Synopsis - Kommentare

Alle Kommentare von Synopsis

  • 4 .5

    Der Film will motivieren, die eigene Sehnsüchte zu ergründen und vor allem: sie mutig auszuleben, gerade im sinnlich-sexuellen Bereich. Dem Heucheln endlich ein Ende zu setzen. Einige, leider zu wenige Aussagen im Film zeugen von tiefgründigen Analysen. In der Umsetzung bleibt Independent-Regisseur Roland Reber zwar gewohnt spartanisch, wie man es schon von seinem letzten Streifen “Mein Traum oder Die Einsamkeit ist nie allein” kannte. Inhaltlich-szenerisch jedoch ist “der Neue” derart gewagt [...]

    • 4

      Ambitionierte Low-Budget-Produktion, die es filmerisch durchaus schafft, an mehreren Stellen deutlich über das B-Movie-Level hinauszuwachsen. Trotz spannender Momente bleibt der Plot alles in allem durchschnittlich. Ein Film, den die Welt nicht unbedingt braucht.

      • 7

        [...] Erstaunlich auch, was sich ansonsten alles änderte, wenn es keine Lügen gäbe (und da hat der Filmemacher allerhand Kreativität bewiesen): Werbung würde die Tücken der Produkte gleich mit präsentieren und Verbraucherschutz überflüssig machen; Altenheime würden als das bezeichnet, was sie in den meisten Fällen tatsächlich auch sind, nämlich "traurige Orte, an den alte Menschen zum Sterben kommen"; und Spielfilme könnten sich nurmehr auf tatsächliche Geschehnisse beziehen, hier: langatmige historische Dramen, von einem Sprecher nüchtern erzählt – fiktive, zukünftige Ereignisse gäbe es ja nicht (die wären schließlich „erfunden“) ... Die Welt wäre also um einiges klarer und unmittelbarer, aber eben auch verletzender und langweiliger. Und noch etwas zeigt sich: Im Vorübergehen erlebt Mark, dass er auch Andere mittels Lügen beglücken kann. [...] Das allerdings bringt Verwicklungen mit sich: [...]

        • 6

          Gustav Mahler, seines Zeichens Komponist, litt unter Eifersucht. Seine über alles geliebte und deutlich jüngere Alma hatte sich in eine Zweitbeziehung mit dem Bauhaus-Gründer Walter Gropius begeben. Aus diesem Anlass suchte Mahler Sigmund Freud auf. Um jene Begegnung herum, die wohl tatsächlich stattgefunden haben soll, wenngleich der Plot frei erfunden ist, entwickelt sich die Story bedächtig – mal humorvoll, mal nachdenklich. [...]

          • 8

            In "Das schwarze Herz" wird Terry (Josh Lucas), ein liebevoller alleinerziehender Familienvater, zu seltsamen Racheakten getrieben. Erst nach und nach versteht er, dass sein Organspender eines gewaltsamen Todes starb und das dessen Herz, nun in seiner Brust schlagend, die Mörder identifiziert. [...] Trotz aller Fiktion haben Regisseur und Produzenten (die Action-Experten Tony und Ridley Scott) gut recherchiert. Im Film erlangt Terry mit dem "neuen" Herzen eine ungewöhnliche Widerstandsfähigkeit. Die Filmemacher bedienten sich dabei einer medizinischen Sensation, die einen realen Hintergrund hat. [...]

            • 7

              Dass die Pharmaindustrie neue Präparate nicht mehr nur an Tieren, sondern gerne auch an Menschen – vornehmlich der Dritten Welt – testet, ist kein Geheimnis mehr. In der westlichen Welt melden sich lebensmüde Freiwillige, oft Studenten oder sozial Schwächere, für Medikamententests gegen Bares. Dabei kommt es immer wieder auch zu Todesfällen. Davon handelt dieser Film. Er handelt aber auch vom verzweifelten Kampf gegen ein übermächtiges System, das sich Kapitalismus nennt [...]

              • 6

                Liebesfilme gibt es wahrlich zuhauf. Die meisten sind belanglos, Wiederkäuen das Ewiggleiche. Auch “Love Happens” reiht sich in die lange Kette ein. Das Thema: Es treffen zwei aufeinander, die sich erst nicht so recht und dann doch finden. Was den Streifen dennoch liebenswert macht, ist seine Machart: Ob nun durch unerwartete Sequenzen wie etwa die der Großaufnahme von Zitronen, die in Scheiben geschnitten werden (und dabei wie ein bewegtes Stilleben wirken), während im Hintergrund die Stimme des Protagonisten Lebenseinsichten zum Besten gibt. (...)

                • 7 .5

                  Sicher, auf den ersten Blick serviert uns Sony Pictures hier einen schmackhaften Trickfilm für die ganze Familie. Blickt man hinter die Fassade, offenbart sich ein durch und durch gesellschaftskritischer Plot: vom Fluch der Spezialisierung in einer Welt der Globalisierung (monoindustrielle "Sardellenproduktion") über Wegwerf- und Überflussgesellschaft (Essen fällt vom Himmel; Berge aus Speiseresten bzw. "Überproduktion" entwickeln ihre eigene Dynamik ...) bis hin zur subtilen Kritik an der grünen Gentechnik (unberechenbare intelligente Nahrungsmutationen) ...

                  • 6

                    Eigentlich hat dieser Streifen kaum Neues zu bieten. Ähnliche Ideen kennt man z. B. aus "The Sixth Sense" mit Bruce Willis auf deutlich höherem Niveau. Und doch: Irgendetwas wirkt nach. Mystery scheint hier kein Selbstzweck. Der Film ist weitestgehend getragen von Verständnis und Liebe, nicht zuletzt verkörpert durch die anmutige Anne Hathaway als einfühlsame Psychologin. Der Soundtrack schließlich tut sein Übriges. Was aber zeigt sich als Essenz? ...

                    • 8

                      Mut und moralische Integrität im Journalismus sind Mangelware geworden. Einerseits liegt dies wohl an zunehmender Käuflichkeit, andererseits an der verschärften Gesetzgebung. In den Staaten hat der "Homeland Security Act" den Justizbehörden Handlungsspielräume eröffnet, welche deutlich die Pressefreiheit torpedieren. Kate Beckinsale spielt eine investigative Reporterin (Rachel Armstrong), die ihren Berufsethos über äußere Restriktionen stellt. Nach der Veröffentlichung einer brisanten Kolumne, in der sie die Identität einer CIA-Agentin offenlegt, wird sie seitens der Staatsdiener genötigt, ihre Quelle zu benennen. Sie bleibt jedoch konsequent und beruft sich auf Informantenschutz. Die Folge ist Beugehaft, der die Journalistin, selbst nach mehr als einem Jahr hinter Gittern, nicht weich werden lässt. "Wenn die Information (...) wertvoll und wahrhaftig ist, so wie bei Watergate oder den Pentagon-Papieren, spielt das Motiv (...) keine Rolle mehr. Jeder echte Journalist wäre bereit, die Tortur des Gefängnisses auf sich zu nehmen, um die Prinzipien zu schützen."

                      • 8

                        In einer immer stärker nach Perfektion strebenden Gesellschaft, in der Schönheitskult und Anti-Aging eine ungeahnte Eigendynamik entfaltet haben, kommt es 2017 zur Entwicklung der Surrogates: technisierten Alter-Egos in humanoider Roboterform. In einem selbstgewähltem Avatar (plausibler umgesetzt als im gleichnamigen Hollywood-Blockbuster) leben, lieben und arbeiten die "Menschen" miteinander – und verlernen dabei das reale Miteinander. In dieser materiellen Pseudowelt, in der es sogar elektromagnetische Drogen gibt, gerät plötzlich alles durcheinander, als sich die neuronale Verbindung zwischen "Surro" und Operator als tödliche Falle erweist.

                        • 7 .5

                          Stereoptypisches darf der Zuschauer hier nicht nur erwarten, nein, auch erleben. So etwa: Männer sind reduzierbar auf Schlichtheit und Eroberungsdrang, Frauen auf Romantik und Intuition. Aha. Dennoch: Der Film ist farbenprächtig inszeniert und das Tempo rasant. Der Humor allerdings scheint wohl weiblicher Natur zu sein. Mir jedenfalls entlockte der Film kaum einen Lacher, meine Gefährtin dagegen schmunzelte und kicherte fortwährend, dazu noch an Stellen, die meinem Gefühl nach überhaupt nicht lustig waren. Komisch.

                          • 6 .5

                            Was wäre, wenn wir uns der Konsequenzen unserer Taten (oder Nicht-Taten) schlagartig auf schmerzhafte Weise bewusst würden? Wenn wir etwa einer großen Verlockung nicht widerstehen konnten, obwohl wir im Grunde spürten, dass der Schritt, der wiederum seinen Tribut zollt, falsch war? Dieses "transparente Gewissen" begegnet den Hauptdarstellern in Gestalt eines - im wahrsten Sinne des Wortes - durchgeknallten, zugleich aber äußerst charmanten Wissenschaftlers, der sie im Rahmen eines größer angelegten Experiments auf die Probe stellt. Bei diesem soll es u. a. darum gehen, einen zufriedenstellenden Altruismus-Koeffizienten (was für ein Wort!) zu erreichen.

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                            • 7 .5

                              Auf einem anderen Planeten, auf dem zwar (fast) alles rund ist, aber - ähnlich wie auf der Erde - nicht alles rund läuft, landet eines Tages ein amerikanischer Astronaut, der sich dank seines Autopiloten als "Büchsenfleisch" fühlt und eigentlich nur Raumfahrer werden durfte, weil er so smart aussieht. Er trifft dort überraschend einen Leidensgefährten - und so verhelfen sich beide schließlich zu wahrem Heldentum. Herrliche Satire auf die herrschenden Oberflächlichkeiten und Scheinwerte des Alltags, bei der selbst Product Placement zweideutig angelegt ist (ein "Twix"-Riegel und sein Barcode etwa wird im Rahmen der geglaubten "Humaniacs-Invasion" als Gedankenmanipulation und Tod dekodiert ...).

                              • 7

                                Warum erfreuen sich Zombie-Filme eigentlich so dauerhafter, wenn nicht gar wachsender Beliebtheit? Böse Zungen meinen, das läge daran, dass die tumbe Masse der Bevölkerung einen fortgeschrittenen Grad an Degeneration erreicht habe und somit innerlich mit der Thematik resoniere! Wie dem auch sei: Pontypool ist - zumindest in großen Teilen - anders als der durchschnittliche Zombiestreifen: Der wesentliche Plot spielt sich kammerspielartig innerhalb einer provinzialen Radiostation ab, doch der Clou liegt in der (fiktiven?) Art und Weise der viralen Übertragung bzw. Infektion. Der Filmemacher hat sich hier nicht nur bei Norman Mailer (im äußerst starken Intro) bedient, sondern wohl auch bei Richard Dawkins' Memetik ...

                                • 6

                                  Wie ruiniere ich mein An- und Aussehen in nur einer Nacht? Polnisches Independent-Kino zeigt es. Angelehnt an "Der Knochenmann" bildet hier eine Heirat den Rahmen für allerlei "Kuriositäten": Vetternwirtschaft, Bestechung, Eifersucht - Erwartung und Enttäuschung. Nicht selten schimmert Sozialkritik durch, auch auf paradoxe Weise, dann etwa, wenn der Wodka schlecht schmeckt, weil er aus der Slowakei stammt, oder wenn der polnische Brautvater das Hochzeitsgeschenk, einen Sportwagen, aus Deutschland bezieht, weil der dort billiger ist (Mal ganz abgesehen davon, dass sich auch noch herausstellt, dass es Hehlerware ist ...).

                                  • 2 .5

                                    Weitestgehend sinnfreie Wiederauflage eines Themas, das man schon beim Vorgänger "Kaufhaus-Cop" mehr recht als schlecht durchleiden musste. Vereinzelte Lacher kommen zwar vor, doch eher gequält. Welcher Geldgeber finanziert nur dergleiche Epigonen?

                                    • 5 .5
                                      über Brüno

                                      Gnadenlos geschmacklos - diese Persiflage provoziert bis hin zur Ekelgrenze - und nicht selten darüber hinaus. "Borat" Baron Cohen knöpft sich diesmal die Falschheit der Promiwelt vor und ihr Geheische nach schnellem Ruhm. Erschütternd, dass es sich bei den Szenen überwiegend um authentische Mitschnitte handeln soll (was ich jedoch bezweifeln möchte). Kapitulieren musste ich schließlich bei manchen Sprachsequenzen, allerdings nicht den englischen, sondern den österreichischen ...

                                      • 8 .5

                                        Trotz schwülstigem Patriotismus: Dieser Film weiß zu fesseln. Handlungstechnisch thematisiert er das eher "Nebensächliche" eines Kriegsgeschehens wie etwa die Häuserkampfe, vor allem aber das Bombenentschärfen. Symbolisch passend: Im Mittelpunkt stehen drei Darsteller, die sonst eher Nebenrollen ausfüllen (bekannte Namen wie Guy Pearce, David Morse oder Ralph Fiennes treten dafür unter "ferner liefen" auf). Hautnah und eindrücklich vermittelt der Streifen die Aussichtslosigkeit von Militäreinsätzen, die für manchen jedoch auch die letzte Zuflucht bieten.

                                        • 8 .5

                                          Wer sich den Film ohne vorheriges Durchlesen von Kritiken ansieht, wird durch einige überraschende Schlenker bestens unterhalten: nicht nur wegen des völlig umkonditionierten und umgestylten Slaters, nein, auch die Handlung weiß, geschickt von einem Genre zum anderen zu wechseln (Drama - Liebesfilm - Komödie - Charakterstudie) und dabei zu überzeugen. Klischees transportiert der Streifen zwar auch; diese werden jedoch elegant und zu keiner Zeit mit erhobenem Zeigefinger vermittelt. Ob der Emotionalität des Themenkomplexes (Amoklauf - Täter-Opfer-Beziehung, auch in der Liebe) bleibt am Ende ein eher mulmiges Gefühl zurück.

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                                          • 9 .5

                                            Über die dreckigen Geschäfte vieler Banken lesen wir inzwischen fast täglich in der Zeitung (ein wirklich positiver Effekt der Finanzkrise), auch über deren Übermacht und Rückendeckung, die sie von höchster Ebene erhalten. Regisseur Tykwer nutzt dieses Zeitfenster (bewusst oder unbewusst) für einen erstklassigen und zugleich realistischen Thriller über die Grenzen rechtlicher Handhabe, der dank der gut platzierten Actionszenen (blindwütige Schießerei im New Yorker Guggenheim-Museum - welch Allegorie!) nun auch den allerletzten Couchpotato vom hemmungslosen Bankentreiben überzeugt haben dürfte.

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                                            • 7

                                              Dieser Film wird wohl all diejenigen, die sich mit den Verstrickungen der Bush-Administration rund um den "Terror" seit dem 11. September befasst haben, enttäuschen. Denn davon fällt im Film kein Wort. Dafür wird eine ganz andere Seite George W.'s beleuchtet, die zumindest einmal lohnt, betrachtet zu werden, nämlich die des verlorenen Sohnes, der Zeit seines Lebens danach strebte, die Anerkennung seines Vaters (der im Streifen für mein Empfinden in ein viel zu positives Licht gerückt wird) zu erlangen. Nicht unbedingt tiefschürfend, trotzdem ein weiteres Mosaiksteinchen zum besseren Verständnis der aktuellen Weltlage.

                                              • 6

                                                Im Stile von "Antares", der ebenfalls Episodencharakter hat, erzählt Regisseur Spielmann in seinem jüngsten Werk über Gefühlsirrungen und -wirrungen: als verhängnisvolle Folgen eines Schusses, welcher der Verhältnismäßigkeit der Mittel nicht gerecht wurde. Erst die Erkenntnis, dass der Rachedurstige nicht nur Täter, sondern den Tod seiner Liebsten mitverschuldet hatte, führt ihn zur Erlösung. Viele Leerläufe und gleichartige Szenen wie die des Holzhacken mögen zwar bewusst als Stilmittel gewählt worden sein; sie strapazieren allerdings auch die Aufmerksamkeit des Zuschauers über die Maßen. Und so ist auch dieser erlöst, wenn der Film zuende ist.

                                                • 3

                                                  Viel Geheimnistuerei und Verwirrspielgehabe in diesem B-Movie - die aufgebaute Erwartung entlädt sich dann allerdings als heiße Luft ins Vakuum.

                                                  • 9

                                                    Sicher einer der auffallendsten Filme der letzten Jahre, zumindest was die Idee der Handlung angeht. Leider reichte das Budget nur für ein Kammerspiel, vorwiegend besetzt mit Nobodys, was der Spannung aber kaum abträglich ist. Der Film zeigt vor allem eines: Es ist so gut wie unmöglich, etwas zu beweisen, selbst wenn es der Wahrheit entspricht. Oder anders gesagt: Des Menschen Glaube ist sein Himmelreich.

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