Eliza.Grey - Kommentare
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Alle Kommentare von Eliza.Grey
Dass ich nach einer Stunde jegliche Pläne fürs Abendessen verworfen und mir stattdessen eine Nudelsuppe bestellt habe, sagt, glaube ich, alles über den Film :D
Haha so ein Quatsch - und wenn dann gabs vor 10 Jahren schon Filme, die uns definitiv zu Psychopathen gemacht hätten :D
same, kann bis heute keinen Spiegel in meinem Schlafzimmer haben :D
Eine wunderschöne Blume aus dem Reagenzglas, die Depressionen heilen kann und ihren Besitzer noch dazu glücklich macht, wenn man ihr nur Liebe und ausreichend Pflege entgegenbringt? Das klingt zu schön, um wahr zu sein.
‚Little Joe‘ verspricht seinen Erfindern, darunter die alleinerziehende Mutter Alice, weltweiten Ruhm und Anerkennung. Doch wie Ian Malcolm bereits 1993 in Jurassic Park so schön sagte: „Das Leben findet einen Weg.“
In Alice Umfeld verhalten sich alle, die ‚Little Joe‘ zu nahekamen, seltsam. Darunter auch ihr Sohn Joe. Dieser fängt plötzlich an, Sachen zu verheimlichen und eine unnatürliche Fürsorge für die Pflanze zu entwickeln. Sind dies alles nur Alice Hirngespinste oder hat ‚Little Joe‘ wirklich etwas damit zu tun?
Jessica Hausner, die sowohl das Drehbuch schrieb als auch Regie führte, schafft hier eine surreale kleine Welt inmitten der Wirklichkeit. Das visuell sehr ansprechende Science Fiction Drama setzt eher auf ein ruhiges Erzähltempo, wodurch keine richtige Spannung aufkommt, die Bedrohung eher unterschwellig wirkt. Hierzu schafft das gelungene Konzept aus pastelligen und knalligen Farben einen fast schon idyllischen Gegensatz.
Das sympathische Regie-Duo Veronika Franz und Severin Fiala aus Österreich erzielten mit dem Horrordrama „The Lodge“, eine amerikanisch-britische Koproduktion (Film Nation Entertainment und Hammer Films!), einen gelungenen Auftakt zu dem diesjährigen FFF. Es ist ihr zweiter Langspielfilm.
Schon nach einer kurzen Einführung, lassen sich die Konflikte der späteren Handlung erahnen und der Zuschauer findet sich schnell mitten im Geschehen – nämlich wiedermal in einer verschneiten Hütte irgendwo in Kanada.
Dort geschehen seltsame Dinge, die die beiden Kinder Mia (Lia McHugh) und Aidan (großartig, Jaeden Martell) und ihre angehende Stiefmutter Grace (ebenfalls fantastisch, Riley Keough) langsam aber sicher in den Wahnsinn treiben.
Ganz im Sinne von „Ich seh, Ich seh“ (2014) bleibt der Zuschauer durch die raffiniert gebauten Verknüpfungen der Handlungsstränge ganz lange im Dunkeln über die Absichten und den Ausgang des Ganzen. Hier wird nicht so sehr auf klassische Jump Scares und Schocker gesetzt – der wahre Horror findet in der Realität statt. „The Lodge“ lebt ganz klar durch das wachsende Gefühl von Bedrückung und Unbehagen, welches durch die Thematik aber auch durch die kargen, verschneiten Bilder (Kamerameister Thimios Bakatakis) und den schweren Sound beim Zuschauer ausgelöst und noch verstärkt werden.
Ende diesen Jahres kommt „The Lodge“ in die deutschen Kinos und ist sicherlich eine Empfehlung für alle Horrorfans.
ENTHÄLT SPOILER!
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Nach dem großen Kinoerfolg von Stephen Kings Meisterwerk ES aus dem Jahr 2017 kommt jetzt mit „Pet Sematary“ von Kevin Kölsch eine weitere Neuverfilmung des gleichnamigen Romans auf die Leinwand.
Mary Lambert schuf hier bereits 1989 einen Horrorklassiker, zu dem Stephen King sogar persönlich das Drehbuch schrieb und der damit zu den Top 10 Verfilmungen seiner Bücher zählt.
Werfen wir also 30 Jahre später wieder einen Blick auf das verschlafene Städchen Ludlow, in das der Arzt Louis Creed mit seiner Familie zieht und sehen, was das Duo Kölsch/Widmyer so alles an Überraschungen (oder auch nicht) für uns bereit hält.
Mit dem Tod von Elli weicht Kölsch sehr stark von der Original-Story ab und landet somit (für mich) einen cleveren und interessanten Coup, der sowohl dramaturgisch, als auch inhaltlich große Freiheiten bietet. Für den Zuschauer ein willkommener „Oho-Effekt“, für den Regisseur ergeben sich hier ganz andere (bessere) Möglichkeiten der Inszinierung des mordlüsternen, von den Toten wieder auferstanden Kindes.
Obwohl Jeté Laurence ihre Sache gut gemacht hat, hätte man hier deutlich mehr rausholen und auf den Putz hauen können, da Kölsch im Vergleich zu Lambert 1989 nicht vor der Herausforderung stand, einen 2 ½ Jährigen möglichst gruselig wirken zu lassen. Diesbezüglich punktet für mich ganz klar die Erstverfilmung, weil Miko Hughes seine Rolle des Gage so großartig gespielt hat, dass mir noch heute angst und bange wird, wenn ich den Kleinen „Dada“ sagen höre.
Desweiteren erreicht „Pet Sematary“ von 2019 inhaltlich und schauspielerisch keine nennenswerten Höhepunkte mehr. Der Zuschauer fühlt sich bis zum Schluss gut unterhalten, man erkennt den technischen Vorteil zu 1989, jedoch fehlen mir hier für den klassischen Horrorfilm tatsächlich noch einige Schockmomente. Der ganze Streifen wirkt lieblos und eilig auf den „King-Neuverfilmungs-Zug“ aufgesprungen, bietet kaum Neues und hätte frischer und zeitgemäßer umgesetzt werden können. Dass dies durchaus möglich ist, hat Andy Muschietti 2017 mit „It: Chapter 1“ bewiesen, auf dessen zweiten Teil wir uns im September sehr freuen können.
Adrian Goiginger zeigt in seinem autobiographischen Werk "Die Beste aller Welten" ( zu dem er sowohl das Drehbuch geschrieben, als auch Regie geführt hat), 'dass ein kleiner Junge alles werden kann, wenn er es nur ganz fest will.'
Einen Sommer lang begleiten wir den 7-Jährigen Adrian, der in einem sozialschwachen Milieu mit seiner alleinerziehenden Mutter aufwächst, in dem es an der Tagesordnung ist, vor dem Jungen Alkohol zu trinken und harte Drogen zu konsumieren. Das Jugendamt im Nacken, versucht die junge Helga den unmöglichen Spagat zwischen der Sucht und der Liebe zu ihrem kleinen Bub. Dass es hierbei zu einigen Katastrophen kommt, ist vorhersehbar. Dennoch schafft es "Die Beste aller Welten" auf so eindringliche und herzzerreißende Weise zu zeigen, dass Adrians Leben nicht nur hart und grausam sein kann, sondern auch sehr herzlich und liebevoll.
Es gibt ja mittlerweile sehr viele gute Filme, die sich mit der Thematik 'Drogensucht' auseinander setzen und auf wahren Begebenheiten beruhen (nicht zuletzt "Beautiful Boy" von Van Groeningen) - und alle sind sie schwere Kost, die man, einmal gesehen, für gut befindet und dann nie mehr anschaut.
Als Zuschauer durchläuft man bei "Die Beste aller Welten" sehr schnell eine große emotionale Bandbreite, die besonders durch die unglaubliche schauspielerische Leistung von Jeremy Miliker und Verena Altenberger getragen wird und das Ganze so authentisch und irgendwie schön machen, dass der Film zu den wenigen Dramen gehört, die ich mir auch gerne ein zweites Mal anschauen werde.
ENTHÄLT SPOILER!
Mit "Der Babadook" erschafft die australische Regisseurin Jennifer Kent ein Horrordrama, das, ähnlich wie "Hereditary" von Ari Aster, anders unter die Haut geht, da es sich nicht durch klassische Jumpscares, sondern durch einen subtileren, emotionalen Terror in die Köpfe der Zuschauer schleicht.
Hier wird mit der Schlimmsten aller Ängste gespielt, nämlich wenn die eigene Mutter zum Monster wird!
Nach dem plötzlichen Tod des Vaters am Tag der Geburt des Sohnes, macht die Mutter insgeheim das Kind dafür verantwortlich. Ein hartes und doch ehrliches Psychogramm, über den Versuch einer alleinerziehenden, überforderten Mutter (herausragende Leistung von Essie Davis) ihrem hyperaktiven 6-Jährigen (ebenfalls fantastisch umgesetzt von Noah Wiseman) die nötige Liebe und Aufmerksamkeit entgegenzubringen und dabei den Tod ihres Mannes zu überwinden. Eines Tages manifestiert sich diese Abneigung und der Groll, indem sie metaphorisch den Babadook ins Haus lässt und für den Jungen beginnt ein Horrortrip ganz anderer Natur.
Kent setzt hier bewusst auf schleichenden Spannungsaufbau, viele Momentaufnahmen und ein düsteres, kaltes Setting, welches dem Zuschauer die Möglichkeit gibt, sich intensiv mit den 2 Hauptfiguren auseinanderzusetzen. Weiß man am Anfang vielleicht nicht so genau in welche Richtung der Film gehen soll, verstört einen das Ende umso mehr.
Horror nach meinem Geschmack!
Sehr interessante Idee!
Mit Art schafft Damien Leone einen weiteren Fiesling, der in meiner Top10 der Horrorclowns ganz vorne mitspielt und von allen Gore- und Slasherfans mindestens einmal gesehen werden muss.
Wohingegen er in "All Hallows' Eve" den Zuschauer 'lediglich' in einer Nebenrolle das Fürchten lehrte, bekommt er 4 Jahre später mit dem Ableger "Terrifier" eine ganz eigene Bühne, auf der er morden und seinem Wahnsinn komplett freien Lauf lassen kann. Und dies macht der sicke Bastard (danke Donald Dungeon, für diese absolut treffliche Bezeichnung!) auf so kaltblütige, aber morbide witzige Art, dass Art der Clown für mich defintiv das Zeug zum Kult-Status hat.
"Climax" ist für mich Ästhetik in seiner höchsten Reinform - ein Sound, der mich den ganzen Film über nicht still sitzen ließ, hypnotisierende Farben, berauschendes Körperkino, wunderschöne Menschen, interessante Charaktere und ein durch die Kamerafahrt mitreißender Drogenrausch, der in einem höllischen, enthemmten Höhepunkt gipfelt, dass mir der Mund offen blieb.
Ein grandioses Kinoerlebnis, das noch lange nachhält und das ich jedem mit ähnlichem Filmgeschmack nur empfehlen kann!
Chapeau, Monsieur Noé!
Für mich war „Suspiria“ von Luca Guadagnino leider nicht so eine große Sensation, wie für viele der vorherigen Kommentatoren. Im Gegensatz zu dem audiovisuellen Meisterwerk von Dario Argento von 1977, zog mich der Film nicht so in seinen Bann und hinterließ am Ende eher gemischte Gefühle. Das lag vermutlich hauptsächlich daran, dass Guadagnino in seiner Version versucht, möglichst viele Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen, was ihm nur teilweise gelingt, da einige Geschichten zu wenig und zu ungenau konstruiert sind, um am Ende den gewünschten Aha-Effekt zu erzielen. Den Arthouse-Film Ansatz fand ich interessant, besonders den Zusammenhang zwischen Tanz und Ritual, allerdings war mir die Symbolik an manchen Stellen zu weit hergeholt, beziehungsweise schlichtweg nicht vorhanden. Dies macht den Film, trotz seiner 152 Minuten nicht ganz rund – was man durch weniger Storyumfang und Zeit wahrscheinlich durchaus hätte erreichen können.
Dennoch waren die Tanzszenen für alle Ästhetik-Fans ein absoluter Augenschmaus, die Musik hierzu passend gewählt, eher hypnotisierend als bedrohlich. Gewalt und Grazie finden hier sehr schnell einen grandiosen, gemeinsamen Höhepunkt, der am Ende in Ekstase und Wahnsinn gipfelt und den Zuschauer wirklich mitreißen. Auch die Metamorphosen einiger Charaktere sind hier grundsätzlich gut herausgearbeitet worden, was mir jedoch gerade bei der Hauptfigur (gespielt von Dakota Johnson) leider etwas gefehlt hat. Tilda Swinton überrascht hier in einer Doppelrolle, die mir dank der beeindruckenden Maske erst später bewusst wurde.
Im Gegensatz zu Argento spielt der neue „Suspiria“ in einem deutlich realeren und kühleren Setting. Die zahlreichen Schauplätze sind im geteilten Berlin von 1977 angesiedelt, politisch brisante Ereignisse, wie die Anschläge der RAF zu der Zeit, werden immer wieder aufgegriffen und beeinflussen die Handlung.
Trotz einiger Stolpersteine ist „Suspiria“ eine sehenswerte Eigeninterpretation von Luca Guadagnino, die nur so vor weiblicher Kraft strotzt und einige Szenen für den Zuschauer wohl unvergesslich bleiben.
Tilmann Singer, der bereits einige Kurzfilme gedreht hat, schafft mit "Luz" einen sehr intensiven, künstlerischen Beitrag zu dem diesjährigen Fantasy Filmfest, welcher bereits bei der Berlinale Premiere feierte. Singer und sein Team zeigen hier, dass man mit einem gut durchdachten Konzept und tollen Schauspielern auch mit niedrigem Budget durchaus einen atmosphärisch gelungenen, harmonischen Streifen präsentieren kann. Auch interessant, dass hierbei ein 16 MM Film verwendet wurde und die Crew durchschnittlich pro Szene lediglich 3 Takes zur Verfügung hatte. Ein Wasserrohrbruch erschwerte die Dreharbeiten zusätzlich, sodass kurzfristig der Schauplatz geändert werden musste - was letztendlich zu einem absolut passenden Setting führte.
Wer hier nach einem strikten Handlungsstrang sucht, wird leider enttäuscht.
"Luz" fesselt den Zuschauer eher mit ausdrucksstarken Bewegungen und Mimiken und der für die Geschichte so wichtigen musikalischen Untermalung von Simon Waskow.
Jon Knautz verschenkte in "The Cleaning Lady" meiner Meinung nach das ganze Potenzial, welches die Thematik des Films hergegeben hätte. Es dauert unfassbar lange, bis eine Art Spannung aufgebaut wird, was letztendlich dazu führt, dass kaum Atmosphäre geschaffen wird. Die letzten 15 Minuten werden dann für den Zuschauer doch nochmal aufregend, gipfeln jedoch in einer Szene, von der man gehofft hat, dass es damit endlich losgeht. Die schauspielerischen Leistungen sind leider auch nicht sonderlich erwähnenswert.
Stellt euch einmal vor, ihr seid Nicholas Cage und lebt mit eurer absoluten Traumfrau ein Leben wie auf einem psychedelischen Trip voll wabernder Farben in einer kleinen gemütlichen Holzhütte mitten in einem schönen Wald und alles was ihr tut, wird von richtig cooler Musik begleitet und da kommt eines Tages eine Gang, bestehend aus religiösen Fanatikern auf Acid und tötet vor euren Augen eure Angebetete.... was würdet ihr tun? Genau! In einem surreal wirkenden Rachefeldzug alles niedermetzeln, was nicht rechtzeitig entkommen kann.
Der Film "Mandy" von Panos Cosmatos lebt für mich ganz klar durch eine starke Symbolik. Das intensive Wechselspiel von Licht und Schatten und ausdrucksstarken Farben, in Verbindung mit richtig schwerem Sound schaffen eine einzigartige, vollkommen bedrohliche Atmosphäre, die ich selten erlebt habe. Tatsächlich wirken die Bilder sehr ruhig, dafür umso brachialer. Einige Szenen werden auch etwas überspitzt und dramatisch in die Länge gezogen dargestellt (John Carpenter lässt grüßen), was hier und da für einen kleinen Lacher sorgt.
Fazit: Ich denke, wer es schafft, sich von dieser Welt der audio-visuellen Ästhetik mitreißen zu lassen, wird noch lange von "Mandy" begeistert sein.
Das 32. Fantasy Filmfest wählte mit diesem Film einen gelungenen Auftakt und steigert die Vorfreude auf das, was noch kommt.
Zwielicht und Sleepers fehlen definitv :)
Schrill - Sexy - Cool
Mit ihrem Filmdebüt 'Revenge' beweist Coralie Fargeat, dass mit dem Missachten einiger logischer und medizinischer Gesetzmäßigkeiten es durchaus möglich ist, sich an der reinen Blutorgie dieses Rape-and-Revenge Thrillers zu erfreuen. Matilda Anna Ingrid Lutz spielt hier die überaus begehrenswerte Jen, die sich im Verlauf einer spannenden Hetzjagd durch die Wüsten von Marokko an ihren Peinigern rächt, nachdem der Versuch sie zu töten missglückte. Begleitet von wummerndem Elektro-Sound lassen die gnadenlose Gewalt einiger Szenen und das Meer an Blut den Zuschauer immer wieder erschaudern. Lobend sollte hier auch die Kamera erwähnt werden, die durch extrem satte Farben und ästhetisch sehr ansprechende Bilder besticht. Auch die Flesh-and-Blood Effekte können sich durchaus sehen lassen und machen somit den Unterschied zu einem billigen, gewaltgeilen Splatter. Mehr davon, Madame Fargeat!
'13 Reasons Why'... hach, wie lange drücke ich mich schon vor einer Bewertung dieser Serie und weiß immer noch nicht richtig, was ich davon halten soll. Diesbezüglich gab es bereits kontroverse Diskussionen - die einen finden die Serie gehört sich verboten, da sie Jugendliche dazu animiert Selbstmord zu begehen, woraufhin Netflix mit allerhand Warnungen und Links zu Seelsorge Hotlines reagiert. Die anderen empfinden es als willkommene Gesellschaftskritik, die endlich einmal wachrüttelt und auf die wahrscheinlich realen Zustände an (vor allem) amerikanischen High Schools anspielt.
SPOILERWARNUNG!
In der ersten Staffel von '13 Reasons Why' begeht Hannah Baker Selbstmord und hinterlässt genau 13 Kassetten mit Gründen, welche sie dazu getrieben haben, sich in einer Badewanne die Pulsadern aufzuschlitzen. (Eine sehr emotionale und zugleich schockierende Szene, in der die Kamera bis zum Schluss draufhält) Der Zuschauer erfährt nun in jeder der 13 Episoden, was genau derjenige, an den die Kassette gerichtet ist, mit Hannahs Tod zu tun hatte. Natürlich kommen hier erst die kleinen Mobbing und Stalking Aktionen ans Licht, die die Erzählerin am Anfang etwas übertrieben reagiert erscheinen lassen. Hier hatte ich auch das ein oder andere Mal mit diesen nicht konkretisierten, aber dennoch vorhanden Schuldzuweisungen zu kämpfen, die Hannah Baker für mich kurzzeitig in ein schlechtes Licht rückten zumal sie in einigen Szenen nicht so reagierte, wie sie es von anderen erwartet hätte. Ab der Hälfte der Staffel beginnt dann das Binge-Watching, als sich immer tiefere Abgründe auftun, sich die Ereignisse überschlagen und in mehreren sexuellen Übergriffen gipfeln.
Die zweite Staffel thematisiert nun in 13 Episoden die Gerichtsverhandlung, in der die Schule angeklagt wird, von den Umständen zwar gewusst zu haben, aber dennoch nichts unternommen hat um Hannah Baker zu helfen. Hier erfährt man nun Stück für Stück weitere Hintergründe und Zusammenhänge der einzelnen Figuren und ihrer Beziehung zu Hannah. Auch weitere sexuelle Missbräuche an Schülerinnen kommen ans Licht.
Obwohl bestimmte Geschichten ganz nett weitergespinnt werden und auch der ein oder andere emotionale Moment dabei ist, kann die zweite Staffel meine Erwartungshaltung leider nicht erfüllen, da es mir hier zu sehr gewollt erscheint auch noch die letzten Tabuthemen (z.B. Drogenmissbrauch, Amoklauf) abzudecken. Das Ende war dann durch und durch Mist - ein netter Teeny-Schulball, alle haben sich lieb, die unlogische Reaktion aller Beteiligten auf den bevorstehenden Amoklauf und der übertrieben heroische Clay, der mit ein paar Worten und Tränen den Amokläufer doch noch von seiner Tat abhalten kann.
Um nun nach diesem ganzen Blabla endlich zu einem Ende zu kommen:
Die steigende Spannung und die zumeist schonungslose Darstellung einiger Tabuthemen hat mich von der ersten Staffel '13 Reasons Why' trotz manch gemischter Gefühle überzeugt. Auch dass man zu allen Darstellern und ihren kleinen und großen Problemen sofort einen Bezug findet (und sie an manchen Stellen sogar seine eigene Reaktion hinterfragen lässt) zeigt, dass die Serie großes Potenzial hat und nach meinem Empfinden keine Verherrlichung von Selbstmord ist, sondern eher demonstrieren will, dass es in unserer Gesellschaft (insbesondere unter Jugendlichen) sehr wohl Dinge gibt, die einen jungen Menschen unter bestimmten Umständen zu Verzweiflungstaten treiben kann.
Trotz einer etwas schwächeren zweiten Staffel ist '13 Reasons Why' für mich dennoch sehenswert.
Anfangs hatte ich einige Zweifel, ob 'Downrange' nicht nur ein billiger Splatter ist - viel Blut, keine Story. Aber nach und nach fesselte mich der rasante Spannungsanstieg, der sich fast bis zum Schluss solide auf hohem Niveau hielt und doch irgendwie auf eine Art und Weise anders war, weil er sich nur auf das Wesentliche beschränkte und den Zuschauer über die tieferen Absichten des Scharfschützen im Baum im Dunkeln ließ. Man knüpft kaum eine Bindung zu den Charakteren (was mir diesmal ausnahmsweise recht schnuppe war) und die schauspielerische Leistung ist auch nicht erwähnenswert.
Dennoch schafft es 'Downrange' mit seiner einfachen, aber gezielt platzierten Gewalt und einem Hauch Zynismus mich positiv zu überraschen.
Mit ‚Hagazussa – der Hexenfluch‘ leistete Lukas Feigelfeld den einzigen deutschen Beitrag zu den diesjährigen Fantasy Film Nights – dementsprechend waren meine Ewartungen hoch, da sich die Story und das Setting sehr vielversprechend anhörten. Exakt 102 quälende Minuten später waren meine 3 Begleiter und ich uns einig: der Film war eine kleine Enttäuschung. Was im ersten Drittel so verheißungsvoll begann, ebbte sehr schnell ab und verlor sich in immer mehr übertrieben langen, gewollten (aber nicht gekonnten) Metaphern, welche am Ende leider keinen Sinn mehr ergaben und den Zuschauer das Ende quasi herbei sehnen ließen. Trotz Aleksandra Cwens guter schauspielerischer Darstellung der Albrun, verstand man nach einiger Zeit nicht mehr so ganz, in welche Richtung die Handlung eigentlich gehen sollte. Einzig Dank der tollen Kamera von Mariel Baqueiro, welche unglaublich schöne Szenen der finsteren und doch atemberaubenden Alpenlandschaft drehte und dem düsteren und eindringlichen Cello-Sound von MMMD, schaffte es ‚Hagazussa‘ bei dem Zuschauer eine gewisse gespannte Grundstimmung zu erzeugen, die einen bis zum Schluss vergeblich auf ein durchschlagendes Ende hoffen lässt.
'Pyewacket' entführt den Zuschauer wiedermal in die abgeschiedenen, kanadischen Wälder mitten im Nirgendwo. Hier ereignet sich Seltsames, nachdem die Tochter den Dämon Pyewacket durch ein schwarzes Ritual heraufbeschwört, der ihre Mutter töten soll, nachdem die eh schon angespannte Stimmung zwischen den beiden nach einem Streit eskaliert.
Der Film kommt anfänglich leider etwas flach und braucht seine Zeit, bis eine gewisse Spannung aufgebaut wird. Hier greift Adam MacDonald auch nicht besonders tief in die Trickkiste, sondern verlässt sich auf knarrende Dachböden und schummrige Schatten in der Nacht. Auch die schwierige Beziehung von Mutter und Tochter nach dem Tod des Vaters wird für meinen Geschmack viel zu wenig beleuchtet und die Charaktere zu unpersönlich präsentiert, was den Film für den Zuschauer vielleicht etwas eindringlicher gemacht hätte.
Lediglich das überraschende und harte Ende lässt bewusst zwei Optionen übrig, über die man sich nach dem Kinobesuch noch unterhalten kann.
Alles in allem ist 'Pyewacket' zwar ein unterhaltsamer Thriller, hinterlässt aber leider aufgrund der Oberflächlichkeit keinen bleibenden Eindruck.
Mit 'Incident in a Ghostland' schafft der französische Regisseur Pascal Laugier einen weiteren atemberaubenden Schocker, der den Zuschauer durch seine vor Gewalt triefenden Szenen gleich zu Beginn in einen wahren Albtraum zieht, aus dem man schnellstmöglich wieder erwachen will.
Der 90-minütige Horror beginnt ganz klassisch mit einem nächtlichen Einbruch zweier äußerst bizarrer und furchteinflößender Gestalten in ein kleines Landhaus mitten im Nirgendwo, in das eine Mutter mit ihren 2 Töchtern gerade eingezogen ist.
Wer Laugier kennt, weiß, dass das Folgende der Psyche des Zuschauers gewaltig zusetzt, nicht zuletzt durch die wiedermal raffinierte Tontechnik, durch welche sich jeder Schlag schon fast physisch bemerkbar macht. Auch die grandiose schauspielerische Leistung von Emilia Jones (junge Beth) und Taylor Hickson (junge Vera) verdeutlichen die Hilflosigkeit und Angst vor dem eigenen Tod, die der Regisseur laut eigenen Angaben in diesem Film verarbeiten möchte.
Obwohl 'Incident in a Ghostland' vom Storytelling und der Aufmachung schon sehr ähnlich ist wie Laugiers Meisterwerk 'Martyrs' kommt er doch nicht an dessen Rohheit und Härte heran. Was vielleicht auch daran liegt, dass in dem aktuellen Film ein großer Fokus auf die, trotz aller Gewalt, berührende Geschwisterliebe gesetzt wird, welche auf Laugiers eigener Beziehung zu seinem Bruder beruht.
Für eingefleischte Torture-/Horrormovie Fans ist 'Ghostland' (erscheint am 5.April in den deutschen Kinos) meiner Meinung nach ein absolutes Muss. Zartbesaitetere Kinobesucher sollten sich allerdings nicht in diesen Saal verirren, da das Gefühl des Films noch einige Tage nachhängt.
"Verstörender Horrorfilm kommt nach Deutschland." "Auf dem Toronto Film Festival fielen einige Zuschauer in Ohnmacht und mussten ärtzlich versorgt werden..." "Kino in Los Angeles verteilt Kotztüten" Kino.de
So wurde das Kannibalen-Drama von Julia Ducournau im Internet angepriesen und schürte natürlich die Erwartungen von vielen Fans.
KANN SPOILER ENTHALTEN
Als meine Freundin und ich gestern aus dem Kino kamen, sah man es uns beiden wohl vermutlich schon am Gesicht an - sie beschrieb den Film als langweilig, plump und übertrieben, ich war restlos begeistert und konnte auch im ersten Moment nicht viel dazu sagen.
Ich habe schon lange keinen Film mehr gesehen, der am Ende so polarisiert wie RAW, entweder man findet ihn gut, oder eben nicht.
Dabei hat der Film so viel mehr zu bieten, als rohes Menschenfleisch und übertriebenen Ekel - keiner der Zuschauer verließ vorzeitig den Saal oder suchte verzweifelt nach einer Kotztüte.
Julia Ducournau schafft hier eine fiktiv angehauchte, grausame Campuswelt, die hirarchische Strukturen aufweist und oftmals ins Exzessive abschweift. In dieser Welt muss die junge und schüchterne Justine (fantastisch gespielt von Garance Marillier) erwachsen werden und stößt dabei auf eine schockierende Vorliebe, der sie sich, einmal hingegeben, nicht mehr entziehen kann.
Ich sehe RAW eher als eine Metapher für den inneren Kampf zwischen Moral und Trieb eines Menschen. Auch der Kannibalismus kann in diesem Zusammenhang als Symbolik des plötzlich erwachenden animalischen Wesens während des Heranwachsens einer jungen Frau gesehen werden.
Dies ist natürlich nur meine persönliche Meinung und ich bin sicher, dass jeder, der sich die Mühe macht und RAW anschaut, ihn auf andere Arten interpretieren kann und wird.
Auf das Remake von Stephen Kings IT habe ich mich dieses Jahr besonders gefreut und durfte es im Rahmen des Fantasy Film Fests in Berlin in einem ausverkauften Saal, noch vor offiziellem Kinostart in Deutschland, genießen.
KANN SPOILER ENTHALTEN!
Da die Handlung den King Fans ja bereits zur Genüge bekannt ist, werde ich mich eher auf einen Vergleich zu der Erstverfilmung im Jahr 1990 beziehen.
Hier legte Tommy Lee Wallace mit seiner Interpretation von Pennywise den Grundstein meiner (und der von vermutlich 90% meiner Altersgenossen) Angst vor Clowns. Wohingegen Tim Currys Darstellung an manchen Stellen fast schon komödieantisch-gruselig wirkte, überzeugt Bill Skarsgård durch eine sehr viel bedrohlichere und düstere Präsenz von Pennywise, die aber den typisch bösen Witz nicht verloren hat, jedoch in dem allgemein bedrückenderen Setting der Neuverfilmung nicht ins Lächerliche abrutscht.
Auch hier wird, wie in dem alten Streifen, sehr viel Wert und mit viel Liebe zum Detail, auf die Entwicklung und den Beziehungsaufbau der 7 Hauptakteure gelegt, sodass man sich im Laufe der Zeit voll und ganz als Mitglied des "Losers-Club" identifizieren kann - eingefleischte Leser von Stephen King wissen, dass genau darin eine seiner größten Stärken liegt. Die überragende schauspielerische Leistung der aktuellen Newcomerstars aus Hollywood (darunter Finn Wolfhard, bekannt aus "Stranger Things") trägt hier einen großen Teil dazu bei, dass IT viel von einem Coming-of-Age Film hat und nicht nur rein aus Horror besteht. [Dafür gab es nochmal einen Extrapunkt]
Einen großen Unterschied macht die chronologische Abhandlung der Geschichte in dem Remake. In der alten Version hat man oft mit langen Strecken zu kämpfen (nicht zuletzt da der Film geschlagene 3,5 Stunden dauert), die zeitlichen Sprünge zwischen Kindheit und Erwachsenenalter können nach dem 7ten Mal anstrengend werden. Andy Muschietti erzielt mit dem ersten Teil seines Zweiteilers IT (Surprise!), dass der Zuschauer sich viel leichter in die Atmosphäre des Films einfühlen kann, unnötige Längen werden weggelassen, die Entstehungsgeschichte von Derry wird kurz und kompakt zusammengefasst und der zeitliche Aufbau des Inhalts ist nicht unterbrochen - jedoch muss hier logischerweise ein zweiter Teil relativ zeitnah folgen, da die Geschichte damit endet, dass die Kinder Pennywise zum ersten Mal besiegt haben. Dies ist natürlich Geschmackssache, da so die Gesamtstory unterbrochen wird.
Die Neuverfilmung bietet jedoch dem Zuschauer (abgesehen vom technischen Vorteil der Gegenwart) keine wirklich neuen Schockmomente. So verlässt sich Muschietti auf die altbewährten Effekte im Horrorgenre, die hier zwar sehr gut wirken, ich mir aber für meinen Teil etwas mehr Überraschung und einen Hauch eigene Note gewünscht hätte. Alles in allem hält sich das Remake bisher, genauso wie 1990, ziemlich genau an die Buchvorlage.
Ich bin gespannt auf die Umsetzung des 2ten Teils.
KANN SPOILER ENTHALTEN
In diesem Horrorfilm von André Øvredal wird der Zuschauer auf eine etwas andere Art der Autopsie mitgenommen. Da der Film im Vergleich zum aktuellen Trend gerade mal ca 90 Minuten dauert, verzichtet er auf storymäßigen Schnickschnack und überzeugt nicht zuletzt durch die düstere, kalte Atmosphäre, in die der Zuschauer ziemlich schnell geschmissen wird, nachdem Jane Doe auf dem Seziertisch von Vater und Sohn Tilden landet.
Meiner Meinung nach besteht eine der größten Stärken dieses Films im Bild, dh trotz oftmals sehr detaillierter Darstellung der Autopsie, wirken weder das Blut noch die Organe billig. Auch die überaus ästhetische Leiche (gespielt von Olwen Catherine Kelly), die fast schon geisterhaft weiß und schön erscheint, fasziniert den Zuschauer eher, als dass er sich angeekelt abwendet. Im Kontrast dazu deutet Øvredal die umherwandelnden Leichen eher durch gut gemachte (im Horrorgenre bereits bekannte und bewährte) Kamera- und Tontechniken an. Man sieht lediglich Andeutungen der Gestalten im Spiegel oder erahnt diese durch das Klingeln des Glöckchens am Fuß - was trotzdem zu einem steten und guten Spannungsaufbau führte und mich das ein oder andere Mal ordentlich zusammenzucken ließ.
Leider empfinde ich die Handlung am Ende als etwas plump und die Aufklärung als nicht pfiffig genug durchdacht. Sie weißt einige logische Lücken auf und bietet viel Spielraum für Spekulationen, was den Zuschauer am Ende mit einem leicht verwirrten Gefühl aus dem Kinosaal entlässt.
Für alle, die sich eine eigene Meinung bilden wollen: Ihr erhaltet am 18.9. (MO) um 14:30 Uhr noch einmal die Gelegenheit, im Rahmen des Fantasy Film Fests, euch die Autopsie der Jane Doe anzuschauen.