Miss_Jupiter - Kommentare
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Alle Kommentare von Miss_Jupiter
In "Dark Skies" bekommt es die Familie Barrett mit einer Home-Invasion der ganz besonderen Art zu tun.
Unheimliche und unerklärliche Dinge passieren plötzlich in ihrem schönen Haus in einer amerikanischen idyllischen Kleinstadt, die sich Daniel (Josh Hamilton), Lacy (Keri Russell) und die beiden Söhne Jesse (Dakota Goyo) und Sam (Kadan Rockett) nicht erklären können.
Von jetzt auf gleich wird ihr Leben auf den Kopf gestellt und sie sehen sich einer üblen Bedrohung ausgesetzt, die erstmal für lange Zeit unsichtbar bleibt...
Scott Stewart's Sci-Fi/Horror-Drama entfaltet seine sogartige Wirkung durch die unglaublich geniale Atmosphäre, deren Düsternis nicht nur durch die Bedrohung hergerufen wird, sondern die sich auch durch die ziemlich dysfunktionalen Beziehungen der vier Familienmitglieder untereinander bemerkbar macht.
Die vordergründig glückliche Familie ist im Grunde genommen gar nicht so glücklich, denn Daniel hat seinen Job verloren und Lacy schlägt sich mit ihrem auch nur mit Ach und Krach so durch, so dass die Barretts in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Zu allem Unglück wird auch noch ihr jüngster Sohn Sam von der mysteriösen Heimsuchung als erster befallen. Nach und nach erwischt es auch die übrigen Familienmitglieder, die an Blackouts und anderen seltsamen mentalen Aussetzern leiden, die schon fast ins Lebensbedrohliche abdriften.
Scott Stewart gelingt es, in dem Plot eine langsam ansteigende, unangenehme Spannung aufzubauen, deren unfassbares und fast schon leidvolles Szenario die verweifelte Familie unsäglich quält und sie nicht mehr los- bzw. freilässt.
Die guten Darsteller und die oft ruhige, aber permanent unheilvolle Inszenierung lassen keinerlei Langeweile aufkommen und man leidet mit den Barretts, hier vor allem mit ihren Söhnen mit, deren soziale Bindungen daran zerbrechen.
Unerklärliche Male auf den Körpern der beiden rufen bald schon den Jugendschutz auf den Plan, der die Eltern der Misshandlung verdächtigt. In ihrer Verzweiflung greifen sie auf unkonventionelle Methoden zurück, da alle bisherigen Hilfsmaßnahmen im Sande verlaufen und man ihnen sowieso nicht glauben würde.
Die Macher der Paranormal Activity-Reihe hatten bei diesem Streifen ihre Hände mit im Spiel, manchmal merkt man das, aber man verzichtete hier komplett auf den Found-Footage-Stil, trotzdem gibt es einige schockierende Momente darin.
Eine Ähnlichkeit mit "Poltergeist" gibt es hier schon, obwohl "Dark Skies" in eine ganz andere Richtung geht. Der Streifen ist im Grunde genommen ein emotionales Drama, geschickt garniert mit Horror-, Sci-Fi- und Haunted House-Elementen.
In einer Nebenrolle: der großartige J. K. Simmons.
Bewertung: 7.5. Erfreulich positiver, zurückgenommener und gruseliger Genre-Mix ohne Splatter und Blut mit einigem Anspruch, den man so nicht erwartet hätte, da es bei dieser Thematik von solchen Filmen nur so wimmelt.
Aber "Dark Skies" ist wirklich sehr gut gelungen, wirkt niemals übertrieben und das abrupte, bittere, aber nichtsdestotrotz konsequente Ende hätte eigentlich eine Fortsetzung verdient.
Alex Garland's "Men" ist ein überaus seltsamer Film, und das ist noch untertrieben.
Bizarr, voll von Symbolismus, Metaphern und religiöser, biblischer Anspielungen, die schon in einer der ersten Szenen zum Ausdruck kommt, wenn die Protagonistin Harper einen Apfel vom Baum pflückt und genüsslich hineinbeißt.
Harper Marlowe (Jessie Buckley) will sich von ihrem Mann James (Paapa Essiedu) scheiden lassen. Dieser fällt daraufhin aus einem der oberen Stockwerke des Hauses, in dem das Paar lebt. Ob Selbstmord oder unbeabsichtigt ist nicht ganz klar.
Harper braucht deswegen dringend Abstand und mietet sich ein idyllisches Landhaus in einem kleinen Ort in der englischen Provinz.
Der merkwürdige Besitzer Geoffrey (Rory Kinnear) ist aber von den männlichen Bewohnern dieses Orts noch der Normalste von allen. Aber alle diese Männer sehen sich verdammt ähnlich.
Harper wird nach einiger Zeit von einem nackten Mann verfolgt, den die Polizei schließlich stellt.
Danach nimmt der Plot immer groteskere Züge an...
Man merkt irgendwann natürlich, auf was Garland ("Ex Machina", "Devs", "Annihilation") hinaus ist und anspielt. Interpretationsspielraum ist massig in diesem Film vorhanden, dessen verstörend surreale Handlung von wunderschönen Landschaftsaufnahmen und einem nicht minder schönen Soundtrack unterbrochen wird.
Die Ursünde der Frau führt zu abnormem Verhalten des Mannes, zu Bestrafung des Weibes, welches sich ungehorsam verhält und Harper scheint all das zu sein und zu verkörpern. Auch dass sie die sexuellen Begierden, sogar des Dorfpfarrers, weckt, scheint selbstverständlich ihre alleinige Schuld zu sein. Von daher stehen hier die religiösen Anschauungen und Bewertungen bzw. eher Abwertungen des weiblichen Geschlechts stark im Vordergrund.
Ob Harper's Erlebnisse in der Realität oder nur in ihrer Einbildung existieren, muss der Zuschauer/die Zuschauerin selbst herausfinden. Selbst dann gibt es Interpretationsspielraum innerhalb desselbigen und der psychologische Aspekt gewinnt die Oberhand, denn der Plot driftet so ganz allmählich in einen unbegreifbaren Wahnsinn ab, der am Ende *kleiner Spoiler* mit recht ekligem Bodyhorror punktet.
Das Patriarchat gebärt sich immer und immer wieder und das aus sich selbst heraus.... höchst verstörend, aber auch ziemlich konsequent und abartig inszeniert und dargestellt.
Die beiden Hauptdarsteller Buckley und Kinnear spielen brillant, wobei Kinnear hier fast alle männlichen Rollen innehat.
Sehr schwer zu bewerten, aber von mir gibt's eine 7.5. Die Bewertungen schwanken von mies bis ausgezeichnet. Mies ist "Men" aber auf gar keinen Fall. Ist mal wieder so ein Film, auf den man sich voll und ganz einlassen sollte, ansonsten funktioniert hier überhaupt nichts, so dass viele ihn als absoluten Blödsinn abtun, was er wahrlich nicht verdient. Sperrig und schwierig ist er auf jeden Fall und wegen seiner Thematik auch recht anspruchsvoll.
Empfehle ihn aber trotzdem, denn er bietet neben der verqueren, mysteriösen und unkonventionellen Story noch eine perfekte Dramaturgie und Bildsprache, eine skurril-abgefahrene Atmosphäre, ist handwerklich ebenfalls perfekt, besitzt großartige Charakterzeichnungen und eine außerordentlich visuelle Schönheit, die manchmal an Szenen in "Annihilation" erinnert.
https://www.youtube.com/watch?v=IkkJLKl66s8 (Lesley Duncan/Love Song)
New York im Jahre 1997 (!). Manhattan ist ein riesiges, abgeschottetes und durch Sprengsätze vermintes Hochsicherheitsgefängnis, da die Verbrechensrate so stark angestiegen ist, dass normale Gefängnisse für die vielen Kriminellen nicht mehr ausreichen. Niemand kommt dort hinein und auch niemand hinaus.
Eines Tages stürzt die Air Force One mit dem Präsidenten an Bord ab, direkt in diesen Moloch aus Gewalt und vielen Gangs, die sich dort im Laufe der Zeit hin zu ganz eigenen und autarken Gesellschaftsformen entwickelt haben. Der Präsident (Donald Pleasence) überlebt in einer Rettungskapsel, die sich vom Flugzeug abgesprengt hat, aber auch er befindet sich jetzt in diesem überdimensionalen Knast und wird von den dortigen "Einwohnern" gekidnapped. In dieser Situation kann nur noch Snake Plissken (Kurt Russell) helfen, Sträfling und Ex-Elite-Soldat. Er begibt sich vollkommen lautlos und nachts mit Hilfe eines Segelflugzeugs nach Manhattan und landet dort auf dem Dach des World Trade Centers. Nun liegt es alleine an ihm, den Präsidenten innerhalb einer bestimmten Zeit zu finden und zurückzubringen, denn ihm wurde vor seiner "Mission" eine explosive Miniaturkapsel in den Hals gespritzt. Sie explodiert nach Ablauf von 22 Stunden und mit ihr auch Plissken. Die ihm verbleibende (Lebens-)Zeit wird Snake noch vor so manche gefährliche Herausforderung stellen...
John Carpenter's bitterböse Zukunftsvision "Escape from New York" (eigentlich gefällt mir der deutsche Titel "Die Klapperschlange" ein wenig besser, obwohl Snake's Tattoo eine Kobra und keine Klapperschlange zeigt) von 1981 ist ein dystopischer und spannungsgeladener Streifen, den der Regisseur in seiner besten Schaffenszeit kreiert hat. Vielleicht wirkt er heutzutage ein wenig angestaubt und altmodisch, jedoch fasziniert und besticht "Escape from New York" immer noch durch seine düstere, beklemmende Atmosphäre und die superbe Mischung aus ruhiger und rasanter Inszenierung.
Kurt Russell ist wirklich genial in der Rolle des lässigen, einsamen Wolfs, pardon: der einsamen Schlange, der sich neben seiner Stärke, Coolness und Willenskraft auch verletztlich und verwundbar zeigt und den manche perfiden Absichten der fast nicht mehr vorhandenen Regierung der Vereinigten Staaten zu Recht anwidert.
Auch der Präsident ist eigentlich ein sehr unsympathischer Zeitgenosse, den er unter normalen Bedingungen nicht unbedingt retten würde, aber mit der "Bombe" in seinem Körper leider dazu gezwungen wird. Selbst die Stadt New York -hier Manhattan- ist eine stets dunkle, unheimliche, lebensfeindliche, schmutzige, fremdartige, gewalttätige und abstoßende "Darstellerin" und verdient besondere Beachtung.
In weiteren Rollen: der großartige Harry Dean Stanton, Ernest Borgnine, Isaac Hayes, Lee Van Cleef, Adrienne Barbeau (Ex-Frau von Carpenter) und Season Hubley (Ex-Frau von Russell).
Auch heute noch total sehenswert und verdientermaßen in der Rubrik "Kultfilm" anzutreffen!
Der Nachfolger "Escape from L.A." (auch wieder mit Kurt Russell als 'Snake') ist nur halb so gut, kommt nicht annähernd an diesen hier heran und ihm fehlt auch gänzlich die dunkle, dreckige Atmosphäre, die in "Escape from New York" so derbe faszinierte.
Prädikat: 9.0 (Herausragend!)
'Call me Snake....'
"Splice" habe ich mir eigentlich nur wegen Adrien Brody angeschaut, die Handlung hat mich jetzt nicht so sehr interessiert. Ich mag diesen Kerl und sehe ihn total gerne, leider ist er in manchen Filmen nicht sehr gut aufgehoben wie z.B. in diesem hier. "The Pianist" von Polanski, "Grand Budapest Hotel" , Wes Anderson's "Darjeeling Limited" oder wohl zur Zeit auch "The Brutalist" sind einige Beispiele, in denen Brody glänzt.
In "Splice" wagen sich die beiden Wissenschaftler Clive (Brody) und Elsa (Sarah Polley) an ein Gen-Experiment, in dem sie menschliche und tierische DNA miteinander vebinden und somit ein Wesen erschaffen, das immens schnell wächst, ziemlich intelligent ist und einem Menschen verdammt ähnlich sieht. Dieses Wesen, genannt "Dren" (Delphine Chanéac) erweist sich schnell als Problem, das erst einmal versteckt werden muss und das Clive und Elsa bald nicht mehr "kontrollieren" können...
Brody und Sarah Polley, die ich ebenfalls sehr gerne sehe und die auch als Regisseurin recht erfolgreich ist, machen ihre Sache wirklich gut und spielen die beiden Wissenschaftler, die hin- und hergerissen sind zwischen Machtgelüsten, Streben nach höchstmöglichem beruflichem Erfolg, Perfektion, Fanatismus und ihrer nach wie vor bestehenden Menschlichkeit, sehr authentisch und mit dem nötigen Feingefühl.
Der Umgang mit der fremden, von ihnen erschaffenen Lebensform, stellt die beiden vor ganz neue Herausforderungen, die ihre Sozialkompetenz irgendwann komplett übersteigen.
Auch Delphine Chanéac als "Dren" ist großartig. Ihr nimmt man das merkwürdige und gefährliche Wesen, das menschlich agiert und doch etwas ganz anderes ist, total ab.
Wegen den guten Darstellern, den tollen Effekten, die sich auf Dren's Aussehen beziehen und der doch relativ konstanten spannenden Inszenierung gibt's von mir noch eine 5.5. Ansonsten war mir das alles zu vorhersehbar und das Thema Gentechnik zu plakativ dargeboten.
Trotzdem kann man ihn sich -auch wegen der dichten Atmosphäre- mal anschauen, einmal reicht m.E. aber voll und ganz.
In einer weiteren Nebenrolle: David Hewlett ("Whistleblower", "Cube", "Nightmare Alley", "Rise of the Planet of the Apes", "The Shape of "Water").
"I Saw the TV Glow" von Jane Schoenbrun war für mich eine große Herausforderung und es war auch sehr schwer für mich, den Streifen zu bewerten.
Trotzdem gab ich ihm eine 9.0, denn er entzieht sich auf positive Weise eigentlich jeder festgetackerten Art von Genre und ist alles andere als gewöhnlich.
Visuell und optisch ist der Film eine absolute Wucht, versetzt einen langsam, aber sicher in einen regelrechten, psychisch-abgefahrenen LSD-Trip, der durch Neonfarben und außergewöhnliche Seherlebnisse befeuert wird. Die VHS-Optik mit dementsprechendem Format von Film-im-Film-Stilmitteln sowie das Durchbrechen der 4. Wand kommen noch obendrauf.
"IStTVG" ist ein recht seltsamer, verstörender Coming-of-Age-Film, dessen 2 Protagonisten auf einer ganz besonderen Identitätssuche sind, die sie mit Hilfe ihrer Lieblingsserie "The Pink Opaque" vorantreiben. Owen (Justice Smith, "Jurassic World: Fallen Kingdom", "Jurassic World Dominion", "Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves") ist ein unsicherer junger Mann und Maddy (Jack Haven vormals Brigette Lundy-Paine, "Downsizing") eine depressive junge lesbische Frau, deren beiderseitige Freundschaft nur aus der Besessenheit für die Serie zustandekommt. Deswegen gibt es im Film nur wenige Dialoge, die durch Stills unterbrochen werden, die jede/r für sich sehr aussagekräftig sind.
Trotz allem ist diese Freundschaft für die zwei Außenseiter eine Bereicherung in ihrem trostlosen Leben, das durch starke Einsamkeit, Ablehnung von Familie und Außenstehenden und anderer diverser Schwierigkeiten geprägt ist.
Schoenbrun erzielt hier mit relativ einfachen Stilmitteln eine überaus große Wirkung, bringt in den Plot viele Mystery- und einige Horrorelemente hinein, die die verzwickte Beziehung zwischen Maddy und Owen hervorhebt und die Zuschauer irgendwann erschüttert, verwirrt und ratlos zurücklässt.
Insofern ist der gesamte Film ein einziger Interpretationsspielraum, in dem es -wenn man ganz genau aufpasst und "hinsieht"- von Anspielungen und Metaphern nur so wimmelt.
Auf jeden Fall spielen hier Faktoren wie die oben genannte Einsamkeit, große Angst vor Identitätsverlust aber auch -findung, Verlustängste und eine riesige Zukunftsangst eine ziemlich große Rolle.
Die Serie "The Pink Opaque" ist hier ein Platzhalter für all diese negativen Dinge und bietet eine Flucht vor denselben, die Owen und Maddy plagen und an denen sie schließlich verzweifeln und zerbrechen.
Die eigentümlich entrückte aber auch genial dichte Atmosphäre mit langgezogenen Kamerafahrten, Einblendungen von Schriftzügen, der abgefahrenen Visualität, dem sehr guten Abbild der späten 90er Jahre, der verrückten Farbgebung und Bildsprache und dem wirklich grandiosen Soundtrack hinterlässt ein eigentümliches Gefühl, das manchmal mulmig und unangenehm anmutet, denn auch die beiden Hauptprotagonisten verhalten sich dementsprechend.
Man kann das alles nicht ein- bzw. zuordnen und die Handlung hinterlässt im Kopf ein großes Chaos, das dort bestehen bleibt und sich nicht in Luft auflöst.
Die Identitätssuche von Owen und Maddy bleibt ein Mysterium, genauso wie es der ganze Film ist. Vielleicht war es auch eine Herzensangelegenheit von Schoenbrun, denn diese sowie Jack Haven sind non-binäre Personen und die Transgender-Thematik ist hier beabsichtigt oder auch nicht. Kann sich jeder aussuchen, war mir aber auch total egal, denn der Film hat mich geflasht und gefesselt. Vielleicht nicht sofort, aber nach einiger Zeit war ich darin gefangen, auch dank der beiden brillanten Hauptdarsteller.
"I Saw the TV Glow" ist von A24 und wirkt auch dementsprechend sehr arthousemäßig. Produziert wurde er u.a. von Emma Stone!
Er wird wohl nicht jedem/jeder gefallen und ist relativ gewöhnungsbedürftig. Was hier Realität und/oder Halluzination bzw. Visionen sind, ist irgendwann kaum noch auseinanderzuhalten bzw. zu unterscheiden und deswegen ist der Streifen sehr oft nicht oder nur sehr schwer verständlich sowie zugänglich. Man muss sich voll und ganz auf ihn einlassen, sonst funktioniert er auf gar keinen Fall.
Bei mir hat er funktioniert und ich bin froh, dass ich ihn gesehen habe.
In einer Nebenrolle: Fred Durst von Limp Bizkit als Owen's lethargischer und mitleidloser Vater.
Von mir gibt es daher eine psychedelische Empfehlung.
Die junge Eloise, genannt Ellie (Thomasin McKenzie) zieht von Cornwall nach London, um dort Mode zu studieren. Nach einiger Zeit des Unwohlseins zieht sie aus dem Studentenwohnheim in ein eigenes Zimmer. Ellie fühlt sich in den 60igern zu Hause, liebt die Musik und auch das ganze Lebensgefühl. In Visionen sieht sie ihre tote Mutter, aber nicht nur die, sondern auch eine andere junge Frau (Anya Taylor-Joy) aus den 60iger Jahren, die in großen Schwierigkeiten zu stecken scheint...
Wo soll ich nur anfangen, um meine Begeisterung für Edgar Wright's Drama und Psychothriller mit Horror- und Mystery-Elementen auszudrücken: Zunächst einmal gelingt es ihm, eine absolut geniale Atmosphäre mit ausdrucksstarken sowie entrückt farbenfrohen Bildern darin zu kreieren, um den am Anfang lebensfroh-leichten Plot mit einer melancholischen Note zu versehen, der dann aber im weiteren Verlauf eine andere, schreckliche Richtung einschlägt.
Hier sorgt vor allem auch der wunderbare Soundtrack für einen nachhaltigen Eindruck, die hervorragende Songauswahl zieht sich durch den ganzen Film, dessen verheerend-erschütternde Story sich auf die Biographien der beiden Protagonistinnen richtet, sie geschickt miteinander verknüpft und zusätzlich noch einen Eindruck des Swinging London herüberbringt, dessen patriarchalisches Weltbild sich vor allem für junge Mädchen und Frauen recht negativ auswirkte, was die sexuelle Ausbeutung anbetraf.
Die etwas seltsam anmutende Ellie, deren Ego und Aussehen sich im Plotverlauf radikal ändert, verschmilzt mit der mysteriösen, vordergründig sehr selbstbewussten Sandie (Taylor-Joy) und geht eine unheilvolle Symbiose mit ihr ein, die sie auf eine gefährliche Reise schickt, auf die die junge Frau keinesfalls vorbereitet ist.
Übrigens spielen die überaus präzisen Charakter- bzw. Figurenzeichnungen von Ellie und Sandie sowie deren vollkommen unterschiedliche Persönlichkeiten eine ganz besondere Rolle in "Last Night in Soho".
Mit wunderschönen, teils radikal-ästhetischen Bildern, fantastischen Tanzeinlagen, großartigen Songs und einer fantasievoll sowie abwechslungsreichen Inszenierung mit "Midnight in Paris"-Vibes, die immer wieder mit schaurig-unheimlichen Szenen unterbrochen wird, gelingt Wright ein höchst spannendes sowie perfides Thriller-Drama mit zwei überragend starken Hauptdarstellerinnen, die jede für sich ein Psychogramm unterdrückter Frauen abliefert, die sich sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit zu wehren wissen.
Was dies dann allerdings für Folgen nach sich zieht, ist vollkommen unberechenbar und grausam inklusive *kleiner Spoiler* bösem Plottwist.
In Nebenrollen: die kurz nach Beendigung des Films verstorbene Diana Rigg, Rita Tushingham, Terence Stamp und Matt Smith.
Der Titel "Last Night in Soho" bezieht sich nicht nur auf den Stadtteil, in dem der Film spielt, sondern auch auf den gleichnamigen Song der Band 'Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich', der selbstverständlich auch im Film vorkommt.
Bewertung: (bis jetzt) 8.5. Muss mir den nochmal anschauen, danach wird meine Bewertung wohl nochmals ansteigen.
Hier ein Auszug aus dem hervorragenden Soundtrack:
https://www.youtube.com/watch?v=xDoG5pC6ywM
(Last Night in Soho/Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich)
https://www.youtube.com/watch?v=z_m4Qb0iW-o
(Petula Clark/Downtown)
https://www.youtube.com/watch?v=-D24yIYiVBc
(Barry Ryan/"Eloise" ;-) )
Truman Burbank (brillant: Jim Carrey) ist seit seiner Geburt ein Reality-/Fernsehstar, er weiß es nur nicht. Die Millionen Zuschauer weltweit aber kennen sein ganzes Leben, beobachten jeden seiner Schritte und alles, was er so tut und sagt. Truman hat zwar seine "Ehefrau" Meryl (Laura Linney), aber in Wahrheit liebt er die unbequeme Lauren (Natasha McElhone), die die "Truman Show" irgendwann verlassen muss, als feststeht, dass er Gefühle für sie hegt, jedoch schon Meryl "versprochen" wurde.
Der unbedarfte Truman hat einen festen Job, lebt in dem beschaulich-harmonisch-idyllischen Städtchen Seahaven mit "Freunden" und fest-getaktetem Alltag, er hinterfragt nichts und niemanden, wundert sich aber eines Tages, als ein Scheinwerfer plötzlich vom "Himmel" und ihm vor die Füße fällt...
Peter Weir's Satire "The Truman Show" funktioniert perfekt als Tragikomödie mit eigentlich erstaunlich wenig Humor, dafür aber einer fast schon traurigen Story, die für den Hauptprotagonisten das reale Leben und für seine "Fans" die Flucht vor/aus demselben bedeutet.
Perfide inszeniert mit und über einen ahnungslosen Menschen, der sein gesamtes Leben vor anderen ausbreitet, ohne es zu wissen, jedoch irgendwann misstrauisch wird, da die Alltagsroutine durch seltsame Ereignisse unterbrochen wird und Truman endlich "erwacht" und aufbegehrt, sehr zum Missfallen des Showrunners Christof (Ed Harris), dessen Schützling plötzlich nicht mehr "lenkbar" und dadurch unberechenbar wird.
Die perfekte künstliche Welt, die die Macher dieser Show extra nur für Truman erschaffen haben, ist für diesen nicht mehr weiter der "Nabel der Welt" und sein Freiheitsdrang kann ebenfalls nicht mehr im Zaum gehalten werden.
Was ist außerhalb von Seahaven? Dieser Frage geht Truman unbeirrt nach und sein recht einfaches Gemüt wird durch kämpferisches Aufbegehren ungemein gestärkt.
In hellen, fast schon aufdringlich bunten Farben und eines immerwährenden Sonnenscheins mit Wolken, die sich niemals am Himmel bewegen, breitet Weir mit genüsslich zynischen Gedankengängen und einer merkwürdig distanzierten Atmosphäre eine rosarote, bedenkliche Welt aus, die vermutlich die reale Welt "da draußen" ersetzen und eine Flucht in ein harmonisch und hermetisch abgeriegeltes Universum ermöglichen soll, das wir uns vielleicht im Angesicht vieler Krisen und schlimmer Dinge auf der Welt alle wünschen.
Insofern ist dieser Wunsch nur legitim, lässt aber einen einzelnen Unwissenden zu einer Marionette werden, die sich dagegen nicht wehren kann. Die ambivalente Geschichte weckt auf der einen Seite den Wunsch nach einer solchen heilen Welt, auf der anderen Seite ist es eine unmöglich-monströs anmutende "Idee" eines Besessenen (Christof), der die exzessive Umsetzung nicht nur wegen des Geldes, sondern einer Idealvorstellung auf Teufel komm raus vorantreibt, deren Substitut bzw. Stellvertreter Truman darstellt.
Alles andere wie Bedenken, Skrupel und ethische Moralvorstellungen werden somit "über Bord geworfen" und verdrängt.
"The Truman Show" ist intelligente Medienkritik und Kritik an Überkommerzialisierung sowie nachdenklich stimmende Parabel über die Frage nach der menschlichen Existenz, die in einer künstlich geschaffenen, gigantischen Fernsehkulisse nach Herzenslust manipuliert und idealisiert wird.
Kann ich mir immer wieder geben und entdecke immer wieder etwas Neues in diesem Film, dessen Auswirkungen auf die Psyche immens sind. Auch dank des genialen Hauptdarstellers Jim Carrey ist "The Truman Show" ein ebenso genialer Streifen, der perfekt in die heutige, oft unmenschliche und krisengeschüttelte Welt passt.
Bewertung: 8.5
In dem von M. Night Shyamalan produzierten Horrorthriller "Devil" stecken fünf Menschen in einem Fahrstuhl fest.
Parallel dazu muss Cop Bowden (Chris Messina) einen Selbstmord aufklären, der sich just in dem Gebäude abspielte, in dem die Personen festsitzen.
Das eine hat mit dem anderen zu tun, so viel steht fest und Bowden tut sich mit den Sicherheitsleuten des Hochhauses zusammen, um über Videoüberwachung die Eingeschlossenen beobachten zu können. Diese verhalten sich immer merkwürdiger und aggressiver und es bleibt leider nicht nur bei harmloseren Vorfällen, sondern die fünf befinden sich auch in akuter Lebensgefahr...
"Devil" hat -wie der Titel schon aussagt- etwas mit satanischen Kräften zu tun, die sich in dem Fahrstuhl manifestieren und die eingeschlossenen Menschen malträtieren.
Shyamalan setzt gemeinsam mit Regisseur John Erick Dowdle mal wieder auf übersinnliches und mysteriöses, aber die Inszenierung ist eher verhalten. Spannung kommt immer nur dann auf, wenn es um die fünf Fahrstuhlgäste geht, die unterschiedliche soziale und gesellschaftliche Hintergründe aufweisen und nicht das sind, was sie zu sein scheinen.
Die Enge und klaustrophobischen Gefühle, die sich ausbreiten, lassen die Eingeschlossenen langsam, aber sicher in Panik ausbrechen, was sich in Folge als äußerst gefährlich entpuppt.
Eine teuflische Präsenz scheint in dem Hochhaus umzugehen, die sich auf die fünf hilflosen und verzweifelten Menschen zu konzentrieren scheint.
Die Frage nach dem Warum ist ein wenig an den Haaren herbeigezogen und auch etwas überdramatisch dargestellt.
Die Darsteller sind aber ganz ok, vor allem Logan Marshall-Green als einer der Fahrstuhlgäste sticht hier hervor.
Man hat natürlich immer ein schlechtes Gefühl bei diesen Personen, die anscheinend jede/r für sich 'Dreck am Stecken haben'.
Aber auch Detective Bowden quält ein schlimmes Schicksal.
Die Szenen im Fahrstuhl sind manchmal leicht verstörend, aber gut gefilmt. Alles andere drumherum wirkt wie ein weiterer okkulter Zusatz, der ein kleines Eigenleben zu führen scheint, welches aber schließlich wie in einem Kreislauf zum Anfang und gleichzeitig zum Ende wird.
"Devil" ist ein netter kleiner Horrorfilm, der ausschließlich mit der Angst des Isoliertseins und eines unaussprechlichen Mysteriums spielt, dabei eine recht unheimliche Atmosphäre ausstrahlt, aber zwischendurch auch einige Längen und andere Nebenschauplätze bietet, die nicht immer ganz passend sind.
Trotzdem ist er annehmbar und auf jeden Fall kein Totalausfall.
In einer weiteren Nebenrolle: Matt Craven.
Bewertung: eine gute 6.5.
In Fede Álvarez' "The Girl in the Spider's Web" ("Verschwörung") gerät Lisbeth Salander (Claire Foy) in einen Cyberhacking-Fall der fatalen Art. Sie soll das Computerprogramm "Firefall" des Informatikers Frans Balder (Stephen Merchant) klauen, da mit diesem Programm sämtliche Atomraketen der ausländischen Mächte kontrolliert werden können. Wer dieses Programm in Händen hat, kann somit die Erde zerstören.
Balder's Sohn August (Christopher Convery) spielt hierbei eine sehr große Rolle und Lisbeth wird zu seiner Beschützerin. Denn die Verbrecher, die das Programm stehlen wollen, schrecken vor Entführung und Mord nicht zurück.
Wieder ist es der Journalist Mikael Blomkvist (Sverrir Guðnason), der Lisbeth hilft. Lisbeth's verschollene und totgeglaubte Schwester Camilla (Sylvia Hoeks, "Blade Runner 2049") kommt ihr ebenfalls in die Quere, denn ihre Motivation ist übergroßer Hass...
Bei "The Girl in the Spider's Web" handelt es sich um eine filmische Fortsetzung der Millennium-Trilogie von Stieg Larsson und basiert auf dem Roman 'Verschwörung' (Originaltitel 'Det som inte dödar oss') von David Lagercrantz.
Was bei den diversen Vorgängern an dichter Atmosphäre, Düsternis und morbid-dreckig-dunkler Hauptprotagonistin alles richtig gemacht wurde -sei es bei dem Remake "Verblendung" mit Rooney Mara und Daniel Craig, oder aber auch bei den schwedischen Originalen mit der genialen Noomi Rapace als Salander-, fehlt bei der etwas blassen und farblosen Version mit Foy. Sie kommt nicht annähernd an das verletzlich-ambivalente und gleichzeitig starke Ego einer Rapace und Mara heran, was aber genau in diesen Filmen und auch in den Romanvorlagen das Wichtigste ist.
Foy spielt bemüht tough, aber ihre Charakterzeichnung von Salander ist ein schwacher Abklatsch der Vorgängerinnen, die der Rolle das nötige starke Charisma verliehen haben, was Foy gänzlich fehlt.
Auch gibt es in dem Film Dinge, Sachen und Vorgänge bzw. Abläufe, die praktisch schon unmöglich erscheinen. Da ich die Vorlage nicht kenne, sei es dem Film verziehen, da dies wohl im Roman so vorkommt.
Eigentlich hätte es diesen Film überhaupt nicht gebraucht, er wäre -wenn überhaupt- wohl erheblich besser geworden, wenn z.B. Rapace wieder die Lisbeth gespielt hätte.
Aber ich bin mal gnädig und vergebe hier noch 5.5 Punkte, denn ansonsten gleicht der Film die fehlenden Aspekte einer großartigen Hauptdarstellerin durch etwas Tempo und mäßige Spannung aus.
Trotzdem war ich von dem Streifen etwas enttäuscht.
"The Girl in the Spider's Web" ist eine Gemeinschaftsproduktion von Deutschland, Kanada, USA, Schweden und Großbritannien und wurde durch Mittel der Mitteldeutschen Medienförderung, der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, dem Medienboard Berlin-Brandenburg, HessenFilm und Medien und der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein gefördert.
Wirklich bemerkt hat man dies leider nicht.
In weiteren Rollen: Lakeith Stanfield, Claes Bang ("The Northman"), Mikael Persbrandt als Lisbeth's brutal-abartiger Vater Alexander Zalachenko und Vicky Krieps als Erika Berger.
Kann man mal schauen, man kann es aber auch sein lassen.
Der hochtalentierte, aber recht einsilbige Baby (großartig: Ansel Elgort) hat die Ruhe weg. Er verdingt sich als Fluchtwagenfahrer für Doc (nice: Kevin Spacey), der ihn wegen eines Vorfalls in der Vergangenheit in der Hand hat. Auf diese Weise "arbeitet" Baby seine Schulden bei ihm ab. Durch einen Unfall in seiner Kindheit hat er einen Tinnitus und hört ständig seine Lieblingsmucke mit Kopfhörern über seine ipods, um diesen zu übertönen.
Seine hervorragend guten Fahrkünste sind für seine "Komplizen" bei ihren Überfällen (über-)lebenswichtig. Baby verabscheut aber so nach und nach die immer rabiateren Methoden der Verbrecher bei ihren "Einsätzen", da er Gewalt ablehnt und so versucht er bald, seinem "Job" und vor allem Doc mit Hilfe seiner neuen großen Liebe Debora (Lily James) zu entfliehen. Dies ist leider mit allerlei Komplikationen verbunden...
Fazit: "Baby Driver" beginnt schon mal sehr rasant und behält dieses adrenalinaufgeladene Tempo bei. Bei diesem Film macht das Zuschauen ungemein viel Spaß, man kommt kaum zum Atemholen und die diversen Verfolgungsjagden sind großartig gefilmt und inszeniert. Bei der gut aufgelegten Darstellerriege mit u.a. Jon Bernthal (Griff), Jamie Foxx (Bats), Flea von den Red Hot Chili Peppers ("No-Nose" Eddie), Jon Hamm (Buddy) und Lily James (Debora ohne h) stimmt die Chemie und der oftmals derbe, typische Edgar-Wright-Humor ist einfach nur brilliant. Aber der sympathische Hauptdarsteller Ansel Elgort als "Baby" trägt diesen Film. Er überragt nicht nur seine Mitprotagonisten mit seiner imposanten Körpergröße, sondern vor allem mit seiner Empathiefähigkeit und Menschlichkeit, die seinen gesetzlosen "Companeros" schon längst abhanden gekommen sind.
Die bitteren und ernsten Untertöne des Streifens sind wohltuend und einfühlsam innerhalb der Action integriert und der geniale Soundtrack passt hundertprozentig zu jeder Szene.
Sehr empfehlenswerter Thriller mit einer genial atemlosen und abgefahrenen Atmosphäre!
Bewertung: 8.5
Esther (Alexia Rasmussen) verliert ihr ungeborenes Kind nach einem brutalen Überfall. In einer Selbsthilfegruppe lernt sie Melanie (Alexa Havins) kennen, deren Ehemann und kleiner Sohn bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Die beiden Frauen freunden sich an. Dann aber erfährt Esther per Zufall, dass Melanie ihr nicht die Wahrheit gesagt hat, denn in Wirklichkeit leben Mann und Sohn noch und erfreuen sich bester Gesundheit. In der Folge kommt es zu einer verhängnisvollen Kettenreaktion, die nicht mehr aufzuhalten ist...
Zack Peter's perfides und cleveres Horror/Thriller-Drama "Proxy" ('Stellvertreter') lehnt sich vom Aufbau und der Inszenierung stark an Hitchcock- und Polanski-Filme an, geht dann aber doch einen ganz dynamischen und eigenwilligen Weg, dessen Plot von Haken und Wendungen nur so wimmelt und es spielt auf höchst eindrucksvolle Weise mit der Erwartungshaltung der Zuschauer.
Die morbide, oft erschütternde und düstere Atmosphäre, die geniale Kamerarbeit (hier besonders hervorzuheben eine Slo-Mo-Szene, die recht effektiv ist und im Gedächtnis haften bleibt) und die sehr guten, aber relativ unbekannten Darstellerinnen und Darsteller trösten über einige wenige Längen hinweg, denn der ganze Film ist eigentlich schon fast provozierend ruhig, hat aber gerade deswegen eine höchst beunruhigende Wirkung und ist stellenweise wegen einiger Grenzwertigkeiten ziemlich unangenehm anzusehen.
Die beiden Hauptprotagonistinnen Esther und Melanie könnten unterschiedlicher nicht sein und anfangs hat man mit Esther großes Mitleid, scheint sie doch eine sehr einsame und unsichere junge Frau zu sein. Aber auch hier spielt der Streifen sehr gekonnt mit Schein und Sein und baut eine böse Szenerie in die und um die Handlung auf, die es den Zuschauern nicht leicht macht, recht unverdaulich ist und an vielen Stellen äußerst verwirrend, das gilt auch für das Ende, das mal wieder sehr viel Interpretationsspielraum bietet.
"Proxy" ist ein kleiner Glücksgriff und auch ein Geheimtipp. Er entzieht sich vollkommen den gängigen Genres und Horror kommt darin eigentlich überhaupt nicht vor, der Streifen ist eher ein Psychothriller. Wenn man hier von Horror reden will, muss man tief in die psychischen menschlichen Abgründe sämtlicher Protagonisten eintauchen, die allesamt mehr oder weniger gewaltig einen an der Klatsche haben. Dann entfaltet sich der Horror schleichend, beißt einen hinterrücks ins Genick und lässt ab diesem Zeitpunkt nicht mehr los.
"Proxy" ist bar jeder Vernunft, unbarmherzig und die Motivation der Handlungen entzieht sich dem gesunden Menschenverstand, falls es hier überhaupt Motive dafür gibt.
Der Streifen ist sehr schwer einzuordnen und hat sogar satirische Seitenhiebe. Durch die sehr lange Laufzeit gerät man immer tiefer in ein fast schon Lynch-artiges Labyrinth aus großem Hass, immenser Wut, unterdrückter Gefühle, Trauer, sexueller Verlorenheit und Wahnsinn.
In Nebenrollen: Kristina Klebe ("Hellboy – Call of Darkness ") und Joe Swanberg (eigentlich ein Filmemacher und Regisseur von Independent-Filmen).
Bewertung: 8.0. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als hier eine große Empfehlung auszusprechen!
Der von J.J. Abrams produzierte "Cloverfield" macht vieles richtig, was aber erst nach gut einem Drittel der Laufzeit zu sehen ist. Davor gibt es viel Geplänkel und Gerede im Loft der Freunde von Rob (Michael Stahl-David), der jobmäßig nach Japan zieht und dem eine Überraschungs-/Abschiedsparty bevorsteht.
Mitten im Gespräch zwischen Rob und seinem Bruder Jason (Mike Vogel) ertönen draußen explosionsartige Geräusche und alles fängt an zu beben und zu wackeln.
Nachdem Rob und seine Freunde sich nach unten auf die Straße geflüchtet haben, steht ihnen das Schlimmste erst noch bevor...
"Cloverfield" ist eigentlich ein recht geschickt gemachter Monster-Horrorfilm, der sich durch seinen sehr authentisch wirkenden Found-Footage-Stil mit Wackelkamera ziemlich dramatisch anfühlt. Auch die Effekte sind hier genial in Szene gesetzt und man fragt sich die ganze Zeit, wie das wohl bewerkstelligt wurde. Die bestimmt vorhandenen CGI-Effekte fallen überhaupt nicht auf und alles wirkt sehr echt.
Auch die Darstellerinnen und Darsteller spielen überzeugend und zeigen ihr Unverständnis, ihre ohnmächtige Angst und Trauer auf ehrliche und ungekünstelte Art und Weise, so dass man ihnen ihre Gefühle vollends abnimmt.
Der Streifen lebt eigentlich von seinen Effekten, hat aber einige Längen, die ich oben schon beschrieben habe, auch zwischendrin hätte man noch mehr auf Dramatik und Spannung bauen sollen. Letzteres kommt hier aber keinesfalls zu kurz und man fiebert und leidet mit den Protagonisten.
Die Gefahr, die New York heimsucht, wird auch recht lange nicht in Gänze gezeigt und bleibt ein unheimlicher Faktor, von dem man nicht weiß, woher er kam und was er eigentlich ist. Wenn man etwas sieht, bleibt vieles unwirklich und schemenhaft, was die unheimliche Atmosphäre noch zusätzlich antreibt.
Das hat "Cloverfield" sehr gut hinbekommen.
Auch im Vorfeld wurde Stillschweigen über den Plot bewahrt, was noch zu einem zusätzlichen Bonmot führte, denn dadurch wuchs die Neugier auf diesen Film ins Unendliche. Das nennt man eine wirklich sehr gute Marketingstrategie, denn der Film lebt einzig und alleine hauptsächlich von seinem Mysterium.
In Nebenrollen: Lizzy Caplan als Marlena, T.J. Miller als Hud, Jessica Lucas als Lily und Odette Annable als Beth.
Kann man sich immer mal wieder geben, Langeweile kommt auf jeden Fall keine auf.
Bewertung und Kommi nachträglich: 7.0
"Black Mirror" Season 7 von Charlie Brooker bleibt ihren Thematiken treu wie in den Staffeln zuvor.
Die ausgewogene, wirklich außergewöhnliche und anspruchsvolle Mischung aus Thriller, Sci-Fi und Dystopie verfehlt auch dieses Mal nicht ihre Wirkung. Die Anthologie-Serie umfasst wieder -wie in den vorherigen Staffeln- 6 voneinander unabhängige und eigenständige Episoden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, was die Faszination dieser Serie ausmacht.
Die Menschheit ist in nicht allzu ferner Zukunft so dermaßen abhängig von der digitalen Welt und der Technik, das sie ihr gesamtes Leben diesem Zustand unterordnet und ohne diese "Hilfsmittel" entweder zum Sterben verdammt ist oder sich deren Leben sehr leicht zerstören lässt. Genau das vermittelt "Black Mirror" schon fast auf eine erbarmungs- und schonungslose Art und Weise, die immer wieder schockiert.
Mit namhaften Darstellerinnen und Darstellern (diesmal auch wieder dabei: Jesse Plemons in der Episode: "„USS Callister: Into Infinity", Fortsetzung von "USS Callister", Season 4; Rashida Jones und Peter Capaldi), einer gehörigen Portion bissigem Sarkasmus, Zynismus, Parodien, schwarzem Humor und Seitenhieben auf Netflix und Co., ist auch Staffel 7 wieder sehr sehenswert.
Insofern ist "Black Mirror" eine der einzigartigsten, ideenreichsten und cleversten Serien, die es derzeit zu sehen gibt. Auch die vorherigen Staffeln kann man sich immer wieder anschauen, ohne das Langeweile aufkommt.
Von mir gibt es deshalb für Staffel 7 eine Bewertung von 8.5, die sehr wahrscheinlich nach mehrmaliger Sichtung erheblich höher ausfallen wird.
Große Empfehlung!
Nach einem furchtbaren Sturm auf dem Mars holt die NASA ihre Forschungsgruppe vor Ort zurück auf die Erde. Astronaut Mark Watney (Matt Damon) -sozusagen vom Winde verweht- wird für tot gehalten und zurückgelassen. Doch er lebt. Mit schneller Hilfe kann er aber nicht rechnen. Also muss er zusehen, wie er ganz alleine für Vorräte für die nächsten Jahre sorgt und einen Weg findet, Kontakt zur Nasa aufzunehmen und ein Lebenssignal zu senden. Derweil versuchen seine Kollegen einen Rettungsplan zu erstellen. Whatney weiß, dass er frühestens in ein paar Jahren mit seiner Rettung durch die nächste Expedition rechnen kann. Er ist von nun an ganz auf sich allein gestellt und ein Robinson Crusoe auf dem Mars, der in einer absolut lebensfeindlichen Umgebung u.a. Kartoffeln anbaut...
Ridley Scott's "The Martian" nach einer Bestsellervorlage von Andy Weir ist ein richtig guter und unterhaltsamer Science-Fiction-Streifen mit einem schier grenzenlosen Optimismus, der manchmal noch über die unendlichen Weiten des Alls hinausgeht.
Matt Damon als Mark Watney versucht, das Ein-Mann-Szenario des einsam Gestrandeten auf einem unwirtlichen Planeten nicht durch ein überdeutliches Schauspiel zu kompensieren und spielt seine Rolle menschlich nachvollziehbar und dabei überaus humorvoll, ohne Langeweile beim Zuschauer aufkommen zu lassen. Die zurückgelassene Musikauswahl seiner Kollegin ist zwar nicht nach seinem Geschmack, weil zu discolastig, trägt aber oftmals zu vielen lustigen Momenten bei.
Watney ist vor allem auf seinen Einfallsreichtum, seinen Verstand und sein Geschick angewiesen, um zu überleben und muss Lösungen für Probleme finden, die da heißen: Sauerstoff, Wasser und -ganz wichtig- Nahrung. Zunächst einmal muss er jedoch einen Weg finden, um der Erde zu signalisieren, dass er noch lebt. Millionen von Kilometern entfernt versuchen die Wissenschaftler der NASA alles, um ihren „Marsianer” wieder heil auf die Erde zurückzubekommen. Gleichzeitig wagen die Mitglieder seiner Besatzung eine schier unmögliche Rettungsaktion.
Damon spielt Mark Watney angenehm leise und zurückhaltend, was viel zur emotionalen Wirkung des Films beiträgt. Watneys unerschütterlicher Glaube an die eigene Rettung mag nicht viel mit uns Normalsterblichen zu tun haben und vielleicht ein wenig übertrieben wirken, doch Matt Damon gelingt es, den Charakter dennoch glaubhaft, sympathisch und bodenständig rüberzubringen. Man schaut ihm gerne dabei zu, wie er auf dem Mars Kartoffeln anbaut, diese schließlich erntet, zubereitet und sie genüsslich verzehrt.
"The Martian" ist eine spannende und sehr unterhaltsame Weltraumodyssee mit einer fantastischen Atmosphäre zum Mitfiebern, David Bowie's "Starman" erklingt in einer Szene so dermaßen passend, dass man eine regelrechte Sehnsucht nach dem Weltall bekommt.
In weiteren Rollen: Jessica Chastain, Kate Mara, Sean Bean, Jeff Daniels und Chiwetel Ejiofor.
Prädikat: Ausgezeichnet!
Das Ehepaar Josh und Renai Lambert (Patrick Wilson, Rose Byrne) zieht mit seinen drei Kindern in ein großes Haus. Alles könnte perfekt sein, würden im neuen Heim nicht merkwürdige und unheimliche Vorkommnisse passieren. Eines Tages wacht der älteste Sohn Dalton (Ty Simpkins) morgens nicht mehr auf und fällt in einen komatösen Zustand, bei dem sämtliche Ärzte vor einem Rätsel stehen. Damit nicht genug, setzen sich die seltsamen Ereignisse fort. Ein neuer Umzug bringt aber trotzdem keine Besserung, ganz im Gegenteil...
James Wan's Streifen "Insidious" (Heimtückisch) ist nicht nur Horrorfilm sondern auch Familiendrama, das sich mit einem schlimmen Schicksal auseinandersetzt, dessen Auswirkungen sich auf die gesamte Familie und hier besonders auf Renai beziehen.
Was ansonsten noch Schreckliches auf die Lamberts zukommt, ist absolut bizarr und nur mit Hilfe des Mediums Elise (Lin Shaye), einer Freundin von Josh's Mutter (Barbara Hershey), zu bewältigen. Was nun folgt, ist eine Reise in eine düstere Geisterwelt, in der es Geschöpfe gibt, denen man in der realen Welt lieber nicht begegnen will.
Josh begibt sich auf diese Reise, um seinen Sohn Dalton zu retten, der in dieser Welt gefangen ist.
Die bedingungslose Liebe der Eltern zu ihrem Kind ist Hauptbestandteil dieses Films, dessen böse Atmosphäre sich irgendwann nicht mehr nur auf das Reich der Schatten beschränkt, sondern Zugang in die Realität erhält.
Durch die guten und zurückhaltenden Darsteller und den höchst mysteriösen sowie auch sensiblen Plot (bis zu einem gewissen Grade) ist der erste der "Insidious"-Reihe für mich persönlich auch der Beste. Byrne gefiel mir als verzweifelte Mutter besonders gut.
Was mich aber immer etwas gestört hatte: (*kleiner Spoiler ab hier*) sobald die "Katze aus dem Sack" ist, lässt das unheimliche Feeling stark nach und auch die Nachfolger wissen danach nicht mehr so ganz, zu überzeugen, da das Mysterium dann von vornherein klar ist.
In einer Nebenrolle: Leigh Whannell, der auch das Drehbuch hierzu schrieb.
Trotzdem gefällt mir dieser hier recht gut und ich vergebe eine 6.5 dafür.
Hatte ihn bis dato noch gar nicht bewertet und kommentiert, was ich hiermit natürlich nachhole. :-)
John Carpenter's "In the Mouth of Madness" von 1994 lebt von seiner Lovecraft'schen düsteren Atmosphäre und vor allen Dingen von Sam Neill's hervorragendem Schauspiel.
Neill spielt den Versicherungsdetektiv John Trent, der beauftragt wird, den verschwundenen Horrorschriftsteller Sutter Cane (Jürgen Prochnow) zu suchen. Da Trent schon einen Versicherungsbetrug wittert, nimmt er den Auftrag schließlich an. Die Suche führt ihn zu dem abgelegenen, hinterwäldlerischen und auf keiner Landkarte verzeichneten Ort Hobb's End, in dem nichts so ist, wie es anfänglich zu sein scheint. Trent kann bald nicht mehr zwischen Wahrheit und Fantasie unterscheiden und seine obsessive Suche nach Cane wird für ihn zu einer gefährlichen Reise in die vielfältigen Abgründe des Wahnsinns und Realitätsverlustes...
Fazit: "In the Mouth of Madness" erhöht langsam und stetig seinen Spannungsbogen und entführt John Trent sowie den Zuschauer in eine Welt, die abstoßend und faszinierend zugleich ist.
Die oben schon angeführte düstere und unheimliche Atmosphäre sowie die geheimnisvollen und unwirklichen Dinge, die Trent in diesem seltsamen Ort Hobb's End widerfahren, gipfeln irgendwann in : *kleiner Spoiler* Trent's Zusammenbruch, der aufgrund dieser Vorkommnisse unausweichlich scheint.
Was es mit Hobb's End und seinen obskuren und bizarren Bewohnern auf sich hat, möge jeder, der den Film noch nie gesehen hat, irgendwann selbst herausfinden.
Der Film ist auf jeden Fall eine kleine Hommage an den großen US-amerikanischen Horror-Autor H.P. Lovecraft!
In weiteren Rollen: David Warner, Julie Carmen und Frances Bay.
Auch heute noch äußerst sehens- und empfehlenswert.
Die berühmte Geschichte des untoten Grafen Orlok wurde von Regisseur Robert Eggers ("The Northman", The VVitch", "The Lighthouse", "Hansel and Gretel") in seinem Film "Nosferatu" neu verfilmt.
Graf Orlok (kaum zu erkennen: Bill Skarsgård) will in der deutschen Hafenstadt Wisborg ein Landgut erwerben. Dazu lädt er den jungen Immobilienmakler Thomas Hutter (Nicholas Hoult) in die Karpaten auf sein unheimliches Schloss ein, um den Kaufvertrag abzuschließen.
Thomas' Frau Ellen (Lily-Rose Depp) bleibt derweil alleine in Deutschland zurück und wird -wie schon in der Vergangenheit- von Visionen des Grafen gequält, der sich ihrer bemächtigen will...
Eggers' Remake des Stummfilmklassikers "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens" von F.W. Murnau und "Nosferatu - Phantom der Nacht" mit Klaus Kinski von Werner Herzog ist schon alleine optisch eine beeindruckende Wucht.
Mit viel Liebe zum Detail sind die einzelnen Szenen sowie die gesamte Inszenierung in diesem Streifen von einer bedrückenden Düsternis und Beklemmung durchzogen, die einem schon fast die Kehle zuschnürt. Die überwältigende Atmosphäre wird von mehr Schatten als Licht durchzogen, die sich auch in die letzten Winkel von Häusern und Ecken ausbreitet und ein Eigenleben zu führen scheint.
Ellen's nachtschwarze Melancholie und Verzweiflung wird stets größer und alles Leben scheint nicht nur aus ihr sondern auch aus allen anderen Personen und Dingen in ihrer unmittelbaren Umgebung zu verschwinden. An seine Stelle tritt Dunkelheit, Trauer und Verdammnis.
Durch das geniale Setting wächst das deprimierende Gefühl beim Zuschauen zusehends an und man leidet still mit der Protagonistin, deren menschliches Dasein immer mehr verkümmert, je stärker Orlok ihr den Lebenssaft entzieht.
Der dramatische Plot wirkt keineswegs überzogen oder übertrieben, sondern schmiegt sich in die damalige Epoche des 19. Jahrhunderts, in dem Aberglaube, Furcht vor schrecklichen Krankheiten wie der Pest, Skepsis gegenüber Neuem, Religionshörigkeit und Bigotterie vorherrschten. In einem Klima der Angst sehen sich die Protagonistinnen und Protagonisten einem Wesen gegenüber, das sämtliche Vorstellungskräfte übersteigt.
Der fantastische Score und die überzeugenden Darstellerinnen und Darsteller lassen diesen Film zu einem Seherlebnis werden, das nicht nur die verstörende Story, sondern auch das durch auferzwungene Furcht, Unterdrückung und auferlegter Traditionen erzeugte Lebensgefühl sehr gut herüberbringt.
Skarsgård saß übrigens für seine Rolle stundenlang in der Maske und ich fand ihn ziemlich furchterregend.
Die Dreharbeiten fanden in Tschechien (in und um Prag), in Rumänien und sogar auf hoher See bei erschwerten Bedingungen statt.
In weiteren Rollen: Willem Dafoe, Ralph Ineson, Aaron Taylor-Johnson und Emma Corrin.
Meine Bewertung für diesen wirklich ausgezeichneten Gothic-Horrorfilm: 8.5.
Höchst empfehlenswert!
"American Mary" von Sylvia und Jen Soska ist eine fiese und abartige kleine Thrillerperle aus Kanada, in der das Wort "Schönheitsideal" ad absurdum geführt wird.
Die großartige Katharine Isabelle (bekannt aus der "Ginger Snaps"-Reihe) spielt eine angehende Chirurgin, die aus Geldknappheit besonders obskure und illegale OP's durchführt.
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und dies wird in diesem Streifen auf drastische und manchmal auch schöne Art und Weise dargestellt. Düster, äußerst bizarr und beklemmend ist die Atmosphäre. Während der Sichtung sieht man sich irgendwann auf der Seite der Protagonistin stehend, die aus ihrer seltsamen Handlungsweise nicht mehr herausfindet.
Isabelle ist eine wahre Augenweide, sinnlich, betörend, aber auch sehr intelligent und mit dieser herausragenden Mischung gewinnt sie praktisch jedes "Herz" ihrer Mitmenschen. Sie muss aber auch am eigenen Leibe erfahren, dass nicht alle ihre Mentoren es besonders gut mit ihr meinen. Ihre ganz eigene persönliche und grausame Rache lässt nicht lange auf sich warten...
Fazit: sehr kurzweiliger, nicht selten bitterer und durchaus auch ästhetischer und anspruchsvoller Body-Horror-Film mit einer beeindruckenden Protagonistin und einigen perfiden Gewaltspitzen, die aber trotzdem sehr schlau in die Inszenierung eingefädelt werden.
Hauptdarstellerin Isabelle spielt hier jeden an die Wand. Schade, dass man sie momentan nicht mehr so oft auf der Leinwand zu sehen bekommt. Zuletzt sah ich sie in "Bad Times at the El Royale".
Sehenswert (7.5)!
R.I.P. Val....
Warst ein großartiger Darsteller, vor allem auch in "Heat", "Batman Forever", "The Saint", "The Ghost and the Darkness", "Willow", "Mindhunters", "Top Gun", "The Salton Sea" etc. etc.
You will be deeply missed...
Ein Serienkiller bemächtigt sich der Geschichten von Edgar Allan Poe, um brutale Morde, genauso wie von Poe darin beschrieben, zu verüben. Auf der Jagd nach dem Mörder begibt sich Poe höchstselbst in Lebensgefahr, nicht zuletzt deshalb, weil der Gesuchte seine Herzallerliebste Emily (Alice Eve) entführt hat...
Fazit: "The Raven" von James McTeigue ist ein spannender, gruseliger und atmosphärisch dichter Thriller, der Fiktion, Wahrheit und das düstere Boston (Poe's Heimatstadt) des 19. Jahrhunderts perfekt einfängt. Der Inhalt ist noch nicht einmal so sehr das ausschlaggebende, vielmehr machen hier die hervorragende Inszenierung, die schönen Kostüme und das Flair eines vergangenen Jahrhunderts diesen Streifen zu etwas ganz Besonderem.
John Cusack als Poe beweist hier einmal mehr, dass er ein großartiger Schauspieler ist, der es eigentlich verdient, viel öfter in guten Filmen besetzt zu werden.
Aber auch Luke Evans als Detective Fields und Brendan Gleeson als Emily's knurriger Vater machen ihre Sache gut.
Wer auf Edgar Allan Poe's unheimliche Geschichten steht, ist hier nicht so sehr gut aufgehoben, weil seine Stories wirklich nur am Rande und in Verbindung mit den Morden angeschnitten werden. Trotzdem wird den Zuschauern ein wunderbar gefilmtes und morbides Werk geboten, das zu keiner Sekunde langweilig wirkt.
“Deep into that darkness peering, long I stood there, wondering, fearing, doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before.” “Quoth the Raven, “Nevermore.”
Die alkoholkranke und alleinerziehende Kathy (Zoe Kazan, "She Said", "Taking Woodstock", "In the Valley of Elah") fährt zusammen mit ihrer Tochter Lizzy (Ella Ballentine) nachts bei strömendem Regen auf einer einsamen Landstraße, die durch einen dichten Wald führt. Es kommt zu einem Unfall, bei dem sie einen Wolf überfahren, der plötzlich auf der Straße steht. Das Auto ist nach der Kollision fahruntüchtig und Mutter und Tochter sind jetzt nicht nur alleine auf sich gestellt, sondern auch einer unsichtbaren Gefahr ausgesetzt, die immer näher kommt...
"The Monster" von Bryan Bertino lebt fast ausschließlich von seiner dichten und perfiden Atmosphäre. Der Streifen spielt sich fast nur in Dunkelheit ab bis auf einige Rückblenden, die das sehr angespannte Mutter-Tochter-Verhältnis beleuchten, das durch die Alkoholsucht der Mutter schon fast zerstört wurde. Insofern ist der Begriff "Monster" hier doppeldeutig zu sehen. Denn das wirkliche Monster ist hier die Krankheit der Mutter, die ihr Leben nicht mehr im Griff zu haben scheint und deren Tochter ihr deshalb mehr und mehr entgleitet.
Die Gefahr, in der sie sich im Wald befinden, schmiedet die beiden auf schreckliche Weise wieder zusammen, denn sie müssen von nun an einander bedingungslos vertrauen.
"The Monster" ist nicht nur Horrorfilm sondern auch Drama, das auf erschütternde Weise zeigt, was übermäßiger Alkoholkonsum aus einem Menschen macht. Lizzy ist sehr oft die Erwachsenere von beiden, die ihrer Mutter Lösungsansätze und -wege aufzeigt und sie mehrere Male vor unbedachten Handlungen warnt.
Mir hat "The Monster" gut gefallen. Die beiden Hauptdarstellerinnen sind klasse in ihren Rollen und außer ihnen kommen im Plot fast keine weiteren Personen mehr vor.
Ist schon fast ein Kammerspiel in einer unwirtlichen Umgebung, dessen unaussprechliche Gefahr ebenso eine Metapher für die Sucht der Mutter darstellt.
Auch die düstere Atmosphäre ist ein sehr großer Pluspunkt in diesem Film.
Von mir gibt es daher eine 7.0. Sehr sehenswert!
"Trainspotting" von Danny Boyle zeigt das kaputte Junkie-Dasein aus einer leicht überspitzten, aber durchaus realistischen Sicht. Er ist genau aus diesem Grund sehr einprägsam und verfügt über eine dreckige und trotzdem auch faszinierende Atmosphäre. Ewan McGregor als Renton ist genial in dieser Rolle und seitdem bin ich sein Fan.
"Trainspotting" ist ein hervorragend inszenierter intelligenter Balanceakt und eine Mischung zwischen absurder grotesker Komödie -wo einem das Lachen stellenweise oft im Halse steckenbleibt- und Drama, das mit brutalen harten Zwischentönen und einer äußerst bizarr-skurril-abgedrehten Atmosphäre dem Zuschauer das trostlose und furchtbare Leben Drogensüchtiger vor Augen führt, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben.
Es ist selbstverständlich nachvollziehbar, dass der Film voll von schwarzem Humor ist, dadurch wird das tragische und traurige Thema abgemildert und erträglicher, denn trotz allem wird dem Zuschauer in "Trainspotting" das elende und abstoßende Leben im Drogenrausch in beinahe satirischer Art und Weise vor Augen geführt. Nur derjenige schafft den endgültigen Absprung, der stark genug ist.
Immer wieder sehenswert und genial in seiner Kompromisslosigkeit.
"Who needs reasons when you've got heroin?" (Renton)
https://www.youtube.com/watch?v=jQvUBf5l7Vw (Iggy Pop/Lust For Life)
Das dänische Ehepaar Louise (Sidsel Siem Koch) und Bjørn (Morten Burian) macht mit seiner kleinen Tochter Agnes (Liva Forsberg) Urlaub in der Toskana. Sie lernen das niederländische Paar Patrick (Fedja van Huêt) und Karin (Karina Smulders) und deren kleinen Sohn Abel (Marius Damslev) kennen und freunden sich an. Die Holländer laden die Dänen ein, sie zu besuchen, wenn sie wieder zu Hause sind. Das wird dann auch in die Tat umgesetzt. Anfangs ist alles harmonisch, doch im Laufe der Zeit zeigen und häufen sich merkwürdige und gefährliche Wesenszüge bei Patrick und Karin. Ihre grenzwertigen Handlungen machen vor allem Louise skeptisch und sie bittet ihren Mann mehrmals, von dort zu verschwinden. Aber dann ist es schon zu spät...
Der dänische Psychothriller "Speak No Evil" (originaler Titel: Gæsterne, dt.: „Die Gäste“) von Christian Tafdrup zeigt auf sehr böse Weise, wohin falsch verstandene Höflichkeit, eine übermäßig pazifistische Einstellung und die Absicht, nicht anecken zu wollen, hinführt. Die Dänen versuchen immer wieder, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, obwohl sie insgeheim wissen, das mit der niederländischen Familie etwas ganz und gar nicht stimmt. Louise muss mehrmals ihren Mann Bjørn auf diese Umstände aufmerksam machen, aber dieser ignoriert die Einwürfe solange, bis auch er zugeben muss, dass sie recht hat. Die Ohnmacht des Paares, ihre Unterwürfigkeit und ihre allgemeine Hilflosigkeit ist kaum mitanzusehen und man kann sie anfangs auch nicht verstehen. Harmoniebedürftig bis zur Schmerzgrenze gipfelt es dann darin, dass die "anderen" regelrecht übergriffig werden bis zur Einmischung in Erziehungsmethoden der Tochter Agnes.
Gefangen in ihrem von außen aufgedrückten gesellschaftlichen Habitus sind Bjørn und Louise nicht mehr in der Lage, sich entsprechend zu wehren.
Die provokante und kompromisslos harte Inszenierung verursacht ein beklemmendes und verstörendes Gefühl und es zieht sich in der Magengegend so ziemlich alles zusammen. Die mitunter furchtbar unangenehmen und erschreckenden Szenen haben bisweilen trotzdem einen satirischen, parodistischen Charakter mit Fremdschämmomenten, der aber recht schnell durch den bitterbösen Plot aufgeweicht wird und einem kaum zu ertragenden Szenario weicht, dessen psychische Auswirkungen immens sind. Auch die Atmosphäre ist dementsprechend überwiegend niederdrückend und auch düster.
"Speak No Evil" ist in mehrfacher Hinsicht drastisch, nicht so sehr wegen Gewaltdarstellungen, sondern vielmehr durch die falsch verstandene Toleranz, die vollkommen ausgenutzt wird und in einem gnaden- und empathielosen Grauen endet, das sich wie ein Schlag in die Magengrube anfühlt.
Er erinnerte mich ein wenig an Haneke's "Funny Games", der hatte bei mir ähnlich schlimme Gefühle ausgelöst bis hin zum höchsten Ausschlagen meines Adrenalinpegels und zur vollständigen Paralyse.
Die sehr guten Darstellerinnen und Darsteller machen hier ebenfalls alles richtig.
Bewertung deshalb: 8.0 (ausgezeichnet). Das US-Remake mit James McAvoy habe ich bisher aber noch nicht gesehen.
Barry Levinson's Found Footage-Thriller "The Bay" beschreibt eine Situation, die nach Corona etc. noch nicht einmal so abwegig erscheint.
In seinem Film entwirft er ein beklemmendes und äußerst realistisch sowie semi-dokumentarisch anmutendes Szenario, das ziemlich erschreckend und verstörend wirkt.
Bei einer Feier anlässlich des Unabhängigkeitstages am 4. Juli in der kleinen Hafenstadt Claridge an der Chesapeake Bay in Maryland kommt es zu ungewöhnlichen Todesfällen unter den Feiernden, die sich in furchtbaren Hautausschlägen und anderweitigen üblen und lebensgefährlichen Merkmalen äußert. Es passiert, nachdem die Menschen mit dem Trinkwasser und auch dem Meerwasser in Berührung gekommen sind.
Eine Reporterin ist mit ihrem Kameramann vor Ort und die beiden dokumentieren das Ganze. Unterbrochen werden die Szenen durch mehrere Videoaufnahmen unterschiedlichster Natur von Privatpersonen, dem Bürgermeister von Claridge, zwei Ozeanographen, die die Qualität des Meeres und dessen Bewohnern untersuchen, Tierschützern, dem ortsansässigen Krankenhaus, der Polizei und dem Austausch eines Arztes mit "zuständigen" Behörden. Letztere sind wenig hilfsbereit und glauben an einen "harmlosen" Virenbefall. In Wahrheit handelt es sich aber um den hoch gefährlichen Parasiten Cymothoa exigua, der durch die Verschmutzung des Wassers entstand, indem Kot und weitere Abfälle aus nächstgelegenen Hühnerfarmen hineingerieten.
Von Anfang an nimmt der Streifen gefangen und löst ein wirklich unangenehmes Gefühl aus, das während des ganzen Films bestehen bleibt.
Die in Großaufahme dargebotenen Hautausschläge und die toten Menschen auf der Straße verursachen allgemeines Unwohlsein vor allem in der Magengegend, aber auch in der Psyche und das kleine, vormals sehr lebendige und fröhliche Örtchen wirkt irgendwann total verlassen und wie eine Geisterstadt.
Die Kontamination mit dieser lebensbedrohlichen Assel ist ganz klar auf das Umgehen und Ignorieren von Umweltschutzauflagen entstanden. Den Betreibern von z.B. diesen riesigen Hühnerfarmen ist es vollkommen egal, wo sie ihren Müll entsorgen und die Einwohner von Claridge sowie die armen Hühner, die auf engstem Raum zusammengepfercht sind, sind ihnen ebenfalls scheißegal. Nur die Gewinnmaximierung zählt und ansonsten überhaupt nichts. Nach mir die Sintflut sozusagen.
Bei dem Streifen kommen Erinnerungen an die Pandemie hoch, die betroffen machen und man ist sich bei der Sichtung sofort im Klaren, dass ein solches Szenario sich immer wieder ereignen kann, noch schlimmer und tödlicher als alles jemals zuvor dagewesene.
Schon alleine nur diese Vorstellung und die atemlos spannende Inszenierung von "The Bay" lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer ohnmächtig und hilflos zurück und man kann kaum glauben, was man da zu sehen bekommt.
Am Anfang noch durch allgemeine Lebensfreude durchzogen, wird der Film nach und nach zu einem deprimierenden Schocker mit einer ebensolchen Atmosphäre und das helle (Sonnen)licht wird zu dunkler undurchdringlicher Materie, die nicht mehr weichen will.
Authentische Darstellerinnen und Darsteller runden den positiven Gesamteindruck perfekt ab.
Von mir gibt's deshalb eine sehr gute 7.0.
In dem nach wahren Begebenheiten gedrehten Streifen "The Dating Game Killer" (Originaltitel "Woman of the Hour") von und mit Anna Kendrick geht es um den Serienmörder Rodney Alcala (Daniel Zovatto, "The Pope's Exorcist", "Lady Bird", "It Follows", "Don't Breathe"), der in den 70er Jahren wohl weit mehr als 100 Frauen tötete.
Der Fokus des Films liegt auf der sogenannten Fernsehreihe "The Dating Game", in der der Mörder unbehelligt auftrat, obwohl er schon sehr viele Morde begangen hatte.
Kendrick spielt eine angehende Schauspielerin, die im Auftritt in dieser TV-Show ein Sprungbrett für ihre Karriere sieht. "The Dating Game" wurde von Deutschland abgekupfert und lief eine Zeit lang unter dem Titel "Herzblatt".
In der US-Show ist Kendrick die Kandidatin, die sich zwischen 3 anonymen "Bachelors" entscheiden kann und soll und mit dem Mann ihrer Wahl eine Reise nach Carmel gewinnt. Was sie, die Produzenten und die Zuschauer der Show nicht wissen, ist für die Zuschauerinnen und Zuschauer schon von Anfang an klar, was aber der Spannung keinen Abbruch tut.
Einzig eine Zuschauerin erkennt Alcala, da sie vor Jahren eine unliebsame Begegnung mit ihm hatte und den Verdacht hegt, dass es sich bei ihm um einen Mörder handelt. Ihre Warnungen werden aber sowohl vom TV-Team als auch von der Polizei nicht ernstgenommen.
Kendrick spielt die junge Cheryl Bradshaw ziemlich gut und ihr Auftritt in der Show soll sich auf das damalige Frauenbild beschränken, was da hieß: naiv sein, ein wenig Dummchen spielen und lächeln. Cheryl durchschaut die patriarchalen und chauvinistischen Strukturen, ignoriert die vorgegebenen Fragen und entwirft ihre eigenen, sehr bissigen, was dem Produzenten selbstverständlich missfällt. Mit diesen Fragen verunsichert sie die ersten beiden Kandidaten, aber der dritte (Rodney) gibt genau die Antworten, die Cheryl gefallen. Am Ende wird er ihr Kandidat Nr. 1, was natürlich keine gute Entscheidung ist.
Kendrick hat den damaligen Zeitgeist und die Rolle der Frau in den siebziger Jahren recht gut eingefangen und inszeniert und stellt den mühsamen Kampf von vor allem sehr jungen Frauen und Mädchen dar, die sich in einer von Männern dominierten und reichlich bizarren Welt behaupten müssen. Intelligenz, Scharfsinn, Selbstbewusstsein und Köpfchen bei Frauen war verpönt und die damalige Männerwelt entpuppte sich als ziemlich misogyn und unfair.
Die Ambivalenz von Rodney's Charakter ist genauso bizarr wie das Verhalten vieler weiterer männlicher Zeitgenossen, nur andersrum. Denn er gaukelt den Frauen -und auch Cheryl- den Frauenversteher vor und das recht geschickt. Auf seltsame Art und Weise attraktiv, wickelt er sie gekonnt um den Finger, um dann in weiteren Gesprächen sein wahres Gesicht zu zeigen, indem er sein weibliches Gegenüber verunsichert und sich von jetzt auf gleich verändert, was ziemlich unheimlich herüberkommt.
Zovatto ist großartig als Rodney Alcala und man bekommt bei der Sichtung regelrecht Angst vor ihm. Er nutzte seinen raffinierten Charakter vollkommen aus und hatte damit leider "Erfolg".
Im Film gibt es viele Zeitsprünge, was aber nicht weiter stört. Man hätte sich aber ein wenig mehr mit Alcala's Persönlichkeit befassen können, das kommt in "The Dating Game Killer" leider zu kurz. Dafür gibt es reichlich Screentime für die Show und deren derbe bis grenzwertige Strukturen bzw. Absichten.
Gewaltszenen hält Kendrick bewusst zurück und wenn es welche zu sehen gibt, überlässt sie den Großteil davon der Vorstellung des Zuschauers.
"The Dating Game Killer" ist ein zum größten Teil recht fesselnder, aber auch ruhiger True-Crime-Thriller mit tollen Darstellerinnen und Darstellern und einigen Schwächen, dessen unterschwellig böse Atmosphäre einen großen Stellenwert innehat und deswegen auch gut funktioniert.
Bewertung: 7.0