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Ein filmischer Jahresrückblick (2014)

31.12.2014 - 10:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
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Das Jahr 2015 naht. Doch ehe wir es richtig knallen lassen können, präsentiere ich euch einen kleinen Rundumschlag, was mir das Filmjahr 2014 alles beschert hat. Von Perlen bis grausamen Totalausfällen war alles dabei und dennoch: Es war besser als erwartet.

Bevor es jedoch ins Detail geht, noch schnell ein paar Fakten:

  • Kinobesuche: 60
  • Tatsächlich im Kino gesehene Filme, Serien & NTLive Übertragungen: 51
  • Filme in diesem Jahr (ohne/mit Mehrfachsichtung): ~226/240 
  • Serien in diesem Jahr (total): 19 davon 2 komplett

Persönliche Top 10 2014 (Kino | Film):

10. Die Entdeckung der Unendlichkeit (8/10)

9. Edge of Tomorrow & All Is Lost (8/10 & 8/10)


8. Gone Girl - Das perfekte Opfer (8,5/10)

7. Dallas Buyers Club (8,5/10)

6. Her (8,5/10)

5. Captain America 2: The Return of the First Avenger (8,5/10)

4. Snowpiercer (8,5/10)

3. Guardians of the Galaxy (9/10)

2. Das Schicksal ist ein mieser Verräter (9/10)

1. Dracula Untold (10*/10 - Lieblingsfilm)

Persönliche Flop 10 2014 (Kino | Film):

10. Ruhet in Frieden - A Walk Among The Tombstones (5,5/10)

9. 300: Rise Of An Empire (5/10)

8. Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (4,5/10)

7. Die Bestimmung - Divergent (4,5/10)

6. Godzilla (4/10)

5. Lucy (3,5/10)

4. The Expendables 3 (3/10)

3. Noah (2/10)

2. RoboCop (0,5/10)

1. Maze Runner: Die Auserwählten im Labyrinth (2/10)

Enttäuschungen des Jahres (punkteunabhängig):

- The Raid 2 (7,5/10)
Hier von einer Enttäuschung zu sprechen, erscheint übertrieben, dennoch konnte er meine zugegeben sehr hohe Erwartungshaltung nicht erfüllen. Zwar war von vornherein klar, dass für die Fortsetzung des indonesischen Krachers The Raid mehr auf die Geschichte gesetzt werden würde, doch leider versäumte es The Raid 2, die angespannte Atmosphäre während der noch immer brachial schick anzusehenden Kampfsequenzen auch über die komplex anmutende Handlung zu strecken. Vielleicht wäre eine kürzere Laufzeit erträglicher gewesen. Zwar bleibt damit immernoch eine gute Fortsetzung über, nur leider wurde es nicht der erwartete Überflieger.

- 12 Years a Slave (7/10)
Auch hier erscheint es mir hart, von einer Enttäuschung zu sprechen. Der Film selbst war gut, er war erdrückend grausam und sicherlich gut gespielt. Nur leider hat er mir zu keiner Zeit einen emotionalen Zugangspunkt bieten können, wodurch mich diese Grausamkeiten und ihre betroffenen Figuren wenn überhaupt nur periphär berühren konnten. Außerdem war mir die Erzählstruktur etwas zu fragmentarisch, was der Charakterbildung nicht gerade zu Gute kam.

- Interstellar (6,5/10)
Was mag ich den Film für sein Drama. Was mag ich den Film für seine realistisch anmutenden Weltraumbilder. Doch was kann ich den Film nicht für sein beknacktes Ende leiden. Es ist so ärgerlich, dass sich Christopher Nolan für sein anspruchsvolles Weltraumepos einen physikalischen Theoretiker (Kip Thorne) mit ins Boot holt, und all das was er so sorgfältig aufbaut, mit diesem bescheidenen Ende über Bord wirft. Damit ist er nicht nur an meinen Hoffnungen, sondern auch aalglatt an seinen eigens gesteckten Ansprüchen und Zielen vorbeigesegelt.

- Drachenzähmen leicht gemacht 2 (6,5/10)
Hachja, ich mag ja generell etwas düstere, melancholischere Filme, aber Drachenzähmen leicht gemacht 2 konnte mich einfach nicht packen, obwohl die Geschichte sovieles hergegeben hat. Mir wurde wohl die Gefühlsduselei schlicht zu viel und auch die Gags waren nicht mehr ganz so treffsicher, wie noch im Vorgänger.

- The Wolf of Wall Street (6/10)
Für viele vermutlich eines der größten Highlights des Kinojahres 2014, doch Martin Scorseses erneute Zusammenarbeit mit Sunnyboy Leonardo DiCaprio konnte mich nur bedingt überzeugen. Der Edelproll, mitsamt reizüberflutung war zum Teil zwar wirklich witzig, doch was daran letztendlich so "geil" an diesem Testosterongeschwängerten Money & Drug-Trips gewesen sein soll, kann ich einfach nicht nachvollziehen.

- Planet der Affen - Revolution (6/10)
Ich bin ja zugegebenermaßen kein extremer Fan der Planet der Affen-Filme. Allerdings fand ich Prevolution damals gut und da mein Kino mir unerklärlicherweise soviele Bonuspunkte auf mein Konto gutgeschrieben hatte, dass ich den Film in einer Previewgala sehen und noch zusätzliche Goodies abstauben konnte, musste die Möglichkeit beim Schopfe gegriffen werden. Und Revolution hat durchwegs sein Potenzial durchblitzen lassen, aber nie wirklich nutzen können. Statt wirklich die zum nachdenken anregenden Handlungsstränge durchzuziehen, drappiert sich der Film selbst lieber als solide Mainstreamunterhaltung (There's an ape riding on a horse- with a machine gun!). Das schmerzt im Cineastenherz und ärgert den Zuschauer. Hätte sich Revolution mal was getraut, anstatt auf altbewährten Pfaden rumzutrampeln...

- Ruhet in Frieden - A Walk Among The Tombstones (5,5/10)
Der Trailer sprach mich damals als beklemmender Thriller an. Allerdings kam ihm die Tatsache nicht zu gute, dass ich kurz vorher bereits The Equalizer mit Denzel Washington gesehen hatte, der stilistisch recht ähnlich wie A Walk Among The Tombstones gehalten ist, mir im Gegensatz aber deutlich besser gefallen hat. Obwohl letzterer durchgehend drückend gefilmt ist, konnten mich weder Liam Neeson noch die restlichen Darsteller packen, geschweige denn über die etwas zu langgezogen zäh wirkende Laufzeit über unterhalten. Er war mir schlicht zu lahm.

- Exodus: Götter und Könige (5/10)
Die glorreichen Tage des Ridley Scotts sind wohl seit einigen Jahren schon zur Neige gegangen. Nichtsdestotrotz waren meine Hoffnungen für sein neuestes filmisches Monument groß. Und uff. Außer schick aussehen kann Exodus kaum etwas, verspielt seine stärksten Momente und lässt den Anschein erwecken, dass das interessanteste unterm Schneidetisch gelandet ist. Da jeder vom Director's Cut von Königreich der Himmel schwärmt, bleibt wohl nur zu hoffen, dass uns zum DVD-/Blu-ray-Release noch einiges an relevantem erzählerischen Material erwartet. Da würde ich tatsächlich nochmal reinschauen wollen.

- Godzilla (4,5/10)
Die japanische Kultechse nun in der zweiten amerikanisierten Version. Sie ist nicht nur pummeliger geworden, sondern in Gareth Edwards Film auch noch so rar gesät, dass ich mich tatsächlich fragen musste, ob der Film nicht versehentlich falsch benannt wurde. Denn die meiste Zeit über müssen wir uns mit bescheiden animierten Mutos vergnügen, die nebst verbratenen Hauptakteuren einfach keinen Spaß in den Film bringen wollten/konnten. Dabei war die düster bedrohlich anmutende Stimmung doch vorhanden. Doch diese wurde mit auf die Leinwand geklatschten Pappfiguren zunichte gemacht. Etwas Selbstironie hätte dieser Version sicherlich auch nicht geschadet. Seht ihr, schon schreibe ich mich wieder so in Rage...

Kinolacher des Jahres:

The Wolf of Wallstreet - Crawling like Skylar:

The Wolf of Wallstreet - His eyes seem to be a little bit odd, don't they?:

Edge of Tomorrow - Again, again, again:

Beste Kinomomente des Jahres:

The Raid 2 - Kitchen Fight:

X-Men: Zukunft ist Vergangenheit - Quicksilver:

https://dailymotion.com/video/x26797a

Godzilla - HALO Jump:

Im August in Osage County - Dinner

Die Entdeckung der Unendlichkeit - A brief History of Time

Da leider (noch) kein Video verfügbar ist, so muss ich einfach die letzte Sequenz des Films in den Himmel loben. Und überhaupt, der Film war wohl der schönste (Kino-)Jahresabschluss, den ich mir hätte wünschen können. Dabei kam er mir recht kurzfristig und durch puren Zufall in Form eines Trailers zur Frankensteinaufführung unter. (*hust* Die Review habe ich noch immer nicht vergessen...)

Aufreger des Jahres:

  • Der unbändige Hype um The Interview mit Seth Rogen und James Franco. Als ob nicht von vornherein klar gewesen wäre, dass es der Film schon irgendwie auf die heimische Mattscheibe schaffen würde...

Schauspielerische (Neu-)Entdeckung:

  • Luke Evans
    Erstmals als Bard der Bogenschütze in Der Hobbit: Smaugs Einöde aufgefallen, hat er sich innerhalb kürzester Zeit zu einem meiner Lieblingsdarsteller gemausert. Man erkennt schnell seine Ausstrahlung und Leinwandpräsenz, die mich vollkommen in ihren Bann ziehen konnte. Da kam mir seine erste Hauptrolle in Dracula Untold gerade recht. Hoffentlich sieht man ihn in naher Zukunft auch in anspruchsvolleren Rollen. Das Talent dazu hat er allemal!

  • Eddie Redmayne
    Damit ein Film wie Die Entdeckung der Unendlichkeit überhaupt auch nur im Ansatz funktionieren kann, braucht es ausdrucksstarke Schauspieler. Und Eddie Redmayne, den ich vorher noch überhaupt gar nicht auf dem Schirm hatte, liefert neben der reizenden Felicity Jones eine so punktgenaue, mitreißende Performance ab, dass so manch ein Schauspielkollege blass dreinschauen könnte. Was er schon allein mit seinen Augen anstellen kann, umwerfend. Und diese Lobhudelei fällt ausnahmsweise mal nicht unter Fangirling... Da bin ich gleich doppelt so stark auf Jupiter Ascending gespannt.

  • Emily Blunt
    In Edge of Tomorrow einfach eine toughe und überaus schlagfertige Frau. Überhaupt gibt es viel zu wenig von diesen richtig starken Frauenfiguren im Kino, auch wenn gerade in 2014 ein Umbruch stattfindet. Man betrachte nur einmal die größere Rolle Scarlett Johanssons als Black Widow im zweiten Captain America, oder wieder Jennifer Lawrence in Die Tribute von Panem: Catching Fire. Eine Entwicklung, die ich absolut begrüßenswert finde. Aber um noch kurz beim Thema zu bleiben: Emily Blunt würde ich nur zu gerne in weiteren Actionknüllern sehen wollen. Denn als Engel von Verdun hat sie Eindruck hinterlassen.

Sonstige Kinoerlebnisse:

Geschätzt alle paar Schaltjahre verabreden sich meine Freunde und ich zur Sneakpreview. Es war ein oder zwei Wochen bevor Guardians of the Galaxy anlaufen sollte... In der Hoffnung auf ebenjenen Film strömten die Massen nur so in die Sneak. So auch wir (so manches Mal wurden die Sneakgötter bei uns schon erhört). Also Karten besorgt und die Rolltreppe hoch. Plötzlich trifft uns der Schlag: Metalldetektoren vor den Säalen! Und Mitarbeiter mit separaten Handscannern. Im ersten Moment regt sich Hoffnung, und dennoch macht sich bei dem Anblick Unbehagen breit. Wer will schon in eine Vorstellung mit solchen (noch nie da gewesenen!) Sicherheitsvorkehrungen gehen? Dazu hieß es, wir würden mit Nachtsichtkameras gefilmt, filmen sei also absolut tabu... sowieso klar, aber hier hätte es einem schon dämmern können. Vielleicht also doch die Guardians? Tzz... welch Wunschdenken.
Die Quintessenz? Es lief ein recht nichtiger Horrorstreifen, den man sich für die gemachten Umstände wirklich hätte sparen können. Dazu hat die Wackelkamera und die Tatsache das es sich bei Katakomben eben um einen Horrorfilm handelte, schon wieder die Hälfte meiner Freunde und Zuschauer im Allgemeinen aus dem Saal gedrängt...

Vorfreude auf 2015:

(mir fehlt derzeit noch der Überblick über die Neustarts im nächsten Jahr...)

Ich schätze das dürfte vorerst genug Statistikgedöns gewesen sein, weshalb ich euch nun einen guten und treffsicheren Rutsch wünsche. Auf das in 2015 alles glatt und nach Plan läuft! Lasst ordentlich die Sektkorken knallen und vergesst Dinner for One nicht!

Wir lesen uns im nächsten Jahr wieder. Bis dahin!


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