Money1000 - Kommentare
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Alle Kommentare von Money1000
Tragikomödie mit Audrey Hepburn (Charade) und George Peppard (Das war der Wilde Westen).
Holly Golightly, die ihr Leben in vollen Zügen genießt, verbringt ihre Zeit am liebsten auf Partys. Wenn es ihr schlecht geht, kann sie nur der Anblick von Diamanten bei Tiffany trösten. Auf der Jagd nach dem nächsten Millionär übersieht die extravagante Holly ihren Nachbarn Paul, einen erfolglosen Schriftsteller...
Ein langsamer und getragener Film, der auf jeden Fall schauspielerisch zu überzeugen weiß. Besonders hervorzuheben ist hier Audrey Hepburn, die durch ihre Rolle als Holly Golightly zur Stilikone avancierte. Obwohl die melancholisch angehauchte Tragikomödie weniger gealtert ist als andere Filme aus dieser Zeit, ist der Film aus heutiger Sicht nur noch bedingt empfehlenswert.
In diesem Sinne: "Hast du noch 'nen Whisky oben, Schätzchen?" (Holly)
(leichte SPOILER)
Horrorthriller mit Crystal Reed (Crush - Gefährliches Verlangen).
Kurz nachdem Beth mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Vera in ihr neues Haus umgezogen sind, werken sie von Unbekannten brutal überfallen. 16 Jahre später ist Beth eine erfolgreiche Horror-Autorin geworden, während ihre Schwester Vera noch immer völlig verängstigt ist und noch immer in besagtem Haus wohnt. Nach einem Anruf ihrer Schwester kehrt Beth an den Ort des Geschehens zurück. Doch irgendetwas stimmt hier nicht...
Pascal Laugiers neuer Film, der - für seine Verhältnisse - mit gedrosselter Gewalt auskommt, setzt mehr auf böse Jump-Scares und einen erschütternden Twist, der die Geschehnisse komplett über den Haufen wirft (und dabei ein wenig an 'Sucker Punch' erinnert). Darüber hinaus dürfen wir, wie auch schon in 'Martyrs', endlose Quälereien bestaunen (Dafür scheint Laugier besondere Vorlieben zu haben. Seltsam jedoch, dass in seinen Filmen nur Frauen leiden müssen...).
Ansonsten ist der Film sehr spannend und schockierend und hat eine unheimliche Atmosphäre zu bieten. Allenfalls das (für den Regisseur ungewöhnliche) Finale kann nicht ganz mithalten.
Actionkomödie mit Rachel McAdams (Wie ein einziger Tag) und Jason Bateman (The Gift).
Annie und ihr Ehemann Max, die für ihr Leben gern an Spieleabenden teilnehmen, werden von Max' arrogantem Bruder Brooks zu einem ebensolchen eingeladen. Im Gegensatz zu den üblichen Gesellschaftsspielen, wird hier etwas ganz Spezielles geboten: Brooks soll entführt werden und die anderen müssen ihn suchen. Seltsamerweise wirkt die ganze Entführung so realistisch...
Sehr lustige Actionkomödie, die vom Charme der beiden Hauptdarsteller lebt. Rachel McAdams und Jason Bateman harmonieren einfach wunderbar miteinander:
"Wir beide gewinnen den Wagen und dann machen wir darin ein Baby." (Annie) - "Ja, und er [Max' Bruder Brooks] muss zusehen." (Max) - "Ja. ... Nein, das will ich nicht!" (Annie) - "Nein, ich auch nicht." (Max)
Des weiteren gibt es schöne Filmverweise: Als die Gäste eines Spieleabends durchs Fenster hereinkommen meint Annie: "Erinnert an die Nacht der lebenden Toten."
Überhaupt zeichnet sich der Film neben einigen netten Wendungen durch eine schön austarierte Mischung zwischen Komik und Action aus. Das macht direkt Lust auf den nächsten Spieleabend...
"Bitte gib' mir mal die Streichhölzer, ich werde diese Tür abfackeln! (Kevin) - In einem fensterlosen Raum, in dem wir eingesperrt sind?!" (Michelle)
Horrorkomödie mit Damon Herriman (Lone Ranger), Angus Sampson (Mad Max: Fury Road) und Anna McGahan (Picnic at Hanging Rock).
Die Brüder Reg und Lindsay betreiben in Australien ein kleines, erfolgreiches Unternehmen, das Düngemittel herstellt. Ihr neuer Spezialdünger 'Morgans Blut- und Knochendünger', der mit toten Tieren (oder Menschen) angereichert ist, kommt bei den Kunden besonders gut an. Auf der Suche nach neuen Rohstoffen für ihren Dünger, gabelt Reg drei junge Leute auf, die sich auf dem Weg zu einem Musikfestival befinden...
'100 Bloody Acres' ist eine ungewöhnlich clevere, mit tiefschwarzem Humor angereicherte Horrorkomödie, die nicht mit drastischen Splatterelementen geizt. Mit speziellen Einfällen, überraschenden Wendungen und einem kreativen Ende überzeugt der Film vollauf.
Lobenswert sind darüberhinaus die guten Darsteller, so überzeugen Damon Herriman und Angus Sampson als ungleiches Brüderpaar, wobei insbesondere die süße Anna McGahan in der Rolle der jungen Sophie zum Mitfiebern einlädt.
Fazit: Für Horrorfans sehr empfehlenswert.
Horrorklassiker von George A. Romero (Zombie - Dawn of the Dead).
Nachdem ein Zombie ihren Bruder angegriffen hat, flüchtet Barbra in ein verlassenes Haus. Wenig später trifft auch der Afroamerikaner Ben ein, der sich ebenfalls auf der Flucht vor ihnen befindet. Nachdem sie sich im Haus verbarrikadiert haben, bemerken sie, dass sich im Keller noch weitere Menschen vor den Zombies versteckt halten. Zusammen stehen sie jetzt vor einem großen Problem: Die Toten werden wieder lebendig und attackieren das Haus, in dem sie sich versteckt halten...
Als Kultfilm geltend, kann er aus heutiger Sicht kaum noch überzeugen. Über weite Strecken ist der Film schlicht langweilig, Spannung kommt kaum auf. Gäbe es die letzte Viertelstunde nicht, die wenigstens etwas Action zu bieten hat, müsste man von einem Totalausfall sprechen.
Das knappe Budget ist dem Klassiker leider in jeder Szene anzusehen.
Trotzdem gebührt dem Werk schon allein deswegen Anerkennung, weil er den Zombiefilm maßgeblich beeinflusst hat.
Romanze mit Paula Patton (Mission: Impossible - Phantom Protokoll).
Die Flugbegleiterin Montana ist es leid, ständig von ihrer Mutter zum Heiraten gedrängt zu werden. Als jedoch sogar ihre jüngere Schwester Sheree ihre baldige Hochzeit verkündet, lässt sich Montana von ihren Kollegen dazu überreden, in einer selbst gesetzten Deadline von 30 Tagen unter ihren ehemaligen Lovern nach dem Richtigen zu suchen. Dabei übersieht sie jedoch ihren netten Nachbarn William...
Ganz nette, altmodische Romanze mit afroamerikanischen Darstellern nach altbekannten Mustern. Erwähnenswert ist einzig die sympathische Hauptdarstellerin Paula Patton. Allerdings ist dieser oftmals langweilige Film auch schnell wieder vergessen.
Mysterythriller mit Matthew McConaughey (Interstellar) und Anne Hathaway (Der Teufel trägt Prada).
Der Fischerboot-Kapitän Baker Dill lebt auf einer karibischen Insel und fährt regelmäßig mit Touristen zum Hochseefischen aufs Meer hinaus. Als seine Ex-Frau Karen auftaucht, ist es mit dem entspannten Leben schnell vorbei: Karen bittet ihn, für 10 Mio. $ ihren neuen, gewalttätigen Ehemann Frank zu ermorden, der sie und ihren Sohn Patrick tyrannisiert...
Hier ist nichts so wie es zunächst scheint...
'Im Netz der Versuchung' bedient sich beim Film noir mit einer klassischen Femme Fatale, dargestellt von Anne Hathaway, nur um dann mit einem erfrischenden, ganz und gar nicht alltäglichen Twist, in eine völlig andere Richtung zu kippen.
Der Cast ist außergewöhnlich gut; Matthew McConaughey als verloren wirkender Baker Dill bildet hierbei das Zentrum des Films, während Anne Hathaway in der Rolle der verführerischen Karen überzeugt.
Im Kontrast zu den freundlich-heiteren Hochglanz-Urlaubsbildern aus der Karibik steht die immer mysteriöser werdende Handlung, bei der die Charaktere sich scheinbar immer seltsamer verhalten. Außerordentlich gut gelungen ist dabei die unheilvolle Atmosphäre, die dafür sorgt, dass man stets dranbleibt und wissen möchte, wie es in diesem ungewöhnlichen Film weitergeht.
Fazit: Interessantes Film-noir-Rätsel für Geduldige.
Survivalthriller mit Irina Antonenko.
Eine Gruppe junger Leute will das neue Jahr gebührend auf einem Berggipfel einläuten. Um dorthin zu gelangen, nutzen sie eine alte Seilbahn. Als die Gondel durch einen Stromausfall plötzlich in luftiger Höhe zum Stehen kommt, beschließen sie, ihre Feierlichkeiten schon in der Kabine abzuhalten. Aber schon bald liegen die Nerven blank, da ihnen bewusst wird, dass wohl niemand sie retten wird...
'Abgerissen' ist die russische Antwort auf 'Frozen – Eiskalter Abgrund', wobei deren Prämisse durchaus gelungen ist. Während die schlichte Handlung noch soweit in Ordnung geht, versäumt es der stets auf Distanz zu den Zuschauern bleibende Film, wirkliche Spannung aufzubauen. In diesem schlecht inszenierten Survivalthriller passt leider kaum etwas zusammen. Das abrupte Ende bildet schließlich den den traurigen Schlusspunkt eines schwachen Films.
Fazit: Missratener Survivalthriller in schneebedeckter Umgebung.
Actionkomödie mit Mila Kunis (Black Swan) und Kate McKinnon (Ghostbusters).
Nachdem ihr vermeintlich langweiliger Ex-Freund Drew – der sich als Spion entpuppt – bei einem Attentat getötet wurde, macht sich Audrey zusammen mit ihrer besten Freundin Morgan auf dem Weg nach Wien, um einen Memorystick mit geheimen Daten an einen Unbekannten zu übergeben...
Mila Kunis und Kate McKinnon machen in dieser launigen Actionkomödie als Agentinnen wider Willen eine gute Figur und sind klar das Highlight des Films. Als Audrey und Morgan geraten sie in ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel, das sie von Wien über Prag, Paris bis nach Amsterdam und schließlich ins Deutsche Technikmuseum nach Berlin führt.
Schön unterlegt der Film dabei rasante Actionszenen mit zynischem Humor. Dazu passend zeigt der Film für Mainstream-Verhältnisse erstaunlich explizite Gewalt, die sich allerdings durch die erzählte Geschichte begründen lässt.
Das gut aufgelegte Duo sorgt mit immer wieder höchst amüsanten Dialogen und Aktionen für einen Riesenspaß.
Fazit: Unterhaltsame Actionkomödie mit jeder Menge Frauenpower.
'Willst du sterben, ohne dass du in Europa warst oder willst du in Europa sterben, aber dafür warst du wenigstens mal in Europa?' (Morgan)
Sniper-Thriller von Ryuhei Kitamura (No One Lives).
Eine Fahrgemeinschaft, bestehend aus sechs Studenten, durchquert mit ihrem Auto eine menschenleere Gegend, als auf einmal ein Reifen das Zeitliche segnet. Während sich einer von ihnen ans Wechseln macht und eine Patrone im kaputten Reifen entdeckt, sinkt er auch schon zu Boden. Ein Psychopath hat mit einem Scharfschützengewehr das Feuer eröffnet...
Extrem grausamer Splatterfilm, der den schwerwiegenden Fehler begeht, auf eine Einführung seiner Charaktere/Opfer zu verzichten und unverzüglich mit der unvermeidlichen Metzelei beginnt. Somit ist es unmöglich, mit den Figuren mitzufiebern.
Der erbarmungslose und zynische Film, der sich jegliche Erklärungen spart, wählt auch bei der Geschichte einen minimalistischen Ansatz: Es gibt keine. Dem für seine Liebe zu abartigen Brutalitäten bekannte Regisseur Ryuhei Kitamura, ging es wohl einzig und allein um eine möglichst brutale und sadistische Darstellung extremer Grausamkeiten. Wenigstens das ist ihm geglückt. Einen guten Film macht das aber noch lange nicht aus. Noch schlimmer ist nur das völlig missratene Ende.
Fazit: Dieses sinnlose Blutbad umfährt man am besten weiträumig.
Psychothriller mit Shia LaBeouf (Transformers 1-3) und Sarah Roemer (Fired Up – Das Cheerleader Camp).
Nachdem der Schüler Kale seinen Lehrer verprügelt hat, wird er zu drei Monaten Hausarrest verurteilt, der mittels elektronischer Fußfessel überwacht wird. Vor lauter Langeweile beginnt er von seinem Zimmer aus, seine Nachbarn per Fernglas zu beobachten: So wohnt direkt nebenan die schöne, kürzlich eingezogene Ashley, während sich auf der anderen Straßenseite der mysteriöse Mr. Turner befindet. Handelt es sich bei ihm vielleicht um den gesuchten Serienmörder aus den Fernsehnachrichten? Gemeinsam mit Ashley legt sich Kale auf die Lauer...
Die stimmige Kombination aus Drama, Teenie-Romanze und Thriller richtet sich eindeutig ans junge Publikum.
'Disturbia' bedient sich von der Grundidee her beim Klassiker 'Das Fenster zum Hof' von Alfred Hitchcock, variiert den großen Vorgänger allerdings kreativ genug, um nicht als bloße Kopie des zeitlosen Meisterwerks zu gelten.
Der Cast des Films überzeugt auf der einen Seite mit guten Jungschauspielern, unter anderem dem sympathischen Shia LaBeouf in der Rolle des Problemschülers Kale, sowie der attraktiven Sarah Roemer als Kales Nachbarin und Freundin Ashley und auf der anderen Seite mit dem bedrohlich wirkenden David Morse, der hier den sinisteren Nachbarn Mr. Turner mit einer beachtlichen Präsenz darstellt.
Dem unterhaltsamen Film gelingt es besonders gut, das Genre des Teenie-Films mit dem des Thrillers zu verknüpfen, indem er für eine gut funktionierende Abwechslung aus spannenden und lustigen Szenen sorgt. Während sich der toll inszenierte Film zunächst in typischen Teenie-Romanze/Komödie-Gefilden bewegt, zieht die Spannung später merklich an und so wird der Film mehr und mehr zum packenden Thriller, wobei gerade die letzte halbe Stunde, in der es Schlag auf Schlag geht, besonders fesselnd ist.
Fazit: Die freie Interpretation des Hitchcock-Klassikers begeistert mit ansprechenden Ideen.
Home-Invasion-Schocker mit Sharni Vinson (Patrick: Evil Awakens).
Anlässlich von Aubreys und Pauls Hochzeitstag, finden sich alljährlich ihre vier erwachsenen Kinder samt Lebenspartner in ihrem edlen, abgelegenen Familienanwesen ein. Diesmal will der älteste Sohn, Schriftsteller Crispian, die Gelegenheit ergreifen, allen Anwenden seine neue Freundin Erin vorzustellen. Die üblichen familiären Streitigkeiten werden allerdings jäh durch den Bolzen einer Armbrust unterbrochen. Sofort werden Fenster und Türen verriegelt, doch das Böse befindet sich längst im Haus. Ausgerechnet Erin behält nun einen kühlen Kopf und nimmt den Kampf gegen die Killer auf...
Nach dem Motto: Der Feind in meinem Haus muss raus!
'You're Next' ist ein fieser Home-Invasion-Schocker, der definitiv keine Gefangenen macht und mit der bestens aufgelegten Sharni Vinson eine exzellente Hauptdarstellerin zu bieten hat. Als sympathische, ganz und gar nicht zimperliche, survivalerfahrene Erin, stellt sie eine erstklassige Identifikationsfigur dar und behält stets den Überblick. Wie sie sich selbst auf die Jagd nach den Killern begibt und mit eiskalter Präzision, ohne auch nur eine Miene zu verziehen, einen nach dem anderen abschlachtet, ist richtig stark. Die coole Badass-Heldin setzt sich dabei mit allem zur Wehr, was der Haushalt hergibt und richtet als messerschwingende Kampfamazone mit aller Entschlossenheit eine dermaßen blutige Metzelei an, dass es eine wahre Freude ist.
Während die meisten Familienmitglieder ausgemachte Unsympathen sind, denen man fast ein frühes Ableben wünschte, fiebert man dagegen bei dem packenden Überlebenkampf der Heldin umso mehr mit. Das in bedrohlicher Atmosphäre spielende, zunächst überwiegend ernst inszenierte Katz-und-Maus-Spiel, wird im weiteren Verlauf immer wieder ironisch gebrochen. Mit kreativen Ideen bringt der sehenswerte Film frischen Wind, ohne jedoch das Genre zu revolutionieren. Trotz allem Augenzwinkern und aufblitzender Ironie ist der Horrorfilm auch keine reine Satire wie beispielsweise 'The Cabin in the Woods'.
Der doch recht brutale Film ist mit tiefschwarzem, zuweilen derb-zynischem Humor unterlegt und unterhält dadurch bestens. Die blutrünstige Art und Weise, wie hier (unter anderem) Küchengeräte anderen Verwendungszwecken zugeführt werden, ist äußerst amüsant. Überdies sorgt die vergleichsweise hohe Anzahl der Anwenden für einen mehr als ansehnlichen Bodycount, der mit ideenreichen Kills vollzogen wird. Der absolute Höhepunkt wird dabei kurz vor Schluss erreicht, indem Erin einen Mixer(!) zweckentfremdet.
Es ist allerdings schade, dass der (erste) Twist viel zu früh verraten wird, indem einige Charaktere über den Grund für das Massaker diskutieren. In Anbetracht des ansonsten tadellosen Films sowie des außerordentlich guten Soundtracks ist das jedoch zu verschmerzen.
Fazit: Rabenschwarze Metzelei mit wahnsinnig tougher Heldin.
Komödie mit Kristen Wiig (Downsizing), Melissa McCarthy (Ghostbusters) und Rose Byrne (Insidious).
Nachdem sie ihre Bäckerei kürzlich schließen musste und auch in ihrem Liebesleben nur Pech hat, ist Mittdreißigerin Annie frustriert. In dieser schwierigen Lage soll sie als Trauzeugin ihrer besten Freundin Lillian fungieren und somit die Hochzeit maßgeblich vorbereiten. Auf Lillians Verlobungsparty lernt sie die Brautjungfern Becca, Megan, Rita und Helen kennen. In der Folge kommt Annie besonders die wohlhabende und stets perfekte Helen in die Quere, die versucht die Hochzeitsplanung an sich zu reißen. So versuchen die beiden von nun an, sich gegenseitig zu übertrumpfen...
Die infantile und abstoßende Komödie, die ihre Nicht-Handlung mit widerwärtigem 'Humor' zu kaschieren versucht, ist ein grausiges, überlanges Machwerk.
Die schwachsinnige Nicht-Handlung, in der sich die Trauzeugin Annie mit der Brautjungfer Helen bekriegt, wer von beiden die bessere Freundin der Braut sei, wirft die Frage auf, ob das tatsächlich alles ernst gemeint sein soll oder ob sich die Verantwortlichen über das Publikum lustig machen wollen.
Der derbe 'Humor' dieses miesen Streifens bewegt sich auf niedrigstem Niveau; er besteht vorrangig aus einer Abfolge widerlicher Fäkalwitze und ist unfassbar unlustig. Besonders ekelerregend ist die Szene im Brautmodengeschäft sowie jene im Flugzeug. Pausenloses Fremdschämen ist bei dieser unendlich platten Komödie ebenso selbstverständlich wie ein nervender Endlos-Zickenkrieg zwischen all den unsympathischen Charakteren.
Die schockierend ordinären, stereotypen Hauptfiguren, die sich ständig in komplett niveaulosen Dialogen ergehen, sind ausnahmslos furchtbar und zutiefst hassenswert. Eindeutig am schlimmsten ist die unerträgliche Vollkatastrophe Megan, dargestellt von der schlichtweg grauenhaften Melissa McCarthy. Dass es für ebenjene Melissa McCarthy eine Oscarnominierung gab, kann eigentlich nur ein äußerst übler Scherz sein. Für alle anderen, an diesem Film nicht mitwirkenden, Schauspielerinnen ist das eine Beleidigung sondergleichen, geradezu ein Hohn. Das hat das Filmjahr 2011 wirklich nicht verdient.
Dieser entsetzliche Film ist wirklich das Allerletzte. Alle anderen Kritikpunkte beiseite gelassen, ist für eine Komödie der Drama-Anteil viel zu hoch ausgefallen.
Der einzige Lichtblick in tiefschwarzer Nacht ist der gute Chris O'Dowd als netter Officer Nathan Rhodes, der natürlich nur selten zu sehen ist.
Fazit: Vor Paul Feig, Judd Apatow und vor allem Melissa McCarthy kann man nur warnen!
Märchendrama mit Ewan McGregor (Die Insel) und Hayley Atwell (Captain America – The First Avenger).
Als Kind war Christopher Robin mit seinen Freunden Winnie Puuh, I-Aaah, Ferkel und Tigger im Hundertmorgenwald unzertrennlich. Dann ist er erwachsen geworden, hat geheiratet und wurde Vater einer Tochter. Heute sitzt er in einem Londoner Büro und hat keine Zeit mehr für seine Familie. Da kommt Winnie Puuh vorbei und bringt ihn in den Hundertmorgenwald zurück...
Die berührende Geschichte, die auf durchweg liebevoll gezeichnete Figuren setzt, ist im besten Sinne altmodisch.
Durch den ausgezeichneten Ewan McGregor als Erwachsenen Christopher Robin, der erst wieder lernen muss, was wirklich im Leben zählt und den exzellent computeranimierten Figuren ist der Film sehr charmant. So sind der wunderbar knuffige, tollpatschige Bär Winnie Puuh, der stets deprimierte und pessimistische Esel I-Aaah, das ängstliche Schweinchen Ferkel, der hyperaktive Tiger Tigger sowie einige andere mehr äußert liebenswert.
Der gerade zu Beginn reichlich düstere und teilweise auch bedrückende Film ist zunächst überwiegend ernst. Zu den traurig-schönen, melancholischen Bildern, die in Verbindung mit der ruhigen Erzählweise nachdenklich stimmen, kommt mit dem Auftauchen von Winnie Puuh bei Christopher Robin in London fein eingestreuter Humor dazu.
Obwohl der Film zwar kindgerecht ist, richtet er sich doch eher an Erwachsene, die einen nostalgischen Blick zurück in die eigene Kindheit werfen möchten. In teils märchenhaften Bildern zeigt der Film die schlichte, aber aufrichtige Botschaft auf, das innere Kind in jedem von uns zu bewahren, während gleichzeitig die Bedeutung von Familie, Freundschaft und Fantasie betont wird.
Fazit: Ein großartiges, tiefgründiges Vergnügen für alle geistig Junggebliebenen.
Thriller mit Anna Kendrick (Pitch Perfect) und Blake Lively (The Shallows).
Die alleinerziehende Mutter und leidenschaftliche Videobloggerin Stephanie freundet sich mit der immer perfekt gestylten PR-Chefin Emily an. Nach einigen gemeinsamen Martinis kümmert sich Stephanie auch um Emilys Sohn, während Emily beruflich verreist. Als sie auch nach Tagen nicht zurückgekehrt ist, macht sich Stephanie auf die Suche nach ihr...
Beginnt vielversprechend, besonders Blake Lively begeistert hier als äußerst elegante und stilbewusste Emily. Überhaupt setzt der Film ganz auf seinen Hochglanz-Look. Leider verliert sich der Thriller aber in der zweiten Hälfte zunehmend in stark konstruierten und kaum noch nachvollziehbaren Wendungen, die überhaupt nicht mehr zur ersten Stunde passen wollen. Am Ende wird es dann sogar völlig absurd.
Nach dieser kruden Auflösung schließen wir uns doch glatt Emily an:
'Verziehen wir uns? Mom braucht 'nen Drink!' (Emily)
Her mit den Martinis!
Folterhorror mit Angela Bettis (May – Die Schneiderin des Todes) und Kirby Bliss Blanton (The Green Inferno).
16 Jahre nach dem sie sich aus den Klauen eines sadistischen Serienmörders befreien und ihn töten konnte, kehrt die traumatisierte Joan wieder in ihren Heimatort Ovid zurück. Kurz darauf muss sie feststellen, dass erneut eine Mordserie nach gleichem Muster wie damals begonnen hat...
Torture-Porn, an dem vieles schlecht ist: Geschichte nicht besonders originell, Beleuchtung mies, Dialoge meistens schwach, etc... Die genremäßigen Folterszenen sind dagegen sehr effektiv und schön eklig anzuschauen.
Fazit: Für Splatterfans einen Blick wert.
Rachethriller mit Matilda Lutz (Rings) und Kevin Janssens (The Room).
Der verheiratete Geschäftsmann Richard fliegt mit seiner jungen Geliebten Jen in sein weit abgelegenes Ferienhaus mitten in der Wüste, um sich einige Tage so richtig zu entspannen. Früher als erwartet, kommen seine beiden Freunde Stan und Dimitri vorbei, mit denen er sich zur Jagd verabredet hatte. Schließlich vergewaltigt Stan Jen, wonach die drei Männer beschließen Jen einen Abhang hinunterzustoßen, um sie an einer Aussage zu hindern. Aber Jen überlebt und rächt sich nun erbarmungslos...
Auch wenn es im Prinzip nur nach einem weiteren Rape & Revenge-Streifen klingt, steckt hier mehr dahinter: Allein mit welcher Präsenz die grandiose Matilda Lutz hier vor der Kamera agiert ist bemerkenswert.
Man kann diesen Film auch als (brutalen) Beitrag zum Feminismus verstehen, zumal der Rape-Teil für Voyeure kaum Schauwerte bietet.
Dagegen wird dem Rache-Teil umso ausgiebiger zelebriert: Wenn etwa dem ersten Übeltäter das Licht ausgeknipst wird (durchaus wörtlich zu verstehen), mag man kaum hinsehen.
Ach ja, dieser Film ist definitiv nichts für Zartbesaitete: Hier werden wahrlich erstaunliche Mengen an Blut vergossen. Noch vor 10 Jahren hätte der Film bei der FSK wohl keine Chance auf eine Freigabe gehabt.
Fazit: Wem die (stellenweise drastische) Gewalt nichts ausmacht, der sollte sich diesen kleinen, feinen und intelligent gemachten Rachethriller zu Gemüte führen.
Slasher mit Haley Bennett (Swallow).
Während alle anderen Studenten über Thanksgiving nach Hause zu ihren Familien fahren, bleibt Justine aus finanziellen Gründen als Einzige auf dem Campus zurück. Auch allein will sie sich ein paar entspannte Tage gönnen. Noch ahnt sie nicht, dass sie bald von psychopathischen Satanisten gejagt werden wird...
Gut gemachter Slasher, der sowohl von seiner beeindruckenden Atmosphäre als auch von seiner eindrucksvollen Hauptdarstellerin lebt.
Der Schauplatz, ein verlassenes, menschenleeres Campusgelände, das auch ohne Killer schon gruselig genug wäre, bringt eine hervorragende, sinistere Atmosphäre mit sich.
Die sehr gute Hauptdarstellerin Haley Bennett verkörpert die sympathische Justine stets glaubwürdig, die sich im Laufe des Films vom verhuschten Opfer zur toughen Kämpferin mit unbedingtem Überlebenswillen wandelt. In diesem packenden Katz-und-Maus-Spiel muss die Protagonistin Justine, die nahezu komplett auf sich allein gestellt ist, über sich hinauswachsen, um überleben zu können.
Der dialogarme Film ist dabei höchst spannend geraten, hält sich im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern mit Gewaltdarstellungen aber stark zurück. Während bei dem mitreißendem Überlebenskampf kaum Zeit zum Durchatmen bleibt, verzichtet der durchweg ernste Film passenderweise komplett auf Humor oder ironische Brechungen. Den Höhepunkt bildet ein höchst cleverer Abschluss-Kill.
Fazit: Einfallsreicher Slasher mit ausgezeichneter Hauptdarstellerin.
Die Entstehungsgeschichte von Martyrs:
Laugier: Guten Morgen, Herr Produzent.
Produzent: Guten Morgen, Herr Laugier.
Laugier: Ich hätte da eine nette Idee für Ihren nächsten Horrorfilm.
Produzent: Erzählen Sie, ich bin ganz Ohr! (Sieht viele €/$-Zeichen vor sich)
Laugier: Ich dachte da an eine Geschichte über eine junge Frau, die von Psychopathen gefoltert wird.
Produzent: Um auf den Saw- und Hostel-Zug aufspringen zu können? Klingt ja super!
Laugier: Freut mich, dass sie es freut.
Produzent: Wird das wieder so eine typische Rachegeschichte mit einem sexy Final Girl, das am Ende alle Folterer abmetzeln darf? Die verkaufen sich gerade besonders gut! (Lechzt)
Laugier: Nein, nein. Sie haben mich falsch verstanden.
Produzent: Aber... (Stockt). Was denn dann für eine Geschichte? (Verwirrt)
Laugier: Wir haben da eine junge Frau, die von einer Sekte langsam zu Tode gefoltert wird, damit sie der Sekte davon berichten kann, was nach dem Leben mit uns geschieht. Natürlich überlebt sie nicht, die Sekte darf triumphieren und...
Produzent: (Unterbricht ihn) Das kann doch nicht ihr Ernst sein! (Entsetzt)
Laugier: Doch, doch. Es ist mir eine echte Herzensangelegenheit.
Produzent: Also reiner Torture Porn ohne Sinn und Verstand. (Seufzt) Aber...
Laugier: (Unterbricht ihn) Wo denken Sie hin? Hierbei handelt es sich um hochstehende KUNST! (Blickt entsetzt drein)
Produzent: (Genervt) Wenn Sie meinen... (Hält Laugier ab jetzt für geisteskrank)
Laugier: Ja, denken Sie noch einmal darüber nach.
Produzent: (Stöhnt) Aber das will doch niemand sehen!
Laugier: Genau deswegen will ich es ja machen.
Produzent: Ja, ja, schon gut. Für ihre Traumata kann ich nichts. Aber ohne Final Girl kriege ich das nicht vermarktet. Sind Sie zu Änderungen bereit?
Laugier: Nein, auf gar keinen Fall! Denken Sie an die Kunst!
Produzent: Na dann, suchen Sie sich einen anderen Produzenten. Auf Nimmerwiedersehen!
Laugier: Schade. (Denkt sich: Ich finde bestimmt einen anderen Irren.)
...
...
...
Viele Besuche später...
...
...
...
Laugier: Hallo, ich hätte da eine großartige Idee für einen neuen Horrorfilm, den man so noch nie gesehen hat.
Produzent 99: Hm. Das klingt erst einmal interessant. Umreißen Sie doch mal grob den Inhalt.
Laugier: Ich will die Geschichte einer jungen Frau erzählen, die von einer Sekte langsam zu Tode gefoltert wird. Das gesamte letzte Drittel soll vollständig aus diesen leckeren Szenen bestehen. (Lechzt) Was meinen Sie dazu?
Produzent 99: Großartige Idee! Das wollte ich schon immer mal sehen! (Lechzt)
Laugier: Freut mich, dass wir den gleichen Geschmack teilen.
Produzent 99: Die Finanzierung steht. Wie weit sind Sie mit dem Drehbuch?
Laugier: Es ist bereits fertig.
Produzent 99: Wirklich? (Jubiliert)
Laugier: (Kramt das Drehbuch hervor) Ja, es ist mir eine echte Herzensangelegenheit.
Produzent 99: Das verstehe ich natürlich. Erzählen Sie mir doch noch, wie sie auf diesen Gedanken gekommen sind. Wenn es eine möglichst rührselige Geschichte ist, kann unsere PR-Abteilung das toll für das Marketing verwenden.
Laugier: Ja, also... Ich habe in diesem genialen Drehbuch meinen Hass auf die Welt, meine Depressionen und meine Misogynie verarbeitet...
Produzent 99: (Unterbricht ihn) Das M-Wort streichen wir aber raus! Kommt nicht gut an!
Laugier: Aber das Ende können wir so lassen, oder?
Produzent 99: (Liest kurz nach) Ja, kann so bleiben.
Laugier: Besonders das Ende ist mir nämlich besonders wichtig. Darin zeigt sich nämlich mein besonders gut ausgeprägtes philosophisches Gespür.
Produzent 99: Wirklich? Klingt mir eher nach Pseudo-Philosophie.
Laugier: Aber nein, es ist wahre Kunst! Und falls es das Publikum anders sehen sollte, erklären wir sie einfach für nicht intelligent genug.
Produzent 99: (Denkt nicht nach) So machen wir es!
Laugier: Auf Wiedersehen.
Produzent 99: Auf Wiedersehen. (Denkt sich: Hoffentlich gibt es außer mir noch genügend andere, kaufwillige Sadisten, damit sich der Spaß rechnet.)
Folterhorror mit Morjana Alaoui und Mylène Jampanoi.
Nachdem Lucie als Kind von Unbekannten entführt, längere Zeit gefangen gehalten und dabei misshandelt wurde, ist sie 15 Jahre später davon überzeugt, ihre früheren Peiniger in einem Zeitungsartikel wiedererkannt zu haben und macht sich, mit einer Schrotflinte bewaffnet, auf den Weg zu ihnen, um eine Metzelei anzurichten...
(SPOILER SPOILER SPOILER)
Eigentlich verdient dieser vollkranke, durch und durch widerwärtige Film keinen Kommentar, ja nicht einmal eine Sekunde des Nachdenkens über diese fassungslos machenden Auswüchse eines kranken Geistes. Vielleicht wollte der verantwortliche Jung-Regisseur Pascal Laugier einen Film von Sadisten für Sadisten drehen. Definitiv ist es kein Unterhaltungsfilm geworden, denn ein Unterhaltungswert ist nicht vorhanden. Wohl eher ein Therapiefilm des schwer erkrankten, bemitleidenswerten Regisseurs.
In spekulativen, gewaltgeilen Bildern begeht der geschmacklose Film eine Grenzüberschreitung nach der anderen. Mit welcher Selbstverständlichkeit und welchem Ausmaß darüber hinaus Misogynie betrieben wird, ist erschreckend und geradezu bestialisch. Ein Film zum Übergeben!
Die unvertretbar langen, gewaltverrlichenden Folterszenen und die dabei ausgiebig zelebrierte, abstoßende Gewalt ist menschenverachtend und macht einen fassungslos. Über alle Schmerzgrenzen hinaus zeigt der extrem verwerfliche, zynische Film, schier endloses Quälen und Leiden von kaum fassbarer Brutalität, ohne jeglichen Sinn. Die stumpfe, selbstzweckhafte, in widerlicher, pervers-voyeuristischer Art und Weise gefilmte Endlosfolter ist nicht auszuhalten. Die erniedrigende, verstörende Gewaltorgie, die eine unfassbare Quälerei darstellt ist eine echte Zumutung.
Der Film ist durch und durch Torture Porn. Es ist völlig in Ordnung einen solchen Film zu drehen, aber dann muss man auch dazu stehen und nicht ein hirnrissiges Experiment als Vorwand benutzen, um eine reißerische Metzelei zu veranstalten. Das durchgeführte Experiment ist von vornherein komplett sinnlos, da die Sterbende wohl kaum die Wahrheit sagen wird. Indem das Experiment für die Sekte doch noch zum gewünschten Erfolg führt, rechtfertigt und befürwortet der unerträgliche Film abartige Gewalt im Namen der Wissenschaft und das ist wirklich schmerzhaft. Dieser peinliche Versuch, dem sich für intelligent haltenden Folterfilm einen tieferen Sinn zu verleihen, scheitert natürlich vollends.
Allein schon die Aussage, Folter diene einem höheren Zweck, ist schon eine Frechheit. Natürlich handelt es sich in diesem Film ausschließlich um Gewalt als Selbstzweck. Jeder Saw- oder Hostel-Teil ist wertvoller als dieser absolut unehrliche Film. In Hostel beispielsweise, wird ganz klar gesagt und gezeigt, wie sadistische Geschäftsleute Menschen zu Tode foltern, weil sie es geil finden, während in Martyrs die Brutalität unter dem Deckmantel der angeblichen Kunst versteckt wird und DAS ist wirklich völlig verachtenswert!
Das herbeigesehnte Ende des zutiefst hassenswerten Films, folgt wohl einem der bekanntesten deutschen Dramatiker: 'Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen. Den Vorhang zu und alle Fragen offen.' Mit Philosophie, wie von manchen behauptet, hat das Ende natürlich überhaupt nichts zu tun. Dafür reicht es einfach nicht aus, eine Frage in den Raum zu werfen, Möchtegern-Philosophie, oder Pseudo-Philosophie trifft es viel eher.
Unklar bleibt oder diese aufwühlende, furchtbare Extremerfahrung eher für Sadisten oder Masochisten geeignet ist. Hat man wirklich selten: Ein Film, der seine Zuschauer misshandelt. Eine Erfahrung, die man definitiv niemals machen will und die man nicht einmal seinem schlimmsten Feind empfehlen kann: Der Film selbst ist die reine Folter, die Folter des Publikums. Aber eines hat der übelkeitserregende Film auf jeden Fall geschafft: Er bleibt längere Zeit im Gedächtnis. Natürlich nicht positiv, sondern mit zunehmender Wut auf alle Verantwortlichen, aber er bleibt im Gedächtnis. Nach diesem Film kann man sich in psychologische Behandlung begeben, dabei sollte die eigentlich der passionierte Regisseur besuchen. Was macht er stattdessen? Dreht die nächsten kranken Filme. Und warum macht der Regisseur das? Ganz einfach, weil er es kann. Nicht die beste Antwort.
Man kann ihm nur zurufen: 'Pascal Laugier und alle anderen Regisseure, die ernsthafte, größere psychische Probleme haben: Begebt euch in Behandlung, macht eine schöne Therapie, wandert auf eine einsame Insel aus, lebt als Eremiten oder begeht notfalls Selbstmord, wenn es gar nicht mehr anders geht, ABER: Hört auf, das Publikum eurer Filme als Therapeuten zu missbrauchen und sie damit möglicherweise in dieselbe Situation zu bringen, in der ihr euch befindet. Ein absolut asoziales Verhalten!'
Der Film hat aber auch seine guten Seiten. Ja, wirklich! Hier ein Zitat kurz vor Schluss: 'Können Sie sich vorstellen, was nach dem Tod mit uns passiert? [...] Zweifeln Sie!' Absolut richtig, Zweifel sind immer angebracht, besonders an der Qualität des vorliegenden Films.
Die Umdeutung des Märtyrer-Begriffs hingegen ist mehr als ärgerlich: Ein Märtyer nimmt für seine Überzeugungen den Tod in Kauf, aber darum geht es ja gerade nicht!
Eigentlich sollten Filme immer ungeschnitten angesehen werden. Wer dieses unsägliche Machwerk hingegen uncut kennt, sehnt sich eine von der FSK behandelte, am besten um die komplette zweite Hälfte gekürzte, Fassung herbei. Anders als bei Saw 7, Hostel 2 oder Inside ist es hier wirklich sehr verwunderlich, dass sich die BPjM ('nur' Liste A) und die deutschen Gerichte nicht weiter an dem Film gestört haben. Eine Beschlagnahmebegründung hätte so lauten können: 'Der Film dient dem Zweck, durch eine Aneinanderreihung detailliert ausgespielter, sadistischer Handlungsweisen und der Aufzeigung der körperlichen und psychischen Qualen der Opfer ein voyeuristisches Interesse beim geneigten, sadistischen Betrachter hervorzurufen, der sich so an dem Geschehen delektieren kann.'
Die erstaunlich hohen Bewertungen hier machen einen komplett fassungslos. Richtig grotesk wird es aber erst dann, wenn man einige Kommentare gelesen hat, in denen verdeutlicht wird, dass sie den Film für wahnsinnig genial halten, 9 oder 10 Punkte vergeben und gleichzeitig betonen, ihn nie wieder anzuschauen. Das ist wirklich genial: Ein Film ohne Chance auf eine zweite Sichtung bekommt 9 oder 10 Punkte! Absolut lächerlich.
Wenn es das absurde Ziel des Regisseurs war, dass sich das Publikum tagelang schlecht fühlen und den Film verabscheuen soll, hat er es auf jeden Fall geschafft. Dann ist der Film auch auf seine völlig kranke, zerstörerische Art und Weise gut. Toll gemacht, Herr Laugier! Punkte gibt es trotzdem keine. Nicht einen einzigen darf es dafür geben, oder, um es mit Bar Refaeli zu sagen: 'I'm sorry. Zero Points!' (ESC 2019). Das 'sorry' muss man hier jedoch streichen.
NIE WIEDER!
Thriller mit Emily Ratajkowski (In Darkness) und Aaron Paul (Breaking Bad).
Nachdem Cassie von Bryan beim Fremdgehen erwischt wurde, beschließen die beiden ihre Beziehung zu retten, indem sie sich ein Ferienhaus in der malerischen Toskana mieten. Als sich Cassie beim Joggen in der neuen Umgebung verletzt und vom freundlich wirkenden Einheimischen Federico versorgt wird, beginnt Bryan wieder eifersüchtig zu werden. In der Folge drängt sich Federico den beiden immer mehr auf...
Der akzeptable Thriller hat seine Qualitäten auf der Schauspielerseite. Emily Ratajkowski und Aaron Paul als Cassie und Bryan sind überzeugend als argloses US-Pärchen, das im bösen Ausland an sinistre Einheimische gerät. Im Film, der in wahrlich traumhafter Umgebung spielt, ist nicht alles aus einem Guss. Gerade die Naivität der beiden Hauptfiguren und die Tatsache, dass sie sich kaum Gedanken darüber machen, was es mit ihrem (ungebetenen) Dauergast auf sich haben könnte, ist durchaus fragwürdig. Das Ende hat dann noch eine nette Schlusspointe zu bieten.
Der Film lohnt sich auf jeden Fall. Actionszenen und Charakterentwicklung halten sich schön die Waage. Das Ende deutet auch schon auf eine Fortsetzung hin, die im März 2021 kommen soll.
Alicia Vikander, die ihre Rolle hier sehr gut ausfüllt, ist als junge Lara Croft deutlich geerdeter als Angelina Jolie in den beiden früheren Teilen.
Horrorthriller mit Elisha Cuthbert (The Girl Next Door) und Chad Michael Murray (Nächster Halt: Fruitvale Station).
Auf dem Weg zu einem wichtigen Footballspiel zelten sechs befreundete College-Studenten im Freien. Als sie am nächsten Morgen weiterfahren wollen, stellen sie fest, dass eines ihrer Autos defekt ist und repariert werden muss. Sie treffen einen Mann, der ihnen anbietet, zwei von ihnen bis zum nächsten Dorf mitzunehmen, um das Ersatzteil zu beschaffen. Dort angekommen, betreten sie schließlich das 'House of Wax', ein unheimliches Wachsfigurenkabinett, in dem die ausgestellten Skulpturen erstaunlich echt aussehen...
'House of Wax' lebt von seiner ausgezeichneten Atmosphäre; allein wie gut das Wachsfigurenkabinett – das ganz und gar aus Wachs besteht – in Szene gesetzt wurde, ist (alb-)traumhaft genial. Aber auch die (nahezu) verlassene, gruselige Stadt Ambrose wird gekonnt dargestellt.
Bei der Einführung seiner Charaktere lässt sich der gelungene Film viel Zeit, was gut und wichtig ist, um später mit ihnen mitleiden und mitfiebern zu können. Aus dem guten Cast stechen dabei vor allem die erstklassig besetzte, Elisha Cuthbert in der Rolle der toughen Carly und Chad Michael Murray als ihr latent aggressiver Bruder Nick hervor. Die beiden bilden ein beeindruckendes Geschwister-Duo, das alles daran setzt, diese Nacht zu überleben.
In bester 80er Jahre Slasher-Manier garantiert der ideenreiche und harte Horrorthriller eine dauerhaft hohe Spannung und gruselige Killer. Packende Gruselatmosphäre (z. B. die Szenen in der Kirche oder im Kino) wechselt sich hierbei mit heftigen Splattereinlagen ab. Durch die immer wieder eingestreuten, hervorragenden Schockmomente, die stets für Nervenkitzel sorgen, wird der mitreißend inszenierte Film noch intensiver. Untermalt von einem guten Soundtrack und gipfelnd in ein spektakuläres, toll bebildertes Wachs-Inferno, das den starken Film optimal abrundet.
Nur nebenbei bemerkt: Einen Film schlecht zu bewerten, nur weil Paris Hilton darin mitgewirkt hat, ist ein echtes Armutszeugnis.
Horrorthriller mit Kelly Reilly (Sherlock Holmes) und Michael Fassbender (Shame).
Für ein romantischen Wochende fahren Steve und Kelly zum Eden Lake, an dem künftig Luxuswohnungen entstehen sollen. Nach diversen kleineren Provokationen seitens einer Gruppe Jugendlicher, stehlen sie schließlich das Auto der beiden. Als Steve im Anschluss daran versehentlich den Kampfhund der Jugendlichen tötet, beginnt für Kelly und Steve ein grausiger Überlebenskampf...
Schockierender Horrorthriller mit einer großartigen Hauptdarstellerin, der einen fassungslos zurücklässt. Mit Sicherheit ein Film, an dem man sich noch lange erinnern wird. Nur für Hardcore-Horrorfans mit hoher Frustrationstoleranz geeignet.
Hier werden Sie geschockt!
Horrorfilm mit Adrienne Barbeau (Die Klapperschlange) und Jamie Lee Curtis (Halloween).
Nachdem die habgierigen Einwohner eines kleinen kalifornischen Küstenortes vor 100 Jahren ein Schiff auf ein Riff auflaufen ließen, kehrt die Besatzung inmitten von Nebelschwaden zurück und übt grausame Rache...
Über weite Strecken des Film passiert gar nichts. Vermutlich war dieser Film 1980 äußert spannend und gruselig. Heute funktioniert er allerdings nicht mehr. Am schönsten sind noch die Nebel-Szenen, wohingegen die Haken-Mörder kaum für Spannung sorgen. Aus heutiger Sicht erwähnenswert ist die Tatsache, dass der Film nahezu vollständig auf Gewalt verzichtet - heute gäbe es wohl jede Menge Blutfontänen. 'The Fog' ist ein klarer FSK-12-Kandidat.
Positiv ist sicherlich die Idee der Radiosendung, die den Film zusammenhält.
Bis der Nebel sich gelichtet hat, müssen wir noch den wahren Horror ertragen: die grausig schlechte und unpassende Musik.
Horrorthriller mit Dominic Monaghan (Der Herr der Ringe) und Ksenia Solo (The Factory).
Zufällig trifft Seth, der als Tierpfleger arbeitet, seine ehemalige Mitschülerin Holly wieder. Als sie kein Interesse an ihm zeigt, beginnt er sie zu stalken. Nach einiger Zeit der Vorbereitung, entführt Seth Holly und sperrt sie im Keller des Tierheims in einen Käfig ein. Er wolle sie retten, meint er. Doch noch ist nicht klar wer hier Täter und wer Opfer ist...
Es geht ganz gut los, wird dann aber zunehmend wirrer und die Figuren treffen einige seltsame Entscheidungen. In der zweiten Hälfte wartet der Film dann mit einigen Splatter-Einlagen auf. Muss man nicht gesehen haben. Es gibt viel bessere Horrorthriller.