corinna.freiburg - Kommentare

Alle Kommentare von corinna.freiburg

  • 7

    DER Mädchenfilm der 80er! :D

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    • 9

      Ich gestehe, ich bin ohne Erwartung an diesen Film gegangen. Harry Potter in einem Gruselfilm, warum nicht... mal schauen, was da rauskommt, dachte ich.
      Dann meine erste Überraschung: Hammer Productions is back! DIE Gruselgottheit meiner Jugend macht wieder Filme! Der Film kann alles werden, von Klasse bis Trash, aber er wird in beiden Fällen super sein, dachte ich sofort. Und ich wurde nicht enttäuscht, naja, vielleicht ein kleines Bischen, deshalb auch keine volle 10. Die alten Hammerschätzchen strotzten stets vor Farbe, hier hält man sich eher düster und bedeckt (was den großen Vorteil hat, daß man weder Daniel Radcliffs traurige stahlblaue Augen noch das Blut spuckende Mädchen in der Mitte des Films so schnell wieder vergessen wird, denn hier knallen die Farben wie eh und je). Auch an die langen Kamerafahrten und -einstellungen muss man sich bei Hammer erstmal gewöhnen, denn bisher erwartete ich sowas nicht, ebensowenig wie ein solches Ende, denn bei Hammer war (soweit ich mich erinnern kann) immer Happy End mit vernichtetem Monster.
      Ob es enttäuschend ist, daß Hammer keinen eigenen Stil hat? In der Tat, Neues wird man hier nicht finden, irgendwie hat man alles so schon einmal gesehen, aber auch die alten Hammer Productions taten sich in ihrer Hochzeit noch nie durch eigene Ideen hervor. Als sie es dann taten, war es der letzte Nagel zu ihrem Sarg, also ist es vielleicht besser, sich an Altbewährtes zu halten. Schön ist es natürlich, daß sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt sind, nämlich zum Gothicgrusel.
      Ist Daniel Radcliff eine schlechte Wahl für die Hauptrolle? Das Harry Potter-Image verfolgt ihn natürlich. Zudem hat er über viele Strecken des Films nicht mehr zu tun als misstrauisch durch das alte Haus zu laufen oder kummervoll an seine verstorbene Frau zu denken. Für einen jungen Darsteller, der sich von dem dialoglastigen Zauberschüler freispielen will, eine gewiss schwere, wenn nicht undankbare Aufgabe, wenn er nur mit dem Ausdruck seiner Augen spielen soll, denn die Kunst ist mit den altvorderen Hammerikonen (Cushing, Lee, Morell und wie sie alle hießen) vom Aussterben bedroht. Dennoch, meine geringen Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Hammer hat es geschafft, mich mit dieser Geistergeschichte sowohl zu gruseln als auch zu erschrecken. Ich freu mich schon auf den Nächsten.

      • 9 .5

        Alter Schwede, ich hatte zwar mal ne Weile ganz mächtig was gegen Leo, aber nachdem er sich von sowas wie Romeo und Julia oder Titanic ein wenig freigestrampelt hatte, kamen recht gute Stücke Kino dabei raus.
        Ich glaube, der hier kam zeitnah mit Shutter's Island raus (den ich auch super fand) und beide haben etwas gemeinsam... solche Filme sind heute einfach zu rar im Kino gesät.
        Inception war der erste Film nach langer Zeit, der eine interessante und überraschende Hintergrundgeschichte um Leo hatte (wie Shutter's Island auch), aber bei dem man auch höllisch aufpassen musste, um den Überblick über die ganzen Ebenen nicht zu verlieren. Filme zum mitdenken, sowas hätte ich heute gerne öfter.

        • 9

          Tja... mit DEM Titel hat sich Hammer echt keinen Gefallen getan... standen ja noch einige andere zur Auswahl und ich denke mal, "Disciples of Dracula", der im letzten Moment verworfen wurde, wäre doch die richtige Wahl gewesen.
          Was soll's, geschehen ist geschehen und im Zeitalter des Internets dürfte ja wohl nun jeder vorgewarnt werden können, daß wir unseren Lieblings-Christopher, sorry, Dracula hier nicht sehen werden.
          Andererseits muss man hier mal anerkennen, daß Hammer etwas konsequent fortgesetzt hat, nämlich den Versuch, dem Blutsauger Sexappeal zu verleihen. Ob der arme David Peel die glücklichste Wahl war soll jedem selbst überlassen bleiben, wir wissen ja, schön ist nicht schön, gefallen macht schön.
          Eigentlich könnte der Film auch locker 10 Punkte abstauben, wenn da nicht diese billigen Fledermäuse und das halbe Make-Up der Bräute wäre, ganz abgesehen von einigen kleinen Logiklöchern, die einfach nicht erklärt werden, sondern die man sich selber denken muss (wie etwa die silberne Fußfessel, die Meinster davon abhält, sich in eine Fledermaus zu verwandeln und zu entschweben). Und zu guter Letzt unsere Jungfer in Nöten... eieiei... ich meine, Peter Cushings stechenden blauen Augen in allen Ehren, aber hat er sie auf der Kutschfahrt hypnotisiert wirklich gnadenlos ALLES zu vergessen, was auf dem Schloss passiert ist? Soviel Naivität tut fast schon körperlich weh.
          So, aber nach soviel Negativem auch mal das Positive:
          Die Geschichte an sich ist recht solide ausgedacht, die Sets, Beleuchtung und Musik sind klasse wie immer, die Farben springen einen an, die Mädels sind hübsch und sexy.
          Freda Jackson als wahnsinnige und sklavisch treu ergebene Amme ist eine wahre Freude. Ihr macht ihr kleiner Part definitiv Spaß. Wenn das Drehbuch sie ließe, wäre sie garantiert in der Lage gewesen, unserem Helden Van Helsing die Augen auszukratzen.
          Und da wir gerade von ihm sprechen, Peter Cushing... als ob da noch Worte nötig wären. Ich weiß nicht, ob das Drehbuch es vorgesehen hatte, daß Van Helsing hier milder und väterlicher ist als im Vorgänger von '58, aber es regte durchaus meine Fantasie an. Mir gefällt der Gedanke, daß er, nachdem er in der Windmühle durch die Hölle der Schmerzen gehen musste (Stichwort Brandeisen) und den fiesen Vampirschönling erlegt hat, als strahlender Ritter die Jungfrau bekommen darf (der Gedanke liegt nahe, so wie sie sich hinterher an ihn schmiegt, meint Ihr nicht?).
          Wieviel Nostalgie in meiner Wertung liegt, kann ich nicht sagen, selbst nach allem Negativen, was mir hier ein- und aufgefallen ist. Aber, wie so oft, bin ich auch hier wieder geneigt, dem Film vieles zu verzeihen, wenn ich Cushing als Van Helsing bei der Vampirjagd zusehen darf. Da habe ich sogar noch wohlwollende Worte für 7 Golden Vampires, AD 72 oder Satanic Rites übrig. *grins*

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          • 10

            Allein schon die Musik hat sich bei mir so sehr ins Gehirn gebrannt, daß ich mich nach knapp 20 Jahren sofort wohlig auf dem Sofa in meine Decke gekuschelt habe, Augen zu und wirken lassen. Wunderbar! Nostalgie pur.
            Ich hatte ganz vergessen, wie wuchtig Lee als Mumie war... wie er da so durch Türen und Fenster ins Haus brach. Und erst so viele Jahre später fällt mir endlich auf, wie sehr diese Mumie keine wirklich böse Mumie ist, missbraucht als das Instrument eines rachsüchtigen Fanatikers (der diesen Missbrauch noch bereuen wird), zerrissen und aufgezehrt von einer Liebe, die sich in 4000 Jahren nie erfüllt hat... nur indem sich der Ausdruck seiner Augen schlagartig ändert. Ganz großes Kino und ganz starke Performance, Sir Christopher... das muss hier mal gesagt werden.
            Und wer ist sein ewiger Konterpart? Natürlich Peter Cushing als Ägyptologe. Ernst, ganz Wissenschaftler mit der typisch britischen steifen Oberlippe... aber dafür mit einer wunderschönen Portion trockenem Humor, den ich mir in vielen seiner Filme öfter gewünscht hätte. Dann noch die Rückblenden ins alte Ägypten dabei, in denen Lee einen wunderbaren Hohepriester gibt, aus dem Off von Cushing als Erzähler kommentiert... ich könnte ihm stundenlang zuhören. Hammer auf dem Zenit seines Schaffens, wie ich finde. Dafür auch in meiner ewigen Bestenliste ganz weit vorn.

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            • 2 .5

              Pocahontas meets Der mit dem Wolf tanzt mit der Ausstattung von Aliens-Die Rückkehr in Space... technisch ne absolute Meisterleistung, ohne Frage, aber ich habe nie zu der Kategorie gehört, die sagt: Blöde Story aber geile Grafik. Der Film ist mir zu sehr zusammengeklaut, als daß er mir je ans Herz wachsen würde... ich hoffe, Cameron sieht von einem Sequel ab.

              • 9

                hoffentlich wird der besser als das erste Prequel... das hat mich nämlich nicht so vom Hocker gehauen...

                • 8

                  Tja, Hammer hat wirklich schonmal bessere Filme gemacht... und macht sie auch gottlob wieder. Dieser Paradiesvogel fällt wirklich schon in die Sparte Trash, aber auch den kann man in guten und schlechten Trash aufteilen, wie man nicht zuletzt an den ganzen Godzillafilmen der 60er sehen kann... die sind ebenfalls so trashig, daß sie schon wieder gut sind.
                  Dieser kleine Paradiesvogel gehört für mich dazu. Die Geschichte selbst ist garnicht sooo schlecht ausgedacht, die meisten Akteure sind redlich bemüht (im positiven Sinne) und der altgediente Peter Cushing bringt eine so starke Ernsthaftigkeit in die ganze Geschichte, daß zumindest ich gewillt bin, diesem Film dafür alles zu verzeihen. Ich habe so oft gelesen, wie schlecht dieser Film sein soll, aber damit tut man ihm ein wenig Unrecht. Wenn man mit einer geringen Erwartung an diesen Film geht, in dem Wissen, daß man sich jetzt absoluten Trash ansehen wird, dann finde ich, kann man recht kurzweilig unterhalten werden. Zumindest ging es mir so.

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                  • 10
                    über Dracula

                    Warum ist gerade dieses alte Schätzchen so ein Kultfilm geworden?
                    Es ist ein typischer, billiger B-Movie aus der Hammer-Schmiede, runtergespult in knapp drei Wochen mit einem Budget, das heute noch nicht mal die Bezeichnung MIKRO verdienen würde.
                    Die Kostüme sind eine Wucht, die Mädels sind durch die Bank attraktiv und sexy, die Innensets täuschen ein Schloss vor, obwohl das Studio mal gerade ein altes Herrenhaus ist, die Jungs haben Format und Stil.
                    Klar, auf der Negativseite gibt es auch einiges: Zugunsten der Kosten ist vieles umgeschrieben oder konkreterweise gleich ganz gestrichen worden. Ich glaube, es war Produzent Carreras selbst, der dazu sagte: Eine Schiffsfahrt darzustellen war zu teuer, also ließen wir sie vor Ort bleiben.
                    Es ist annähernd 25 Jahre her, daß ich diesen Film das erste Mal gesehen habe (ein Hoch auf das Spätprogramm des ZDF zur damaligen Zeit). Viel verstanden habe ich damals gewiß nicht, aber die Pfählung von Lucy mit dem Blut und dem Schreien hat mich danach in der Nacht massiv die Ruhe gekostet... (gut, daß Mama das nicht mitbekommen hat, daß ich sowas heimlich gucke). Auch das Zerfallen von Dracula fand ich sowas von gruselig... *schlotter* Das prägt ganz schön, glaube ich.
                    Bis man sich im Fernsehen zu einer Wiederholung erbarmte, vergingen bestimmt sechs oder sieben Jahre. Jetzt gruselte es mich schon nicht mehr so sehr, im Gegenteil. Es begeisterte mich für die beiden Hauptdarsteller.
                    Chris Lee gab Dracula eine gewisse Zärtlichkeit im Umgang mit seinen weiblichen Opfern und zeitgleich konnte er doch ein furchterregendes Raubtier sein (man rufe sich den Kampf mit seiner Gefährtin um Harker oder seinen Kampf gegen Van Helsing ins Gedächtnis... wenn Blicke töten könnten...).
                    Peter Cushing war für mich damals der böse Sprenger von Alderan, das hatte sich tiefer ins kindliche Hirn gegraben. Und ich muss gestehen, so ganz richtig warm bin ich auch beim zweiten Mal nicht mit Van Helsing geworden. Er war mir zu kalt, zu gefühllos, um für mich der aufrichtige Held zu sein. Dazu brauchte es doch die Reife späterer Jahre... und noch einige Draculafilmchen aus der Hammerschmiede mehr.
                    Aber je öfter ich diesen Film gesehen habe, umso mehr liebte ich ihn... inklusive seiner Hauptdarsteller. Da spielt allerdings auch eine ganz gehörige Portion Nostalgie mit rein, das muss ich zugeben. Vermutlich wird es den meisten meiner Mitrezensenten hier so gehen. Wer den Film nicht spätestens als junger Pubertierender gesehen hat, der wird ihn natürlich nüchterner betrachten. Da fallen Logiklöcher, umgeschriebene Geschichte und diverse andere Dinge gleich doppelt ins Auge... besonders vielleicht dann, wenn man sowohl das Buch gelesen wie auch einige andere, werkgetreuere Verfilmungen VOR diesem gesehen hat.
                    Für mich persönlich wird dieser Film mit Lee als Dracula und Cushing als Van Helsing ewig auf der Bestenliste ganz vorne stehen.

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                    • 3
                      • 9

                        Wenn man mit der Karloff-Verfilmung groß geworden ist, dann ist natürlich die Kreatur sehr im Gedächtnis hängen geblieben. Obwohl ich Lee über alle Maße liebe und schätze, so verliert er meiner Meinung nach in dieser Verfilmung gegen Karloff. Das liegt aber weniger an Lee, der mehr als Menschenmögliches in seine, leider stumm bleiben müssende, Darstellung legt als an der Adaption des Stoffes, die seinen Konterpart, den Baron, mehr in den Mittelpunkt rückt. Collin Clive als Baron hat in der Karloff-Verfilmung weniger Eindruck auf mich gemacht als sein Assistent Igor, dieser hinkende Menschenschinder, der immer die Kreatur provozieren musste... der war der gruseligste Part in der alten Version. Da in dieser Version ein moralischer Hauslehrer der Assistent ist, wird Cushing als Baron schon automatisch gruseliger...
                        Dennoch gestehe ich, daß spätestens mit diesem Film meine Liebe und Bewunderung für Peter Cushing in Stein gemeißelt wurde. Eine breitere Charakterspreizung habe ich in keinem Horrorfilm je gesehen... der wißbegierige Student, der vor Glückseligkeit in Jungenmanier platzende Wissenschaftler, der unmoralische Leichen(teile)sammler, der distinguierte Baron und Gastgeber, der vermeintlich liebende Ehemann aber gleichzeitig treulose Ehebrecher, der kaltblütige Mörder und der sich in Selbstmitleid und wahnsinniger Raserei ergießende zum Tode Verurteilte... Chapeau... allein das ist sehenswert genug, um sämtliche eventuell auftretenden Makel im Film zuzudecken.

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                        • 8 .5
                          über Hamlet

                          Mein erster filmischer Zusammenstoß mit Hamlet... in meiner Schullaufbahn stieß ich mit einigen Shakespearestücken zusammen, König Lear lesen und Macbeth in der Polanskiverfilmung in Englisch, Der Sturm selbst aufgeführt im Literaturkurs. Zu dieser Zeit wurde das Kino mit den ganzen Verfilmungen von Kenneth Branagh überflutet, doch dieser Klassiker war stets an mir vorbei gegangen...
                          und würde es vielleicht noch immer tun, da ich nie viel mit Laurence Olivier anfangen konnte (Asche auf mein Haupt), wenn ich nicht über die Namen Peter Cushing, Jean Simmons und Felix Aylmer in der Besetzungsliste gestolpert wäre, die durchaus mit diversen Filmen in meinem Kopf verknüpft waren. Also gab ich dem alten Laurence eine Chance und sah mir diese Hamletversion an (bisher kannte ich nur den Prinz von Jütland, also den Urhamlet)... und war restlos begeistert. Oliviers Verfilmung in schwarz-weiß, obwohl schon fast 70 Jahre alt, kann es durchaus mit den starken, bunten Verfilmungen eines ambitionierten und werkgetreu arbeitenden Kenneth Branagh aufnehmen. Bis in die kleinsten Nebenrollen klasse besetzt, die Kostüme und Kulissen sehr im Theaterstil (find ich toll) und selbst der geschraubte Shakespearetext wirkt lebendig und niemals angestaubt. Zwar nicht unbedingt was für jeden Tag, dafür ist er einfach zu lang und anspruchsvoll, aber man hört ja auch nicht jeden Tag Opern.

                          • 6

                            Der Film ist im Prinzip nicht anders, wie andere Filme mit unseren beiden Lieblingsdeppen auch... wobei mich persönlich die kleine Randgeschichte um den verschollenen Lord doch mehr verstört hat als die angeschusterte Vorgeschichte... hingegen finde ich die Schabernackgeschichten der Kommilitonen sehr gut. Von denen hätte es ruhig ein paar mehr geben können.

                            • 9

                              Ich danke meinem besten Kumpel heute noch, daß er mir diesen Film aufgeschwatzt hat, allein von der Beschreibung hätte ich ihn mir wohl nicht angesehen...
                              Man kann eigentlich keinen Kommi dazu schreiben, ohne zu spoilern, also... ANSCHAUEN!
                              Der ist mal richtig geil mit seinen Twists und Turns!

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                              • 8

                                Vor ein paar Tagen lief auf dem Disney Channel eine kleine Zusammenfassung über Disneys berühmteste Hunde... die Szene mit dem Gewehr aus Jello war natürlich auch dabei... und ich heule heute noch Rotz und Wasser, wenn ich das sehe...
                                Es gibt einfach Filme, die werden einen immer berühren...

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                                • Ein wunderbarer kleiner Abriss über das Leben eines der ganz Großen. Echt ein Jammer, daß er nie den Ritterschlag bekommen hat. Verdient wäre er allemal gewesen.

                                  • 7

                                    Als Erstes: Die Hauptdarsteller
                                    Emma Thompson in ihrer Rolle als sturer, sogar engstirniger und vorurteilsbeladener, Schriftstellerin mit trauriger Kindheit hat eine gewiss schwere Aufgabe... zu leicht kann die Darstellung zum absoluten "Ar...lochcharakter" mutieren, so wie mit Denethor im Herrn der Ringe geschehen. Aber Emma Thompson wäre nicht die Darstellerin von Format, die sie ist, wenn sie es nicht großartig machen würde.
                                    Tom Hanks als Walt Disney hat die dankbarere Aufgabe in diesem Film, denn er muss nichts weiter sein als der nette Onkel aus der Nachbarschaft. Das konnte Hanks schon immer und man wird damit nie enttäuscht werden.
                                    Colin Farrell als Travers trunksüchtiger Vater ist sehr überzeugend, gefühlvoll und trotz seiner Trunksucht für mich schon der liebenswerteste Charakter des Films.

                                    Die Geschichte selbst:
                                    Man bemüht sich hier sehr dem Zuschauer glauben zu machen, wie sehr Disney die Verfilmung des Buches am Herzen lag. Fakt ist, daß er P.L. Travers jahrelang wegen der Rechte hinterher gelaufen ist. Und daß Travers ihre eigene Auffassung von der Umsetzung der Geschichte hatte. Aber das dürfte es an Fakten im Zusammenspiel zwischen ihr und Disney schon gewesen sein. Klar, daß man Disney selbst in möglichst gutem Licht erscheinen lassen möchte, selbst über die schwarzen Flecken (zB in der McCarthy-Ära) seiner weißen Weste hinweg, aber muss man es deswegen gleich so dick auftragen? Wer sich die Mühe macht, während des Abspanns sitzen zu bleiben und sich die Tonbandaufnahme von Travers anzuhören, der wird auch merken, daß die Frau zwar hart verhandelt, aber keinesfalls der Drachen ist, als welcher sie der Film darstellen möchte.
                                    Hingegen ist die Hintergrundgeschichte über ihre Kindheit in Australien sehr wertefrei gestaltet, die einzige Bewertung geschieht hier mehr durch das Erleben aus der Perspektive der kleinen Travers, aber das finde ich persönlich nicht nachteilig.

                                    Mein Fazit:
                                    Der Film ist durchaus kurzweilig und versteht es gut, ein wenig auf der Gefühlsklaviatur des Zuschauers zu spielen. Von Heiterkeit bis Traurigkeit dürfte man eine ziemlich gute Bandbreite erleben, vor allem, wenn man versucht, die bekannten Fakten für die Dauer des Films hintanzustellen.

                                    • Ein fantastischer kleiner schwarz-weiß Thriller aus dem Hause Hammer, der leider NIE über den Kanal geschwappt ist, ist zweifelsohne Cash on Demand aus dem Jahre 1961.
                                      Hier treffen Peter Cushing als pedantischer und überaus unsympathischer Bankmanager und Andre Morell (Dr. Watson aus Der Hund von Baskerville 1959) als vermeintlicher Gentleman-Bankräuber aufeinander.
                                      Ich wage zu bezweifeln, daß es je einen besseren Nicht-Horror aus der Hammer-Schmiede gegeben hat. Und ebenfalls wage ich zu bezweifeln, daß Peter Cushing in irgendeinem Film jemals mehr Können an den Tag gelegt hat als hier.