Couga[MH] - Kommentare

Alle Kommentare von Couga[MH]

  • 7

    Gecarried vorallem von Oldman, Caine, Hardy und Hathaway. Fühlt sich aber wie eine sehr viel schwächere, weichgespültete Version von Dark Knight an, inklusive des Drehbuches.
    Man soll glauben, dass Mr. Wayne 8 Jahre einfach unter einem Stein gelebt hat. Lazy writing en masse, von dem es in Dark Knight kaum welches gab.
    Unwürdige Fortsetzung (bis auf die Schauspieler), der man anmerkt, dass sie egentlich nicht geplant war.
    Es ist jedoch auch befriedigend, die Charaktere weiterleben zu sehen, die Musik wieder zu hören, more of the same zu bekommen, auch mit dem schwerfälligen Script. Immerhin gewohnt starke Direction von Nolan.

    • 8

      Voll schön der Film. Mag wie die beiden Themes zusammenkommen - nämlich zum einen zu zelebrieren was einen anders and besonders macht, sowie die Bedeutung von Famile - um auch zu zeigen, wie eine Familie am besten funktioniert (und auch jede andere Form von Gruppe): indem man das was einen unterscheidet eben unterstützt anstatt es als Problem zu sehen.

      Dabei schöne Action, richtig gut geschrieben, intelligent, super sympathisch, teilweise herzerwärmend und mit einer immer noch tollen Optik. 😊

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      • 8

        Kritiken zu THE WAY OF WATER lesen sich befremdlich, als hätte man den Film nicht gesehen und kritisiere stattdessen den ersten Teil.
        Denn AVATAR 2 macht tatsächlich alles besser als der Vorgänger, indem man sich auf dessen Stärken (Naturthematik, esoterische Ansätze, Visuelles und Action) fokussiert und weiter ausbaut, während man die Schwächen (Story und Charaktere) verbessert hat.

        Auch wenn eindeutig zu lange, fühlen sich die 3 Stunden erstaunlich kurzweilig an. Die Action ist fantastisch inszeniert, zeigt die Handschrift Camerons, und hält die Spannung toll. Die Story ist sehr viel weniger generisch und die Charaktere, die mehr Zeit bekommen, sind verfeinert.

        Ich kann nicht anders als beeindruckt sein, dass so ein Über-Blockbuster die Eier hat, so viel Fokus auf Spiritualität und Naturverbundenheit zu legen. So wie gefühlsbetont und liebevoll THE WAY OF WATER ist.
        Ich liebe, dass ein großer Teil des Films einfach davon handelt wie die Navi-Protagonisten die Welt und Kultur den Wasser-Navis kennenlernen oder Worldbuilding ist.
        Der Detailgrad der Welt, ihrer Kreaturen und Gebiete können mit nicht all zu vielen anderen Filmen verglichen werden - ein Vorteil der langen Produktionszeit.

        AVATAR 2 schafft es, die Themen rundherum Familie, Rassismus, Natur und Spiritualität mit genug Komplexität zu behandeln, ohne dabei seine Blockbusterqualitäten zu verlieren, aber stattdessen die Fehler des Vorgängers zu großen Teilen aufzubessern. Magisches Sequel!

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        • 8 .5
          Couga[MH] 04.06.2023, 22:53 Geändert 05.06.2023, 03:07

          Alter, so krass. Ich hab den Film erstmal ignoriert, weil es mir auf den Kecks ging, wie Batman ausgelutscht wurde. Problem ist, ich schaue gerade den Film, bin bei der Hälfte und das ist mit der beste Batman-Film / Superhelden-Film allerzeiten.

          Die ersten rund 10min waren SO toll atmosphärisch. Audiovisuell ist der Film so fucking fantastisch. Direction, Kamera & Production Design sind auch so toll. Und dann noch dieser Hitchcock-Einschlag, komplett nicht erwartet. Hab ich nachgelesen, aber macht Sinn, hatte direkt Rear Window Vibes bei den Szenen, in denen Batman Fenster spioniert.

          Mir erschließ sich sofort, gegen meiner Erwartungen die Existenzberechtigung für diesen Film. Batman von 1989 ist Batman im Burton Universum, Dark Knight ist Batman im Nolan Universum, THE BATMAN ist Batman im Batman Universum; einfach im Film-Universum.
          Nach etwa 15min, als u.a. der geile Regen nachließ und der Fokus von der Atmosphäre und Audiovisuellen eher auf die Charaktere umschwing, war ich jedoch wieder weniger begeistert. Das Character Writing & die Story fand ich wieder mehr wie erwartet / befürchtet - nett, aber nicht viel mehr. Dachte ich zu erst. Aber dann hat es sich gefangen (ca. als der Riddler auftauchte) und ich hörte auch auf, mich am Pattinson-Casting zu stören, nachdem ich begriff, das Batman aus Angst vor emotionalen Schmerz so spröde wirkt und bisschen unnahbar ist, fast schon bisschen autistisch sein soll und eben nicht das Produkt schlechten Writing or Casting ist. Es ist den Umständen geschuldet realistisch. Sogar Humor kann der Film, hab mich weggeschmissen bei der Szene mit dem Penguin-Verhör...

          (So, schau jetzt die zweite Hälfte... Bewertung wird bei Gegebenheit angepasst & der Kommentar ergänzt! Hab noch nie für einen frühzeitigen Kommentar den Film gestoppt... hab aber auch generell seit Jahren hier nix mehr geschrieben, aber der Film ist echt cool...)

          EDIT:

          Bleibe dabei - der Film schafft es über 3h die meiste Zeit spannend zu bleiben (auch wenn der Film letztlich entschlangt werden könnte) und Batman, Post-Nolan, in einen Neo Noir-Superheldenfilm zu machen (70er-artige Linsen wurden btw verwendet), ein auf die Atmosphäre fokussierter Blockbuster, audiovisuell & Kamera/Regie/Schnitt-technisch auf einer Ebene mit Dune, Fury Road oder Blade Runner.
          Der Fokus passend mehr auf die detektivische Seite gelegt und hat damit auch mit dem Riddler, den passendsten Villain für diesen ersten Film. Batman weniger autoritär, selbstgerecht sondern bisschen verkorkst, reserviert und auch noch ein wenig grün hinter den Ohren (und schwarz um die Augen...).

          THE BATMAN inszeniert den Comic und Gothom mit einer bisher noch nicht erreichten Treue, auch wenn Batman Begins und vorallem die Burton Filme zumindest letzteres auch gut gemacht haben, aber das ist ein anderes Level. Es ist ein anderer Film als Dark Knight, beweist damit mehr als seine Daseinberechtigung und muss sich qualitativ nicht dahinter anstellen.
          Can’t wait for Part II!

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          • 7

            Audiovisuell ziemlich phantastisch. Leider zu lang. Sehr gut inszeniert, aber das Drehbuch scheint nicht schnell genug.

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            • 8

              MATRIX RELOADED ist ein Film über die Natur des Glaubens, sowie über die Natur des Menschen.

              Wie der "Architekt" es selbst zu Neo sagt:

              "Hope is the quintessential human delusion, simultaneously the source of your greatest strength and your greatest weakness."

              MATRIX RELOADED soll nicht nur für die Charaktere eine Dekonstruktion dessen sein, woran sie geglaubt haben - der Zuschauer wird mit einbezogen. Ich möchte die negative Resonanz der Matrix Sequels nicht darauf reduzieren, aber Hauptfaktor für jene scheint die schwer greifbare und auch einfach unangenehme Thematik zu sein. Die Wachowskis sind natürlich weder die Ersten noch Letzten die solche Themen in ihren Filmen behandeln, aber kombiniert mit diesem Wert auf Coolness, Style und Kämpfen, zusammen mit teilweise sehr konfuser Story und Dialogen, machen sie es sich natürlich nicht unbedingt leichter verstanden zu (wollen) werden.

              Das Gespräch mit dem Architekten ist der Kern des Film, bzw. der Reihe. Denn hier sehen wir die Herangehensweise der Wachowskis an die Essenz von Cyberpunk: Dem Verstehen des Menschen durch die Gegenüberstellung dessen mit dem nicht Menschlichen, den Maschinen.

              Die erste Entwurf der Matrix, einer Kopie der Realität dienend als Simulation für die Menschen, hat nicht funktioniert, da man den Fehler machte, den Menschen eine perfekte Welt zu geben. Menschen sind perfekt, wenn nur, in ihrer Imperfektion, demnach ist ein Utopia kein funktionierendes Konzept für sie. Weitere Konzepte scheiterten ebenfalls, da sie ausschließlich auf dem Gesetzt von Cause & Effekt beruhten. Erst mit dem Einführen der für die Maschinen als Illusion angesehenen Idee von freiem Willen, Wahl, fühlten die Menschen sich in der Matrix wie zuhause, auch wenn diese dadurch "fehlerhaft" wurde.

              Denn hier liegt der Unterschied und das essenziellste Herausstellungsmerkmal des Menschen: Der freie Wille. Der freie Wille, an etwas zu glauben, einfach nur, weil es sich richtig anfühlt. Und damit vielleicht sogar am Ende richtig liegen.
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              Merovingian: You are here because you were sent here, you were told to come here and then you obeyed. It is of course the way of all things. You see, there is only one constant, one universal, it is the only real truth: causality. Action, reaction. Cause, effect.
              Morpheus: Everything begins with choice.
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              Morpheus ist natürlich des Glaubens größter Advokat im Film. Fast schon kindlich naiv in seinem Idealismus. Wobei Kinder ja schließlich als Erinnerung daran dienen, wie man richtig lebt. Wir sind schließlich immer noch Kinder, mit dem Unterschied, dass wir damals nicht viel wussten und wenig Verantwortung hatten. Heute wissen (oder meinen wir zumindest) deutlich mehr, haben deutlich mehr Erfahrung und wahrscheinlich auch mehr Verantwortung. Doch im Prinzip, liegt kein Unterschied vor.
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              Neo: But if that's true, that could mean you're a part of the system, another kind of control.
              The Oracle: Keep going.
              Neo: I suppose the most obvious question is: how can I trust you?
              The Oracle: Bingo. It is a pickle, no doubt about it. Bad news is there's no way you can really know if I'm here to help you or not, so it's really up to you. Just have to make up your own damn mind to either accept what I'm going to tell you, or reject it.
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              Wenn es nur eine Gewissheit im Leben gibt, dann die, dass wir nichts mit Gewissheit wissen. Das sagt uns der Verstand. Das Herz sagt uns garnichts, es fühlt nur. Wir müssen die Schlüsse daraus selber ziehen, dass kann keiner für uns tun, schließlich haben wir ja die Wahl.

              Es geht nicht darum, dass der Mensch nur glaubt, was er sieht. Es geht darum, dass er nicht sieht, was er nicht glaubt.

              MATRIX RELOADED will ein Manifest für das Glauben an das Leben und den Menschen sein. Denn das Gute kann nicht existieren, wenn man nicht daran glaubt.

              "But if we are to be prepared for it, we must first shed our fear of it. I stand here, before you now, truthfully unafraid. Why? Because I believe something you do not? No, I stand here without fear because I remember. I remember that I am here not because of the path that lies before me but because of the path that lies behind me. I remember that for 100 years we have fought these machines. I remember that for 100 years they have sent their armies to destroy us, and after a century of war I remember that which matters most... We are still here!"

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              • Werner Herzog zu Kanye Wests 'Famous' video:

                http://content.jwplatform.com/previews/37K7kTJv-DH8wQcDr

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                • 7 .5

                  Wer einen tieferen, sowie objektiveren Blick auf die Historie haben möchte, wird hier leider an vielen Stellen enttäuscht. Dafür ist STRAIGHT OUTTA COMPTON zu vollgepackt, zu hektisch erzählt und eben zu dominiert von den Sichtweisen bestimmer Personen.
                  Kann man sich aber mit einem oberflächerlichen Einblick anfreunden und sieht den Film eher als "von der originalen Geschichte inspiriert" an, wird man als Fan und als Nicht-Fan jede Menge Unterhaltung herausziehen können. Letztendlich wird die Essenz auch gut getroffen sowie verkörpert und die Intention des Films, ein Gefühl für das Erbe und den Einfluss NWA's zu schaffen, geht vollkommen auf.

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                  • 6 .5

                    In Episode I geht es immer noch um Abenteuer, fremde Welten und Völker, Liebe, Humor, Action und Dramatik. Episode I steckt immer noch unglaublich voll von Kreativität und Ideen auf einem Level, mit dem die wenigsten Geschichten mithalten können. Episode I schaut sich immer noch mehr wie ein Stummfilm als ein millionenschwerer pre-Spielberg-Blockbuster.
                    Episode I ist mutig genug, in neue Richtungen zu gehen, kontrovers zu sein, wenn es der Kopf dahinter verlangt. Eine Kontroversität, die sich im Tenor bestätigen sollte.

                    Ich möchte garnicht sagen, dass Jar Jar nicht nervig, dass CGI nicht öfters suboptimal und/oder zu exzessiv umgesetzt und auch die Geschichte nicht verbesserungswürdig ist, aber Episode I atmet immer noch Star Wars-Luft & durch seine Adern fließt durch und durch Star Wars-Blut und das alles so, wie sich es der Schöpfer vorgestellt hatte. Die Prequels sollten die Geschichte komplexer, breiter und vielschichtiger machen, sowie neue Sichtweisen zeigen. Sie machten aus Star Wars erst richtig dieses tiefe Universum. Sie haben für mich ihren Sinn und Zweck.

                    Auch wenn sie nicht so greifbar, rein und gut sind, wie die Original-Triologie, sind sie trotzdem eine mutige und "richtige" Ergänzung. Sie bieten sowohl ein perfektes Sound Design, wie auch eine fabelhafte Optik, mit stellenweise revolutionärer technischer Umsetzung. Genauso wie all diese Charaktere, Völker, Gesichten, Welten, Sets, Ideen, ... die ich nicht missen möchte.

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                      • Yeezy Season approaching.

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                        • 6 .5

                          Ich weiß nicht ganz, was der Film so anders machen soll, als was es im Genre bereits schon gab. Nicht falsch verstehen: Props für subtilen Horror, der auf Urängste abzielt. Props für die interessante Prämisse. Props für Fokussierung auf Atmosphäre, Spannungsaufbau und teilweise sehr gekonnten Spielen mit Erwartungen. Aber das alles ist eben nichts ansatzweise revolutionäres.
                          So viel nur schon einmal zum Thema "Rettung des Horrors".

                          Ansonsten kommt der Film auch nicht komplett ohne Stigmatas wie Jump Scares aus, wo von man den ein oder anderen auch gerne als billig oder vorhersehbar bezeichnen kann (wobei es auch hier Gegenbeispiele mit sehr gut platzierten Jumpys gibt). Irrational handelnde Charaktere und generell stellenweise fragwürdige Logik findet man auch, also auch hier sammeln sich typische Genre-Merkmale.

                          Trotzdem gelingt dem Film das meiste, was er möchte. Er ist konstant unangenehm, erzählt und zeigt genauso viel wie er möchte, dass man weiß und sieht, spielt gekonnt mit Erwartungen und erzeugt fast sicher Bilder und Gefühle beim Zuschauer. Natürlich greift der Film ebenfalls auf Klassiker wie dream logic oder Symbolik zu und läd zu Interpretation ein, wobei er auch dies erfolgreich eher subtil und nicht forciert tut. So finde ich zum Beispiel gelingt es dem Film toll unterbewusst das Gefühl vor der Auswegslosgkeit des Todes zu vermitteln.
                          So kann ich dem Film durchaus vieles abgewinnen und würde gerne mehr Horror sehen, der sich in diese Richtung bewegt, aber so besonders empfand ich IT FOLLWS trotzdem nicht. Einfach nur ein interessanter, guter Horrorfilm, mit nervigem Soundtrack.
                          There, I said it.

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                          • 8
                            Couga[MH] 31.05.2015, 03:01 Geändert 31.05.2015, 20:04

                            Für mich der zweite Schritt zur Manifestierungen der Reihe als eine der besten und wichtigsten (und natürlich moderneren) des Blockbusterkinos, die vor keinem Indiana Jones zurückschrecken muss.

                            Verbinski gelingt es nicht einfach nur einen Wiederaufguss des ersten Teils zu präsentieren, indem er zum einen eine neue Geschichte aufmacht und zum anderen die Charaktere und deren Beziehungen zueinander sich entwickeln lässt und verändert. Dabei behält er die meisten Stärken des ersten Teils, bzw. kann teilweise noch einen draufsetzten, wobei er natürlich nicht so frisch sein kann wie der Auftakt.

                            Neben all dem Abenteuer fokussiert der Film sich, wie schon gesagt, gerne auf seine Charaktere und deren Beziehungen, wobei es durch natürliche Entwicklungen und bewussten Spielens mit dem Zuschauer durchaus auch mal ein wenig komplex werden kann, was jedoch nicht negativ sein muss. Mit Ausnahme vielleicht des (fabelhaften) Bösewichts, ist keiner der Charaktere klar einzuordnen, was weniger komplex, sondern eher ambivalent ist, was eine tolle Eigenschaft für so einen Film, bzw. seine Charaktere ist.

                            Ansonsten übertrifft der zweite Teil den ersten mit seinen genialen Landschaften und Setpieces, sowie des wiedermal sehr gut gelungen CGI-Einsatzes, den so ansonsten nur eine handvoll andere Regisseure (del Toro, Cameron, früher Jackson,..) scheinbar fähig sind und kann mit genauso vielen zitatwürdigen Sätzen & Szenen punkten, wie Teil 1.

                            Abenteuerliches, unterhaltsames, smartes Blockbusterkino mit Gefühl, tollem Humor und Herz am rechten Fleck.

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                            • Wird Kojima nicht darin hindern nach MGSV sein Horrorspiel zu machen, nur eben unter anderen Namen (und leider ohne Fox-Engine...).

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                              • "diesen Blitz in der Flasche zu fangen"... ich glaub nicht, dass es das Sprichwort auf Deutsch gibt. ^^

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                                • 7

                                  800ste Bewertung, 150ster Kommentar generell, 'Under The Skin'.

                                  "We are all brothers under the skin - and I, for one, would be willing to skin humanity to prove it."
                                  - Ayn Rand

                                  Was hat man da eigentlich gerade genau gesehen? Am ehesten trifft es wohl: Ein (möglichst) objektiver Blick auf den Menschen, bzw. den Versuch dessen - was gleichzeitig der Grund ist, warum UNDER THE SKIN so zu Interpretationen einläd. Außerdem selbstverständlich ein sehr ambitioniertes Vorhaben. Meiner Ansicht nach ist aber zumindest dieser Blick, der Versuch einer relativ objektiven Perspektive auf das Wesen des Menschen, ziemlich eindrucksvoll gelungen.
                                  Denn gerade diese Freiheit bei der Interpretation, verhindert gewisser Maßen Schwarz-Weiß-Denken, die größte Problematik des Objektivismus.

                                  UNDER THE SKIN arbeitet mit versteckter Kamera + Improvisation, dem Gefühl des Fremdsein, eigentlich schon prätentiösen Bildern oder einem mesmerisierenden Soundtrack, um eine möglichst eindringliche Wirkung zu erzielen. Reine Unterhaltung oder Erfüllung irgendwelcher Erwartungen ist da schon lange keine Priorität mehr. Arthouse by definition, wenn man so möchte.

                                  Nichtsdestotrotz ist UNDER THE SKIN letztendlich ein Film, respektive ein Werk, das zeigt, dass Kunst keine Grenzen hat und alles kann. Ein "Erlebnisfilm" - so wie eigentlich jeder Film.

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                                  • Nur geklickt um zu wissen was ein Fifty Shades of Grey Boy ist.

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                                    • 7 .5
                                      Couga[MH] 28.02.2015, 12:21 Geändert 28.02.2015, 12:28

                                      Wie bei vielen anderen auch, ist die sehr episodische Struktur mein größtes Problem, da sie einfach gar nicht meinem Seriengeschmack entspricht.

                                      Dass meine liebsten Episoden mit "Jupter Jazz Part 1 & 2" und "The Real Folk Blues Part 1 & 2" die einzigen zusammenhängen Folgen sind, spricht wahrscheinlich für sich und zeigt mir so ein bisschen, wie gut die Story für mich noch hätte sein, und dass COWBOY BEBOP evtl. auch mit einer koherenten Geschichte hätte funktionieren können.
                                      Aber so hatte man tatsächlich sehr viele Folgen, der eh schon nicht all zu langen Serie, skippen können, ohne jeglichen story progress noch character developement zu verpassen. Und das (wie schon gesagt) entspricht leider einfach nicht meinem Seriengeschmack. Aber genug vom "hate".

                                      COWBOY BEBOP ist visuell (und !natürlich! auch akustisch) immer noch beeindruckend, kaum gealtert und bietet eine wirklich interessante Welt, bzw. Zukunftsvision, auch wenn man von dieser gerne noch hätte etwas mehr sehen können. Trotz des komplexen Stils, bei dem alle möglichen Einflüsse, die bis heute noch eine einzigartige Verbindung dartsellen, aufeinander treffen, bleibt die Serie verdammt stilsicher und natürlich cool. Sie beweist einen subtilen Umgang mit seinen trotzdem ziemlich essenziellen philosophischen Themen und bietet einem einfach einen sympathischen Cast an tollen Charakteren.

                                      Auch schwankende Episodenstärke hat die Serie meiner Meinung nach, aber sie ist auf anderer Seite einfach wieder so gut (und einflussreich), dass man über vieles relativ hinwegsehen kann. So wird COWBOY BEBOP wahrscheinlich niemals einer meiner absoluten Favoriten, ist mir aber trotzdem wichtig und besitzt definitiv eines der perfektesten Enden überhaupt.

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                                      • Couga[MH] 27.02.2015, 18:08 Geändert 27.02.2015, 18:23

                                        "I hated MTV for trying to play me like a mockery
                                        But that don't bother me I just fullfill my fucking contract
                                        Small price to pay just to take your peace of mind back"
                                        - Xzibit

                                        Das die Serie leider fake und arschig war, war schon immer klar.

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                                          Couga[MH] 27.02.2015, 00:50 Geändert 27.02.2015, 00:53

                                          Man darf sich weder vom etwas zähen Anfang, noch vom Kitchpotenzial der Geschichte trügen lassen. NACH DER HOCHZEIT behandelt auf beeindruckende Weise schwere Themen wie Verantwortung und den Wert & die Bedeutung von Familie und wird zu einem mitreißenden Drama, dessen authentische, starke Darsteller sowie eine gekonnte und ambivalente Regie als auch Drehbuch den Stoff des Films genau richtig behandeln und ihn menschlich statt melodramatisch wirken lassen, was die einzig richtige Herangehensweise an so einen Film ist.

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                                          • Revenant definitiv schreit nach DiCaprios Oscar. Dann ist das Thema auch endlich durch.

                                            • 7 .5
                                              über Boyhood

                                              Der 12 Jahre lange Dreh, die Produktion etc. gehen mir relativ am Arsch vorbei. Was Boyhood neben seiner Authenzität auszeichnet, ist seine Einfachheit. BOYHOOD löst eine ungeahnte Menga an Nostalgie aus. Während die erste Hälfte (ergo die Kindheit) noch vor sich herplätschert, beginnt in der zweiten Hälfte (= das Erwachsenwerden) die Reflexion. Dabei spielt auch Dramaturgie nur noch eine untergeordnete Rolle, wenn denn überhaupt eine Rolle.

                                              Und obwohl der Film so willkürlich, zusammenhanglos scheint, ist er unterbewusst doch sehr zentriert. Für einen Hollywoodfilm ist der relativ subtile, unaufgeregte Umgang mit dem Älterwerden sehr lobenswert, bzw. in diesem Fall wahrscheinlich auch essenziell wichtig. BOYHOOD lebt davon, lebt von seiner Einfachheit.
                                              Und obwohl ich (außer bei Ethan Hawkes Charakter) lange gebraucht habe, um überhaupt eine mehr als oberflächliche Beziehung mit den Hauptpersonen aufzubauen und dem Film mit einer sehr skeptischen Haltung begonnen habe, hat er mich als beeindruckenden, ziemlich gelungenen Einfang der vielleicht wichtigsten Phasen des Heranwachsens überzeugt. Starkes Stück Kino.

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                                              • Ich war zwar nicht *viel* zu jung, aber Chihiro's Reise Ins Zauberland hat mich damals definitiv fertig gemacht.

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                                                    Film & Sound Editing auf höchstem Niveau (außerdem mit vielleicht DEM Track der letzten Dekade) und ein einmaliges, deprimierendes (sowie am Ende jedoch auch leicht katharsisches) Gefühl der traumatischen "Downward Spiral", wobei Aronofsky es schafft, dass REQUIEM FOR A DREAM nicht zu gar kitchigem Betroffenheitskino wird, sondern sich echt und ehrlich anfühlt, aber trotzdem bestürzend und zutiefst tragisch ist.

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