BaltiCineManiac - Kommentare

Alle Kommentare von BaltiCineManiac

  • Arthaus-Programmkino-Empfehlung:
    KENJI MIZOGUCHI RETROSPEKTIVE im Kino Arsenal in Berlin
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    Für alle Filmenthusiasten, die in Berlin wohnen, aber auch für Menschen aus dem naheliegenden Umland, die unkompliziert dorthin gelangen können, dürfte fantastischer Realismus in Verbindung mit der Spree-Metropole generell nicht allzu fremd sein und bekommt jetzt noch eine klassische Note aus dem Land der aufgehenden Sonnen auf die Leinwand projeziert dazu. Das Arsenal in Berlin widmet sich bis Januar in einer Retrospektive der japanischen Regielegende Kenji Mizoguchi und zeigt etliche seiner Filme, teils mit filmwissenschaftlicher Einführung renommierter Experten und die Stummfilme musikalisch live begleitet am Flügel von der Pianistin Eunice Martins. Die taz und der Tagesspiegel haben dazu jeweils einen Artikel veröffentlicht:

    https://taz.de/Filmempfehlung-fuer-Berlin/!5645902/
    https://www.tagesspiegel.de/kultur/retrospektive-kenji-mizoguchi-sein-werk-offenbarte-die-haerten-weiblicher-biografien/25303604.html

    Wichtig für alle Interessierten und vor allem für die Kurzentschlossenen, weil heute leider schon zwei Filme mit ihrer jeweils zweiten und letzten Vorstellung laufen. Die taz schreibt von 22 Filmen insgesamt, ich lese aber nur direkte Infos und Spielzeiten zu dreizehn Filme auf der Arsenal-Seite. Das detailierte Programm ist unter folgendem Link des Instituts für Film und Videokunst e.V. zu finden:

    https://www.arsenal-berlin.de/kino-arsenal/programm/einzelansicht/article/8176/2803.html

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    • 8 .5

      Ich muss zugeben, ich kann mich tatsächlich nicht an diese Sozialkampagne des Jahres 2012 erinnern, obwohl ich bei Facebook angemeldet war und ansonsten diesbezüglich eher aufmerksam durchs Leben ging. Der ganze Hype darum ist völlig an mir vorbeigezogen, hat aber zudem wahrscheinlich eher in den USA stattgefunden, als bei uns in Deutschland. Seltsam!

      Warum geht es? Es geht als Ausgangspunkt um das ca. 30-minütige Dokumentar-Kampagnen-Promotionsvideo "KONY 2012", iniziiert von der vordergründig humanitären NGO "Invisible Children" mit 'nem blonden, gut aussehenden Surferboy-Jungdaddy, der fleischgewordene Schwiegermuttertraum, als braver, fürsorglicher Vorzeigesprecher, der mit seinem liebenswerten Familiengehabe das schlichte Gemüt der Massen für sich und das Anliegen einnehmen soll. Das Video richtet sich gegen das Treiben des ugandischen Kriegsverbrechers Joseph Kony in Ost- und Zentralafrika, Führer der LRA, der massenweise Kinder entführt und zu Kindersoldaten zwangsausgebildet haben soll, Gewalt und Vergewaltigung inbegriffen. Es wird nicht gerade subtil für ein militärisches Eingreifen plädiert und um Spenden gebeten. Böse Männer jagen und Kinder retten, klingt an sich gut, oder?

      Das dachten sich auch die enorme Anzahl von 100 Mill. Videoaufrufern in nur 6 Tagen. Medien berichteten, Prominente engagierten sich, der öffentliche Druck wuchs, die Politik musste reagieren, eine US-Friedenstruppe wurde nach Uganda entsandt, die Busch und Dschungel durchkämmte, und durchkämmte, und durchkämmte, aber die Zielperson samt Anhang komischerweise nie zu fassen bekam. Was also hat das hochgerüstete US-Militär da die ganze Zeit gemacht? Und welche Hintermänner, welche Personen und Interessengruppen stehen eigentlich wirklich hinter der Kampagne und "Invisible Children, Inc."?

      Der französische Journalist Jean-Baptiste Renaud geht diesen Fragen nach und kann dabei auf eine vierjährige Zusammenarbeit mit anderen freien Journalisten zurückgreifen, deren bisher unveröffentlichtes, in der Zentralafrikanischen Republik gedrehtes Videomaterial aus dem Jahr 2014 ebenfalls in diesen Dokumentarfilm mit einfloss, und neben seinen eigenen Nachforschungen das Bild abrunden. Er fördert durchaus Erschütterndes zutage!

      Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, ohne zu spoilern, denn meiner Meinung nach, entfaltet sich die mehr und mehr beklemmende Wirkung der Doku genau dadurch, dass man nicht so wirklich etwas darüber vorher weiß (oder vielleicht sogar glühender Befürworter der Kampagne war) und einen Aha-Moment nach dem anderen bekommt/erlebt. Selbstverständlich habe ich mir danach auch das Video "KONY 2012" angesehen, dem wirklich nicht anzusehen oder anzumerken ist, was dahintersteckt. Das ewige Lied davon, wie die sozialen Medien zur Manipulation der Masse missbraucht werden!

      Wer auf investigativen Journalismus und investigative Dokumentarfilme steht, die Machenschaften von wirtschaftlichen, militärischen und religiösen Interessengruppen im geopolitischen Kontext aufdecken, dem sei vorliegender Beispiel wärmstens empfohlen!

      Hier zu finden:
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      ARTE-Mediathek
      http://www.arte.tv/de/videos/081588-000-A/us-beutezug-in-afrika/
      ARTE YT-Channel
      https://www.youtube.com/watch?v=UqP99TK51RU

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        BaltiCineManiac 11.12.2019, 04:44 Geändert 11.12.2019, 04:47

        Ihre viele Teile des westliche Populärmusik hörenden Planeten erobernde Karriere war schon einige Zeit am Laufen, als die Mauer mit der Wiedervereinigung endgültig fiel, und durch diesen Umstand auch in die hintersten Winkel ostdeutscher Lande sogenanntes "Westfernsehen" und vor allem MTV per Sat-Schüssel bei den letzten Darbenden Einzug hielten, die fernab von Ereignisschmelztiegeln der Zeit, wie etwa Berlin oder Leipzig, lebten.

        Der Musikvideosender war wie eine magnetisch anziehende Sucht für uns junge Geister des Neuerfahrens und damals zugleich eine Mediathek der Wissensaufbesserung und des Nachholens in Sachen Musikkultur, denn es liefen ja noch sehr viele Videos aus der Zeit zuvor in Rotation auf dem Kanal. Eine Band war aus den frühen 90ern - egal, hinter welchem aufgezogenen Vorhang das Ohr herausgekrochen oder in welcher geografischen Himmelsrichtungslage das Trommelfell verortet war - kaum bis gar nicht aus dem zeitgenössischen Poprockerleben von jungen Menschen wegzudenken. Eine der ganz wenigen schwedischen Combos neben ABBA, die es zu Weltruhm brachte, durch ihre Sounds die 80er mit den 90ern verbindend, wie in dieser Epoche der Zeitenwende so vieles verbunden wurde, Roxette. Es wird einem bewusst, wenn man mal durchzählt (oder durchhört), wie viele Lieder man kennt. Oh, Apollon, es sind viele!

        Eingängige Melodien, gut durchproduzierte Videos, Titel mit Hitpotenzial, ja, textuell im kollektiven Gedächtnis haften bleibenden Evergreenpotenzial, ein Hit - der populärste vielleicht - der sich im Soundtrack eines kassenträchtigen Hollywoodfilms wiederfand (prompt in den USA auf Platz 1 der Charts), zumeist vorgetragen von einer prägnant im Vordergrund stehenden Musikerin mit klarer, unvergesslicher Stimme und fetzigem blonden Kurzhaarschnitt, Marie Fredriksson!

        Listen to your heart. Als ich heute der Befindlichkeit meines Herzens lauschte, nachdem es die Nachricht vom Tode Marie Fredrikssons aufgenommen hatte, die mich immerhin ein gutes Teilstück meines aufblühenden Lebens audiovisuell begleitete, und jetzt schon nicht mehr ist, wo ich noch bin, wurde mein Gemütszustand ganz trüb-melancholisch und ein paar Tränchen eroberten das Terrain meiner Augenwinkel, als ich in Erinnerung schwelgend über den allgemeinen Lauf der Welt und des Lebens sinnierte. Ich fand sie wirklich sehr anziehend, das muss dazu geschrieben sein. Niemand kann allerdings wirklich behaupten, dass es bei entsprechendem Informationsstand nicht abzusehen war. Bereits 2002 wurde der bösartige Gehirntumor bei der Sängerin diagnostiziert. Siebzehn Jahre lang stemmte sich Marie mit aller Kraft gegen das Schicksal und kämpfte wie eine nordische Berserkerin gegen den Krebs, um diesen Kampf nun schlussendlich doch verloren zu haben. Man sah ihr Jahr um Jahr mehr die Strapazen an, die die Therapien mit sich brachten, und wie das onkologische Todesmonster unerbittlich am Lebensatem dieser doch so vitalen und wunderschönen Frau nagte, die noch 2016 auf der Bühne stand und sang, bis jede Hoffnung endgültig schwand. Fading like a flower ...

        Mitt hjärta är ledsen. Farväl!

        Als Marie 2016 aufgrund ihres Krankheitszustandes für immer den Konzertbühnen dieser Welt Lebewohl sagen musste, schnitt der schwedische Filmemacher Jonas Åkerlund, immerhin der Regisseur von ganzen 11 Musikvideos der Band Roxette, diese Dokumentation, wenn man sie den so nennen will, aus unzähligen backstage entstandenen Amateur-Videoaufnahmen aus 180 Hi-8/VHS-Tapes zusammen, die ihm Per Gessle überantwortete, als lose Aneinanderreihung von Momentaufnahmen des Bandlebens, mit Marie und ihrem Bandkollegen Per Gessle im Vordergrund nebst restlicher Musiker, zwischen 1985 und 1995. Man erhält Einblicke in Jam Sessions in Hotelsuiten mit Gitarre, Videodrehs und Konzertauftritte rund um die Welt, ohne jeglichen weiteren Kommentar aus dem Off dazu. Unverfälscht, oft spontan und albern. Sicherlich hat das so seine Momente. Ist es die Waldbühne in Berlin, wo Marie allein auf der Bühne stehend "It Must Have Been Love" a capella intoniert und das ganze Publikumsrund mit einstimmt? Gänsehaut! Und was schadet eigentlich den Fans in Lima, Peru? Wollten die die Bandmitglieder umbringen oder doch nur ihre Ehrerbietung ausdrücken. Kann so einen extremen Verfolgungsfanatismus nicht nachvollziehen.

        So ganz kann ich mit dieser Art von Doku, die jeder bessere YouTuber hätte erstellen können, leider nichts anfangen. Die Bildqualität ist, wenn auch Zeit und Ort geschuldet - mit Verlaub - beschissen, denn über eine Momentaufnahme, eine Homevideo-Session mit Freunden in Erinnerung an alte Zeiten, kommt dieses Werk leider nicht hinaus. Hinter- und Beweggründe, irgendetwas Tiefgreifendes bezüglich der Band(mitglieder) und ihrem Tun/Schaffen, werden und können so, in diesem Stil, nicht herausgearbeitet werden. Gesehen, geschmunzelt, paar Anekdoten mitgenommen, vergessen - ganz im Gegensatz zur Musik und den Musikvideos!

        Wer die Doku in voller Länge dennoch sehen möchte (YT macht's möglich, Schwedisch + engl. UT):
        https://www.youtube.com/watch?v=oaZh0KkLS9Q

        Und zum Schluss - natürlich - "Queen of Rain":
        https://www.youtube.com/watch?v=27eClHQxXls

        There's a time for the good in life,
        A time to kill the pain in life,
        Dream about the sun you queen of rain!

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        • BaltiCineManiac 04.12.2019, 10:59 Geändert 04.12.2019, 11:03

          Ach, "Mouse Guard" lässt Disney ihn nicht machen und verweigerte dieses Jahr endgültig eine Finanzierung, obwohl das in filmischer Hinsicht mal etwas Neues wäre und die bereits gelieferte Demo Reel zudem so genial aussieht, aber die durchaus gelungene neue Planet-der-Affen-Trilogie muss zwingend eine Fortsetzung kriegen, damit Bekanntes weiter ausgeschlachtet wird und dieser Trilogie dadurch vielleicht auch noch geschadet wird? Die Inovationsunlust geht also weiter bei Disney. Die Kuh, die mann ankaufte, zu melken, bis sie zusammenbricht und stirbt, hat zumeist zur Folge, dass Kuh dann tot ist und Mensch (kulturell) verhungert.

          Wer wissen will, worüber ich anfangs schrieb (ich krieg beim Mouse-Guard-Demo immer noch Gänsehaut):
          https://www.slashfilm.com/mouse-guard-movie-dead/ (Artikel)
          https://www.youtube.com/watch?v=0yvf4pNpDBM (Demo Reel)

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          • So, ich habe tatsächlich das erste Mal reingehört, also nicht nur das, sondern euch komplett zugehört, da ich keine Spoiler befürchten musste, weil gerade zu Ende geschaut. Großteilig vollste Zustimmung meinerseits für eure Ausführungen bezüglich der HBO-Serie "Euphoria" (wieder mal HBO). Ein zuvor nicht so erwartbares Highlight des Jahres 2019!

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            • 9 .5
              BaltiCineManiac 20.11.2019, 10:48 Geändert 20.11.2019, 11:55

              Leider ist nirgendwo die israelische Originalserie gleichen Titels aus dem Jahr 2012 verfügbar, die diesem US-Remake als Vorlage diente, um einen vernünftigen Vergleich ziehen zu können, wie es schon etliche israelische TV-Serien zuvor in der zurückliegenden Dekade in ähnlicher Weise taten, deren prominentestes US-Remake-Beispiel wohl die Agententhrillerserie "Homeland" mit Claire Danes ist (Vorlage: "Hatufim"). Hab ich da etwa Claire Danes erwähnt? Schwupps und schon sind wir beim Thema, denn sicherlich erinnert ihr euch noch daran, mit welcher Highschool-Teen-Serie Claire Danes ihren eigentlichen Durchbruch feierte. Genau, mit "Willkommen im Leben" (My So-Called Life, 1994), damals als die Teen-Serien-Revolution angepriesen, während wir Kerle einfach alle nur in Clair Danes verliebt waren. Nun kommen wir also zum 'Next Level' in Sachen serieller Jugendzustandsbetrachtung!

              "Euphoria" ist eine der bisher großen Überraschungen des Kino/Fernsehjahres 2019. Weil, wer hätte schon gedacht, dass Disney-Prinzesschen Zendaya aus hauseigener TV-Teen-Zucht mit obligatorischer Sängerinnen- plus Modelnebenkarriere, nicht in einer üblichen konservativ-soapigen Serie mitspielt (wie etwa der hier bei Moviepilot leider über Gebühr gehypte, spießig-steife, rechtsreaktionäre 50er-Comic-Mief "Riverdale"), sondern in diesem berauschenden Kracher ("Kids" und "Trainspotting" grüßen), in dem sie eine verdammt gute, abgerissene Figur macht, nur noch übertrumpft vom bezaubernden Elfenwesen namens Hunter Schafer als Jules, zuvor nur als Model tätig, in ihrem filmischen Schauspieldebüt. Beiden nimmt man ihre Gefühlssprünge, ihre Zerissenheit und vor allem ihre Beziehung zueinander völlig ab. Genauso gehört Barbie Ferreira erwähnt, denn ich glaube kaum, dass viele junge Frauen jenseits "normaler", gesellschaftlich akzeptierter Körpermaße sich vom Selbstbewusstsein her trauen, so eine kontroverse Rolle in der Weise zu spielen.

              Was vor allem auffällt, und diese Serie über alle anderen Highschool-Teen-Serien stellt: Herausragend, absolut grandios und dynamisch inszeniert mit vielen wunderbaren Einfällen, jede Episode eine andere Idee mit entfesselter Kamera aufgenommen. Ich habe teilweise spontan Szenenapplaus gegeben und gekreischt. Diese Serie ist ein stilistischer Rausch verdammt noch mal und ebenso Filmkunst! Hier sei beispielgebend mal die 4. Episode ("Wendepunkt?") genannt, großteilig auf einem Rummel spielend. Hallopeng, was für eine Inszenierung (Emmy-Nominierungen für Regie/Schnitt/Kamera bitte!). Und es geht so weiter bis zur grandiosen Fickt-euch-und-eure-Konventionen-Schlussszene der 1. Staffel mit Musicaltouch. Vom höchsten Penis-Count der Mainstream-Serien-Geschichte rede ich jetzt mal nicht, wa? :D

              Kurz: Beste Coming-of-Age-Serie die ich je gesehen habe und beste Serie des Jahres 2019 (nach meinem Sichtungsstand, sind aber schon ein paar, um zu vergleichen), zudem eines der besten US-Remakes ever! Ganz große Verneigung vor Creator/Drehbuchautor/Regisseur Sam Levinson, Sohn des bekannten Hollywood-Regisseurs Barry Levinson ("Rain Man"), der hier alles ganz fest in eigener Hand behält. Mal schauen, wie die 2. Staffel ausfällt, die Option auf eine Wertungs-Zehn mit Herz besteht definitv!

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              • Schon in der Überschrift wird suggeriert, dass es sich bei der 4. Staffel der Serie "The Expanse" um die letzte bzw. finale Staffel/das Finale handelt, was sich im Kopftext fortsetzt. Dem ist allerdings nicht so, denn eine 5. Staffel ist bereits in Produktion für Amazon Prime Video. Wie also kann es sein, dass hier derlei schriftlich behauptet und die Moviepilot-Leserschaft falsch informiert wird, ohne eine hier offensichtlich fehlende, rudimentäre Grundrecherche bezüglich dieses Punktes vorgenommen zu haben?

                Verweise:
                https://variety.com/2019/tv/news/the-expanse-renewed-season-5-amazon-1203282087/
                https://www.space.com/the-expanse-season-4-and-5-on-amazon.html
                https://winteriscoming.net/2019/11/05/the-expanse-director-breck-eisner-behind-scenes-season-5-video/

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                • 7 .5

                  Gestern nun, am 11. Oktober 2019, ist der sowjetrussische Kosmonaut Alexei Leonow im Alter von 85 Jahren verstorben. Er war der erste Mensch, der am 18. März 1965 im Rahmen der Woschod-2-Mission frei im Weltall "spazierte", während sein Co-Pilot Pawel Beljajew den Ausstieg von drinnen überwachte. Dieser Film erzählt die Geschichte genau dieser Mission und ist durchaus beeindruckend inszeniert für einen russischen Gegenwartsfilm mit verhältnismäßig zurückgeschraubtem Pathos sowie mit guten Spezialeffekten, weshalb er sich vor ähnlichen westlichen Produktionen keineswegs verstecken braucht.

                  Die Szene, in der Alexei Leonow die schützende Hülle des Raumschiffmoduls verlässt und als erster "Spacewalker" ins Weltall schwebt, weit unter ihm die blaue Erde, ist einfach magisch und spannend umgesetzt worden. Nicht nur wer sich für die historische Weltraumfahrt und Filme interessiert, die das Wettrennen zwischen der Sowjetunion und den USA ins Weltall und zum Mond thematisieren, sollte um diesen Film hier keinen Bogen machen.

                  1975 flog Leonow zusammen mit Waleri Kubassow erneut ins All und koppelte als Kommandant der Sojus 19 mit einem US-amerikanischen Apollo-Raumschiff (Apollo 18). Es war das erste freundschaftliche Zusammentreffen von Sowjets und US-Amerikanern im All, lange vor Perestroika und Glasnost in den späten 80ern. Selbst Größen der Science-Fiction-Literatur huldigten dem russischen Raumfahrer. Arthur C. Clarke benannte in seinem Fortsetzungsroman "Odyssey 2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnahmen" (1982) das russische Raumschiff Leonow, das zum Jupitermond Europa unterwegs ist, nach ihm, was auch so in der darauffolgenden Verfilmung übernommen wurde. Im kanadischen Bruderdrama "Die andere Seite des Mondes" (2003) ist Leonow das Idol der Hauptfigur.

                  Eben auch dank der Reflexion seitens der zeitgenössischen Künste wird Kosmonaut Alexei Leonow wohl nicht so schnell vergessen werden. Möge er in Frieden ruhen. Да покоятся они с миром!

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                  • Letztmalig: GoT! Absolut verdient ... hihi, und *wegtauch*

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                    • Oh, öhm, nee, Oh nicht, sondern wir fallen gerade alle ins Comer!
                      Nächste Überraschung!

                      • Tahdah, Überraschung! Jason Bateman schlägt GoT ...
                        Öhm ...
                        WTF!

                        • Time after time, someone has left us this year ... :'(

                          • BaltiCineManiac 23.09.2019, 04:22 Geändert 23.09.2019, 04:23

                            Sach ma, ist das jetzt gerade alles Tonzensur, oder spinnt meine Übertragung? Ich hab dauernd Tonausfall. Je später der Abend, desto döller die Fucks, oder wie?

                            • Diese unglaubliche Stimme von diesem kleinen großen Mann! Ich hoffe sehr, dass sich nach GoT noch weitere derart passende und ausgearbeitete Rollen für ihn finden werden, nicht nur im ultra-Indie-Bereich!

                              • YES! Hauptpreis der Sektion auch. Der Abend kann sich für Chernobyl - zurecht - sehen lassen!

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                                  • Ein ziemlich verstrahlter Regiepreis, was mich sehr freut!

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                                        • BaltiCineManiac 23.09.2019, 02:47 Geändert 23.09.2019, 02:50

                                          Kann es sein, dass Amazon's Fleabag sich anschickt, den Prediction-Favorit Mrs. Maisel auszuknocken?

                                          • BaltiCineManiac 23.09.2019, 02:21 Geändert 23.09.2019, 02:21

                                            Zieht sich die Alex erst mal noch schnell 'nen Kurzen auf Ex rein, bevor es auf die Bühne geht. Prost!

                                            • Bitte lasst jetzt Bryan Cranston die ganzen Show moderieren, bitte bitte bitte!

                                              • BaltiCineManiac 23.09.2019, 01:41 Geändert 23.09.2019, 01:49

                                                Wenn das Kleid so nett ist, noch ganz viel von Emilia Clarke übrigzulassen, ähm, zu zeigen. Puh, Alter!

                                                https://pbs.twimg.com/media/EFGxwQ0XsAAjx_4.jpg

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                                                • GoT gewinnt alles, aaaaallllleeeeessss! Ist sogar Favorit in der Kategorie Best Variety Sketch Series!

                                                  Nun ja, es wird wohl neben den 10 Creative-Arts-Emmys vom letzten WE dann höchstwahrscheinlich "nur" Beste Drama-Serie, Beste Regie und Bester Kleinwüchsiger ever im Filmbiz!

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                                                  • Ich mein, checkt einfach mal die Mitte vom Artikel-Titelbild aus. Kaum zum aushalten: J-E-N-N-I-F-E-R! ❤

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