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Warum ich Berlinale-Blogger 2015 werden will

18.01.2015 - 13:54 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Wer Filme sehen will, muss sich auch dafür anstellen.
Stefan Ishii
Wer Filme sehen will, muss sich auch dafür anstellen.
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Es kribbelt gewaltig. Bald geht es wieder los. Die Berlinale 2015 steht kurz bevor und ich darf nicht fehlen. Wie jedes Jahr so werde ich auch diesmal wieder so viele Filme wie irgendmöglich schauen. Und: Natürlich hier bei moviepilot darüber schreiben...

Auf die Frage, warum ich während der Berlinale 2015 darüber bloggen möchte, ist sehr einfach zu beantworten. Weil ich die Berlinale liebe und mit Leidenschaft darüber schreibe. Jeder, der mich kennt - ob nun persönlich oder vielleicht auch hier bei moviepilot - weiss, wie sehr ich es geniesse, die unglaublich riesige Filmwelt in den 10 Tagen während der Berliner Filmfestspiele bereisen zu dürfen. Dabei geht es mir in erster Linie nicht um den (vielleicht etwas unnötigen) Starrummel und die Partys. Da bin ich weder der Typ zu noch hätte ich überhaupt die Zeit. Schließlich will ich ja so viele Filme wie möglich schauen. Da bleibt keine Zeit für Warten in der Kälte... Natürlich freue ich mich trotzdem, wenn bei einer Premiere oder Wiederholung die Regisseure, Darsteller oder Produzenten Rede und Antwort stehen. Ich muss auch zugeben mir in einigen Ausnahmefällen sogar Autogramme geholt zu haben...

Meine persönlichen Höhepunkte der letzten Jahre

Seit 2004 bin ich dabei und inzwischen habe ich sage und schreibe 266 Filme gesehen. Wie man an meinem bisherigen Berlinale-Verhalten sehen kann, fühle ich mich vor allem im asiatischen Kino zu Hause, aber selbstverständlich nicht ausschließlich... Allgemein fasziniert mich an diesem Filmfest die Internationalität und das breitgefächerte Angebot an Filmkonzepten. Ich schaue neben den klassichen Spielfilmen sehr gerne Dokumentationen, Stummfilme oder experimentelle Werke. Auch im schwul-lesbischen Bereich, der traditionell bei der Berlinale stark vertreten ist, sind immer mal wieder kleine Perlen dabei. Lediglich zu Kurzfilmen gehe ich eher seltener.

Im Laufe der Zeit habe ich viele wirklich großartige Filme sehen dürfen. Mein einschneidenstes Berlinale-Erlebnisse hatte ich gleich im ersten Jahr meiner Festspielkarriere. Mit "Samaria" von Ki-duk Kim schaute ich den Augen- und Türöffner schlechthin für mich. Mit diesem Film begann meine Begeisterung für das asiatische Kino. Ein wundervolles Ereignis, das ich niemals vergessen werde.

Wunderbar war sicherlich auch immer die Möglichkeit, große Meisterwerke der Kinogeschichte auf der großen Kinoleinwand bewundern zu können. So sah ich beispielweise im Rahmen der Berlinale Retrospektive "Der Dialog" von Francis Ford Coppola, "2001: Odyssee im Weltraum" von Stanley Kubrick oder "Weizenherbst" von Yasujiro Ozu.

Niemals vergessen werde ich wohl "Dear Pyongyang". Der japanisch-koreanische Dokumentarfilm war in erster Linie aufgrund des unglaublich emotional aufwühlenden Gesprächs mit der Regisseurin Yang Yonghi so erinnerungswürde. Die Filmemacherin brachte einige Jahre später die Quasifortsetzung "Sona, the Other Myself" und mit "Our Homeland" eine Spielfilmversion ihrer Familiengeschichte zur Berlinale zurück.

Wenn ich jetzt weiter schreibe und alle meine Berlinale-Erinnerungen hevorkrame, würde dieser Artikel wohl nie fertig werden. Kurz erwähnt werden sollen hier nur noch der holländische Film "Can Go Through Skin", die südkoreanischen Werke "This Charming Girl" und "Kommt Regen, kommt Sonnenschein", der japanische Film "Forma" sowie die Filme vom japanischen Regiealtmeister Yôji Yamada sein.

Meinen allerersten moviepilot-Kommentar schrieb ich übrigens zum späteren Berlinale-Siegerfilm "Eine Perle Ewigkeit" von Claudia Llosa. Das ist jetzt bereits 6 Jahre her... Inszwischen erscheint mir dies als "erste Schritte" hier in dieser Community. Heute würde ich einen Kommentar zu solch einem grandiosen Film vielleicht etwas anders schreiben. Aber es war mein erster...

Berlinale 2015: Vorschau auf die diesjährigen Filmfestspiele

Bei der Auswahl meines persönlichen Programmes richte ich mich weniger nach den jeweiligen Kategorien (Wettbewerb, Panorama, Forum, Retrospektive etc.). Ich picke mir jeweils das heraus, dass mich einfach am stärksten interessiert. Da werden dann auch dieses Jahr wieder Filme aus sämtlichen Bereichen dabei sein. Bisher ist das Programm noch nicht veröffentlicht aber erste Höhepunkte zeichnen sich bereits jetzt schon ab. Insbesondere aus dem Wettbewerb sind ja bereits einige Filme bekannt gegeben worden und am stärksten interessieren mich da wohl der Werner Herzog Film "Queen of the Desert", der Eröffnungsfilm "Nobody Wants the Night" von Isabel Coixet, aber - so ich Karten bekomme - auch ganz bestimmt "Knight of Cups" von Terrence Malick. Wahrscheinlich werde ich auch die x-te Verfilmung von "Journal d'une femme de chambre" (Diary of a Chambermaid) unter der Regie von Benoît Jacquot sowie "Yi bu zhi yao" (Gone with the Bullets) schauen. Auf dem Zettel könnten auch die neuen Filme von Peter Greenaway und Andreas Dresen stehen.

Aus dem Panorama-Programm haben der koreanische "Ode to My Father" und ganz bestimmt "Butterfly" vom Argentinier Marco Berger große Chancen. Insbesondere letzterer interessiert mich sehr, begeisterte mich doch von ihm der frühere Berlinale Teddy Award Gewinner "Ausente". Im Rahmen der Berlinale Special Gala läuft außerdem der neueste Film von Anton Corbijn.

Am wohlsten fühle ich mich jedoch immer im Forum. So sollten auch dieses Jahr wieder viele persönliche Highlights in dieser Sparte auf mich warten. "The Forbidden Room" vom Kanadier Guy Maddin wird ganz sicher eines davon sein. Atsushi Funahashi bringt seinen zweiten Teil von "Nuclear Nation" mit. Auch "End of Winter" von Kim Dae-hwan klingt sehr interessant. Unbedingt schauen möchte ich in jedem Fall "Zurich" von Sacha Polak, die mich vor einigen Jahren mit "Hemel" begeisterte. Ein Schwerpunkt im Forumsprogramm wird wohl das lateinamerikanische Kino sein. Auch darauf freue ich mich sehr...

Ob ich Filme aus dem Generationenprogramm, dem Bereich Perspektive Deutsches Kino  oder der Technicolor-Retrospektive sehen werde, wird maßgeblich von meinem persönlichen Programm abhängen. Sollten entsprechende Möglichkeiten da sein, werde ich sicherlich auch dort den ein oder anderen Film schauen...

Und typischerweise gilt auch bei der Berlinale: Die größten Filmerlebnisse hat man immer dann, wenn man es vielleicht gar nicht erwartet. Die kleinen Überraschungen machen die Internationalen Filmfestspiele von Berlin so besonders. Ich bin mal wieder unglaublich gespannt auf die Berlinale. Man liest sich...

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