BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x 100 Wörter maximal
Kapitel 2.3 _ CHILD’S PLAY
Wie so viele andere angestaubte Metzel-Reihen benötigte selbstverständlich auch CHUCKY ein frisches Reboot. 2019 spendierte man dem laufenden Knirps mit der frechen Fresse endlich einen Power-Akku, einen leuchtenden E.T.-Finger und ne auf Krawall programmierte Recheneinheit. CHUCKY 2.0 also, Voodoo war gestern, bzw. vor-vorgestern, richtig freche Fresse aber leider auch. Wenn der Film schon nicht sonderlich spannend ist, packt man wenigstens noch ordentlich Jumpscares rein, reizt die FSK 16-Freigabe voll aus und bietet mit Aubrey Plaza eine feine Darstellerin, die sonst eher im Comedy-Bereich zu Hause ist . . .
Unterhaltungsfaktor ✅
One-Way-Use ✅
Langzeitgedächtnis ❌
Oftmals sind es nur wenige Sekunden, in denen man eine einzige, eher unbedeutende Entscheidung trifft, die dann das ganze Leben verändern kann. Regisseur Michael Mann legt viel Wert darauf, dass sich aus exakt so einer Kleinigkeit die weitere Handlung seines Thrillers (mit leichtem Action-Einschlag) entwickelt.
In COLLATERAL kommt der Tod mit dem Taxi und sieht aus wie ein grauer Wolf, der sich die Hülle von Tom Cruise übergestülpt hat. Smart, mysteriös und eiskalt. Auch bei der zum 20ten-Jubiläum optimistisch gestimmten dritten Begegnung im kalten Neonlicht des sehr stilvoll eingefangenen nächtlichen Los Angeles will sich mir die scheinbare Genialität von Michael Manns Thriller einfach nicht offenbaren. Sicherlich, das ist kein schlechter Film, optisch andersartig ansprechend (obwohl ich kein großer Freund des Digi-Looks bin) und auch die Atmosphäre ist einnehmend. Die Story selbst ist aber eher die eines konventionell gestrickten Thrillers, der primär von der ungewöhnlichen Dynamik und den guten Dialogen zwischen den beiden Hauptdarstellern lebt, dann aber an entscheidenden Stellen einfach so dermaßen mit Unglaubwürdigkeiten und Logikschlaglöchern nervt, dass ich bei der ruckeligen Fahrt in den Taxameter beißen könnte . . .
Für DIE LETZTE FESTUNG sollte man schon einen Star Spangled Banner festen Magen haben, ansonsten könnte das Volumen der Captain-America Tasse mit dem Schwall Kotze zu kämpfen haben. Komisch, dass sich Redford gerade für so einen Film hergab, denn feinsinnig hinterfragt wird hier das System von Gehorsam und Loyalität nicht gerade, Pathos geschwängertes Geschwafel gibt es im Minutentakt und kulminiert in einem letzten Schlussakt, der einen selbst als USA-Fan vor Herausforderungen stellt.
Und trotzdem kann DIE LETZTE FESTUNG richtig gut unterhalten, Redford und Gandolfini sind in ihrem sich belauernden Katz-und-Maus Spiel einfach zu genial, da springt man als Zuschauer sogar gerne über die vorhandenen Logikgräben und Unzulänglichkeiten des Drehbuchs, egal wie rum am Ende die Fahne im Wind weht.
Erzählerisch sicher plump und etwas zu lang, aber oft sehr spannend und im Finale schön mit etwas handgemachter Action aufgewertet . . .
BenAffenleck als verwegener Nahkampf-Experte mit Fernbedienung und der Lizenz zum Gähnen. Bourne to raise hell…
2004 - DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG
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In DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG schlägt sich der Titelheld immer noch mit seinem lückenhaften Gedächtnis und so manchem Staatsschurken herum. Anders als im ersten Teil, wird er hier jedoch vom Gejagten zum Jäger.
Doug Liman wurde als Regisseur von Paul Greengrass abgelöst. Gemäß den Regeln der Fortsetzung gibt es hier von allem etwas mehr: Tempo, Action, Gewalt, irre Schnitte und anstrengende Wackelkamera. Das ganze Repertoire wurde hier passenderweise noch etwas düsterer verpackt und der Person Jason Bourne noch mehr Tiefe verliehen. Nicht nur Rache ist sein Antrieb, sondern auch Beichte und vielleicht sogar erhoffte Erlösung.
Brian Cox ist als Fiesling wieder dabei und hat einige tolle Momente vor der Kamera. Joan Allen steigt als starke Frau ebenfalls in die Serie ein und wird im Laufe der Handlung zum guten Gewissen der Nation, was ich bei all den widerwärtigen Moralvorstellungen der Agency als sehr gelungen empfinde. Starke Rolle, tolle Frau.
DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG steht dem ersten Teil prinzipiell in nichts nach. Extremes Tempo, top Drehbuch und andauernder Nervenkitzel. Nur die Steady-Cam und viel zu viele Schnitte nerven ein wenig, machen aber wahnsinnig viel Tempo . . .
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Die mir gänzlich unbekannte Gothic-Seifenoper DARK SHADOWS brachte es von 1966 - 71 im US-TV wohl scheinbar auf über 1200 Folgen. Tim Burton hatte als Fans der Serie Bock auf ein Remake in Filmform, und fragte gleich bei seinem Donnerbuddie Johnny Depp an, der hier den bizarr anmutenden Vampir Barnabas herrlich exzentrisch darstellt und damit bei mir gleich einen Zahn in der Halsschlagader hatte. Das muss ich nochmal gesondert erwähnen, da Depp mir seit 20 Jahren nur noch ziemlich auf die Nüsse geht, und ich kaum Bock auf Filme mit ihm hatte (ebenso wie von Burton).
Wie dem auch sei, die Prämisse eines Vampirs, der nach 200 Jahren erzwungener Nachtruhe im Jahre 1972 bei den Nachkommen seiner neurotischen Sippschaft aufkreuzt und das Familiengeschäft wieder auf Vordermann bringen will, entspricht genau meinem Humor. Seine örtliche Geschäfts-Konkurrentin Angelique (Eva Green) wiederum ist die aktuelle Inkarnation seiner damals von ihm verschmähten Liebhaberin, die ihn in einen Vampir verwandelt und lebendig begraben hatte. Beste Voraussetzungen also für morbide Turbulenzen à la Tim Burton.
Für die Burton-like fantastisch und düster ausgestattete Grusel-Comedy scharte der Regisseur ein hochkarätiges Ensemble um sich, zu Johnny Depp und einer wahnsinnig überzeugenden Eva Green gesellen sich noch Michelle Pfeiffer, Helena Bonham Carter, Chloë Grace Moretz, Jackie Earl Haley, Christopher Lee und für einen Kurzauftritt sogar Alice Cooper. An Charakteren mangelt es hier nicht, was sehr unterhaltsam ist, auch wenn man über diese nicht besonders viel erfährt. Die ein oder andere Länge schleicht sich zwar ein, am Ende fühlte ich mich aber durchgängig gut unterhalten, da Humor und Atmosphäre passen und das ganze Geschehen noch mit fantastischen Songs der damaligen Zeit veredelt wurde. Muss ich irgendwann noch mal im Heimkino schauen, anstatt irgendwo über den Wolken . . .
BenAffenleck als verwegener Nahkampf-Experte mit Fernbedienung und der Lizenz zum Gähnen. Bourne to raise hell…
2002 - DIE BOURNE IDENTITÄT
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Im Jahr 2002, als James Bond gerade dabei war, sich mit seiner Walther PPK in den eigenen Fuß zu schießen, wurde von Doug Liman ein neuer Superagent ins Rennen gestoßen: Jason Bourne. Mit den Filmen vollzog der eher unscheinbare Matt Damon einen ähnlichen Imagewechsel, wie kurze Zeit später Liam Neeson. Als Bourne zu Anfang die beiden Zürcher Polizisten bearbeitete, guckte ich bei der Erstsichtung genauso sparsam, wie wenn Bryan Mills in 96 HOURS das Gaspedal in der Küche runterdrückt.
Ich habe DIE BOURNE IDENTITÄT mittlerweile schon ein halbes Dutzend Mal gesehen, und ich finde dieses „Auf-der-Flucht-Schema“ immer noch sehr spannend und extrem kurzweilig, was natürlich auch an der sehr modernen Inszenierung liegt und alles viel greifbarer und realistischer dargestellt wird, mit einer gehörigen Portion europäischem Flair. Die handgemachte Action wird gut dosiert eingesetzt, und durch die Steadicam ist man immer mitten im Trubel, auch wenn der Schnitt schon recht hektisch ist. Richtig anstrengend wird es aber erst, wenn Wackelpaule (Paul Greengrass) die Reihe übernimmt. Ein weiteres Bourne-Trademark aller Teile sind die spektakulären motorisierten Verfolgungsjagden, entweder mit Auto oder Motorrad.
Mit Matt Damon und Franka Potente konnte man ein gut harmonierendes Leinwandpaar zusammenstellen, wie ich finde. Die Nebenrollen sind mit Chris Cooper, Brian Cox, Julia Stiles und Clive Owen sehr gut besetzt und tragen enorm zur Qualität des Films bei. Der Schluss (Sturz im Treppenhaus) stößt mir allerdings immer noch etwas sauer auf, nachdem so viel Wert auf Authentizität gelegt wurde. Na ja, sind ja nur 8 Stockwerke oder so . . .
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Der Hype zu LATE NIGHT WITH THE DEVIL war im Vorfeld ganz amtlich, meinen Geschmack hat er zwar nicht ganz getroffen, aber ich kann die positiven Stimmen durchaus verstehen. Dieser recht günstig gedrehte australische (Möchtegern-)Schocker lädt den Zuschauer in eine 70er-Jahre Halloween Late Show ein, die zunehmend außer Kontrolle gerät. Die Ausstattung ist äußerst gelungen, die Story um das Übernatürliche baut sich gut auf und eine kritische Auseinandersetzung mit der Medienwelt, Besessenheit von Ruhm und der gnadenlosen Jagd nach Einschaltquoten ist durchaus vorhanden. Da der eigentlich passende Found-Footage-Ansatz sich immer wieder mit Backstage-Szenen selbst aushebelt und ich das Treiben vor der Kamera nie wirklich ernst nehmen konnte, stellte sich bei mir nie der nötige Gruselfaktor ein. Das enttäuschende Ende, das sich möglicher Interpretationsmöglichkeiten beraubte, sorgte dann dafür, dass ich hier nur noch 5,0 müde Runden mit dem Teufel tanzen kann. War einfach nicht meins . . .
LAND OF BAD schickt zwei der Hemsworth Brüder (Liam & Luke) und ein paar andere B-Movie-Kollegen in den niemals endenden Kampf gegen den islamistischen Terror, sponsored by ‘Monster Energy'. Erfrischenderweise hat die fiese Terrorzelle im philippinischen Dschungel ihren Unterschlupf, was schon mal für ein niemals ermüdendes Setting sorgt. Gedreht wurde nämlich nicht in einem mit Plastik-Lianen aufgehübschten Wald im tiefsten Bulgarien, sondern im grünen und feuchten Dickicht der australischen Gold Coast. Regisseur und Co-Autor William Eubank schickte ja schon Kristen Stewart recht ansehnlich UNDERWATER, versteht aber auch die Essenz des spannungsgeladenen Action-Kinos sehr gut. Der Inhalt beschränkt sich eigentlich nur auf eine Extraktion, die (wie so oft) zum Überlebenskampf wird, angedickt mit etwas Drohnentechnik und markigem Kerle-Gehabe, wobei dann auch durchaus einige Lacher abfallen.
Das William Eubank seine Karriere als Kameramann begann, sieht man in fast jeder Einstellung. LAND OF BAD sieht einfach fantastisch aus. Einige Shots und Kameraeinstellungen sind einfach superb und vermischen sich homogen mit einem wirklich guten Gespür für übersichtliche Action und einigen stilsicheren Zeitlupen. Das Sounddesign rumst brachial rein, die Feuergefechte und Explosionen sind tadellos und (bis auf einige kleinere Explosionen am Bildschirmrand) handgemacht. Hier macht es echt richtig Laune zuzuschauen, was man heutzutage noch mit 18 Millionen Dollar alles reißen kann. Nach dem lockeren Start kennt LAND OF BAD eigentlich nur noch den Vorwärtsgang und bietet astreines Kerle-Kino ohne großen Anspruch. Liam Hemsworth als Rookie der Truppe bringt seinen Überlebenswillen gut rüber und gibt einen gut funktionierenden Helden ab. Mir hat aber auch Russell Crowe ausgesprochen gut gefallen, sah wirklich so aus, als ob er richtig Spaß an seiner Rolle hatte.
Somit stellt sich nur noch die Frage, ob ihr Fruit Loops oder Frosted Flakes wählt, denn LAND OF BAD sollte am nächsten Action-Abend eine sichere Nummer sein . . .
Der auf Tragikomödien spezialisierte Alexander Payne ist eine solide Konstante für gleichermaßen tiefgängige wie unterhaltsame Filme. SIDEWAYS hat mich zwar ziemlich gelangweilt, aber ABOUT SCHMIDT und NEBRASKA sind gleichermaßen tiefgängige wie unterhaltsame Genre-Perlen, die einen ruhigen Glanz ausstrahlen. Aus seinen stark auf die Figuren zentrierten Stoffen versteht der Autorenfilmer es sehr gut, sowohl in Sachen Inszenierung, Besetzung als auch Atmosphäre, das Optimum herauszuholen.
Dabei hört sich eine Synopsis des Plots von THE DESCENDANTS einigermaßen unspektakulär an und verspricht nicht unbedingt das ganz große Kinoerlebnis: Matt King (George Clooney glänzt wieder einmal mit souveräner Leistung) glaubt, sein Leben mehr oder weniger im Griff zu haben, bis zu dem Tag, an dem seine Frau einen schweren Bootsunfall hat und in ein irreversibles Koma fällt. Zu allem Überfluss eröffnet ihm seine älteste Tochter (die damalige Newcomerin Shailene Woodley mit einer erstaunlich facettenreichen Performance), dass es mit der Ehe der beiden nicht mehr allzu weit her war: Eine Affäre hinter seinem Rücken und sehr konkrete Scheidungspläne seiner Frau erschüttern von diesem Punkt an sein Weltbild zusätzlich.
Was folgt, ist ein anrührender Familien-Roadtrip quer durch Hawaii: Oberflächlich eine Suche nach dem geheimnisvollen Liebhaber, doch in Wahrheit bald eine Reise auf den Spuren der Vergangenheit, der gemeinsamen Erinnerung an bessere Zeiten, an die streitbare und nichtsdestotrotz geliebte und nun schmerzlich vermisste Ehefrau und Mutter. Ein bittersüßer Abschied auf Raten, an dessen Ende zumindest die Möglichkeit einer versöhnlichen und lebenswerten Zukunft steht. Angesichts des paradiesischen Settings auf den hawaiischen Inseln verwundert es nicht, dass THE DESCENDANTS vor wunderbaren Einstellungen nur so strotzt. Doch Payne widersteht der Versuchung, in platte Postkartenromantik abzudriften und liefert das Paradebeispiel einer gelungenen Tragikomödie, die immer den richtigen Ton trifft und die Balance zwischen Lachen und Weinen - nicht zuletzt dank der tollen Schauspielleistungen - ideal hält . . .
DIE VERWEGENEN SIEBEN ist ein eher unbekannter Actionfilm, der als einer der ersten das Thema ‘Befreiung von Vietnam-Kriegsgefangenen’ als Vorlage nutzte, um mal ordentlich auf den Busch zu klopfen.
Die Story ist in etwa so tief angelegt wie ein Reisfeld in Laos. Dafür ist die Rolle des Colonel, der mit einer Handvoll Veteranen seinen seit über 10 Jahren vermissten Sohn aus der grünen Hölle befreien will, mit niemand geringerem als Gene Hackman besetzt. Das bringt schon solide Qualität in das nicht ganz unpatriotische Machwerk, die mit guten Leistungen von Fred Ward und einem etwas überforderten Patrick Swayze nur teilweise untermauert wird. Ansonsten bekommt man hier genau die rote Flut, für die John Milius Drehbücher mal berühmt/mal berüchtigt sind.
Allerdings sieht das hier alles schon verdammt gut aus, von den ausgewählten Locations, über die Sets bis hin zur richtig dick inszenierten Action, die im Finale jedem Pyromanen ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte. Den Score komponierte übrigens kein geringerer als James Horner.
An einem Kerle-Abend mit MISSING IN ACTION und RAMBO 2 genau der richtige Film, um es zum thematisch perfekten Triple zu bringen. Dafür hänge ich mir auch mal gerne sieben verwegen aussehende Handgranaten um den Hals, obwohl dort eigentlich nur Platz für sechs ist . . .
Zwei notorische Frauenhelden schleichen sich bei Hochzeitsgesellschaften ein, um die allgemeine Rührseligkeit für amouröse Eroberungen auszunutzen - bis sie an zwei Frauen geraten, die das eingespielte Team gehörig aus dem Gleichgewicht bringen. DIE HOCHZEITS-CRASHER bietet konventionelle und austauschbare Rom/Com-Kost, wie es sie die letzten 20 Jahre dutzendfach gab. Da fiel mir auch erst während der Sichtung auf, dass ich mich auf diese formelhafte Hochzeit schon mal selbst eingeladen hatte, scheinbar aber ohne einen Betthasen nach Hause ging.
Das man sich hier über volle 2 Stunden passabel unterhalten fühlt, liegt vor allem am gut harmonierenden Duo Owen Wilson/Vince Vaughn und den mit Rachel McAdams, Isla Fisher, Bradley Cooper, Will Ferrell und Christopher Walken klasse besetzten Nebenrollen. Die untere Gürtellinie wird nicht allzu oft angegangen, der Wortwitz sorgt hier für die meisten Schmunzler, und zur Not geht immer noch slapstickartige Situationskomik.
Ich jedenfalls war schon auf schlechteren Hochzeiten, aber da war auch nicht Christopher Walken der Brautvater . . .
THE BOYS (Staffel 4) geht immer noch nicht die Luft aus. Nach der vierten Folge tritt die Show ein wenig auf der Stelle, pumpt sich zum Finale aber noch mal richtig auf und macht neugierig auf die scheinbar letzte fünfte Staffel und die sicherlich unzähligen Spin-Offs. Ich verbleibe aber nach wie vor bei einem Herz für diese endgeile Serie…
CATCH ME IF YOU CAN ist die von einer wahren Geschichte inspirierte Gaunerkomödie um einen brillanten Fälscher und Hochstapler, dem das FBI auf den Fersen ist. In so einen feinen Satz presst der Text auf der Rückseite des Booklets schon fast alles, was es zu Steven Spielbergs im klassischen Hollywood-Stil gedrehten Film, der locker-flockig ohne tiefere Ambitionen zwischen Drama und Komödie pendelt, zu erzählen gibt. Der Entertainment-Faktor ist natürlich gegeben, mir tritt dieses etwas zu biedere Gaunerstück aber ab und an zu sehr auf der Stelle, wirkt etwas zu distanziert und kann keine großen Emotionen generieren, auch wenn die Figuren sehr liebenswert sind.
Kameramann Janusz Kaminski sorgt für farbenfrohe und lichtdurchflutete Bilder, Komponist John Williams legt einen flotten Score darunter und die Ausstattung im 60er Jahre Nostalgie-Look ist einfach wunderbar anzusehen. Das großartige Schauspieler-Ensemble liefert auch richtig gut ab, Leonardo DiCaprio, Tom Hanks und Christopher Walken gehen bei mir aber auch immer. In kleineren Rollen tummeln sich hier noch Elizabeth Banks, Martin Sheen, Jennifer Garner, Amy Adams, James Brolin und Ellen Pompeo. Wenn das einstige Regie-Wunderkind Hollywoods ruft, kommen sie alle.
Da Spielberg auch am Ende einfach nicht den rechtzeitigen Absprung hinbekommt und DiCaprios Figur in Frankreich auch noch einen komisch-unstimmigen Charakterwechsel durchgehen lässt, ziehe ich mal ziemlich charmante, aber längst nicht perfekt gefälschte 7,0 Checks aus dem Leder-Etui . . .
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x 100 Wörter maximal
Kapitel 1.1 _ STEPHEN KING'S ES
Der Versuch, Stephen Kings Meisterwerk ES 1990 mit einer rund 3-stündigen TV-Mini-Serie gerecht zu werden, wurde schon damals bestenfalls mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Nachdem ich mich mal wieder mit dem ‘Club der Verlierer’ über hunderte Seiten gegen das ultimative Böse in Form des Clowns Pennywise gestellt habe, wollte ich die zum Film zusammengeschnittene Serie auch noch mal auffrischen. In gewisser Weise genießt dieser ja heutzutage sogar einen kleinen Kultstatus, was aber vor allem Tim Currys albern-alptraumhafter Performance als Killerclown geschuldet sein dürfte. Den Charakter des Buches kann man beibehalten, das tiefgehend-abgründige vermisst man allerdings, ähnlich wie wirklich überzeugende (Erwachsenen-)Darsteller . . .
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x 100 Wörter maximal
Kapitel 1.2 _ DER BLOB
Ein Drittel aller Unfälle passieren im Haushalt … besonders wenn man im Spülbecken nach dem Blob greift.
Der aus dem Jahre 1988 stammende Wackelpudding ist eine geschmacklich fein abgestimmte, aufgekochte Version der 58er-s/w-Suppe, die ich mir nun auch endlich mal einverleibt habe. Wenn sich in dem wandelnden Klischee der typisch amerikanischen Vorzeige-Kleinstadt der Glibber from outer space in einen regelrechten Rausch frisst, werden böser Humor und Splatter zu einer schleimig-spaßigen Perle des Horrorfilms zusammengeätzt. Mit viel handgemachter Liebe zum Detail und massig Atmosphäre gelingt es Chuck Russell, die recht konventionelle Grundstruktur zusätzlich mit einigen Überraschungen erfrischend kurzweilig zu halten . . .
Der flotte Dreier. 3 x Filme, 3 x 100 Wörter maximal
Kapitel 1.3 _ BLINDE WUT
Mit antrainierten außergewöhnlichen Fähigkeiten im Umgang mit dem Schwert und komplett geschärften Sinnen setzt der gefallen geglaubte G.I. Nick Parker nach der Rückkehr in die USA sein tödliches Können ein, um den Sohn seines einstigen Kriegskameraden vor den Handlangern eines skrupellosen Casinobesitzers zu beschützen. Rutger Hauer spielt die Rolle ziemlich solide runter, wirklich begeistern konnte mich BLINDE WUT aber schon damals nicht, bevor der Film erst mal unfassbarerweise für 25 Jahre ins Index-Gefängnis musste. Die Schwertkämpfe machen hier schon Spaß, das Drehbuch funktioniert aber nur bedingt und nervt mit peinlichen Nebenfiguren und einer Menge Doofheit der Schergen . . .
‘REDRUM’
Ich und mein SHINING hatten noch nie ein besonders gutes Verhältnis. Das Buch von Stephen King habe ich vor einigen Tagen zum zweiten Mal beendet, in meinen Top-Ten des einzig wahren und von mir anerkannten Königs wird es wohl nie landen. Auch für die Verfilmung von Stanley Kubrick hegte ich bisher keine allzu große Faszination, da habe ich zumindest Stephen King auf meiner Seite. Im Roman hat mir aber sehr gefallen, wie Jack Torrance (Jack Nicholson) ganz langsam dem Wahnsinn verfällt, basierend auf seinem Background. Aber viele Dinge, die das Buch auch aus psychologischer Sicht so interessant machen, wurden schlichtweg ignoriert. Die ohnehin schwierige Beziehung von Jack und Wendy, der Alkoholkonsum von Jack, die Misshandlung seines Sohnes. Die Anzeichen von Wut und Frustration in den früheren Zeiten der Familiengeschichte. Die ständige Angst der Mutter Wendy etwas falsch zu machen, gegenüber Jack und Danny. Die schwierigen Verhältnisse, aus denen Jack stammt. Auch die Darstellung von Wendy (Shelley Duvall) als hysterisch herumhüpfender Tränenspringbrunnen war eine harte Geduldsprobe. Und scheiße ja, ich mochte die Heckenfiguren im Buch-Finale total, dagegen kackt das Heckenlabyrinth komplett ab. Kubrick setzt völlig andere Schwerpunkte als die literarische Vorlage, was mir nicht sonderlich gefällt. Natürlich ist das eher langsamer, subtiler Horror, der viel Kraft aus den komplexen Bildern, der äußerst gelungenen Atmosphäre und dem Gefühl der ständigen Bedrohung zieht. Aber je mehr Jack Torrance von der Leine gelassen wird und zum tobenden Jack Nicholson wird, desto weniger kann ich die Performance fernab jeglicher Nuancen ernst nehmen. Für die angeblichen metaphorischen Anspielungen und versteckten Symbole fehlt mir scheinbar auch das Verschwörungstheoretiker-Gen.
Ganz stark fand ich aber zum Beispiel den Kameraflug zu Beginn, wenn sich der VW Käfer den Berg hochrackert, da hat man gleich ein Gefühl der Abgeschnittenheit zum Rest der Welt. Auch wie Kubrick die Räume nutzt und die Kamera perfekt positioniert fand ich großartig, manchmal wirken die Figuren wie in einem symmetrischen Spinnennetz gefangen, das das Overlook-Hotel gesponnen hat. Die damals neu erdachte Technik der Steadicam, die die schier endlosen Kamerafahrten durch die Flure des Hotels und durch den angrenzenden Irrgarten erst möglich machte, ist auch für einen Großteil der gelungenen Atmosphäre verantwortlich. Technisch vom Allerfeinsten.
Trotzdem ist SHINING für mich allenfalls ein durchschnittlicher Film, der die herben Verrisse 1980 nicht zu Unrecht einstecken musste und heute schlicht überbewertet wird. Ist natürlich nur meine Sichtweise, denn ein Blick auf die Punkte in meiner Freundesliste lässt mich in Gedanken schon die Axt schärfen und bloß einen immer wiederkehrenden Satz in die Tastatur drücken: “All work and no play makes Affenleck a dull boy.” Kann da jemand was mit anfangen? . . . Hallo?
Prime Video versetzt mitsamt massiver Werbekampagne Gutelaune-Bärchen Chris Pratt in den Punisher-Modus und drückt ihm THE TERMINAL LIST in die Hand. Als geprellter Navy Seal, der seine ganze Einheit bei einem Einsatz verlor und nach der Rückkehr in den Staaten selbst nur knapp einem Mordanschlag entgeht, darf Pratt hier mal ganz andere Facetten seines Könnens zeigen, denn die Liste arbeitet er nicht gerade zimperlich ab. Die Production Values sind natürlich erhaben, aus bewährten Action- und Thriller-Gefilden bricht die Serie allerdings nicht heraus. Das hat zum Beispiel die für mich durchweg überzeugendere Serie LIONESS vor einiger Zeit doch besser hinbekommen. THE TERMINAL LIST hätte etwas komprimierter vielleicht noch mehr überzeugt, 8 Stunden wollen auch gefüllt werden, und das schafft man hier nur mit vielen Flashbacks, die auch immer etwas den Drive rauben. Die Action ist jedenfalls knallhart und gnadenlos, Verschwörungen und Verstrickungen zwischen Politik und Privatwirtschaft gibt es reichlich und halten das Interesse am Plot aufrecht. Dass Antoine Fuqua hier seine Hände im Spiel hatte und die erste Folge selbst inszenierte, ist vielleicht noch hilfreiches Wissen, um die Serie besser für sich einordnen zu können. Nicht der große Knall, aber absolut brauchbare Genre-Kost und somit durchaus eine Empfehlung wert . . .
Der eigene Wohn-Trailer ist kurz vorm Exodus, der Göttergatte spielsüchtig und mit dem Geld für das neue Wohnheim durchgebrannt. Für die Kinder gibt es nur noch O-Saft und Popcorn, der Flachbildfernseher kurz vor der Zwangsabholung und Weihnachten steht auch noch vor der Tür. Die Zukunft sieht nicht rosig aus, bis Mutter Ray (Melissa Leo) das Menschenschmuggeln an der amerikanisch/kanadischen Grenze als lukrative Einnahmequelle entdeckt…
Der Rand der amerikanischen Gesellschaft. Dort wo Hollywood nur eine Kamera aufstellt um den Landsleuten zu zeigen, dass es im unbegrenzten Land der Freiheit und Hoffnung immer noch arme Seelen gibt, denen es wirklich noch beschissener geht. Für ihr Regiedebüt brauchte Courtney Hunt gerade eine Million Dollar, und ließ uns hiermit einen kritischen Blick auf die sozialen Missstände der US und A erhaschen, völlig kitschfrei und dank des winterlichen Settings in eine kühle und düstere Atmosphäre gepackt.
Die Filmwelt dankte es diesem packenden Independent-Film mit diversen Preisen und 2 Oscar-Nominierungen (für Melissa Leo und das beste Drehbuch). Leo liefert hier als heruntergekommene und um ihre Existenz kämpfende Mutter auch wirklich mehr als überzeugend ab. Die 26-jährige Misty Upham macht ihre Sache aber genauso gut, und somit entsteht ein glaubwürdiges Portrait einer weiblichen Zweckgemeinschaft inmitten der amerikanischen Unterschicht.
FROZEN RIVER als nur "solide" zu bezeichnen, würde ihm wirklich nicht gerecht werden. Definitiv roh, packend und alles andere als Zeitverschwendung . . .
Mit BLUE JASMINE lieferte der König der Neurotiker seinen 44. Film ab. Für mich war das erst der 3. Film von Woody Allen, an dem ich mich überhaupt ernsthaft versucht habe. Und ich muss schon zugeben, dass mir BLUE JASMINE ausgesprochen gut gefallen hat. Nach eigenem Drehbuch erzählt Allen hier vom tiefen sozialen Fall der New Yorker High-Society-Lady Jasmine (Cate Blanchett), die von ihrem stinkreichen Gatten Hal (Alec Baldwin) in krumme Geschäfte hineingezogen wurde und nun verwitwet und ein neurotisches Wrack ist, dass ohne Antidepressiva und Alk noch weniger klar kommt. Völlig abgebrannt zieht sie ins verhasste San Francisco zu ihrer gleichfalls abgebrannten, aber gutmütigen Schwester Ginger (Sally Hawkins), die allerdings ein völlig anderes Leben lebt, als es Jasmine bisher gewohnt war…
Cate Blanchett verkörpert das verzweifelte emotionale Wrack von einer Frau mit famoser Grandezza - und gewann zu Recht den Oscar als beste Darstellerin. Aber auch Sally Hawkins liefert hier eine großartige Leistung ab, neben Allens Drehbuch gab es auch hierfür eine Oscar-Nominierung. Besonders gut hat mir an BLUE JASMINE gefallen, dass die eigentlich simple Story durch etliche klasse eingefügte Flashbacks abwechslungsreicher, komplexer und dadurch auch kurzweiliger wirkt. Die Dialoge sind gleichfalls clever und machen einfach Spaß, zudem darf sich die Golden Gate City hier auch wieder von ihrer schönsten Seite präsentieren. Eine wirklich runde Tragikomödie mit einer herausragend aufspielenden Cate Blanchett . . .
Ex-Marine Jamie (Clayne Crawford aus der LETHAL WEAPON-Serie) raubt gemeinsam mit seinem Bruder Mick (Max Martini) und weiteren Kameraden eine Bank aus. Trotz brutaler Präzision geht der Coup schief, eine Eingreiftruppe erwartet sie beim Verlassen der Bank und es kommt zu einem verlustreichen Feuergefecht. Teils verletzt können sie entkommen und kurzfristig in den Straßen von New Orleans untertauchen. Gejagt von unerbittlichen FBI-Agenten müssen sie sich und das Geld in Sicherheit bringen…
Für B-Actioner habe ich ja echt ein Herz, aber das wisst ihr ja mittlerweile schon. Unter der Woche oder auch mal an einem müden Freitagabend sind diese Titel aus der zweiten oder dritten Reihe meist eine gute Wahl. Längst vergessene Helden aus den glorreichen 80ern und 90ern, Action-Stars und vergilbte Action-Sternchen, die sich handmade durch geradlinige Plots ballern und prügeln und in noch so ausweglosen Situationen einen Oneliner parat haben. Doch auch im neuen Jahrtausend hörte die Flut an günstig herunter gekurbelter Videotheken-Ware nicht auf, ab und an schafften sogar echte Hochkaräter nicht mal mehr den Sprung auf die Kinoleinwand und erschienen ‘Direct-to-video’. Zu den Hochkarätern kann man die Arbeiten von William Kaufman zwar nicht zählen, 2010 sah ich aber SINNERS & SAINTS von ihm, in dem ein sehr cooler Sean Patrick Flanery in New Orleans für einen amtlichen Verbrauch an Leichensäcken sorgte und sich durch klasse aussehende Action wüten durfte. Gefiel mir richtig gut.
Auch THE CHANNEL ist ein Knarren-Film par excellence und macht zumindest zu Beginn mit einem mehrminütigen Schusswechsel à la HEAT und einer anschließenden Autojagd ordentlich Dampf. Die verschiedenen Sounds der Sturmgewehre waren grandios, viele der Einschüsse in Wände und Karosserien konnte man die digitale Herkunft allerdings ansehen. Eine Kröte, die man nicht nur in B-Movie-Actionern schlucken muss, ähnlich wie das digitale Blut. Die restlichen Actionszenen beschränken sich dann auch eher auf kleine Scharmützel und einigen kranken Scheiß, ich sage bloß ‘Säurebad’. Das Drehbuch schrieb Kaufman zusammen mit Paul Reichert, Innovationen gibt es hier allerdings nicht zu finden. Filme voller Profis auf beiden Seiten des Gesetzes, die schnell mit der Waffe sind, gab es in den letzten Dekaden ja immer wieder mal. Einen gewissen Reiz und etwas zusätzliche Spannung zieht Kaufman hier noch aus der Gegensätzlichkeit der Brüder. Veredelt mit einigen wunderschön eingefangenen Aufnahmen von New Orleans war das für mich richtig feine und mit einer amtlichen Härte versehene B-action Kost, auch wenn THE CHANNEL am Ende nicht ganz auf dem Punkt landet. Aber da 6,5 Patronen keinen Sinn machen, drücke ich einfach runde 7 ins Magazin. Fertig is’ datt Ding . . .
Ein Nicolas Cage sieht rot, diesmal als inzwischen geläuterter Ex-Gangster, der alles daran setzt, die Hintermänner zu erwischen, die seine Tochter entführt haben. Keine Nachricht und keine Lösegeldforderung ist Grund genug, mit zwei ehemaligen Mitstreitern die Unterwelt zu befragen … und zwar auf die denkbar harte Tour.
Regisseur Paco Cabezas und sein Team verstehen ihr Handwerk: Langsam aufbauend lässt sich TOKAREV die nötige Zeit, um nicht nur ein plumper Ballerfilm zu sein. Der leicht melancholische Revenge-Thriller, garniert mit einigen Action-Einlagen, serviert natürlich altbekannte Kost, die aber schön straight und dabei durchaus packend und spannend inszeniert wurde. Nicolas Cage präsentiert sich spielfreudig und hat hier einige gute Momente, ohne völlig seinem berühmt-gefürchteten Overacting zu verfallen. In kleineren Rollen gibt es zudem noch den wunderbaren Danny Glover (natürlich als Cop) und Peter Stormare (natürlich als russischer Gangster) zu sehen. Einen Bonuspunkt lege ich noch obendrauf, da mir das konsequente Ende sehr gut gefiel und es dem Film somit eher darum ging, zu zeigen, wie eine einmal in Gang gesetzte Gewaltspirale Tod und Verderben in alle Richtungen ausspuckt . . .
Ohne Kleider, Stiefel und Motorrad trifft BenAffenleck den … Törminäääder
2019 - TERMINATOR: DARK FATE
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Auf fünf Filme und eine TV-Serie brachte es die metallische Tötungsmaschine bis 2015, doch der ganz große Erfolg wollte sich nach den legendären ersten beiden Filmen nicht mehr einstellen. Ohne seinen Schöpfer James Cameron schleppte sich das Franchise eher müde von Film zu Film, ohne bei Kritikern oder Publikum vergleichbare Begeisterung auslösen zu können wie das Original und die fantastische erste Fortsetzung.
Zwischendurch wechselten die Rechte an der Marke immer wieder die Besitzer, bis sie vor wenigen Jahren schließlich wieder bei James Cameron landeten. Und so kommt es, dass Schöpfer und Geschöpf beim jüngsten Terminator-Film wieder vereint sind, auch wenn sich Camerons Rolle lediglich auf die des Produzenten und Co-Autoren beschränkte. Regie führte stattdessen Tim Miller, der mit seinen DEADPOOL-Filmen zumindest auf Entertainment-Ebene und an den Kinokassen punkten konnte. Um die Erwartungshaltung weiter zu schüren, kündigte man DARK FATE als direkte Fortsetzung zu JUDGMENT DAY an, stopfte irgendwie natürlich wieder Schwarzeneggers T800 in die Handlung (WTF?) und reanimierte Linda Hamilton in ihrer ikonischen Rolle als Sarah Connor. Einen übermäßig guten Film konnte man trotzdem nicht kreieren, denn bei all den Möglichkeiten ist DARK FATE vor allem eines: mutlos. Gerade das Drehbuch ist ziemlich unambitioniert angelegt, recycelt lieber Geschichte und Dramaturgie der ersten beiden Filme und kommt über die Franchise-typische Hetzjagd in etwas anderer Variation nicht hinaus. Wieder einmal kommt ein Terminator aus der Zukunft in die Gegenwart, um hier einen Menschen zu töten, erneut wird auch aus der Zukunft Hilfe geschickt, um diesen Menschen zu beschützen.
Interessante Einfälle oder echte Überraschungen sind hier Fehlanzeige, selbst der böse Terminator ist eine lahme T-1000 Kopie mit einem Endoskelett und einer äußeren Hülle aus flüssigem (diesmal) schwarzen Metall und wirkt etwas trashig, genau wie der Film und vor allem die Action selbst auch immer wieder. Wie man es schafft, einen 185 Millionen Dollar Film immer wieder so CGI-ße aussehen zu lassen und nicht einen einzigen memorablen Action-Shot generieren zu können, ist auch schon eine Kunst für sich. Und wer immer der schön bad-assigen Linda Hamilton solche platten One-Liner in den Mund gelegt hat, darf in Zukunft hoffentlich nur noch Tastaturen reinigen. Sorry, aber da waren echt schon ein paar Fremdschäm-Dinger bei.
Das ich hier dann doch noch 6 Punkte zücken kann, mag vielleicht daran liegen, dass ich nach GENISYS komplett nichts mehr erwartet hatte, mir hier aber doch die Idee der Anknüpfung an JUDGMENT DAY gefiel, sich Mackenzie Davis als Action-Heldin ziemlich wacker schlug und die simple Geschichte straff und temporeich präsentiert wurde. Sicherlich völlig überflüssiger und zu Recht gefloppter Humbug, aber “Ich komme wieder” wird wohl ein viele Dekaden anhaltendes Versprechen bleiben . . .
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Ohne Kleider, Stiefel und Motorrad trifft BenAffenleck den … Törminäääder
2015 - TERMINATOR 5: GENISYS
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Ich richte eine Sammelklage gegen die Verantwortlichen ein. Bei Verfolgungsängsten, kaputten Fernbedienungen oder anhaltenden Sehstörungen bitte PN an FyckDychGenisys.
Wirklich ganz schlimmes seelenloses Blockbuster-Kino mit zwei totalen Pupsen in den Hauptrollen. Ob und was hier von der Kontinuität der Reihe passt oder nicht ist mir total egal, das Ding fühlt sich einfach nur scheiße an. Fand es auch ätzend, dass man das Franchise nicht mit Bale fortgeführt hat. TERMINATOR 5: GENISYS habe ich kurz nach VÖ auch nur bis zur Szene auf der Golden Gate Bridge ertragen und hatte auch keinerlei Interesse, diesem Schund jetzt nochmal eine Chance zu geben.
"Paps" . . . Tzzzzzzzz!!!
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2009 - TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG
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“Die Hände des Teufels waren fleißig”
Das kann man wohl so sagen, denn ich finde es nach wie vor extrem schade, dass TERMINATOR SALVATION (OT) nicht der Startschuss der angedachten Trilogie wurde, sondern nur als einteiliges Prequel ins Franchise einging. Natürlich kann es McG's Film nicht mit den ersten beiden Klassikern der Reihe aufnehmen, aber das waren auch wegweisende Filme die ihren unbestreitbaren Klassiker-Status völlig zu Recht tragen. Als modernes und postapokalyptisches Action-Kino hatte TERMINATOR 4 aber auch schon bei Veröffentlichung durchaus seine Daseinsberechtigung. Nichts was man bis dahin noch nicht gesehen hat, aber trotz allem mindestens grundsolide.
Die rund 200 Millionen Dollar teure Materialschlacht wurde mit grandiosen Special Effects, einer spektakulären Soundkulisse und mit exzellenter Kameraarbeit umgesetzt, zudem gefiel mir der neue Ansatz, hier nicht wieder eine mittlerweile ausgelutschte Zeitreise & Flucht-Story zu haben, auch wenn die Charaktere kaum Profil haben.
Christian Bale liefert eine passend grimmige Performance als John Connor ab, die damalige Entdeckung war allerdings Sam Worthington, der aus seiner “zwiespältigen” Rolle das Beste rausholt. Anton Yelchin als Kyle Reese war auf jeden Fall auch gut besetzt, der Rest der Besetzung fungiert eigentlich nur als reine Stichwortgeber (u.a. Bryce Dallas Howard & Moon Bloodgood). Einige Querverweise auf die Vorgänger (“Ich komme wieder”) lassen sich hier natürlich auch entdecken, fließen aber so wunderbar beiläufig ein und nicht so peinlich bemüht wie noch in REBELLION DER MASCHINEN, dass man durchaus mal merkt, wie sich die eigenen Mundwinkel Richtung Ohren bewegen.
Hier und da natürlich etwas holprig erzählt, als Endzeit-Actionfilm mit düsterer Atmosphäre und hochklassigen Special Effects aber ein immer wieder gerne gesehener Gast in meinem BluRay-Player. Da ist der Vorgänger Welten, und der Nachfolger Universen von entfernt . . .
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