Die erfolgreichsten Schauspieler im Regiestuhl

13.02.2012 - 08:50 UhrVor 13 Jahren aktualisiert
Die erfolgreichsten Schauspieler im Regiestuhl
moviepilot
Die erfolgreichsten Schauspieler im Regiestuhl
10
9
Schauspieler, die zu Regisseuren wurden, sind fast so oft zu finden, wie Popstars, die es im Kino versucht haben. Allerdings ist die Arbeit der schauspielernden Regisseure oftmals wesentlich ertragreicher. Doch wer konnte die meisten Oscars einheimsen?

Bei näherer Betrachtung ist es nicht verwunderlich, dass es einer beachtlichen Anzahl an Filmstars gelungen ist, den Sprung zum Regisseur erfolgreich zu bewältigen. Je größer der Name auf den Kinoplakaten geschrieben steht, desto mehr Einfluss haben die Schauspieler oftmals auf das Endprodukt, in dem sie mitwirken. Sie haben häufig am Set Mitspracherecht, sie fungieren teilweise sogar als Produzenten und sind durch ihre persönliche Leistung ein entscheidender Faktor für die Qualität des Films. Außerdem bekommen ambitionierte Darsteller ständig die Gelegenheit, von den Regieprofis, mit denen sie zusammenarbeiten, so einiges zu lernen. Somit dauert es nicht lange, bis der ein oder andere Mime das Verlangen entwickelt, eigene Ideen auf die Leinwand zu befördern und oftmals zeigt bereits ihr Erstlingswerk, dass sie durchaus Talent dafür besitzen. Darüber hinaus dürfen auch die Regisseure nicht vergessen werden, die ihr eigenes Antlitz schon immer gerne auf Zelluloid gebannt haben. Wir stellen euch heute diejenigen Actor/Directors vor, denen beim Oscar besondere Ehrerweisung für ihre Doppelbegabung zuteil wurde.

Die One Hit Wonders
Kevin Costner gehört in die Reihe der Regisseure, die mit ihrem Debütfilm Kinogänger auf der ganzen Welt von den Socken haute. Gleichzeitig blieb Der mit dem Wolf tanzt aber auch sein einziger Award-Abräumer. Der Star, der erst drei Jahre zuvor mit Die Unbestechlichen seinen Durchbruch feierte, erhielt für den Indianerfilm Oscars für Besten Film und die Beste Regie, musste als Hauptdarsteller allerdings mit einer Nominierung vorlieb nehmen. Auch Robert Redford wurde gleich für sein erstes Regieprojekt ausgezeichnet, und zwar 1981 für das verhalten inszenierte Familiendrama Eine ganz normale Familie. Für seine späteren Filme Aus der Mitte entspringt ein Fluß, Quiz Show – Der Skandal, Der Pferdeflüsterer, Die Legende von Bagger Vance und Von Löwen und Lämmern gab es nicht mal Nominierungen. Viel überraschender ist aber, dass er als Schauspieler mit Der Clou nur ein einziges Mal nominiert wurde. Wie so oft, entschuldigte sich die Academy mit Ehrenauszeichnungen, im Falle Robert Redfords waren es gleich zwei an der Zahl.

Mel Gibson stach bekanntlich durch seine Künste hinter der Kamera am stärksten mit Braveheart heraus, wofür er die Goldjungen für den Film und Regie in die Höhe strecken durfte. Zu einer Nominierung als Darsteller hat es bei ihm jedoch nie gereicht. Der letzte im Bunde ist George Clooney. Er wurde als Regisseur von Good Night, and Good Luck nominiert und durfte als bester Nebendarsteller den Oscar für Syriana mit nach Hause nehmen. Drei weitere Male wurde er für sein Talent vor der Kamera nominiert, wobei die Chancen bei der diesjährigen Verleihung sehr gut stehen, dass er endlich auch als Hauptdarsteller in The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten geehrt wird.

Die Lieblinge der Academy
Bei zu Regisseuren gewordenen Darstellern fällt einem sofort der Name Clint Eastwood ein. Und niemand mochte seinen Berufswandel mehr als die Academy. Als Mime bekam er vor seinem Spätwestern Erbarmungslos, für den er einen Regie-Oscar bekam, keine einzige Nominierung. Diese Verfehlung machte die Jury mit Hauptdarsteller-Nominierungen für eben diesen Film und Million Dollar Baby sowie 1995 mit einem Ehrenoscar wieder gut. Als Regisseur langte es jedoch zu ganzen vier Nominierungen und zwei Siegen. Woody Allen hingegen war schon seit jeher ein angesehener Regisseur und wurde deshalb auch in dieser Sparte eindrucksvolle siebenmal nominiert, wobei er allerdings nur für Der Stadtneurotiker gewinnen konnte und auch Krieg der Sterne den Oscar als bester Film vor der Nase wegschnappte. Jenes Werk bescherte ihm auch seine einzige Nominierung als bester Schauspieler. Vielleicht kann er ja mit Midnight in Paris dieses Jahr seine Karriere krönen?

Auch Warren Beatty ist ein äußerst gern gesehener Star bei dem wichtigsten Filmpreis der Welt. Dass er außerordentliche Leistungen sowohl als Darsteller als auch als Regisseur erbringen konnte, bekundete ihm die Academy mit insgesamt sechs Nominierungen. Nur für das Arbeiterkampfepos Reds durfte er sich den Goldjungen auf den Kaminsims stellen, was durch den Gewinn des Irving Thalberg Memorial Award vor 12 Jahren entschädigt wurde. Laurence Olivier, der vielleicht größte Shakespeare-Mime überhaupt, wurde unglaubliche 11-mal nominiert. Scheinbar konnte er aber das Herz der Academy nur für den Klassiker Hamlet wirklich gewinnen, denn sie dankte es ihm mit einem Oscar für die Beste Regie und den Besten Schauspieler. Zwei Ehren-Oscars waren auch hier ein Zeichen des Versäumnisses.

Die Verschmähten
Dass Orson Welles stets von der Acdemy übergangen wurde, ist so berühmt wie traurig. Sein monumentales Erstlingswerk Citizen Kane brachte ihm zwar Nominierungen als bester Regisseur und Hauptdarsteller ein, aber durch die Negativkampagne von Zeitungsmogul William Randolph Hearst ging er in beiden Fällen leer aus. Auch ein Ehrenpreis fast 30 Jahre später, nachdem es überhaupt keine weiteren Zeichen der Anerkennung seitens der Academy gab, konnte das nicht wieder gut machen. Charlie Chaplin wurde ebenso mit Ausnahme zweier solcher wettbewerbslosen Auszeichnungen Jahr für Jahr übergangen. Nur als Schauspieler in Der große Diktator wurde er nominiert. Kurioserweise bekam er seinen einzigen “richtigen” Oscar im Jahre 1973 für die beste Musik für Rampenlicht. Sein melancholisch-komödiantisches Spätwerk kam allerdings schon 1952 in die Kinos, nur nicht in Los Angeles und der näheren Umgebung. Da der Film erst 21 Jahre später in Südkalifornien gezeigt wurde, sahen die damaligen Oscar-Regeln Rampenlicht als erstveröffentlicht an und erlaubten somit seine Teilnahme am Wettbewerb.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News