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Alle Kommentare von stef.fi
💔"Andauernd reden heißt noch lange nicht kommunizieren."💔
Eines von vielen aussagekräftigen Zitaten aus "Eternal Sunshine of the Spotless Mind," der mich vor eine besondere Herausforderung stellt: Einerseits finde ich ihn großartig, andererseits macht er auch ein paar entscheidende Fehler.
Joel Barish ist am Boden zerstört. Nicht nur muss er die schmerzliche Trennung von seiner großen Liebe Clementine verkraften, obendrein erfährt er, dass sie einen neuen Freund hat und sich einer neuartigen Prozedur unterzog, die sämtliche Erinnerungen an ihn aus ihrem Gedächtnis löschte. Verzweifelt beschließt er, es ihr gleichzutun. Während des Eingriffs, wird ihm bzw. seinem Unterbewusstsein jedoch klar, dass ihm dadurch nicht nur die schlechten Erinnerungen abhanden kommen, sondern auch die schönen. Doch wie soll er den Vorgang abbrechen lassen, wenn er sich seinem Umfeld nicht mitteilen kann?!
Sich Ulknudel Jim Carrey und die bezaubernde Kate Winslet als (Film-)Paar vorzustellen, erscheint im ersten Moment unmöglich, doch in "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" beweisen sie, wie gut sie miteinander harmonieren. Joel und Clementine sind grundverschiedene Persönlichkeiten: Er ist introvertiert, redet nicht gerne über sich, behält stets die Kontrolle und bevorzugt ein strukturiertes, geregeltes Leben. Sie hingegen ist eine "Katastrophe auf zwei Beinen" - impulsiv, flippig, laut, forsch, in den Tag hinein lebend, aber tief im Inneren enorm unsicher und auf der Suche nach ihrem eigenen Seelenfrieden. Joel ist auf Anhieb fasziniert von der in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Clementine, die seinen tristen Alltag von Grund auf durcheinanderwirbelt. Ihr gefällt, dass er nett, bodenständig und anständig ist. Beide ergänzen sich wunderbar, sind aber auch talentiert darin, sich gegenseitig zu verletzen. Die immensen (charakterlichen) Unterschiede kommen ihrem gemeinsamen Liebesglück immer wieder in die Quere, bis es eines Tages eskaliert......!!
Für mich sind die beiden das perfekte Beispiel dafür, dass sich Gegensätze zwar anziehen, aber nicht unbedingt von Vorteil sind. Wenn man ZU unterschiedlich ist, kann das nicht lange gutgehen, vorallem wenn die Kommunikation nicht stimmt und keiner zu einem Kompromiss bereit ist. Ich muss gestehen, dass ich mir mit jemandem wie Clementine keine Beziehung vorstellen könnte. Kate Winslet, die zu meinen Lieblingsschauspielerinnen gehört, spielt die Rolle mit viel Hingabe und Freude (die bunten Haarfarben sind ein Traum💚❤💙), jedoch komme ich nicht umhin, Clementine als anstrengend zu empfinden. Anders verhält es sich mit Joel, der zwar nicht fehlerfrei, aber um einiges angenehmer und liebenswerter ist - zumindest ist das meine Meinung. Jim Carrey beweist hier einmal mehr, dass er weitaus mehr kann, als schräge Grimassen zu schneiden, auch wenn er sich hin und wieder dazu hinreissen lässt.
Abgerundet wird der Cast durch die zuckersüße Kirsten Dunst, Mark Ruffalo und Elijah Wood - alles Schauspieler, die ich sehr gerne sehe. Allerdings stört mich das stellenweise schräge Verhalten ihrer Rollen. Besonders Elijah alias Patrick, geht mir unvorstellbar auf den Keks.😒
Womit ich auch schon zu dem Punkt komme, der mir am sauersten aufstößt: der Humor. Zwar kommt er nicht oft zum Vorschein, aber wenn er es tut, kommt er überaus dominant und übertreiben daher. Ich verweise auf eine ganz bestimmte Szene in der Mitte, bei der ich mich buchstäblich fremdschäme. Nicht falsch verstehen, ich schätze Jim Carreys Humor, aber zu der eigentlich melancholischen Grundstimmung passt er nicht. Im Gegenteil, er verhindert, dass ich mich emotional vollens auf das Geschehen einlassen kann, was schade ist. Natürlich ist mir bewusst, dass das nicht jeder so sieht, aber das ist völlig in Ordnung. Ich war noch nie ein Fan davon, wenn Drama und Komödie miteinander vermischt werden. Nur in wenigen Fällen funktioniert diese Kombination für mich.
Stärke, Kreativität und Liebe zum Detail beweist Regisseur Michel Gondry, wenn es um den visuellen Stil geht. Betrachtet man die zahlreichen Effekte, würde einem nie in den Sinn kommen, dass es sich hierbei um weitesgehend handgemachte "Spielereien und Tricks" handelt. Zu beobachten, wie sich Joels kostbare Erinnerungen Stück für Stück auflösen - beginnend bei Kleinigkeiten, wie Buchtiteln oder Schriftzügen auf Verkehrs-und Straßenschildern - ist beeindruckend. Nachteilig wirkt sich hingegen der nicht chronologische Erzählstil aus. Unaufhörlich und rasend schnell springt der Film zwischen den einzelnen Episoden bzw. Erinnerungen hin und her, was verwirrend sein kann, wenn man ihm nicht seine ganze Aufmerksamkeit schenkt. Doch auch wenn man es tut, kann man unter Umständen schnell durcheinander kommen.🤯
Fazit: "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" ist ein aberwitzig-surreales, aber auch nachdenklich stimmendes Juwel, wie man es nicht oft zu Gesicht bekommt. Es lehrt uns, wie wichtig es ist, an bestimmten Lebenserfahrungen festzuhalten, egal, ob sie positiv oder negativ sind. In jedem Fall sollte man sie zu schätzen wissen, denn sie fördern unsere persönliche Entwicklung und machen uns zu dem, was wir sind. Gerade mir hat diese Erkenntnis sehr geholfen. Als ich den Film das erste Mal sah, befand ich mich in einer schwierigen Phase und betete tagtäglich für die Gabe, gewisse Personen aus meinem Gedächtnis löschen zu können. Dafür werde ich diesem vielschichtigen Meisterstück auf ewig dankbar sein, weswegen ich, trotz der nicht zu ignorierenden Schwächen, auf eine solch hohe Wertung komme. Die Geschichte berührt und fasziniert zugleich, optisch/handwerklich bleiben keine Wünsche offen und alle Darsteller machen einen mehr als überzeugenden Job, wobei Jim und Kate natürlich am meisten herausstechen. Nebenbei gesagt, ist der Titelsong "Everbody's got to learn sometimes", im Original gesungen von "The Korgis", wunderschön. Da bleibt man gerne sitzen, um sich den langweiligen Abspann anzusehen.😉❤
🎶"Oh my darling, oh my darling, oh my darling, Clementine......"🎶
Wie ich Legende Sean Penn in solch melancholischen Rollen liebe......❤ Wunderschöner Trailer, der Lust auf mehr macht. Wird auf jeden Fall geguckt!! Vorfreude ist seeeehr groß!!😁
Oha, was für ein Trailer......😱🤩😁 Die Vorfreude ist immens, ebenso die Erwartungen. Hoffentlich werden letztere nicht enttäuscht......!!🙏
🤯"Chaos ist Ordnung, jedoch unentschlüsselt."🤯
Mit diesem Zitat beginnt "Enemy", ein schwer zu definierendes (Arthouse-)Juwel, welches mir selbst nach der x-ten Sichtung das Hirn verknotet. Denis Villeneuve, der zu meinen Lieblingsregisseuren gehört, schuf hier ein Werk, das ich zugegebenermaßen nur mit Hilfe diverser Internetanalysen enträtseln konnte, wobei mir gewisse Kleinigkeiten noch immer nicht ganz klar sind. Mittlerweile habe ich es (beinahe) aufgegeben, diesen Film jemals gänzlich verstehen zu können, ABER genau darin liegt der Reiz. Obwohl der Kopf raucht und man am liebsten frustriert das Handtuch werfen möchte, kann man es nicht, denn "Enemy" entwickelt eine Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann. Man will verstehen, was vor sich geht, egal, wie viel Gehirnschmalz es auch kosten mag - zumindest geht es mir so.
Adam Bell ist ein vom Leben gelangweilter Geschichtsdozent, dessen Tagesablauf sich stetig zu wiederholen scheint - Vorlesungen an der Universität, Arbeiten der Studenten korrigieren, schweigsames Abendessen mit Freundin Mary, gefolgt von unbefriedigendem Geschlechtsverkehr. Erst eine zufällige Entdeckung bringt Abwechslung in seinen tristen Alltag: In einem Film mit dem Titel "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", sticht ihm ein Statist ins Auge, der ihm bis auf's Haar gleicht. Fortan ist Adam besessen davon, den Mann names Anthony Claire, der mit Ehefrau Helen ein Kind erwartet, ausfindig zu machen und kennenzulernen. Als ihm das schließlich gelingt, geraten die Dinge vollens aus den Fugen......!!
Jake Gyllenhaal liefert in seiner anspruchsvollen Doppelrolle eine bemerkenswerte Glanzleistung ab. Bis auf ihren Kleidungsstil, sind Adam und Anthony äußerlich (und stimmlich) nicht zu unterscheiden, charakterlich dafür umso mehr. Während Adam eher introvertiert und unsicher daherkommt, besticht Anthony mit Selbstbewusstsein und unverhohlenem Narzissmus. Doch auch ihn wird das Aufeinandertreffen mit seinem mysteriösen Doppelgänger aus der Bahn werfen. Sind die beiden Brüder, die bisher nichts voneinander ahnten? Handelt es sich um eine Halluzination oder steckt eine psychische Störung hinter alldem? Wenn ja, wer ist der "Reale"? So viele Erklärungs-und Interpretationsmöglichkeiten tun sich hier auf, dass es unbedingt notwendig ist, auf ALLES zu achten und sich nicht ablenken zu lassen!!
Erwähnenswert sind auch die starken Leistungen von Sarah Gadon und Mélanie Laurent. Sowohl Helen, "die Schwangere", als auch Mary, "die Begehrenswerte", können einem nur leid tun, denn sie sind die wahren Leidtragenden. Abgerundet wird der Cast von Isabella Rossellini, der ein kurzer, aber denkwürdiger Kurzauftritt als überdominantes Muttertier zugeschrieben wird - wessen, verrate ich nicht, um mögliche Spoiler zu vermeiden. Nur so viel: Diese Frau ist unerträglich!!🤮
Ebenfalls eine bedeutende Rolle spielen Spinnen (kleine Warnung an alle Arachnophobiker!) und deren Netze. Immer wieder tauchen sie auf, vorzugsweise in Größen, die man nicht ignorieren kann. Obwohl ich den Film auswendig kenne, bekomme ich immer noch Gänsehaut, wenn die "Biester" ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken bzw. krabbeln.
Fazit: "Enemy" wirft einen surrealen, verstörenden Blick auf menschliche Abgründe und ist in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Allein an dem gemächlich-zähen Erzähltempo und der durchgehend gelbstichigen Optik dürften sich die Geister scheiden. Hinzu kommt ein schwer zu entschlüsselnder Plot, der mit einigen unvorhersehbaren Wendungen aufwartet. Ob man ihn auf Anhieb durchschaut oder mehrere Anläufe benötigt, hängt, meiner Meinung nach, davon ab, wie viel Erfahrung man mit derartigen Filmen hat. Ich könnte mir vorstellen, dass nicht jeder damit zurecht kommt und vielleicht sogar frühzeitig abbricht, wofür ich vollstes Verständnis habe. Wer jedoch Freude an kniffligen, diskussionswürdigen "Puzzles" hat, wird mit grandiosem Schauspiel, einem eindringlichen Sound, künstlerisch hochwertigen Bildern und einer düster-dichten Atmosphäre belohnt. Hervorzuheben sind die eindrucksvolle Anfangssequenz, die man nicht mehr so schnell vergisst, und das Ende, bei dem man (unter Umständen) vor Schock und Ekel schreien möchte.....😱
Allein die großartige Natalie Portman reicht aus, um dem Ganzen eine Chance zu geben.❤
Mmh, schwierig......🤔 Einerseits macht der Trailer Lust auf mehr, andererseits weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Da ich Dakota Fanning mag und es sich um das Regiedebüt von M. Night Shyamalans Tochter handelt, werde ich einen Blick riskieren. Entweder wird's ein Hit oder ein Flop.🤷♀️😅
💪"Was glaubt ihr denn, was ihr seit, verdammt nochmal? Verrückt, oder was? Das seit ihr nicht! Ihr seit nicht mehr oder weniger verrückt, als jedes Durchschnittsarschloch draussen auf der Straße!"💪
"Einer flog über das Kuckucksnest" gilt als Sternstunde des Kinos und hat bei der damaligen Oscar-Verleihung nicht grundlos alle Hauptpreise eingeheimst. Die Romanverfilmung von Milos Forman ist nicht nur die perfekte Mischung aus Komödie und Tragödie, sondern obendrein ein lehrreiches, überaus wichtiges Plädoyer für Menschlichkeit und persönliche Freiheit.
Randle Patrick McMurphy ist ein Schlitzohr, wie es im Buche steht - extrovertiert, selbstbewusst, charmant, eigensinnig, gerissen, klug und unzähmbar. Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, lässt sich der Arbeitsverweigerer in eine psychiatrische Klinik einweisen, in der Hoffnung, möglichst schnell auf freien Fuß zu gelangen. Doch was ihn dort erwartet, hätte er sich niemals träumen lassen.....!!
Legende Jack Nicholson, den ich gerne als Schauspielgott bezeichne, scheint die Rolle des Randle wie auf den Leib geschrieben zu sein. Zweifelsohne liefert er hier, neben "Shining", seine beste und denkwürdigste Performance ab. Seine überschäumende Lebensfreude überträgt sich nicht nur auf die anderen Patienten, sondern auch auf den Zuschauer. Wenn er sein charakteristisches Grinsen (Ich LIEBE es❤) aufsetzt, bewegen sich unsere Mundwinkel automatisch nach oben. Wenn er aus purem Trotz den ausgeschalteten Fernseher anbrüllt, wollen wir uns ihm anschließen. Wenn er versucht, ein schweres Marmorwaschbecken aus dem Fußboden zu reissen, feuern wir ihn an, obwohl wir wissen, wie es ausgeht. Wenn er seine Leidensgenossen zu einem verboteten Angelausflug "entführt" möchten wir als Passagiere mit an Bord gehen. Und wenn er zu realisieren beginnt, welch übermächtigem System er gegenübersteht, freuen wir uns mit ihm über jeden noch so unbedeutend erscheinenden Erfolg. Womöglich sind wir nicht mit allem, was er sagt und tut einverstanden - eine schillernde Heldenfigur mit weißer Weste ist er wahrlich nicht - aber dennoch stehen wir aus voller Überzeugung auf seiner Seite. Wie könnten wir auch nicht, wenn er sich für die Unterdrückten stark macht, sie als einziger wie menschliche Wesen behandelt und ihnen zeigt, wie man (wieder) Spaß am Leben hat?! Keine Frage, man MUSS Randle McMurphy einfach lieben!!❤
Ganz anders verhält es sich mit Oberschwester Mildred Ratched, die mit unnachgiebiger Strenge, Gnadenlosigkeit und Angst die Krankenstation leitet, auf der sich McMurphy nach seiner Ankunft wiederfindet. Wer, wie ich, Erfahrung mit Klinikaufenthalten hat, weiß, worauf es beim Umgang mit psychisch Kranken ankommt bzw. was diese brauchen, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und zu genesen. Natürlich sind Struktur und Regeln unverzichtbar, aber viel wichtiger sind Empathie, Mitgefühl, Geduld, Güte und Herzlichkeit - Eigenschaften, die Schwester Ratched gänzlich fehlen!! Man spürt, dass sie ihren Beruf nicht ausübt, um anderen zu helfen, sondern um ihre Machtfantasien auszuleben. Allein ein Blick in ihre eiskalten Augen genügt, um ihre wahren Absichten zu erkennen. Sie ist eine Halbgöttin in weiß, wie man sie (leider) oft trifft. Eine Ausgeburt der Hölle mit Schwesternhäubchen. Während alle Patienten nach ihrer Pfeife tanzen, lässt sich der rebellische McMurphy nicht so leicht bändigen, was sie nicht dulden kann, wenn sie ihre Autorität nicht verlieren will.
Vor Louise Fletchers (R.I.P.🙏) Leistung kann man nur den Hut ziehen. Man hätte keine ebenbürtigere Gegnerin für Jack Nicholson finden können. Mildred Ratched zählt zu den furchteinflößensten Bösewichten der Filmgeschichte und das zurecht!!😰
Natürlich darf man McMurphys Mitpatienten nicht vergessen, die u.a. von Sydney Lassick, Danny DeVito, Christopher Lloyd und William Redfield eindrucksvoll dargestellt werden. Besonders angetan hat es mir Brad Dourif alias Billy, der unter einer Sprachstörung leidet und unverkennbar der Jüngste im Bunde ist. Mit seiner unschuldig-schüchternen Art hat er sich schnell in mein Herz geschlichen.
Zu ihm und Chief Bromden, gespielt von Will Sampson, baut McMurphy nach und nach echte Freundschaften auf, was schön anzusehen ist und für den ein oder anderen hochemotionalen Moment sorgt.
Fazit: "Einer flog über das Kuckucksnest" ist ein zeitloser Klassiker, der zwar schon einige Jahre auf dem Buckel hat, aber immer noch grandios anzusehen ist. Bis auf ein paar winzige Längen, macht dieses lebensbejahende Meisterwerk kaum etwas falsch. Hier kriegt man als Filmliebhaber alles geboten, was das Herz höher schlagen lässt: Unvergleichliches Schauspiel, ein eindringlicher Sound und eine wundervolle Geschichte, die zum lachen, weinen und nachdenken anregt. Allein die berühmte Endszene wird man unter Umständen lange im Gedächtnis behalten. Selten lagen Fassungslosigkeit, Zorn, grenzenlose Trauer, aber auch überschwängliche Freude und Hoffnung so nah beieinander - Gefühlschaos in Reinform!! Jack Nicholson und Lousie Fletcher kreieren Kultfiguren für die Ewigkeit, wobei ich nicht müde werde, zu betonen, wie sehr ich Schwester Ratched verabscheue. Wäre sie meine Ärztin oder, schlimmer noch, Therapeutin, wäre ich längst über ihren Schreibtisch gesprungen oder, besser gesagt, geflogen!!😉
Bin mit Josh Hartnett nie warm geworden, aber M. Night Shyamalan (The Sixth Sense🖤) ist immer einen Blick wert. Ich werd's riskieren und sehen, was dabei rauskommt. Entweder gefällt es mir oder eben nicht.
📹"Ich werde niemals etwas von euch verlangen, dass ich nicht auch selbst tun würde."📹
Widerlich, widerlicher, Louis Bloom.
Fragt man mich nach meiner Hassrolle von Jake Gyllenhaal, kommt mir als erstes der personifizierte Albtraum mit Kamera in den Sinn. Louis, genannt "Lou", ist ein ehemaliger Kleinganove, der nach einem Ausweg aus seinen bescheidenen Lebensverhältnissen sucht. Um seine hochgestocherten Karriereziele zu erreichen, ist ihm nahezu jedes Mittel recht. Er bezeichnet sich als lernwilliges Arbeitstier mit schneller Auffassungsgabe, das bereit ist, sich den Arsch abzurackern. Dies trifft auch zu, allerdings nur zum Teil. In erster Linie ist er ein Aufschneider und manipulativer Erpresser, ein Schwätzer, der sich selbst viel zu gerne reden hört, ein Soziopath mit psychopathischen Tendenzen, kurz gesagt, ein verabscheuungswürdiges Monster ohne Gewissen, Anstand und Moral. Respekt, Mitgefühl und Nächstenliebe sind für ihn Fremdwörter. Ohne mit der Wimper zu zucken, überschreitet er auf der nächtlichen Jagd nach den verwertbarsten Kameraufnahmen eine Grenze nach der anderen - alles für Erfolg und Anerkennung. Dabei ist es ihm völlig gleichgültig, ob andere leiden oder zu Schaden kommen, ganz im Gegenteil. Je blutiger die Bilder, desto mehr Aufmerksamkeit und Geld bringen sie ihm ein.
Obwohl ich für (manche) Antagonisten eine Schwäche habe, schreckt mich Lou auf jede erdenkliche Art ab. Wenn er seine selbstgerechten, auswendig gelernten Monologe runterrattert, kommt mir beinahe die Galle hoch ("Ein Freund, ist ein Geschenk, dass man sich selbst macht."🤮). Mehr als einmal habe ich versucht, ihm etwas positives abzugewinnen, doch da gibt es nichts. Selbst seine vermeitlich guten Eigenschaften, wie Charme, Selbstvertrauen und Ehrgeiz, lassen ihn in keinem besseren Licht erscheinen, denn er nutzt sie zu rein selbstsüchtigen Zwecken.
Wäre es nicht Jake Gyllenhaal, der ihm Leben einhaucht, hätte er gar keine Chance bei mir. Es ist beeindruckend und zugleich erschreckend, wie er hinter der abgemagerten Fratze verschwindet. Die stets weit aufgerissenen Augen sind eiskalt, das vermeitlich freundliche Lächeln falsch und unheimlich. Seine raubtierhafte Aura kündigt drohendes Unheil an, fast so, als ob auf seiner Stirn "Du-willst-mich-nicht-kennen" geschrieben stünde. Zweifelsohne handelt es sich hierbei um Jakes größte Meisterleistung. Wenn jemand, wie er, es schafft, dass ich ihn weder sympatisch noch attraktiv finde, kann man das nur als brilliant bezeichnen - wenn das überhaupt reicht. Bis heute kann ich die fehlende Oscar-Nominierung nicht nachvollziehen und werde es auch nie.
Sein weibliches Pendant findet Lou in der ebenfalls skrupellosen Nina, stark gespielt von Rene Russo. Sie ist die Redakteurin des Nachrichtensenders, an den er seine weitesgehend illegal beschafften Aufnahmen verkauft. Von allen Seiten schlägt ihr unbarmherziger Druck entgegen, sei es von ihren Arbeitgebern oder Lou, der unfassbares von ihr verlangt. Tut sie einem anfangs noch ein wenig leid, schüttelt man allerspätestens am Ende den Kopf ("Ich glaube, Lou inspiriert uns alle dazu, nach mehr zu streben."). Keine Frage, diese Ausgeburten der Hölle haben sich wirklich verdient!!
Nicht vergessen, darf man Bill Paxton (R.I.P.🙏), als Louis ärgster Konkurrent Joe, und Riz Ahemd, der als Rick auftritt. Nachdem er eine Weile auf der Straße hauste, sucht er nun verzweifelt einen Job. Ausgerechnet Lou gibt ihm, unter Vortäuschung falscher Tatsachen, die Chance, sich als sein Assistent zu beweisen. Natürlich dauert es nicht lange, bis Rick merkt, dass mit seinem neuen Arbeitgeber etwas ganz und gar nicht stimmt......!!😰
Fazit: Regisseur Dan Gilroy schuf mit "Nightcrawler" ein wahrhaft boshaftes Meisterwerk, nahe an der Grenze zur Perfektion. Unaufhörlich hält er den Zuschauern ihre eigene Schaulust vor, eine Erkenntnis, die nicht nur beschämt und weh tut, sondern auch zum nachdenken anregt. Es gleicht einem Wunder, dass ich nach diesem (filmischen) Tritt in den Allerwertesten noch sitzen konnte. Vergessen wird man den nachtschwarzen Thriller, der zugleich auch anklagende Mediensatire und verstörendes Psychogramm ist, nicht mehr so schnell.
Zuallererst ist das der unnachahmlichen Performance Jake Gyllenhaals zu verdanken. Mühelos dominiert er jede Szene, jeden noch so winzigen Moment. Obwohl man Lou die Pest an den Hals wünscht, kann man sich seines einnehmenden Charismas kaum entziehen. Einerseits will man wegsehen, andererseits auch wissen, wie weit er noch gehen wird - um hoffentlich am Ende die gerechte Strafe zu bekommen. Schade ist, dass man so gut wie nichts über seine Vergangenheit oder Familiengeschichte erfährt. Bei solch einer irren Persönlichkeit, wären ein paar Hintergrundinformationen nicht uninteressant gewesen.
Auch machen sich hin und wieder minimale Längen bemerkbar, die den Film zwar nicht direkt zäh erscheinen lassen, aber der Grund sind, weshalb ich ihn nicht so oft angucken kann, wie ich es gerne würde - ein Punkt, der in meinen Bewertungen grundsätzlich eine Rolle spielt.
Nichtsdestotrotz ist "Nightcrawler" ein Juwel, dass man unbedingt einmal gesehen haben sollte. Intelligent, beklemmend, lehrreich, radikal und getragen von einem Hauptprotagonisten, der die Bezeichnung Kultfigur durchaus verdient hat.
"Ich sag immer: Wer mich sieht, hat den schlimmsten Tag seines Lebens" - Tja, Lou, wenigstens sind wir uns in dieser Hinsicht einig......😬
Fragt man mich nach meinen Lieblingsgenres wird Science-Fiction gewiss nicht dabei sein. Daher brauchte ich mehrere Anläufe, um mit "Life" vollens warm zu werden. Der ausschlaggebende Punkt ist - wie sollte es anders sein - Jake Gyllenhaal. Wäre er nicht Teil des Casts, hätte ich mir den Film wahrscheinlich bis heute nicht angesehen.
Er verkörpert den Wissenschaftler und Arzt David Jordan, der sich schnurstraks in mein Herz geschlichen hat. Mittlerweile zählt er sogar zu meinen allerliebsten Jake-Rollen. Zugegeben, er ist nicht die vielschichtigste Filmfigur, aber ein unheimlich sympatischer Zeitgenosse. Traumatisiert vom Krieg und dem fragwürdigen Umgang, den die Menschheit untereinander pflegt, will er nur noch weg, und am liebsten nie mehr zurückkehren. Inzwischen verweilt er länger auf der ISS, als es gut für sein körperliches Wohlbefinden ist, doch das kümmert ihn nicht, solange es nur ruhig und friedlich bleibt. Um ehrlich zu sein, spricht er mir damit aus der Seele. Bestimmt verspürt jeder im Laufe seines Lebens den Wunsch, sich auf unbestimmte Zeit zurückzuziehen, um wieder zu sich selbst zu finden. Doch obwohl der sensible, nachdenkliche David alles andere als ein Menschenfreund ist, kümmert er sich gewissenhaft um die anderen Crew-Mitglieder und ist stets darum bemüht, dass es allen gut geht. Zwar kann das auf seinen Beruf zurückgeführt werden, doch es ist offensichtlich, dass Fürsorge und Mitgefühl wesentliche Teile seiner Persönlichkeit sind. Viel mehr erfährt man leider nicht über ihn, doch mir genügt es.💙
Genauso verhält es sich auch mit der restlichen Crew: Die Hintergrundinformationen über Miranda (Rebecca Ferguson), Rory (Ryan Reynolds), Ekaterina "Kat" ( Olga Jurjewna Dychowitschnaja), Sho (Hiroyuki Sanada) und Hugh (Ariyon Bakare) sind dürftig, aber dennoch kommt man nicht umhin, sie zu mögen, was auch an ihrer Teamdynamik liegt. Unverkennbar haben sich während der monatelangen Reise zarte Bande der Freundschaft geknüpft. Besonders deutlich wird das bei Jake und Rebecca, die ich spätestens seit "Doctor Sleep's Erwachen" und "The Greatest Showman" auf dem Schirm habe. Die Chemie zwischen den beiden gefällt mir außerordentlich gut, vorallem ist es erfrischend, dass man nicht in die allzu bekannten, unnötigen Hollywood-Klischees verfällt - sicher wisst ihr, wovon ich spreche.
Bemängeln muss ich Ryan Reynolds. Er versauert nicht nur in seinem üblichen Part als sprücheklopfender Spaßvogel, sondern wird obendrein gnadenlos verheizt. Da wäre mehr drin gewesen. Dennoch sorgt er für eine der denkwürdigsten Szenen, auf die ich nicht näher eingehen werde. Nur so viel: Ich leide jedesmal mit ihm mit!😰
Eine große Stärke des Filmes ist das kreative Design der außerirdischen Lebensform, die den etwas gewöhnungsbedürftigen Namen "Calvin" erhält. Das Wesen, welches zunächst als Mikroorganismus auf die Raumstation gelangt, aber rasant heranwächst, sieht auf seine unheimliche Art wunderschön aus. Fasziniation, Ekel und Furcht liegen hier nah beieinander, auch weil man nie erfährt, ob Calvin bösartig ist oder sich lediglich verteidigt. Gefährlich ist er allemal, was die Crew sehr schnell am eigenen Leib zu spüren bekommt. Da ich mich grundsätzlich in Filmcharaktere reinversetze, fiebere ich bei ihrem verzweifelten Kampf ums nackte Überleben durchgehend mit. Sich vorzustellen, auf einer klaustrophobisch engen Raumstation festzusitzen und von einem hochintelligenten, sowie erschreckend widerstandsfähigen Alien verfolgt zu werden, ist mehr als unangenehm. Etwas störend ist das Verhalten der Crew, die hin und wieder fragwürdige, gar unlogische Entscheidungen trifft. Besonders ein Punkt lässt mich jedesmal mit dem Kopf schütteln (Stichwort: Raumkapsel). Da ich mich mit dem Thema Raumfahrt aber nicht auskenne, liegt es vielleicht nur an mir.😅
Den viel diskutierten Twist am Ende ahnte ich im Voraus, was aber nicht bedeutet, dass er mich kalt lässt. Im Gegenteil, er sorgt für reichlich Gänsehaut, besonders wenn man sich Gedanken um die folgenden Ereignisse macht. Rebeccas einsames Schicksal trifft mich am härtesten......😰
Fazit: Von einem makellosen Meisterwerk ist "Life" weit entfernt, doch gewisse Stärken kann man dem packenden Science-Fiction-Thriller nicht absprechen. Was Atmosphäre, Optik/Ästhetik, Kameraführung und Spannung anbelangt, macht er einiges richtig. Allerdings muss ich gestehen, beim letztgenannten Punkt ein paar Anlaufschwierigkeiten zu haben. Richtig interessant wird es für mich erst, wenn Calvin aufbegehrt und seine blutig-brutale Jagd auf die Crew eröffnet.
Das Drehbuch ist wenig innovativ und, bis auf das verstörende Ende, recht vorhersehbar, doch damit kann ich leben. Dasselbe gilt für die simplen Charakterzeichnungen: Auch wenn die Crew nicht immer nachvollziehbar agiert, gewinnt man sie trotzdem ein Stück weit lieb. Die Leistungen der einzelnen Akteure sind überzeugend, wobei Jake und Rebecca eindeutig am meisten herausstechen. Alles in allem kann man sich "Life" getrost angucken. Verglichen mit anderen Genrevertretern, die ich kenne, gehört er definitiv zu den besseren.
Was die Botschaft anbelangt, ähneln sie sich ohnehin alle: Falls es da draußen tatsächlich noch etwas anderes als uns geben sollte - wovon ich überzeugt bin - sollte man es in Frieden lassen. Nicht alles muss auf Biegen und Brechen untersucht/erforscht werden. Eine Lektion, die die Menschheit schnellstens lernen sollte.😅🙈
❤"Warum fühlst du dich so zum schreiben getrieben?" - "Ich vermute, dass ist ein Weg, Dinge am Leben zu erhalten. Dinge zu retten, die sonst irgendwann sterben würden. Wenn ich sie aufschreibe, sind sie unvergänglich."❤
Hach, da geht der Hobbyautorin in mir gleich das Herz auf......😁
"Nocturnal Animals" ist, neben "Brokeback Mountain", mein Lieblingsfilm mit Jake Gyllenhaal. Es ist der Geniestreich von Tom Ford, in dem gleich drei Handlungsstränge geschickt miteinander verwoben werden.
Im ersten steht die verheiratete Kunstkuratorin Susan im Mittelpunkt, eine zutiefst unglückliche Frau, die sowohl mit Beruf und Ehe, als auch mit ihren Lebensentscheidungen hadert ("Kennst du das Gefühl, dass sich dein Leben so entwickelt hat, wie du es nie wolltest?"). Eines Tages wird ihr überraschenderweise ein Manuskript mit persönlicher Widmung zugeschickt, von ihrem ersten Ehemann Edward, dem sie einst unsägliches Leid zugefügt hat. Als sie beginnt, es zu lesen, verliert sie sich nach und nach in der verstörend brutalen Geschichte. Eben diese bildet den zweiten Handlungsstrang, in dem es um den Familienvater Tony geht, der mit Frau und Tochter in eine äußerst prekäre Situation gerät. Im dritten und letzten Handlungsstrang wird Susans Vergangenheit mit Edward näher beleuchtet - vom romantischen Beginn ihrer Beziehung, bis zum radikalen Bruch. Immer wieder wechselt der Film zwischen den einzelnen Episoden hin und her. Auf den ersten Blick scheinen sie nichts miteinander zu tun zu haben, was sich mit voranschreitender Laufzeit als Trugschluß herausstellt.
Der offensichtlichste Hinweis ist Jake Gyllenhaal, der in einer Doppelrolle auftritt. Edward und Tony sind feinfühlige, gutherzige Männer, denen ungeheuer übel mitgespielt wird, was verheerende Auswirkungen auf ihre Psyche hat. Jake durchläuft eine fulminante Tour de Fource zwischen Trauer, Seelenschmerz, Schuldgefühlen, brodelndem Zorn und Rachegelüsten gegenüber den Verantwortlichen. Um als Zuschauer mitzuleiden, genügt ein Blick in seine ausdrucksstarken Augen. Meiner Meinung nach, zählt diese intensive Performance zu den besten seiner Karriere.
Doch Amy Adams, die seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsschauspielerinnen gehört, steht ihm in punkto Leidensfähigkeit in nichts nach, nur läuft es in ihrem Fall subtiler und stiller ab. Susan bezeichnet sich selbst als zynisch, pessimistisch und realistisch. In der kalten, oberflächlichen Welt, in die sie sich selbst hineinmanövriert hat, sind Gefühle fehl am Platz. Nie wollte sie so werden, wie ihre verhasste Mutter, doch scheiterte kläglich daran. Ihr Leben mit einem gleichgültigen, nie anwesenden Ehemann und einem Job, der sie nicht erfüllt, ist ihr zuwider, doch findet sie nicht die Kraft, sich daraus zu befreien. Edwards Roman ist eine willkommene Abwechslung in ihrem tristen Alltag und zugleich eine Erinnerung daran, was sie durch eigenes Verschulden verloren hat. Ich muss gestehen, diese Rolle nie gemocht zu haben, doch an Amys makelloser Performance gibt es nichts auszusetzen.
Dasselbe gilt für Aaron Taylor-Johnson, der mich als verabscheuungswürdiger, sadistisch veranlagter Psychopath Ray buchstäblich vom Hocker haut. Vor "Nocturnal Animals" kannte ich ihn nicht, doch nun habe ich seinen Namen stets im Hinterkopf. Sein bemerkenswertes Können zeigt sich insbesondere im Zusammenspiel mit Jake. In ihren gemeinsamen Szenen spielen sie sich gegenseitig an die Wand. Lange nach Filmende hallen diese nach und bleiben - zumindest in meinem Fall - auf ewig im Gedächtnis.
Natürlich darf man Michael Shannon alias Bobby nicht außer Acht lassen. Wenn nötig, überschreitet der grimmige Sheriff Gesetze und Vorschriften ohne mit der Wimper zu zucken - zum Wohle der Gerechtigkeit. Er ist eindeutig die undurchschaubarste Figur von allen, der auch eine tiefere Bedeutung zugrunde liegt. Welche das ist, muss jeder Zuschauer allein herausfinden, denn hier bietet der Film reichlich Spielraum für Interpretation. Dies tut er auch im Bezug auf Symbole, Farben, Töne (Stichwort: Herzschlag😰), Kunstwerke, Einrichtungsgegenstände, etc.
Fordernd ist auch die Endszene, die recht simpel daherkommt, aber aussagekräftig, verwirrend und extrem fies ist, da sie einen mit einem unangenehmen Gefühl der Leere zurücklässt. Denkt man aber genauer darüber nach, eröffnen sich auch hier zahlreiche Lösungs- und Interpretationsansätze. Womöglich werden damit nicht alle warm werden, aber für mich ist es einer der stärksten (und bösartigsten!) Filmabschlüsse der Kinogeschichte. Das liegt an meiner Vorliebe für offene Enden, über die man diskutieren und fachsimpeln kann. Ich bin sicher, dass jeder diesen Film anders verstehen wird und das ist auch gut so. Überhaupt ist es ratsam, aufmerksam zu sein und sich nicht ablenken zu lassen, da einem sonst vielleicht etwas wichtiges entgehen könnte.😉
Fazit: "Nocturnal Animals" ist ein intelligenter, düster-dramatischer Psychothriller in Hochglanzoptik, der einem mental und emotional einiges abverlangt. Selbst nach der x-ten Sichtung setzt mich dieses hervorragend gespielte (Arthouse-)Meisterwerk einem Gefühlschaos aus, das seinesgleichen sucht. Tom Ford beweist ein feines Händchen für Komplexität und Ästhetik. Schönheit und Hässlichkeit liegen hier erschreckend nah beieinander und damit meine ich nicht (nur) die eindringlichen, zwischen grell und dunkel wechselnden Szenenbilder oder die kühl-bedrohliche Atmosphäre, welche einen auf Schritt und Tritt verfolgt. In erster Linie ist es die Art und Weise wie die Charaktere miteinander umgehen bzw. welche unheilbaren Traumata sie sich (mutwillig) zufügen, nur um hinterher selbst als Verlierer dazustehen. Die wertvollsten Güter wie Wärme, Geborgenheit, Respekt, Liebe und Moral werden mit Füßen getreten und ausgetauscht gegen Einsamkeit, Verbitterung, Hoffnungslosigkeit und Verachtung.
Sicherlich wird nicht jeder mit "Nocturnal Animals" etwas anfangen können, aber wenn man Fan von anspruchsvollen Rachefilmen ist, sollte man unbedingt einen Blick riskieren. Ich bin der Meinung, dass es sich mehr als nur ein wenig lohnt!!!
💔"Wenn man jemanden liebt, dann muss man behutsam damit umgehen. Man wirft das nicht einfach weg. Vielleicht findet man sowas nie wieder."💔
💙"Ein Mann erzählt seine Geschichten so oft, dass er selbst zu seinen Geschichten wird. Sie leben nach ihm weiter und auf die Art wird er unsterblich."💙
Tim Burtons Meisterstück "Big Fish", auf das er wahrlich stolz sein kann, strotzt nur so vor Fantasie, Zauber, Liebe, Kreativität, Tiefe und skurriler Einfälle. Es ist die mehr als außergewöhnliche Lebensgeschichte von Edward Bloom, einem Träumer, wie er im Buche steht. Er ist vieles - selbstbewusst, freiheitsliebend, durchsetzungsfähig, ambitioniert, entwaffnend charmant, enthusiastisch und allseits beliebt, aber in erster Linie ein unfassbar begabter Geschichtenerzähler. Wann immer sich die Gelegenheit bietet, erzählt er den Menschen in seinem Umfeld von all den unglaublichen Abenteuern, die er im Laufe der Zeit (angeblich) erlebt hat. So soll er einen furchteinflößenden Riesen gezähmt, für einen als Zirkusdirektor getarnten Werwolf gearbeitet und seine zukünftige Ehefrau mit einem Meer aus gelben Narzissen erobert haben. Alle Welt liebt seine Erzählungen, bis auf einen: sein eigener Sohn Will. Nicht nur ist er es leid, dass sein Vater ständig im Rampenlicht steht, er kann und will dessen Anekdoten auch keinen Glauben (mehr) schenken. Seit er denken kann, hat er das Gefühl, ihn nicht richtig zu kennen. Bevor sein Vater, der unheilbar an Krebs erkrankt ist, verstirbt, will er endlich sein wahres Ich zu Gesicht bekommen - nur einmal.
Weiter möchte ich nicht auf den Inhalt eingehen, da man selbst erleben sollte, was passiert. Doch soviel sei verraten: mit Edward Bloom auf Reisen zu gehen, lohnt sich!! Er ist ein Mann, der dazu ermutigt, stets an sich und die eigenen Fähigkeiten zu glauben, nie aufzugeben und immer man selbst zu sein, egal, was andere von einem halten. Zwar ist er, wie wir alle, nicht frei von Fehlern, aber in seiner Brust steckt ein großes Herz, welches insbesondere für seine Familie schlägt. Zwar glänzt er oft mit Abwesenheit, doch zieht es ihn letztlich immer zurück in die Arme seiner Lieben.
Charmebolzen Ewan McGregor, den ich generell sehr gerne sehe, liefert hier eine seiner stärksten Leistungen ab. Er scheint für diese Rolle geradezu prädestiniert zu sein. Ebenso verhält es sich mit Albert Finney, der den älteren Edward verkörpert. Beide haben sichtlich Freude beim Geschichten erzählen, was sich auch auf den Zuschauer überträgt. Gebannt hängt man an ihren Lippen, staunt, lacht und weint über all die Dinge, die zu verrückt klingen, um wahr sein zu können. Fast verspürt man den Wunsch, selbst Teil davon sein zu wollen.
Auch der restliche Cast bekommt genug Gelegenheit, um zu glänzen. Dazu gehören u.a. Billy Crudup, Helena Bonham Carter, Danny DeVito, Alison Lohman, Jessica Lang, Steve Buscemi (❤) und die bildschöne Marion Cotillard, die nur lächeln muss, um die Sonne aufgehen zu lassen.
Bemängeln muss ich den Mittelteil, der sich stellenweise zieht. Die Szenen rund um den zweiten Weltkrieg und einen irren Banküberfall erscheinen mir etwas zäh. Ich gehe soweit zu sagen, dass ich auf sie verzichten könnte, auch wenn mir bewusst ist, wie unerlässlich sie sind. Nichtsdestotrotz sitze ich am Ende da und heule mir buchstäblich die Augen aus dem Kopf.
Fazit: "Big Fish" ist eine wundervolle Perle, die es erst nachträglich in meine Lieblingsfilm-Liste geschafft hat. Lange habe ich gezögert, wegen des nicht zu ignorierenden Kritikpunktes. Doch mir ist klar geworden, dass dieser keine allzu große Rolle spielt, da der Film ansonsten alles richtig macht. So ähnlich verhält es sich auch mit Edward: trotz seiner Eigenarten kommt man nicht umhin, ihn lieb zu gewinnen. Es ist völlig unwichtig, ob seine Geschichten der Wahrheit entsprechen, solange sie ihre Wirkung nicht verfehlen. Daher "vergebe" ich "Big Fish" seine winzigen Längen ;)
Jeder echte Filmliebhaber sollte dieses besondere, zutiefst berührende Kunstwerk mindestens einmal gesehen haben. Es bewegt, bleibt im Gedächtnis und regt zum nachdenken und Tränen vergießen an. Der gut aufgelegte Cast spielt groß auf, die Dialoge/Zitate sind unvergesslich ("Man sagt, wenn man der Liebe seines Lebens begegnet, bleibt die Zeit stehen und das stimmt."💞) und die Botschaft hinter dem Ganzen enorm wichtig: auch wenn man die Sichtweise eines anderen nicht versteht, muss diese nicht zwangsläufig falsch sein. Man sollte stets versuchen, seine Mitmenschen so zu akzeptieren, wie sie sind, besonders, wenn es sich um eine nahestehende Person handelt. Die wertvolle Zeit, die man gemeinsam verbringt, kann ganz schnell vorbei sein, daher sollte man sie sinnvoll nutzen. Dann entdeckt man möglicherweise etwas, was einem bisher entgangen ist ;)
Das ist, was "Big Fish" mich gelehrt hat. Ich bin sicher, dass jeder zu seiner ganz eigenen Erkenntnis gelangen wird. Man muss nur bereit sein, sich auf dieses magisch-surreale, bittersüße Erlebnis einzulassen. Selten war ein Leben derart realitätsfern und doch so echt!! Wir müssen unser Dasein feiern und es so gestalten, wie wir es für richtig halten!!
Nebenbei erwähnt ist der Titelsong "Man of the Hour" von Pearl Jam unbeschreiblich schön. Da bleibt man doch gerne sitzen, um sich den Abspann anzugucken.😉❤
❤"In diesem einen Moment, wenn du erkennst, dass du keine traurige Geschichte bist, da lebst du."❤
Es gibt einige Filme (und Romane), für deren Existenz ich zutiefst dankbar bin und "The Perks of being a Wallflower" (ich weigere mich, den grausam eingedeutschten Titel zu verwenden) gehört dazu. Was dieses großartige Juwel in mir auslöst, kann ich kaum beschreiben. Nostalgie, (Lebens-)Freude, Rührung, Wehmut, Selbsterkenntnis - von allem (und mehr) ist etwas dabei.
Ich glaube, jeder von uns findet sich ein Stück weit in der Geschichte rund um Charlie, Sam und Patrick wider. Wie gerne hätte ich in meiner (unterirdischen) Schulzeit Freunde wie diese gehabt. Sie alle sind Außenseiter, tragen tonnenschwere Päckchen mit sich herum und verlieren dennoch nie den Mut, geschweige denn, ihr Lachen. In gewisser Weise haben sie ihren nicht besonders toleranten Mitschülern einiges voraus, denn sie verstehen, was im Leben wirklich zählt, sind immer füreinander da und akzeptieren einander uneingeschränkt - so wie echte Freunde es tun sollten!! Ich will bei ihrem verrückt-genialen "Wohnzimmer-Tanz" mitmachen, an Weihnachten mit ihnen wichteln, mit ihnen durch den Tunnel fahren, während aus dem Radio "Heroes" von David Bowie (❤) dröhnt, und mit ihnen über gute Musik diskutieren. Verdammt, ich wäre sogar bereit, sie bei ihrer einzigartigen Version der "Rocky Horror Picture Show" zu unterstützen, auch wenn ich mich dabei lächerlich machen würde. Ohne Frage, sind Charlie, Sam und Patrick wundervolle, besondere Menschen, jeder auf seine Art. Selbst nach der x-ten Sichtung kann ich mich noch immer nicht entscheiden, wen ich am liebsten mag.
Die schauspielerischen Leistungen sprechen für sich. Spätestens seit diesem Film bin ich Fan von Emma Watson und Ezra Miller, wobei ich es mehr als tragisch finde, wie Zweitgenannter sich entwickelt hat. Besonders beeindruckt mich Logan Lerman in seiner Rolle als introvertierter, psychisch instabiler Charlie. Er scheint dafür wie geschaffen zu sein. Man will ihn am liebsten in den Arm nehmen, aufbauen und ihm versichern, dass er nicht alleine auf der Welt ist. Im Grunde sind wir doch alle wie Charlie, manche mehr, manche weniger. Zu beobachten, wie er dank der intensiven Freundschaft zu Sam und Patrick über sich hinauswächst und zu sich selbst findet, ist unbeschreiblich schön. Es genügt, an bestimme Momente zu denken, um mein Herz zum platzen zu bringen.
Unbedingt erwähnen muss man auch Paul Rudd alias Bill, den vermutlich lässigsten, empathischsten Lehrer, den man sich nur wünschen kann ("Wir akzeptieren das, was wir zu verdienen glauben."💔).
Negative Aspekte suche ich vergeblich. Für mich gibt es schlichtweg keine. Natürlich könnte man noch etwas mehr auf Charlies traumatische Vergangenheit mit seiner Tante Helen eingehen, aber, ganz ehrlich, es stört mich nicht.
Kurz gesagt, "The Perks of being a Wallflower" ist ein kleines Meisterwerk, mit dem ich viele schöne Erinnerungen verbinde. Sowohl Film als auch Buch, sprechen mir aus der Seele. Es geht um Zugehörigkeit, wahre Freundschaft, Familie, die erste große Liebe, Vergangenheitsbewältigung, sich seiner Stärken bewusst zu werden, den eigenen Platz im Leben zu finden und mehr. Abgerundet wird das Ganze mit einem starken, spielfreudigen Cast, liebenswerten Charakteren, die auf ewig einen festen Platz in meinem Herzen haben, einem brillianten Soundtrack und Szenen, die sich buchstäblich in mein Hirn gebrannt haben. Allein die Endsequenz bzw. Charlies letzter Monolog verdient die Höchstpunktzahl. Ich kenne ihn auswendig und heule trotzdem jedesmal. Es ist, als würde Charlie nicht nur zu mir, sondern zu jedem von uns sprechen, und damit geradewegs ins Schwarze treffen.
Ich bin unendlich froh, zur "Insel, der ungeliebten Spielsachen" zu gehören. Nie war es cooler, ein "Psycho" zu sein. Mauerblümchen an die Macht!!!💪😎🖤
Aus der anfänglichen Boykottierung wurde ein "Vielleicht".....😅 Paul Mescal und Denzel Washington reizen mich ohne Ende.💞 Aber ob die Fortsetzung dem ersten Teil auch nur annähernd gerecht werden kann, ist mehr als fraglich. Da hat sich Ridley Scott aber auch was vorgenommen. "Gladiator" gilt nicht umsonst als Meilenstein der Filmgeschichte. Russell Crowe und Joaquin Phoenix (Commodus-Fan Forever🖤) haben das Ganze gigantisch groß gemacht. Am Ende wird es auf eine spontane Entscheidung hinauslaufen. Entweder kann ich Teil 2 etwas abgewinnen oder trete mir hinterher in den Allerwertesten.😂😅
Ein Hundefilm mit Mark Wahlberg?! - Da bin ich doch dabei!! Bestimmt werde ich einen Zuckerschock erleiden!!😍❤
Sir Nicholas Winton zählt zu jenen Menschen, deren Geschichte und Taten mich nicht nur berühren, sondern auch zutiefst beeindrucken. Daher werde ich "One Life" auf jeden Fall angucken, aber nicht, ohne mir vorher einen großen Vorrat an Taschentüchern zuzulegen. Wer den berühmten Ausschnitt aus der "That's Life"-Show kennt, wird verstehen, was ich meine.😭❤
Bin zwar nicht der allergrößte Fan der Omen-Reihe, aber der Trailer sieht gar nicht soooo übel aus. Einen Blick werde ich auf jeden Fall riskieren, in der Hoffnung, ein Prequel vorgesetzt zu bekommen, mit dem ich ausnahmsweise etwas anfangen kann.😅
Obwohl Legende Clint Eastwood zu meinen Lieblingsregisseuren gehört, bekam "Perfect World" stets zu wenig Aufmerksamkeit von mir. Ich erinnere mich dunkel, ihn als Teenager gesehen, aber dann völlig aus den Augen verloren zu haben. Warum das so ist, kann ich selbst nicht beantworten. Nun habe ich ihn nach geraumer Zeit ein zweites Mal gesehen und muss leider gestehen, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Er ist NICHT schlecht - Clint Eastwood macht keine schlechten Filme - aber auch nicht besonders gut.
"Perfect World" schwankt unaufhörlich zwischen Spannung und Langatmigkeit, Rührung und überbordendem Kitsch, Glaubwürdigkeit und mangelnder Logik. Die Geschichte zielt ZU offensichtlich darauf ab, dem Zuschauer Tränen zu entlocken, was einerseits nicht schlimm ist, da ich auf filmisch erzeugte Heulkrämpfe stehe. Andererseits tut sich der Film damit aber auch keinen Gefallen. Insbesondere das Finale, welches enorm zäh daherkommt, leidet darunter. Hier wird der Kitschfaktor derart in die Höhe getrieben, dass ich es kaum ertrug. Ich gehe soweit zu sagen, dass mich das Schicksal bestimmter Figuren buchstäblich kalt ließ, was überaus schade ist. Mir persönlich war es zu viel des Guten.
Positiv hervorheben möchte ich Kevin Costner, den ich immer sehr gerne sehe. Er verleiht seiner Rolle Charme, (trockenen) Witz und Vielschichtigkeit. Butch ist verletztes Kind und gewaltbereiter, sich nicht immer im Griff habender Ganove in einem. Man spürt, welches Päckchen er mit sich herumträgt, aber auch, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen ist. Zweifelsohne hat er einiges auf dem Kerbholz, aber tief im Inneren einen verdammt guten Kern. In seiner Welt war bei weitem nicht alles perfekt, weshalb er jetzt so ist, wie er ist. Dasselbe gilt für T. J. Lowther alias Phillip, der ebenfalls ohne männliches Vorbild zurechtkommen muss, und sichtlich darunter leidet. Die besondere, aber zum scheitern verurteilte Vater-Sohn-Beziehung, die sich zwischen dem flüchtigen Gefängnisausbrecher und dem 8-Jährigen entwickelt, ist schön mitanzusehen, wären da nicht die bereits erwähnten Probleme.
Erwähnenswert sind ausserdem Laura Dern, als taffe, emanzipierte FBI-Kriminologin Sally, und selbstverständlich Clint Eastwood selbst. Er verkörpert Red, der typische Polizist mit harter Schale, aber weichem Kern, der schon lange aufgehört hat, an eine perfekte Welt zu glauben. Ihn verbindet eine ganz eigene Vergangenheit mit Butch, auf die ich nicht näher eingehen werde.
Fazit: "Perfect World" ist, aus meiner Sicht, nicht Eastwoods stärkstes Werk, aber dennoch einen Blick wert. Ob man ihm etwas abgewinnen kann oder nicht, ist letztlich abhängig vom persönlichen Geschmack, weshalb es mich umso mehr wundert, dass ich mit dem Ganzen nicht richtig warm wurde. Eigentlich mag ich ruhige Dramen, die sich Zeit nehmen und ans Herz gehen. Womöglich war ich nicht in der richtigen Stimmung, weshalb ich dem Film sicherlich irgendwann eine dritte Chance geben werde ;)
"Seit ich ein Kind war, hörte ich Leute sagen, dass meine Familie verflucht sei. Unsere Mutter versuchte, uns mit Gott zu schützen. Unser Vater versuchte es mit Wrestling. Er sagte, wenn wir die Stärksten und Härtesten wären, könne uns nichts etwas anhaben. Ich glaubte ihm. Wir alle glaubten ihm."
Als ich das erste Mal von "The Iron Claw" hörte, stand sofort fest, dass ich ihn um jeden Preis angucken muss. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen und sie wurden (glücklicherweise) weitesgehend erfüllt.
Die tragische Geschichte der Von Erichs, einer berühmten Wrestler-Familie, die ihre größten Erfolge in den 80er-Jahren feierte, stürzte mich buchstäblich ins Gefühlschaos. Wer, wie ich, über die wahren Hintergründe informiert ist, wird sicherlich verstehen, wieso, und beim angucken vielleicht dasselbe durchlebt haben.
Den vier Brüdern Kevin, Kerry, David und Mike beim physischen und psychischen Zerfall zuzusehen, ist mehr als schmerzhaft. Nach und nach werden sie alle zu bis zur Unkenntlichkeit aufgepumpten Wrestlern - weil sie keine andere Wahl haben. Familienoberhaupt Fritz Von Erich ist eine Mischung aus unerträglichem Macho-Patriarchen, herz-und seelenloser Hülle und kaputter Schallplatte, die, selbst in den unpassensten Momenten, die immer gleiche Leier abspult: Weltmeistertitel, Weltmeistertitel, Weltmeistertitel.
Ihm selbst wurde der Weg zum Champion verwehrt, was er nun an seinen Söhnen auslässt. Er sieht in ihnen nichts als ein Mittel zum Zweck, die Chance, doch noch einen begehrten Weltmeistergürtel nach Hause zu holen. Unablässig drillt und drängt er sie, SEINEN Traum wahr werden zu lassen, und wer sich weigert, bekommt die Konsequenzen zu spüren. Das mir bei seinen dauerhaften Patriolen und Schikanen nicht die Galle hochkam, gleicht einem Wunder. Hut ab, wer diesem verachtenswerten.....Mann etwas positives abgewinnen kann. Für mich einer der schrecklichsten (Film-)Väter, die ich je gesehen habe!! Holt McCallany macht in dieser Rolle eine verdammt gute Figur. Ich gehe soweit zu sagen, dass er den restlichen Cast in den Schatten stellt. Die Aura, die er ausstrahlt, ist derart unangenehm und eiskalt, dass mich allein seine bloße Anwesenheit zum aus der Haut fahren anregte.
Hauptdarsteller Zac Efron, um den ich normalerweise einen großen Bogen mache, verkörpert Kevin Von Erich, der mit Abstand Muskulöseste des Brüder-Quartetts. Seine hart antrainierte Erscheinung ist beeindruckend und beängstigend zugleich, da die Muskelberge nicht nur dazu dienen, um im Ring bestehen zu können. Sie sind auch dazu da, um sich zu verstecken, hinter einer harten Schale, die keinerlei Gefühle zulassen darf. Seine starre Miene verstärkt diesen Eindruck noch, doch spürt man zu jeder Zeit, wonach er sich innerlich wirklich sehnt: Liebe, Geborgenheit und Fürsorge. In erster Linie betreibt Kevin den Sport, um mit seinen jüngeren Brüdern, die ihm die Welt bedeuten, zusammen zu sein.
David (Harris Dickinson), der Charismatische, Kerry (Jeremy Allen White), der Athletische und Mike (Stanley Simons), der eigentlich eine Karriere als Musiker anstrebte - sie alle zerstören sich letztlich selbst, beim erfolglosen Buhlen um Aufmerksamkeit und Anerkennung seitens des Vaters, dem personifizierten Fluch, der im Laufe des Filmes mehrfach zur Sprache kommt.
Komplettiert wird das Ensemble von Maura Tierney als abweisende, gefühlskalte Mutter und der zuckersüßen Lily James, die nicht nur in Kevins trostloses Leben Licht und Wärme bringt. Mit ihrem entwaffnenden Charme eroberte sie mein Herz im Sturm. Sie ist die so dringend gebrauchte tröstliche Umarmung, was wörtlich zu verstehen ist.
Unbedingt erwähnen muss man die genial choreografierten Kämpfe. Sie rauben den Atem und geben einen perfekten Einblick in die gnadenlose Härte und Brutalität, der man sich aussetzt, sobald man den Ring betritt. Wenn dann noch die im Titel erwähnte Iron Claw, eine Erfindung der Von Erichs, zum Einsatz kommt, spürt man sie beinahe selbst.
Fazit: "The Iron Claw" ist eine markerschütternde Perle über Familie, Liebe und Bruderschaft. Die komplexe Beziehung zwischen Kevin, Kerry, David und Mike bildet das Herzstück. Einerseits sind sie erbitterte Konkurrenten, andererseits lieben sie einander aufrichtig. Die Tragödien, die den Von-Erich-Clan heimsuchen, sind an Trauer, Schmerz und Ungerechtigkeit kaum zu überbieten. Allein die Tatsache, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt, erschwert das zusehen ungemein. Allerspätestens bei der herzzerreissenden Endszene brechen alle Dämme. Man merkt, wie viel den Darstellern an dem Projekt liegt. Jeder von ihnen macht einen denkwürdigen Job, insbesondere Zac Efron hat mich sehr überrascht. Das dürfte das erste Mal sein, dass er mich von sich überzeugen konnte. Bemängeln muss ich das Fehlen von Chris, dem jüngsten Bruder, der von Regisseur Sean Durkin aus dem Drehbuch gestrichen wurde, weil er befürchtete, der Film könne sonst zu lang werden. Ehrlich gesagt, hätten "The Iron Claw" 15-20 Minuten mehr nicht geschadet, zumindest aus meiner Sicht. Die einzelnen Schicksalsschläge werden teilweise zu schnell abgehandelt. Man hätte noch viel mehr auf das zerrüttete Innenleben bestimmter Charaktere eingehen können, dann wäre die Wucht des Schocks noch größer gewesen. Nichtsdestotrotz lassen einen die Geschehnisse alles andere als kalt, vorallem im Bezug auf die toxische Eltern-Kinder-Beziehung. Es gibt Paare bzw. Menschen, die lieber keinen Nachwuchs bekommen sollten und Fritz und Doris von Erich gehören dazu. Mag hart klingen, aber in diesem Fall stimmt es.
Das monatelange Warten auf "The Iron Claw" hat sich definitiv gelohnt. Ich bin froh, dieses brilliante Meisterstück gesehen zu haben und kann es nur empfehlen. Nicht nur Fans von Wrestling werden auf ihre Kosten kommen ;)
Martin Freeman ist immer einen Blick wert, selbst wenn der Großteil der ersten Kritiken eher verhalten ist ;)
Zendaya, Josh O'Connor (God's own Country💚) und Regisseur Luca Guadagnino (Call me by your Name💙)?! - Ooooh, wenn das keine vielversprechende Kombination ist, weiß ich auch nicht!! Der wird auf jeden Fall geguckt ;)
Schwierig.....! Einerseits bin ich kein Fan von Action, Krieg, Politik etc., andererseits macht der Trailer Lust auf mehr. Einen Blick werde ich riskieren, allein wegen Kirsten Dunst. Wer weiß, vielleicht werde ich ja positiv überrascht. Studio A24 vermochte dies in der Vergangenheit mehr als einmal zu schaffen ;)
Puuuh, ganz schwierige Kiste.....!
"Parallele Mütter" hat mich mit äußerst zwiespältigen Gefühlen zurückgelassen. Ich bin hin-und hergerissen zwischen den Stärken und nicht zu ignorierenden Schwächen. Regisseur Pedro Almodóvar spinnt die hochemotionale Geschichte zweier alleinstehender Mütter, deren Leben auf schicksalhafte Weise miteinander verwoben werden, mit viel Ruhe und Feingefühl. Wie übel den beiden überaus starken Frauen mitgespielt wird, ist nicht leicht zu ertragen. Unweigerlich wird man mit der Frage konfrontiert, wie man selbst in so einer verzwickten Situation handeln würde. Ich will mir nicht vorstellen, was für ein unerträglicher Schmerz das sein muss!! Obwohl ich den "Twist" schon sehr früh ahnte - eine große Überraschung ist er wahrlich nicht - gelang es mir, mich in die Gefühlslage der Protagonistinnen reinzuversetzen. Eine Szene bzw. Enthüllung, von denen der Film einige parat hält, hat mich sogar regelrecht aus der Bahn geworfen. Im ersten Moment wusste ich nicht, wohin mit mir.
Genau davon hätte ich mir mehr gewünscht, aber leider ging es mit fortschreitender Handlung verloren, was sehr schade ist. Immer mehr Themen, die es, meiner Meinung nach, nicht gebraucht hätte, wurden aufgemacht. Irgendwann empfand ich die Geschichte als zu überladen, zumal gewisse Dinge nur oberflächlich abgehandelt wurden. Auch verhielt sich Penélope Cruz ambivalente Rolle Janis nicht immer nachvollziehbar, was ihre Leistung aber nicht schmälerte. Mich konnte sie voll und ganz überzeugen, und ich gehöre bei weitem nicht zu ihren größten Fans. Den Löwenanteil meiner Aufmerksamkeit erhielt aber Milena Smit alias Ana, die mich buchstäblich in ihren Bann zog. Ihren Namen werde ich mir auf jeden Fall merken!! Die besondere Beziehung der beiden, bildet das Herzstück des Filmes. Einerseits trennen sie Welten, angefangen bei dem enormen Altersunterschied, andererseits verbindet sie aber auch vieles. Es war schön, diesem unzerstörbaren Band beim wachsen zuzusehen.
Erwähnenswert ist auch Israel Elejalde als Arturo, den eine ganz eigene Geschichte mit Janis verbindet. Die fühlte sich zwar im letzten Drittel nicht ganz rund an, aber seine Performance war dennoch gut. Dasselbe gilt für Aitana Sánchez-Gijón, die Anas karrierebewusste Mutter verkörpert. Deren Verhalten hat mich mehr als einmal mit dem Kopf schütteln lassen. Ob ich sie mag, kann ich mit einem klaren "Nein" beantworten. Allerdings erfüllt sie einen wichtigen Zweck, denn nicht jede Frau ist dafür geschaffen, Kinder in die Welt zu setzen, und das darf/sollte man ruhig zeigen.
Fazit: "Parallele Mütter" besitzt viel Potenzial, welches leider nicht voll ausgeschöpft wird. Zu verschachtelt, überfrachtet und konstruiert wirkt das Ganze. Es wäre besser gewesen, sich uneingeschränkt auf das Haupthema, Janis und Ana, zu konzentrieren. Beispielsweise hätte ich auf den Handlungsstrang mit der Graböffnung verzichten können, auch wenn ich verstehe, was Almodóvar damit bezwecken will. Überhaupt ist die erste Filmhälfte weitaus stärker, als die zweite. Sehenswert ist diese nicht lupenreine Perle jedoch allemal, denn sie bietet, neben einem stark aufspielenden Cast, reichlich Raum für Emotionen. Es ist eine bewegend-tragische Geschichte über Freundschaft, weibliche Solidarität und grenzenlose Mutterliebe, die zum nachdenken anregt. Ich bin sicher, dass sich nicht nur Mütter oder Frauen mit Kinderwunsch davon angesprochen fühlen. Ob ich mir "Parallele Mütter" ein weiteres Mal ansehen werde, kann ich nicht sagen, aber es war eine Erfahrung, die ich nicht bereut habe.
Emma Stone und Willem Dafoe schließen sich erneut mit Giorgos Lanthimos zusammen?! - Wird natürlich geguckt!! Seit "The Favourite", den ich sehr mochte, und dem noch genialeren "Poor Things" werde ich mit Lanthimos exzentrischem Regiestil immer wärmer. Bin gespannt, ob mich "Kinds of Kindness" ebenfalls positiv überraschen wird.
Als eingefleischtes Phoenix-Fangirl freue ich mich auf "Joker 2", aber etwas Skepsis schwingt dennoch mit. Zwar habe ich kein Problem mit Musicals, aber der radikale Genrewechsel irritiert mich. Da hätte bereits der erste Teil, der zu meinen Lieblingsfilmen gehört, ein Musical sein müssen. Mit Lady Gaga bin ich auch nicht richtig einverstanden. Klar, sie ist eine starke Sängerin, aber als Schauspielerin konnte sie mich bisher (leider) nicht überzeugen. Angucken werde ich den Film auf jeden Fall, aber kann mir nur schwer vorstellen, dass er an den Vorgänger rankommt. Natürlich kann ich mich auch irren, denn schlecht sieht der Trailer nicht aus, ganz im Gegenteil. Bin seeeehr gespannt, was da auf mich zukommen wird. Schade, dass es noch so lange dauert......!!