MartinNolan - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+24 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning177 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von MartinNolan
Nach dem eher durchwachsenen Film über Napoleon Bonaparte versucht Ridley Scott an den Erfolg von «Gladiator» anzuknüpfen. Kein Wunder: Das Setting bietet viel – auch neben den Gladiatorenkämpfen. Ein zerrüttetes Rom und jede Menge Intrigen. Doch leider dient das am Ende nur als Kulisse.
All die Tragik, der Schmerz, die Ungerechtigkeit, die beim ersten «Gladiator», dafür verantwortlich war, dass man als Zuschauer mit Russell Crowe als Hauptdarsteller mitgelitten hat, fehlt. Die Geschichte wirkt zu konstruiert, der neue Hauptdarsteller zu glatt. Die Inszenierung ist zwar gut, abgesehen von den lächerlichen CGI-Momenten, aber es reicht eben nicht, um den Zuschauer zu fesseln.
Wäre da nicht das grosse Erbe des ersten Films, würde die Bewertung vielleicht etwas besser ausfallen, wenn auch nur geringfügig. «Gladiator 2» will aber genau da weitermachen, wo der erste Teil aufgehört hat. Und das geht gehörig schief. Kaum pathetisch, dafür an einigen Stellen unfreiwillig komisch, mäandert der zweite Teil blutiger als der Vorgänger, dafür aber blutleerer durch das «Gladiator»-Universum. Das ist zwar einigermassen unterhaltsam, aber kein Epos, das nachhallen wird.
Die zweite Staffel der Monster-Anthologie-Reihe nimmt nach dem Serienmörder Jeffrey Dahmer nun die Brüder Lyle und Erik Menendez ins Visier, die 1989 ihre Eltern getötet haben. Und dieses Mal geht es nach Hollywood.
Die Macher nutzen das Setting, um die Ästhetik im Vergleich zur ersten Staffel, deutlich hochzufahren. Stichwort: Miami-Vice-Look. Die Protagonisten sind reich, schön und durchtrainiert. In neun Folgen wird der brutale Doppelmord erzählt, den die Brüder ohne jeden Zweifel begangen haben. Die Frage ist nur, warum sie eines Abends mit zwei Schrotflinten ihre Eltern erschossen. Es geht dabei um Missbrauch. Das Überthema ist allerdings die Wahrheit.
Für die Erzählung nutzen die Macher den Rashomon-Effekt. Das bedeutet: Es gibt verschiedene Perspektiven und damit auch Wahrheiten, die der Zuschauer zu dem Doppelmord bekommt. Über neun Folgen geht das Konzept nicht immer ganz auf. Die Serie zieht sich teilweise. Und durch das Hin und Her der Perspektiven gehen die Fakten etwas verloren, was einen als Zuschauer verwirrt zurücklässt. Gleichzeitig ist alles so durchästhetisiert, dass man manchmal vergisst, dass es hier um einen furchtbaren Fall geht. Nicht ohne Grund wollen einige Zuschauer den Stil der Brüder kopieren und suchen nach den Outfits im Internet.
Die zweite Staffel ist spannend, mitreissend und erschütternd. Besonders durch die grossartigen Schauspieler ist «Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez» auf jeden Fall einen Blick wert. Auch, wenn die Serie manchmal einen langen Atem hat.
Der Film ist nicht lustig, geschweige denn gruselig oder sonst irgendwie unterhaltsam. Schnell wird klar, dass das Remake ein blutleeres, einfallsloses Machwerk ist, bei dem ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wieso Colin Farrell bei so einem Unsinn mitmacht. Einziger Lichtblick in dem sonst faden Film ist David Tennant als Vampirjäger und Showman Peter Vincent. Abgesehen davon ist «Fright Night» irrelevant und als Film nicht zu empfehlen. Erschreckend, wenn man den Cast und den Regisseur anschaut, aber leider wahr.
Der Film heisst zwar «The Apprentice – The Trump Story», anfangs steht aber jemand anderes im Mittelpunkt: der skrupellose Anwalt Roy Cohn. Er wird zum Lehrmeister von Trump, der im Film zu Beginn noch als unsicherer, junger Mann porträtiert wird, der sehr wohl ein Gewissen und so etwas wie moralische Grundsätze hat. Doch davon verabschiedet sich Trump alsbald. Er bekommt von Cohn drei Regeln eingetrichtert, denen er zu folgen hat – und das perfektioniert Trump im Laufe des Films.
Als Zuschauer dem Schauspieler Sebastian Stan dabei zu beobachten, wie er langsam zu dem Trump mutiert, den wir heute kennen, fasziniert über die volle Laufzeit. Zu verdanken, ist das auch der Entscheidung, den Film in einer 80er-Ästhetik zu halten. Das Bild ist grobkörnig, die Kamera nah am Geschehen. Wir werden Zeuge von der Transformation Trumps vom schüchternen Geschäftsmann mit übergrossen Visionen und Ambitionen, zum eiskalten, von Gier und Macht getriebenem Egomanen. Der Film mäandert dabei zwischen Komödie und Tragödie.
Was leider fehlt, sind zeitliche Einordnungen. Wer sich nicht gut auskennt mit der Geschichte Trumps, weiss nicht, wie viele Jahre vergehen oder wie alt Donald Trump zu Beginn und wie alt er am Ende des Films ist. Alles in allem ein unterhaltsamer Ausflug in das Trump-Universum, der fesselt und teilweise sprachlos macht.
Es sind nur drei Tage, die Regisseur Pablo Larraín für seinen Film über Lady Di in den Fokus rückt, aber die haben es in sich. Weihnachten mit der Familie in einem immer kalten, gewaltigen Schloss wird gefeiert – oder eben auch nicht.
Wer einen klassischen Film über das tragische Schicksal von Diana erwartet, könnte enttäuscht werden. Denn es ist kein Film mit einer grossen Handlung. Vielmehr steht der Gemütszustand von Lady Di im Mittelpunkt. Ihre Verzweiflung, ihre Ängste und ihre Machtlosigkeit werden eindrucksvoll visualisiert. In den fast zwei Stunden wird der Zuschauer immer tiefer in den strudelartigen Albtraum gezogen, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint.
Lady Di ist eine gebrochene und verzweifelte Frau, die von ihren Ängsten getrieben, einen Ausweg aus ihrem Dilemma sucht, während sich gleichzeitig die Fesseln des durchgetakteten royalen Lebens immer weiter festziehen. Es ist alles so oberflächlich und doch so ergreifend niederschmetternd. So hat man Lady Di – und auch Kristen Stewart – vielleicht noch nie gesehen.
Ein zähes und um jeden Preis bedeutungsschwangeres Drama aus der Feder von Scrubs-Star Zach Braff, das sich in seiner forcierten Tiefsinnigkeit verliert und weniger berührt, sondern im Grunde nur langweilt.
Richard Linklater inszeniert mit „Everybody Wants Some!!“ eine detailverliebte Momentaufnahme, die ohne greifbare Handlung das Lebensgefühl von ein paar Sportstudenten Anfang der 80er Jahre zelebriert, dabei aber nur mit schicken Bildern und einem coolen Soundtrack punkten kann. Wer eine dynamische und turbulente Komödie erwartet, wird bestimmt enttäuscht sein, da man auf der Suche nach einer motivierten Handlung ins Leere greifen wird.
Die beinahe zwei Stunden verfliegen zwar interessanterweise irgendwie, aber wirkliche Eindrücke hinterlässt Richard Linklaters neuester Streich leider nicht.
Ja ja, Erwachsen werden ist nicht wirklich leicht, einen guten Film zu drehen allerdings auch nicht.
Nach dem auch eher mäßigen "Frühstücksclub", war ein anderer Coming-of-Age-Film dran. Fast die gleichen Schauspieler, aber ein anderer Regisseur. Und ebenso wie der "Frühstücksclub" genießt ebenfalls "St. Elmo's Fire" einen gewissen Kultstatus.
Während die Musik des Films wunderbar ausgewählt ist, hapert es ansonsten an jeder Ecke. Allein die Vorstellung der Figuren ist schlampig und wirkt nicht ausgereift.
Die Figuren blieben für mich eindimensional und wurden im Laufe des Films immer unerträglicher. Besonders Kirby, der völlig überzogen und geradezu manisch versucht seine ach-so-große Liebe für sich zu gewinnen, wird zum absoluten Unsympath des Films.
Im Grunde plätschert die Handlung von einem klein-großen Drama zum nächsten. Seifenopernesker Kultfilm, der schlecht gealtert ist!
Auch wenn hier nicht, wie durch den Titel suggeriert, Anarchie herrscht, sondern vielmehr geregeltes Töten, so überrascht der Nachfolger von dem noch blutarmen Vorgänger „The Purge“. So steht nicht mehr eine einzige Familie im Mittelpunkt, die in ihrem Haus gefangen ist, sondern eine Handvoll Figuren müssen sich durch die Straßen schlagen, immer mit der Angst im Nacken beim nächsten Schritt „gesäubert“ zu werden.
Durch das Verlagern der Handlung von innen nach draußen, bekommt die Handlung deutlich mehr Dynamik als noch im ersten Teil. Leider bleiben aber auch hier wieder die Figuren auf der Strecke. Wie bereits im Vorgänger ist es den Machern gelungen, dumm blöde Figuren zu kreieren, die entweder total langweilig sind oder einfach nur auf die Nerven gehen.
Dass dennoch eine Steigerung im Vergleich zum ersten Film zu verzeichnen ist, spricht weder für „The Purge“ noch für „The Purge: Anarchy“.
Einer der wenigen Fälle in denen der zweite Teil den ersten Teil übertrifft. Ein Grund sich diesen Film anzusehen, besteht aber nach wie vor nicht.
Basierend auf einer vielversprechenden Grundidee reduziert Regisseur und Drehbuchautor James DeMonaco jegliches Potential auf ein Minimum und reichert seine Modifikation von „Panic Room“ mit einem völlig vorhersehbaren Plot und blassen, nervigen Figuren an.
„The Purge“ ist ein spannungsarmer, sich gerne als gesellschaftskritischer gebärdender Thriller, dessen Drehbuch mehr Säuberung benötigt hätte, als das „neue“ Amerika im Film.
Subtiler Humor ist nicht gerade die größte Stärke von Regisseur und Drehbuchautor Bora Dagtekin, das merkt man als Zuschauer schnell. So prügelt dementsprechend mit brachialer Gewalt „Fack ju Göhte“ unentwegt mit seinen schrecklich überzeichneten Figuren, dumm-blöden Dialogen und einem lächerlich biederen Friede-Freude-Eierkuchen-Finale alles Erdenkliche aus den Lachmuskeln heraus. Schüler, die mit Schleim ihre Lehrer attackieren, ein trainierter Elyas M’Barek in Badehose und eine voll super tolle Liebesgeschichte garantieren auf jeden Fall eine hohe Zuschauerzahl.
Gänzlich unerträglich ist der ganze Lehrer-Schreck-Quatsch zwar nicht, viel gefehlt dazu hätte ihm aber bestimmt nicht!
Während anfangs noch der interessante, gesellschaftskritische Dystopie-Gedanke verfolgt wird, entpuppt sich leider die spannende Ausgangssituation als Vorwand, um einen konventionellen Actionkracher dem Zuschauer zu präsentieren. So endet „Elysium“ auch mit einer kitschigen und simplen Moral. Nach „District 9“ ist diese Regiearbeit von Neill Blomkamp, auch wenn der Film unterhält, eher eine Enttäuschung, da das Potential der Grundidee zugunsten stumpfsinniger Action und einer heruntergebrochenen Moral verschenkt wird.
Publikumsliebling Ben Affleck kleidet ein historisches Ereignis in ein fiktives und US-amerikanisch pathetisches Gewand, das zwar recht ansehnlich gewebt wird, doch schimmert nur allzu deutlich eine schwarz-weiß Mentalität hindurch, welche die guten Amerikanern den bösen gewalttätigen Iranern gegenüberstellt. Abgesehen von dieser hollywood-typischen Problematik weißt „Argo“ spannend zu unterhalten, wenn auch mit einer recht einfachen Dramaturgie.
Regisseur Anton Corbijn lässt zu jeder Zeit sein fotografisches Erbe den Zuschauer spüren. Sein Film wartet dementsprechend mit einer Vielzahl an ästhetischen Bildern auf, die Norditalien wunderbar porträtieren. So visuell eindrucksvoll sich „The American“ präsentiert, so dürftig verhält es sich allerdings mit der Narration. Hier jagt irgendjemand irgendwo aus irgendeinem Grund. Daneben gesellt sich eine recht belanglose und ermüdende Liebesgeschichte. Möglicherweise soll auf recht unkonventionelle Art und Weise eine spannende Geschichte erzählt werden, vielleicht sogar in die Fußstapfen von Klassikern wie „Der eiskalte Engel“ etc. getreten werden. Dies gelingt aber nur mäßig. Passenderweise endet „The American“ unmotiviert und erzwungen metaphorisch. Clooneys Trip im Norden Italiens ist sicher kein Totalausfall, erzählt aber letzten Endes nur mäßig eine löchrige, simple Geschichte, die in anschauliche Bilder gekleidet wird.
Ein im Grunde fades, wenn auch schön bebildertes Filmerlebnis.
Judi Dench brilliert als eine von Ängsten und Neid zerfressene Vereinsamte, in einer mitreißenden Studie über das Alter, Freundschaft und Einsamkeit. Als Gegenspielerin zu Judi Dench agiert Cate Blanchett, die aber nur selten gegen die beherrschende Omnipräsenz Denchs ankommt. Das ein oder andere Mal scheint sich ein gewisser Leerlauf einzuschleichen, glücklicherweise bleibt dies aber eher die Seltenheit. „Tagebuch eines Skandals“ bietet nicht nur ein wunderbares Schauspieler-Duo in den Hauptrollen, sondern ebenso einen elegisch-tragischen Kampf gegen die Einsamkeit.
Gus Van Sant gestaltet in hypnotischen, lakonischen Bildern ein von der Welt und Zeit völlig entrücktes Universum, in dem der Protagonist Blake, angelehnt an Kurt Cobain, auf seinen Tod wartet. Nichts für zwischendurch oder zum einfachen anschauen, aber ein reizvolles Werk, dass besonders durch seine langen Einstellungen, dem sinnentleerten Gebrabbel seines Hauptdarstellers und einer melancholischen Dezentrierung, eine einzigartige Stimmung enthält und vermittelt. Um ehrlich zu sein, wollte ich „Last Days“ nach einiger Zeit einfach ausmachen, und auch nach dem Film, muss ich sagen, dass ich Gus Van Sants Interpretation von Kurt Cobains letzten Tagen eher mäßig und sehr schwer konsumierbar finde. Dennoch sind einige Szenen voller Spannung und Faszination geladen, dass es sich am Ende doch gelohnt hat durchzuhalten, auch wenn „Last Days“ keine allzu gute Wertung bekommt.
Mit „Nightcrawler“ gelingt Regisseur Dan Gilroy ein fulminantes Regie-Debüt, das nicht nur die sensationsgeile und rücksichtslose Medienlandschaft entlarvt, sondern ebenso den grotesken Voyeurismus des Zuschauers selbst. Immer tiefer dringt dabei der Zuschauer gemeinsam mit dem Protagonisten Louis Bloom, großartig gespielt von Jake Gyllenhaal, in das düstere Moloch der Nachrichtenwelt. Was am Ende von „Nightcrawler“ bleibt: Einige Lacher, die einem im Halse stecken bleiben, ein Augen aufreißender, irrer Gyllenhaal und eine mitreißende Inszenierung einer fragwürdigen Erfolgsgeschichte von einem, der wortwörtlich über Leichen geht.
Bleiben die Nebenfiguren zwar recht eindimensional und haben eher die Funktion die Stärke von John Ottway (Liam Neeson) zu verdeutlichen, sind es weniger die Dialoge, noch der hier und da zu pathetische lebensphilosophische Ton, der besonders gegen Ende immer lauter wird. Es ist insbesondere der Überlebenskampf und die dichte Atmosphäre, die das Survival-Spektakel interessant machen. So ist Regisseur Joe Carnahan unterm Strich ein spannender und zuweilen melancholischer Film gelungen, der neben den Wölfen mit der ein oder anderen dramaturgischen Schwäche zu kämpfen hat.
Ein mit parodierenden, persiflierenden Zügen ruhige Komödie, die in seltsamer Weise Tragik, Lokalkolorit und Satire vermengt. Mag „The Guard“ mich am Ende nicht vollends überzeugt haben, da die Handlung geradezu hanebüchen ist und der Film mehr von den verschrobenen Momenten lebt, kann ich John Michael McDonaghs Regiearbeit einen eigentümlichen Charme nicht absprechen.
Auch wenn sich die ein oder andere Länge einschleichen mag, beeindruckt „Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ durch eine charmante Skurrilität, visuelle Spielereien und ein sympathisches Schauspielerensemble. Ein schrulliger Feel-Good-Movie aus dem Norden, der mich freudig überraschte.
Während das Szenario und der grantelnde Protagonist anfangs das Interesse des Zuschauers für sich gewinnen, entpuppt sich „Arschkalt“ aber schnell als langatmiger, vorhersehbarer und kitschiger Feel-Good-Movie. Dies ist umso bedauerlicher, da die Thematik und Metaphorik der Tiefkühltruhe durchaus das nötige Potential geboten hätte, all die Klippen zu umschiffen auf die „Arschkalt“ ohne zu zögern Kurs nimmt. Schade!
Wenn es sich zwar bei „Amadeus“ um eine Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks handelt und damit nicht historische Präzision beansprucht, ist es insbesondere die furchtbare Überzeichnung der Charaktere, die den ansonsten positiven Eindruck hinsichtlich Darsteller und Ausstattung trübt. Denn bereits nach kurzer Zeit beginnt das infantile, ordinäre und vollkommen arrogante Wunderkind nicht nur den guten Salieri zu nerven. Viel zu eindimensional und in Anbetracht der Laufzeit damit auch zu lang, wird der Aufstieg und Niedergang von Mozart behandelt. Da nützen auch die prachtvollen, opulenten Operninszenierungen nichts, die den Werdegang Mozarts dokumentieren.
Kurzum: „Amadeus“ von Forman weiß zu unterhalten, schöpft aber das vorhandene Potential nicht vollends aus und begnügt sich, eben ganz seiner Vorlage dem Theaterstück entsprechend, immer und immer wieder einen vom Neid zerfressenen Salieri dem dämlich kichernden Mozart zu kontrastieren.
Eine düstere und etwas zu lang geratene Mittelalter-Klamotte mit einem tollen Michael Palin in der Hauptrolle. Wie gewohnt von der Python-Truppe mäandert der Humor zwischen makabren Zynismus und albernen Blödeleien. Das mag in diesem Fall nicht vollends überzeugen, da die Handlung dafür zu sehr auf der Stelle tritt, einen Blick ist Terry Gilliams erste alleinige Regie aber allemal wert.
Ein durch und durch langatmiges und sehr ermüdendes Drama, das in leisen Tönen von einer verfolgten Familie erzählt und dem Erwachsenwerden unter ständiger Beobachtung. Wie sich vielleicht erkennen lässt, bin ich nicht begeistert von Christian Petzolds „beeindruckende[r] Studie, die mannigfaltige Rückschlüsse auf Mentalitäten zulässt“. Verweise auf die Vergangenheit (RAF etc.) bleiben ebenso nebulös wie die „möglichen“ Vergehen des Paares Clara und Hans. Ein linksterroristischer Hintergrund, so heißt es auf der Wikipediaseite, ist höchstens denkbar, aber nicht unmittelbar wahrscheinlich. Genauso gut, könnten Clara und Hans flüchtige Rechtsextreme, Bankräuber oder Verrückte sein. Mag eben diese Undeutlichkeit und damit auch Mehrdeutigkeit das Herz für manche Zuschauer höher schlagen lassen, ist gerade dies ein großer Kritikpunkt für mich. So reihen sich zahllose sinnentleerte Szenen der Flucht aneinander, bis sich noch eine aufgesetzte, furchtbar inszenierte Coming-of-Age-Liebesgeschichte einschaltet. Den Schauspielern ist dabei kein Vorwurf zu machen, da sie allesamt, ausgenommen Heinrich (Bilge Bingül), ihre Sache überzeugend und gut machen; auch wenn manche Dialoge wirklich hölzern und soapähnlich geschrieben sind.
Daneben ist „Die innere Sicherheit“ gespickt von Fehlern. Hier nur eine kleine Liste: Jeanne lernt Heinrich in Portugal kennen. Dort zeigt er ihr die Villa, die sich aber plötzlich in Hamburg befindet. Die drei (Clara, Jeanne und Hans) warten bis das Licht ausgeht, brechen dann in die Villa ein und machen überall, damit auch jeder ihren Besuch mitbekommt, das Licht an. Keine Vorhänge, kein Verstecken! Jeanne kann einfach ohne Probleme klauen. Die Polizei scheint nicht nach der Familie zu fahnden und irgendwelche Männer in Schwarz wollen sie töten?!
Ich kann wirklich nicht die lobenden Kritiken verstehen, geschweige denn nachvollziehen. „Die innere Sicherheit“ von Petzold gestaltet sich als feuilletonistischer Problemfilm, der deutlich weniger enthält und vielmehr vortäuscht.
John Cleese als Ordnungs- und Pünklichkeitsfanatiker begibt sich auf eine abenteuerliche und aberwitzige Reise, auf der alles schief geht, was nur schief gehen kann. Nicht immer trägt das Konzept „Gewissenhafter Schuldirektor gegen die Zeit und dumme Zufälle“, ein wunderbarer John Cleese in der Hauptrolle und eine Menge kurioser, skurriler Momente verzeihen aber gerne die eine oder andere Länge.
“Clockwise” bietet spaßigen Klamauk mit einem tollen Ensemble. Recht so!