wolfgang.klug - Kommentare
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Alle Kommentare von wolfgang.klug
Der Film mit dem Christopher Nolan sich als verschwurbelter Esoteriker geoutet hat.
Überraschend gut. Und das erste Mal, dass das Potential des Franchise wirklich genutzt wird. Wenn das Niveau bleibt und die Geschichte noch etwas an Epik aufnimmt, könnte das neue "Masters of the Universe" in einer Liga mit Serien wie "Avatar" oder "The Dragon Prince" spielen.
Zu Beginn durchaus dicht inszeniertes Drama um Verlust und Schuld, das nicht mal so sehr unter den schauspielerischen Fähigkeiten seiner Darsteller leidet, als viel mehr unter einem Drehbuch, dem es letztlich nicht gelingt, die Handlungsstränge der beiden zentralen Figuren psychologisch nachvollziehbar oder wenigstens logisch rund zusammenzuführen. Schade! Denn „Aftermath“ hätte durchaus Potenzial gehabt. Schon allein, weil Arnies immer wieder durchscheinende Überforderung mit seiner Rolle angesichts der Situation seiner Figur fast schon wieder glaubwürdig erscheint. Vielleicht hätte der zweiten Hälfte des Films eine stärkere Besinnung auf Arnies cineastische Ursprünge ein wenig auf die Sprünge geholfen. So bleibt „Aftermath“ ein unausgegorenes, sehr mittelmäßiges „Vergnügen“.
Ein großartig, „anderer“ Animationsfilm voller frischer Ideen, liebevoller Verweise auf die Filmgeschichte und einem Happy-End, das soweit weg von Disney ist, wie man nur sein kann. Die surrealen, rausch-artigen Bilder verschmelzen im Takt der Kuckucksuhr mit den zahlreichen, skurrilen bis ironischen Liedern zu einem höchst vergnüglichen Trip.
Der ganze Film ist ein Füllhorn an Zitaten auf die Film- und Pop-Kultur der letzten 60 Jahre und wird dabei zu keiner Sekunde langweilig, so dass man am Ende das Kino mit einem breiten Grinsen, dem wärmenden Gefühl, Teil etwas Großartigen gewesen zu sein und dem sanften Schmerz, dass es schon Vorbei ist, verlässt. Die gute Nachricht dabei ist, dass der Film auch bei wiederholter Betrachtung so gut wie nichts von seiner Wirkung verliert.
Der Film hat seine Momente. Insbesondere wenn zu Beginn des letzten Drittels kurzzeitig das steampunkige Szenario auch visuell voll zur Geltung kommt. Dennoch bietet Snowpiercer für Genre-Veteranen zuviel Bekanntes, dabei beschränkt sich der Film zu oft auf das bloße Zitieren großer Vorbilder wie Radfords "1984" oder Gilliams "Brazil". Auch die Schauspieler bleiben, abgesehen von einer großartigen Tilda Swinton weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Erzählerisch ist der Film zuwenig aus einem Guss hat stellenweise sogar fast den Charakter eines Episodenfilms. Das muss per se nicht schlecht sein, Snowpiercer findet dabei aber, von der "Zug entspricht Welt"-Allegorie einmal abgesehen, kaum zu einer thematischen Einheit. Diese Allegorie wird dem Zuschauer dabei auch viel zu oft und viel zu explizit um die Ohren gehauen, so dass für alternative Interpretationen kaum Raum bleibt.
Wenn gleich Snowpiercer im Gesamtwerk von Bong Joon-ho den bisherigen Tiefpunkt darstellt, ist der Film dennoch keine Zeitverschwendung. Kenner des Regisseurs sollten sich jedoch auf eine sanfte Enttäuschung gefasst machen.
LIVIDE ist ein bildgewaltiger Ausflug in eine ebenso verdrehte wie finstere Märchenwelt. Der Film lässt sich und seinen Figuren viel Zeit sich zu entwickeln. Doch die zu Anfang gemütliche Gangart wandelt sich mit jedem Schritt mit dem die Protagonisten tiefer in den Kaninchenbau vordringen zu einem düsteren Albtraum. Dabei gerät LIVIDE allerdings nie in sonderliche Hektik, was zum einen an den sparsam eingesetzten Schnitten und zum anderen an den vielen wunderbaren, stets zwischen Märchen und Wahnsinn changierenden Einstellungen liegt. Die für das Genre außergewöhnlich ruhige Machart des Films kommt vor allem all jenen zugute, die LIVIDE in 3D genießen können. Die bleiben nämlich von ebenso wilden, wie wackeligen Kamerafahrten und hektischen Stakkatos harter Schnitte weitgehend verschont.
Bei allem Lob für die einzigartige Atmosphäre und die eindrückliche Bebilderung entwickeln sich die Charaktere, allen voran die drei Protagonisten, ebenso wie die Story ab und an etwas holprig. Die Frage ob es sich dabei um Chiffren oder logische Brüche handelt sollte allerdings Jeder für sich selbst entscheiden. Für mich wogen insbesondere die erzählerischen Schwächen von LIVIDE zu schwer, als dass ich den Film als Horror-Meisterwerk uneingeschränkt empfehlen würde. Aber als beeindruckend bebildertes, sanft verstörendes Märchen für Erwachsene funktioniert das Ganze ausgesprochen gut.
URBAN EXPLORER ist ein handwerklich solider Slasher-Film, der die genreüblichen Elemente weitgehend routiniert und ohne große Experimente abklappert. Dabei umschifft der Film glücklicherweise auch die größeren Klippen des Slasher-Genres und kann dank seiner etwas anderen Perspektive auf Berlin über weite Strecken durchaus unterhalten. Veteranen sollten hier allerdings nichts erwarten, was sie nicht schon kennen würden. Insbesondere im Vergleich mit französischen Terror-Highlights wie „Haute Tension“ oder „Martyrs“ kommt URBAN EXPLORER eher harmlos daher. Für eine deutsche Produktion fällt der Film dann allerdings doch erfreulich grimmig aus.