Ohrenbär - Kommentare

Alle Kommentare von Ohrenbär

  • 2 .5
    Ohrenbär 12.02.2015, 00:35 Geändert 12.02.2015, 00:42
    über Proxy

    Dieser Film ist Schund.
    Er besteht ausschließlich aus zwei Dingen:
    1. langen dramatischen Szenen, in denen es Menschen schlecht geht, aber nichts passiert.
    2. Plottwists.
    Das allein macht den Film noch nicht zu Schund. Plottwists sind nicht notwendigerweise schlechte Stilmittel. Es ist das Drumherum, das sie gut oder schlecht macht.
    In diesem Film gibt es kein Drumherum. Er zeichnet sich vielmehr durch die Abwesenheit wesentlicher narratologischer Elemente aus: Es gibt keinen roten Faden und es fehlt jeder psychologische Hintergrund für die Charaktere. Es gibt, wie gesagt, nur "überraschende" Wendungen. Für Plottwists aber braucht es Plot und den bietet der Film nicht. Seine Handlung lässt sich nicht knapp zusammenfassen oder auf den Punkt bringen - denn sie hat keinen Punkt. Man sieht das ganz gut an dem wirren Trailer oder dem seltsamen Beschreibungstext auf moviepilot.
    Das Schlimmste aber ist das Fehlen jeder psychologischen Erklärung für die Charaktere. Jeder auftretende Charakter in diesem Schundfilm ist komplett IRRE. Niemand hat nicht einen richtig harten psychischen Knacks. Das alleine ist schon seltsam genug, aber hinzu kommt, dass dafür keine Erklärung geliefert wird. Warum sind alle irre? Was treibt sie dazu, die irren Dinge zu tun, die sie tun? Woher kommt das? Was hat sie zu dem gemacht, was sie heute sind?
    Nur um das Klarzustellen: Ich verlange keine dichten Charakterstudien. Aber jeder mindestens mittelmäßige Film, in dem Psychopathen eine Rolle spielen, bietet einen Ansatzpunkt zur Erklärung ihres Geisteszustandes. Norman Bates erklärt sich aus seinem Verhältnis zu seiner Mutter. Das ist keine lückenlose Erklärung, aber es ist immerhin etwas, an dem man sich festhalten kann und das einem ermöglicht, zu sagen, man habe etwas von dem Charakter verstanden und er schwebe nicht einfach in der Luft. Soetwas bietet Proxy an keiner Stelle. Die Protagonisten sind von Anfang an irre, wie es dazu kommt, ist egal, hauptsache man kann das in immer neuen Plottwists enthüllen. Am Ende ist nur interessant wo sie hingehen, nicht wo sie herkommen. Und das stimmt eben nicht. Das ist nicht interessant. Es ist völlig egal. Da kann der Plottwist so überraschend sein, wie er will, es fehlt jeder Ansatzpunkt, der das Geschehen interessant macht.

    "Proxy" wirkt wie eine hämische Trashfilmparodie auf M. Night Shyamalan. Aber selbst dieser hat genug Können, um nicht so einen Mist zu produzieren.
    Finger weg!

    2
    • 6 .5

      Recht spannende Krimiserie mit schöner Kulisse, interessanten und teilweise schrägen Charakteren, süßem Neuseeländischen Akzent und tollem (da kaum vorhandenem) Soundtrack. Leider verliert die Miniserie heftige Punkte für ihre Handlung; es krankt an den Plot-Twists. Einerseits werden diese für ein erfahrenes Publikum so deutlich angekündigt, dass sie vorhersehbar sind, andererseits sind sie alles andere neu. Ich hatte regelmäßig das Gefühl, diese Geschichte in anderen Gewändern schon viel zu oft gesehen zu haben.
      Wer wirklich selten Serien oder Filme guckt, dem würde ich diese kurze Serie ans Herz legen. Für alle anderen dürfte es nach einigen Folgen enttäuschend werden.

      1
      • 6

        Die Idee des Films hat mich total überzeugt und machte in der ersten Hälfte richtig viel Spaß: (Spoiler!) Ein alter FBI-Agent erleidet bei einer Verfolgungsjagd einen Herzinfarkt. Zwei Jahre später hat er ein neues Herz transplantiert bekommen, muss aber erfahren, dass die Vorbesitzerin ermordet wurde. Nun macht er sich, entgegen dem Rat seiner Ärztin, auf die Suche nach dem Mörder seines Herzens. (Ha, ha)
        Das ist eine schöne Idee. Viel Spannung entsteht dadurch, dass man einen altersschwachen Ermittler hat, von dem man weiß, dass er Actionszenen vermutlich nicht mehr überstehen würde und sie deshalb vermeiden muss. Einem wird ganz mulmig, wenn er sich nach aufregenden Szenen sein Herz fasst. (/Spoiler)

        Leider reicht die schöne Idee nicht dazu aus, die zweite Hälfte des Films zu retten. Auch wenn die Story, die dort erzählt wird, eigentlich nicht schlecht ist, ist sie doch so ungeschickt inszeniert, dass sie einerseits völlig vorhersehbar und andererseits stinklangweilig ist. Beim Showdown fragte ich mich nur noch, wann es endlich vorbei ist.

        1
        • 6

          (Spoiler!)
          Da hat jemand einen gefesselten Engel in seinem Arbeitszimmer. Aber das interessiert ihn nicht halb so sehr wie ein Film, in dem zu sehen ist, wie dem Engel die Flügel abgeschnitten werden. Das ist ein bisschen so, wie eine Pornodarstellerin im Schlafzimmer zu haben, aber lieber ihre Filme zu gucken, anstatt sich mit ihr zu beschäftigen.
          Nichtmal den Protagonisten hat dieser gefangene Engel groß gewundert. Oder entsetzt. Oder beunruhigt. Den Engel hätte man einfach streichen können - und sollen. Hätte den Film wesentlich runder wirken lassen.
          Ansonsten war er sehenswert. Bedrückend und spannend.

          1
          • 7
            Ohrenbär 14.11.2014, 00:41 Geändert 14.11.2014, 00:54
            über Mad Max

            Uralte low-budget Produktion, die mindestens eine Sache richtig macht, die heutige Hollywoodproduktionen fast durchgehend falsch machen. Hier ist - bis kurz vor Schluss - der Protagonist nicht einmal in Lebensgefahr. Wohl aber seine Partner, seine Frau, sein Kind... Das ist ungleich spannender, da von diesen jederzeit jemand draufgehen könnte. Dass der Protagonist in der Mitte des Films sterben könnte, glaubt hingegen ohnehin niemand; das ist daher auch niemals wirklich spannend.

            2
            • 4
              Ohrenbär 13.11.2014, 02:04 Geändert 13.11.2014, 02:04

              Wieder ein Film, der Spannung und Action verwechselt. Es ist einfach stinklangweilig, wenn man weiß, dass am Ende alles gut werden wird - und das weiß man in diesem Film ganz genau, da - Spoiler! - die ganze Handlung vom Protagonisten vorbereitet und konstruiert wurde und nun alles nach Plan abläuft. Da nichts von diesem Plan abweichen kann, kann keine Szene einen ungewissen Ausgang haben und kann daher nicht spannend sein. (Die im Unsichtbaren bleibende Konstruktion dieses Plans ist dabei ein riesiges Schlagloch in der Plot-Straße: Selbst mit Blick in die Zukunft verstehe ich nicht, wie das funktionieren kann.)
              Keine Zusatzpunkte erhält der Film außerdem für seine Frauenrollen. Es gibt davon nur eineinhalb. Und die machen das, was Frauen in Filmen meistens tun: Nichts, außer in Gefahr sein und für die nötige Liebesschnulze sorgen.

              • 6

                Bill Nighy macht großartige Arbeit in einem sehr stillen, dialoglastigen Film, für den man wirklich in der Stimmung sein muss, sonst langweilt man sich zu Tode.
                Was nur wenige wissen: Dies ist Teil einer Trilogie. (Nichtmal Moviepilot weiß das; die anderen Teile sind hier gar nicht erst aufgeführt.) Dadurch hat er jedenfalls ein ziemlich unbefriedigendes Ende.

                2
                • 4

                  Im zweiten Drittel packte der Film einen Eimer voller Moral aus, tauchte einen großen Pinsel ein und wischte mir damit unablässig durchs Gesicht. Durch diese wirklich aufdringliche Geste konnte ich mich dann kaum mehr auf die furchterregend vorhersehbare Handlung konzentrieren. Aber immerhin hat es mich davon abgehalten, vollends einzuschlafen.

                  1
                  • 5

                    Flache Charaktere, flache Witze, ausgelutschte Story und trotz rasanter Action nicht einen Moment spannend.

                    1
                    • 5 .5

                      Trägt seine übernatürlichen Elemente zu dick auf und ist deshalb (und aus anderen Gründen) nicht besonders gruselig. Die redundanten Elemente (wie Wasser, das unter Türen hervorläuft) haben irgendwann angefangen, erheblich zu nerven. Einige Szenen waren völlig überflüssig und hätten genausogut gestrichen werden können (was sollte das mit den Hirschen?).
                      Positiv zu bemerken bleibt, dass er tatsächlich eine inhaltliche Fortsetzung des ersten Teils ist und die Geschichte weitererzählt. Und ich finde die Charakterzeichnung erfreulich konsequent durchgehalten. Schauspieler sind auch okay.

                      • 7

                        Guter Film. Fraglos. Der Humor sitzt, die Dialoge passen, die Schauspieler machen sehr gute Arbeit. Absolut sehenswert. Aber nicht herausragend, nicht großartig. Dafür hat mir doch etwas gefehlt; dafür habe ich viel zu sehr folgenden Eindruck: Wäre der Film vor zehn, fünfzehn Jahren erschienen, hätte er richtig fies gesessen. Man hätte sich das Maul zerrissen über ihn, über seine raffinierte, scharfzünnige Entlarvung des Business-Milieus. Ein sarkastischer Streifen über eine zynische Welt wäre er gewesen, mutig und ein Schlag ins Gesicht für viele. Und ich kann mir vorstellen, dass er sehr, sehr viel Beachtung gefunden hätte.
                        Wurde er aber nicht. Er wurde jetzt erst gedreht. Zwar ist sein Thema immer noch aktuell, aber lange schon nicht mehr neu. Das heißt nicht, dass er abgedroschen ist und sich nur Klischees bedient, aber während er auf der Skala "Neuartig <-------> Abgedroschen" vor zehn, fünfzehn Jahren ganz weit links einzuordnen gewesen wäre, ist er heute irgendwo in der Mitte. Und somit bleibt bei mir der Eindruck: Der Film hätte mich mehr begeistern können, wäre er nicht zu spät gekommen.

                        1
                        • 3 .5

                          Diesen Film braucht wirklich niemand. Er erzählt keine Geschichte, die unbedingt hätte erzählt werden müssen. Er ist stinklangweilig.

                          1
                          • 4 .5
                            über Conan

                            Dafür, dass der Film sich im Erzählen seiner Geschichte so bierernst nimmt, ist diese erstaunlich dünn und fadenscheinig. Erstaunlich ist auch, dass offenbar irgendjemand dachte, dieser Plot sei eine gute Idee, obwohl er weder einem zweiten Blick stand hält, noch irgendetwas Anderes als vorhersehbar und abgedroschen ist.

                            • 6

                              Frauen weinen, Frauen kreischen. Männer schießen.
                              Frauen brechen zusammen. Männer kämpfen um die Kontrolle.
                              Frauen geraten in Gefahr. Männer retten.

                              Immer dasselbe.
                              Ansonsten ganz spannend.

                              • 5 .5

                                Wenn man ihn als Fantasyfilm sieht, ist Silent Hill 2 ganz nett. Als Horrorfilm taugt er nicht viel. Er ist an manchen Stellen unfreiwillig komisch, weil er den Plot ziemlich unsubtil und lieblos erzählt. Und weil dieser vor Löchern nur so wimmelt.
                                Trotzdem machen die Darsteller gute Arbeit und die Musik ist auch hörenswert.

                                • 3
                                  über Lockout

                                  Diesen Film habe ich schon gesehen, viele Male, mit anderem Namen, anderen Schauspielern, anderem Setting, trotzdem der gleiche Film. Es ist einer von diesen Filmen, in denen nur eine einzige Frau zu sehen ist - und natürlich geht es darum, sie zu retten.
                                  Manchmal frage ich mich, wieso Regisseure immer noch glauben, es wäre cool, 95 Minuten lang einem Haufen testosteronbeladener Männer zuzuschauen, wie sie total hart und männlich sind. Die eine hübsche, schutzbedürftige Frau ist da nicht mehr als eine schwache Ausrede.

                                  • 5

                                    Dieser sehr leise, ruhige Film funktioniert leider nur dann, wenn einem die Protagonistin nicht total egal ist. Das wird aber nicht leicht gemacht. Sie ist ganz hübsch, einsam, sehr still und liebt ihren Sohn. Mehr erfährt man nicht über sie; sie erhält nicht eine echte Charaktereigenschaft. - Für mich hat das nicht gereicht, um Interesse an dieser Figur, ihren Problemen und ihrem Schicksal aufkommen zu lassen. Dadurch habe ich mich 100 Minuten gelangweilt. Schade.
                                    Lobend erwähnen will ich jedoch den Musikeinsatz: Hier dient die Musik wirklich nur der Untermalung der Stimmung, nicht - wie so oft - ihrer Generierung. Davon können sich so manche andere Filme etwas abgucken.

                                    1
                                    • 6 .5
                                      über Elysium

                                      Netter Cyberpunk, der es leider nicht schafft, das Abrutschen in den Kitsch zu vermeiden. Außerdem zeigt sich mal wieder, dass eine interessante Hintergrundgeschichte zwar einen guten Rahmen bietet, man sich auf diesem aber nicht ausruhen darf; der Plot sollte es schaffen, aus dem Rahmen etwas Sehenswertes zu machen. Das ist hier leider mal wieder nicht richtig gelungen. Wirklich schlecht an diesem Film war aber nur die Kamera. Wer auch immer sie bedient hat, sollte dringend viel weniger Kaffee trinken, damit das Zittern aufhört.

                                      2
                                      • 4 .5

                                        "American Power Rangers vs Godzilla" ist ein erstaunlicher Film: Dafür, dass er eine recht originelle Grundidee hat, ist er überraschend abgedroschen. Aus irgendeinem Grund dachte der Regisseur auch, es sei cool, im ganzen Film nur eine einzige Frau vorkommen zu lassen. Und wer auch immer die Musik gemacht hat, naja, sollte zusammen mit dem Dialogschreiber zukünftig lieber was ganz Anderes tun. Der Film lehrt auch auf sehr anschauliche Weise den Unterschied zwischen 'sich nicht ganz ernst nehmen' und 'jedem die Bremsspuren in der eigenen Unterhose zeigen'.

                                        Nun, die Effekte waren wirklich gut. Das kann ich nicht bestreiten.

                                        1
                                        • 6 .5

                                          (Spoilerfreie Bewertung)
                                          Der Hobbit macht viele Dinge richtig, leider macht er auch viele Dinge falsch. Ich habe vier große Kritikpunkte:
                                          1. Es gibt zu viele Ungereimtheiten in der Handlung.
                                          2. Es wird völlig versäumt, Spannung aufzubauen.
                                          3. Je nach dem, wie man es drehen will: Entweder die Handlung des Films ist viel zu dünn für seine Länge - oder er ist viel zu lang für die dünne Handlung. Ich tendiere zu Letzterem: Der Film ist (gerade auch durch das Fehlen jeglicher Spannung) wirklich viel zu lang.

                                          Trotzdem ist der Hobbit immer noch ein herausragender Fantasyfilm (das sagt vielleicht nichts Gutes über die anderen Filme dieses Genres)... und es war sehr schön, nach Mittelerde zurückzukehren und einige vertraute Gesichter wiederzusehen. Auch die Zusätze, die der Handlung verpasst wurden, um sie interessanter zu machen, finde ich prinzipiell äußerst gelungen. Leider nur nicht gelungen genug, um das Interesse über drei Stunden hinweg zu strecken.

                                          2
                                          • 5 .5

                                            Ziemlich albern. Wenig mehr.

                                            • 7

                                              Sehr schwierig zu bewerten. Teilweise richtig schlecht. Dann wieder voller unkonventioneller Ideen. Die werden nicht immer gut umgesetzt, aber trotzdem bleibt der Gesamteindruck, dass die Macher viel über filmübliche Klischees reflektiert haben und auf erfrischende Art mit ihnen brechen. Außerdem gibt es Riesenroboter.

                                              • 4 .5

                                                Der Film wäre gar nicht so ätzend gewesen, wenn die Handlungen der Protagonistin nachvollziehbar gewesen wären. Die meiste Zeit über fragte ich mich jedoch, warum sie ausgerechnet so handelte - nämlich ziemlich unüberlegt und dumm - sodass ich nur mit Kopfschütteln das Ende abwarten konnte. Ab einem Punkt ist der Verlauf der Geschichte dann so stark vorgezeichnet, dass man dem ganzen nur noch ohne Spannung entgegenstarren kann. Zu diesem Zeitpunkt hat man wohl auch die letzte Hoffnung aufgegeben, die Protagonistin, die ihre Lage selbst so gut erkennen müsste wie der Zuschauer, sei klug genug, daraus auszubrechen. So jedoch gerät das Ganze zu einem resignierten "Nee, oder?".

                                                • In diesem "Clint Eastwood"-Artikel über Clint Eastwood wird für meinen Geschmack der Name Clint Eastwood zu oft erwähnt Clint Eastwood. Da hätte man sich ein Clint Eastwood oder zwei Clint Eastwoods sparen können.

                                                  • 5

                                                    Nur seehr müde zu ertragen.