corinna.freiburg - Kommentare
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Alle Kommentare von corinna.freiburg
Als der in Deutschland rauskam war ich gerade alt genug, ihn mir auch ansehen zu dürfen, aber ohne einen Schulkollegen wäre ich vielleicht garnicht drauf aufmerksam geworden. Rodriguez? Tarantino? Nie gehört... George Clooney? Der Typ aus dieser Krankenhaus-Serie? Und das steht in der Videothek in der Horrorecke? Na gut, was soll schon passieren? Videorücken liest sich interessant, nimm mal mit...
Der Film ist ein waschechter Tarantino, obwohl Rodriguez Regie führt, nicht Quentin selber. Und Clooney ist erfrischend anders als der TV-Krankenhausarzt. Der kann ja richtig gut ein Miststück sein. Dann der herrlich überdreht-wahnsinnige Tarantino als sein Bruder, Harvey Keitel und Juliette Lewis als Vater und Tochter mit einer Performance, wie ich sie später noch in anderen Tarantinofilmen wiedersehen sollte. Eigentlich folgt dieser Film vielen Mustern, die sich in anderen Tarantinofilmen wiederholen, aber der hier wird immer und ewig mein erster dieser Art sein. Und durch den kompletten Wandel von Realität zu Fantasy im Titty Twister gibt es gleich nochmal Sympathiegewinn für mich obendrauf. Wird für die anderen Tarantino-Teile schwer, den zu toppen.
Der Film ist überwältigend in allem, was er bietet, aber dennoch ist und bleibt der erste Teil für mich noch immer der Beste der ganzen Reihe. Auch hier wird man wieder von der Allgewalt der Bilder und der Musik und überhaupt allem erschlagen. Allerdings werden in diesem Film nocheinmal eine ganze Reihe neuer Hauptpersonen eingeführt, wie etwa Theoden und seine Rohirrim oder Faramir und seine Männer aus Gondor. Doch der einzige, für den sich wirklich Zeit genommen wird, ihn wirklich als den Mistkerl einzuführen, der er ist, ist Grima Schlangenzunge. Der Rest geht etwas sehr in Orkverfolgungen oder Schlachtgetümmeln unter. Der Extended reißt auch hier wieder verdammt viel raus, aber es bleibt der Umstand, dass gerade dieser Teil nie soviel Eindruck bei mir gemacht hat, wie die anderen zwei Teile. Daher bekommt er von mir auch eine noch minimal schlechtere wertung als Return of the King.
Ausgangspunkt der Geschichte ist mal wieder ein Wissenschaftler, der Gutes will und Böses schafft. Mit haargenau der selben Ausgangsgeschichte, nämlich einem Monster, daß beim Kampf gegen den Krebs entsteht, könnte man heute immer noch einen Film machen, denn auch nach 50 Jahren suchen wir noch ein Heilmittel dagegen.
Was das entstandene Monster betrifft, so muss ich quasi zwanghaft an eine Raumschiff Enterprise-Folge aus dem gleichen Jahr denken, deren außerirdische Lebensform ebenfalls ein Silikat war (und mindestens ebenso haarsträubend komisch aussah) und ich komme nicht umhin, mir die Frage zu stellen: Wer hatte die Idee zuerst?
Manchmal wünsche ich mir eine Zeitmaschine, um zum damaligen Kinostart zurück reisen und die Publikumsreaktion beobachten zu können. Ob die Strohhalmschlürfgeräusche damals wohl auch schon als so lustig empfunden wurden? Ob die Geschichte mit den Knochen auch damals schon als himmelsschreiender Blödsinn empfunden wurde? Zugegeben, die Opfer der Monster sind schon ziemlich urgs, wenn man sie das erste Mal sieht, und die Mitose fand ich beim ersten Mal auch nicht besonders appetitlich... seitdem bekomme ich meist unbändigen Hunger auf chinesische Nudelsuppe, wenn ich die Szene sehe :D
Was bleibt? Trash aus der Hammer-Schmiede, wie üblich nicht wirklich gut und nicht wirklich schlecht. Aber Peter Cushing macht mal wieder immens viel Spaß.
"Erst versauen sie eine Operation und jetzt wollen sie mich an die Nadel bringen?"
"Ich könnte ihnen noch eine Transfusion machen..."
"Noch eine Transfusion und ich bin ein Vollblut-Ire."
Alter, echt jetzt?! The Cush darf mal Sprüche klopfen?! Und ich dachte, ich hätte schon alles gesehen... Okay, das rettet aus der absoluten Trash-Mittelmäßigkeit. Und ich gestehe, ich hätte wirklich gerne ein Sequel aus Japan dazu gesehen... das wäre vermutlich noch trashiger gewesen, aber ich würde es mir ansehen... selbst heute noch ;)
Waren die letzten Reboots nicht alle Bestrafung genug? Muss es echt immer weiter gehen damit? Nee, ich will nicht mehr... und dann auch noch Found Footage... warum muss alles seit Blair Witch und Paranormal Activity immer FF sein? TILT! Game Over! Ich nicht mehr... :(
Bisher der einzige Film, den ich sowohl wahnsinnig toll finde als auch bis zur Unausstehlichkeit hasse.
Ich weiß durchaus die Verbeugung vor Universals eigenen Filmmonstern zu würdigen, also Frankensteins Kreatur, Dracula und der Werwolf (die Mumie fehlt noch, aber die hatte ja ihr eigenes Reboot). Sie sind die Urväter der Kino-Horror-Ikonen in den 30er Jahren gewesen, daher finde ich die Idee an sich garnicht unbedingt schlecht, sie alle mit ner netten Story in einen Film zu packen.
Sein wir mal ehrlich, so schlecht ist die zugrunde liegende Geschichte garnicht, sie wird nur im Verlauf der Dreharbeiten zusehends niedergemetzelt, angefangen bei Kostümen (ehrlich mal, warum muss Van Helsing wie die moderne Version eines Cowboys angezogen sein?) über ziemlich creepige Charaktere (Was trägt eigentlich der Totengräber zur Geschichte bei, außer ständig die Leute aufzuhetzen? Oder ist genau das seine Aufgabe? Aber warum dann gerade der Totengräber? ABM oder wie? Und wo kommen die Zwerggestalten aus Das Böse auf einmal her?!) oder Gags, die schon seit gefühlt 50 Jahren nicht mehr komisch sind (Kate landet im Reiter auf Hugh, Wenham stolpert rückwärts über ein Sofa, etc...), gekrönt von mordsmäßig schlechter Tricktechnik (ich sag nur Mr. Hyde... ähnlich gruselig animiert wie The Rock in Return of the Mummy).
Hingegen fand ich den Q Branch des Vatikans, so sehr er an den Haaren herbeigezogen war, zum Wegschmeißen komisch, die Musik ist klasse, genau der richtige Mix aus Abenteuer und Epos und die kleine Verbeugung vor Tanz der Vampire (Ballsaal) zaubert auch ein kleines Nostalgieschmunzeln auf die Lippen.
Wofür ich den Film hasse, das sind die Bräute und Dracula mit ihrem elenden, theatralischen Overacting... das ist nicht cool, das ist nicht stylish, das ist peinlich. Außerdem hasse ich es, daß der Zuschauer diverse Bröckchen Info hingeworfen bekommen, auf die nie wieder zurück gekommen wird. Ist Van Helsing nun der Erzengel Gabriel? Und wenn, warum lebt er mit Amnesie auf der Erde? Und warum glaubt Dracula, er könne einen Werwolf an einer Stelle einsetzen, für die er Frankensteins Kreatur braucht, denn die ist definitiv k e i n Werwolf?
Und mein Hass-Overkill: Nur ein Werwolf kann Dracula töten?! Vorbei die Zeit, als man sich aus Kerzenhaltern oder Windmühlenflügeln eben ein Kreuz bauen konnte, um sich den gefährlichsten Blutsauger der Literaturgeschichte vom Hals zu halten. Da werd ich aber Probleme mit dem Handgepäck kriegen, falls ich je nach Rumänien reise...
Kann man schlechte Filme eigentlich spoilern? Man muss, sonst kann man nicht erklären, warum man den Film so schauderhaft fand...
Okay, Hammer versucht es nach längerem Mal wieder mit was anderem als Grusel. Hm, es gibt Kung Fu-mäßig was auf Fresse? Warum nicht, mal was anderes...
Die Handlung klingt ja erstmal auch nicht schlecht...
Ein amerikanischer Auftragsmörder (Stuart Whitman) kommt nach einem erfolgreichen Mord nach Hong Kong, um sich von seinem Zahlmeister sein Geld geben zu lassen... jedoch weiß der von garnichts und ist sogar noch sauer... und plötzlich hat unser Auftragsmörder nicht nur die halbe Unterwelt von Hong Kong auf den Fersen, sondern auch noch einen dubiosen, englischen Typen im schwarzen Ledermantel (Peter Cushing), der ihm nahelegt, im nächsten Flieger wieder zu machen, daß er weg kommt... nachdem ihm dessen Schläger ordentlich auf Fresse gegeben haben. Nur eine junge Chinesin und ihr Freund, der zufällig ein Kung Fu Champion ist, stehen ihm bei seiner Entwirrung des ganzen Durcheinanders zur Seite... und genau das ist der Film irgendwie auch... ein ziemliches Durcheinander mit ziemlich vielen Logiklöchern. Ich meine, sollen wir im Ernst glauben, daß man nach einem Mord an einem afrikanischen Staatsoberhaupt erstmal nach China fliegt, um sich dort seine Bezahlung abzuholen? Okay, muss er, sonst gibt es ja nicht Kung Fu-mäßig auf Fresse...
Dann... warum sollte eine junge Frau, die man überhaupt nicht kennt, einem gleich soweit helfen wie es die junge Dame hier im Film macht? Und warum sollte ihr Freund da mitziehen? Ach ja, er muss, sonst gibt es nicht Kung Fu-mäßig auf Fresse... bis dahin braucht man nicht unbedingt durchdachte Handlung, das muntere Hau-Drauf unterhält eigentlich ganz gut... aber dann taucht unser englischer Freund mit dem schwarzen Ledermantel wieder auf und gibt uns den Hintergrund zu dem ganzen Unfug... das hätte man jetzt vielleicht besser gelassen, aber wir brauchen ja was, um nochmal wieder zum Ende zu kommen, wenn wir endlich den Hauptbösewicht gefunden haben... den wir bisher ja noch garnicht kennen... außerdem bekommt unser Mörder ja immer noch seine ausstehende Kohle... okay, die bekommt er dann von unserem englischen Freund.
Was bleibt nach diesem Film? Es hat Hong Kong-Kung Fu-mäßig viel auf Fresse gegeben, es hat diverse erschossene Menschen gegeben, der Auftraggeber am Mord zu Beginn des Films ist gefunden und unser Auftragsmörder hat endlich seine Kohle... aber war das jetzt ein toller Film? Es war definitiv kein toller Film, es war Trash, aber sowas von... und das gemeine ist, daß es noch nichtmal Trash mit Kult-Charakter ist, wie etwa die von mir gern zitierten Godzilla-Filme... ich muss gestehen, ich habe mich in der Tat zwischendrin auch mal mit anderen Dingen beschäftigt. Ich glaube auch nicht, daß ich dieses Schätzchen tatsächlich ein zweites Mal sehen möchte...
Caution, may contain Spoilers!
Es ist ein massiv merkwürdiges Gefühl, sich das Kino mal wieder mit einer ziemlichen Horde Kinder teilen zu müssen, weil es nur Nachmittagsvorstellungen im heimischen Lichtspielhaus gibt. Aber es gab mir natürlich auch die Möglichkeit, mein Verständnis von Witz und Unterhaltung mit dem der Kiddies und der sie begleitenden Erwachsenen vergleichen zu können.
Und interessanterweise waren es gerade die Verweise auf die Filme der Neuzeit, die für die meisten Lacher sorgte, wie etwa Gandalf, Dumbledore, Michelangelo und Michelangelo, Batman und Green Lantern. Der größte Lacher des gesamten Films war interessanterweise der Auftritt von Han Solo, Chewbacca, Lando Calrissian und ihrem Millenium Falcon auf dem Weg zu einer Party, denen dann von Batman der Hyperantrieb geklaut wird. Dass der Falcon aufgrund dessen dann von der großen Weltraumschnecke gefressen wird entlockte mir einen Wahnsinnslacher, jedoch war es um mich herum ziemlich ruhig. Also Krieg der Sterne ist irgendwo bekannt, aber bei der jungen Generation noch nicht so gegenwärtig wie bei uns Mittelalten zwischen 30 und 50. Überhaupt zündeten viele Gags des Films weder bei den Kindern noch bei den Erwachsenen, und ich muss gestehen, viele waren auch für mich nur ein müder Rohrkrepierer (Batman Gags, Lantern Gags, Good und Bad Cop). Ich weiß nichtmal, ob bei der Holzhammerbotschaft des Films, nämlich "Du kannst etwas Besonderes sein, du musst nur dran glauben!" im Hintergrund noch gewisse Gesellschaftskritiken gewollt versteckt waren. Überteuerte Dinge des Alltags (Kaffee für 37$), die allgegenwärtigen Bau- und Verhaltensanleitungen (Dienst nach Vorschrift, nicht selbstständig denken), die Verdummung im Fernsehen, die ewig gleiche Musik im Radio und diverse andere Dinge sind zwar in Ansätzen vorhanden, aber gehen leider zu sehr unter, um die Erwachsenen genügend mit ins Boot zu holen. Aber vielleicht ist das auch nur ein Eindruck. Ich werde den Film, wenn er auf DVD rauskommt, nochmal in aller Ruhe schauen, vielleicht auch zwei-, dreimal. Denn irgendwie glaube ich, daß der Film einem bei mehrmaligem Ansehen doch noch mehr eröffnen könnte, denn dafür wurde ich gestern im Kino einfach zu sehr von vordergründigen Dingen überrollt.
Ohne Gabriel Byrne in der Besetzungsliste wäre ich auf dieses kleine Schmuckstückchen wohl nicht aufmerksam geworden, denn, ganz ehrlich, ich kann mit den Coens eigentlich nur wenig bis garnichts anfangen... bis heute verstehe ich nicht, was Filme wie O Brother, where art thou oder No Country for Old Men eigentlich von mir möchten... aber das ist ja auch irrelevant, wenn man dann doch mal einen erwischt, der es einem dann richtig antut... so wie dieser hier. Zwar gehen mir Caspers Sohn und der dicke, schreiende Boxer so massivst auf den Zwirn, daß ich schon abstellen wollte, aber das wird durch Szenen wie Leos Gemetzel im eigenen Haus, wunderbar surrealistisch mit dem elegischen Danny Boy untermalt, oder der Szene im Wald sowas von wieder aus dem Kopf gebrannt, daß man sie erträgt. John Turturros panisches und hysterisches Betteln um sein Leben vor einem mit eisigen Blick erstarrten Gabriel Byrne ist Suspense in Vollendung. Jeder weiß, daß Byrne so kalt denkt, daß es das sinnvollste wäre, einfach abzudrücken, aber man mag den Charakter irgendwie doch zu sehr, um es wirklich sehen zu wollen... Bei der ersten Sichtung murmelte ich selbst wie ein Mantra: Bitte, tu es nicht... Bitte, tu es nicht... bis ich vom harten Knall des Schusses mitten im Satz unterbrochen wurde, der sich sofort änderte zu: Das hat er nicht... Nein, das hat er jetzt nicht...
Tja, hat er oder hat er es nicht getan? Das verrate ich hier auf keinen Fall. Schaut ihn euch an, ertragt die furchtbar lange Einleitung und lasst Euch ein wenig auf den Film ein... der lohnt sich wirklich mal gesehen zu haben!
Super Kommentar über einen klassischen Krimi, der nicht die Frage stellt, wer es gewesen ist, sondern wie er geschnappt wird... ich glaube, dieses Rezeptes hat sich erst wieder Columbo bedient, aber es ist ein tolles Rezept.
Übrigens gibt es noch einen Film, wo Hitch auf seinen "persönlichen" Cameo verzichtet hat. In dem Kammerspiel "Cocktail für eine Leiche" besteht sein Cameo lediglich aus der roten Leuchtreklame, die man aus den Appartmentfenstern sehen kann (ganz klein, man muss echt drauf aufpassen). Ich such ihn auch immer wieder gerne, auch bei Filmen, die ich schon zig Mal gesehen habe ;)
Ist das echt schon meine 50ste Review? Und dann gerade dieser Klassiker? Na denn wollen wir mal...
Ich hab ne ziemliche Zeit gebraucht, um mit diesem Schätzchen warm zu werden. Allein schon das elendig lange Warten auf dem Bahnsteig, untermalt von dem nervigen Quietschen eines Windrades, ist vermutlich nicht jedermanns Geschmack... mir hat es den Einstieg in diesen Film regelrecht verleidet bis ich soweit im Erwachsenenalter angekommen war, um auch mal warten zu können und Geduld zu haben.
Nach der Dollar-Trilogie, die ja im letzten Teil auch eine gewisse Laufzeit hatte, ist dieser Leone fast schon ein wenig überlang... das hätte nach meinem persönlichen Dafürhalten auch etwas zügiger gehen können.
Aber trotz dieser Längen weiß der Film sowohl zu unterhalten als auch den Westernmythos zu demontieren und in sein Gegenteil zu verkehren, nicht zuletzt dank der Besetzung der beiden Hauptcharaktere, Charles Bronson als wortkarger Rächer und, herrlich gegen sein damaliges Image gebürstet, Henry Fonda als kaltblütiger Killer.
Die vielen Längen verderben mir persönlich etwas sehr den Spaß, dennoch schau ich ihn auch immer mal wieder ganz gerne, nicht zuletzt auch wegen der teils markigen Sprüche von Bronson und Fonda, die aber dennoch nie lächerlich wirken, und der, wie immer, bahnbrechenden Musik von Ennio Morricone.
Definitiv ein Klassiker, aber man braucht den persönlichen Aufhänger, der gefunden sein will, sonst wird man vermutlich niemals im Leben warm mit ihm.
Dieser Film ist wohl zu Recht die Mutter aller Haunted House-Filme. Schon die Einführung, in der die Geschichte des Hauses erzählt wird, vermag die erste Schicht Gänsehaut zu erschaffen, nicht zuletzt dank der schrebbelnden Musik. Die die Einführung abschließende Kamerafahrt im Schusstempo die Wendeltreppe hinab hinterließ mir schon den ersten kleinen Hauch von Gänsehaut, denn sie drängte mir ungewollt eine Art Point of View auf... doch von wem? Es sind doch alle im Haus tot.
Der Film arbeitet mit einigen Tricks dieser Art, denn es wird nichts, aber auch garnichts gezeigt (im Gegensatz zur Neuverfilmung Das Geisterschloss mit Liam Neeson), kein Gespenst, kein Dämon, nicht mal ein Nebelwölkchen im oder um das Haus. Wir sehen ein Muster an der Wand, welches mit der eigenen Fantasie ein Gesicht wird, aber vermutlich auch nur, weil wir es sehen sollen. Was wir kurz vor Ende im Salon sehen, verschweig ich hier mal. Alles andere können wir nur hören. Der gesamte Spuk erstreckt sich nur auf Geräusche, also springt das persönliche Kopfkino an, um sich vorzustellen, was diese Geräusche machen könnte...
Zudem wird der Zuschauer, da er mit dem Voice over schnell an Nell gekoppelt wird, dazu verleitet, den Film aus ihrer Sicht und ihrem Verständnis zu sehen, man denkt garnicht im Traum daran, sich mit einer der anderen Figuren zu identifizieren.
Man wird also über den ganzen Film mehr oder weniger als Zuschauer manipuliert, so wie das Haus seine Bewohner nach und nach immer mehr manipuliert, besonders Nell.
Der Film ist immer noch toll für einen Gruselabend allein oder zu mehreren, wenn man komplett kein anderes Licht mehr anhat als diesen Film und es in der Wohnung oder im Haus komplett still ist. Nach Genuss dieses Films stellen sich heute noch sämtliche Nackenhaare bei mir senkrecht, wenn plötzlich eine Windbö ums Haus pfeift oder unvermittelt ein Deckenbalken anfängt zu knarren.
Der Film hat ja echt fast alles...
einen märchenhaften Score, bei dem man sich sofort ins ferne Bagdad von 1001 Nacht versetzt fühlt,
ein musikalisches Liebesthema, das absolut romantisch aber doch irgendwo zugleich federleicht und traurig daherkommt,
einen wunderbaren Sabu als den titelgebenden Dieb, immer neckisch, immer fröhlich und immer eine Idee im, nicht vorhandenen, Ärmel
eine wirklich bildschöne Prinzessin und einen jungen Kalifen, der einfach zum anknabbern ist, aber beide ein wenig steif und farblos, daher auch mein Abzug
eine Tricktechnik, die damals das Maß aller Dinge war (fliegendes Pferd, Riesenspinne)
UND Conrad Veidt! Alter Schwede, was hat DER mir Angst gemacht mit dem Blick seiner hypnotisierenden und stechenden Augen. Veidt ist der Inbegriff des bösen Magiers, wie er schaut, wie er sich gibt und bewegt... seine Präsenz ist so überragend und gewaltig, daß er wahrscheinlich selbst den Dschinni noch an die gegenüberliegende Palastwand drücken würde. Diese Augen machen mir noch nach dreißig Jahren Gänsehaut.
Und wenn ich dann noch lese, daß der kleine Darsteller des Sultans von Basra, Miles Malleson, am Drehbuch mitgeschraubt hat, der knapp 20 Jahre später bei einigen Hammer-Filmen immer der nette, kauzige, aber doch irgendwo komplett überdrehte Pastor, Arzt, Bestatter oder was auch sonst werden sollte, dann ist meine Überraschung auch kaum noch im Zaum zu halten, wo sich manchmal doch die tollsten Talente verbergen.
Der Film ist ein Juwel, wie es aus der Schatztruhe eines Kalifen aus 1001 Nacht nicht schöner sein könnte.
MacGyver... der Held meiner Jugend... das A-Team und Michael Knight in waffenloser Personalunion. Ich vermute, er hätte es sogar noch geschafft, sich aus ein paar Stücken Alufolie und einigen Toilettenrollen mit Armeemesser und Klebeband einen eigenen Airwolf zu konstruieren, wo er aus Bambus und Müllsäcken einen Ultraleichtflieger gebaut hat. Riss im Schwefelsäuretank? Komm, n paar Tafeln Schokolade rein und wir haben Ruhe. Ne Bombe auf einem Kreuzfahrtschiff mit nem Säurezünder? Ofenreiniger und fettarme Milch mischen und rein damit, Zünder entschärft, Schiff gerettet.
Gerade die ersten Folgen, die ja streckenweise noch an einige alte Filmschätzchen angelehnt waren, wie etwa Lohn der Angst oder 18 Stunden bis zur Ewigkeit, haben so schnell mein Herz erobert, daß auch die etwas mauen Folgen der späteren Staffeln noch sehenswert waren. Aber wer interessierte sich im Teeniealter für den Kalten Krieg oder den Kampf für die Umwelt? Obwohl ich gestehen muss, gerade die Folge mit den Nashornwilderern hat doch eine Speerspitze in mein Herz gerammt, die da lange nicht mehr raus wollte.
Und, ganz klar, MacGyvers persönlicher Dr. Moriarty in Form von Murdoc war immer ganz großer Spaß, selbst der Versuch, ihm seinen eigenen Hannibal Lecter in Form des wahnsinnigen Dr. Zito zu geben hatte noch irgendwo Klasse.
Und persönlich verdanke ich ihm den damals noch relativ mädchenuntypischen Spaß am Schrauben und Basteln, den ich heute noch habe, inklusive des Nachdenkens darüber, womit ich es jetzt basteln kann, wenn mir gerade etwas fehlt... :)
Alter Verwalter... was habt ihr nur hier angestellt, liebe Hammer Productions? Hatte man es durch den Kirchen-Set im Vorgänger AD 72 noch so eben geschafft, ein wenig Gothic vorzutäuschen, so war man hier endgültig in der Moderne angekommen... inklusive gruseliger Musik und einer noch gruseligeren Frisur für Michael Coles als Mann vom Yard. Und die Story toppt echt alles... ein wüster Ideenmix wird hier mit merkwürdigen Charakteren (Vampirbräute, Lammfellwesten-Motorrad-Halbstarke) verrührt, in der Hoffnung, dass da schon was Passendes bei sein wird...
Okay, es ist auch nicht alles schlecht... Joanna Lumley ist durchaus ein appetitlicher Eye-Catcher, das Grusel-Urgestein Freddie Jones ist ein wunderbar zerstreut-paranoider verrückter Wissenschaftler in der kurzen Screentime, die er mit Text haben darf, Christopher Lee sieht man seine Demotivation durchaus in der Beißszene an, aber dafür ist er bei seinen Racheschwüren gegen Van Helsing später voll dabei und bedrohlich wie eh und je... und Peter Cushing darf ein wenig zum Urvater von MacGyver (ich liebe ihn) mutieren, wenn er sich aus einem Silberkreuz eine Pistolenkugel gießt (die kleine Pistole könnte auch die zirpende Grille sein... ich schmeiß mich wech) und hinterher am Dornbusch auf die rettende Idee verfällt, wie wir Dracula denn jetzt endlich klein kriegen. Na gut, das rettet dann doch mit einem Minimum an Spaß vor der totalen Vernichtung...
Als ich die beiden 70er Draculas aus der Hammerschmiede das erste Mal gesehen habe, da dachte ich im Stillen nur so bei mir: Herrje, was für ein Mumpitz! Was haben die aus meinem Lieblings-Christopher und aus meinem Lieblings-Peter gemacht? Waren die wirklich so verzweifelt auf diese Rollen angewiesen? Sakrileg! Scharlatane! ...
Solche und ähnliche Gedanken sind wahrscheinlich unvermeidlich, wenn die Gruselikonen der Kindheit plötzlich so verhunzt werden. Seitdem sind zwanzig Jahre ins Land gegangen und gar viele wirklich dumme und uninspirierte Grusel-, Horror- und Trashfilme haben meine Augen gekreuzt. Und ich muss gestehen, bei erneuter Sichtung find ich diesen Film garnicht mehr so schlimm wie früher. Zumal ich seitdem auch Hammers absolute Trashperle Seven Golden Vampires sehen durfte. Und wenn dieses Trashgebilde mich schon mit einer unglaublichen 8 unterhält, so kann ich diesem Dracula keine schlechtere Wertung geben, denn die ungewollte Komik unterhält mich hier sogar noch ein wenig mehr... unter anderem das von einem Mitpiloten erwähnte Totduschen von Christopher Neame als Nachwuchsvampir. Falls irgendwer mal rausbekommen sollte, wie oft diese Szene wegen Lachanfällen der Beteiligten wiederholt werden musste, ich würde es gerne mal erfahren... :)
Und mal ganz ehrlich, nach nunmehr 14 Jahren (erster Dracula - Kerzenhalter) darf Cushing nochmal so richtig den Bad Ass machen, wenn er Lee mit der Schaufel den Rest gibt? So nach dem Motto: Ich krieg dich tot, du Bastard!
Yeah, das gefiel mir, das hatte Style.
Du merkwürdiger Trashfilm, du hast mein Herz doch erobert.
Einige meiner Mitpiloten haben sich bereits so wunderbar über diese kleine Indipendentperle ausgelassen, daß man es eigentlich selbst garnicht mehr müsste... und dennoch muss auch ich rauslassen, was da raus will.
Die erste Begegnung mit diesem Schätzchen hatte ich bei meinem Bruder und meiner Schwägerin, als gerade das Ende mit der Kathedrale lief. Was ich sah, schien interessant zu sein und so kramte ich den Videomitschnitt von meiner alten Dame aus dem Schrank. Mysteriös schon die Eingangssequenz... Burton sitzt in einem abgedunkelten Zimmer vor dem Fernseher und sieht sich eine anbahnende Katastrophe der bemannten Raumfahrt an, wird unvermittelt mit dem Stuhl umgedreht und ohne weiteren Kommentar von einer nicht zu sehenden Person mit einer Büste erschlagen. Alter, was war denn DAS gerade?! Ich meine, Hitchcock wartet wenigstens bis zur Mitte des Films, bis er seine Hauptdarstellerin unter der Dusche umbringen lässt, aber so?
Okay, der Schock ist schnell überwunden und wir steigen ein in einen scheinbar klassischen Whodunit... bis unsere vermeintliche Leiche das Atmen beginnt. Was hält diesen Menschen jetzt noch am Leben? Diese Frage wird uns eine ziemliche Zeit über den Film begleiten.
Dann beginnen die Rückblenden aus Morlars Leben... und jede einzelne davon baut eine Ecke Grusel und Mystery auf die vorhergegangene oben drauf. Die Episode mit dem Lehrer ließ mich das erste Mal unangenehm schaudern... nur durch die Art, wie der Bursche ihn ansieht. Diese Augen sind einfach... *schauder*
Die beste Episode definitiv der Ehekrach mit seiner Frau und ihrem Geliebten (schon in dieser Nebenrolle einsame Klasse: Jeremy Brett) und die haarsträubendste Episode (in puncto Grusel, nicht Glaubwürdigkeit) die Jumbo-Katastrophe. Da stellten sich aber alle Haare im Nacken senkrecht (und das war noch vor 9/11). und ich habe mindestens so ungläubig in diesem Moment gestarrt wie Lee Remick.
Ich will das Ende nicht vorwegnehmen, aber bei den Szenen mit der Kathedrale und der Ankündigung Windscale, zusammen mit der treibenden, einen verfolgenden Musik, verkrallen sich meine Nägel heute noch in Kissen, Sofa, Decke oder was sonst gerade in meine Hände kommt. Und wie bei einigen Mitpiloten entdecke ich auch bei erneutem Sehen neue Schichten, für die ich beim letzten Mal noch zu jung, zu unbedarft oder zu unaufmerksam war. Wenn man ihn einmal für sich entdeckt hat, wird er in den seltensten Fällen jemals langweilig werden. Ich habe ihn jetzt mindestens schon 10 Mal gesehen und bin noch immer gespannt, was ich als nächstes entdecken werde.
Klassiker, unterbewertet, sehenswert, super Film!
Eine Warnung an alle Mitpiloten, es wird wahrscheinlich lang und vermutlich diverse Spoiler geben. Wer die nicht möchte, der möge bitte meinen Kommi sofort überspringen.
Danke für Euer Verständnis :)
Der Trailer war klasse, ich freute mich richtig darauf, mal wieder einen biblisch angehauchten Schinken sehen zu dürfen. Man hörte natürlich von diversen Net-Bekannten schon im Vorfeld, daß es hier mit Bibel nicht weit her ist, also richtete ich mich darauf ein, diesen Background ganz schnell wegzuschieben, falls es erforderlich sein sollte. Die Besetzung klang auch vielversprechend mit Russell Crowe, Ray Winstone, Anthony Hopkins und Emma Watson, also kann der Film ja so schlecht doch nicht werden. Regie Darren Aronofsky? Ach, der von Black Swan, na gut, schaun wir mal...
Herr im Himmel, was wird man hier schon in den ersten Minuten mit Blödsinn überfahren... zur Erklärung, so lange brauchte ich, um endlich das Alte Testament aus dem Kopf zu verdrängen. Und es geht auch nicht unbedingt besser weiter...
Allein schon die schriftliche Einstimmung: Nach Adam und Eva gab es Kain, Abel... und Set?! Den muss man in meiner Bibel vergessen haben... na gut, erstmal weiter...
Die Nachfahren Kains beuteten die Erde aus und zerstörten sie mit ihrer fortschreitenden Industrialisierung... bitte WAS?! Industrialisierung? Zu einer Zeit, in der der Mensch nachweislich noch nicht einmal das Rad kannte, zerstörte er mit Industrie die Erde? Nein, nein, Kopf aus, Corinna, Kopf aus! Ach, mit Industrie meinen sie nur Bergbau... okay, lass ich gelten...
Dann lernen wir bald Noah und seine Familie kennen... eine Jäger- und Sammlerfamilie, wenn man so möchte. Und sofort lernen wir Noahs Verständnis des Lebens kennen: Wir pflücken keine Blumen, wenn wir sie nicht benötigen. Wir jagen und essen keine Tiere, so wie die bösen Nachfahren von Kain, denn zum Überleben brauchen wir sie nicht. Nur die bösen Nachfahren Kains glauben, daß sie vom Fleisch der getöteten Tiere stärker werden. AUTSCH!!! Hat man einem Kinozuschauer schonmal mehr direkt in die Fr...e schlagen können, als mit dieser Verfremdung, auf die selbst ein Berthold Brecht stolz gewesen wäre? Bist du nicht Veggie, dann bist du böse. Dann verdienst du es auch, daß die Flut dich vom Angesicht der Erde wäscht, denn du tötest das einzige, was auf Gottes großer Welt wirklich unschuldig ist. Der Film ist noch keine halbe Stunde alt und ich möchte schon einen Schreikrampf kriegen...
Nein, lass gut sein, die Geschichte an sich ist ja in Ordnung, bleib ruhig und schau weiter.
Nein, ich hör jetzt auf, die Handlung wiederzugeben, versprochen. Ich hab jetzt auf reinen Filmspaß umgeschaltet, jetzt kann es nur besser werden... denkste!
Noah ist ein etwa ebenso liebenswerter Charakter wie Thorin Eichenschild in Peter Jacksons Hobbit... ich empfinde ihn als das A.....och vom Dienst. Er ist alles andere als ein liebevolles Familienoberhaupt, er lässt keine Gelegenheit auf der Arche aus, seiner Familie zu sagen, daß sie ebenfalls abkratzen werden, daß er, sofern seine Schwieger-/Stieftochter ein Mädchen zur Welt bringen sollte, er dieses nach der Geburt eigenhändig umbringen werde und so weiter... und das soll der namensgebende "Held" unseres Filmes sein?! Jennifer Connelly ist nichts weiter als farb- und kraftlos, denn plötzlich kommt der Film nicht mehr aus dem biblischen Patriarchat raus, wo Noah alles zu sagen und zu entscheiden hat? Sie steht nur heulend und schreiend daneben, als er loszieht, um seine eben geborenen Enkeltöchter umzubringen...
Emma Watson ist auch aus ihrer Hermine Granger noch nicht raus... schlimmer noch, sie ist zwar irgendwo eine kleine moralische Instanz, wie zu Harry Potterzeiten, aber auch sie steht nur weinend da, beide Kinder auf dem Arm, und erwartet weinend, daß Noah endlich mit dem Messer zusticht? Die Nummer glaub selbst ich nicht, obwohl ich noch keine eigenen Kinder habe. Dennoch weiß ich, daß eine Mutter wie eine Bestie um ihre Kinder kämpfen wird, wenn es erforderlich wird.
Jetzt hab ich mich aber genug ausgek..zt., bleibt noch eine Frage im Raume...
Gibt es überhaupt etwas, was mir an diesem Film gefallen hat? Doch, in der Tat, die CGI-Technik fand ich äußerst gut umgesetzt. Die Computerzauberer haben sowohl wunderschöne Wälder als auch fantastische Einöden geschaffen. Die Flut, bzw. ihr Ausbruch, überrollt einen selbst in 2D und die steingewordenen Engel überzeugen sowohl als Steinkreaturen als auch als die lichtgewordenen ätherischen Wesen, als welche sie wieder zu Gott zurückkehren dürfen. Auch die ganzen Tierherden, die in die Arche strömen, geben das Gefühl, daß hier wirklich lebendes Getier unterwegs ist. Das hat mir wirklich Spaß gemacht.
So, das war meine persönliche Meinung zu Noah, inklusive diverser Diskussionspunkte meiner Mitkinogänger gestern.
Unser sieben Mann starkes Urteil: Netter Hollywood-Fantasy-Film, mehr aber auch nicht!
Der Film bekommt von mir schonmal vorweg einen monstermäßigen Nostalgiebonus. Harryhausens letzter großer Film und eine kleine Verbeugung an seine eigenen Arbeiten aus den 50er und 60er Jahren. Hamlin oder Bowker mögen nicht die besten Darsteller ihrer Zeit gewesen sein, aber das machen Olivier, Smith und Andress auf dem Olymp allemal wieder wett, finde ich. Besonders begeistert haben mich als Knirps die gruseligen Monster, allen voran natürlich Medusa. Das fliegende Pferd Pegasus war damals für mich echt genug, um eines haben zu wollen, hingegen fand ich den animierten Geier und den zweiköpfigen Hund schon damals nicht gruselig.
Schön finde ich, daß der Film auf jegliche Form von Materialschlacht oder sonstigen Schnickschnack verzichtet und einfach in groben Zügen die Legende von Perseus nacherzählt (und immer noch näher dran ist als diese elende CGI-Schlacht der Neuverfilmung). Klar, hätte man auch damals bestimmt besser machen können, aber man hätte es, wie einige doch trashige 80er-Filme zeigen, auch noch um ein vielfaches schlechter machen können.
Der Film ist genial, so genial, daß er einen erschlägt. Leider schaffen wir es hier nicht mehr so ganz, wieder zu der tiefen Verbundenheit der Gefährten zurückzukehren, die man im ersten Film so wunderschön aufgebaut hat. Man trifft sich bei Frodo am Krankenbett und hüpft vergnügt umeinander... das war mir dann doch ein wenig zu hektisch, wo wir für alles andere soviel Zeit hatten. Deshalb bewerte ich ihn auch schlechter als den ersten Teil.
Glücklich bin ich auf jeden Fall darüber, daß im Extended die Szenen mit Saruman und Saurons Mund dazugekommen sind... nicht, daß ich letztere vermisst hätte, aber ein im Turm eingesperrter Saruman, auf den Baumbart dann aufpassen soll, das hat mich im Kino doch ein wenig verstört. Ein Hoch auf den Extended, diese Glanzleistung von Lee und Dourif rauszuschmeißen war echt ein Sakrileg.
Carpenter hat gewiss bessere Filme gemacht als diesen, dennoch ist er vielschichtiger als manch anderes seiner Werke. Als Teenager habe ich einen ganz anderen Film gesehen als heute. Hat Carpenter damals noch versucht, mit der Gesellschaft, die die Reagan-Regierung geschaffen hatte, abzurechnen, so stellt man heute, knapp 30 Jahre später fest, wie visionär der Film damals gewesen ist. Den Menschen geht es immer schlechter, ihre Arbeitsplätze brechen weg, Altersarmut und Arbeitslosigkeit sind auf dem Vormarsch, von den Medien wird man wahlweise berieselt oder belogen... und zwar heute, jetzt und hier! Und wir lassen es zu... wir sind ebensolche Schafe, wie es die Menschen in diesem Carpenterfilm sind. Wir schlafen und nichts kann uns befreien, weil im tiefsten Innern jeder von uns weiß, daß man als Einziger zum Scheitern verurteilt ist, so wie es auch John und Frank in diesem Film sind.
Wieder eine klasse Kritik zu einem doch weitestgehend verkannten Film. Aber ich kann mich vollkommen anschließen, als Teenager habe ich einen ganz anderen Film gesehen, als ich das heute tue.
Erschreckenderweise ist gerade dieser Film eigentlich aktuell wie nie, nicht nur für die USA, sondern für uns alle. Überall geht es um Wachstum, Bekämpfung der Armut und Arbeitslosigkeit (die wir damit irgendwie immer weiter vergrößern), Verteilung von Macht und Reichtümern auf einige wenige ausgesuchte Menschen und die Berieselung durch die Medien, inklusive Wahrheitsfälschungen in den Nachrichten. Vor diesem Hintergrund war Carpenters Film nicht nur kritisch, sondern geradezu visionär!
Eine absolut super schmunzelnmachende Rezension zu einem absolut verkannten und genialen Trashfilm der 70er. Auch Deine Vergleiche zu den Twilight und Coppolas Dracula sind wunderschön. Dein ganzer Artikel spricht mir aus der Seele. Ansehen, nicht zu ernst nehmen und man hat richtig Spaß dran.
Ich habe von den Spielen immer gehört, aber zu dem Zeitpunkt, als ich mir den Film ansah, hatte ich noch keines davon angespielt (inzwischen aber nachgeholt). Das Einzige, was ich wußte, war, daß der Prinz wohl ein begnadetes Parcours-As ist. Dementsprechend schön fand ich, daß dem im Film Rechnung getragen wurde.
Jake Gyllenhaal kannte ich bis daher noch nicht, einige Filme wurden aber sofort danach auf die Liste gesetzt.
Gemma Arterton als Prinzessin Tamina (Mozarts Zauberflöte?!) ist sowohl Schöne als auch Biest, Prinzessin als auch Zicke, ohne es jedoch zu stark zu übertreiben. Und ihre Auseinandersetzungen mit Prinz Dastan leben von einer Chemie zwischen ihnen, die richtig schön knallt.
Alfred Molina, Ben Kingsley... da braucht man keine Worte, die sind beide IMMER herausragend.
Großes Abenteuerkino, welches sich einer ziemlichen Bandbreite an CGI bedient, aber dieses dennoch nicht mit dem Holzhammer zuschlagen lässt. Nach dem Anspielen von Sands of Time fielen mir noch ein paar nette kleine Reminiszenzen im Film mehr auf, was den Spaßfaktor beim erneuten Schauen gleich nochmal erhöhte. Den werd ich mir so schnell wahrscheinlich nicht leid sehen...
Horror? Wohl auch eher ein Mysterythriller... wobei... Thriller ist auch da an einigen Stellen komplett am Thema vorbei, da greift dann doch eher wieder Teenagermelodram... DePalma hat definitiv versucht, die Vielschichtigkeit von Stephen Kings Erstling einzufangen, leider hat er dabei auch viel auf der Strecke gelassen, was im Buch noch um die Geschichte, die im Film gezeigt wird, drum herum erzählt wird. Ich habe die neue Verfilmung noch nicht gesehen, daher weiß ich nicht, ob man es dort besser gemacht hat oder überhaupt machen konnte.
Sissy Spacek ist eine gute Wahl für die Hauptrolle, denn Carrie wird als unscheinbar, blass und farblos beschrieben und genauso sieht sie im Film dann auch bis zum Abschlussball aus. Auch die anderen Mädchen sind durch die Bank wunderbare Highschoolbiester, allen voran Nancy Allen, das Obermiststück.
Die Jungs hingegen bleiben da unglaubwürdig bis hochgradig lächerlich, mit Ausnahme von John Travolta in seiner ersten größeren Rolle. Er ist ein wunderbarer Scheißkerl.
Einige Passagen hätte man sich definitiv schenken können, inklusive der wunderbar lächerlichen Synthiemusik, andere Passagen sind definitiv von Altmeister Hitchcock geprägt, inklusive der schneidenden Geigenlaute à la Psycho.
Vielleicht für das heutige Publikum etwas sehr angestaubt, zumal mit diesem reißerischen Untertitel Satans jüngste Tochter, aber dennoch sehenswert, auch ohne viele reißerische Effekte und trotz seines eher schleichenden Erzählstils.
Wenn man beim Vorspann nicht merkt, auf was für eine Fahrt man sich bei diesem Film einlässt, dann wird man von der merkwürdigen Handlung doch erstmal überrollt. Eine vermummte Gestalt spielt Orgel, dirigiert dann eine mechanische Band und zieht dann los, um seinen ersten Mord zu begehen... alles vollkommen ohne Zusammenhang, wie man in diesen Film quasi reingeschubst wird... und dennoch macht es irgendwo Spaß, dabei zu bleiben. Mich persönlich begeistern immer die Beamten von Scotland Yard, die erfolglos versuchen, des Mörders habhaft zu werden, besonders der Vorgesetzte des ermittelnden Inspektors. Da fragt man sich doch zwangsläufig, wie der Typ es geschafft hat, Polizeichef zu werden.
Der Film mag kein Meilenstein sein, aber dennoch machen auch neuere Filme hier noch ihre Anleihen, wie etwa der erste Teil von Saw, wo die junge Frau unter Zeitdruck an einen Schlüssel im Körper eines Lebenden kommen muss, um diesen ekelhaften Kieferbrechhelm loszuwerden. Eindeutig hier geliehen, denn auch Joseph Cotton muss hier unter Zeitdruck seinen Sohn aufschneiden, um an einen Schlüssel zu kommen, der ihm das Leben rettet (wo ich mir immer die Frage stelle, wie Phibes den da rein bekommen hat). Und wie man ein komplettes Ärzteteam nach Motiven der 10 ägyptischen Plagen umbringt ist auf jeden Fall sehenswert.