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Regisseur Im Kwon-taek hilft, Korea zu verstehen

01.03.2015 - 14:32 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
"Chihwaseon - Im Rauch der Farben und der Liebe" (2002): Choi Min-sik als Künstler Oh-won
Kino International / Pathé
"Chihwaseon - Im Rauch der Farben und der Liebe" (2002): Choi Min-sik als Künstler Oh-won
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Lange bevor Südkoreas Kino geboomt hat und in der westlichen Welt populär wurde, drehte Im Kwon-taek unglaublich viele wundervolle Filme. Durch ihn und seine Werke habe ich einen kleinen Einblick in die koreanische Seele und die Geschichte des Landes erhalten. Ich möchte euch diesen wunderbaren Regisseur und seine Filme etwas näher bringen. Und da gibt es Einiges zu entdecken, schließlich sind bisher 102 Filme unter seiner Regie entstanden.

Heutzutage weiß jeder Filmfan, dass Südkorea viele großartige Filme produziert. Aber wie sah es früher aus? Südkorea erfreute sich in den späten 1950ern and in den 60ern eines "Goldenen Kinozeitalters". Seit den 1970ern sank die Qualität und der Erfolg, was hauptsächlich mit der vorherrschenden politischen Lage zusammenhing. Eine Militärdiktatur ist der Kunst selten zuträglich. Die politische Situation änderte sich jedoch in den 80ern und seit den 90ern konnte Korea im eigenen Land mit einheimischen Produktionen große Erfolge an der Kinokasse erzielen. Seit 2005 ist Südkorea eines der wenigen Länder der Welt, in dem mehr einheimische als ausländische Produktionen geschaut werden. Dass beispielsweise Hollywood-Blockbuster weniger erfolgreich sind, hängt allerdings auch mit einem Gesetz zusammen, das die Anzahl an ausländischen Filmen limitiert. Ein Kino darf nur eine gewisse Anzahl an Filmen zeigen. Außerdem muss jede koreanische Produktion mindestens 73 Tage gezeigt werden. Allerdings hat auch die große Fülle an sowohl kommerziell erfolgreichen wie auch bei Festivals oft mit Preisen ausgezeichneten Regisseuren zum Boom des südkoreanischen Kinos beigetragen. Jeder kennt sicherlich einige der großen Namen und ihre Filme: Park Chan-wook (Sympathy for Mr. Vengeance, Oldboy oder Durst), Bong Joon-ho (Memories of Murder, The Host oder Snowpiercer) und Kim Ki-duk (Seom - Die Insel, Frühling, Sommer, Herbst, Winter und ... Frühling oder Samaria). Weitere erfolgreiche Filme sind beispielsweise Shiri, My Sassy Girl oder Das Haus am Meer - Il Mare. Sehr zu empfehlen sind auch die Filme von Hong Sang-soo oder Lee Yoon-ki.

Der erste größere Festivalpreis für einen koreanischen Film ging 2002 in Venedig an Oasis von Lee Chang-dong, der auch 2010 einen Preis für das beste Drehbuch für Poetry in Cannes gewinnen konnte. Oldboy von Park konnte in Cannes ebenfalls einen Preis einfahren. Aber der in dieser Hinsicht erfolgreichste südkoreanische Regisseur ist selbstverständlich Kim Ki-duk. Im Februar 2004 bekam er für Samaria den Silbernen Bären als bester Regisseur bei der Berlinale. Im gleichen Jahr gewann er für Bin-jip den Silbernen Löwen beim Filmfestival von Venedig. Doch der größte Erfolg kam 2012, wo Kim den Goldenen Löwen für seinen Film Pietà bekam. Pietà wurde der erste koreanische Film, der bei einem der drei großen Filmfestivals den Hauptpreis gewinnen konnte.

Aber lange vor dem großen Korea-Boom gab es natürlich auch schon interessante, gute Filmemacher. Beispielweise gab es in den 1980er Jahren die Filmbewegung des "New Korean Cinema" oder auch "Korean New Wave". Neben anderen Regisseuren wie Park Gwang-su  and Jang Sun-woo gilt Im Kwon-taek als einer der Gründungspersönlichkeiten dieser Bewegung. Diesen Regisseur und sein Werk, das aus nicht weniger als 102 Filmen bisher besteht, möchte ich hier näher vorstellen. 2005 wurde ihm auf der Berlinale der Goldene Ehrenbär verliehen. Sein Werk beschrieb er selbst am besten, wie hier in seinem Dankestext zur Berlinale:

Was kann ich tun, ein Filmemacher aus Korea, einem kleinen Land in Ostasien, das der übrigen Welt kaum bekannt ist? Wäre es nicht richtig für jemanden meiner Generation, die die tragischen Jahre der koreanischen Geschichte im 20.Jahrhundert durchlebte, aus dem kulturellen Erbe und dem Vermächtnis der Koreaner - die gezwungen waren, ein Leben in Ketten und mit Entbehrungen zu leben - etwas Universelles abzuleiten, um es der übrigen Welt mit den Mitteln des Films mitzuteilen? Mein Leben läßt sich beschreiben als eine Chronik der Zeit, in welcher ich alle meine Kraft darauf verwendet habe, um solche Filme herzustellen. (Im Kwon-teak, 2005)

Da Im Kwon-taek 2005 anläßlich seiner Preisverleihung zur Berlinale anreiste, wurden etwa 20 Filme aus seinem Schaffen während der Filmfestspiele bzw. daran anschließend im Berliner Kino Arsenal gezeigt. Ich hatte das große Glück, einige dieser wundervollen Filme entdecken zu können. Außerdem nahm ich an einer erinnerungswürdigen, zweieinhalb-stündigen Diskussionsrunde mit ingesamt vielleicht 30 Leuten teil. Im Kwon-taek war persönlich anwesend und beantwortete Fragen zu seinem persönlichen Leben, seinem Heimatland sowie natürlich seinen Filmen. Ich habe Im Kwon-taek als einen unglaublich liebenswürdigen, etwas schüchternen und eher zurückhaltenden Menschen erlebt. Ich bin von seinen Filmen, aber auch von ihm persönlich sehr begeistert.

Das Leben und die Karriere

Im Kwon-taek wurde am 2. November 1934 im kleinen Ort Jangseong geboren, wuchs aber in Gwangju auf, der sechstgrößten Stadt Südkoreas. Familienmitglieder Ims waren Kommunisten und aufgrunddessen wurde die gesamte Familie im streng antikommunis-tischen Südkorea als subversiv abgestempelt, was das Leben Ims zusätzlich erheblich erschwerte. Nach dem Koreakrieg (1950 bis 1953) zog Im auf der Suche nach Arbeit mehrmals um; zunächst nach Busan und im Jahre 1956 nach Seoul. Regisseur Jeong Chang-hwa bot ihm eine Stelle als Produktionsassistent an - gegen Kost und Logis. 1961 schlug Jeong ihn dann als Regisseur vor. Sein Regiedebüt sollte Farewell to the Duman River  (Dumanganga jal itgeola) werden. Der Kriegsfilm aus dem Jahre 1962 wurde ein großer Erfolg und ebneten Im den Weg zu einer langen, erfolgreichen Karriere als Filmemacher.

Zunächst drehte Im Kwon-taek größtenteils Auftragsarbeiten; kommerzielle Filme ohne größeren Anspruch, die vom Staat gefördert wurden. Er produzierte bis zu sieben oder acht Filme pro Jahr. Bis 1973 hatte Im Kwon-taek bereits 50 Filme gedreht. Nach etwa zwei Jahrzehnten solch effizienter, aber künstlerisch wenig erfüllender Arbeit, wollte Im die Ausrichtung seiner Karriere ändern. Der erste Film, der dem entsprach, war Jokbo - Genealogy aus dem Jahre 1978. Seinen Durchbruch als ernstzunehmender Regisseur sollte Mandala  von 1981 werden. Danach wurden seine Filme zu internationalen Filmfesten eingeladen und konnten sogar mehrere Preise gewinnen.

Ims Filme beschäftigen sich zumeist mit Koreas Vergangenheit sowie gesellschaftlichen und kulturellen Identität. Einige Filme fokussieren beispielsweise die volkstümliche, koreanische Musikform Pansori. Einer von diesen Filmen wurde Im Kwon-taeks größter finanzieller Erfolg: Sopyonje - Die blinde Sängerin von 1993 erzählt die Geschichte einer Familie traditioneller Pansori-Sängern, die versuchen in der modernen Welt ihren Weg zu finden. Das Künstlerdrama Im Rausch der Farben und der Liebe mit Choi Min-sik in der Hauptrolle brachte Im den größten künstlerischen Erfolg seiner Karriere ein. 2002 bekam er für den Film den Preis des Besten Regisseurs beim Filmfestival von Cannes. Bei der Berlinale 2005 wurde Im Kwon-taek wie bereits zuvor erwähnt der Goldene Ehrenbär für sein Lebenswerk verliehen. Insgesamt hat Im bisher bei stolzen 102 Filmen Regie geführt.

Im Kwon-taek ist übrigens mit der Schauspielerin Chae Yeong verheiratet, die in mehreren seiner Filme zu sehen ist. Ihre zwei Söhne, Im Dong-joon und Im Dong-jae, sind ebenfalls im Filmgeschäft tätig. Unter dem Pseudonym Kwon Hyun-sang  ist Im Dong-jae beispielsweise in dem Katastrophenfilm The Tower von Kim Ji-hun oder in Hanji unter der Regie seines Vaters in Nebenrollen zu sehen.

Einige der wichtigsten Filme von Im Kwon-taek

Ich möchte an dieser Stelle auf einige seiner bedeutendsten Filme etwas näher eingehen. Ich beschränke mich da allerdings auf Filme, die ich auch selbst gesehen habe und die ich durchweg großartig fand. Ich habe sie hier ausgewählt, weil sie jeweils unterschiedliche Aspekte der koreanischen Gesellschaft oder Geschichte beleuchten. Sie sollen exemplarisch für das faszinierende, breitgefächerte Werk des Im Kwon-taek stehen.

JOKBO - Genealogy (1978)

Handlung: Der Japaner Dani (Ha Myeong-jung) hat die Aufgabe, koreanische Familien in der Provinz zur Namensänderung zu bewegen. Beim Familienoberhaupt Seol Jin-hyeong (Ju Seon-tae) stößt er dabei auf Dickköpfigkeit und Weigerung. Dani empfindet allerdings Bewunderung für die Hartnäckigkeit des Familienältesten und verliebt sich in dessen Tochter Ok-sun (Han Hye-suk). Die Weigerung hat jedoch dramatische Folgen: Demütigungen und Repressionen sind an der Tagesordnung. Seine Kinder und Enkel dürfen beispielsweise nicht mehr zur Schule gehen.

Hintergrund: Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte des japanischen Autors Kajiyama Keiji und thematisiert sowohl die bis heute wichtige vom Konfuzianismus beeinflusste Ahnenkulttradition in Korea als auch die Unterdrückung seitens der Japaner (ohne dabei einem plakativen Antijapanismus zu verfallen), die Korea zwischen 1910 und 1945 besetzten. Während der 30er Jahre wurde dem Ziel, Koreas Bevölkerung zu "Japanisieren", verstärkt nachgegangen. Koreaner wurden dazu gezwungen, jegliches eigenständiges Nationalgefühl abzulegen. Unter anderem wurden die Menschen gezwungen, japanische Familiennamen anzunehmen, was den mit dem Ahnenkult verbundenen Koreanern überhaupt nicht gefiel, da dies die heilige Linie im Familienstammbaum abreißen lies.

GILSODDEUM - Zerrissenes Land (1985)

Handlung: Das Leben der glücklich verheirateten Hwa-young (Kim Ji-mee) wird aufgrund der Fernsehübertragungen über die Zusammenführungen vom Koreakrieg getrennter Familien völlig auf den Kopf gestellt. Auch sie wurde durch die Wirren des Krieges vom Vater ihres Kindes als auch von ihrem Sohn getrennt. Sie trifft in der Folge tatsächlich ihren früheren Geliebten Dong-jin (Shin Sung-il). Obwohl sie sich sehr fremd geworden sind, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach ihrem Sohn.

Hintergrund: 1983 wurde vom koreanischen Fernsehen ein Programm auf die Beine gestellt, das die Absicht hatte durch den Koreakrieg getrennte Familien wieder zusammenzuführen. So konnten tatsächlich verschollen geglaubte Angehörige in Süd- als auch Nordkorea oder auch im Ausland ausfindig gemacht werden. Der Fernsehsender KBS wurde von mehreren Tausend Anfragen von Suchenden regelrecht überschwemmt. Im Kwon-taek, der selber keine Erfahrungen mit diesen Familienzusammenführungen hatte, interessierte sich jedoch sehr für die Frage, ob die im Fernsehen sichtbare (und sehr tränenreiche) Freude nicht vielleicht etwas oberflächlich sei. Schließlich sind 30 Jahre Trennung nicht unproblematisch. Die Leben der Menschen haben sich weiterentwickelt, sie haben neue Ehepartner gefunden oder neue Lebenswege eingeschlagen. Die plötzlich wiedervereinten Familien müssen jetzt mit unerwarteten Problemen wie beispielsweise Entfremdung oder Scham kämpfen.

SIBAJI - Die Leihmutter (1987)

Handlung: Da die reichen und adligen Shin Sang-kyu (Lee Gu-sun) und Si-yoon (Pang Hui) keinen männlichen Erbfolger bekommen sowie auf Druck von Shins Mutter (Han Eun-jin) hin, wird eine Leihmutter gesucht obwohl Sang-kyu aus Liebe zu seiner Frau dies nicht gefällt. Pilnae (Kim Hyeong-ja), Mutter der jungen Oknyo (Kang Soo-yeon), war früher ebenfalls eine Leihmutter und übergibt ihre Tochter gegen Geld an die Familie Shin. Si-yoon redet ihrem Mann ebenfalls gut zu, da sie Angst hat, ansonsten von der Familie verstoßen zu werden. Im Laufe der Zeit verlieben sich jedoch der Adlige und in die hübsche Oknyo. Schließlich gebärt sie der Familie Shin einen Sohn. Die rechtmäßige Mutter ist allerdings Si-yoon und Oknyo wird vertrieben.

Hintergrund: Dies war einer der ersten historischen Filme, die Im Kwon-taek drehte. Der Regisseur wollte jedoch in erster Linie dem Thema der immer noch ausgeprägten Bevorzugung von Söhnen nachgehen. In erster Linie hängt dies mit dem vorherrschenden Ahnenkult und der damit notwendigen Weitergabe des Familiennamens zusammen. Es ist jedoch auch mit dem Glauben der Koreaner verbunden. Nur der erstgeborene, männliche Nachfolger darf am Todestag der verstorbenen Vorfahren ein bestimmtes Ritual abhalten, um ihnen Ruhe und Harmonie zu bereiten. Gibt es keinen männlichen Nachfolger so müssen die Verstorbenen im Jenseits leiden. Deshalb wird alles erdenklich Mögliche unternommen, um einen Sohn zu bekommen. Und alles im Namen des Konfuzianismus. Dies ist einer der Gründe warum koreanische Frauen unter Unterdrückung und Diskriminierung leiden mussten und müssen. Im Kwon-taek setzte sich in seinen Filmen sehr oft mit den Schicksalen koreanischer Frauen auseinander. Dabei beschränkt er sich zumeist eher auf das nüchterne Beobachten, aber wem sein Mitgefühl gehört ist natürlich offensichtlich.

CHUKJE - Festival (1996)

Handlung: Die Mutter des Schriftstellers Lee Joon-seop (Ahn Sung-kee) ist verstorben. Lee bereitet alles Nötige für das Begräbnis vor und reist in seine Heimat. Die dreitägige Bestattungszeremonie benötigt die volle Aufmerksamkeit der Familie. Die ist jedoch eher erleichtert, dass die alte, unter Demenz leidende Frau das Leben hinter sich gelassen hat. Joon-seops Nichte Yong-soon (Oh Jung-hae) bringt die Trauergesellschaft in Unruhe und es kommt zu Konflikten zwischen den Angehörigen. Zusätzlich stürzen sich die Medien auf die Trauerfeier, da Lee als Autor eine berühmte Persönlichkeit ist. Im Laufe der dreitägigen Zeremonie nehmen Trunksucht und Glückspiel unter den Angehörigen zu und auch sonst verläuft nicht alles reibungslos.

Hintergrund: Im Kwon-taek lag es daran, sich mittels einer Beerdigung, einer der wohl komplexesten Zeremonien im koreanischen Leben, mit dem Tod, dessen Bedeutung und Auswirkungen auf die Hinterbliebenen auseinanderzusetzen. Er offenbart dabei deren Trauer aber auch deren Egoismus. Und nicht zuletzt dokumentiert er auf wundervolle Weise die traditionelle Begräbniszeremonie selbst.

CHIHWASEON - Im Rausch der Farben und der Liebe (2001)

Handlung: Rückblickend berichtet der Film vom Leben und der Kunst des Malers Oh-won , der eigentlich Jang Seung-eop hieß (gespielt von Choi Min-sik, den man auch in der westlichen Welt aus Filmen wie Oldboy oder Lady Vengeance kennt). Das frühere Waisenkind von der Straße schafft den Aufstieg zu einem sehr begabten und in Korea hoch angesehenen Künstler. Er bringt es sogar zum Hofangestellten des Herrschers. Oh-won ist jedoch ein Getriebener. Immer auf der Suche nach Verbesserung, Perfektion und Selbstfindung treibt ihn seine Passion auf den Pfad der Selbstzerstörung.

Hintergrund: "Chihwaseon" beleuchtet am Beispiel des tatsächlichen Lebens Oh-wons das Schicksal Koreas. Der Küstler (1843 bis 1897) lebte zu einer Zeit in der sich Korea im politischen Umbruch befand. Die konservative Dynastie verlor an Zuspruch und ein Bauernaufstand stand bevor. Dieser historische Hintergrund spielt stets eine gewisse Rolle. Der Film interessiert sich zusätzlich für das Zusammenspiel zwischen Kunst und Politik, sowie deren Verantwortung. Oh-won wird in Ims Film beispielsweise zum Kämpfer gegen die Zensur. Seine persönliche Freiheit und seine Kunst sind ihm stets wichtiger als alles andere.

Neben diesen wunderbaren Beispielen sind natürlich noch einige weitere sehr wichtige Filme zu nennen. Ähnlich dem zuvor bereits erwähnten Sopyonje (1993) wurde der märchenhafte Liebesfilm Chunhyang (2000) ebenfalls aus dem traditionellen Pansori heraus entwickelt und erzählt eine in Korea sehr beliebte Legende aus dem 18. Jahrhundert. Seinen Durchbruch bei den Kritikern feierte Im Kwon-taek mit Mandala (1981), der vom Leben zweier buddhistische Mönche berichtet. Ebenfalls mit buddhistischen Themen beschäftigt sich Der Pfad der Erleuchtung (1989). Der Film Adada (1987) erzählt die Geschichte einer taubstummen Frau, die in einem koreanischen Dorf während der 1920er lebt. Zwischen 1990 und 1992 drehte Im die Trilogie Janggunui adeul - Der Sohn des Generals. Die bei den koreanischen Zuschauern unglaublich erfolgreichen, kommerziellen Filme sind eine Mischung aus westlichem Gangsterfilm und fernöstlicher Kampfkunst. Sie thematisieren koreanische Bandenkriminalität während der japanischen Besatzungszeit. Chang - Downfall (1997) dreht sich um das Waisenmädchen Young-eun, das Prostituierte wird um zu überleben, und die die Liebe bei einem ihrer Kunden findet. In Im Kwon-taeks bisher letzten Film Hwajang - Make Up (2014) verliebt sich Oh Sang-moo, der sich seit zwei Jahren um seine krebskranke Ehefrau kümmert, in die Arbeitskollegin Eun-joo.


Ich hoffe, ich konnte mit dem Artikel bei einigen Lesern das Interesse an diesem wunderbaren Regisseur wecken. Ich habe selber noch viele seiner Filme nicht gesehen. Aber das was ich kenne, hat mir außerordentlich gut gefallen. Mit Hilfe der Filme von Im Kwon-taek lernte ich ein wenig die koreanische Geschichte, Kultur und Gesellschaft zu verstehen.

Auf der nächsten Seite sind sämtliche Filme Im Kwon-taeks aufgelistet. Den Großteil an Informationen zu diesem Artikel fand ich übrigens in dem Büchlein Kinemathek Nr. 98 (ISBN 3-927876-22-4), herausgegeben vom Freunde der Deutschen Kinemathek e.V. als Begleitheft zur Werkschau in Berlin im Februar/März 2005.

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