dantesque - Kommentare
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Alle Kommentare von dantesque
Als bergaffinem Bayern ist mir die tragische Geschichte des Erstbesteigungsversuchs der Eiger-Nordwand durch Toni Kurz natürlich geläufig. Somit lag es auch nahe, dass ich mir irgendwann einmal Stölzls "Nordwand" zu Gemüte führen musste.
Der Film orientiert sich größtenteils genau an den tatsächlichen Geschehnissen von 1936, wenngleich natürlich die fürs Kino obligatorische Liebesgeschichte hinzugedichtet wurde ... Aber das hätte auch deutlich schlimmer und schmalziger kommen können. Alles in allem wurde das in diesem Film recht gut und zurückhaltend gelöst. Auch der historische Rahmen wurde meines Erachtens sehr gelungen inszeniert. Der Film bleibt somit letztlich das, was er sein soll: primär ein Bergsteigerfilm!
Die Aufnahmen von der Eiger-Nordwand sind einfach niederschmetternd und beeindruckend. Selten kam man sich als Zuschauer so klein und nichtig vor. Neben der ausgezeichneten Fotografie und Musik, weiß auch der Cast - allen voran Benno Fürmann - zu überzeugen.
Letztlich ist "Nordwand" einer der besten deutschen Filme der letzten Jahre, und lässt andere Genre verwandte Produktionen wie "Nanga Parbat" wie belanglosen Nippes aussehen.
Die Geschichte von "Taifun" ist schnell erzählt: Junger Mann lernt zwei Schwestern kennen, junger Mann verliebt sich in eine der Schwestern, junger Mann heiratet aus Versehen (ja, der böse Alkohol) die falsche Schwester. Was folgt ist ein offensichtliches Dilemma.
Die weiblichen Hauptrollen in diesem Drama übernehmen dabei die wundervolle Donna Reed ("Ist das Leben nicht schön?") und die ebenso bezaubernde Lana Turner ("Wenn der Postmann zweimal klingelt"). Zwei absolute Traumfrauen. They Don't Make Them Like That Anymore...
Auch die Oskar gekrönten Spezialeffekte (Stichwort: Erdbeben und Flutwelle) können sich sehen lassen. Teilweise saß ich echt vor dem Bildschirm und habe mich gefragt, wie sie das wohl umgesetzt haben. Für damalige Verhältnisse wirklich beachtlich!
Einziger Wermutstropfen ist die übertriebene christliche Moralkeule am Schluss des Films, die eine spannendere Entwirrung des Dilemmas verhindert. Das hätte man deutlich besser lösen können. Darum "nur" 8 Punkte für diesen flotten 47er.
Die Motive (und teilweise sogar einzelne Kameraeinstellungen) erinnern doch arg an Hitchcocks spätere Filme, vor allem an "Saboteure" (1942) und "Der unsichtbare Dritte" (1959). Verwechslung, Flucht, Agenten, der weiblicher Sidekick - alles wie gehabt.
Handwerklich, wie nicht anders von Hitchcock zu erwarten, mal wieder herausragend in Szene gesetzt. Robert Donad brilliert in der Rolle des humorvollen und charmanten Kanadiers Richard Hannay, sein weiblicher Counterpart bleibt hingegen ziemlich blass.
Letztlich ist der Film - im Vergleich mit dem, was Hitchcock danach noch abgeliefert hat - zwar sehenswert, aber kein Meisterwerk.
"Die Taverne von Jamaika" (auch bekannt als "Riff-Piraten") war der letzte Film von Alfred Hitchcock bevor er nach Hollywood ging. Sicherlich nicht der größte Wurf des Meisters, aber für einen verregneten Sonntagnachmittag taugt er allemal. Wobei auch gesagt werden muss: ohne Maureen O'Hara wäre die Bewertung ein paar Punkte niedriger ausgefallen. Tolle Schauspielerin!
"Is this your wife? What a lovely throat!"
Endlich habe ich es geschafft, diese Wissenslücke zu füllen. Nosferatu. Ein Klassiker — Furcht einflößend, zeitlos, Genre definierend, made in Germany.
Ein Haiku mit mindestens 300 Wörtern... das wird schwer :)
So simpel und doch so unvergesslich: Lelouches rasante Fahrt durch das dämmernde Paris. Einer meiner liebsten Kurzfilme. Da bekomm ich fast Lust eine Kamera auf mein Auto zu schnallen und selbst ein wenig durch die Gegend zu fahren.
Nur wenige Monate nach den Dreharbeiten zu Hitchcocks "Vertigo" (1958) stehen Kim Novak und James Stewart wieder gemeinsam vor der Kamera und bescheren uns mit "Bell, Book and Candle" einen deutlich heitereren Film. In dieser Komödie von Richard Quine steht nämlich kein unheilvoller Glockenturm im Mittelpunkt. Hingegen beschäftigt sich "BBC" mit den eher angenehmeren Seiten des Lebens: Weihnachten, Hexen, Kätzchen, bizarre Schriftsteller, und natürlich ... die Macht der Liebe.
Sicherlich ist "Bell, Book and Candle" nicht die Krone der Filmkunst, aber sehenswert ist dieser Film allemal. Daher wird er ab jetzt (neben "Ist das Leben nicht schön?") ein fester Bestandteil meines Weihnachtsfestes sein.
Ich hatte "Marnie" vor zirka einem Jahr zum ersten Mal gesehen. Damals war das erst mein zweiter Hitchcock-Film (nach "Psycho") und so richtig gefallen wollte mir "Marnie" nicht. Der Film war mir damals einfach irgendwie zu bizarr, und ich konnte damit einfach nicht wirklich viel anfangen.
Jedenfalls ... heute, nachdem ich über 20 Hitchcock-Filme im DVD-Regal stehen habe, kann ich über meine ursprüngliche Einstellung zu "Marnie" nur den Kopf schütteln. Der Film gefällt mir mittlerweile sehr. Ich mag diese kleinen psychoanalytischen Puzzleteile - und mir ist's auch vollkommen egal, ob das damals oder heute State-of-the-Art war, was die Psychologie betrifft, oder nicht. Hitchcock war damit so oder so seiner Zeit einfach weit voraus.
Die Schauspieler sind natürlich auch nicht zu verachten. Tippi Hedren war schon eine äußerst hübsche Frau, und Sean Connery ist ja von Haus aus ein geiler Typ. Dazu noch Bernard Herrmanns fantastischer Score und Robert Burks formidable Kamera-Arbeit. Da gibt's nichts zu mäkeln.
Fazit: "Marnie" ist zwar nicht auf dem Niveau von "Vertigo", "Psycho" und "Das Fenster zum Hof" - dennoch ist es ein ausgezeichneter Film.
[Achtung: dieser Review kann Spuren von Spoilern enthalten ... und von Nüssen]
Entschuldigt, dass dieser Kommentar etwas länger wird, aber für mich ist "Vertigo" mehr als nur ein Film. Dieses Meisterwerk hat mich nicht nur endgültig zu einem Hitchcock-Bewunderer gemacht, es hat mich auch auf persönlicher Ebene zutiefst berührt. Zu einer Zeit, in der ich mich selbst mit den Schattenseiten eines gebrochenen Herzens herumschlug, kam Vertigo gerade recht. Frei übersetzt nach Martin Scorsese "ist 'Vertigo' ein sehr, sehr schöner, und doch albtraumhafter Film über Obsession, der – trotz seiner verstörenden Sicht auf die menschliche Natur – aufrichtig und ehrlich ist“. Und es ist genau diese albtraumhafte Ehrlichkeit, die "Vertigo" für mich zu einem einzigartigen Werk macht.
Da der Plot vor allem von seinen unvorhersehbaren Wendungen lebt, ist es wohl besser, nicht allzu viel von der Geschichte zu verraten. Meiner Meinung nach zeigt der Film erst seine wahre Wirkung, wenn man völlig unvorbereitet und ohne Vorwissen an ihn herangeht. Dann es ist schon eine harte Nuss, der Wahrheit auf die Spur zu kommen, und macht deshalb umso mehr Spaß.
Grundsätzlich handelt es sich bei diesem Werk von Hitchcock um einen Thriller, der als übernatürliches Mysterium beginnt und sich anfangs noch etwas dahinschleppt – was aber für die Charakterbildung nötig ist, wie sich im Laufe des Filmes noch herausstellen wird. Spätestens ab der unheimlich gut inszenierten Verfolgungssequenz ist man als Zuschauer dann aber vollkommen dem Zauber von "Vertigo" erlegen. Zehn Minuten lang wird man mit den ästhetischen Bildern und Bernard Hermanns atmosphärischer Musik alleine gelassen, gesprochen wird kein Wort, und so zieht Hitchcock den Zuschauer in den Film hinein und macht ihn selbst zum Detektiv. Was sich anschließend langsam und gekonnt entwickelt, ist eine komplexe und einzigartige Geschichte über Kriminalität, Liebe, Begierde, Obsession und Schuld – zumindest bei der ersten Sichtung.
Denn "Vertigo" ist ein Film, der seine Tiefgründigkeit erst bei mehrmaligem Anschauen offenbart. Erst dann erkennt man langsam die doppeldeutigen Bemerkungen der Charaktere, die subtilen Anspielungen und die psychologischen Hintergrundmotive, die im Film versteckt sind. Erst dann erkennt man zum Beispiel das Strudelmotiv, das sich durch den ganzen Film zieht (siehe die Titelsequenz von Saul Bass; Madeleines Frisur; die Tatsache, dass Scottie immer nur bergab fährt; die Treppen im Glockenturm etc.). Erst dann erkennt man die geschickt inszenierten Farbspielereien, vor allem mit der Farbe Grün. Und erst dann erkennt man die Wichtigkeit von Kim Novaks Silhouette, die im Film immer wieder einmal aufblitzt.
In "Vertigo" sehen wir James Stewart in wohl seiner besten Rolle, dem Detektiv Scottie Ferguson. Sonst immer den amerikanischen Jedermann spielend, mit dem sich der Zuschauer identifizieren soll, kann und möchte (siehe z.B: "Ist das Leben nicht schön“), portraitiert Stewart in "Vertigo" einen deutlich düsterern Charakter. Im Laufe des Films erleben wir die komplexe und verstörende Verwandlung eines sympathischen Polizisten zu einem obsessiven, rücksichtlosen und von Schuld zerfressenen Mann. Wenn man Hitchcock glauben darf (siehe das Interview mit Truffaut), dann verkörpert seine Figur sogar leichte Züge von Nekrophilie. Und dennoch schafft es Stewart, die Bindung zum Zuschauer nie zu verlieren. Scottie Ferguson ist kein Bösewicht, den man als Publikum hasst. Ganz im Gegenteil: man hat unglaubliches Mitleid mit diesem Charakter, der durch seine tragische Liebe zu einer Frau als gebrochener Mann zurückbleibt. Man denke nur an die Szenen, in denen Scottie all jene Orte wiederbesucht, wo er die Frau seiner Träume zum ersten Mal gesehen hat: ihre alte Wohnung, Ernie’s Restaurant, das Museum, den Blumenladen. Überall meint er, ihr Gesicht wieder zu sehen, nur um kurz darauf feststellen zu müssen, dass er auf seine Einbildung hereingefallen ist. Der daraus resultierende Gesichtsausdruck Stewarts ist absolut herzzerbrechend.
Aber auch die weibliche Haupdarstellerin, Kim Novak, zeigt eine außergewöhnlich überzeugende Vorstellung. Und wunderhübsch sieht sie dabei auch noch aus. Als Mann muss man Hitchcock für seine Detailverliebtheit und seinen Blondinen-Fetisch wirklich dankbar sein – denn man kann es drehen und wenden wie man will: Frauen sahen einfach niemals schöner aus als in seinen Filmen. Kim Novak ist in "Vertigo" wirklich zum darnieder knien. Egal ob sie aus Ernie’s Restauant spaziert, und ihre Silhouette vor den roten Samtwänden erblüht; sie mit wundervoller Grazie im Museum auf dem Bänkchen sitzt; oder mit dem roten Bademantel reizvoll aus dem Schlafzimmer tritt ... meine Augen frohlocken jedesmal vor Freude und jauchzen "Danke, Hitchcock!"
Aber auch sonst ist der Film auf allen handwerklichen Ebenen meisterlich. Da ist einerseits Bernard Hermanns wunderschöner Score aufzuführen, der perfekt auf den Film zugeschnitten ist – und zu Recht als einer der schönsten Soundtracks aller Zeiten gehandelt wird. Auch die gewohnt herausragende Kameraarbeit von Robert Burks sollte nicht vergessen werden. Egal ob die Kamera sanft durch Ernie‘s Restaurant schwebt oder im Glockenturm den berühmten Vertigo-Effekt vollzieht – besser kann man es einfach nicht machen. Unterstützt wird dies durch den hervorragenden Einsatz von Farbfiltern (ich sage nur: Neongrün *seufz*) und dem Spiel mit Licht und Schatten (siehe die Szene im Buchladen, in welcher der Raum immer düsterer wird, je düsterer die Geschichte des Buchhandlers wird). Kurz gesagt, der Film ist einfach unglaublich detailverliebt, ästhetisch und definitiv schön anzusehen – und Hitchcock selbst hat als Visionär sicherlich einen großen Anteil daran. Wäre er kein Regisseur geworden, hätte er sich sicherlich auch gut als Maler oder Fotograf betätigen können. Denn dieser Mann verstand es einfach, schöne Bilder zu komponieren. Da ist die Szene in Ernie’s Restaurant zu nennen, die Szene an der Golden Gate Bridge, die Szene im Museum, die Szene im Hotelzimmer und so weiter und so fort. All diese Szenen könnte man sich problemlos als Gemälde in einer Kunstgalerie vorstellen. Unglaublich schön!
Alles in allem ist "Vertigo" also ein in jeder Hinsicht meisterlicher Film über Obsession, der selbst zur Obsession für den Zuschauer wird. Und deshalb ist dieser Film für mich persönlich DER beste Film aller Zeiten! Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden...
Toller Artikel zu einem meiner Lieblingsfilme! "Das Fenster zum Hof" ist für mich eines von Hitchcocks drei haushohen Meisterwerken - neben "Vertigo" und "Psycho". Hier passt einfach mal wieder alles: die Musik, die Kamera, zwei wundervolle Schauspieler, der Plot.
Allein die Szene, in der Grace Kelly James Stewart überzeugen will, dass der Nachbar natürlich kein Mörder sei ... und sie dann aber selbst durchs Fenster blickt und erstarrt ... und der Zuschauer fragt sich: "Was hat sie gesehen???" ... großartig.
Und die Szene in Thorvalds Apartment gehört wohl auch zu den erschreckendsten Szenen, die je auf Film gebannt wurden. Für Terror braucht es wahrlich nicht literweise Blut. Ein paar Blicke, ein bisschen Musik und Sympathie gegenüber den Schauspielern reicht schon aus.
Fazit: Auch ein Klassiker, der mein Herz höher schlagen lässt.
Letztes Jahr fing ich gerade an in die wunderbare Welt Hitchcocks einzutauchen. Ich hatte mir bereits "Psycho" und "Das Fenster zum Hof" zu Gemüte geführt, und beide Filme hatten mich umgeworfen. Somit war auch klar, dass weitere Hitchcock-Filme auf meiner To-Do-Liste Platz finden sollten. Nur welche? Da ich ein großer Bewunderer von Jimmy Stewart bin, entschloss ich mich daher, dem Film "Rope" als nächstes eine Chance zu geben. Allerdings sprang diesmal der Funke nicht so ganz über, die Story zog mich nicht so sehr in ihren Bann, wie es bei den anderen beiden Hitchock-Filmen der Fall gewesen war. Somit kam dann auch die (für einen Hitch eher enttäuschende) Endwertung von 8,0 zu Stande. Die Zeit war wohl einfach noch nicht reif für mich und diesen Film.
Heute hatte ich nun endlich das Vergnügen, "Rope" ein zweites Mal zu sichten, und ich musste feststellen, dass 8,0 Punkte einfach viel zu wenig sind! Auch wenn der Film meiner Meinung nach immer noch nicht in einer Liga wie "Das Fenster zum Hof", "Vertigo" oder "Psycho" spielt, so ist es dennoch ein überaus herausragendes und spannendes Kammerspiel. Hitchcock hat einfach mal wieder sehr viel richtig gemacht, um eine nervenaufreibende Atmosphäre zu kreieren. Und der Zuschauer? Der ist mittendrin statt nur dabei. Das geht schon damit los, dass der Film (das Intro mal ausgeschlossen) die ganze Zeit nur in einer Wohnung stattfindet. Dazu versuchte Hitchcock möglichst wenig Schnitte zu setzen, sodass man nicht aus der dichten Atmosphäre herausgerissen wird. Selbst wo er Schnitte setzt, sind sie relativ gut vertuscht. Um's kurz zu machen, man kommt sich vor, als wäre man selbst Gast dieser illustren Partyrunde. Ein wahrlich fabelhafter Schachzug des Regisseurs.
Auch die Schauspieler wissen zu überzeugen. Da ist zum einen John Randall positiv hervorzuheben, der den kaltherzigen Brandon Shaw hervorragend verkörpert. Doch auch sein Mitstreiter Farley Granger legt eine ausgezeichnete Leistung aufs Parkett, indem er seinem von Angst und Zweifel überquellenden Charakter Leben einhaucht. Besonders angetan hat es mir allerdings mal wieder Jimmy Stewart. Dazu muss dieser nicht einmal sehr viel sagen. Es reicht schon, wenn er mit seinen Augen jemanden oder etwas verdächtig anvisiert (zum Beispiel eine Truhe mit dem "etwas Anderen" Inhalt), um das Herz des Zuschauers höher schlagen zu lassen. Was ahnt er wirklich? Fliegen die beiden Bösewichte gleich auf? Das schießt einem sogleich durch den Kopf und sorgt für Abnutzungserscheinungen an den Fingernägeln. Einfach fantastisch.
Auch sonst gibt es wenig zu mäkeln. Das Set ist schön gemacht (insbesondere die umwerfende Skyline im Hintergrund), die Doppeldeutigkeiten in den Dialogen wissen ebenfalls zu unterhalten, und das Ende, das vergisst man auch nicht so schnell.
Kurz und knapp, neue Wertung: 9,0 Punkte!
Das war er nun, mein zehnter Film von Hitchcock. Einige Klassiker vom Großmeister der Suspense habe ich schon gesehen; manche haben mich absolut verzaubert („Vertigo“), andere nicht so sehr („Marnie“), aber zumindest sehenswert waren sie dann doch alle. Da meint man schnell ein Muster zu erkennen; nämlich, dass Hitchcock einfach keine schlechten Filme gemacht hat.
Und dann, an einem trüben Montagabend, blättert man durch die Fernsehzeitung und stößt auf die Info, dass mal wieder eines von Hitchs Werken auf arte läuft: „Im Schatten des Zweifels“. Sagt mir erst mal nichts, also wird gleich einmal bei MoviePilot geschaut, worum es dabei geht. Mit Erschüttern stelle ich fest, dass die Community dem Film eine Bewertung von 5,2 gibt. Kann das wahr sein, ein schlechter Film von Hitchcock? Na Prost Mahlzeit! Ich stelle mich also schon einmal auf den schlimmsten Ranz ein und harre mit unsicherem Blick der Dinge, die da kommen…
Aber dann nehme ich doch all meinen Mut zusammen und schmeiße den Fernseher um 20:15 Uhr an, um mir selbst ein Bild zu machen. Und was soll ich sagen, ich war begeistert. Nach wenigen Minuten war ich in die vermeintlich wunderbare schwarz-weiße Kleinstadtidylle eingetaucht, habe mich sofort in die junge Charlie (Teresa Wright) verliebt und den alten Onkel Charlie (Joseph Cotten) mit einem argwöhnischen Blick beäugt. Es passiert eigentlich nicht viel in diesem Film, zumindest was die Handlung betrifft – aber auf psychologischer Ebene passiert extrem viel. Das zuckersüße Weltbild der etwas naiven Heroin gerät langsam aber sicher ins Wanken, und sie muss erkennen, dass ihr Onkel nicht der Held ist, den sie immer in ihm sah. Es ist vor allem dieses Spiel von Schein und Sein, die Zerstörung der Idylle, die diesen Film interessant macht. Schon lange saß ich nicht mehr so gebannt vor der Flimmerkiste und habe mehr an meinen Fingernägeln als an meinen Chips gekaut. Fazit: Toller Film!
So, bin gerade aus dem Kino zurückgekehrt und muss sagen: "Anonymus" hat mich positiv überrascht. Der Film geht gewohnt emmerichesque los, indem gleich mal ein Gebäude von nationaler Bedeutung vernichtet wird, nämlich das Globe Theatre. Doch danach entfaltet sich eine spannende und unterhaltsame Verschwörungsgeschichte über die Autorschaft zu Shakespeares Stücken und die Herrschaft im Englischen Königreich - eine Verschwörungsgeschichte, die am Anfang durch die vielen Rückblenden und die zahllosen Charaktere etwas überwältigend wirkt.
Und ja, Verschwörungstheorie bleibt Verschwörungstheorie, aber solange eine gute Geschichte geboten wird, ist es mir persönlich egal, ob das Ganze wirklich so passiert ist oder nicht. Ich schaue "Avatar" auch nicht, weil ich mir eine Darstellung echter Geschehnisse erhoffe. Filme dürfen ruhig auch mal Fiktion sein, wenn auch in Maßen. Und das hat Emmerich mit "Anonymus" endlich mal bewerkstelligt. Da holzen keine Raumschiffe den Londoner Tower Weg und an der Themse spazieren auch keine Mammuts entlang. Das meiste wurde recht solide gemacht und einige kleine Easter-Eggs sind auch drin, zumindest für diejenigen, die Englisch studiert haben.
Somit bleibt als Fazit stehen: Einer der besseren Emmerich-Filme und durchaus sehenswert - alleine schon wegen der herausragenden Leistung von Rhys Ifans als Edward.
Der Film ist in Ordnung, aber richtige Spannung tritt nicht auf. Am Stoff liegt es nicht, der hat ja durchaus Potenzial. Doch oft wirkte dieser Zweiteiler etwas langatmig und unbeholfen. Die Hauptcharaktere erscheinen etwas blass. Vielleicht wäre es besser gewesen die Rolle des Gernot an Bud Spencer zu geben (Terence Hill spielt ja den Giselher) und daraus einen Klamaukfilm zu machen. Das wäre eine ordentliche Schlägerei am Schluss in Etzels Burg gewesen. ;) Aber gut, dazu ist es ja nicht gekommen. So muss ich zugeben, dass ich die neuere Adaption mit Fürmann und Loken etwas ansprechender empfand (wobei auch das noch weit entfernt ist von einem richtigen guten Film).
Der Film lief gestern auf'm HR, natürlich erst um Mitternacht, wie sich von selbst versteht... Tagsüber muss ja das wirklich Wichtige auf den Öffentlich-Rechtlichen laufen, wie Verbotene Liebe oder die SoKo Wismar... Naja, wie dem auch sei...
Trotz einiger Längen am Anfang, wusste der Film mich zu überzeugen. Nach ungefähr einer halben Stunde saß ich gefesselt vor dem Fernseher und fieberte mit dem brillant-zynischen Schriftsteller Andrew Craig mit, der versuchte eine Verschwörung rund um die Nobelpreisverleihung aufzuklären. Der Film überzeugte durch eine gute darstellerische Leistung, vor allem von Paul Newman, dem spannungsgeladenen Plot, aber auch durch den hie und da eingestreuten charmanten Witz.
Den Film kann man sich auf jeden Fall guten Gewissens anschauen. Einziger Wermutstropfen, einige Szenen wirkten technisch deutlich veraltet, selbst für die 60er-Jahre. Ich denke da zum Beispiel an die Szene, als Craig von der Brücke stürzte. Nichtsdestotrotz ein ausgezeichneter Film.
So schlecht, dass er schon fast wieder gut ist. Ich habe zumindest selten soviel bei einem Film gelacht... nicht, weil er ein sonderlich witziges Drehbuch besäße oder dergleichen, nein, weil er einfach so trashig gedreht wurde.
Tja, was soll man großartig zu diesem Film sagen. Wer einen intellektuell anspruchsvollen Film sucht, gepaart mit einer guten Story, überzeugenden Schauspielern und einer tollen Synchro... der ist bei diesem Film falsch. Trotz alledem fühlte ich mich einigermaßen gut unterhalten, als ich diesen Film nach langer Zeit mal wieder sah. Es ist halt einfach Popcorn-Kino - Hirn ausschalten und ab geht die Fahrt. Denn Eines ist klar: der Schwachsinn zieht sich stetig durch diesen Film.
Damit meine ich solche Sachen, wie die Szene mit dem Stromausfall. Im ganzen Internat wurde der Strom abgedreht; der Boss der Entführer ist genervt und verlangt per Telefon, dass das Problem behoben wird. Währenddessen tollen die jungen Hauptcharaktere im Toilettenraum herum, wo natürlich prompt das Licht brennt, nicht nur an der Lampe über dem Spiegel, sondern auch an den Lampen in der Decke.
Ein weiterer Klassiker ist natürlich auch die Szene, in der einer der Schüler eine Waffe erobert, aus dem Gebäude stürmt und letztlich erschossen wird. Er sackt zu Boden, das Maschinengewehr fällt direkt neben ihn hin. Seine Kameraden sehen dies und laufen gleich zu ihm hin... jetzt könnte man meinen, die Geiselnehmer versuchen die Jungs aufzuhalten, da sie ja immerhin das Gewehr aufgreifen könnten... aber nein, die Entführer gehen anscheinend vom guten Willen der Schüler aus und lassen sie seelenruhig Richtung Waffe trotten. Ja ja, die Bösewichte in diesem Film legen schon eine souveränre Leistung hin.
Wie gesagt, wer das Hirn ausschaltet, könnte schon seine Freude an diesem Film haben.
Klasse Film mit einem tollen Soundtrack (Simon and Garfunkel)... und am Schluss die doch sehr nachdenklich stimmende Szene im Bus. Ja, diesen Film sollte man zumindest einmal gesehen haben!
Ein durchaus herausragender Film, über einen Teil der amerikanischen Geschichte, mit dem ich nicht sonderlich gut vertraut war. Speziell das, was Michael Sheen und Frank Langella - die beiden Hauptdarsteller - da abgeliefert haben, war ganz großes Kino.
Heute Morgen, als ich mit schlaftrunkenen Augen mein E-Mail-Postfach geöffnet habe, hat mich eine tolle Überraschung schlagartig "wachgerüttelt". Ich habe tatsächlich eine der Patenschaften gewonnen, und zwar die für den Mannheimer Luisenpark. Ich hab mich sehr darüber gefreut - und freue mich auch immer noch. :-)
Vielen Dank an das moviepilot-Team und natürlich auch an den entsprechenden Tierpark. Ich werde mich sicherlich nächsten Monat mit meinen Neffen aufmachen, um meinem kleinen Patenpinguin einen Besuch abzustatten. Darauf freue ich mich jetzt schon. :-)
I'm Not There ist durchaus ein komplexer Film, und ich war nach dem ersten Ansehen auch nicht wirklich überzeugt davon...selbst als großer Bob Dylan Bewunderer. Aber dann hab ich mich entschieden ihn mir nochmals anzusehen, und nochmals, und ich muss sagen, mit jedem Ansehen gefällt mir der Film mehr und mehr. Es sind soviele Kleinigkeiten und Anspielungen auf Dylans Werk und Leben darin versteckt, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind. Versteckte Zitate und absurde Ereignisse, die man nur versteht, wenn man vollkommen in die Dylan-Materie eintaucht. Ich finde es darüber hinaus auch gut, dass Todd Haynes auch mehrere Schauspieler eingesetzt hat, um Dylan zu portraitieren. Immerhin ist Bob Dylan ein Mensch, der sich so oft neuerfunden und so viele 180-Grad-Wendungen gemacht hat, wie kein anderer. Und was Heath Ledger und auch Cate Blanchett hier abliefern ist große Kunst. Einzig Richard Geres Part halte ich für etwas schwach. Aber das änder für mich nichts an dem durchweg positivem Gesamtbild über das Musikgenie des letzten Jahrhunderts.
Ein Klassiker des Action-Genres. Den Film schaue ich jedes Jahr mindestens einmal an. Bruce Willis ist einfach ein genialer Schauspieler und der Plot ist non-stop spannend.