Pfandgut - Kommentare
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Alle Kommentare von Pfandgut
Wow. Erinnert sehr an Prospect. Hat mir bis auf 3 wirklich absurd schlechte Szenen sehr sehr gut gefallen. Würde ich empfehlen.
Wow. Erinnert sehr an Prospect. Hat mir bis auf 3 wirklich absurd schlechte Szenen sehr sehr gut gefallen. Würde ich empfehlen.
Was ein guter Space-Western. Total rund, großartige Szenerie, super gespielt, das war toll.
Schwierig. Ein deutscher Gaspár Noe mit Überlänge und Überinszenierung. Starker Aufbau und unglaublich tolle Ästhetik. Die Kamera ist durchweg großartig. Manche Rollen sind perfekt besetzt, andere, vor allem die weiblichen Rollen, leider gar nicht. Sie wirken eindimensional und hohl. Abgesehen davon, dass der Film ein zu extremes Berlin erzählt und dabei dennoch zu weich bleibt, hat er das Problem, dass er sich nachher in der Handlung einfach verliert und nichts mehr neues erzählt. Er wird nur noch zu einem viel zu langen Kurzfilm. Die grandioses Inszenierungen werden hohl, gestellt, überinszeniert. wo ich am Anfang in den Sitz gepresst war, musste ich am Ende nur noch Lachen. Eine deutliche Kürzung hätte dem gesamten Werk gut getan. So nur eine enttäuschte Liebe zu einem mutigen Projekt.
Bettina Böhler tut in dem Film das, was zu tun ist, vielleicht was als Editorin ihr Handwerk ist: Sie führt uns chronologisch durch das Oevre Schlingensiefs und arbeitet gekonnt mit dem Material dass ihr zur Verfügung steht. Diese recht lineare Herangehensweise ist am Anfang sehr aufschlussreich und verliert zum Ende des Films dann stark an Spannung. Leider bleibt vieles essentielles außerhalb der Werke nur sehr waage, dass was mich natürlich bei einem Künstler solchen Formats interessiert. Es wird nur angedeutet wie die Öffentlichkeit über ihn gedacht hat, wie die Menschen, die mit ihm gearbeitet haben, ihn wahrgenommen haben. Er wird auch rückblickend nicht weiter eingeordnet. Was hat er bewirkt, was bliebt für die Volksbühne, für Helge Schneider, für die deutsche Kulturlandschaft von seinem Erbe über? Wie hätte er heute auf den gesellschaftlichen Diskurs, die AFD, Hanau, die Flüchtlingskrise reagiert? Hier hätte ich mir mehr Mut von dem Film gewünscht, etwas anzubieten. War er nun wahnsinnig arrogant, hat er Mitmenschen mit seinem Charm ausgenutzt oder ging es ihm einzig um sein Werk? Wie er seine Arbeit finanziert hat bleibt unklar, was seine Motivation war, so mit seinem Elternhaus zu brechen. Woher seine Motivation kam, sich dem Thema Nationalismus so intensiv zu widmen. Wer er als Privatperson war, ob er geliebt hat, was ihn befähigt hat, auch das bleibt leider offen. Eine kurze Romance mit Tilda Swinton, eine bisschen Reue ob seines eignen Todes, eine Entschuldigung in Richtung seiner Eltern, dass ist alles was wir persönlich erfahren. Dabei ist die Biographie und das Privatleben für mich untrennbar mit dem Werk eines solchen Künstlers verbunden, gerade jetzt nach einigen Jahren Abstand. Ein toller Film, der uns den Stil und die Arbeiten Schlingensiefs zeigt, eine visuelle Werkschau, aber uns den Mensch ein Mysterium bleiben lässt.
Schade, dass Netflix so eine inhaltlich unreflektierte und handwerklich schlecht gemachte Dokumentation unterstützt.
Goop Lab will nicht, dass wir glücklich oder gesund sind, sie wollen unser Geld. Erst den Trailer gesehen, dann reingeschaut, hat mich so wütend gemacht. Ein total unreflektierter unkritischer "Healingporno" in sechs Episoden. Er repräsentiert wirklich all das, was passiert, wenn Kapitalismus Themen wie Spiritualität, Sexualität, Feminismus, Psychedelika usw. aufnimmt und ins Gegenteil verkehrt. Noch dazu kommt, dass es eine einzige Werbeserie für das Goop Lab und die zweifelhafte Unternehmerin Paltrow ist.
Was mich grundsätzlich am Formt stört: Unauthentische Personen und übertriebene Inszenierung:
Typisch Fake, Überempfindlichkeit und vorgetäuschte Aufregung. Ich bekomme sofort diesen starken anti-amerikanischen Reflex gegen die globale und konsumistische Popkultur, und ich kann nicht anders. Die ganze Art des Redens von positiven Gefühlsworten wie "Love", "amazing", "life changing" usw. und jeder ist dort bester Freund. Vielleicht trägt dieser nicht enden wollende Positivismus und der Mangels an Authentizität oder Ehrlichkeit bereits zu der unglaublichen Traurigkeit und Leere bei, der sie alle mit ihren "verrückten" Techniken in the Goop Lab zu entkommen versuchen.
Inszenierung: Das Ganze ist so übertrieben inszeniert, die künstliche Scham von Medienprofis, die geskriteten Interviewfragen, die gesetzten Lacher, alle schauen toternst, während sie über Glück sprechen, als ob sie sich im Situationroom befinden und live dabei sind wie Bin Laden erschossen wird.
Was mich inhaltlich stört:
Absolut unreflektierte Dokumentation und journalistische Arbeit. Ob die gezeigten Praktiken funktionieren, warum wir depressiv, gestresst, unglücklich sind, das kommt nicht zur Sprache.
Dazu kommt die Zurschaustellung von ignorantem Entertainment der Oberschicht: Die ganze Ästhetik schreit nach Luxus und Freude: die Pornoaufnahmen von wunderschönen Stränden und Landschaften, die großen, geräumigen Büros, mal eben nach Kuba jetten, das Leben des amerikanischen Traums, als ob es nie irgendeinen Zweifel daran gegeben hätte. Das erzeugt Neid und zeigt auch die materielle, abgehobene Realität der "heilenden" Praktiken. Nix da mit bodenständig oder echter Konsumkritik. Für die meisten Menschen in den USA und anderswo ist dies eine Super-Elite und absolut nicht bodenständig oder minimalistisch. Es könnte auch ein Grund dafür sein, dass Burning man in den letzten Jahren auf so viel Widerstand gestoßen ist.
Dazu kommt sie völlige Leugnung der politischen Realität: Sie verblenden einfach völlig, wie sie ihre Lehren in der Gesellschaft umsetzen können, und scheinen daher an nichts anderem als an sich selbst und ihrem Glück interessiert zu sein, sie stellen absolut nur eine Blase, einen spirituellen Porno und ein Leben im Elfenbeinturm dar und ignorieren alles, was um sie herum passiert. Auch dort stellt das Verhalten null Bewusstsein und Bewusstheit in Bezug auf die Natur dar, mit der sie versuchen, in Kontakt zu sein.
Psychedelika: Ich persönlich habe immer gehofft, dass Psychedelika eine Art letzter Ausweg sein könnten, der den Einzelnen erleuchtet und damit die Gesellschaft von innen heraus verändert. Vielleicht ist das naiv. Aber jetzt habe ich nur Angst, dass sie in ein kapitalistisches System integriert werden, um die Leistung des Einzelnen zu steigern, fast so, wie es beim Yoga geschehen ist, oder dass so etwas wie eine Mikrodosierung zum Trend wird. Sie sind deprimiert? Nehmen Sie einfach ein paar Zauberpillen und es wird alles gut... ohne über die tieferen Gründe nachzudenken, warum unsere Gesellschaft so deprimiert ist. Wäre das nicht schrecklich? Was denkt ihr?
Fabian Mrongowius
Junge Menschen, kaum Männer, werfen sich opferwillig auf zerpflückten Ackern in den grausamen menschenverachtenden Tod, kaum überblickend was Ihnen geschieht und alsbald begreifend wie sinnlos ihr Handeln ist. Zu wissen, dass den Überlebenden nur wenige Jahre später eine noch größere Katatstrophe blühen würde, ist kaum zu begreifen. Nachzuvollziehen, dass auch Menschen dort ebenso sensibel waren wie heute, das hat der Film mit Bravour geschafft, auch aufzuzeigen, wie aus diesem Konflikt ein brutaler industriell moderner Krieg wurde. Ich habe Tränen geweint. Auf welche Irrwege sich die Weltordnung manchmal begibt, zu verstehen, dass niemand wollte, was dort geschah, und dennoch nichts an den Umständen ändern zu können, ist das bedrückenste. Aber anders als sonst fällt besonders auf, dass die Menschen und ihre Schicksale noch so entrückt, so naiv sind, gefangen in ständischem Denken, in strengem Gehorsam vor Gott, der Krone und Vaterland, mit unglaublichen Manieren sind, dass es einen schaudert, wie unschuldig sie sich in dieses sinnlose Morden begeben haben. Bis auf einige Längen ist die vielleicht ist einer der besten non-fikitonalen Antikriegsfilme die ich gesehen habe.
Booooring. Schöne Bilder, aber scheinbar passiert alles in Slomo und irgendwie ist alles sehr langatmig -und ohne große Story. Ästhetischer Kitsch!
Super komplexes Set-Up mit vielen guten Ideen und starken Momenten. Leider ist die Besetzung und das Schauspiel gar nicht gelungen, einige Logikfehler und grausame Dialoge trüben das Bild. Oft einfach zu kitschig. Ein toller Versuch, leider nicht ganz funktioniert.
Wir waren alle ordentlich bekifft und haben uns den Film ohne großes Vorwissen reingeschoben. Dementsprechend hat er auch für uns funktioniert. Tabulos, bescheuert ohne Ende und mit vielen pointierten Gags. Die verschiedenen Metaebenen und Wortwitze machen ihn zur runden Unterhaltung. Absolute Empfehlung für einen verregneten Nachmittag mit Freunden und ner dicken Tüte.
Ganz ok, n bisschen laim der Plot, kein twist, typische Bilder, keine neuen Aspekte, die Dramatik von Kindersoldaten kommt nicht richtig rüber. Blood Diamond oder Hotel Ruanda (ohne Kindersoldaten) erzählen einprägsamer und spannender. Kann man als Weißer wieder uneingeschränkt und sorgenlos Mitleid haben...
Die pseudointellektuellen Dialoge sind ein bisschen lahm, aber immerhin sind sie da. Die Schauspieler spielen dennoch sehr gut und so glaubwürdig wie man Vampire eben spielen kann. Auch die Musik ist unglaublich gut, es gibt kein großes amerikanisches Blabla und keinen überzogenen Kitsch. Aber es fehlt einfach ein bisschen an Handlung und vllt Action. Was machen denn die Jugendlichen die vor dem Haus rumlungern, was ist denn mit der Musikkarriere, was ist denn mit dem blutenden Typen im Flugzeug? Ganz nett als Kurzfilm, aber kein Filmfilm
Tiefe aber gut gespielte Dialoge, tolle Durchmischung historischer Szenen und aktuellem Gesellschaftsdrama in weitgehend ungesehendem Setting. Große Symbolische Bilder ohne albern zu wirken, krasse Gegensätze und viel Stimmung.
Darf man sich einfach in das Leben anderer einmischen und sich der Verantwortung überziehen? Wie groß sind die Karriereinteressen gegenüber gesellschaftlichen Problemen? Hat sich seit der Unabhängigkeit von den alten Großmächten tatsächlich so viel geändert? Viele Fragen, keine klare Positionierung bis auf ein Apell an die Menschlichkeit. Warum am Ende das wasser abgedreht wurde erfährt man nicht, die politischen Hintergründe bleiben - Hintergründe.
Insgesamt etwas verkopft - und am Ende fehlt ein großes Finale, eine Auflösung. Das sind meine einzigen Kritkpunkte. Ansonsten sehr sehenswert.
Der Film hat einen sehr gemischten Eindruck bei mir hinterlassen. Er hat viele Stärken aber auch viele Schwächen.
Der Film entführt in eine bildgewaltige Welt, ist sehr gewagt für dieses Budget, endlich mal Mut. Das will man belohnen. Man verliert sich in der Welt, auch gut. Krasse visuelle Gegensätze..auch gut...tolle Besetzung, auch gut. Alternativer Sci-fi: Auch gut...guter Soundtrack mal wieder von Max Richter...tipptopp.
Aber die Schwächen sind groß:
Ich finde grade den Beginn und das Intro im Gegensatz zu vielen anderen Kommentaren sehr schwach gespielt und umgesetzt. Hier hapert es einfach schon: Die Schauspieler wirken gläsern, zu stark geschminkt und die Dialoge sind die Hölle. Sie wirken als ob sie uns unbedingt in kurzer Zeit für die geplante Reise briefen wollen, als ob die Texte in den Mund gelegt werden. Es wird nicht klar warum Robin sich so kindisch verweigert, sie ist oder war doch ein Profi. Auch die Kinder sind für ihr Alter viel zu klug. Die eigene Eitelkeit über den Hollywood-Allltag zu berichten, um aufzuzeigen, dass man mit dem Parkett vertraut ist, finde ich etwas schwach, grade für Follmann der dass nicht nötig hat.
++Spoiler+++
Weitere Schwäche: Logiklöcher. Der Bruch 20 Jahre später in die „Animationzone“geht nicht ganz klar auf. Innerhalb der Zone / dem Traum ist alles klar. Nun folgt aber das Trinken den Leitungswassers. Hier brechen erste Logikfehler durch, die sich von mehren. Vielleicht habe ich auch viele Details übersehen, aber hier ist der Film zu ambitioniert und verliert sich und die Geschichte. Die fantastische Reise in die unwirkliche Welt ist schon Anstrengung genug, die vielen Wendungen und Logikbrüche erschweren es einfach dem Film zu folgen. Vielleicht ist es so gewollt, gut aber ist es nicht. Viele Comicfiguren sind zu Klischeehaft, grade wenn MickeyMouse, Picassos Werke nebeneinander auf der Strasse umher laufen.
Die anschließende Rückkehr aus der Animation ist uns bereits aus WwB bekannt, schockt daher kaum, erinnert aber sehr an seine eigenen Szenen, beim Marsch durchs Camp. Überhaupt sind viele Anspielungen an WwB drin, die es nicht gebraucht hätte, wollte Follmann sich doch neu behaupten (auch das Hundebellen am Anfang ist gleich).
Ich bin dem Film wohlwollend, möchte ihn auch gerne loben, kann es aber nicht. Definitv ist er ein wichtiges Puzzleteil und daher sehenswert für Fans. Insgesamt schafft er es aber nicht den Zuschauer (mich) emotional mitzunehmen oder mir eine Botschaft zu vermitteln. Das ganze hätte als Kurzfilm vielleicht funktioniert, für einen Kinofilm ist er leider ein weiteres Argument, dass Produzent weiterhin auf konventionellen Stoff setzen sollten. Und das finde ich eigentlich am traurigsten daran.
„Das Chaos, das ist das Leben“
Das Zukunftsdrama von Lars Kraume (Guten Morgen, Herr Grothe) ist ein verstörendes Stück Film. „Die kommenden Tagen“, erzählt die Lebenswege von zwei Schwestern von der Gegenwart in eine Zukunft von Unsicherheit und großer Veränderungen. Laura muss sich zwischen ihrem Wunsch nach Kindern und ihrer großen Liebe entscheiden. Ihre Schwester Cecilia treibt ihre Liebe in die Abgründe eines neuen Terrorismus. Währenddessen wird die Welt von tiefgreifenden politischen Veränderungen erschüttert.
Kaum wahrgenommen wurde die Familientragödie beim Start am 4. November und nach nur vier Wochen verschwand er Sang- und Klanglos aus den Programmheften der meisten Kinos. Dabei ist er unter anderem besetzt mit August Diehl, Jürgen Vogel und Daniel Brühl. Auch an der Musik, arrangiert von „Wir sind Helden“, sowie 6,3 Millionen Euro Produktionskosten von ARTE, ZDF und der Filmförderung kann es nicht gelegen haben. Warum war dieser Film so unpopulär?
In diesem Film stehen nicht etwa die dramatischen Szenen brennender Bahnhöfe, Klimawandel bedingter Naturkatastrophen und Lebensmittelknappheit in Supermärkten im Vordergrund, sondern die Leidensgeschichte der zwei Schwestern und ihrer Familie. Und diese werden von den Schauspielern in einer dichten Handlung so stark verkörpert, dass sich die politische Katastrophe Deutschlands 2020 eben in erster Linie über die Tränen der Protagonisten in unsere Köpfe brennt, und nur zweitrangig über eingeschlagene Schaufenster. Die eigenen Zukunftsängste werden auf das Geschick der beinahe hilflos wirkenden Familienmitglieder konzentriert und eigentlich fürchtet man bereits beim Schritt aus dem Kino wütende Demonstranten, Stiefelgetrampel und heulende Sirenen.
Egal wer in diesem Film auf der Leinwand zu sehen war, niemand war frei von Schuld, jeder Schöpfer und Opfer der Umstände. Und wenn man nicht beurteilen kann was falsch und richtig ist, noch dazu vor einer erschreckend authentischen Zukunft, die Digitalisierung, Ressourcenknappheit, Flüchtlingsströme, ja da halbe Unheil der Welt auf sich lädt, dann sitzt man auf einmal ganz alleine und klein in seinem Kinosessel. Und spätestens hier keimt der tiefe Wunsch in manchen von uns, für eine Sache, ein Ideal, einstehen zu können, der Thrill des Ausnahmezustands, das Zusammenrücken vor der nahenden Katastrophe, eben Hollywoods Katastrophenfilmrezept. Aber all das ist dieser Film nicht! Er stilisiert nicht, er glorifiziert nicht und kommt ohne Helden aus. Das geht manchmal einfach auf Kosten der Spannung. Wer diese Enge, diese deutsche Aussichtslosigkeit ganze 130 Minuten erträgt wird vielleicht doch noch einen Silberstreif erkennen.
Die Hoffnung, trotz aller Widrigkeiten ein kleines Stück Glück zu finden, ist es das diesem Werk viel mehr gibt, als vermutet. Der Soundtrack zeigt sich in seiner rauschgleichen Ohnmacht mit: „Bring mich nach Hause“ von „Wir sind Helden“ - sehr verspielt und voll melodischer Klänge. Keiner von Kraume‘s Figuren lässt sich einfach abarbeiten. Das ist irgendwie schön, irgendwie unangenehm, wie ist es? Der Trailer weiß Antwort: „Das Chaos, die Unordnung, das ist das Leben“. Immerhin, in diesem mit Hingabe erzählten Film wurde man nicht belogen. Sehenswert.
Was darf man von Gamer erwarten? Harte Action garantiert. Zu Recht wurde „Gamer“ mit dem Hinweis FSK 18 versehen und ist Harmonie bedürftigen Gemütern nicht ans Herz zu legen. Zwischen grellen Popups, blinkenden Videobotschaften und krachendem Kugelhagel erlebt der Zuschauer die Grenzüberschreitung von digitaler und realer Welt. Dieser Film trifft den Zeitgeist indem er aus dem Kinosessel einen Schleudersitz in ein dystopisches Zukunftsszenario. Insgesamt bleiben die Eindrücke aus dieser Welt jedoch zu dünn, den Schauspielern kann man ihre Leistungen kaum abkaufen und viele Logikfehler sind schnell gefunden. Wer sich davon nicht abschrecken lässt kann Action in nem Setting mit gutem Look genießen. Filmfans werden die vielen versteckten „Crank“ Anspielungen gefallen, etwa die Rollerblader, Shirtaufdrucke und der typisch absurde Humor.
Die Menschheit in „Game“ hat sowieso schon all individuelles Denken in der medialen Konsumwelt verloren. Einzige Hoffnung dort ist die Widerstandsgruppe „Humanz“. Ihr Anführer, gespielt von US Rapper „Ludacris“ setzt alles um die Verblendung der neuen Welt zu entlarven. Verstehen wir diesen Film so, dass es niemals soweit kommen darf, dass Ludacris die letzte Hoffnung der Menschheit wird - Andernfalls: „Game over – Insert Coin“