Smoover
Bevor er uns das Schweigen der Lämmer vorführte, inszenierte Jonathan Demme in seinem Konzertfilm Stop Making Sense lautstark und visuell beeindruckend die Talking Heads.
In Lucino Viscontis spätem Drama Gewalt und Leidenschaft muss Burt Lancaster feststellen, dass selbst in einem Palazzo die Nachbarn gehörig nerven können.
A Gamer’s Day erzählt die Geschichte eines fixierten Computerspielers anhand eines einzelnen Tages aus seinem Leben. Im evolutionären Schnelldurchlauf kann so beobachtet werden, wie er sich nicht nur Stunde um Stunde tiefer in die (Irr)Welt seines Lieblingsspiels Counterstrike und die dafür typischen Verhaltensweisen vertieft, sondern auch, wie er sich zunehmend von seiner sozialen Umwelt isoliert
Egal, ob es brutale Diktatoren, Kriegsverbrecher oder Terroristen sind, Jacques Vergès ist der Mann, der ihre Verteidigung übernimmt. Barbet Schroeder taucht in seiner mehrfach ausgezeichneten Dokumentation in die dunkelsten Abschnitte der Geschichte ein, um den Geheimnissen dieses umstrittenen Anwalts auf die Spur zu kommen, einem Mann, der Gestapo-Offizier Klaus Barbie vertrat, der mit hochrangigen Roten Khmer bekannt war und Slobodan Milosevic vor dem UN-Kriegsverbrecher-Tribunal verteidigte.
Sherlock, jr. ist eine US-amerikanische Stummfilmkomödie von und mit Buster Keaton aus dem Jahr 1924 über einen Filmvorführer, der um seine Liebe kämpfen muss.
Dieser Film wird in Cannes 2008 in der Rubrik Un Certain Regard vorgestellt.
George Danton hatte sich bereits aus der Politik zurückgezogen, als Robespierre, sein Freund aus den Anfangszeiten der Revolution, die Franzosen in Angst und Schrecken versetzt. Danton kehrt nach Paris zurück um den Terror Robespierres zu beenden.
Prag, 16. Jahrhundert: Der Rabbi Löw erkennt eines Abends an der Sternkonstellation, dass seiner jüdischen Gemeinde großes Unheil bevorsteht. Um dieses zu verhindern, schafft er nach der alten Legende des Golem eine mächtige Lehmfigur. Wenig später erhält der Rabbi die Aufforderung, dass alle Juden die Stadt zu verlassen haben. Kurzentschlossen entscheidet sich der Rabbi die Figur Golem mit Hilfe eines Sterns, den er in seine Brust steckt, zum Leben zu erwecken.
Hintergrund & Infos zu Der Golem
Roboter, Homunkuli, Androiden. Nicht erst seit dem 20. Jahrhundert fasziniert und gruselt den Menschen das nach seinem Ebenbild hergestellte fremde Wesen. Die Figur des Golem, ein der Legende nach schon im 16. Jahrhundert vom Prager Rabbi Löw aus Lehm geformter künstlicher Mensch, geht sogar zurück auf noch weit ältere Bücher der jüdischen Kaballa.
Regisseur Paul Wegener spielt im film selbst die Hauptrolle des Golem.
Jean-Louis Trintignant und Stéphane Audran in einem erotischen Drama von Chabrol aus dem Jahre 1968.
Mit der DEFA koproduziertes französisches Drama, das Jean-Paul Sartre von Arthur Millers Kommentar zur Kommunistenhatz der McCarthy-Ära im historischen Gewand der Hexenjagd in Neuengland adaptierte.
Im Sommer feiern Frédéric, Adrienne und Jérémie gemeinsam mit ihren Kindern im Landhaus der Familie den 75. Geburtstag ihrer Mutter Hélène, die ihr Leben dem Werk ihres Onkels, dem Maler Paul Berthier, gewidmet hat. Nur wenige Monate später stirbt Hélène plötzlich, und ihr Ableben zwingt die Familienmitglieder, sich mit den sperrigen Objekten ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen.
Pee-wees irre Abenteuer um ein gestohlenes rotes Fahrrad brachte gleichzeitig Regisseur Tim Burton und seinem Star Paul Reubens den Durchbruch.
In Béla Tarrs Drama Die werckmeisterschen Harmonien macht in der ungarischen Tiefebene ein Zirkus Halt in einer Kleinstadt. Die Attraktion ist ein riesiger ausgestopfter Wal. Aus dem ganzen Land reisen Menschen an, um das tote Tier zu sehen. Durch die großen Menschenmassen bricht schon bald das Chaos aus und eine Woge der Frustration im Land entläd sich in der kleinen Stadt.
In Yasujiro Ozus Drama Weizenherbst steht die Vermählung der Tochter im Mittelpunkt.
Die Grosseltern Shukichi und Tomi Hirayama beschliessen, ihre erwachsenen Kinder und deren Familien in Tokyo zu besuchen. Dort angekommen erkennen sie, dass der älteste Sohn Koichi, ein Arzt, und die älteste Tochter Shige, die einen Schönheitssalon betreibt, wenig Zeit für sie haben. Einzig Noriko (Setsuko Hara), die Witwe des im Zweiten Weltkrieg gefallen Sohns, bemüht sich um ihre Schwiegereltern. Nach nur wenigen Tagen in Tokyo schieben Koichi und Shige ihre Eltern in ein Seebad ab. Dort fühlen sie sich aber umgeben von feiernden Jugendlichen auch nicht wohl, so dass sie nach Tokyo zurückkehren. Shukichi verbringt dort einen Abend mit ehemaligen Freunden und Nachbarn in einer Kneipe, während Tomi die Nacht bei Noriko verbringt. Bei der Rückfahrt in den Heimatort erkrankt Tomi schwer, weshalb die Reise bei dem jüngsten Sohn in Osaka unterbrochen werden muss. Zurück in der eigenen Wohnung verschlechtert sich Tomis Zustand, und die Kinder eilen an das Sterbebett ihrer Mutter. Nach der Beerdigung reisen alle Kinder möglichst schnell wieder ab, einzig die Schwiegertochter Noriko und die noch im Elternhaus lebende jüngste Tochter bleiben bei Shukichi zurück.
Frauendrama von Agnès Varda, das im Paris der 1970er angesiedelt ist. Den Kontext gibt die Frauenbewegung, in der Varda damals involviert war, die Geschichte wird anhand zweier Frauenschicksale erzählt.
Es ist eigentlich reine Formsache, dass der Inspektor (Roman Polanski), den mitten in der Nacht aufgegriffenen und schwer verstörten Mann auf dem heruntergekommenen Polizeirevier verhört. Der aber entpuppt sich als erfolgreicher Schriftsteller Onoff (Gerard Depardieu), der zitierfreudige Polizist als sein größter Fan. Was ihn nicht davon abhält, tief in der Psyche des Aufgegriffenen zu wühlen, der ein schreckliches Geheimnis zu verbergen scheint.
Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet? erzählt von einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem kleinen Mädchen und einem alten Mann in der Form eines Clay-Animation-Films.
Tel Aviv, Jaffa, Ajami. Hier ist das Babel der Gegenwart, das Leben ein permanenter Ausnahmezustand. Seit langem Verfeindete leben hier als Nachbarn auf engstem Raum. Omar, der sich in die junge Hadir verliebt hat, wird in einen blutigen Streit mit einer mächtigen arabischen Familien verwickelt und von ihrer grausamen Rache verfolgt. Ihm bleibt nur die Flucht und dennoch kann er die Stadt und Hadir nicht verlassen. Seine letzte Chance ist, das von einem islamischen Richter festgesetzte – und dennoch unbezahlbare – Schuldgeld aufzutreiben. Auch Omars Freund Malek braucht dringend Geld, denn seine Mutter ist schwer krank. Um die Behandlung bezahlen zu können, arbeitet er illegal in Israel. Das Leben Dandos, ein jüdischer Polizist, nimmt eine tragische Wendung, als sein Bruder spurlos verschwindet. Zutiefst überzeugt, dass er Arabern in die Hände gefallen sein muss, schwört Dando Rache. Während er das Schicksal seines Bruders aufzuklären versucht, bietet sich Malek und Omar ein viel versprechendes Geschäft mit zwielichtigen Drogenhändlern. Doch die Ereignisse geraten außer Kontrolle. Mit erbarmungsloser Konsequenz werden Omar, Malek und Dando in einen hochspannenden Krimi verwickelt, der alles verändern wird.
Ajami präsentiert eine Seite Isreals die nicht oft thematisiert wird, nämlich das Leben von Arabern in Israel. Dies ist jedoch nicht nur ein Film über Araber und Isrealis, es ist eine universelle Geschichte über Konflikt und Erwachsenwerden.
Regisseur Scandar Copti hat mit lokalen Laiendarstellern ein Drama erschaffen, in dem verschiedene Leben sich gegenseitig kreuzen und beeinflussen. Der Film erzählt von einem blutigen Zwischenfall und beleuchtet diesen aus den Perspektiven mehrer Teilnehmer.
Al Roberts entscheidet sich, nach Kalifornien zu trampen, um seiner Freundin Sue zu folgen. Als er einen Fahrer, der ihn mitgenommen hat, tot auffindet, nimmt er, aus Angst wegen Mord angeklagt zu werden, dessen Identität an. Dadurch bekommt er nicht nur Probleme, sondern wird dann auch noch erpresst…
Dieser Film, der im Stil eines Trailers aufgezogen ist, handelt von einem Mann, der von einem wahnsinnigen Killer in schwarzer Kutte und weißem Gesicht verfolgt wird. Dieser Killer will den Mann umbringen, und zwar mit einem Löffel. Und das dauert!
Die 18-jährige Nymphomanin Nejiko hat es auf den schüchternen Otoko abgesehen. Dieser ist seines Lebens überdrüssig und sucht jemanden, der ihn umbringen will. Doch beide geraten in die Fänge gewaltbereiter Anarchisten. Im Kugelhagel wird ihr Überlebensinstinkt erneut geweckt.
Oshimas vierter Film ist eine Milieustudie, die die desolaten Lebensumstände in Kamagasaki, dem größten Slum Japans, beobachtet. Dort ist vom wirtschaftlichen Aufschwung der 50er Jahre nichts zu spüren. Ohne Gesetz und Moral muss sich der so genannte Abschaum der Gesellschaft durchs Leben schlagen. Dies geht sogar so weit, dass ein illegaler Handel mit Blut betrieben wird. Junge Menschen im hoffnungslosen Kampf ums Überleben, in einem Sumpf aus Verbrechen und Gewalt. Teil einer fantastischen Reihe. Viele der Filme in dieser Reihe sind noch nie in Europa erschienen, bzw. nicht auf deutsch erschienen.
Es ist trist und grau im herbstlichen Badeort Rimini, wo Daniele Dominici seine Stelle als Aushilfslehrer im Gymnasium antritt. Dem konservativen Direktor Porra ist der Kettenraucher nicht nur wegen seines "ungepflegten" - sprich unorthodoxen - Äußeren suspekt, sondern wegen seiner unangepassten, undogmatischen Haltung gegenüber seiner Profession. Dominici mag seine Schüler nicht disziplinieren, er will nur über Literatur reden und sonst nichts. Eine der wenigen, die sich für Bücher interessieren, ist Vanina Abati, eine wunderschöne junge Frau mit melancholischem Blick. Daniele fühlt sich von ihr angezogen - wie sie sich auch von ihm. Doch nicht nur, dass Daniele verheiratet ist, wenngleich nicht glücklich, auch Vanina lebt in einer Beziehung mit dem machohaften Gerardo. Gerardo, der sein Geld mit zweifelhaften Geschäften verdient, ist der Kopf einer Clique von jungen Männern, die sich ihre Zeit mit Kartenspielen, Alkohol und sehr freizügigem Sex vertreiben. Vanina ist eines der Mädchen, die dazugehören. Auch Daniele, der Außenseiter, ist schnell zu diesem Kreis gestoßen. Großspurig bietet ihm Gerardo, der kurz verreist, Vanina an, und Daniele nutzt die Gelegenheit, sie zu treffen. Die beiden, ein jeder von ihnen einsam und unglücklich, verleben einen Nachmittag voller Nähe und Begehren. Wenig später verbringen sie ihre erste Nacht voller behutsamer Leidenschaft in einem verlassenen Haus, aber am nächsten Morgen steht Gerardo mit einem Teil seiner Clique vor der Tür. Während Vanina ihm gesteht, dass sie nur wegen seines Geldes und aus Angst mit ihm zusammen war, beschimpft Gerardo sie als Schlampe, die es schon mit jedem aus der Clique getrieben hat. Mehr denn je will nun das verliebte Paar die Tristesse von Rimini hinter sich lassen. Ein letztes Mal geht Daniele zu seiner Frau Monica, um sie dann endgültig zu verlassen. Doch Monica, die ihn all die Ehejahre betrogen und gehasst hat, liebt ihn trotz allem noch immer und droht mit Selbstmord.