Strackymandias - Kommentare

Alle Kommentare von Strackymandias

  • Eine der wenigen Kategorien in diesem Jahr, mit der ich sehr unzufrieden bin. Der Song von Timberlake ist eingängig, aber nichts besonderes, genauso wenig wie der langweilige Sting-Beitrag von einem Film, den bestimmt niemand gesehen hat. Hier ist ganz klar, dass beide Songs nur nominiert wurden, um Timberlake und Sting in die Show zu holen. Schade, dass dafür z.B. ein "Sing Street" überhaupt nicht bedacht wurde. Wer interessiert sich schon für ein paar Jungs aus Dublin? -_-
    Mit den Nominierungen für Moana und La La Land bin ich einverstanden, auch wenn ich nicht "City of Stars", sondern eher "Another Day of Sun" oder "Lovely Night" vorgeschlagen hätte. Dass "City of Stars" als klarer Favorit gilt, verstehe ich nicht ganz, da "Audition" für mich das Herzstück des Filmes ist und mich auch bei der Zweitsichtung des Filmes wieder zu Tränen gerührt hat.

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    • MANN! Das kann ja wohl nicht wahr sein. So sehr ich auch von GDT gerne neue, originelle Filme, gerne auch eher im Mid-Budget-Bereich, sehen würde, wäre Hellboy III doch ein perfektes Projekt gewesen, um die Reihe abzuschließen. GDT ist ein großartiger Designer von verschrobenen, morbiden Kreaturen und Ron Perlman geboren für die Rolle als Red. Gerade letzterer wird ja auch nicht mehr jünger und wenn das Hellboy-Sequel nicht bald geschieht, dann glaube ich GDT sogar diesmal tatsächlich, dass es nichts mehr wird mit dem Film. Sehr, sehr schade!

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      • Ach, kommt schon. 100% bei (mittlerweile) 32 Kritiken ist zwar nicht schlecht (vor allem mit einem Durchschnitt von 8.1/10), aber das heißt noch lange nicht, dass man den Film mit unsterblichen Horrorklassikern auf eine Stufe stellen kann. Die Bewertung wird schon noch etwas abnehmen und gerade bei alten Filmen ist die RT-Bewertung ebenfalls nicht immer besonders zuverlässig. Da war der Wille zu Hypen wohl etwas arg groß beim Autoren :D

        • Heilige Scheiße! 23% hier vermuten, dass dieser Film gewinnen wird? Diese Kombination aus kitschigem TV-Melodrama und US-Heldenverehrung? Die erste Kriegsszene war verdammt gut inszeniert, Tonschnitt gönne ich dem Film, aber Bester Film oder Beste Regie hat er nie und nimmer verdient. Für mich bisher der schwächste Oscar-Beitrag.

          • Keine schlechte Kategorie. Mich freut, dass der junge Lucas Hedges nominiert wurde, seine Performance war wirklich überraschend gut, dafür dass er vorher noch keine annähernd so große Rolle hatte. Jeff Bridges hätte den Oscar verdient, so gut, wie er in HoHW war, gewinnen wird aber bestimmt Mahershala Ali, über dessen Performance ich noch nichts sagen kann, da bei Moonlight noch auf den deutschen Kinostart im März (-_-) warte. Ob Dev Patel in der Kategorie richtig ist, ist anfechtbar, zumal ich mir eine Nominierung für Hugo Weaving hätte vorstellen können. Hacksaw Ridge ist zwar ein zwiespältiger Film, aber Weavings Performance war fantastisch!

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            • 8 .5

              Kleiner Tipp: Der Film, der ansonsten nur schwer zu beschaffen ist (außer in der qualitativ eher schwachen Icestorm-DVD) ist auf dem offiziellen YouTube-Kanal von Mosfilm in aufbereiteter HD-Qualität im Originalton mit englischen Untertiteln anschaubar: https://youtu.be/bp2ihvch45k

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              • 8 .5
                über Stalker

                Ich habe gerade herausgefunden, dass man auf dem offiziellen YouTube-Kanal von Mosfilm alle Filme des Studios (zumindest habe ich noch kein Gegenbeispiel gefunden) kostenlos schauen kann, die meisten davon mit englischen Untertiteln und viele (z.B. Tarkowskis Werke) sogar mit remasterter Bildqualität, die seinesgleichen sucht. Unter den verfügbaren Werken befinden sich meines Wissens alle Werke von Tarkowski (z.B. Solyaris, Stalker, Andrei Rubljow), Kalatosow (Soy Cuba, Der Brief, der nie ankam) oder Meisterwerke, wie Panzerkreuzer Potemkin oder Komm und sieh. Für Freunde des russischen Kinos definitiv eine ganz große Empfehlung!

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                • Schwaches Programm. Bis auf den Kaurismäki und den Hong Sang-soo ist im Wettbewerb nichts dabei gewesen, was mich interessiert. Außerhalb des Wettbewerbes liefen immerhin Logan, Lost City of Z und Call Me By Your Name, die ich mir definitiv anschauen werde, sobald sie im Kino laufen. Ansonsten sah die Genrefilm-Retrospektive (mit u.a. Blade Runner, Alien und Night of the Living Dead) sehr geil aus, aber eine Retrospektive sollte ja wohl nicht das spannendste an einem internationalen Filmfestival sein!

                  • 8 .5

                    Wieso taucht der eigentlich nicht im Berlinale-Kritikerspiegel von Critic.de auf?

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                    • So sehr ich den Film auch mag, wird er bei den Oscars doch in den meisten Kategorien auf dem zweiten Platz landen. Kamera, Ton, Schnitt und Szenenbild bekommt La La Land, Tonschnitt vermutlich Hacksaw Ridge und beim Drehbuch hat er keine Chance mehr, seitdem Moonlight als adaptiertes Drehbuch gewertet wird (eine komische Entscheidung in meinen Augen). Ich spekuliere noch auf bestes Drehbuch, wirklich Hoffnungen mache ich mir aber nicht. Und dass die Disqualifikation des einzigartigen, wunderschönen Scores von Jóhannsen an ein Verbrechen grenzt, braucht wohl kaum noch erwähnt zu werden. Neben der Nichtnominierung von Amy Adams eine der (wenigen) großen Fehlentscheidungen der Academy in diesem Jahr.

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                      • Ich hatte vor einigen Wochen zu der Kategorie schon mal was geschrieben, was ich einfach mal verlinke:
                        http://www.moviepilot.de/movies/la-la-land--2/comments/1651963

                        Meine Favoriten sind La La Land und Moonlight, aber auch der Score zu Lion von Hauschka und O'Halloren ist sehr schön (vor allem "Searching for Home"). Schade, dass der noch keine einzige Stimme hat. Andererseits hat er vermutlich gegen Hurwitz und Britell tatsächlich keine Chance.

                        • The Red Turtle und Zucchini habe ich noch nicht gesehen, aber da hört man ja fast nur Positives. In meinen Augen ein ganz starkes Jahr in der Kategorie. In den letzten Jahren hat sich der Animationsfilm ganz schön gemausert und dieses Jahr fände ich von den dreien, die ich gesehen habe, dass jeder rechtmäßig gewinnen könnte. Moana ist wunderbar vertont und mitreißend, Zootopia hat eine gute Message und eine temporeiche Krimi-Handlung (in Richtung Chinatown für Kinder) und Kubo ist ein wunderschöner, enorm aufwendig inszenierter Stop-Motion-Film. Ich würde sie Moana > Kubo > Zootopia ordnen, aber so groß ist das Qualitätsgefälle in meinen Augen nicht.

                          Dass Zootopia voraussichtlich gewinnen wird, ist zwar verdient, aber mal wieder so vorhersehbar. Bei den Nominierungen zeigt die Academy zwar in den letzten Jahren fast immer Kompetenz, nicht jedoch bei der Wahl des eigentlichen Siegers. Inside Out hat zwar völlig zurecht gewonnen, aber Baymax über Kaguya, Frozen über Wie der wind sich hebt (!!!) und Brave über ParaNorman und Wreck-it-Ralph sind zweifelhafte Entscheidungen, bei denen stets der erfolgreichere Film von Disney/Pixar über den künstlerisch wertvolleren gewonnen hat. In den letzten 10 Jahren haben Disney oder Pixar nur zweimal nicht gewonnen, einmal hat dafür Rango (zurecht!) gewonnen, einmal Happy Feet. Rango hatte allerdings keinen Disneyfilm als Konkurrenz, Happy Feet nur den durchschnittlichen Cars. Diese Bevorzugung ist aus zwei Gründen schade, nicht nur weil man so das Gefühl bekommt, dass die Jury diese Kategorie nicht wirklich ernst nimmt, sondern auch, weil so die wirklich gerechtfertigten Siege (z.B. Ratatouille, Inside Out) geschmälert werden. Gerade in diesem Jahr hätte Disney in meinen Augen den Oscar nicht weniger verdient, als z.B. Kubo. Dennoch wird es den typischen Backlash geben, wenn Zootopia gewinnt. Unter anderem deshalb finde ich, dass es eine positive Überraschung wäre, wenn Kubo gewinnt. Nicht nur, weil der Film toll ist, sondern damit das ständige "Disney gewinnt sowieso"-Stigma gebrochen wird.

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                          • Mein Lieblingsfilm des Jahres. Er macht nichts Neuartiges, hat mich aber einfach auf allen Ebenen komplett überzeugt. Bridges hat noch Außenseiterchancen (wird sich gegen Mahershala und Patel aber nicht durchsetzen) und ich hoffe noch auf Taylor Sheridans starkes Drehbuch (unbedingt im O-Ton schauen, ich war von dem Sprachflow sehr geflasht), gehe aber davon aus, dass er leider komplett leer ausgehen wird. Aber schön, dass so ein "kleiner" Film, der in keinster Weise typischer Oscar-Bait ist, von der Academy mit mehreren Nominierungen bedacht wurde.

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                            • Sehr schön! Ich hatte schon befürchtet, dass Fifty Shades die Charts anführen wird. In Deutschland ist es ja leider auch so geschehen, aber ich vermute sowieso, dass LEGO Batman in der Synchro viel Humor verlieren wird. Auch cool, dass John Wick so gut gestartet ist, es ist immer schön, wenn leidenschaftlich gemachtes Genrekino sein Publikum findet. Und natürlich finde ich es auch sehr erfreulich und bin positiv überrascht, dass La La Land bei uns immer noch so gut läuft.

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                              • Moment! Was??? Was ist dass den geiles? Logan im rauhen Lo-Fi-Schwarzweißlook, à la Jarmusch? Ich weiß nicht, ob und wie die Szene im fertigen Film vertreten sein wird, aber ich muss sagen: Mein Interesse ist direkt von "werde ich mir mal im Heimkino anschauen" auf "Shit, wird das geil" angestiegen. Wenn nur nicht Anfang März so viel geiler Kram (Silence, Moonlight, Kong: Skull Island, The Red Turtle) kommen würde :(

                                • 9 .5

                                  Ok, habe den jetzt mal in der Kinofassung geschaut und werte den direkt mal um einen Punkt auf, weil er mir so noch deutlich besser gefallen hat, als in der (gegen Ende sehr mühseligen) Redux-Fassung. Audiovisuell und atmosphärisch einer der besten Filme aller Zeiten!

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                                  • Wo er recht hat, hat er recht. Eines der Probleme von SW 7 war, dass sich die ferne Galaxis sehr klein angefühlt hat, da man alle naselang auf bekannte Gesichter trifft. Solange wir interessante neue Welten sehen, bin ich an Bord!

                                    • Glückwunsch an Chazelle und Sapochnik. Beide haben in ihrem Medium absolut großes geleistet. Chazelle hat den Oscar mittlerweile eigentlich sicher, was aber auch ein Fluch für das Wunderkind darstellen könnte, da die Erwartungen an seine nächsten Filme unermesslich sind. Für mich hat der enorme Hype nach Whiplash schon einen negativen Einfluss auf meine Kinoerfahrung von La La Land gehabt und wenn er jetzt gewinnt, wird er unweigerlich einen gewaltigen Medien-Backlash auf sich ziehen ("So overrated. Sad!"...).

                                      Lion habe ich aus einem unerfindlichen Grund lange ignoriert. Nach den 6 Oscar-Nominierungen, dem schönen Soundtrack (u.a. vom Landsmann Hauschka) und dem ansprechenden Trailer werde ich mir den wohl doch im Kino ansehen.

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                                      • Alter, wie geil sieht das bitte aus??? Marvel wird ja oft (zurecht) vorgeworfen, dass alle ihre Filme gleich aussehen. Langweilig, grau, unfilmisch, TV-mäßig. Hier knüpft das Studio scheinbar aber nahtlos an Marvels Ausnahme der Regel an und scheint in punkto Farbkorrektur den Regler noch ein ganzes Stück nach oben gedreht zu haben. Mir gefällt das enorm gut! Dazu kommt, dass ich die Charaktere einfach so gern habe, vor allem Rocket und Drax. Baby Groot finde ich auch süß, aber der Marketing-Fokus auf ihn beginnt langsam etwas zu nerven (siehe sein unnötiges Auftreten auf dem Plakat!).

                                        Die größten Neuerungen im Trailer: Yondu ist scheinbar jetzt bei den Guardians (YAY!) und man sieht erstmals Elizabeth Debicki (♥)!

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                                        • Der beste Film meines Lieblingsregisseurs Hayao Miyazaki, welcher für mich damals das Tor in eine wundervolle neue Welt namens Anime darstellte. Ganz großes, episches, traumhaft schönes Kino, mit einer der besten Filmmusiken aller Zeiten (Joe Hisaishi!!!).

                                          Allerdings ist der auf SuperRTL kaum zu empfehlen, da ich kaum einen Film kenne, dem Werbepausen so sehr schaden. Ein Film, den man definitiv ohne Unterbrechungen genießen sollte!

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                                            Ach, das tut mir echt so leid, aber ich mochte den Film nicht so sehr, wie ich es gehofft hatte. Er macht so vieles richtig, das titelgebende Paar ist toll, die Filmmusik von Alan Menken ist stellenweise ein Traum und man spürt, wie viel Liebe in dem Disney-Streifen steckt, der für viele einen der größten Klassiker des Studios darstellt.

                                            Ich fürchte nur, ich kann mit Disney-Animationsfilmen wenig anfangen. Als Kind hatte ich nur die wenigen Filme gesehen, die ab und zu auf Super RTL liefen (z.B. meinen Favoriten "Die Hexe und der Zauberer") und von den neueren nur Atlantis (die älteste Kinoerfahrung, an die ich mich erinnere) und Lilo & Stitch (auf der Geburtstagsfeier eines Freundes). Die Disney-Produktionen der 90er hingegen sind mir weitestgehend unbekannt, ich bin aber jetzt etwas am zweifeln, ob ich als Ü20er noch so viel Spaß beim Entdecken dieser Filmära haben werde.

                                            Atlantis hatte ich letztes Jahr zum ersten Mal seit meinem Kinobesuch gesehen und war ebenfalls etwas ernüchtert. Mein größter Kritikpunkt ist auch hier vertreten: Der Film lässt sich nicht genug Zeit!

                                            In jeder Szene passiert irgendetwas, das Pacing bleibt auf einem konstant hohen Pegel und Handlungsentwicklungen geschehen Schlag auf Schlag. Klar, es ist ein Kinderfilm und muss sein Publikum bei Laune halten, aber mir fällt sowas eben störend auf. Da bin ich bei einem Miyazaki vermutlich besser aufgehoben. Selbst in dessen actionreicheren Filmen (z.B. Das Schloss von Cagliostro) finden sich stets kurze Momente, in denen der Film sich die Zeit nimmt, zu atmen. So etwas fehlt mir bei fast allen älteren Disneyfilmen, die ich in letzter Zeit gesehen habe, im Gegensatz zu den neuen CGI-Filmen, wie "Zootopia" oder "Moana", deren Pacing mich schon deutlich mehr anspricht.

                                            Ein weiteres Problem, das ich mit Disney-Zeichentrickfilmen habe, sind die cartoonhaft überzeichneten Charakterdesigns der menschlichen Figuren (ein weiterer Punkt, in dem ich Miyazakis Werke vorziehe). Gerade Gastons Handlanger Le Fou hat mir so gar nicht gefallen und dann ist der auch noch nervig vertont und hat einen der längsten (und in meinen Augen schwächsten) Songs des Filmes. Kann schon sein, dass ich den im Grundschulalter vielleicht lustig gefunden hätte, aber meinen Geschmack hat er überhaupt nicht getroffen. Hier könnte ich mir sogar vorstellen, dass mir die Realverfilmung besser gefallen wird, optisch finde ich Josh Gad zumindest schon mal recht passend.

                                            An den restlichen Animationen habe ich allerdings wenig auszusetzen. Im Gegenteil: Die Hintergründe sind schön gezeichnet, das Schloss ist ein Traum, die Designs der Diener sprühen nur vor Phantasie und das Biest selbst sieht schon imposant aus. Schade allerdings, dass sich die Macher für den Einsatz von CGI-Hintergründen während der Tanzszene entschieden haben, da die sich stilistisch schon sehr stark mit dem handgezeichneten Look beißen.

                                            Fazit: "Die Schöne und das Biest" ist ein schöner Film, das kann man wohl schwer bestreiten, aber als jemand, der bis auf wenige Ausnahmen ohne Disneyfilme aufgewachsen ist, fällt es mir schwer, diesen Kultstatus nachzuvollziehen. Schade, aber ich werde dennoch bei Gelegenheit mal mit "Die kleine Meerjungfrau", "Aladdin" oder "Der König der Löwen" fortfahren, vielleicht vermögen sie mich mehr mitzureißen.

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                                            • 8

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                                              Und das Gauner-Trio Vizzini, Montoya und Fezzik ist wirklich goldig.

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                                              • Gratulation an die Bohnen! Wenn man bedenkt, wie der Sender angefangen hat, ist das echt enorm beeindruckend, wie weit sie gekommen sind!

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                                                • 7 .5

                                                  Inszenatorisch simpel, teils etwas krude geschnitten, schauspielerisch durchschnittlich und mit seiner VHS-Ästhetik, der warmen Farbgebung und dem dudelnden Soundtrack an 90er-Jahre-Mystery à la "Akte X" erinnernd, liegen die Qualitäten definitiv im Drehbuch des (zum Filmdreh bereits verstorbenen) Sci-Fi-Autoren Jerome Bixby. Und das hat es durchaus in sich. Das zentrale Thema des Filmes ist zwar (selbst wenn man die Amazon-Zusammenfassung nicht gelesen hat) schneller erahnt, als von den Machern beabsichtigt, aber die darauffolgende Diskussion ist spannend, inspirierend und authentisch. Genauso stelle ich mir ein angeregtes philosophisches Gespräch zwischen Unidozenten bei der Verabschiedung eines Kollegen vor (na gut, vielleicht nicht ganz so dramatisch). In der Mitte tritt der Film kurz etwas auf der Stelle, aber wenn er dann zum Thema Religion überschwenkt, folgt der vermutlich spannendste Teil der Debatte. Lehrreich und augenöffnend!

                                                  Nun allerdings ein großer Kritikpunkt in meinen Augen: Das Ende haben sie leider etwas vermasselt. Der Film hatte so eine schöne, mehrdeutige Auflösung gefunden, nur um dann noch unnötigerweise eine Szene länger zu gehen. Würde der Film etwas eher aufhören, hätte er mir vermutlich besser gefallen.

                                                  Garantiert kein Film für jedermann, schließlich sieht man hier 90 Minuten lang nur Intellektuelle, die sich in einem Wohnzimmer miteinander unterhalten, inszeniert, wie eine TV-Produktion aus den 90s. Aber falls man philosophischen Kammerspielen nicht abgeneigt ist, hat man bestimmt Spaß mit "The Man from Earth".

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                                                  • Und mir ist noch eins eingefallen, das vermutlich nicht so viele Leute kennen werden, aber es ist echt schön, genau wie die Serie selbst:

                                                    Pat McHale & The Blasting Company - Into the Unknown
                                                    (aus Over the Garden Wall)
                                                    https://youtu.be/5llaSW0Bxy4

                                                    Die Titelmusik der Miniserie, welche deren sentimentalen, melancholischen Stil recht gut repräsentiert. Falls ihr die noch nicht gesehen habt, tut euch den Gefallen, die 10 Folgen hat man in weniger als 2 Stunden weggeschaut und sind vollständig (wenn auch nur auf Deutsch) auf Amazon Prime verfügbar. Wunderschön, düster, tiefsinnig, lyrisch und mit schöner Musik.

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