EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Viel hatte ich schon gelesen über diesen Film. Die Anfangsszene wäre etwas für meine Eis- und Schneeliste, aber dann geht es mit wenig Schnee weiter (Insgesamt nicht genug für meine Liste).
Man erlebt einem Angriff auf Stalingrad mit vielen Toten mit. Ein einfacher russischer Soldat, den man am Anfang als Kind gesehen hatte, wie er schießen lernte, erschießt fünf oder sechs deutsche Soldaten auf eine große Entfernung und wird daraufhin von Presse und Politikern zum Kriegshelden erklärt und als Scharfschütze eingesetzt. Jude Law spielt diesen sympathischen jungen Soldaten sehr überzeugend. Ein deutscher Scharfschütze wird auf ihn angesetzt und darum dreht sich im Prinzip die Geschichte. Das ist sowohl spannend als auch emotional mitreißend.
Ron Perlman kann einen britischen Akzent haben – kaum zu glauben! Seine Fresse erkennt man natürlich immer, aber ich war aufgrund seines Akzents verwirrt. Er spielt einen irren, kurzlebigen russischen Soldaten mit Silberzähnen.
Dass all diese britischen Schauspieler Russen darstellen, funktioniert im Grunde überhaupt nicht. Wenn einen das stört, sollte man sich den Film gar nicht erst anschauen. Ich habe es akzeptiert und damit war diese Unstimmigkeit für mich erledigt.
https://boxd.it/h0Ene
Ich habe Schwierigkeiten mit Hitchcock. Ich mag sein Frauenbild nicht, auch wenn es in den 1950ern üblich war.
Für mich hat es zu lange gedauert, bis mir klar wurde, worauf der Film eigentlich hinauswill.
Es gibt die konkrete Ebene eines Verbrechens, das aufgeklärt werden muss.
ANFANG INTERPRETATIONSSPOILER
Und dann gibt es noch die Geschichte einer neurotischen Charakterpathologie des Hauptprotagonisten, eines Kriminalkommissars: Er verliebt sich in das Bild einer Frau und alle Frauen, die er begehrt, sollen so sein, wie er sich das vorstellt. Und wenn sie es nicht sind, dann macht er sie zu seinem Geschöpf. Wenn sie dann seinem Bild entsprechen kann er sie nicht mehr lieben (und muss sie vernichten). Außerdem muss er auch immer der Retter (der Große, der Starke) sein und wenn die Frau womöglich keinen Retter (mehr) braucht, kippen seine Gefühle, bzw. entwickelt er erst einmal gar keine. ER ist getrieben von Angst und hat wahrscheinlich auch Wahnfantasien, in die er die Frauen hineinzieht.
ENDE INTERPRETATIONSSPOILER
Als Kind habe ich James Stewart geliebt. Hier verkörpert er überzeugend einen richtigen Unsympathen.
Ich kann natürlich anerkennen, dass der Film technisch gut gemacht ist und auch die Farbigkeit war für die damalige Zeit wahrscheinlich sehr speziell. Aber Spaß hat er mir nicht gemacht.
Für mich stellt sich bei Kriegsfilmen noch viel mehr als bei anderen Produktionen die Frage: Brauche ich diesen Film? Wozu hat man Geld und andere Ressourcen verwendet, wahrscheinlich sehr viel Erdöl verbraucht und Müll produziert und auch einiges kaputt gemacht? Für „Enemy Lines“ kann ich nur sagen, nein.
Das ist zwar kein richtig schlechter Film, aber eben auch kein guter. Und (Anti-)Kriegsfilme gibt es viele hervorragende, da brauche ich keinen mittelmäßigen von 2020. Nicht einmal die Schneeszenerie reißt es heraus. Die Landschaftsaufnahmen sind zwar soweit in Ordnung, aber keineswegs irgendwie besonders.
Der ganze Film ist belangloses Mittelmaß.
Diese Doku habe ich ausgewählt mangels eines Spielfilms aus Kiribati. Wahrscheinlich wird der schöne Inselstaat vom Meer verschluckt werden, bevor er seinen ersten Spielfilm produziert.
Wir erfahren hier etwas über Kiribati und die Einwohner, die Community in Australien und eine junge Frau, die an einer Klima-Konferenz in Kopenhagen teilnimmt, um auf den steigenden Meeresspiegel aufmerksam zu machen, der den kleinen pazifischen Inselstaat bedroht. Die Situation auf den Inseln aktuell ist so, dass durch das Ansteigen des Meeresspiegels Land verloren geht und das Grundwasser brackig wird, was über kurz oder lang dazu führen wird, dass die Inseln unbewohnbar werden.
Handwerklich ist die Doku gut gemacht, die Kamera ist in Ordnung, die Inszenierung auch. Der (leidige) Hintergrundsprecher ist wenig aufdringlich und erklärt nützlich Zusammenhänge.
Ein bitterarmes Ehepaar lebt und arbeitet auf einer Zuckerrohrplantage in der DomRep. Das Baby der beiden ist gerade gestorben. Die Situation ist aussichtslos. Sie will zurück in die Heimat Haiti. Er zögert. Er möchte nicht zurück, ohne etwas erreicht zu haben. Seine Frau übernimmt dann aber die Entscheidung und sie machen sich auf den Heimweg. Sie haben einen Jugendlichen im Schlepptau, der in die Frau verliebt ist. Die Lebensumstände der Drei sind schlicht und ergreifend grauenhaft.
Population: 2 - 0,5
Deadly Descent: The Abonimable Snowman - 1,0
Hubie Halloween - 1,0
Avengers 4 - 1,0
Hail Caesar - 1,0 (https://www.moviepilot.de/movies/julius-caesar-superstar)
4 Mädchen zwischen 5 und 10 flüchten vor der anstehenden Beschneidung zu einer Frau, die ihre jugendliche Tochter nicht beschneiden lassen hat. Collé, die Mutter lebt mit drei Nebenfrauen und einem Clan-Oberhaupt in einer Art Häuseransammlung. Es geht nun in der Hauptsache um den Skandal, den Collé im Dorf und im Nachbardorf auslöst, indem sie die Mädchen bei sich aufnimmt. Sie spricht einen Schutzbann aus, "Moolaadé".
Die Männer beschließen als Strafe den Frauen ihre Radios weg zu nehmen. Collé wird auch bestraft. Die Hochzeit ihre Tochter mit dem Sohn des anderen Dorfchefs wird gecancelt, weil sie nicht beschnitten ist. Der junge Mann hat offenbar in Frankreich studiert und ist dennoch pro-Beschneidung. Und obwohl ein paar wenige Frauen Verständnis für die mutige Collé äußern, scheint es kein Entrinnen vor dieser grausigen Verstümmelung zu geben.
Der Film ist etwas langatmig und der Prozess zwar gut aber doch auch recht naiv inszeniert, die Schauspielerinnen sind überzeugend, die Bilder ansprechend. Die Thematik ist sicherlich für ein Land wie Burkina Faso, indem FGM praktiziert wird, sehr bedeutsam. Meine Bewertung enthält also einen Extra-Punkt für die Relevanz des Themas.
Was man aus „Moolaade“ noch lernen kann: In Burkina Faso wird französisch gesprochen, es gibt Baguettes, eine Haupt-Religion ist der Islam inclusive Polygamie. Am Markt sind die meisten Gegenstände aus Plastik. Der „reiche“ Schwiegersohn aus Frankreich muss nach seiner Ankunft als erstes einmal die Schulden seiner Familie und seiner Schwiegerfamilie beim Händler bezahlen.
Wer mehr über FGM und den Kampf dagegen wissen will, dem empfehle ich: https://www.moviepilot.de/movies/jaha-s-promise
https://boxd.it/i1Ug0
Coming of Age einiger Jungen in Kasachstan. Dort gibt es anscheinend so ziemlich nichts und deshalb versuchen die Leute wohl auch, von dort wegzukommen, wie in „Ayka“ (2018) anschaulich dargestellt. Hier bleiben sie. Einer der Hauptprotagonist ist er sehr geschäftstüchtig und schafft es aus wenig viel zu generieren. Bis zu Hälfte war ich mir nicht sicher, was ich mit dem Film anfangen kann. Aber dann hat er mich doch angesprochen und rückblickend ergab auch der erste Teil Sinn.
ACHTUNG INTERPRETATIONSSPOILER
Ich meine, hier sollen außerdem Prozesse der Entwicklung vom (beschädigten) Engel zu verschiedenen psychischen Erkrankungen dargestellt werden (z.B. dissoziale Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie). Das macht „The wounded Angel“ ganz leise und still, aber konsequent. Brutal und gruselig!
https://boxd.it/ei1uE
Sehr interessante und anregende Doku über die erste Rockband aus Grönland, die in den 1970ern Musik in grönländischer Sprache gemacht hat. Man erfährt außerdem auch einiges über die Dänen, die Grönland kolonialisiert hatten und irgendwie auch noch immer haben, denn Grönland ist zwar autonom gehört aber nach wie vor zum Königreich Dänemark. Was das konkret bedeutet, wissen wahrscheinlich nur die Grönländer selbst.
Die Doku selbst ist jetzt nicht gerade von herausragender Qualität, aber der Inhalt war für mich doch spannend genug, dass ich diese sehr gerne gesehen habe.
Bis zu Hälfte dachte ich mir: Ja Himmel! Was für ein wahnsinnig zäher Film! Und dann habe ich die begeisterten Kommentare gelesen. Auch Stefan Ishii gibt 7,5 Punkte. Hm.
Was ist denn das? Die Bilder haben auf mich den Eindruck gemacht, als wäre in Farbe gefilmt worden und dann nachträglich in sw umgewandelt – ich kann natürlich auch völlig falsch liegen. Für mich haben trotz Schärfe und Berücksichtigung einer gewissen Ästhetik die Bilder NULL Ausstrahlung. Das versuche ich mir zu erklären. Die Locations sind alle aalglatt und blitzsauber. Was soll ich mit so etwas nur anfangen? Die Charaktere sind zwar irgendwie gut gespielt, ja klar, aber ALLES und wirklich ALLES ist statisch und tot. Sogar die bewegten Bilder. Obwohl der Film Anfang des 2. WKs spielt, sieht alles total neu und geschleckt aus. Wo sollen meine Augen denn da um Himmels Willen hinschauen? Auch die Figuren wirken leblos, ebenso die Dialoge…..
Nur die böse Schwiegermutter und die die Situation um ihren Besuch hatte ein gewisses Potenzial. Die erste Hälfte dieses Polit-Intellektuellenfilms war eine einzige große Qual.
Dann aber kam doch zumindest so viel Bewegung in die Sache, dass ich mich zumindest für die Handlung (und hier vor allem die Wiederspiegelung daheim) etwas begeistern konnte, auch für die Absurdität der Gesamt-Situation. Scheint´s gab es tatsächlich mal solche Ideen, dass das gesamte Land nach Afrika auswandern könnte.
Zu wenig kenne ich mich mit Litauens Geschichte aus, um Einzelheiten goutieren zu können.
Mehrere Anläufe habe ich gebraucht, bis ich in diesen Film reingekommen bin. Dann aber, als ich über die ersten 15 Minuten hinweggekommen war, habe ich dieses düstere Drama als spannend und unterhaltsam empfunden. Ein Ehepaar reist in eine Berghütte zum älteren Bruder des Mannes, weil eine Bergbaufirma ein lukratives Angebot für das Grundstück gemacht hat. Nach und nach entwickelt sich die gegenwärtige Ebene und mit Rückblenden auch die Vergangenheit der Familie des Mannes. Es hat eine Tragödie gegeben, von der man erst spät erfährt, was genau passiert ist. Die Schneeszenerie ist auf jeden Fall sehenswert.
Geschichte der Ortschaft Arlit, das eine zeitlang als das 2. Paris in Niger, bezeichnet wurde. Die Stadt wurde gebaut weil die in der Nähe liegenden Uranvorkommen gefördert wurden. Es herrschte Goldgräberstimmung bis die Uran-Preise fielen. Die heutigen Einwohner erzählen über die Vergangenheit und ihr heutiges Leben.
Die Doku ist insgesamt gut gemacht, außer seltsamer Schnitte: Es wirkt öfter so, als ob immer wieder vielleicht 1 oder 2 Sekunden Bild einfach fehlen.
Das Leben der Menschen in Arlit ist deprimierend. Der Ort ist mehr oder weniger verlassen, die Goldgräberstimmung vorbei. Die meisten haben keine Arbeit und keine Hoffnung auf Besserung. Manche schmuggeln Flüchtlinge.
Es wird noch Uran abgebaut. Viele der Arbeiter wurden und werden krank, aber der zuständige Arzt sagt, das liege nicht am Uran, sondern daran, dass sie rauchen würden. Ansonsten wird auch oft AIDS als Todesursache angegeben. Die Menschen verwenden die ausrangierten Metallteile der Miene für ihre Häuser, im Garten oder zum Kochen. Sie wissen nicht, dass sie sich damit kontaminieren. Diejenigen, die es wissen, versuchen erfolglos die anderen aufzuklären. Eine trostlose Situation….
Die 17jährige Raya lebt mit ihrem ungefähr 10jährigem Bruder bei der Großmutter. Als diese dann aber ihr Elternhaus verkauft, kommt es zum Streit. Das Jugendamt ist auch involviert. Was mit der Mutter ist, ist nicht so ganz klar. Sie ist auf jeden Fall weg.
Als die Großmutter stirbt, beerdigen sie sie heimlich im Wald, vertuschen ihren Tod und überleben mit ihrer Rente. Raya versucht unauffällig und von den Behörden ungehindert erwachsen zu werden, ihren Schulabschluss zu schaffen und dem Bruder die Mutter zu ersetzen.
Auch wenn „Mellow Mud“ allgemeinen Qualitätsanforderungen entspricht, hat er mich nicht sehr angesprochen und ich empfand das Ansehen phasenweise als mühsam. Nur die letzten 15 Minuten sind richtig gut. Das Durchhalten lohnt sich daher schon, aber insgesamt hätte ich mir mehr von Etwas gewünscht, das mich emotional gepackt hätte.
Dialoglastiger, teilweise fast schon kammerspielartiger Film.
Die Figuren stellen ethisch-philosophische Überlegungen an. Für mich der erste Film von Ceylan, den ich sehe, der mir nicht so einfach zugänglich ist. Es fehlt weitgehend seine großartige Bildsprache. Nicht, dass die Kamera nicht gut wäre. Das ist sie, aber das was man sieht, ist halt nicht so spektakulär (viele Innenaufnahmen und vom Hauprotagonisten am Schreibtisch).
Was mir während des Ansehens durch den Kopf ging war, dass „normale“ Leute wahrscheinlich solche Unterhaltungen niemals führen würden, nicht nur wegen dem moralisch-philosophischen Niveau in der ersten Stunde (Besonders interessant war auch die Diskussion über Wohltätigkeit), sondern auch weil sie sich dann ziemlich selbstverständlich in hohem Tempo unangenehme Wahrheiten ins Gesicht werfen. Alle Beziehungen sind unter der Oberfläche zerrütet bis zerstört.
Auch wenn ich Drehbuch und Umsetzung sehr gut finde, so ist "Winterschlaf" mir auf Anhieb doch erst einmal zu zermürbend, um begeistert davon zu sein. Erinnert mich ein wenig an eine Sorte Woody Allen-Filme, die ich auch schwer erträglich finde, wie z.B. „Another Woman“ oder „Interiors“. Und das dann auch noch über 3 Stunden....
Ich war froh, als dann Bewegung in den Film kam, der Autor eine Reise unternahm und seine Frau einen Besuch machte, der aus dem Ruder lief.
Hardcore Psycho würde ich das nennen.
Produktion aus Papua Neu Guinea. Auf IMDB heißt es: “the film is a successful example of participatory filmmaking. The story was developed and written by young PNG writers and was produced with a cast and crew drawn from local communities. Aliko & Ambai has become a popular viral media phenomenon among young people in PNG with copies being shared via flash drives and cell phones.”
Wir bekommen eine kleine Familie in einem Dorf zu sehen. Eine nette Mutter gibt ihrer jugendlichen Tochter etwas zu Essen für die Schule mit. Das Mädchen hat tolle Noten und eine nette Freundin. Als sie am Abend nach Hause kommt, erfährt sie, dass es einen Konflikt mit einer benachbarten Ortschaft gibt, wegen vermeintlichem Landdiebstahl. Sie ist besorgt, aber ihr Vater, ein Chef des Dorfes, sagt ihr, alles kein Problem, ich regle das. Allerdings gibt es dann am nächsten Tag einen Überfall auf ihre Familie. Wie es weiter geht müsst ihr euch selbst anschauen. Es ist jedenfalls eine Tragödie in mehreren Akten.
Die Laiendarsteller machen ihre Sache ok. Das Drehbuch ist recht naiv und nicht sehr elaboriert, thematisiert aber immerhin Probleme wie Verlust und Tod, Mobbing und Ausgrenzung, Armut, Alkoholprobleme, innerfamiliäre Gewalt und Missbrauch, aber auch den Wert von Freundschaft. Das Ende ist sehr kitschig, aber vielleicht damit geeignet für erzieherische Zwecke.
Die Kamera ist zum Teil etwas schwerfällig, aber nicht schlecht, die Inszenierung holprig (keine Übergänge zwischen den Szenen und abrupte Wechsel), aber ich fand den Film trotzdem sehenswert. Er hat eben den rauen Charme von unerfahrenen, aber motivierten Filmemachern.
Außerdem nimmt man am Alltagsleben der Menschen aus Papua Neu Guinea teil, was ich auf jeden Fall interessant fand, auch wenn ich mich öfter gefragt habe, wieviel ist hier wohl Fantasie oder Vergangenheit und wieviel Realität und Gegenwart.
Hier in OmU gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=ZN8fJpY0daQ
Aus diesem Low-Budget-Erstlingswerk einer Architekturstudentin deren Eltern aus Eritrea geflohen waren, habe ich eine Menge über Eritrea und die Diaspora gelernt. Die junge Frau hat einen Experimentalfilm gemacht, der mir sehr gut gefällt.
Sie hat den Prozess und die Auseinandersetzung mit ihrer Mutter in den Film mit hinein geschnitten, sodass man die Unterhaltung zwischen den beiden sieht und dann immer wieder Szenen der Geschichte, die sie erzählt. Die Erklärungen, was der Film bedeutet, hätte ich eigentlich nicht gebraucht, aber was mir gefallen hat, war den Konflikt zwischen Mutter und Tochter. Die Tochter ist in den USA aufgewachsen, lebt seit 2007 in San Francisco, ist weltoffen und möchte über ihr Land und was die Eltern bewegt, reden und sich der Welt mitteilen, während die Mutter sehr den alten Traditionen verbunden ist und eben findet, so ein Film sollte nicht gemacht werden. Am Ende fragt sie die Tochter: Wer will so einen Film denn überhaupt sehen? Und da kann ich antworten: Ich will ihn sehen!
Selbstverständlich gab es einiges, was nicht so ganz ideal gelungen ist, aber für das was er ist, finde ich „Life is Fare“ richtig gut.
Die Regisseurin über den Film: „As a first generation Eritrean American, I am fascinated by the experiences of a growing Eritrean population worldwide-- those living inside and outside of Eritrea-- and the disconnect that naturally forms from our distance with each other. Culture adapts with the movements and locations of its people, and Life is Fare is my cultural response to the absurdity of wondering if preserving what it means to be Eritrean clashes with actual realities of Eritrean people. With that said, it’s written and directed by me, a self taught filmmaker, self declared hooligan who first moved to San Francisco in 2007 and has loved the city ever since--even as it also changes. We filmed at Yellow Cab Cooperative (SF's largest taxi company) before they went bankrupt and disappeared from Pier 70, and at The Gangway (SF’s oldest gay bar) before they got bought and closed down. We cast local characters like Ron Turner (Last Gasp Publishing), Ziek McCarter (Con Brio) and the blues legend Oscar Myers. Post-production was completed at the historic Hyde St. Studios in the Tenderloin, the neighborhood where the film is primarily set. This is a San Francisco film about Eritrea. It’s colorful and visually whimsical in a way that can only be described as if the Wizard of Oz went to Africa.“ (https://www.brooklynfilmfestival.org/film-detail?fid=1872)
Hier kostenlos (man muss seine Daten hinterlassen): https://www.abyssurdian.com/life-is-fare
Die Bilder sind FANTASTISCH, teilweise schrecklich aber immer von einer faszinierenden Ästhetik. Auch die Inszenierung dieser Doku ist genau nach meinem Geschmack. Kein Hintergrundsprecher, die Menschen und Bilder sprechen für sich. Faszinierend, wie Glawogger diese Szenen gefunden hat und mit welcher Präzision er in die fürchterlichsten Ecken einiger Weltmetropolen blickt.
Mumbai: Slum-Kinder, die für 1 Rupie lebende Küken aus einem Auto gekauft haben, ein Mann, der verschiedenen Farbpulver aussiebt und dabei einen großen Teil des Farb-Staubs einatmet. Männer, die durch einen verdreckten Kanal waten und Müll sammeln. Akkordarbeiter in irgendwelchen kleinen improvisierten Räumen, Hafenarbeiter, ein Mann, der sich selbst ein Gerät gebastelt hat, um zusammen gestückelte Filmstreifen abzuspielen. Mit am schlimmsten aber war die Schlachterei.
Mexico City: Müllhalde. Menschen und Tiere leben dort und sammeln die letzten verwertbaren Dinge ein, Hundekämpfe, ein Berufs-Krimineller, der Leute am Hals packt und ihnen dann das Geld wegnimmt. Wieder eine Schlachterei. Prostituierte.
Moskau: Eine ganz andere Atmosphäre als in den Tropen. Wirkt weniger überfüllt, düster und kalt. Auch hier gibt es Obdachlose und ihre Geschichten. Jugendliche, die in der Kanalisation wohnen und von Diebstahl und Suppenküchen leben. Fließbandarbeiter. Die Ausnüchterungszelle hat eine gewisse Situationskomik, das hätte man in einem Spielfilm kaum besser hinkriegen können.
NYC: Bettelnde Drogensüchtige („please help me out man”). Andere Betrüger: Der Sektflaschentrick (Ein Betrüger stößt mit einem Mann zusammen und lässt eine Sekt-Flasche fallen und will diese von seinem Opfer für 285,- $ ersetzt bekommen) scheint aber nicht gut zu funktionieren. Der „Pussy-Vermittler“ verdient ganz gut. Ein Gewalttäter lässt sich von Schwulen aufgabeln und bedroht sie dann mit einem Teppichmesser und nimmt ihnen ihr ganzes Geld weg. Diese Szene ist wahrscheinlich aber gestellt.
Nun habe ich doch noch einen Spielfilm von den Bahamas gefunden.
„Children of God“ handelt von Unterdrückung von Frauen, Bigotterie, Diskriminierung und Kriminalisierung Homosexueller, psychischen Problemen und Coming out.
Man hat sich mit dem Drehbuch wahrscheinlich echt Mühe gegeben, aber leider - ohne Erfolg. Die Dialoge sind schwerfällig, die Charaktere wirken unecht bis lächerlich. Ob die beiden jungen Männer Schwule sind, weiß ich nicht, aber sie überzeugen mich kein bisschen in ihren Rollen. Von Erotik keine Spur. Die Beteiligten hätten vorher mal einen Blick in „Queer as Folk“ tun sollen.
Das Beste am Film sind die attraktiven jungen Kerle und die Location auf den Bahamas.
Zu gern würde ich wissen, wie die MP-Durchschnittsbewertung von 7,4 Punkten zustande kam.
Meine Fantasie zu „Children of God“: Eine Gruppe ahnungsloser Heterosexueller hat einen Film über Homosexualität gemacht. Hierfür spricht noch, dass Homosexualität offenbar nur ein Thema von Männern ist. Was ich auch nicht verstanden habe ist, warum der Hauptprotagonist ein Weißer ist, wo doch 85 % der Bevölkerung Schwarz sind.
4 Punkte dafür, dass der Film mit Tabus bricht und versucht gegen Diskriminierung anzugehen.
Dies ist der erste Spielfilm aus Osttimor, eine Low Budget Produktion ($ 200.000,00).
Osttimor erklärte 1975 seine Unabhängigkeit nach 450 Jahren portugiesischer Kolonialherrschaft. 10 Tage später wurden sie von Indonesien überfallen.
Eine Mutter mit ihrer 11jährigen Tochter flieht in die Berge. Dort wird die Tochter mit dem Sohn Thomas eines mächtigen Clanoberhaupts verheiratet. Thomas weint die ganze Zeit und ist Schwächling. Das Leben stellt ihm immer wieder Entwicklungsaufgaben, an denen er wachsen könnte. Eine Weile kämpft die Hauprotagonistin bei den Rebellen mit. Dann wird sie schwanger und unterwirft sich den indonesischen Besatzern. Drehbuch und Dramaturgie sind etwas einfach gestrickt (und teilweise auch etwas absurd was die Beziehungen zueinander angeht), weshalb mich der Film insgesamt nicht begeistert. Auch bietet die Kamera (soweit ich das bei der schlechten Qualität auf Youtube erkennen konnte) nichts Besonderes. Die Schauspieler sind ok.
Als unwissende Zuseherin habe ich von dem „A Guerra da Beatriz“ hauptsächlich einige Ideen zur Geschichte des Landes mitgenommen und was die Menschen in Osttimor beschäftigt(e).
Aus dem geringen Budget wurde das Bestmögliche aus einem mittelmäßigen Drehbuch gemacht. Und immerhin ist es ein Film, in dem Rollenklischees aufgebrochen werden.
Mit gutem Willen noch 7 Punkte „sehenswert“.
Diese auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte handelt von einem Trupp Norweger, 12 an der Zahl, die 1943 von den Engländern als Saboteure im ausgebildet und auf einem Fischerboot zurück nach Norwegen geschickt. Etwas geht schief und 11 der Männer werden von den Deutschen geschnappt. Dem Zwölften gelingt eine erstaunliche Flucht durch das Eismeer.
Verwundet kommt er bei verschiedenen Menschen unter und versucht seine Mission durchzuziehen. Was mir an dem Film am besten gefallen hat, waren die großartigen Aufnahmen der verschneiten und vereisten Landschaft. Dafür hat er sich absolut gelohnt.
Die Geschichte selbst ist durchaus spannend inszeniert und hat mir auf jeden Fall besser gefallen als z.B. „The Revenant“ und genauso unrealistisch wirkt der Plot auf mich.
In der Hälfte des Films dachte ich mir: Diese Geschichte hast du doch schon mal gesehen? Und dann fiel es mir ein: Ni liv von 1957!
https://boxd.it/h0Ene
https://boxd.it/3Maow
Eine alte Zuckerrohr-Mühle wird aufgelöst und die Arbeiter entlassen, was bei allen für Desorientierung und Ohnmacht und bei manchen für Wut und Aufregung sorgt. Einige der arbeitslosen Fabrikarbeiter treffen sich in einem kleinen Laden, der von asiatischen (vietnamesischen?) Einwanderern betrieben wird. Der Ladenbesitzer ist nicht sehr begeistert von den Männern, die sich dort ganz selbstverständlich bewegen, bedienen und anscheinend nicht immer bezahlen. Vor allem jetzt, wo sie kein Geld mehr verdienen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, haben chinesische Investoren chinesische Arbeiter nach Mauritius gebracht, die auf dem Gelände arbeiten, während die Einheimischen ihre Jobs verloren haben.
Dann stellt sich auch noch heraus, dass die neuen Eigentümer der Fabrik die Auszahlung der Entschädigungen verzögern. Der einheimische Vorarbeiter oder Geschäftsführer (jedenfalls ist er ein Anzugträger) entschuldigt dies immer wieder damit, dass das Management und die Eigentümer das Beste für die entlassenen Männer tun möchte und verströstet sie, dass sie ihr Bestes tun.
Die Arbeiter mit ihren Familien sollen außerdem alle umgesiedelt werden. Auf kleinen Parzellen werden anscheinend Häuser für sie gebaut. Sie wollen aber da bleiben, wo sie sich zu Hause fühlen.
Auch wenn ich den Film keine dramaturgische Meisterleistung finde, haben mir die Figuren und die Bilder doch sehr gut gefallen. Tragik, Verlust und Ohnmacht kommen sehr gut rüber. Und die Lebensrealität der Einheimischen vermittelt sich außerdem.
Dies ist der erste Spielfilm aus Suriname, einem Land, von dem ich vor meiner cineastischen Weltreise keine Vorstellung hatte. Hätte man mich gefragt, ich hätte wahrscheinlich gesagt: Irgendeine kleine tropische Insel?
Zu Beginn erfährt der Zuseher: 1975 wurde Suriname nach 300 Jahren niederländischer Kolonialisierung unabhängig. Nach der Abschaffung der Sklaverei kamen Immigranten aus Indien, Indonesien und China. Die verschiedenen kulturellen Einflüsse machen sich in allen Aspekten der Gesellschaft bemerkbar. Die offizielle Sprache ist niederländisch, aber am meisten gesprochen wird Sranan Tongo, eine Mischung aus Englisch, Niederländisch, Französisch und Spanisch. Die Hälfte der Einheimischen spricht außerdem Hindustani.
Diese ganzen Einflüsse werden in der Geschichte um den Schwarzen Studenten Roy sichtbar. Roy studiert in den Niederlanden und lebt dort mit einer Niederländerin zusammen. Als er vom bevorstehenden Tod seiner Mutter erfährt, fliegt er nach Hause. Dort verliebt er sich in eine indische Krankenschwester. Die Eltern sind mit dieser Verbindung nicht einverstanden und die Väter hecken gemeinsam Ideen aus, wie man die beiden auseinanderbringen kann. Roy selbst ist zerrissen zwischen den beiden Welten. Er ist eine Vorlage für das Stereotyp des karibischen Mannes, der sich schnell verliebt und diverse romantische Beziehungen eingeht, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Der Film ist aber keineswegs oberflächlich, er thematisiert die Heimatlosigkeit des jungen Mannes, die Notwendigkeit für die Elterngeneration, in der Fremde um jeden Preis ihre Kultur (=Identität) zu erhalten.
„Wan Pipel“ wurde mit Liebe zum Detail (diverse Kleinigkeiten in den Bildern, wie z.B. ein indisches Filmposter vor dem Roy eine Frucht isst. Überhaupt ist der Besuch beim Essensmarkt sicherlich auch eine Darstellung der einheimischen Produkte) gemacht, was ich sehr zu schätzen weiß. Ich habe gelesen, dass auch die Musik aus den verschiedenen Kulturen ausgewählt wurde, was ich nicht beurteilen kann, aber sie klang in meinen Ohren authentisch.
Eine kleine Szene zum Thema Kindererziehung: Der Vater von Roy ohrfeigt einen Jungen, weil er vermutet, dass dieser etwas angestellt hat und ihm nicht sofort antwortet. Darauf mischt sich die Mutter des Jungen ein und sagt zu Roys Vater: „Du schlägst ihn, als ob du sein Vater wärst“.
Wer also an Lokalkolorit von Suriname Interesse hat, der kann mit dem Film nichts falsch machen. Gibt´s auf Youtube mit engl. UT.
Ich habe 71 Filme von der Liste gesehen und immerhin
1 mit 10 Punkten
1 mit 9,5 Punkten
6 mit 9 Punkten
5 mit 8,5 Punkten
12 mit 8 Punkten
11 mit 7,5 Punkten und
12 mit 7 Punkten bewertet.
Insoweit würde es sich vermutlich für mich lohnen, mehr Filme dieser Liste zu sichten.
"I scream(a), you scream(a), we all scream(a) for ice cream(a)..." ("Down by Law")
"I wasn´t even supposed to be here today...." (Dante aus "Clerks")
https://www.youtube.com/watch?v=2jxziqcGpDs
"Shit or get off the pot" (Randall aus "Clerks")
https://www.youtube.com/watch?v=Yx4VoL1S43g
Ein erfreulicher Zufall, dass dieser mongolische film auch ein paar sehr schöne Schneeszenen enthält!
Ein Mann wird angerufen, sein Kumpel ist dran und bittet ihn zu kommen, weil er jemanden umgebracht hätte. Dann erfährt man die Geschichte des Kumpels und wie es zu dem Mord gekommen ist. Zuerst gibt es eine Reise. Dann geht er mit Freunden zum Baden im Eiswasser und zum Eisfischen. Dann wird deutlich, dass es um illegale Arbeiter geht und kriminelle Geschäfte, bei denen man viel Geld verdienen kann. Einer hat ethische Bedenken.
Erst einmal versteht man nicht so richtig, was das für Geschäfte sind. Dann wird der Film ziemlich actionlastig und mir kam der Plot etwas sehr übertrieben vor, aber wer bin ich, das zu beurteilen? Vielleicht gibt es ja wirklich ....
ANFANG KLEINER HANDLUNGSSPOILER
....krassen Menschenhandel...
ENDE HANDLUNGSSPOILER
....an den Grenzen Chinas, der Mongolei und Russland?
Die Kamera insgesamt fand ich recht gut. Das Lokalkolorit hat mir sehr gefallen! Alles in allem auch wenn das kein cineastisches Meisterwerk ist, so gibt „Urgeeleg“ doch sehr interessante Einblick in die Sparte mongolischer Actionfilm.
Gefunden gegen Bezahlung bei FilmDoo
https://boxd.it/3Maow