Money1000 - Kommentare

Alle Kommentare von Money1000

  • 9
    über Shooter

    Actionthriller mit Mark Wahlberg (The Fighter) und Michael Peña (Extinction).

    Nachdem sein bester Freund und Späher Donnie bei einem Kampfeinsatz in Äthiopien getötet wurde, zog sich der Scharfschütze Bob Lee Swagger aus dem Militär zurück und lebt nun allein mit seinem Hund in den Bergen. Drei Jahre später wird er von Colonel Johnson gebeten, mit seinem Know-how ein geplantes Attentat auf den Präsidenten zu verhindern. Doch es handelt sich um eine Falle: Es soll so aussehen, als ob Swagger den Präsidenten ermorden wollte. Schwer verletzt entkommt Swagger und macht sich nun mit Sarah, der Witwe seines gefallenen Freundes, und dem FBI-Agenten Nick Memphis daran, eine Verschwörung aufzudecken...

    Der furiose Actionthriller begeistert mit erstklassigen Actionszenen, einem hohen Tempo und interessanten Charakteren.

    Mark Wahlberg ist als cooler, schießwütiger Scharfschütze Bob Lee Swagger optimal besetzt. Zusammen mit Michael Peña in der Rolle des zweifelnden FBI-Agenten Nick Memphis, der auf Swaggers Seite wechselt, bilden die beiden ein schlagkräftiges Duo, das es mit schier übermächtigen Gegnern aufnehmen muss.

    Der ungeheuer spannende und mitreißende Film unterhält vom Beginn bis zum vorzüglichen Finale mit ausgiebig zelebrierten, hochkarätigen und höchst ästhetisch gefilmten Actionszenen. Natürlich ist spätestens nach dem Attentat die weitere Handlung komplett vorhersehbar, aber das stört überhaupt nicht: Der Weg ist hier das Ziel.

    Neben der sowieso schon faszinierenden Scharfschützen-Thematik passt der zynische Tonfall sehr gut zu dem geradlinigen Film, der indessen nie langweilig wird. Dabei wirkt es sich äußerst positiv aus, dass man keinen weichgespülten FSK-12/16-Actionfilm gedreht hat, sondern sich für mehr Härte entschieden hat.

    Selten sah Selbstjustiz so stylish aus.

    Fazit: Erstklassiger Actionthriller mit beeindruckendem Hauptdarsteller.

    4
    • 4

      Comicaction mit Edward Norton (Fight Club) und Liv Tyler (The Strangers).

      Sobald der Wissenschaftler Bruce Banner wütend wird, verwandelt er sich aufgrund einer Überdosis Gammastrahlen in den Hulk; ein großes, grünes und aggressives Monster mit übermenschlichen Kräften. Auf seiner Flucht vor dem Militär, die mithilfe seines Blutes eine Hulk-Armee heranzüchten wollen, befindet er sich aktuell in Brasilien, wo er nach einem Heilmittel für sein Problem sucht. Als er dort aufgespürt wird, beschließt er in die USA zurückzukehren, verfolgt vom Militär und dem Elitesoldaten Blonsky...

      'Der unglaubliche Hulk' ist einer der schwächsten Filme des MCU.

      Edward Norton ist gewiss ein guter Schauspieler, aber als Bruce Banner/Hulk passt er einfach überhaupt nicht. Der spätere Hulk-Darsteller Mark Ruffalo ist ihm da haushoch überlegen. Die charmante Liv Tyler in der Rolle der Betty Ross ist in Ordnung, hat aber auch nicht übermäßig viel zu tun, so ist der den Gegenspieler Blonsky/Abomination verkörpernde Tim Roth noch am besten.

      Während die Vorgeschichte kaum beleuchtet wird und viel zu kurz kommt, dient der Rest der hohlen Handlung, die stets an der Oberfläche bleibt, leider nur als Vorwand, um die Zeit zwischen den nur mäßigen Actionszenen zu füllen.

      Auf den Marvel-typischen Humor sowie ironische Einlagen wurde sogar gänzlich verzichtet, dafür ist der Film selbst oft unfreiwillig komisch. Bezeichnenderweise ist die beste und lustigste Szene der Kurzauftritt von Robert Downey Jr. als Tony Stark ganz am Ende. Schlechte Effekte und ein schwacher Showdown geben der zähen und lieblosen Verfilmung endgültig den Rest.

      Fazit: Entbehrliche, unterdurchschnittliche Comicverfilmung mit flacher Handlung, unpassendem Hauptdarsteller und einer knappen Minute Tony Stark.

      3
      • 8

        Slasher mit Ali Cobrin (Bad Neighbors) und Slaine (The Town).

        Die Studentin Kylie zieht wegen Geldmangels ins sogenannte 'Girlhouse', einer Villa, in der junge Frauen als Webcam-Girls arbeiten und rund um die Uhr von zahlenden Kunden beobachtet werden können, ein. Einer dieser Kunden ist der psychisch kranke LoverBoy, der aufgrund von Mobbingattacken in seiner Kindheit einen Hass auf Frauen entwickelt hat. Als er nun von einigen der Webcam-Girls gemobbt wird, brennen bei ihm alle Sicherungen durch und er macht sich mit einer Axt bewaffnet auf den Weg zum Girlhouse...

        Origineller Slasher, der sich deutlich vom Genredurchschnitt abhebt.

        Eine besondere Stärke des Films ist seine ungewöhnlich lange Einführungszeit, in der allen Charakteren viel Raum zur Entfaltung eingeräumt wird. In den ersten 50 Minuten käme man kaum auf die Idee, dass es sich hierbei um einen Slasher handle.

        Ebenfalls klar positiv zu benennen, ist die Tatsache, dass sogar so etwas wie Mitgefühl zum späteren Täter aufgebaut wird. Dieser hier verfolgte Ansatz ist höchst spannend. Sobald LoverBoy das Girlhouse erreicht hat, folgt der Film dann der üblichen Slasher-Dramaturgie, ist aber weiterhin im höheren Segment anzusiedeln.

        Sowohl Ali Cobrin in der Rolle der Kylie als auch Slaine als LoverBoy füllen ihre Rollen gut aus. Darüber hinaus hat der Film einen coolen Soundtrack zu bieten, zu dem Rapper Slaine auch selbst einen Song beisteuern durfte.

        Fazit: Dieser Besuch lohnt sich.

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        • 6

          Politkomödie mit Kevin Costner (Bodygurard) und Madeline Carroll (Verliebt und ausgeflippt).

          Aufgrund eines Stromausfalls hat der Wahlcomputer die Stimme des Säufers Bud Johnson nicht gezählt. Da deswegen eine Pattsituation entstanden ist und es genau auf seine Stimme ankommt, darf er in zehn Tagen die Wahl wiederholen. Sowohl der republikanische Amtsinhaber Boone als auch der demokratische Herausforderer Greenleaf reißen sich jetzt um den gutmütigen Bud und werfen dabei all ihre politischen Standpunkte über den Haufen...

          Der stimmige Cast, aus dem besonders Kevin Costner als liebenswerter Bud und seine gewitzte Tochter Molly, dargestellt von Madeline Carroll hervorstechen, verdient besondere Anerkennung. Auch der immer sehenswerte Stanley Tucci als gerissener Berater des amtierenden republikanischen Präsidenten ist mehr als gut.

          Die Idee, Politiker als Opportunisten zu demaskieren, ist exzellent und wird zunächst auch ausnehmend gut umgesetzt. Schade nur, dass der Film diesen satirisch-entlarvenden Tonfall im letzten Drittel links liegen lässt und zu einem langweiligen und völlig unpassenden Familiendrama mutiert.

          In Erinnerung bleiben jedenfalls die sehr lustigen Werbespots, welche die beiden Kandidaten eigens für Bud produzieren lassen.

          Fazit: Milde Satire, die sich gegen Ende selbst im Weg steht und einen erheblichen Teil ihres Potenzials ungenutzt lässt.

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          • 8
            Money1000 25.10.2020, 12:47 Geändert 25.10.2020, 12:48
            über Saw VI

            Horrorschocker mit Costas Mandylor (Saw 3-7) und Tobin Bell (Saw 1-8).

            John Kramers Nachfolger, Detective Hoffman, lädt zu einem neuen, tödlichen Spiel: Diesmal muss sich der skrupellose Krankenversicherungsdirektor Easton einem teuflischen Folterparcours unterziehen. Nur wenn es ihm gelingt, innerhalb einer Stunde vier Prüfungen hinter sich zu bringen, bei denen er über das Leben seiner Mitarbeiter entscheiden muss, hat er eine Chance zu überleben. Währenddessen zieht sich die Schlinge um Detective Hoffman immer enger zusammen...

            Ein weiterer Teil der nicht enden wollenden Foltersaga, die sich in der sechsten Runde steigern kann.

            Die scharfe Kritik am US-amerikanischen Gesundheits- und Versicherungssystem ist unübersehbar, wirkt aber nicht aufgezwungen, sondern fügt sich schön in die Geschichte ein.

            Auch der Ort des Folterparcours, ein verlassener Zoo(!), ist höchst ungewöhnlich, passt aber sehr gut. Die darin enthaltenen Fallen sind wieder einmal einfallsreich und äußerst fies, gerade im Zusammenhang mit den Entscheidungen, die Easton treffen muss. Sogar Costas Mandylor macht sich besser als im vorhergehenden Film. Wie er als Detective Hoffman alles daran setzt, nicht aufzufliegen ist nett gemacht.

            Die Spannung steigert sich stetig, bis zum sehr intensiven Finale, das in einem Schlusstwist gipfelt, der in diesem Film besonders gut gelungen ist Neben des Folterparcours und Hoffmans Bestreben nicht enttarnt zu werden, wird in ausgiebigen Rückblenden die Geschehnisse der bisherigen Teile eingeordnet und (einige) offene Fragen geklärt.

            Im Gegensatz zum vergleichsweise harmlosen fünften Teil, wurde der Gewaltgrad deutlich erhöht, speziell die letzte Szene des Folterparcours im Zoo ist sehr brutal.

            Mit leicht abgeändertem Finale wäre der Film ein guter Schlusspunkt der Reihe gewesen.

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            • 9
              Money1000 22.10.2020, 17:19 Geändert 22.10.2020, 17:25

              Action-Horrorsatire mit Betty Gilpin (Glow).

              Eine Gruppe liberaler Reicher entführt zwölf Konservative nach Kroatien, um sie dort nach Herzenslust jagen und töten zu können. Während das bei dem meisten Opfern problemlos funktioniert, befindet sich unter den Ausgewählten jedoch auch Crystal, die sich als äußerst wehrhaft erweist...

              'Ich bin verrückt, aber das weiß ich. Und wenn man das weiß, ist man nicht verrückt.' (Athena)

              Getragen wird die böse Satire von der charismatischen Betty Gilpin, die allein schon mit ihrer eindrucksvollen Gestik und Mimik faszinierend genug wäre. Ihrer Crystal kann man nichts vormachen (spitzenmäßig ihre Szene im Gemischtwarenladen) und sie versteht es bestens mit allen ihr zur Verfügung stehenden Waffen umzugehen (der Hintergrund dazu wird später im Film erläutert). Mit ihrer cool-schrägen Art liefert sie eine faszinierende One-Woman-Show ab, während der sie nie um einen trockenen Spruch verlegen ist.

              Schon die Einführung der Heldin, die am Anfang noch nicht als solche auszumachen ist, ist den Machern vorzüglich gelungen: Die Erwartungen der Zuschauer wunderbar unterlaufend, sterben soeben eingeführte (vermeintliche) Protagonisten nacheinander weg, bis Crystal schließlich den besagten Gemischtwarenladen betritt.

              Auch Hillary Swank, die in der Rolle der Athena – von den ersten Minuten abgesehen – erst im letzten Drittel richtig in Erscheinung tritt und sich mit der Protagonistin einen brachialen Endkampf liefern darf, überzeugt in ihrer Rolle vollauf.

              Was den Film in besonderer Weise auszeichnet, ist seine gut akzentuierte, in überspitzter Art und Weise dargestellte Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft in zwei Lager, die in den letzten Jahren stark vorangeschritten ist. Als Stilmittel dazu dient tiefschwarzer Humor, bei dem einem das Lachen durchaus im Halse stecken bleiben kann. Beiden politischen Flügeln wird hier sehr schön der Spiegel vorgehalten, wobei sich der intelligente Film eben gerade nicht positioniert.

              Der actiongeladene Film, der dem Thema entsprechend durchaus einige blutige Szenen bereithält, ist von der Gewaltdarstellung her – gerade in der zweiten Hälfte – noch moderat. Statt eines Skandalfilms – wie vor der Veröffentlichung behauptet – ist es eine rundum gelungene Satire geworden, die zugleich spannend, clever und ebenso unterhaltsam ist und auch aufzeigt, dass man nicht alles todernst(!) nehmen muss.

              Schöne Szene: Crystal erzählt die Fabel von der Schildkröte und dem Hasen – passend zum Film – weiter.

              Fazit: Ein großartiges, satirisches Vergnügen mit einer herausragenden Hauptdarstellerin.

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              • 0 .5

                Survivalthriller mit Nicole Marie Johnson.

                Unter der Führung von Jean bricht eine Gruppe junger Frauen zu einer Survivaltour durch die Wildnis auf. Unter ihnen ist auch Kat, die von ihrem Freund misshandelt wurde und nun wieder zu sich selbst finden will. Nachdem sich ihre Anführerin Jean bei einem Sturz einen Arm ausgerenkt hat, werden sie von verrückten Hinterwäldlern angegriffen und nun durch die Wälder gejagt. Ein blutiger Überlebenskampf hat begonnen...

                Katastrophaler C-Movie, der alles falsch macht. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte das glatt als Amateurfilm durchgehen: drittklassige Schauspieler, entsetzliche Dialoge und eine ganz üble Regie.

                Während auf Splatter vorsorglich gleich ganz verzichtet wurde, sind selbst die Actionszenen dermaßen sterbenslangweilig inszeniert worden, dass eine Zumutung ist. Alles an diesem Film ist unterste Schublade, einfach nur unterirdisch schlecht. Dagegen ist das auch schon mehr als schwache 'Reykjavik Whale Watching Massacre' ein echtes Kunstwerk.

                Das darf doch alles nicht wahr sein! Sobald man seine Fassung wiedererlangt hat, möchte man dieses Machwerk möglichst schnell wieder vergessen – oder auch nicht, sonst schaut man sich diesem Mist vielleicht noch einmal an.

                Nils Taylor – der Regisseur – ist jedenfalls ein Vertreter seiner Zunft, den man sich absolut nicht merken muss, ebensowenig wie alle anderen Beteiligten an diesem entsetzlichen, fassungslos machenden Schund.

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                • 5

                  Horrorsatire mit Samara Weaving (The Babysitter).

                  Die junge Grace heiratet in die vermögende Familie ihres Bräutigams Alex ein. In der Hochzeitsnacht treffen sich dabei traditionell alle Familienmitglieder, um mit der einheiratenden Person ein zufällig ausgewähltes Gesellschaftsspiel zu spielen. Als Grace die Karte 'Verstecken' zieht, wird das Aufnahmeritual zu einer blutigen Hetzjagd, bei der auf einmal alle Familienmitglieder Grace töten wollen...

                  Wir wollen ein Spiel spielen... Nein, kein neuer Saw-Teil, sondern eine nicht durchgehend gelungene Horrorsatire, die das menschenverachtende Verhalten der Reichen zum Erhalt des eigenen Status aufs Korn nehmen will.

                  Die Genremischung zwischen Horrorfilm, Satire, Komödie und Thriller ist leider schlecht austariert und so schwankt der Film bedrohlich zwischen verschiedenen Stimmungslagen hin und her: mal (leichte) Spannung, dann (kaum lustiger) tiefschwarzer Humor und zwischendrin ein paar gesellschaftskritische Töne; zu einer Einheit findet dies allerdings nicht.

                  Die engagierte Hauptdarstellerin Samara Weaving trifft indes keine Schuld. Sie ist als gejagte Grace über jeden Zweifel erhaben, stets sehenswert und hat schnell alle Sympathien auf ihrer Seite.

                  Der Schauplatz, das Anwesen der gestörten Familie, wurde zwar stimmungsvoll in Szene gesetzt, aber gerade aus dem grundsätzlich immer interessanten Katz-und Maus-Spiel in der verwinkelten Villa, wurde viel zu wenig gemacht.

                  Ärgerlich, dass auf den genreüblichen Rache-Teil der Hauptfigur nahezu komplett verzichtet wurde. Das gut gelungene Ende hingegen ist wirklich ein Knaller, kommt völlig unerwartet daher und kann den Film wenigstens noch ein bisschen retten.

                  Schade, aus diesem bestechenden Szenario hätte man viel mehr herausholen können.

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                  • 10

                    Erotikthriller mit Michael Douglas (Wall Street) und Sharon Stone (Casino).

                    Nachdem ein ehemaliger Rockstar während des Geschlechtsverkehrs mit einem Eispickel ermordet wurde, übernimmt Detective Nick Curran die Ermittlungen. Tatverdächtig ist die Freundin des Ermordeten, die Psychologin und Schriftstellerin Catherine Tramell, die in ihrem letzten Roman ein ähnliches Verbrechen beschrieben hat. Je mehr sich Nick mit der Verdächtigen beschäftigt, desto mehr verfällt er der mysteriösen Schönheit...

                    'Basic Instinct' ist DER Erotikthriller schlechthin.

                    Getragen von seinen beiden grandiosen Hauptdarstellern, Michael Douglas als Detective Nick Curran sowie Sharon Stone in der Rolle der Catherine Tramell, bietet der Film durchweg beste Unterhaltung.

                    Gerade Sharon Stones vielschichtige Darstellung der hochintelligenten, verführerischen, wahnsinnig attraktiven und durchtriebenen Femme Fatale begeistert. Wie sie Nick Curran den Kopf verdreht ist eindrucksvoll. Sharon Stone und Michael Douglas laufen hier wahrlich zur absoluten Höchstform auf. Neben den beiden Hauptdarstellern sollte auch Jeanne Tripplehorn nicht vergessen werden, die in einer Nebenrolle als Polizeipsychologin Beth glänzt.

                    Des weiteren zieht einen der mitreißende und spannungsgeladene Film mit überraschenden Wendungen, knisternder Erotik und echtem Thrill in seinen Bann. Erstklassig sind außerdem die geschliffenen Dialoge sowie die geniale Atmosphäre, die durch den jederzeit brillanten Soundtrack von Jerry Goldsmith untermalt wird.

                    Der Kultfilm aus den 90ern, der mit einem schön ambivalentem Schlussbild aufwartet, ist immer wieder ein Erlebnis.

                    Fazit: Ein genialer Film, den man nicht auf seine legendäre Verhörszene reduzieren sollte und auch nach 30 Jahren nichts von seinem Charme und seiner Faszination eingebüßt hat.

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                    • 2

                      Slasher mit Pihla Viitala.

                      In Reykjavik findet sich eine Touristengruppe zum Whale Watching ein. Als es auf hoher See zu einem tragischen Unfall kommt, bei dem der Kapitän verstirbt, ist die zusammengewürfelte Gruppe zunächst froh, auf einem Walfängerschiff Zuflucht zu finden. Doch die vermeintlichen Retter bringen den Tod...

                      Äußerst schwacher Slasher, der in erster Linie an seiner furchtbaren Inszenierung zugrunde geht.

                      Die an sich keineswegs schlechte Idee, ehemalige Walfänger nun Menschen töten zu lassen, wurde katastrophal umgesetzt. Dabei zeigen manche (Action-)Szenen auf dem großen Walfängerschiff, was hier möglich gewesen wäre. Doch stereotype Charaktere, die nicht eingeführt werden und komplett schwachsinnige Entscheidungen treffen müssen, lassen den Film zu einem großen Ärgernis werden. Auch die erbärmlichen Dialoge sind absolut vergessenswert, beispielsweise: 'Hör auf, Siggi! Wir müssen den Nigger fangen.'

                      Irgendwann schürt der unbeholfene und mit miesen Effekten ausgestattete Film sogar noch Angst vor harmlosen Walen: So ein Schrott!

                      Während der Nebenstrang um die Japanerin Endo komplett überflüssig ist und in keiner Weise zu der erzählten Geschichte passt, gibt einem das einer Frechheit gleichende Ende komplett den Rest.

                      Eine Schande für das Slasher-Genre!

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                      • 6

                        Westernkomödie mit Penélope Cruz (Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten) und Salma Hayek (Frida).

                        Damit Eisenbahnunternehmer Tyler Jackson eine Strecke durch Mexiko bauen kann, benötigt er jede Menge Grundstücke, die er sich mittels krimineller Methoden beschafft und dabei auch vor Mord nicht zurückschreckt. Als ihre beiden Väter ebenfalls in Jacksons Auftrag überfallen werden, schließt sich die aus einer Bauernfamilie stammende Maria mit der gebildeten Bankierstochter Sara zusammen, um gemeinsam gegen ihn vorzugehen. Unerwartete Unterstützung bei ihren Vorhaben finden sie bei dem eigens herbeorderten New Yorker Ermittler Quentin...

                        Die einigermaßen amüsante Komödie lebt eindeutig von den beiden attraktiven Hauptdarstellerinnen Penélope Cruz und Salma Hayek, die betont sexy in Szene gesetzt werden. Auch der Gegenspieler der beiden Ladys, Tyler Jackson, ist mit Dwight Yoakam überzeugend bösartig besetzt.

                        Die Landschaft dient hier vornehmlich als schöne Hintergrundkulisse, in der die Frauenpower der beiden durchaus gut harmonierenden Latinas, die sich gegen Ausbeutung und Unterdrückung zur Wehr setzen, angemessen zur Geltung kommt. Der überschaubare Actionanteil, der für manch nette Schauwerte sorgt, bleibt dabei stets familienfreundlich.

                        Während der Humor in (zu) vielen Szenen nicht so richtig überzeugend rüberkommt, sind speziell die Ausbildung der beiden angehenden Bankräuberinnen beim alten Bill, sowie die gemeinsame Kussszene der 'Bandidas' mit Quentin, als Höhepunkte hervorzuheben.

                        Fazit: Als harmlose Komödie für zwischendurch geht der Film allemal in Ordnung, Tiefgründiges sollte man jedoch nicht erwarten.

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                        • 7
                          Money1000 13.10.2020, 17:16 Geändert 13.10.2020, 17:16

                          Piratenabenteuer mit Geena Davis (Die Fliege) und Matthew Modine (Full Metal Jacket).

                          Kurz vor seinem Tod vertraut Pirat Black Harry seiner Tochter Morgan ein Geheimnis an: Auf seinem Schädel ist das erste Drittel einer Karte tätowiert, die zu einem sagenhaften Schatz führen soll. Da die Karte jedoch auf Latein geschrieben wurde, benötigt Morgan die Hilfe des Diebes William, welcher der Sprache mächtig ist. Zusammen mit ihm und ihrer Crew macht sich Morgan auf den Weg die restlichen Teile der Schatzkarte zu suchen...

                          'Die Piratenbraut' war damals, acht Jahre vor Pirates of the Caribbean, kein Erfolg. Eigentlich unvorstellbar, hat der Film doch alles zu bieten, was moderne Abenteuerfilme ausmachen: rasante Actionszenen, Humor, exotische Drehorte, sogar eine starke Frauenfigur. Natürlich war das Budget mit rund 100 Mio. $ für damalige Verhältnisse irre hoch. Schade jedenfalls, hätte eine interessante Filmreihe werden können.

                          Mit Geena Davis hat der Film eine außerordentliche gute Hauptdarstellerin, die sehr überzeugend die Piratin Morgan Adams spielt. Morgan nimmt es mit jedem Mann auf und kämpft sich mit Dolch, Degen, Spaten, Gewehr und Kanone durch den Film. An ihrer Seite macht auch Matthew Modine seine Sache gut, wenn auch weniger auffällig. Beeindruckender als er ist da ganz sicher Frank Langella, der den Bösewicht Dawg mit einer geradezu unheimlichen Ausstrahlung verkörpert.

                          Zum Meisterwerk reicht es dann doch nicht ganz, dafür hat der Film einige Längen zu viel und auch manche Dialoge sind bestimmt noch ausbaufähig.

                          Dafür begeistert der beeindruckende und mitreißende Score des Komponisten John Debney. Mit einer genialen Flucht auf der Kutsche sowie einer schöner Seeschlacht gegen Ende, geht der Film auch heute noch problemlos als gute Unterhaltung durch.

                          Es muss ja nicht immer Pirates of the Caribbean sein.

                          Fazit: Bei diesem ungerechtfertigten Flop lohnt sich das Wiederentdecken ganz bestimmt.

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                          • 4
                            über Focus

                            Gaunerkomödie mit Will Smith (Men in Black) und Margot Robbie (I, Tonya).

                            Als der professionelle Trickbetrüger Nicky zufällig die junge Jess trifft, entschließt er sich dazu, sie in der Kunst des Blenden und Täuschens zu unterrichten. Danach arbeiten die beiden gut zusammen, bis sie beginnen, Gefühle füreinander zu entwickeln. Aus diesem Grund beendet Nicky die Zusammenarbeit mit ihr. Drei Jahre später, als Nicky gerade den Coup seines Lebens plant, begegnet er Jess erneut...

                            'Focus' ist ein zutiefst seelenloser Film, der im Hochglanzlook daherkommt, aber völlig hohl ist. Die im Kern interessante Frage, ob man einem Betrüger vertrauen kann, findet kaum Beachtung. Stattdessen folgt Twist auf Twist, was dem Film gar nicht gut tut.

                            Die guten Schauspieler Will Smith und Margot Robbie können nichts gegen das desaströse Drehbuch ausrichten, dem nicht nur der titelgebende Fokus, sondern auch die Substanz, und am Schlimmsten, der Unterhaltungswert fehlt.

                            Der viel zu früh gesetzte Höhepunkt – eine irre Szene in einem Football-Stadion – funktioniert gut, aber einen vollkommen ideenlosen Zeitsprung später ist die Luft komplett raus. Danach zieht es sich zunehmend, während das überflüssige Gerede sowie endlose Erklärungen immer mehr nerven.

                            'Ich wünsche Ihnen viel Glück!' – 'Wer Freunde wie Sie hat, der hat schon Glück!' – Mit diesem Film hat man ganz bestimmt kein Glück.

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                            • 6 .5

                              Thriller mit Amanda Seyfried (Mamma Mia).

                              Vor einem Jahr wurde Jill von einem Serienmörder entführt und konnte ihm nur knapp entkommen. Als sie von der Nachtschicht nach Hause kommt und feststellen muss, dass ihre Schwester Molly spurlos verschwunden ist, kommt ihr der Verdacht, dass es sich um denselben Psychopathen wie damals handeln könnte. Da die Polizei Jill jedoch für psychisch labil hält und ihr nicht glaubt, begibt sie sich selbst auf die Suche...

                              Solider Thriller, der keineswegs perfekt ist, aber dennoch gut unterhält. Die eher schlichte Geschichte wird dabei durchaus gelungen und meist spannend umgesetzt.

                              Größter Aktivposten des Films ist sicherlich die tolle Amanda Seyfried, die den Film ganz alleine trägt und eine sehenswerte One-Woman-Show abliefert. Wie sie hier als Jill unbeirrt ihr Ziel, ihre Schwester Molly lebend zu finden, verfolgt und auf Spurensuche geht ist beachtlich. Die interessante Frage, die sich bei Jill stellt – und natürlich erst am Ende geklärt wird –, ist, ob sie glaubwürdig ist oder sich alles nur einbildet (wie die Polizei vermutet).

                              Es müssen zudem nicht immer Schockmomente sein, auf die der überwiegend harmlose Thriller im Übrigen nahezu komplett verzichtet. Auch einer Autofahrt der Protagonistin durch den Wald kann besondere Spannung innewohnen.

                              Die letztendliche Auflösung kann leider nicht ganz mit dem restlichen Film mithalten, da sie etwas unrund ausgefallen ist. Gleichwohl ist der Thriller allein schon wegen der ausgezeichneten Amanda Seyfried sehenswert.

                              Fazit: Für Thrillerfans eine Überlegung wert.

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                              • 9

                                Psychothriller mit Cécile de France (Rebellinnen).

                                Um über das Wochenende in aller Ruhe für ihr Studium lernen zu können, fahren die beiden Freundinnen Alex und Marie zu Alex' Eltern aufs Land. Nachts erscheint plötzlich ein mysteriöser Killer, der zunächst Alex' Eltern sowie ihren kleinen Bruder brutal ermordet und danach Alex selbst entführt. Marie, die sich erfolgreich vor dem Killer verstecken konnte, nimmt die Verfolgung auf...

                                Der Film steht in einer Reihe mit anderen französischen Terrorfilmen, wie etwa Inside, Frontier(s) oder Martyrs.

                                Der brettharte Psychothriller, der von Anfang bis Ende mit einer grandios düsteren Atmosphäre besticht, sorgt für anhaltende Hochspannung. Getragen wird der dialogarme Film dabei von seinen beiden hervorragenden Hauptdarstellern, Cécile de France in der Rolle der Marie und Philippe Nahon als gnadenlosem Killer.

                                Sehr gut wird die Atmosphäre durch die Musik (z. B. Muse) sowie die Soundeffekte unterstützt. Der Gewaltgrad ist sehr hoch; es gibt gleich mehrere Szenen von verstörender Grausamkeit.

                                Schließlich enthält der Film einen kontroversen Twist, der im nachhinein einige Fragen aufwirft bzw. einige Szenen problematisch erscheinen lässt. Dessen ungeachtet, selbst wenn man die Wendung kennt, bleibt es ungeheuer spannend. Mehrfaches Ansehen lohnt sich hier definitiv, um genauer auf Details achten bzw. um Hinweise entdecken zu können.

                                'High Tension' ist auf jeden Fall ein bedeutendes Werk, welches das moderne Horrorgenre nachhaltig geprägt hat.

                                8 von 10 Trennschleifern(!)

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                                • 7

                                  Horrordrama mit Florence Pugh (Lady Macbeth).

                                  Die junge Dani, deren Schwester sich und ihre Eltern umgebracht hat, ist von den Ereignissen traumatisiert. Zusammen mit ihrem Freund Christian und dessen Studienfreunden reist sie nach Schweden zu einer abgeschiedenen ländlichen Sekte, um an einem speziellen, nur alle 90 Jahre stattfindenden Fest zur Sommersonnenwende teilzunehmen. Nach einem überaus freundlichem Empfang geraten sie in höchste Gefahr...

                                  Das Schema, nach dem mehr oder weniger naive US-amerikanische Touristen im gefährlichen Ausland in tödliche Gefahr geraten ist altbekannt: Nach der Slowakei (Hostel & Hostel 2), Brasilien (Turistas), Mexiko (Ruinen) und Italien (Welcome Home) ist nun das malerische Schweden an der Reihe.

                                  Der Film lässt sich viel Zeit, seine Charaktere und die Glaubensgemeinschaft vorzustellen. Während Dani sich aus ihrer toxischen Beziehung zu Christian lösen muss, wirkt die eingeschworene Sekte zunächst durch und durch friedlich. Die Spannung wird betont langsam aufgebaut und mit einer häufig unangenehmen Musik- und Geräuschkulisse unterlegt sowie mit schwindelerregenden Kamerafahrten zum Ausdruck gebracht.

                                  Hat man es in Horrorfilmen häufig mit düsteren Orten und viel Dunkelheit zu tun, ist die Umgebung hier jedoch die meiste Zeit sonnendurchflutet und mit grünen Wiesen geradezu idyllisch. Kontrastiert durch diese wunderschöne Landschaft wirken die kurzen, aber äußerst drastischen Gewaltspitzen besonders schockierend.

                                  Der kunstvoll-surreal gestaltete Horrortrip, der mit zunehmender Laufzeit immer beunruhigender wird, bebildert darüber hinaus auch die immer wieder im Film auftretenden Rauschzustände ansprechend (atmende Blumen, wachsende Gräser).

                                  Getragen von der überragenden Florence Pugh, die hier als leidende Dani eine meisterhafte Leistung zeigt, ist der Film auf jeden Fall ein Erlebnis. Wie sie ihre Gefühle zwischen Trauer, Angst und Verzweiflung sowie den wiederkehrenden Panikattacken darstellt, ist preisverdächtig.

                                  Problematisch ist in erster Linie das doch arg gewöhnungsbedürftige Verhalten der (meisten) Besucher, die nach dem Sterberitual bereitwillig vor Ort bleiben und das Vorgehen der Sekte mit divergierendem Kulturverständnis entschuldigen. Gerade für die ohnehin schon traumatisierte Dani wäre es nur logisch gewesen, schnellstmöglich das Weite zu suchen. Selbst als immer mehr der Touristen plötzlich verschwinden, schöpft keiner der Verbliebenen Verdacht. Ob dieses Verhalten mit dem fortwährenden Drogenkonsum erklärt werden kann, ist zumindest zweifelhaft.

                                  Am Ende bleibt ein unbehaglicher, mitunter auch anstrengender, extrem verstörender Film, dessen Schlusspunkt ein höchst ambivalentes Ende darstellt. Während die handwerklich vorzügliche Machart außer Frage steht, so ist der sperrige und unbequeme Film sicherlich nicht für jeden geeignet. Auf dieses schwer verdauliche Erlebnis muss man sich definitiv einlassen.

                                  Wohl am ehesten für Arthouse-Fans mit starkem Magen zu empfehlen.

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                                  • 6
                                    über Saw V

                                    Horrorthriller mit Costas Mandylor (Saw 3-7) und Scott Patterson (Gilmore Girls).

                                    Detective Hoffman führt das blutige Erbe seines Vorgängers John Kramer weiter: Er entführt fünf Menschen und sperrt sie in ein perfides Folterlabyrinth, aus dem sie nur entkommen können, wenn sie sich genau an seine Regeln halten. Unterdessen hat FBI-Agent Strahm Verdacht geschöpft, dass Hoffman der neue Jigsaw sein könnte...

                                    Der 5. Teil kann leider nicht mehr mit seinen direkten Vorgängern mithalten. Der neue Jigsaw, Costas Mandylor, wirkt sehr unsympathisch und bleibt eher blass, er kann bei weitem nicht mit dem charismatischen Tobin Bell mithalten.

                                    Dennoch ist der Film die meiste Zeit über unterhaltsam und teilweise auch spannend.

                                    Wieder gibt es viele Zeitsprünge und erhellende Rückblenden, die uns unter anderem erklären, wie es der erkrankte John Kramer geschafft hat, die ganzen Menschen für seine Spiele zu entführen. Obwohl das manchmal etwas unübersichtlich und zuweilen auch konfus wirkt, ist diese Handlungsebene wesentlich spannender, als das meist wenig fesselnde Duell Hoffman vs. Strahm.

                                    Nach den äußerst brutalen Teilen 3 und 4, wurde der Gewaltgrad im 5. Film der langlebigen Reihe deutlich gedrosselt.

                                    Am besten weiß das überraschende Finale (Glassarg) zu gefallen, eindeutig der Höhepunkt des Films.

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                                    • 4

                                      Thrillerdrama mit Natalie Dormer (Game of Thrones) und Ed Skrein (Deadpool).

                                      Die blinde Pianistin Sofia wird zufällig Ohrenzeugin des mysteriösen Todesfalls ihrer Nachbarin Veronique, die von ihrem Balkon stürzt. Während Sofia gegenüber der Polizei zu keiner sachdienlichen Aussage bereit ist, nimmt sie Kontakt zu Veroniques Vater, einem mutmaßlichen Kriegsverbrecher, der im Bosnienkrieg Völkermord begangen haben soll, auf. Sofia scheint dabei ihren eigenen Plan zu verfolgen und bringt sich damit in tödliche Gefahr...

                                      Enttäuschender Thriller, der die meiste Zeit über eher ein verkapptes Drama ist und sich nicht entscheiden kann, in welche Richtung er gehen will.

                                      An der Schauspielerin Natalie Dormer liegt es jedenfalls nicht. Sie tut was sie kann, aber gegen das schlechte Drehbuch ist alles vergebens. Eine Teilschuld hat sie allerdings gewissermaßen doch, schließlich hat sie selbst daran mitgeschrieben.

                                      Während die erste Hälfte noch in Ordnung geht, wird die zweite schon durch den viel zu früh verratenen ersten Twist frühzeitig verdorben. Die Qualität nimmt danach mit voranschreitender Laufzeit immer weiter ab und gipfelt in einem letzten, M. Night Shyamalan-mäßigen, Twist, der denkbar unpassend ist und durch den viele vorangegangene Situationen ad absurdum geführt werden.

                                      In gewisser Weise passt das Ende dann doch wieder zum recht dialogarmen Film, der so dermaßen überkonstruiert ist, dass man entweder staunend oder ungläubig dran bleibt.

                                      Fazit: Lohnt sich ganz und gar nicht; es gibt viel bessere Thriller.

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                                      • 9

                                        Superheldenabenteuer mit Robert Downey Jr. (Sherlock Holmes).

                                        Tony Stark, begnadeter Erfinder, erfolgreicher Unternehmer, Milliardär und notorischer Playboy, präsentiert in Afghanistan sein neu entwickeltes Raketensystem. Auf dem Rückweg wird er von einer Terrororganisation entführt und soll für sie sein soeben vorgestelltes Raketensystem nachbauen. Stattdessen konstruiert Tony Stark einen Kampfanzug, mit dessen Hilfe ihm die Flucht gelingt. Zurück in den USA trifft er geläutert den Entschluss, dass sein Konzern, Stark Industries – bisher vornehmlich im Rüstungssektor tätig – künftig keine Waffen mehr produzieren soll, was auf den Widerstand seines Geschäftspartners Obadiah Stane trifft...

                                        Superheldenabenteuer, das eine geniale Mischung aus Humor, Action und spannenden Charakteren zu bieten hat und dabei herrlich selbstironisch ist.

                                        Der Hauptanteil an dieser gelungenen Verfilmung gebührt Robert Downey Jr., der in seiner Paraderolle als exzentrischer Tony Stark
                                        glänzt. Ähnlich wie Johnny Depp als Captain Jack Sparrow in Pirates of the Caribbean geht auch Robert Downey jr. vollkommen in seiner Rolle auf. Jederzeit verkörpert er den arrogant-coolen, charismatischen Erfinder Tony Stark mit einer bemerkenswerten Selbstverständlichkeit.

                                        Unbedingt positiv hervorzuheben ist außerdem die Tatsache, dass Tony Stark nach seiner Selbstbefreiung keiner Komplettumwandlung unterzogen wird, sondern seine (nicht nur vorteilhaften) Charakterzüge behalten darf.

                                        Neben dem genialen Robert Downey Jr. machen aber auch Gwyneth Paltrow als Starks Assistentin Pepper Potts, Jeff Bridges als sein durchtriebener Geschäftspartner und Terrence Howard als sein Freund ihre Sache gut.

                                        Die Idee eines Superhelden, der keine Superkräfte besitzt, ist sowieso schon ziemlich bemerkenswert. Mit jeder Menge unglaublich witziger Dialoge, rasanter, aber wohl dosierter Actionszenen, einer überzeugenden Geschichte sowie einer One-Man-Show von Robert Downey Jr. wurde die Vorlage äußerst kurzweilig umgesetzt.

                                        'Iron Man' ist nach wie vor eine der besten Comicverfilmungen und stellt den Auftakt des MCU dar.

                                        'Ich bin Iron Man.' (Tony Stark/Iron Man)

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                                        • 9

                                          Horrorsatire mit Tyler Labine (Cottage Country), Alan Tudyk (I, Robot) und Katrina Bowden (30 Rock).

                                          Auf dem Weg zu ihrer kleinen Waldhütte, in der die beiden Hinterwäldler Tucker und Dale ein entspanntes Wochenende verbringen wollen, begegnen sie an einer Tankstelle einer Gruppe Studenten, die in derselben Gegend campen wollen. Bedingt durch das heruntergekommene Äußere der beiden halten die horrorfilmerfahrenen Studenten sie für gefährliche Psychopathen. Als Tucker und Dale einige Zeit später die Psychologiestudentin Allison vor dem Ertrinken retten, interpretieren die übrigen Studenten die Situation komplett falsch und denken, die beiden Hinterwäldler würden Allison entführen. Dies führt in der Folge zu einer Reihe grausiger Verwicklungen...

                                          Eine besonders gut gelungene Horrorsatire, die Backwoods-Horror-Klischees gekonnt auf den Kopf stellt und von den perfekt passenden Schauspielern Tyler Labine und Alan Tudyk getragen wird. Das satirische Potenzial liegt in der Umkehrung der genreüblichen Mechanismen begründet: Hier sind die Hinterwäldler keine mordenden Monster, sondern gutmütig und sympathisch, während die Studenten zu Antagonisten werden.

                                          Die sich stetig verstärkenden Missverständnisse auf beiden Seiten lassen die Lage immer weiter eskalieren. Gerade am Zustandekommen der skurrilen Todesfälle, die mit schön garstigen Splattereffekten einhergehen, zeigt sich der wohl dosierte, tiefschwarze Humor. Dazu passen auch die unbedarften Dialoge zwischen Tucker un Dale, die sich keinen Reim darauf machen können, was hier eigentlich vor sich geht.

                                          Erwähnung verdient außerdem Allison, verkörpert durch die äußerst attraktive Katrina Bowden, die im weiteren Verlauf eine köstliche Szene als Therapeutin hat.

                                          Der Film zeigt auf amüsante Art und Weise, zu welch schrecklichen Geschehnissen, Vorurteile und Missverständnisse führen können.

                                          Obwohl dem Film gegen Ende ein wenig die Ideen ausgehen, ist er sehr empfehlenswert. Am besten funktioniert er sicherlich dann, wenn man sich gut im Backwoods-Horror-/Slasher-Bereich auskennt.

                                          Zu schade, dass noch immer keine Fortsetzung entstanden ist.

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                                          • 6 .5
                                            über Saw IV

                                            Horrorschocker mit Costas Mandylor (Saw 3-7) und Tobin Bell (Saw 1-8).

                                            Bei Jigsaws Obduktion wird ein Tonband gefunden, auf dem er verkündet, dass seine Spiele auch nach seinem Tod weitergingen. Auf der Suche nach möglichen Helfern des Serienkillers im Kreis der Polizei schalten sich die zwei FBI-Agenten Strahm und Perez ein. Gleichzeitig muss sich SWAT-Cop Rigg auf einen Folterparcours begeben, um seine beiden Kollegen Hoffman und Matthews zu retten...

                                            Die Sado-Show geht in die vierte Runde.

                                            Wie schon im dritten Teil gibt es wieder einen Folterparcours, der diesmal allerdings über mehrere Schauplätze verteilt ist. Die darin enthaltenen Todesfallen sind wieder recht einfallsreich geraten. Packend ist der Film definitiv, außerdem ziemlich kreativ und teilweise auch verwirrend.

                                            Sicherlich begrüßenswert, dass in der vierten Runde mittels Rückblenden John Kramers Vergangenheit und seine Wandlung zum Sadisten genauer beleuchtet wird. Tobin Bell spielt den Serienmörder dabei erneut sehr überzeugend.

                                            Der Gewaltgrad wurde im Vergleich zum überharten dritten Teil etwas zurückgefahren. Jedoch sollte man allein schon für die extrem garstige Eröffnungsszene wieder einen starken Magen mitbringen.

                                            Diesmal beruht der Twist in der zeitlichen Abfolge der Geschehnisse: Überraschung garantiert.

                                            'Man kann denen nicht helfen. Diese Menschen müssen sich selbst helfen.' (John Kramer/Jigsaw)

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                                            • 5

                                              Erotikthriller mit Marine Vacth (Jung & schön) und Jérémie Renier (Das Kind).

                                              Die junge Chloé, ein ehemaliges Model, ist wegen ihrer psychosomatischen Bauchschmerzen beim Psychotherapeuten Paul in Behandlung. Als sie sich in ihn verliebt, bricht sie die Behandlung ab. Nachdem die beiden einige Monate später zusammengezogen sind, findet Chloé zufällig heraus, dass Paul einen charakterlich höchst unterschiedlichen Zwillingsbruder hat, der ebenfalls Psychotherapeut ist...

                                              Ein betont rätselhafter Erotikthriller, bei dem nichts so ist, wie es zunächst scheint.

                                              Das teils elegante Verwirrspiel, das eine unaufgeregte und kühl-distanzierte Erzählweise verwendet, ist kaum zu durchschauen. Die Mischung aus Fantasie und Wirklichkeit ist nicht uninteressant, obwohl größere Spannung gänzlich fehlt.

                                              Dass der Film längst nicht so clever ist, wie er gerne wäre, zeigt sich unter anderem an der enttäuschenden Auflösung.

                                              Fazit: Arthouse-Kino für Geduldige.

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                                              • 6

                                                Thriller mit Steve Guttenberg (Police Academy), Isabelle Huppert (Elle) und Elizabeth McGovern (Downton Abbey).

                                                Terrys Geliebte Sylvia – die Frau seines Chefs – beobachtet bei einem abendlichen Besuch bei Terry vom Fenster aus zufällig einen Mordversuch an einer jungen Frau. Um die Affäre nicht bekannt werden zu lassen, beschließt Terry, sich an Sylvias Stelle als Zeuge auszugeben. Als er sich bei der Gerichtsverhandlung in schwere Widersprüche verstrickt und selbst unter Verdacht gerät, sucht er gemeinsam mit Denise, dem Opfer des Mordversuchs, den Täter auf eigene Faust...

                                                Old-School-Thriller, der unübersehbar den Hitchcock-Klassiker 'Das Fenster zum Hof' zitiert.

                                                Die Spannung hält sich die meiste Zeit über leider in argen Grenzen, erst zum Finale hin wird es (etwas) spannender. Auch sonst ist das Tempo des Films für einen Thriller erstaunlich niedrig, ebenso der Gewaltgrad; alles wirkt hier recht harmlos.
                                                Letztendlich kann man festhalten, dass die Ausgangslage interessanter ist als der Film selbst, was schade ist.

                                                Insgesamt gesehen leicht überdurchschnittlich, aber einmal ansehen reicht völlig aus.

                                                • 8 .5

                                                  Thriller mit Robert Sheehan (Mortal Engines) und David Tennant (Broadchurch).

                                                  Sean und sein Freund Derek arbeiten als Einparker für ein Restaurant. Während die Gäste beim Essen sind, bricht jeweils einer der beiden in deren Häuser ein. Als Sean in die Villa des arroganten Cale einsteigt, entdeckt er eine gefesselte Frau. Doch da der Hausbesitzer früher als erwartet nach Hause gehen will, muss Sean sie zurücklassen, benachrichtigt aber immerhin einige Stunden später die Polizei. Dadurch wird jedoch der erbarmungslose Serienkiller Cale auf ihn aufmerksam, der von nun an einen perfiden Rachefeldzug gegen Sean beginnt...

                                                  Der packende Thriller, der bis zur letzten Minute Hochspannung garantiert, nimmt einen sofort gefangen.

                                                  Dabei ist der Film nervenzerfetzend, ohne viel Gewalt zu zeigen. Vielmehr begeistert er durch das vorzügliche Katz-und-Maus-Spiel zwischen den beiden Protagonisten Cale und Sean. Die Bedrohung, die vom sadistischen Psychopathen Cale ausgeht, wird durch den hervorragenden David Tennant perfekt vermittelt.

                                                  Fazit: Fieser, wahnsinnig spannender Thriller.

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                                                  • 6

                                                    Fantasyromanze mit Angourie Rice (The Nice Guys).

                                                    'A', eine Art reisender Geist, erwacht jeden Morgen im Körper eines anderen Teenagers und erlebt dort immer genau einen Tag. Zufällig trifft A dabei auf Rhiannon. Anfangs glaubt sie As Geschichte nicht, aber mit jeder weiteren Begegnung lernen sie sich besser kennen und langsam verliebt sich Rhiannon in A – unabhängig von As aktuellem Körper.

                                                    Hier wird nicht die übliche Teenie-Romanze geboten, vielmehr hat der Film fast philosophische Züge. Das Interesse an der spannenden Konstellation kann der Film dabei nicht über die gesamte Laufzeit hinweg halten, aber es bleibt auf jeden Fall die positive Botschaft hängen, dem Aussehen eine geringere Bedeutung beizumessen.

                                                    Leider ist das Ende schwächer ausgefallen und passt nicht zu der Aussage, die der Film bis dahin getroffen hat.

                                                    'Letztendlich sind wir dem Universum egal' ist außerdem ein ziemlich einprägsamer deutscher Filmtitel.

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