen abwechselnd und fast-gleich lang an.
                                          Nr. 2: Die Szene in der rauskommt, dass Royal Tenenbaum doch nur simuliert hat. Ben Stillers steht dabei weiter hinten in der Ecke und sein Schauspiel spielt sich eben da ab, nicht im Fokus des Zuschauers. Die ganze Zeit zu beobachten, wie er mit seinen Zweifeln kämpft, nur um am Ende doch seiner Wut freien Lauf zu lassen und seinen vielleicht doch nicht ganz so schlimmen gemiedenen Vater doch wieder fallen zu lassen, wie das Brot in seiner Hand, welches er in eben dieser zerquetscht und seinem Kind in die Hand wirft. Als wolle angedeutet werden, dass diese weitere Narbe, dieser Schaden auf eines seiner Kinder, womöglich auch auf beide, abgewälzt wird, weil die Augen ab jetzt eben nun stärker verschlossen sein werden. Man ahnt hier, in der Mitte des Films, schlimmes für die Zukunft der Familie Chas Tenenbaums.
                                          Nr. 3: Royal und Etheline gehen im Park spazieren und schwatzen miteinander. "Warum hast du dich einen Dreck um uns gekümmert, Royal? Wieso waren wir dir egal?" fragt sie irgendwann Royal, neugierig, ernst und etwas traurig. "Ich weiß es nicht. Ich schäme mich ja auch dafür." antwortet dieser zwar etwas betroffen, aber auch etwas (zu) locker. Eine kurze Gesprächspause tritt ein. In einem Drama mit durch und durch ernstem Tenor hätte ich diese Szene verteufelt, wäre dies als Antwort für 22 Jahre nie und nimmer genug gewesen: Royal hätte ich zum größten aller großen A****löcher erklärt. Hier, und da bin ich etwas über mich selbst schockiert, funktioniert diese Antwort für mich wunderbar. Sie reiht sich nahtlos und perfekt ein in den Filmtenor, der Tragik, Naivität & Liebenswürdigkeit unvergleichlich verbindet.
                                          Endlich mal wieder ein Film, der ein breiteres Spektrun an Gefühlen in einem aktiviert. Ganz ganz große klasse!

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                                            Kaum ein Zeichentrick-Regisseur schafft mit seinen Zeichnungen diesen unerklärlichen Effekt. René Lalouxs Stil ist so abstoßend wie faszinierend. In "der Phantastische Planet" läuft der Stil wie ein Zahnrad mit der genauso abstoßenden wie fasziniernden Geschichte ineinander. Hypnotisiert ist man von diesen blauen Wesen, die einen erschaudern lassen mit ihrer unerträglich-nüchternen Boshaftigkeit. Und trotzdem haben sie eine so sinnliche und sensible Anmut. Eben wie eine weiterentwickelte intelligente Spezies, die nah am menschlichen Wesen ist. Irgendwie geschieht es doch ziemlich schnell und einfach, eine Ameise zu zerquetschen. Das ist auch irgendwie schade. Irgendwie.
                                            Ob nun jede entwickelte Form aus "Spaß" ihre Umgebung unterwirft ist eine streitbare Idee. Die Stärke dieses Hierarchie-Modells ist aber meiner Meinung nach dieses Gefühl der Selbstverständlichkeit der Unterwerfung, die erzeugt wird, durch diesen Mix aus liebervoller Erziehung und der passiven Naivität der Machtausübung. Dazu eine wunderbar absurd-schön ausschauende Welt, voller toller Kulissen, Wesen und Kostüme. Alain Goraguers Bomben-Soundtrack, der den "Geist" der 70er problemlos wiedergibt passt sich dieser welt hervorragend an. Hypnotische Rituale, egal von den Om (Menschen) oder den Draag (Blauwesen), ziehen in den Bann. Und dann noch diese Faszination für primitive Spielchen, für die man sich als Lebewesen auch nicht zu schade ist. Puppenspielchen, Hahnenkämpfe, oder dann eben doch Krieg.
                                            Und zum Schluss bleibt die Erkenntnis, dass die Konsequenz höherer Intelligenz dass um sich selbst drehen ist. Spaß wird zum Selbstverständnis und (einzigem) Lebensantrieb, wenn der Schutzbunker groß genug ist. Egal ob als Kind, wenn man mit faszinierenden Menschenwesen Barbie spielt, oder als Erwachsener, wenn sich Meditation als sinnliches Pornogucken der Zukunft durchsetzt. Die mächtigste Waffe jeder intelligenten Lebensform ist dann doch die Fantasie.
                                            Einfach ein phantastischer Film.

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                                            • Hmmm... Ich denke schon dass sie künsterisches Interesse am Projekt haben, sind auch wirklich fähige Menschen involviert. Nur schließt das denn den Willen, Geld zu machen, aus? Und ist das überhaupt verwerflich? Profitgier hin oder her: Spike Lee ist der glücklichste Mensch der Welt, dass er diese (fantastische) Geschichte interpretieren darf. Und ich hoffe der nutzt diese Chance auch. Der Film wird zwar höchstwahrscheinlich nicht annäherend so bahnbrechend wie Parks Opus Magnum und die Buhrufe der Fanboys sind vorprogrammiert. Doch so what? Ich würde mich sehr geehrt fühlen, diese Geschichte zu erzählen (wohlwissend, dass Parks Film unereichbar ist). Und jeden Buhruf mit Freude auf mich nehmen :)
                                              Bin gespannt auf das Remake, auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass es super wird. Wenn sie es schaffen, keinen routinierten seelenlosen Actionfilm abzuliefern & näher mit der Mangavorlage arbeiten, wäre ich erleichtert.

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                                                Über die Wochen hab ich's immer wieder probiert. Setzt dich ran, schreib was zum besten Film aller zeiten. Dem Film, welcher perfekt ist. Oder der Perfektion sehr nah kommt. Vergeblich, ich hab's aufgegeben. Genug wurde schon geschrieben, ich würde nur wiederholen. Find ich auch besser so. Habe zwar nun doch was geschrieben, aber egal. Kurz und knapp:
                                                Ein Koloss von Film. Liebevoll, schmerzhaft, universell. Alle Beteiligten kommen in den Himmel. PTA wurde zum Genie, Schöpfer und Meister erkoren.
                                                Besser werden Filme vermutlich nicht mehr. Ist das tragisch oder wundervoll?

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                                                • Na, das ist doch die gute Maggie G., Schwester vom Jake G. :) Aber ist die nicht heute schon 35 geworden? Laut Wiki ist sie 1977 auf die Welt gekommen.

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                                                    Schwierig. Wirklich wahnsinnig schwierig.
                                                    Als Filmfreund, der sehr leicht zu ködern ist mit entmystifizierenden Herangehensweisen an große Ikonen, hatte dieser umstrittene (vielleicht umstrittenste?) Bond auf mich großen Reiz. Und was ich anfangs zu sehen bekam, übertraf sogar meine Erwartungen: lange habe ich nicht mehr eine so starke, (leider zu) hektisch geschnittene Actionszene gesehen, die dem Zuschauer volle Kanne und ohne Vorbereitung ins Gesicht geklatscht wird. Und gerade die ersten 30 Sekunden vor dem großen Spektakel sind mit das magischste, was ich bislang an Einleitungen zu sehen bekommen habe. Doch dann kommen wir auch schon zum ersten Problem: was auf dem kleinen Laptop-Bildschirm mit etwas Konzentration gerade noch funktionierte, muss auf der großen Kinoleinwand furchtbar gewesen sein. Vorzeigebeispiel für "Weniger ist mehr". Ungefähr halb so viele Schnitte und man hätte sich länger an den phänomenalen Actionsequenzen ergötzen können. Diese wurden aus so unglaublich vielen beeindruckenden Winkeln aufgenommen, das man nicht selten das Gefühl hatte, 50 verschiedene Kameras wären an jedem Actionset versteckt gewesen. Marc Forster, Kameramann Roberto Schaefer und Cutter Matt Chessé beweisen hier wieder, dass sie eines der künstlerisch-ansprechendsten Teams der Neuzeit sind.
                                                    Pure Kinetik, welche leider zuviel für das menschliche Gehirn ist.
                                                    Kommen wir nun zur Entmystifizierung: Schon die erste Szene könnte respektloser nicht sein. Bond ballert mit der Uzi, tötet (indirekt) rechtschaffende italienische Polizisten. Und der zerbeulte, vollkommen demolierte Aston Martin erschlägt als großartig-brutale Holzhammer-Metapher jeden funken an Erwartung (wenn sie schon durch Actionszee numero uno nicht zerschlagen wurde). Erwartungen an einen schönen, altmodischen Bond. Doch mitnichten: Daniel Craig als zynischer Knüppelbond ist ein Fest der Zerstörung! Wie er unterkühlt und gleichzeitig wutbrodelnd mit Höhlenmenschartigem Zerstörungswahn potenziellen Verhörobjekten das Leben aus dem Körper schmettert, mit ekelhaften, teils peinlichen und (bewusst) unnötigen One-linern Frauen um die Finger wickelt & sich bombenschick in Szene setzt, nur um einen Smoking nach dem anderen für jeden Kampf zu opfern, ist einfach so wahnsinnig fies, dass ich nicht anders konnte, als kringelig ins Fäustchen zu lachen.
                                                    Was Mr. Bond nun trinkt ist im herzlich egal, solange es ihn betrunken macht. Was früher ein lockig-flockiger, schicker Charmeur war ist hier nun eine mehr oder weniger gescheiterte Existenz, dem seine äußere Erscheinung stellenweise vollkommen egal ist. Und das gefällt. Noch zu erwähnen sei die wahnsinnig-gemeine Hommage an die golden-bemalte Shirley Eaton. Die angenehme Ästhetik wird bei "Ein Quantum Trost" umgekehrt in dirty Ästhetik. Diese Szene ist der Gipfel dieser gemeinen, unschön-schönen Inszenierung.
                                                    An dieser Form der, ich sage mal "realistschen und kompromisslosen" Entmystifizierung haftet aber (spätestens seit dem 21. Jahrhundert) immer ein bitterer Beigeschmack. Denn es bedarf nicht gerade großer Intelligenz, etwas, was sich jahrzehntelang einen ikonischen Ruf zusammenbaute, außeinander zu pflücken und dann zu sagen "verlegen wir es in die Neuzeit". Oder "das Leben ist hin und wieder irgendwie doch scheiße". Gerade der machen-wir-alles-realistisch (was immer "realistisch" bedeuten mag) & der wir-machen-alles-ernst-und-depri-Weg sind in letzter Zeit so oft gegangen worden, dass die Ermüdungserscheinungs-Vorwürfe oder die Hinterfragung der Filme nicht vollkommen aus der Luft gegriffen sind. Und nicht selten beschleichte mich das Gefühl, dass dieser Bond eben doch stellenweise wie ein gewöhnlicher Actionfilm wirkte, mit einem Titelhelden, der einfach "Bond" heißt. Was schade ist, denn da unterscheiden sich dann wahre, entlarvende Werke von bloßen Posen. "Quantum of Solace" ist weder das eine, noch das andere, aber die Entmystifizierungsschiene konnte nicht über die gesamte Laufzeit ausgebaut werden. Zu oft schretterte man über unebenem Weg, sodass sich das Rütteln doch bemerkbar machte.
                                                    Und da ist dann auch der nicht gerade kleine Berg an Kritikpunkten: Mit Mathieu Amalric
                                                    hatte man einen der fähigsten Akteure der letzten 20 Jahre auf seiner Seite. Man hätte problemlos einen der interessantesten und mitreißendsten Bonds überhaupt schaffen können. Doch in der Rolle des Dominic Greene wirkt er so wahnsinnig verschenkt. Sehen bekommt man ihn zu selten, und wenn er zu sehen ist, werden verbrauchte, platte Phrasen auf B-Movie-Niveau geplappert. Sein Format als Schauspieler lassen diese Phrasen noch halbwegs passabel klingen und stets kämpft er gegen seine eindimensionale Rolle an und übt sich in Mimik. Denn dann erscheint hin und wieder das grenzenlose Potenzial: Ein einziger Blick von ihm verpackt Bedrohung, Passivität, Weinerlichkeit, Lust, Psychopathismus und Verletztheit. Das ist eine Ausnahmeleistung, mit der man viel besser hätte arbeiten können.
                                                    Und die Bedrohung, die er als Mitlied von "Quantum" ausüben soll, spürt man leider ebenfalls kaum. Überhaupt wird die Bedrohung dieser Organistation, derren Mitglieder nicht mal von den besten Spionagegruppen auf der Welt aufgespürt werden können und dadurch schon die Existenz als Mythos gilt, zu keinem Zeitpunkt mehr erzeugt und irgendwann fängt man an sich zu fragen, wie diese Truppe denn so brillant sein kann, dass man sie einfach nicht entdeckt. Zu sehen bekommt man davon jedenfalls nichts mehr.
                                                    Dazu kommen noch einige weitere Punkte: Storytwists wirken des öfteren unspektakulär und routiniert, viele Szenen sind zu gestrafft und machen den Verlauf der Handlung & das Handeln der Figuren nicht nachvollziehbar. Die Städtereisen wirken auch zu schnell, als wolle man mal schnell die Welt abklappern. Ein längerer Aufenthalt im frischen Italien hätte besser getan. Und dann kommt irgendwann der große Sprung nach Südamerika und damit das größte Manko: Das Einbauen weltpolitischer Situationen und dadurch unsubtil Kritik an das böse Amiland zu äußern war dann doch zu platt. Immer geht es ums Öl. Schmutzig treiben sie es mit jedem rum. (Okay, zugegeben: der Spruch war gut und ist mir neu.) Und zu feige, dagegen zu wettern, sind die Briten auch. Die Bondfilme waren zwar immer oberflächlich-politisch, doch stets mit dem zwinkernden Auge. Eine kompromisslosere Herangehensweise an diese Art des Umgangs mit der Weltgeschichte, die stets Teil der Bondfilme waren, wäre ein großer Erfolg für die Modernisierung dieses Mythos gewesen. Doch so nicht! Da sind mir die bösen deutschen Wissenschaftler dann doch lieber als diese, *räusper*: "kritisch-politischen Untertöne".
                                                    Das alles wirkt zu ermüdend, holt einen immer mal wieder aus dem Film und ist so wahnsinnig schade. Denn was zum Schluss bleibt ist Uneinigkeit und leichte Konfusion. Es wechseln sich tolle Szenen mit routiniert-öden Szenen, spektakuläre Szenen mit unspektakulären Szenen ab. Zu oft gerät der Film ins stolpern; und zu selten gibt es die besonderen Szenen, die man nicht mehr vergessen kann. Und so hat man zum Schluss dann doch irgendwie Schwierigkeiten, sich an die Geschehnisse zu erinnern.
                                                    Der Name ist zwar Programm, doch irgendwann auch beim Zuschauer.

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