Money1000 - Kommentare

Alle Kommentare von Money1000

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    Money1000 29.06.2020, 10:55 Geändert 06.10.2020, 17:38
    über Curve

    (leichte SPOILER)

    Thriller mit Julianne Hough (Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht) und Teddy Sears (Masters of Sex).

    Auf dem Weg zu ihrer Hochzeit und mitten im Nirgendwo nimmt die junge Mallory den harmlos wirkenden Tramper Christian mit, der sich allerdings kurze Zeit später als Psychopath entpuppt. Um sich aus der Situation zu befreien, verursacht Mallory daraufhin einen Unfall, bei dem Christian jedoch überlebt und Mallory nun im Autowrack eingeklemmt ist...

    Vor Trampern wird gewarnt!

    Die sympathische Julianne Hough leidet hier die meiste Zeit über, unter einer stark eingeschränkten Bewegungsfreiheit, was dem Film gar nicht gut tut. Gerade im Mittelteil zieht sich das Ganze – trotz der überschaubaren Laufzeit – ziemlich in die Länge.

    Gegen Ende wird der Film dann plötzlich vom beklemmenden Kammerspiel auf engstem Raum zum Standard-Thriller mit entsprechendem Rachefinale. Bei weitem kein schlechter Film, aber es wäre mehr drin gewesen.

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      Money1000 28.06.2020, 12:52 Geändert 10.11.2020, 12:27
      über Hostel

      Horrorschocker mit Jay Hernandez (Suicide Squad).

      Zusammen mit dem Isländer Oli ziehen die beiden amerikanischen Backpacker Paxton und Josh auf einem Europa-Trip umher und lassen es gehörig krachen. Als sie in Amsterdam hören, dass es in einem slowakischen Hostel in der Nähe von Bratislava ganz besonders attraktive und willige Frauen geben soll, entscheiden sich die drei spontan dorthin zu fahren. Nach einer aufregenden Nacht ist jedoch ihr isländischer Begleiter Oli auf einmal spurlos verschwunden und auch die Suche der beiden verbliebenen Paxton und Josh nach ihrem verschollenen Freund bleibt ergebnislos. Obwohl sie sich leicht unwohl fühlen, beschließen sie noch eine Nacht zu bleiben und zu weiter zu feiern. Zu spät! Sie sind in die Fänge einer Folterorganisation geraten, bei der zahlungskräftige Kunden Menschen nach Herzenslust foltern und töten können...

      Junge Männer suchen ihr Vergnügen und finden ihr Verderben.

      Die sehr lange Einführungsphase, in der die Protagonisten 'Eurotrip'-mäßig ihre hedonistische Seite ausleben, ist für den Film wichtig und unbedingt notwendig, um später Mitgefühl für die Charaktere entwickeln zu können. Hätte man direkt mit Folterszenen begonnen, wäre dieser Effekt verpufft. Darstellerisch ist besonders Jay Hernandez hervorzuheben, der sicherlich der beste Schauspieler der drei Hauptfiguren ist, und seine Sache gut macht, während die anderen beiden eher zweckmäßig sind.

      'Hostel' baut seine Spannung bewusst langsam auf und steigert sie zusehends, wodurch sich beim Zuschauer nach und nach ein unwohles Gefühl einstellt: Während der Zugfahrt ins slowakische Hostel treffen die drei Protagonisten zunächst auf einen, sich seltsam verhaltenden, niederländischen Geschäftsmann ('Ich esse lieber mit den Händen'), am Morgen nach ihrer Ankunft ist plötzlich Oli verschwunden, auf der Suche nach ihm besuchen Paxton und Josh ein Foltermuseum(!), dort wiederum treffen sie jemanden, der Olis Jack trägt und später eine aus dem Nichts auftauchende, gefährliche Kinderbande. Auch die jederzeit dreckige, abstoßende Atmosphäre ist vorzüglich eingefangen.

      Sobald wir mit den Hauptfiguren die Räumlichkeiten der Folterfabrik betreten haben, wird der stets die Perspektive der Opfer einnehmende, verstörende Film, schnell erbarmungslos und zeigt sein zweites Gesicht: Die Abscheu erzeugenden, schockierenden Folterszenen, die mit schmerzverzerrten Gesichtern, dem Schreien und Flehen der Opfer einhergehen, verfehlen ihre Wirkung nicht. Die vergleichsweise kurzen, aber mit drastischen, stellenweise geradezu ekelhaften Gewaltspitzen aufwartenden Foltereinlagen, sind kaum zu ertragen, was an den guten Effekten liegt, die das Ganze sehr realistisch wirken lassen.

      Der durchgehend spannende, grausame Film wurde von Genrekenner Eli Roth mit einem überschaubaren Budget von lediglich etwa 5 Mio. $ eindringlich inszeniert, der damit einen modernen Klassiker geschaffen hat. Zusammen mit 'Saw' begründete 'Hostel' das Horror-Subgenre 'Torture Porn' und zog etliche Nachahmer nach sich.

      Man kann den knallharten Film (nur) als sehr gut gelungenen Horrorschocker sehen, aber es ist auch möglich etwas tiefer zu gehen: 'Hostel' auf seine natürlich vorhandenen, aber rar gesäten, bestialischen Folterszenen zu reduzieren ist grundfalsch. Vielmehr handelt es sich um eine beklemmende, hintergründe, sowohl Gesellschafts- als auch Kapitalismuskritik, in der die Ausbeutung von Menschen auf sehr provokante Art und Weise auf die Spitze getrieben wird.

      Überdies ist das erschreckend realistische Szenario, wonach reiche, sadistische Geschäftsleute dafür bezahlen, im Ausland Menschen foltern und töten zu können, in einer kranken Welt ganz und gar nicht unvorstellbar.

      Fazit: Meilenstein des Horrorfilms von Genreexperte Eli Roth.

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      • Money1000 27.06.2020, 11:06 Geändert 27.06.2020, 13:39

        #NoJohnnyNoPirates

        Pirates of the Caribbean = Johnny Depp als Captain Jack Sparrow & einige Nebendarsteller.

        Jack Sparrow ist nicht einfach eine Johnny-Depp-Rolle. Johnny Depp LEBT Jack Sparrow!

        Schwerer Fehler, Disney!
        Prognose: Max. 400 Mio. $

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          Money1000 26.06.2020, 12:59 Geändert 05.11.2020, 11:56

          Komödie mit Carolin Kebekus und Maxim Mehmet.

          Als die beiden scheidungswilligen Eltern, Toni und Marc, beide die Möglichkeit bekommen, lukrative Jobangebote im Ausland wahrzunehmen, versuchen sie das Sorgerecht für ihre Kinder dem jeweils anderen aufzudrücken. Da die Kinder entscheiden sollen, bei welchem Elternteil sie in Zukunft wohnen wollen, beginnt ein erbitterter Kampf der beiden Eltern. Mit allen Möglichkeiten wollen die Erziehungsberechtigten erreichen, dass sie zum jeweils anderen gehen...

          Wie schon das französische Original 'Mama gegen Papa – Wer hier verliert, gewinnt' funktioniert auch das deutsche Remake, das bis auf das Ende nahezu identisch ist, gut. Die kreativen Versuche der Eltern, ihre Kinder zu vergraulen sind stets lustig und nett anzuschauen. Humor ist ja bekannterweise immer Geschmackssache, wem jedoch Kinder besonders am Herzen liegen, der dürfte sich mit mit der Neuverfilmung – ebenso wie mit dem Original – schwer tun.

          Schade allerdings, dass man ein erzwungen wirkendes, positives Ende hinzugefügt hat, das nicht so wirklich zur erzählten Geschichte passen will.

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            Money1000 25.06.2020, 12:43 Geändert 04.11.2020, 13:50

            Komödie mit Louane Emera (Les Affames - Die Ausgehungerten).

            Die Familie Bélier wohnt auf einem Bauernhof in der französischen Provinz. Im Gegensatz zur 16-jährigen Paula sind ihre Eltern und ihr Bruder taubstumm und somit auf ihre Hilfe angewiesen. Während sie sich aufopferungsvoll um ihre Familie kümmert, entdeckt ihr Musiklehrer Thomasson, Paulas außergewöhnliches Gesangstalent und will sie dazu motivieren, bei einem Vorsingen eines französischen Radiosenders teilzunehmen und dann Gesang in Paris zu studieren. Doch das würde wiederum bedeuten, dass Paula ihre Familie zurücklassen müsste...

            Wie viele andere französische 'Komödien' – ausgenommen 'Ziemlich beste Freunde' – entpuppt sich dieser Streifen als echter Runterzieher und ist mehr derbes Familiendrama als Komödie.

            Von den Schauspielern überzeugt zumindest Louane Emera, die hier ihr Schauspieldebüt gibt. Als einzige der Besetzung wirkt sie sehr natürlich und begeistert mit ihrer unzweifelhaft tollen Ausstrahlung sowie ihren guten Gesangseinlagen.

            Der platte Humor hingegen, der mit niveaulosen, ganz und gar nicht lustigen Witzen einhergeht, zielt stets unter die Gürtellinie und ist kaum zu ertragen.

            Immerhin ist die Botschaft des Films hochaktuell: Selbstverwirklichung um jeden Preis ohne Rücksicht auf andere – aber gut ist der Film deswegen noch lange nicht.

            Was der ganze Unsinn jedoch mit Inklusion zu tun haben soll, bleibt schleierhaft. Die taubstummen Eltern sind bloße Witzfiguren, die wild gestikulieren – mit Gebärdensprache hat das nicht mehr viel zu tun – und sich wahlweise kindisch oder vollkommen geisteskrank verhalten.

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              Money1000 24.06.2020, 11:15 Geändert 24.09.2020, 18:03

              Politsatire mit Mali Levi und Alexander Fehling (Goethe!).

              Aus Angst vor einem möglichen iranischen Atomangriff, plant das israelische Militär einen Präventivschlag mit ihren eigenen Atomraketen durchzuführen. Währenddessen kurvt Mimi mit ihrer Tochter Nofar durch die israelische Wüste und verkauft Falafel ans Militär. Dann kündigt sich die internationale Atom-Kontrollkommission an...

              Das problematische Nahost-Verhältnis soll hier humoristisch verarbeitet werden, was nicht gelingen will. Speziell in der zweiten Hälfte lässt der Film deutlich nach und ist meistens eher peinlich statt satirisch entlarvend.

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                Money1000 23.06.2020, 10:35 Geändert 22.11.2020, 13:42

                Animationskomödie von Brad Bird.

                Die Ratte Remy, die über einen besonders stark ausgeprägten Geruchs- und Geschmackssinn verfügt, liebt – im Gegensatz zu den anderen Ratten aus seiner Kolonie – gutes Essen. Als Remy während eines Streifzugs zu den Menschen auf der Suche nach leckeren Zutaten entdeckt wird, und er zusammen mit den anderen Ratten fliehen muss, geht er verloren. Auf sich allein gestellt, kommt er zufällig in die Küche des Pariser Luxusrestaurants 'Gusteau' und rettet mit seinen Kochkünsten den untalentierten Tellerwäscher Linguini vor dem Rauswurf, der sich an der Suppe versucht hatte. Unter Remys Anleitung, wird Linguini, den die kleine Ratte als Marionette benutzt, zum Meisterkoch...

                'Jeder kann kochen' (Gusteau) – 'Na ja gut, jeder kann es. Das heißt aber nicht, dass es jeder sollte.' (Remy)

                'Ratatouille' ist ein warmherziger, fantastischer Film für die ganze Familie, der für Hobbyköche noch sehenswerter sein dürfte.

                In wunderbar animierten Bildern und mit einem bemerkenswerten Detailreichtum, wird eine originelle Geschichte mit Tiefgang erzählt, die ein Herz für Außenseiter besitzt. Allein die Idee, eine Ratte als Koch(!) auszuwählen, während Ratte ja leider gemeinhin als Schädlinge angesehen werden, verdient besondere Anerkennung. Die liebevoll gezeichneten Charaktere sind allesamt hervorragend ausgearbeitet, aber über allen anderen steht die süße Gourmet-Ratte Remy.

                Der sehr charmante Film begeistert mit seinen tollen Einfällen immer wieder aufs Neue und ist dabei durchgehend unterhaltsam. Die vorzügliche Filmmusik von Michael Giacchino, die stets perfekt mit den Bildern korrespondiert, ist unwiderstehlich. Die Stimmungslagen wechseln sich von lustig über spannend zu melodramatisch ab, aber die fabelhafte Geschichte ist von großer Herzlichkeit geprägt.

                Neben der grandiosen, authentischen Paris-Atmosphäre begeistert der Film mit detailliert dargestellten Abläufen einer Restaurantküche. Nebenbei gibt es manch amüsanten Seitenhieb: So kann man das Essverhalten der anderen Ratten, die über nahezu keinen Geschmackssinn verfügen und jeden Müll essen, als böse Fast-Food-Kritik interpretieren. Mit seiner schönen, unaufdringlichen Botschaft, an seinen Träumen festzuhalten und niemals aufzugeben, sowie der Betonung von Familie und wahrer Freundschaft ist der Film absolut zeitlos.

                Fazit: Die geniale Geschichte verzaubert mit ihrem unwiderstehlichen Charme.

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                  Money1000 22.06.2020, 17:48 Geändert 25.10.2020, 17:29
                  über Baching

                  Heimatdrama mit Thomas Unger, Bernadette Heerwagen (Abseitsfalle) und Stefan Murr (Beste Gegend).

                  Nachdem Benedikt vor drei Jahren einen tödlichen Autounfall verursacht hat, verließ er sein Heimatdorf Baching. Jetzt kehrt er wieder zurück, was bei vielen Dorfbewohner alte Wunder wieder aufreißt. Und für Benedikt ist da ja auch noch eine Sache mit Annette zu klären...

                  Äußerst schwaches Heimatdrama, bei dem man nie einen Zugang zu den Figuren findet. Außerdem wirkt der steril inszenierte Film oft unfreiwillig komisch.

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                    Money1000 21.06.2020, 11:28 Geändert 29.09.2020, 15:32

                    Drama mit Sasha Grey (Open Windows).

                    Auch Edel-Callgirl Chelsea bleibt von der Finanzkrise (2008) nicht verschont...

                    Handlung? Welche Handlung? Braucht der gute Soderbergh nicht.

                    Ein Low-Budget-Film, dem man das leider auch in jeder Szene ansieht. Viel passiert hier aber so oder so nicht. Wir dürfen Sasha Grey bewundern, wie sie von einem zum nächsten Termin zieht und hören dazwischen ihre Off-Kommentare dazu, die sie als Tagebucheinträge festhält.

                    Überraschenderweise ist das Drama auch von jeglicher Erotik befreit worden. Ein unnötiger, extrem schwacher Film, bei dem nicht nur die Erzählstruktur Schmerzen verursacht.

                    Eine Unverschämtheit so einen 'Film' zu drehen. Nie wieder!

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                      Money1000 19.06.2020, 17:29 Geändert 21.10.2020, 20:29

                      Culture-Clash-Komödie mit Kad Merad (Willkommen bei den Sch‘tis).

                      Weil es so für ihn einfacher ist, gibt sich der Algerier Mourad als Italiener Dino aus, verkauft in Nizza Maseratis und lässt seine algerische Familie in dem Glauben, er mache in Italien Karriere. Als ihn jedoch sein schwer herzkranker Vater darum bittet, an seiner Stelle während des Ramadans zu fasten, droht der Schwindel aufzufliegen...

                      Äußerst sympathische Komödie mit dem tollen Kad Merad, der hier sehr überzeugend den Schein-Italiener spielt.

                      Gegen Ende verliert der Film leider viel von seiner Leichtigkeit, die ihn vorher ausgezeichnet hat. Diese etwas zu dramatischen Einlagen trüben das Gesamtbild aber nur leicht ein, letztendlich bekommt er noch die Kurve.

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                        Money1000 19.06.2020, 09:26 Geändert 16.06.2021, 17:59
                        über Don Jon

                        Komödie mit Joseph Gordon-Levitt (Inception).

                        Der junge Italoamerikaner Jon Martello ist ein richtiger Womanizer. Echte Befriedigung findet er jedoch nur mithilfe von Internet-Pornografie. Als er auf die attraktive Barbara Sugarman trifft, die an die romantische Liebe glaubt, scheint sich alles zu verändern. Während sie versucht, ihn nach ihrem Idealbild diverser romantischer Filme zu formen, kann er trotzdem nicht von seiner Sucht lassen. Nach dem Ende ihrer Beziehung, lässt er sich auf die ältere Esther ein...

                        Der gesellschaftskritische Film kann sich nie entscheiden ob er eine (unlustige) Komödie oder ein Drama sein will. Als Komödie versagt der überhaupt nicht witzige Film auf ganzer Linie, während er als – eher dem Thema entsprechendes – Drama nicht ernsthaft genug ist.

                        Der grotesken, meist anstrengenden und dünnen Handlung, die auf viel zu viele Wiederholungen desselben langweiligen Ablaufs setzt, hätte mehr Tiefgang und Abwechslung wahrlich nicht geschadet.

                        Bevölkert wird der wirre Film von stark überzeichneten, extrem unsympathischen Charakteren, die – vermutlich bewusst – unzählige Klischees und Stereotypen bedienen müssen. Scarlett Johansson in ihrer wohl anstrengendsten Rolle als oberflächliche Barbara macht es den Zuschauern nicht leicht. Am besten ist noch Julianne Moore als reife Esther.

                        Mittels extremer, satirischer Übertreibungen soll so etwas wie Gesellschaftskritik anklingen, jedoch wird durch bloße Überzeichnung allein noch lange nichts entlarvt. Über gute Ansätze – wie die kurz anklingende Gleichsetzung von Pornografie für Männer mit Romanzen für Frauen hat was, wird in der Folge jedoch nicht weiter vertieft – kommt der plakative Film nicht hinaus.

                        Der Film erinnert etwas an den thematisch ähnlichen 'Shame' mit Michael Fassbender, aber 'Don Jon' wurde im Gegensatz dazu absolut belanglos und nichtssagend umgesetzt.

                        Nachtrag: Es sagt eigentlich alles, wenn man weiß, dass dieses Machwerk (Debüt) seine einzige Regiearbeit geblieben ist.

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                          Money1000 18.06.2020, 15:30 Geändert 20.10.2020, 20:08

                          Tragikomödie mit Daniel Brühl (Good Bye, Lenin) und Jesper Christensen (In China essen sie Hunde).

                          Der Kunstjournalist Zöllner will mit einer Biografie über den erblindeten Maler Kaminski berühmt werden. Aus diesem Grund besucht er ihn und kann den Künstler schließlich dazu überreden, sich mit Zöllner zusammen auf die Suche nach der Jugendliebe Kaminskis zu machen, was Zöllner als Aufhänger für sein geplantes Buch nutzen will. So macht sich das ungleiche Duo auf den Weg...

                          Die Idee klingt gar nicht schlecht, aber was man daraus gemacht ist eine kaum zu ertragende Satire auf den Kunstbetrieb an sich, die wohl nur für Insider einigermaßen erträglich sein kann.

                          Der öde, sich endlos in die Länge ziehende Film nervt mit zunehmender Laufzeit immer mehr. Über zwei Stunden dauert dieser 'Spaß'. Muss man mögen – oder eben nicht.

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                            Money1000 18.06.2020, 07:27 Geändert 21.10.2020, 15:49

                            Psychodrama mit Trond Nilssen (King of Devil‘s Island).

                            Finsland – Ein kleines Dorf, tief im norwegischen Hinterland. Feuer! Die freiwillige Feuerwehr rückt aus. Eifrig mit dabei ist der junge Dag, der am Löschen Gefallen findet. Ab jetzt brennt es in der Gegend immer öfter, teilweise mehrmals pro Nacht. Ein Feuerteufel geht um...

                            Aus der Identität des Feuerteufels macht der Film von Beginn an kein Geheimnis: Es ist Dag, der all die Feuer legt. Auch wenn die Brände teilweise gewaltig aussehen, bleibt am Ende nur das enttäuschende Porträt eines Pyromanen übrig, das rein gar nichts erklären will.

                            Zudem ist der Film – trotz einer Dauer von nur etwas über 90 Minuten – viel zu langatmig und vor allem langweilig geraten. In diesem dialogarmen, schwerblütigen Drama, das über die gesamte Laufzeit hinweg eine langsame und distanzierte Herangehensweise wählt, kommt nie Spannung in der norwegischen Tristesse auf.

                            Fazit: Hier springt der Funke zu keiner Sekunde über.

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                              Money1000 17.06.2020, 14:58 Geändert 25.10.2020, 17:22
                              über Heil

                              Politsatire mit Benno Fürmann (Anatomie) und Jerry Hoffmann (Abikalypse).

                              Neonazi Sven hat es schwer: Um seine Freundin Doreen – eine glühende Hitler-Verehrerin – zurückzugewinnen, muss er in Polen einmarschieren. Auf dem Weg zu seinem ambitionierten Ziel kommt es ihm sehr gelegen, dass der bekannte afrodeutsche Autor Sebastian nach einem Gedächtnisverlust alles nachspricht, was man ihm vorsagt...

                              Schwache Politsatire, die viel zu laut und grell geraten ist. Die amüsante Ausgangssituation wird leider im weiteren Verlauf mit brachialem Tonfall zunichte gemacht, statt auf hintergründigen Witz zu setzen. Der Rundumschlag des Regisseurs funktioniert – trotz guter Ansätze – überhaupt nicht. Gegen Ende wird es dann völlig absurd.

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                                Money1000 17.06.2020, 07:48 Geändert 21.10.2020, 19:36

                                Drama mit Corinna Harfouch (Der Untergang, Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders).

                                Valerie ist in großer Sorge: Ihr Sohn Simon, der als Arzt in Marseille arbeitet, ist verschwunden. Zusammen mit Jens, dem ehemaligen Geliebten ihres Sohnes, macht sich Valerie auf die Suche...

                                Unfassbar zähes Drama, mit einem entsetzlichem Stilwillen umgesetzt. Von einer nicht enden wollenden Langeweile durchzogen, schleppt sich der Film dem Ende entgegen. Nur für Anhänger der sogenannten 'Berliner Schule', zu der man diesen Regisseur rechnet, könnte dieser wahnsinnig spröde Film halbwegs zumutbar sein.

                                Kein Katastrophenfilm, sondern eine Film-Katastrophe!

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                                  Money1000 16.06.2020, 15:45 Geändert 20.10.2020, 19:47

                                  Jugenddrama mit Markees Christmas und Craig Robinson (Hot Tub 1&2).

                                  Der 13-jährige Morris hat es schwer: Als ob es nicht schlimm genug wäre, dass er vor kurzem seine Mutter verloren hat, jetzt muss er auch noch aus den USA nach Heidelberg umziehen, da sein Vater hier im Trainerteam eines Fußballclubs arbeiten kann. Mit sozialen Kontakten in Deutschland tut sich Morris schwer. Eigentlich will er ja auch sowieso nur Gangsta-Rapper(!) werden. Dann lernt er die zwei Jahre ältere Katrin kennen...

                                  Dieser Film ist ein Fall für alle Integrationsbeauftragten dieses Landes.

                                  Stellen wir uns vor: Wir sind in einem fremden Land mit einer uns unbekannten Sprache. Ohne Sprachkenntnisse aber werden wir keinen Anschluss an Gleichaltrige (und auch an sonst niemanden) finden. Was tun wir also? Wir weigern uns natürlich beharrlich die Sprache zu erlernen. Morris flirtet lieber – erfolglos – mit seiner Sprach- oder Nachhilfelehrerin – natürlich auf Englisch.

                                  Dann wundert er sich wenn er ausgeschlossen und gemobbt wird. Verwundern muss das niemanden. Dieses Kind ist (genau wie der Film) eine echte Zumutung. Wenn es schon mit Sprachkenntnissen nichts wird, dann versucht sich der gute Morris als Rapper – ultraharter Gangsta-Rapper natürlich. Wow! Wird natürlich auch nichts.

                                  Immerhin hat er seinen Vater (auch wunderbar: die beiden sprechen ausschließlich Englisch miteinander), der bedingungslos zu ihm hält. Wem das reicht, der wird hier bestens unterhalten. Alle anderen machen um diesen Film einen gewaltigen Bogen von Heidelberg bis nach Amerika.

                                  Aber Vorsicht: Nicht dem harten Morris in die Arme laufen! Beste Szene: Morris‘ absurder, erfolgloser Autritt beim Talentwettbewerb(?) der Schule, der mit seinem Rauswurf (aus dem Talentwettberb, nicht aus der Schule natürlich – wo kämen wir denn da hin!) endet: „******* all the Bitches, two at a time, all you can take for just 10.99 $“ – Mehr braucht man über diesen Film auch nicht zu wissen.

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                                    Money1000 16.06.2020, 08:24 Geändert 21.10.2020, 18:30

                                    Mysterythriller mit Jytte-Merle Böhrnsen (Einmal bitte alles), Francois Goeske (Summertime Blues) und Josefine Preuß (Türkisch für Anfänger).

                                    Die vier Teenager Elli, Daniel, Jessica und Thomas sind auf Geocoaching-Tour im Pfälzerwald unterwegs. Trotz Warnschildern betreten sie dabei ein militärisches Sperrgebiet, auf dem in der Zeit des Kalten Krieges mit elektromagnetischen Wellen experimentiert wurde. Abends erleiden die Jugendlichen plötzlich gesundheitliche Beeinträchtigungen und dann verschwindet Jessica spurlos...

                                    Der Einstieg mit dem Geocoaching-Szenario, das ohnehin interessant ist, ist durchaus gelungen und auch der Pfälzerwald als atmosphärische Kulisse passt gut.

                                    Später wird der nur selten spannende Film mit soften Horror-Einlagen leider zunehmend abstrus. Sehenswerter wird der Film durch diverse Logiklöcher und einige am Ende offen bleibender Fragen, nicht.

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                                      Money1000 15.06.2020, 14:28 Geändert 21.10.2020, 19:47

                                      Psychothriller mit Mina Tander (Maria, ihm schmeckt's nicht) und Godehard Giese (Es gilt das gesprochene Wort).

                                      In ihrem Hotelzimmer wird die Bestsellerautorin Agnes Lehner von Dokumentarfilmer Lukas Schmidt interviewt. Allerdings driftet das Interview schon bald in ungewöhnliche Bahnen ab: Lukas behauptet, dass er in Agnes' Auftrag ihren Jugendfreund Bernd durch einen vorsätzlich von ihm verschuldeten Unfall getötet habe. Agnes hingegen weist diese Anschuldigungen zurück. Einer der beiden lügt...

                                      Dem uninspirierten Kammerspiel – mit lediglich zwei Personen – geht viel zu schnell die Luft aus. Der extrem überkonstruierte Film setzt lieber auf endlose, sich wiederholende Rededuelle, statt die Spannung zu forcieren. Stark gespielte Momente können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Regisseur eigentlich gar nichts zu erzählen hat.

                                      Wer bis zuletzt durchhält, wird noch mit einem höchst kruden Ende beglückt.

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                                        Money1000 15.06.2020, 08:17 Geändert 25.10.2020, 11:59

                                        Drama mit Marie Bäumer (3 Tage in Quiberon) Filip Peeters (Loft – Tödliche Affären).

                                        Weil Fluglotse Markus Hofer die titelgebenden 10 Sekunden unaufmerksam war, kommt es zum folgenreichen Zusammenstoß zweier Flugzeuge, bei dem über 80 Menschen sterben. Auch ein Jahr später leidet er noch unter Schuldgefühlen, welche die Beziehung zu seiner Frau Franziska schwer beeinträchtigen. Aber schließlich gibt es da auch noch den verzweifelten Erik Loth, der bei dem Absturz Frau und Tochter verloren hat und nun auf Rache sinnt...

                                        Inspiriert vom Flugzeugunglück in Überlingen, gelingt dem Regisseur Nicolai Rohde nur ein wenig ansprechendes Drama, das gewollt auf kunstvoll getrimmt ist und den Zuschauer dabei die gesamte Zeit über auf Distanz hält.

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                                          Money1000 14.06.2020, 16:51 Geändert 25.10.2020, 08:01

                                          Psychothriller mit Elijah Wood (Alexandre Ajas Maniac).

                                          Nachdem sich der unter starkem Lampenfieber leidende Klaviervirtuose Tom Selznick bei seinem letzten Konzert verspielte, zog er es vor, fünf Jahre lang nicht mehr aufzutreten. Seine Ehefrau Emma überredet ihn schließlich zu einem Comeback, das in Chicago stattfinden soll. Während des Konzerts stößt Tom auf eine Nachricht in seiner Partitur, in der ihm angedroht wird, dass er sterben werde, sollte er auch nur eine falsche Note spielen...

                                          Obwohl die Grundidee recht ansprechend klingt und auch der Schauplatz für einen Thriller so ansehnlich wie ungewöhnlich ist, überzeugt der stark überkonstruierte Thriller nicht durchgehend. Man hat sich an einem Film in der Art von 'Nicht auflegen!' im Konzertsaal versucht, jedoch offenbart die Geschichte dabei immer mehr Logiklücken. Während die Spannung insgesamt gesehen zu kurz kommt und auch das Finale leicht enttäuscht, überzeugt dafür immerhin der Hauptdarsteller Elijah Wood als panisches Nervenbündel.

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                                            Money1000 14.06.2020, 10:54 Geändert 25.10.2020, 11:40

                                            Thriller mit Gabrielle Union (Bad Boys II).

                                            Zusammen mit ihren beiden Kindern kehrt Shaun nach vielen Jahren in das Hochsicherheitshaus ihres soeben verstorbenen Vaters zurück, um den Verkauf vorzubereiten. Abends werden sie jedoch von mehreren Einbrechern überrascht, die es auf den im Haus versteckten Safe abgesehen haben. Während ihre Kindern von den Gangstern überwältigt werden, kann Shaun fliehen und muss nun versuchen in das Haus zu gelangen, um ihre Kinder zu retten...

                                            Der umgekehrte Home-Invasion-Thriller funktioniert recht gut und bietet mit der interessanten Location eines Hochsicherheitshauses ein unverbrauchtes Setting. Der solide Thriller hält meistens die Spannung aufrecht und ist gegen Ende auch fesselnd. Den mit der überzeugenden Gabrielle Union in der Hauptrolle besetzen Film hätte man jedoch ruhig härter inszenieren können.

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                                              Money1000 13.06.2020, 20:58 Geändert 21.10.2020, 12:55

                                              Drama mit Vicky Krieps (Der seidene Faden).

                                              Während Zimmermädchen Lynn die Hotelzimmer reinigt, zieht sie die Kleider der Gäste an und legt sich unter die Betten, um anderen Menschen nahe zu sein...

                                              Eine wirkliche Geschichte wird hier leider nicht erzählt. Dazu ist es über die Maßen langatmig geraten. Der Film ist unendlich hölzern und nervt mit zunehmender Dauer durch unbedingten Kunstwillen. Verschenkte Zeit für normale Zuschauer, für Arthouse-Fans evtl. eine Überlegung wert.

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                                                Money1000 12.06.2020, 18:29 Geändert 21.10.2020, 12:26

                                                Thriller mit Ricardo Darín (Offenes Geheimnis) und Bélen Rueda (Das Waisenhaus).

                                                Während Anwalt Sebastián morgens Fahrstuhl fährt, nehmen seine Kinder das Treppenhaus – zusammen spielen sie dabei das Spiel, wer von ihnen schneller unten ankommt. An diesem Tag wartet der Vater jedoch vergebens unten auf seine Kinder. Mit zunehmender Panik sucht er nach ihnen...

                                                Filme, in denen Personen spurlos verschwinden sind grundsätzlich von Interesse.

                                                Hier funktioniert das leider nicht. Zwar ist die Ausgangsidee gut, aber der Film kann die Spannung nicht aufrechterhalten. Der Thriller mit der zutiefst unsympathischen Hauptfigur Sebastián ist dabei viel zu langatmig geraten.

                                                Am schlimmsten ist aber die schwache Auflösung, die in ihrer Schlichtheit stark enttäuscht. Bélen Rueda in der Rolle als Sebastiáns Ehefrau ist hier klar verschenkt.

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                                                  Money1000 12.06.2020, 10:29 Geändert 02.11.2020, 14:53

                                                  Psychodrama mit Dreama Walker (Gran Torino) und Ann Dowd (Garden State).

                                                  Sandra, die Filialleiterin einer Fast-Food-Kette, wird von einem, sich als Polizisten ausgebenden Mann angerufen, der ihre Kassiererin Becky des Diebstahls an einer Kundin bezichtigt. Da seine Kollegen nicht vorbeikommen könnten, soll Sandra, Becky einer ersten Befragung und einer Leibesvisitation unterziehen...

                                                  Der auf wahren Begebenheiten beruhende, solide Film schildert auf erschreckende Art und Weise zu welch katastrophalen Folgen Autoritätshörigkeit und blinder Gehorsam führen können.

                                                  Dabei bleibt 'Compliance' stets ruhig und unaufgeregt und zieht mit seiner beklemmende Atmosphäre die Zuschauer in seinen Bann. Der kammerspielartige Film, der die meiste Zeit über in den Räumen des Fast-Food-Restaurants spielt, mutet nahezu dokumentarisch an und beschreibt die verstörenden Ereignisse in minutiöser Art und Weise.

                                                  Bei der Darstellung der schockierenden Geschehnisse, die sich nach und nach in eine von Sadismus geprägte Abfolge von sexuellen Erniedrigungen auswachsen, hält sich der Film meist zurück und deutet vieles nur an, wodurch viele Bilder erst in den Köpfen der Zuschauer entstehen, was es nur umso erschütternder macht.

                                                  Fazit: Unangenehmer und schwer verdaulicher Film über die Manipulierbarkeit der Menschen.

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                                                    Money1000 11.06.2020, 19:38 Geändert 01.11.2020, 15:25

                                                    Horrorkomödie mit Jessica Rothe (La La Land).

                                                    Die attraktive Studentin Tree wird an ihrem Geburtstag von einem maskierten Unbekannten ermordet. Am nächsten Morgen erwacht sie jedoch unversehrt und erlebt denselben Tag erneut. Um der Zeitschleife zu entkommen, macht sich Tree auf die Suche nach ihrem Mörder...

                                                    Die Mischung aus 'Und täglich grüßt das Murmeltier' und 'Scream' funktioniert ausgezeichnet.

                                                    'Happy Deathday' vereint dabei eine ansprechende Kombination aus Action, Spannung und Humor, wobei der humoristische Aspekt klar überwiegt. Während die Zeitschleife schon vom lustigen Vorspann (das mehrere Versuche brauchende Universal-Logo) angedeutet wird, weisen die vielen Wiederholungen desselben Tages genügend Variationen auf, damit der Film zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.

                                                    Tree – sehr stark gespielt von Jessica Rothe – wird mit jeder Wiederholung sympathischer und lädt zum Mitfiebern und Miträtseln ein, um wen es sich beim Täter mit der interessanten Maske handeln könnte. Darüber hinaus ist es erfreulich, dass Trees Wandlung hin zu einem besseren Menschen, sie eben nicht von der Zeitschleife erlöst, sondern nur einen Nebeneffekt beim Aufspüren des Täters darstellt. Neben dem guten Soundtrack, kommt es dem originellen Film außerdem zugute, dass er sich selbst nicht allzu ernst nimmt.

                                                    Für einen reinen Horrorfilm wäre 'Happy Deathday' definitv zu harmlos, aber als zwei Klassiker kreuzende Komödie mit leichten Horrorelementen, ist der kreative Film sehr empfehlenswert.

                                                    Fazit: Erfrischende Horrorkomödie mit toller Hauptdarstellerin.

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